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Metalloxid-Ableiter in Hochspannungsnetzen - siemens

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AUSLEGUNG VON MO-ABLEITERN 39<br />

Beide Grundforderungen lassen sich nicht unabhängig vone<strong>in</strong>ander erfüllen. E<strong>in</strong>e<br />

Reduzierung des Schutzpegels hat unweigerlich e<strong>in</strong>e höhere Beanspruchung im Dau-<br />

erbetrieb zur Folge, und umgekehrt lässt sich die Dauerspannung e<strong>in</strong>es <strong>Ableiter</strong>s nicht<br />

beliebig erhöhen, ohne auch gleichzeitig den Schutzpegel anzuheben. Beide Betriebs-<br />

punkte s<strong>in</strong>d – zum<strong>in</strong>dest für e<strong>in</strong>en gegebenen Typ von MO-Widerständen – über die<br />

Spannungs-Strom-Kennl<strong>in</strong>ie fest mite<strong>in</strong>ander verknüpft.<br />

Als zusätzliche Forderung dürfen zudem während der ganzen Lebensdauer e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Ableiter</strong>s ke<strong>in</strong>e Veränderungen se<strong>in</strong>er Eigenschaften auftreten, und er muss unempf<strong>in</strong>dlich<br />

gegenüber Umgebungse<strong>in</strong>flüssen wie Verschmutzung, Sonnene<strong>in</strong>strahlung oder<br />

mechanischen Belastungen se<strong>in</strong>.<br />

In Bild 19 ist die Vorgehensweise zur Auslegung e<strong>in</strong>es <strong>Ableiter</strong>s <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />

Flussdiagramms dargestellt. Dabei wird von e<strong>in</strong>em Hochspannungsableiter ausgegangen,<br />

da an e<strong>in</strong>en solchen im Vergleich zu Mittelspannungsableitern mehr und auch höhere<br />

Anforderungen gestellt werden. Die <strong>in</strong> dem Bild gezeigten Auslegungsschritte<br />

werden nachfolgend <strong>in</strong> der Reihenfolge ihrer Ausführung näher erläutert.<br />

Auswahl der Dauerspannung Uc und der Bemessungsspannung Ur<br />

Damit der <strong>Ableiter</strong> se<strong>in</strong>e Schutzfunktion sicher ausüben kann, muss sichergestellt<br />

se<strong>in</strong>, dass er selber im Dauerbetrieb stabil arbeitet. Deshalb wird im ersten Schritt se<strong>in</strong>e<br />

m<strong>in</strong>destens erforderliche Dauerspannung Uc,m<strong>in</strong> festgelegt. Diese muss, wie bereits <strong>in</strong><br />

Zusammenhang mit Bild 2 erläutert, so hoch se<strong>in</strong> wie die dauernd auftretende Leiter-<br />

Erde-Spannung des Netzes 1 , versehen mit e<strong>in</strong>em Zuschlag von wenigstens 5%. Der Zuschlag<br />

trägt möglichen Oberschw<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Netzspannung Rechnung, die den<br />

Scheitelwert der Spannung erhöhen können 2 .<br />

Unter "dauernd" anliegender Spannung ist hier jede Spannung zu verstehen, die für<br />

e<strong>in</strong>e zusammenhängende Zeitdauer von mehr als 30 M<strong>in</strong>uten auftritt. Daher ist für die<br />

Festlegung der Dauerspannung auch die Sternpunktbehandlung des Netzes bemessend.<br />

1<br />

Bei der <strong>Ableiter</strong>auslegung ist zu beachten, dass alle <strong>Ableiter</strong>spannungen grundsätzlich Phase-Erde-<br />

Spannungen s<strong>in</strong>d. Generell steht ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige <strong>Ableiter</strong>kenngröße für verkettete Werte.<br />

2<br />

Aufgrund der starken Nichtl<strong>in</strong>earität der U-I-Kennl<strong>in</strong>ie spielt weniger der Effektivwert e<strong>in</strong>er anliegenden<br />

Wechselspannung e<strong>in</strong>e Rolle als deren Scheitelwert, der die resistive Komponente des Leckstromes<br />

periodisch im Augenblick des Spannungsscheitels überproportional erhöhen kann.

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