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Metalloxid-Ableiter in Hochspannungsnetzen - siemens

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22 KONSTRUKTIVER AUFBAU VON MO-ABLEITERN<br />

Wahl e<strong>in</strong>es für Freilufte<strong>in</strong>satz geeigneten Alum<strong>in</strong>iumwerkstoffes ist e<strong>in</strong>e Lackierung<br />

der Flansche nicht erforderlich.<br />

Für die Kittung hat sich die Verwendung von Schwefelzement bewährt. Neben<br />

günstigen mechanischen Eigenschaften bietet er gegenüber dem aus der Isolatortechnik<br />

bekannten und dort hauptsächlich e<strong>in</strong>gesetzten Portlandzement Vorteile <strong>in</strong> der Ferti-<br />

gung: er kann problemlos, ohne Korrosion zu verursachen, direkt mit Alum<strong>in</strong>ium <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung gebracht werden und lässt sich schnell verarbeiten, da er bereits unmittelbar<br />

nach dem Verguss annähernd se<strong>in</strong>e mechanische Endfestigkeit erreicht.<br />

Bei geeigneter konstruktiver Ausbildung und Formgebung der Porzellanenden und<br />

der Flansche lässt sich erreichen, dass die Kittung immer mechanisch fester ist als das<br />

Porzellan selbst. Das bedeutet, dass die Festigkeit des Porzellans für die Festlegung der<br />

zulässigen mechanischen Kopfkräfte am <strong>Ableiter</strong>gehäuse voll ausgenutzt werden kann.<br />

Isolator-Porzellane werden <strong>in</strong> verschiedenen Qualitäten gefertigt, für die die mecha-<br />

nischen M<strong>in</strong>destanforderungen <strong>in</strong> Vorschriften, z.B. IEC 60672-3, festgelegt s<strong>in</strong>d. Für<br />

<strong>Ableiter</strong>gehäuse kommen <strong>in</strong> der Regel zwei Qualitäten zum E<strong>in</strong>satz, das Quarzporzellan<br />

("C 110" nach IEC 60672-3) und das Tonerde-Porzellan oder auch Alum<strong>in</strong>iumoxid-<br />

Porzellan ("C 120"). Höhere mechanische Festigkeiten lassen sich mit Tonerde-Porzel-<br />

lan erreichen, das e<strong>in</strong>e gegenüber Quarzporzellan etwa doppelt so hohe spezifische Fe-<br />

stigkeit aufweist. E<strong>in</strong>en nicht unwesentlichen E<strong>in</strong>fluss auf die mechanische Festigkeit<br />

hat die Glasur, die nicht nur außen, sondern auch an den Porzellan<strong>in</strong>nenwänden aufgebracht<br />

wird. In die Festigkeit des Gehäuses geht natürlich auch entscheidend die<br />

Geometrie der Porzellane e<strong>in</strong>. Sowohl die Wandstärke als auch der Durchmesser spielen<br />

dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Mit zunehmender Höhe der Systemspannung und damit<br />

wachsenden Anforderungen an die Festigkeit werden daher Porzellane immer größeren<br />

Durchmessers e<strong>in</strong>gesetzt 1 .<br />

Ke<strong>in</strong>e weitere technische Bedeutung hat dagegen die Farbe der Glasur. Am gängigsten<br />

ist das "Elektrobraun" (Farbton RAL 8016), häufig wird jedoch auch – besonders<br />

1 E<strong>in</strong> großer Porzellandurchmesser kann allerd<strong>in</strong>gs auch aus elektrischen Gründen, nämlich für die Kurzschlussfestigkeit<br />

oder für das Betriebsverhalten unter Fremdschichtbed<strong>in</strong>gungen, s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>. Zu<br />

letzterem e<strong>in</strong>e kurze Erläuterung: Größere Porzellandurchmesser bewirken zwar zunächst e<strong>in</strong>e stärkere<br />

elektrische Entladungsaktivität auf der Oberfläche. Deren thermische Auswirkungen auf den Aktivteil<br />

s<strong>in</strong>d jedoch wegen der großen Abstände und folglich kle<strong>in</strong>en Koppelkapazitäten nur ger<strong>in</strong>g. Auch die<br />

am Aktivteil auftretenden Radialfeldstärken und somit das Risiko von Teilentladungen im<br />

<strong>Ableiter</strong><strong>in</strong>nern werden durch größere Gehäusedurchmesser verr<strong>in</strong>gert.

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