Krieler Dom Bote 2006 - Erzbischöfliches Berufskolleg Köln
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Beruf und Weiterbildung<br />
Platz für Pänz in Sülz: Erzieherinnen gründen Krabbelgruppe<br />
Unter diesem Titel erschien im Februar 2005 ein<br />
Zeitungsbericht über unser Vorhaben (Projekt),<br />
das so beschrieben wurde: „Ab April wird es für<br />
Eltern einfacher, Familie, Kind und Karriere zu<br />
vereinbaren: Drei Erzieherinnen habe ihre bisherige<br />
Arbeit in Kindergarten und Schule aufgegeben,<br />
um sich in Zukunft um die ganz Kleinen zu<br />
kümmern.“<br />
Sei dem 1. April 2005 gibt es die „Sülzer Minis“.<br />
Und jetzt deren Werdegang. Wir drei Erzieherinnen<br />
hatten schon zusammen in einer Einrichtung<br />
gearbeitet und haben uns öfter gewünscht,<br />
„etwas eigenes“ zu gründen. Im Oktober 2004<br />
haben wir beschlossen, ernst zu machen. Der<br />
erste Kontakt zum Landesjugendamt verlief sehr<br />
positiv, unser Konzept wurde als schlüssig und<br />
durchdacht aufgenommen, die nächsten Schritte<br />
wurden besprochen. Wir mussten geeignete<br />
Räumlichkeiten finden, Kontakt zum Jugendamt<br />
aufnehmen, uns um die Finanzierung kümmern….<br />
Trotz allem Wohlwollen und aller Ermutigung,<br />
die wir erfahren haben, gab es große Enttäuschung,<br />
denn aus den erhofften Zuschüssen<br />
wurde nichts. (Dieses Schicksal teilen wir übrigens<br />
mit allen anderen genehmigten Krabbelgruppen.)<br />
Ab diesem Zeitpunkt rückte der wirtschaftliche<br />
Aspekt in den Vordergrund. Eine<br />
eingehende Beratung bei einem Steuerberater<br />
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eröffnete uns den Weg in die Selbständigkeit.<br />
Die Resonanz auf unseren Flyer war sofort überwältigend<br />
und ermutigend. Wir haben eine<br />
GmbH gegründet, einen Laden gemietet, renoviert<br />
und eingerichtet, die Betriebserlaubnis<br />
beantragt und erhalten.<br />
Unser Info-Abend war so gut besucht, dass wir<br />
schon an diesem Abend über 40 Anmeldungen<br />
hatten. Wir haben 10 Kinder ausgesucht, so dass<br />
eine harmonische Gruppe entstand. Beim Abschluss<br />
der Betreuungsverträge ergab sich die<br />
Möglichkeit, unsere zukünftigen Kinder und<br />
deren Familien kennen zu lernen.<br />
Anfang März 2005 war alles unter Dach und<br />
Fach. Es blieb uns noch etwas Zeit für die letzten<br />
Vorkehrungen, z.B. für die sorgfältige Vorbereitung<br />
des ersten Elternabends. Für die meisten<br />
Familien war es ein großer Schritt, ihr noch sehr<br />
kleines Kind in fremde Obhut zu geben. Am 1.<br />
April 2005 war es dann so weit. Es war für alle<br />
Beteiligten ein großer, spannender Tag, der sehr<br />
gut verlief. Nach zwei Wochen war die sensible<br />
Phase der Eingewöhnung glücklich abgeschlossen.<br />
Die Kinder kamen gerne, und die Eltern<br />
waren zufrieden. An diesem Zustand hat sich bis<br />
heute nichts geändert!<br />
Es hört sich alles gut an, aber so ein Projekt zu<br />
starten, bedeutet auch viel Arbeit, Durchsetzungsvermögen<br />
und Engagement. Es<br />
bietet sich nur an für gestandene Erzieherinnen.<br />
Unerlässlich ist, dass wenigstens<br />
eine/einer Erfahrungen in<br />
Leitungsfunktionen hat.<br />
Zum Schluss noch ein Fazit: Unseren<br />
Sprung in die Selbständigkeit haben<br />
wir keine Sekunde lang bereut. Es ist<br />
sehr beglückend, selbstverantwortlich<br />
zu arbeiten, und die hohen Anmeldezahlen<br />
erlauben uns, sehr optimistisch<br />
in die Zukunft zu schauen.<br />
Anne und Katrin Rink<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Katrin Rink, Absolventin unserer Schule, hat zusammen mit ihrer Mutter, die ebenfalls Erzieherin ist, und einer weiteren Kollegin<br />
die „Sülzer Minis“ gegründet.