Krieler Dom Bote 2006 - Erzbischöfliches Berufskolleg Köln
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Beruf und Weiterbildung<br />
einschließlich des Zweit- und Fremdsprachenerwerbs.<br />
• Die Stärkung interkultureller Kompetenz<br />
bei allen Kindern und eine stärkere Berücksichtigung<br />
und Betonung von Diversität<br />
unter Beteiligung von Eltern.<br />
In diesem Zusammenhang wird zum einen deutlich,<br />
dass das Projekt im Kontext zu der international<br />
geführten Diskussion über frühkindliche<br />
Bildungskonzepte steht, und zum anderen, dass<br />
die angestrebten Projektziele mit denen von der<br />
OECD genannten Empfehlungen für eine „Frühkindliche<br />
Erziehungs- und Bildungspolitik“ übereinstimmen.<br />
Im Bewusstsein mit diesem Projekt innovative<br />
Ideen zu hochaktuellen Themen umsetzen zu<br />
können, machten sich die Partner auf den Weg,<br />
thematische Bausteine zu sammeln und didaktische<br />
Ansätze für die Konzeptualisierung der<br />
Module zu entwickeln.<br />
Für das interkulturelle Lernen und die Sprachförderung<br />
als Element der jeweiligen Kultur gilt<br />
es Zielgrößen wie Sensibilität, selbstreflexive<br />
Fähigkeiten, interdisziplinäre Kommunikationsfähigkeit,<br />
Multiperspektivität, diagnostische und<br />
konzeptionelle Kompetenzen sowie Selbstmanagement<br />
als Schlüsselqualifikationen zu vermitteln.<br />
Dabei sind indes auch immer nationalkulturelle<br />
Unterschiede zu berücksichtigen, sei<br />
es die Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund<br />
wie in Deutschland und<br />
Schweden, sei es der Zweitsprachenerwerb in<br />
Polen und Malta oder der frühe Fremdsprachenerwerb<br />
in Spanien.<br />
Das COALA Auftakttreffen fand im Dezember<br />
2003 unter der koordinierenden Leitung der EU-<br />
Geschäftsstelle der Bezirksregierung <strong>Köln</strong> statt.<br />
Drei weitere Meetings in Burgos, Göteborg und<br />
Breslau folgten, die inhaltlich den Ansatz und<br />
die Umsetzung der Module für die drei Zielgruppen<br />
(Vorschullehrer in der Aus- und Weiterbildung<br />
und deren Ausbilder) in Bezug auf den<br />
Stundenumfang sowie die Vergabe der ECTS<br />
Punkte zur Vergleichbarkeit und Anerkennung<br />
zum Inhalt hatten.<br />
Motivierende Momente bei diesen Tagungen<br />
waren Besuche in vorschulischen Einrichtungen:<br />
In Burgos erlebten wir die konzeptionelle Umsetzung<br />
des frühen Fremdspracherwerbs am<br />
Beispiel von verschiedenen spielerischen Ange-<br />
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boten mit Kindern von drei bis fünf Jahren. Die<br />
Konzeption, Kinder bereits im ersten Bildungszyklus<br />
von 0-6 Jahren in spielerischen Kontakt<br />
mit einer Fremdsprache zu bringen wurde im<br />
Jahre 1998 im Rahmen eines Pilotversuchs mit<br />
Unterstützung muttersprachlicher Lehrer des<br />
British Councils und des Institut Francais begonnen.<br />
Seit nunmehr fünf Jahren gehören fremdsprachliche<br />
Angebote von 3 x 20 Minuten in der<br />
Woche in Englisch, Französisch und Deutsch<br />
zum regulären Lehrinhalt in den Vorschulen in<br />
Burgos. Die Fremdsprachendidaktik ist im Curriculum<br />
der Vorschullehrerausbildung integriert.<br />
In Göteborg hatten wir Gelegenheit eine Kindertagesstätte<br />
zu besuchen, deren Erzieherinnen<br />
im Vorfeld an einem staatlich finanzierten<br />
Programm zur Sprachförderung von Kindern mit<br />
Migrationshintergrund teilgenommen hatten.<br />
Das Programm bot interessierten Fachkräften<br />
die Möglichkeit an einem mit „5 credit points“<br />
dotierten Kurs an der Universität Göteborg teilzunehmen.<br />
Das Konzept der kostenfreien Fortbildungskurse<br />
bestand darin, das Fachpersonal<br />
methodisch zu befähigen, Kindern mit Migrationshintergrund<br />
unter gleichzeitiger Berücksichtigung<br />
der Familiensprache bei dem Erwerb der<br />
schwedischen Sprache zu unterstützen und sie<br />
in ihrer Sprachentwicklung zu fördern. Die<br />
Raumgestaltung der besuchten Vorschuleinrichtung<br />
bot den Kindern jede nur denkbare Gelegenheit<br />
Sprache aktiv und passiv wahrzunehmen.<br />
So erwecken beispielsweise zweisprachige<br />
Bilderbücher mit dazugehörigem Rollenspielmaterial<br />
Lust auf Sprache, so genannte „storybags“,<br />
die von den Kindern ferner mit nach Hause<br />
genommen werden können. Mit Hilfe von<br />
Musik und rhythmischen Spielen wird das phonologische<br />
Bewusstsein für Sprache angeregt.<br />
Die Instrumente der Evaluation für die fortschreitende<br />
Sprachentwicklung der Kinder sind<br />
sehr differenziert. Nach einem Eingangssprachtest<br />
wird die sprachliche Weiterentwicklung der<br />
Kinder kontinuierlich in Form von Observations-<br />
Skalen, Tests, Portfolio und protokollierten Geschichten<br />
täglich und im halb-jährlichem<br />
Rhythmus individuell und gemeinsam von Erziehern<br />
und Kindern evaluiert. Ergebnisse beweisen,<br />
dass Kinder, die an diesen Sprachfördermaßnahmen<br />
teilgenommen haben, über ein<br />
gestärktes Selbstbewusstsein verfügen und eine<br />
Neigung zum Lesen und Schreiben entwickelten.<br />
Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser<br />
staatlichen Maßnahme ist die ansteigende Bereitschaft<br />
von Erziehern in Einrichtungen mit