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Metalloxid-Ableiter in Hochspannungsnetzen - siemens

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50 AUSLEGUNG VON MO-ABLEITERN<br />

Es ist üblich, die Blitzstoß-Restspannung zusätzlich auch noch für den zweifachen<br />

Wert des Nenn-Ableitstoßstromes anzugeben. Die entsprechenden Werte liegen im all-<br />

geme<strong>in</strong>en 5 % bis 15 % über dem Blitzstoß-Schutzpegel.<br />

In Höchstspannungsnetzen ist häufig der Schaltstoß-Schutzpegel der entscheidende<br />

Schutzkennwert e<strong>in</strong>es <strong>Ableiter</strong>s. Er wird grundsätzlich jeweils für zwei verschiedene, <strong>in</strong><br />

der IEC-Vorschrift 60099-4 vorgegebene Schaltstoßströme angegeben:<br />

Tabelle 5: Schaltstoßströme für Hochspannungsableiter nach IEC 60099-4<br />

<strong>Ableiter</strong>typ Schaltstoßströme <strong>in</strong> A<br />

20 kA, LD-Klassen 4 und 5 500 und 2000<br />

10 kA, LD-Klasse 3 250 und 1000<br />

10 kA, LD-Klassen 1 und 2 125 und 500<br />

Die Schaltstoß-Restspannungswerte liegen typischerweise, je nach verwendeten MO-<br />

Widerständen und dem jeweiligen Schaltstoßstromwert, im Bereich von 75 % bis 90 %<br />

des 10-kA-Blitzstoß-Schutzpegels. Bei e<strong>in</strong>em Schaltstoßstrom von 1 kA kann man als<br />

Richtwert mit etwa 85 % des 10-kA-Blitzstoß-Restspannungswertes rechnen 1 .<br />

Genauso wie für den Blitzstoß-Schutzpegel gilt auch für den Schaltstoß-Schutzpegel,<br />

dass er so zu wählen ist, dass Schaltüberspannungen an dem zu schützenden Betriebsmittel<br />

nicht höher werden als dessen Bemessungs-Schaltstoßspannung 2 dividiert durch<br />

den Sicherheitsfaktor Ks (Ks = 1,15 im Falle nichtselbstheilender Isolation). Wegen der<br />

vergleichsweise langsamen Vorgänge brauchen jedoch Spannungserhöhungen durch<br />

Wanderwelleneffekte oder <strong>in</strong>duktive Spannungsfälle nicht berücksichtigt zu werden.<br />

Das bedeutet, dass der Schaltstoß-Schutzpegel nicht niedriger als die Bemessungs-<br />

Schaltstoßspannung des Betriebsmittels, dividiert durch e<strong>in</strong>en Faktor von 1,15 ausgelegt<br />

zu werden braucht.<br />

In e<strong>in</strong>igen besonderen Anwendungsfällen ist die Kenntnis des Steilstoß-Schutzpegels<br />

erforderlich. Auch dieser wird deshalb üblicherweise im Datenblatt des <strong>Ableiter</strong>s genannt.<br />

Die Restspannung von MO-Widerständen ist bei Steilstoßstrombeanspruchung<br />

rund 5% (im Extremfall 10%) höher als bei Blitzstoßstrombeanspruchung gleicher<br />

1<br />

Herstellerabhängige Abweichungen davon s<strong>in</strong>d möglich.<br />

2<br />

Häufig wird <strong>in</strong> diesem Zusammenhang vom SIL – dem basic switch<strong>in</strong>g impulse <strong>in</strong>sulation level – gesprochen.<br />

Dieser Begriff aus den US-amerikanischen Vorschriften ist jedoch <strong>in</strong> den IEC-Vorschriften<br />

nicht def<strong>in</strong>iert (siehe Erläuterungen zum SIL im Anhang).

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