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2012 - Forschung & Lehre

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www.forschung-und-lehre.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

alles was die wissenschaft bewegt<br />

Großer<br />

Akademischer<br />

Stellenmarkt<br />

| ab Seite 755<br />

Wissenschaft<br />

und Wein | ab Seite 700<br />

LÄNDER<br />

Die neue<br />

W-Besoldung<br />

| ab Seite 718<br />

BRANDENBURG<br />

Hybrid Gesamthochschule<br />

| ab Seite 722<br />

19. Jahrgang | 7,– $<br />

9|12<br />

BOLOGNA-REFORM<br />

Der Kobra-Effekt<br />

| ab Seite 724


Das Programm<br />

Voraussetzung<br />

Die Bewerbungsfrist<br />

Kontakt<br />

Weitere Informationen<br />

Stipendienprogramm 2013<br />

für Postdoktoranden<br />

und Juniorprofessoren<br />

Das Stipendienprogramm der Daimler und Benz Stiftung<br />

wendet sich an junge Nachwuchswissenschaftler nach<br />

der Promotion und soll sie auf ihrem Weg in die Wissenschaft<br />

unterstützen.<br />

ist gemäß der Stiftungssatzung offen für alle Fachdisziplinen<br />

und Themen und fördert eigenständige <strong>Forschung</strong>svorhaben.<br />

Das Stipendium ist auf die Dauer von zwei Jahren angelegt; die<br />

jährliche Fördersumme beträgt 20.000 Euro.<br />

für eine Bewerbung ist die institutionelle Anbindung an eine<br />

deutsche Universität oder wissenschaftliche Einrichtung.<br />

Die Promotion darf zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses<br />

nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.<br />

endet mit Ablauf des 2.11.<strong>2012</strong>.<br />

<br />

<br />

<br />

zum Bewerbungsverfahren finden sich unter<br />

www.daimler-benz-stiftung.de


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STANDPUNKT 693<br />

Peter-André Alt<br />

ist Professor für Neuere<br />

deutsche Literaturwissenschaft<br />

und Präsident der<br />

Freien Universität Berlin.<br />

Foto: Bernd Wannenmacher / Freie Universität Berlin<br />

Im Dickicht<br />

der Programme<br />

Universitäten und<br />

Fachhochschulen in<br />

Deutschland expandieren.<br />

Die Zahl der<br />

Studierenden wächst<br />

stetig, zuletzt begünstigt<br />

durch doppelte<br />

Abiturjahrgänge und<br />

die Aussetzung der<br />

Wehrpflicht. Vor allem<br />

aber nimmt die<br />

Zahl der Studiengänge<br />

zu (was man von<br />

den Budgetsummen<br />

für den Grundhaushalt<br />

leider nicht feststellen<br />

kann). Im Jahr 2011<br />

gab es in Deutschland<br />

gemäß Statistik der Hochschulrektorenkonferenz<br />

16 381 Studienangebote. Der überwältigende Anteil<br />

entfällt auf Bachelorprogramme (7 255),<br />

knapp gefolgt von den Masterprogrammen<br />

(6 634). Das Spektrum der Themen reicht von<br />

„Abenteuer- und Erlebnispädagogik“ bis zu „Zukunftssicheres<br />

Bauen“. Man kann „Digitale Spiele“<br />

studieren, es gibt einen Bachelor in „Hazard<br />

Control“ und einen Master in „Fitnessökonomie“.<br />

Brauchen wir eine derart große, im Detail verwirrende<br />

Bandbreite?<br />

Die Antwort lautet: Die Vielfalt der Offerten ist<br />

kein Indikator für Qualität, sondern ein Merkmal<br />

fehlender Abstimmung und Kontrolle. Das deutsche<br />

Hochschulsystem hat die Zellteilung seiner<br />

Fächer allzu sorglos geschehen lassen. Jede Mode<br />

wird hier zur Disziplin erhoben, jeder Trend mündet<br />

in ein Programm. Man muss kein Prophet sein,<br />

um voraussagen zu können, dass zahlreiche neue<br />

Studienangebote das kommende Jahrzehnt nicht<br />

überleben. Wo gibt es im universitären Spektrum<br />

noch das Fach Kybernetik, das in den 70er Jahren<br />

als Musterbeispiel für die interdisziplinäre Kooperation<br />

zwischen Sozial- und Naturwissenschaften<br />

galt? Viele der seit den 80er Jahren beliebten<br />

Technik-Studiengänge werden heute reihenweise<br />

geschlossen und nicht mehr fortgeführt.<br />

Das Problem liegt in der oftmals unorganischen<br />

Struktur neu geschnittener Studiengänge. Ein Zusammenwerfen<br />

von Einzelaspekten und Themen<br />

ergibt noch keine Disziplin. Allein auf dem Fundament<br />

einer Fachkultur mit ihren eigenen Methoden<br />

und formalen Verfahrensweisen der Erkenntnissicherung<br />

lässt sich jedoch eine wissenschaftsbasierte<br />

Qualifikation vermitteln. Wenn Universitäten<br />

und Hochschulen ihre zentrale Aufgabe<br />

ernstnehmen, dann sollten sie nur solche Studienprogramme<br />

anbieten, die eine methodisch fundierte<br />

Ausbildung auf der Basis disziplinärer Seriosität<br />

vermitteln.<br />

Die mittelalterliche Artistenfakultät kam noch<br />

mit sieben Fächern aus; hinzu traten die Rechtswissenschaft<br />

und die Theologie. Es wäre ein gutes<br />

Zeichen, wenn sich das deutsche Hochschulsystem<br />

auf den Kernbestand der Disziplinen besinnen<br />

und strengere Qualitätsmaßstäbe für seine Studiengänge<br />

etablieren würde. Denn nicht alles, was<br />

am Markt läuft, ist gut für die wissenschaftliche<br />

Ausbildung.


694 INHALT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Inhalt<br />

STANDPUNKT<br />

Peter-André Alt<br />

693 Im Dickicht der Programme<br />

NACHRICHTEN<br />

696 HRK-Präsident übt scharfe Kritik an der Bologna-Reform<br />

WISSENSCHAFT UND WEIN<br />

Andreas Speer<br />

700 Auf ein Glas Wein mit Kant<br />

Oder: „Der Mensch ist, was er trinkt“<br />

Ulrich Fischer<br />

702 Das Werden des Weins<br />

Über die Bedeutung des Terroirs, nordwärts ziehende<br />

Schädlinge und die Auswirkungen des Klimawandels<br />

Hermann Kurzke<br />

706 Kann man trinkend gute Bücher schreiben?<br />

Der Wein und die Literatur<br />

Heinz Decker<br />

710 Ist er nun gesund oder nicht?<br />

Wein biologisch betrachtet<br />

Hans Peter Althaus<br />

712 Feinfleischig flitzende Forelle<br />

Weinbeschreibung zwischen Fachsprache und Werbejargon<br />

Thomas Sommer<br />

714 Guter Wein entsteht im Weinberg<br />

Fragen an den besten Sommelier Deutschlands<br />

Dieter Hoffmann<br />

716 Wein als Wirtschaftsfaktor<br />

Aktuelle Tendenzen<br />

W-BESOLDUNG<br />

Michael Hartmer<br />

718 Die neue W-Besoldung?<br />

Länder auf der Suche nach verfassungsfester<br />

Professorenbesoldung<br />

KLARTEXT<br />

721 „Von einem, der auszog...“<br />

Eine Geschichte über Akkreditierung und Reakkreditierung<br />

Foto: dpa-picture alliance<br />

Wissenschaft<br />

und Wein<br />

Der Wein gehört zur europäischen Kultur-<br />

und Geistesgeschichte. Wie wurde<br />

und wird er von Schriftstellern und<br />

Wissenschaftlern wahrgenommen? Was<br />

sagen die Önologie, die Medizin, die<br />

Sprachwissenschaft und nicht zuletzt<br />

die Philosophie über den Wein? Was rät<br />

ein Sommelier aus der Praxis?<br />

Wissenschaft und Wein . . . . . . . . . 700<br />

Neue W-Besoldung<br />

Grundbesoldung W – alt und neu<br />

Hessen – Besoldungsordnung W<br />

Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />

3 807,40 Euro<br />

Geplant ab 1<br />

Erfahrun<br />

5 Jahre lang 5 Jahre lang 5 Jahre<br />

Stufe 1 Stufe 2 Stufe<br />

4 780,00 Euro 4 960,00 Euro 5 140,00<br />

5.300,00 Euro 55.500,00 Euro 5 710,00<br />

Bayern – Besoldungsordnung W<br />

Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />

Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts,<br />

das die W 2-Grundbesoldung<br />

als „evident amtsunangemessen“<br />

bezeichnet hat, sind nun die Bundesländer<br />

aufgefordert, die W-Besoldung<br />

nachzubessern. Hessen und Bayern<br />

haben nun Gesetzentwürfe vorgelegt,<br />

wie eine verfassungskonforme Reform<br />

der Reform aussehen soll. Werden<br />

diese nun den Anforderungen des<br />

höchsten deutschen Gerichts gerecht?<br />

Eine Analyse.<br />

Der Bildungsleviathan . . . . . . . . . . 718


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INHALT 695<br />

Der Kobra-Effekt<br />

Die Mobilität der Studenten international<br />

und national zu fördern ist ein Zentrales<br />

Anliegen der Bologna-Reform.<br />

Das ECTS-Kreditpunktesystem sollte<br />

eine objektive Vergleichbarkeit ermöglichen.<br />

Doch scheint dieses System Mobilität<br />

eher zu behindern. Warum?<br />

Wie die Bologna-Reform das Studium<br />

im Ausland erschwert. . . . . . . . . . . 724<br />

Afghanistan<br />

In Afghanistan, in Deutschland vor allem<br />

als Kriegsschauplatz wahrgenommen,<br />

studieren derzeit über einhunderttausend<br />

junge Menschen. Wie sieht es<br />

vor Ort aus? Wie helfen deutsche Institutionen?<br />

Ein Bericht.<br />

Zehn Jahre Engagement . . . . . . . . 732<br />

Präsentation<br />

Science Slams boomen derzeit in<br />

Deutschland. Vor allem junge Wissenschaftler<br />

beteiligen sich und präsentieren<br />

ihre <strong>Forschung</strong> in zehn Minuten.<br />

Wie verläuft ein typischer Science<br />

Slam? Welche Argumente sprechen für<br />

die knappe Art der Wissenschaftspräsentation?<br />

Science Slams. . . . . . . . . . . . . . . . . 736<br />

Foto: dpa-picture alliance Foto: picture-alliance / Trigger Image<br />

HOCHSCHULFUSION BRANDENBURG<br />

Heyno Garbe<br />

722 Hybrid Gesamthochschule<br />

Plädoyer für eine Integration der Hochschule Lausitz<br />

in die BTU Cottbus<br />

BOLOGNA-REFORM<br />

Stefan Kühl<br />

724 Der Kobra-Effekt<br />

Plädoyer für die Abschaffung des ECTS-Systems<br />

DOKTORTITEL<br />

Armin Himmelrath<br />

728 Promotionsbetrug im Selbstversuch<br />

Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte<br />

AFGHANISTAN<br />

Dorothea Rüland<br />

732 Afghanistan braucht eine akademische Elite<br />

Zehn Jahre Engagement deutscher Hochschulen beim<br />

Wiederaufbau des afghanischen Hochschulsystems<br />

GLEICHSTELLUNG<br />

Andrea Löther<br />

734 Krippen statt Quote<br />

Ein wissenssoziologisches Missverständnis<br />

PRÄSENTATION<br />

Jens Dittrich<br />

736 Die Zehn-Minuten-Herausforderung<br />

Über Science Slams<br />

KARRIERE-PRAXIS<br />

Stefan Schulz-Hardt<br />

744 Die große Illusion<br />

Zur Synergie in Gruppen<br />

RUBRIKEN<br />

738 <strong>Forschung</strong>: Ergründet und entdeckt<br />

740 Zustimmung und Widerspruch<br />

741 Lesen und lesen lassen<br />

742 Entscheidungen aus der Rechtsprechung<br />

743 Steuerrecht<br />

746 Habilitationen und Berufungen<br />

752 Impressum<br />

755 Akademischer Stellenmarkt<br />

783 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Claudia Kemfert<br />

784 Exkursion


696 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Nachrichten<br />

HRK-Präsident übt scharfe Kritik an der Bologna-Reform<br />

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz,<br />

Horst Hippler, hat zehn<br />

Jahre nach deren Beginn die<br />

Bolognareform scharf kritisiert.<br />

Die Reform mache es<br />

entgegen ihren Zielen den<br />

Studenten nicht einfacher,<br />

ins Ausland zu gehen. „Dieses<br />

Versprechen ist nicht<br />

ZAHL DES MONATS<br />

Seit<br />

10 Jahren<br />

stehen Bachelor und<br />

Master gleichberechtigt<br />

neben den traditionellen<br />

Abschlüssen wie dem<br />

Diplom.<br />

wirklich erfüllt worden. Im<br />

Ausland müssen sie sich die<br />

Leistungen auch erst mal anerkennen<br />

lassen. Das ist oft<br />

nach wie vor schwierig“, sagte<br />

Hippler der Süddeutschen<br />

Zeitung. Auch das ECTS<br />

Punktesystem für die gegen-<br />

CHE-RANKING<br />

seitige Anerkennung von<br />

Studienleistungen sei „keine<br />

echte Währung“. Sie besage<br />

nur, wie stark ein durchschnittlicher<br />

Student zum<br />

Beispiel durch ein Seminar<br />

zeitlich belastet werde. Die<br />

Punkte sagten aber nichts darüber<br />

aus, was jemand könne.<br />

Hippler betonte, der Bachelor<br />

sei bestenfalls ein erster<br />

Abschluss mit einer Berufsbefähigung,<br />

aber dies sei<br />

„keine Berufsqualifikation“.<br />

Der HRK-Präsident kritisierte<br />

auch das sechssemestrige<br />

Bachelorstudium. Man müsse<br />

sich entscheiden, ob man<br />

eine Hochschulausbildung<br />

rein berufsbezogen wolle, wie<br />

sie die Fachhochschulen böten,<br />

oder eine andere Art der<br />

Ausbildung wie an den Universitäten.<br />

„Eine Universität<br />

muss mehr leisten als Ausbildung,<br />

nämlich Bildung. Das<br />

tut sie mit dem Bachelor<br />

nicht“. So sei ein universitärer<br />

„Bachelor of Engineering“<br />

kein vollwertiger Inge-<br />

Historiker rufen zum Boykott auf<br />

D er Verband der Historiker Deutschlands (VHD)<br />

wird sich auch in diesem Jahr nicht an dem Ranking<br />

des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beteiligen.<br />

Bereits im Jahr 2009 hatten die Historiker eine<br />

Unterstützung dieser Art der Wissenschaftsdokumentation<br />

abgelehnt. Trotz der umfangreichen Kritik des VHD,<br />

der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und anderer<br />

Wissenschaftsorganisationen halte das CHE aber an einem<br />

Verfahren fest, das bestenfalls „irreführende Angaben“<br />

ermögliche und „wenig aussagekräftige Informationen<br />

über die Geschichtswissenschaft in Deutschland<br />

bereitstelle, kritisiert der Verband.<br />

nieur und ein Bachelor-Absolvent<br />

in Physik sei „nie im<br />

Leben ein Physiker.“ Nach<br />

Ansicht Hipplers sei auch das<br />

Bologna-Leitbild, die Menschen<br />

schneller durchs Studium<br />

und in den Beruf zu bringen,<br />

falsch. Dies habe inzwischen<br />

auch die Wirtschaft erkannt.<br />

Die Unternehmen<br />

brauchten Persönlichkeiten,<br />

nicht nur Absolventen. „Wir<br />

alle arbeiten immer länger, da<br />

ist es sinnvoll, am Anfang<br />

mehr Zeit zu investieren und<br />

eine solche Persönlichkeit<br />

auszubilden. Hierzu gehört<br />

auch, dass Studenten über<br />

den Tellerrand des Fachs hinausschauen<br />

können. Der Jugendwahn<br />

ist an dieser Stelle<br />

vorbei“.<br />

Der Präsident des Deutschen<br />

Hochschulverbandes<br />

Kempen äußerte sich zustimmend,<br />

aber auch verwundert<br />

über die Kritik Hipplers.<br />

Schließlich habe die HRK<br />

sich maßgeblich an der viel<br />

zu schnellen Verwirklichung<br />

der Bolognareform beteiligt.<br />

Hipplers Vorgänger Gaehtgens<br />

und Wintermantel seien<br />

entschiedende Fürsprecher<br />

der Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

gewesen und hätten<br />

Fristen für die Reformen<br />

gesetzt, sagte Kempen. Nach<br />

zehn Jahren endlich die<br />

Schwächen der Bologna-Studiengänge<br />

zu erkennen, sei<br />

den Studentengenerationen<br />

gegenüber zynisch, die unter<br />

diesen Bedingungen hätten<br />

studieren müssen. Kempen<br />

sagte weiter, es sei noch immer<br />

ein Problem, dass es in<br />

manchen Fächern nicht genügend<br />

Masterstudiengänge<br />

gebe, auch die Anzahl der<br />

Studienabbrecher sei höher<br />

als in den bisherigen Studiengängen.<br />

Bundesbildungsministerin<br />

Annette Schavan (CDU) wies<br />

die Kritik der Hochschulrektorenkonferenz<br />

an den Bachelor-<br />

und Master-Studiengängen<br />

zurück. „Ich bin im<br />

übrigen nicht der Meinung,<br />

dass die Meinung von Herrn<br />

Hippler die der Hochschulrektoren<br />

ist“, sagte sie dem<br />

ARD-Morgenmagazin. Es gebe<br />

eine Erfolgsbilanz. Dank<br />

der Bologna-Reform würden<br />

doppelt so viele Studenten<br />

ins Ausland gehen, bei den<br />

Bachelor-Absolventen gebe<br />

es eine geringe Arbeitslosenrate<br />

von zwei Prozent. Schavan<br />

betonte gegenüber der<br />

Zeitung Die Welt, dass „für<br />

die Qualität der Studiengänge<br />

die Hochschulen verantwortlich<br />

seien. Schavan wertet<br />

den Bachelor wie die Kultusministerkonferenz<br />

der<br />

Länder als berufsqualifizierenden<br />

Abschluss.<br />

Die Bundesregierung untersucht<br />

nach einer Meldung<br />

von Zeit-online, ob bereits<br />

Bachelor-Absolventen Zugang<br />

zum höheren Dienst in<br />

staatlichen Institutionen bekommen<br />

sollen. Bislang ist<br />

ein Masterabschluss Voraussetzung.<br />

Als Begründung<br />

nannte das BMBF, dass „der<br />

Bachelor ein vollwertiger<br />

akademischer Abschluss“ sei.<br />

„Die weitere Öffnung im öffentlichen<br />

Dienst wäre auch<br />

das richtige Signal an die Bachelor-Absolventen,<br />

dass ein<br />

direkter Berufseinstieg eine<br />

gute Option ist.“


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRICHTEN 697<br />

Europäische Universitäten kritisieren Evaluation<br />

als Erbsenzählerei<br />

Mehrere große europäische<br />

Universitäten<br />

haben Politik und Wissenschaft<br />

dazu aufgefordert, der<br />

immer weiter ausufernden<br />

Evaluation von <strong>Forschung</strong> ein<br />

Ende zu setzen. Das Begutachten,<br />

Auswerten und Steuern<br />

von Wissenschaft habe<br />

sich zu „einer ungesunden<br />

Obsession“ ausgewachsen, die<br />

zu einer „Kultur von Erbsenzählerei“<br />

führe. Dies berichtet<br />

der Berliner Tagesspiegel unter<br />

Berufung auf eine Erklärung<br />

der „League of European<br />

Research Universities“. In diesem<br />

Verbund sind 21 Universitätenzusammengeschlossen,<br />

darunter die Universitäten<br />

von Oxford, Cambridge,<br />

Leiden, die Universitäten Zürich<br />

und Mailand sowie aus<br />

Deutschland die LMU München,<br />

die Universität Heidel-<br />

Kempen: „Wissenschaftsbetrug ist kriminell“<br />

Der Deutsche Hochschulverband<br />

(DHV) hat den<br />

Gesetzgeber dazu aufgefordert,<br />

einen Straftatbestand<br />

Wissenschaftsbetrug zu schaffen.<br />

Der DHV wendet sich damit<br />

gegen die Branche der sogenanntenPromotionsberater.<br />

Sie steht in dringendem<br />

Verdacht, kommerziell für<br />

vermeintliche Promovenden<br />

Dissertationen, aber auch für<br />

Studierende Bachelor- und<br />

Masterabschlussarbeiten zu<br />

verfassen. „Ghostwriter bringen<br />

die akademischen Grade<br />

und die Hochschulen, die sie<br />

verleihen, in Verruf“, erklärte<br />

der Präsident des DHV, Professor<br />

Dr. Bernhard Kempen.<br />

„Das geht zu Lasten der großen<br />

Mehrzahl der Akademiker,<br />

die ihre akademischen<br />

Grade rechtmäßig durch Leistung<br />

erworben haben.“<br />

Um der Entwertung akademischer<br />

Grade einen Riegel<br />

vorzuschieben, müssten<br />

die Abschreckungsinstrumente<br />

geschärft werden. Das<br />

Aufspüren und die Ahndung<br />

berg und die Universität Freiburg.<br />

Die Evaluationen hätten<br />

„unerwünschte Konsequenzen“,<br />

heißt es in der Erklärung.<br />

Universitäten müssten<br />

„exzessive Mengen an Daten“<br />

produzieren, was an die Grenze<br />

personeller und finanzieller<br />

Ressourcen gehe. Oft würden<br />

sich Begutachtungen doppeln,<br />

was zu zusätzlichen Belastungen<br />

führe. Hochwertige <strong>Forschung</strong><br />

werde so nicht unterstützt,<br />

sondern behindert.<br />

Die Universitäten erkennen<br />

zwar an, dass Politik und<br />

Gesellschaft ein berechtigtes<br />

Interesse daran hätten zu erfahren,<br />

was Hochschulen leisteten.<br />

Auch Universitäten<br />

selbst würden dazu tendieren,<br />

die eigenen Leistungen immer<br />

umfassender zu analysieren,<br />

um institutionelle und in-<br />

von Plagiaten müsse auch in<br />

Zukunft die Scientific Community<br />

leisten. Gegenüber<br />

gewerblichen Promotionsberatern,<br />

die seit Jahrzehnten<br />

ungehindert per Annonce gegen<br />

hohe Entgelte Rundum-<br />

Sorglos-Pakete um die Dissertation<br />

anböten, sei die<br />

Wissenschaft, so Kempen<br />

weiter, aber weitgehend<br />

machtlos. Schätzungen zufolge<br />

werden bis zu zwei Prozent<br />

aller Dissertationen unter<br />

tatkräftiger Mitwirkung<br />

von Promotionsberatern verfasst.<br />

Laut einer dpa-Meldung<br />

gehen Experten davon<br />

aus, dass sogar etwa jede dritte<br />

Doktorarbeit in den Fachbereichen<br />

Jura und Wirtschaftswissenschaften<br />

von<br />

Ghostwritern stammen soll.<br />

„Die bisherigen Sicherheitsvorkehrungen<br />

innerhalb<br />

der Universitäten, wie stärkere<br />

Einbindung, Kontrolle und<br />

Betreuung der Doktoranden<br />

oder das Verlangen einer eidesstattlichen<br />

Erklärung über<br />

die Nichtzusammenarbeit<br />

dividuelle Stärken und<br />

Schwächen herauszufinden<br />

oder neue <strong>Forschung</strong>sfelder<br />

zu generieren. Es sei daraus<br />

ein richtiges Geschäftsfeld<br />

entstanden, weil wegen der<br />

Menge der Evaluationen viele<br />

Aufgaben an externe Agenturen<br />

abgegeben würden.<br />

Leider sei auch nicht allen<br />

klar, so die Erklärung, dass<br />

die Methoden der Begutachtungen<br />

ihre Grenzen hätten.<br />

„Peer Review“ sei zwar weit<br />

verbreitet, aber auch „teuer,<br />

zeitintensiv und manchmal<br />

subjektiv“. Viele bibliometrische<br />

Datenbanken würden<br />

verwendet, obwohl deren<br />

Qualität zu wünschen übrig<br />

lasse. Die 21 Universitäten<br />

forderten deshalb zentrale<br />

Datenbanken, über die genauere<br />

Auswertungen möglich<br />

seien.<br />

mit einem Promotionsberater<br />

reichen nicht aus. Sowohl<br />

der Ghostwriter selbst als<br />

auch der Blender, der sich<br />

mit fremden Federn<br />

schmückt, müssen ins Visier<br />

genommen werden. „Wissenschaftsbetrug<br />

ist kein Kavaliersdelikt,<br />

sondern kriminell“,<br />

betonte Kempen. Deshalb<br />

unterbreite der DHV<br />

folgenden Gesetzesvorschlag<br />

zur Aufnahme in das Strafgesetzbuch:<br />

„(1) Wer eine Qualifikationsarbeit,<br />

die der Erlangung<br />

eines akademischen Grades<br />

oder eines akademischen Titels<br />

dient, für einen Dritten<br />

verfasst, wird mit einer Freiheitsstrafe<br />

bis zu zwei Jahren<br />

oder mit Geldstrafe bestraft.<br />

(2) Wer eine Qualifikationsarbeit<br />

im Sinne von Abs.<br />

1, die von einem Dritten ganz<br />

oder teilweise verfasst wurde,<br />

als eigene ausgibt, ohne deren<br />

Urheber zu sein, wird mit<br />

einer Freiheitsstrafe bis zu<br />

zwei Jahren oder mit Geldstrafe<br />

bestraft.“<br />

KOMMENTAR<br />

Evaluitis<br />

Der Club europäischer <strong>Forschung</strong>suniversitätenprofiliert<br />

sich durch Klartext:<br />

Begutachtung, Auswertung<br />

und Steuerung von Wissenschaft<br />

arte zur Besessenheit<br />

aus. Das trifft ganz<br />

besonders auf Deutschland<br />

zu. Die Drangsalierungen<br />

durch überbordende Dokumentations-<br />

und Berichtspflichten,<br />

ein in weiten<br />

Teilen von niemandem<br />

mehr ernst genommenes<br />

Akkreditierungswesen, die<br />

weit verbreitete Prämierung<br />

von Antragsexzellenz<br />

und die Bewertung von<br />

<strong>Forschung</strong>sleistungen nach<br />

Maßgabe heteronom gesetzter<br />

Indizes haben für<br />

die Universitäten mehr erstickende<br />

als sie fördernde<br />

Ausmaße erreicht. In seinem<br />

Gefolge kämpft eine<br />

Evaluierungsindustrie von<br />

Daten-Sammlern und<br />

-Jägern um Marktanteile,<br />

ins Werk gesetzt von einer<br />

um Entscheidungskriterien<br />

verlegenen Hochschulpolitik,<br />

die das große Schiff<br />

Wissenschaft steuern will<br />

und dafür Lotsen braucht.<br />

Am Ende dieser Entwicklung<br />

steht ein mit sich<br />

selbst beschäftigtes, narzisstischesHochschulsystem.<br />

Dabei gilt doch: Ein<br />

Ei ist ein Ei – und seine<br />

Qualität hängt mehr vom<br />

Freilauf als von der Zahl<br />

der es begackernden Hühner<br />

ab.<br />

Gleichwohl ist Vorsicht<br />

geboten: Evaluatio necesse<br />

est. Erst die Dosis macht<br />

sie zum Gift. Aber wer soll<br />

wie über das rechte Maß<br />

bestimmen? Der Schlüssel<br />

dazu liegt eher bei autonomen<br />

Hochschulen als bei<br />

staatlich lizenzierter und<br />

geförderter Erbsenzählerei.<br />

Michael Hartmer


698 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

ZIVILKLAUSEL<br />

Streit über „Militärforschung“<br />

Die Universität Bremen hat die umstrittene Stiftungsprofessur<br />

des Bremer Raumfahrtunternehmens<br />

„OHB“ besetzt. Das hat die Universität gegenüber<br />

Radio Bremen bestätigt. Das Deutsche Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt (DLR) finanziert den grundlagenorientierten<br />

Lehrstuhl zusammen mit dem OHB-Konzern. Kritik<br />

hatte es an dieser Stiftungsprofessur gegeben, weil<br />

OHB auch an Rüstungsprojekten beteiligt ist. Nach Ansicht<br />

des Rektors der Bremer Universität, Professor Wilfried<br />

Müller, stehe die rein auf zivile <strong>Forschung</strong> ausgerichtete<br />

OHB-Stiftungsprofessur im Einklang mit der Zivilklausel<br />

der Universität, die <strong>Forschung</strong> zu Rüstungszwecken<br />

ausschließe. Der „Arbeitskreis Zivilklausel“<br />

hatte dagegen gefordert, dass die Universität sich nicht<br />

finanziell von der Rüstungsindustrie abhängig machen<br />

dürfe.<br />

Auch an anderen Universitäten ist Streit über Zivilklauseln<br />

entstanden. So lehnte der Präsident des Karlsruhe<br />

Institute of Technology (KIT) eine Zivilklausel gegenüber<br />

dpa ab: „Eine solche Klausel steht im Widerspruch<br />

zur Freiheit von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>, die im<br />

Grundgesetz Artikel 5 verankert ist. Das nehme ich sehr<br />

ernst.“ Die Bundestagsfraktion Die Linke hatte unlängst<br />

von Bund und Ländern Maßnahmen gegen eine militärische<br />

<strong>Forschung</strong> an Hochschulen und außeruniversitären<br />

<strong>Forschung</strong>seinrichtungen gefordert und eine Zivilklausel<br />

für alle Hochschulen gefordert.<br />

Familienzuschlag und eingetragene<br />

Lebensgemeinschaft<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat am 19. Juni<br />

<strong>2012</strong> die Ungleichbehandlung<br />

von verheirateten Beamten<br />

einerseits und in einer<br />

eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />

lebenden Beamten<br />

andererseits bei der Gewährung<br />

des Familienzuschlags<br />

für verfassungswidrig erklärt<br />

(Az. 2 BvR 1397/09).<br />

Die Privilegierung verheirateter<br />

Beamter stelle eine<br />

am allgemeinen Gleichheitssatz<br />

des Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz<br />

(GG) zu messende<br />

mittelbare Ungleichbehandlung<br />

wegen der sexuellen<br />

Orientierung dar. Allein der<br />

Verweis auf den in Art. 6<br />

Abs. 1 GG verankerten besonderen<br />

Schutz der Ehe<br />

rechtfertige angesichts der in<br />

vergleichbarer Weise rechtlich<br />

verbindlich verfassten<br />

Lebensform der eingetragenen<br />

Lebenspartnerschaft keine<br />

Differenzierung. Vielmehr<br />

bedürfe es in solchen Fällen<br />

TU München führt neues Karrieresystem für Wissenschaftler ein<br />

Die Technische Universität<br />

München (TUM)<br />

hat ein neues Karrieresystem<br />

für Nachwuchswissenschaftler<br />

initiiert. Der sog. „TUM<br />

Faculty Tenure Track“ bietet<br />

nach Meldung der Universität<br />

herausragenden Talenten<br />

frühe Selbstständigkeit als<br />

Assistant Professor und eine<br />

klare, leistungsabhängige<br />

Perspektive. Bestehen diese<br />

anspruchsvolle Evaluationen,<br />

steigen sie nach sechs Jahren<br />

zum Associate Professor auf,<br />

verbunden mit einer dauerhaften<br />

Anstellung in der Besoldungsstufe<br />

W3. Verfehlen<br />

sie das Ziel, sei die Karriere<br />

an der TUM beendet. Den<br />

Erfolgreichen stehe darüber<br />

hinaus der spätere Aufstieg<br />

zum „Full Professor“ offen.<br />

Bis 2020 richtet die TUM 100<br />

neue Professuren mit Tenure-<br />

Track-Erstberufungen ein.<br />

Das Professorenkollegium<br />

vergrößere sich nach Angaben<br />

der TUM damit um 20<br />

Prozent. Juniorprofessuren<br />

(W1) und dauerhafte W2-<br />

Professuren (sogenannte Extraordinariate)<br />

werden nicht<br />

mehr neu besetzt. Der bayerische<br />

Wissenschaftsminister<br />

Heubisch hat per Rechtsverordnung<br />

dem TUM-Karrieresystem<br />

seine Zustimmung erteilt.<br />

Auf diesen neuen Karriereweg<br />

starten können besonders<br />

qualifizierte Post Docs,<br />

die in der Regel mindestens<br />

zwei Jahre <strong>Forschung</strong>serfahrung<br />

im Ausland vorweisen<br />

müssen. Bereits erreichte<br />

Auszeichnungen (z.B. Emmy-Noether-<br />

und Heisenberg-Stipendien,<br />

ERC Starting<br />

Grants) erhöhen die<br />

Chancen der Erstberufung.<br />

Mit der Besoldungsstufe W2<br />

ausgestattet, kommen die<br />

jungen Assistant Professors<br />

in die volle Selbstständigkeit<br />

und Verantwortung: Sie sind<br />

nicht an einen Lehrstuhl angegliedert<br />

und haben die gleichen<br />

Rechte und Pflichten<br />

wie alle anderen Professoren.<br />

Mit dieser Freiheit ist die Erwartung<br />

verbunden, dass sie<br />

früh ein eigenes <strong>Forschung</strong>sprofil<br />

entwickeln. Dabei unterstützt<br />

die TUM sie mit einer<br />

intensiven Betreuung<br />

durch Mentoren und Weiterbildung<br />

in fachübergreifenden<br />

Kompetenzen, wie zum<br />

Beispiel Mitarbeiterführung.<br />

Die Lehrverpflichtung ist von<br />

neun auf fünf Semester-Wochenstunden<br />

reduziert.<br />

Nach zwei und nach vier<br />

Jahren werde die Entwicklung<br />

der Assistant Professors<br />

durch unabhängige Experten<br />

beurteilt. Im sechsten Jahr er-<br />

jenseits der Berufung auf das<br />

Schutzgebot der Ehe eines<br />

hinreichend gewichtigen<br />

Sachgrundes, der gemessen<br />

am jeweiligen Regelungsgegenstand<br />

und -ziel die Benachteiligung<br />

dieser anderen<br />

Lebensformen rechtfertige.<br />

Der grundrechtliche<br />

Schutz der Ehe als besondere<br />

Verantwortungsbeziehung<br />

begründe zwar eine Besserstellungen<br />

der Ehe im Verhältnis<br />

zu ungebundenen<br />

Partnerbeziehungen. Dies<br />

gelte aber nicht ohne Weiteres<br />

auch im Verhältnis zu einer<br />

rechtlich geordneten Lebensgemeinschaft.<br />

Die eingetragene<br />

Lebenspartnerschaft<br />

ermögliche es gerade Personen,<br />

die wegen ihres gleichen<br />

Geschlechts eine Ehe nicht<br />

eingehen können, eine im<br />

Wesentlichen gleichartige institutionell<br />

stabilisierte Verantwortungsbeziehungeinzugehen.<br />

folge eine Evaluation, die<br />

über den Karriereaufstieg<br />

entscheide. Dafür gibt es<br />

nach Auskunft der TUM<br />

„verbindliche, transparente<br />

Kriterien nach internationalen<br />

Maßstäben“. Bestehen<br />

die Kandidaten, erhalten sie<br />

nicht nur eine unbefristete<br />

Anstellung als Associate Professor,<br />

sondern steigen damit<br />

auch auf die Besoldungsstufe<br />

W3. Andernfalls sei die Karriere<br />

an der TUM beendet.<br />

Den Erfolgreichen ist bei herausragenden<br />

Leistungen im<br />

weiteren Karriereverlauf der<br />

Aufstieg zum „Full Professor“<br />

mit höherem Gehalt und erweiterter<br />

Ausstattung möglich.<br />

Mit diesem neuen Modell<br />

will die TUM laut Präsident<br />

Wolfgang A. Herrmann<br />

den Kulturwandel im deutschen<br />

Berufungssystem vorantreiben.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FUNDSACHEN 699<br />

Fundsachen<br />

Schnellbleiche<br />

„Klammheimlich haben sich die meisten<br />

Protagonisten, allen voran die Studenten,<br />

längst von der Bologna-Reform<br />

verabschiedet oder sie auf ihre Weise<br />

boykottiert. Es wird Zeit, das einzusehen,<br />

für Durchlässigkeit zu sorgen, den<br />

Bachelor als Zwischenprüfung zu betrachten<br />

und Bologna-kompatible Diplomstudiengänge<br />

einzurichten. Der<br />

Widerstand gegen Bildung als Schnellbleiche<br />

wächst, von der frühen Einschulung<br />

bis zum Studium. Wann reagiert<br />

die Politik darauf?“<br />

Heike Schmoll; zitiert nach Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung vom 16. August <strong>2012</strong><br />

Geringschätzung<br />

„Es ist einfach geworden, die Exzellenz<br />

eines deutschen Professors zu bestimmen.<br />

Je weniger er lehrt, desto exzellenter<br />

ist er. Und umgekehrt: Je exzellenter<br />

er ist, desto weniger lehrt er. Wer<br />

gar nicht mehr lehrt, der ist ganz oben<br />

angekommen. Man kann es auch so sagen:<br />

Die Geringschätzung der <strong>Lehre</strong> ist<br />

im deutschen Universitätssystem inzwischen<br />

fest institutionalisiert.“<br />

Professor Peter Graf Kielmansegg; zitiert<br />

nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8.<br />

August <strong>2012</strong><br />

Milchmädchen<br />

„Ich finde, Milchmädchen dürfen<br />

Milchmädchenrechnungen vorlegen.<br />

Bei Professoren sieht das schon anders<br />

aus. Mit der Autorität von akademischen<br />

Titeln und von wissenschaftlichen<br />

Instituten, die mit viel Geld vom<br />

deutschen Steuerzahler subventioniert<br />

werden, ist eine besondere Verantwortung<br />

verbunden.“<br />

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble<br />

über die Kritik des Ökonomen Hans Werner<br />

Sinn, der ausgerechnet hatte, dass ein Austritt<br />

Griechenlands aus der Euro-Zone für<br />

Deutschland billiger komme als ein Verbleib;<br />

zitiert nach Welt am Sonntag vom<br />

29. Juli <strong>2012</strong><br />

Türme<br />

„Leuchttürme sind im Grund auch nur Elfenbeintürme,<br />

in denen es gerade brennt.“<br />

Einerlei<br />

Carlos Spoerhase; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. August <strong>2012</strong><br />

„In der Welt des Geistes muss es unregulierte<br />

Bereiche geben, wo wir, befreit<br />

von den Dringlichkeiten der Verwertung,<br />

etwas wagen und wo wir außer<br />

Kraft setzen dürfen, wovon alle anderen<br />

überzeugt sind. Wer die Radikalität<br />

des Geistes aus dem Spiel nimmt, der<br />

verewigt diesen seltsamen Zustand, den<br />

die <strong>Forschung</strong>spolitik der letzten Jahre<br />

herbeigeführt hat: das geschäftsmäßige<br />

Einerlei unserer täglichen Exzellenz.“<br />

Professor Ralf Konsermann; zitiert nach<br />

Süddeutsche Zeitung vom 17. August <strong>2012</strong><br />

Lebenserfahrung<br />

„... Unternehmen und auch wir als Bremer<br />

Landesbank (suchen) eben keine<br />

mehrsprachigen zweiundzwanzig Jahre<br />

alten Einser-Absolventen mit schnurgeradem<br />

Lebens- und Bildungslauf, sondern<br />

Persönlichkeiten. Doch treiben<br />

Bewerber mit Bildungskurven angstvolle<br />

Fragen um: ,Ist es schlimm, dass ich<br />

schon Mutter bin?‘ Oder ,Habe ich<br />

überhaupt noch eine Chance, wenn ich<br />

erst mit 28 mein Studium abschließe?‘<br />

(...) Personal-, Bereichsleiter oder Geschäftsführer<br />

achten heute mehr denn<br />

Das kann es nicht sein<br />

je auf Persönlichkeit, Lebenserfahrung<br />

und Glaubwürdigkeit. Und da kann es<br />

von Vorteil sein, wenn man ,schon‘ ein<br />

Kind hat, weil das etwas von Verantwortung<br />

und Durchhaltevermögen erzählt.<br />

Es kann ebenfalls vorteilhaft<br />

sein, wenn man ,schon‘ 28 ist. Weil das<br />

einen Eindruck von Lebenserfahrung,<br />

vielleicht auch von persönlichen Krisen,<br />

von Lernbereitschaft und Neuorientierung<br />

vermittelt.“<br />

Dr. Viktor Lau, Bremen; zitiert nach<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom<br />

22. August <strong>2012</strong><br />

Elite<br />

„So wenig, wie es die besten fünf Weltreligionen,<br />

die fünf besten Physiklehrer<br />

an Gymnasien oder fünf beste Ehefrauen<br />

gibt, gibt es die besten fünf Soziologie-<br />

oder Geschichtsinstitute oder Geschichtsstudiengänge<br />

an deutschen<br />

Hochschulen.“<br />

Jürgen Kaube; zitiert nach Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung vom 22. August <strong>2012</strong><br />

„Bisher wurden die Studiengänge aus Sicht der <strong>Lehre</strong>nden konzipiert.<br />

Diese Konzepte orientierten sich an den Professoren, ihren<br />

Inhalten und Vorlesungen. Das kann es nicht sein. Ein Studium zu<br />

konzipieren bedeutet, die Sache vom Ende her zu durchdenken:<br />

Was müssen die Absolventen später können?“<br />

Kevin Heidenreich, Leiter des Referats Hochschulpolitik beim Deutschen Industrieund<br />

Handelskammertag; zitiert nach tagesschau.de vom 14. August <strong>2012</strong>


700 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Auf ein Glas Wein mit Kant<br />

Oder: „Der Mensch ist, was er trinkt“<br />

| ANDREAS S PEER | Wein ist kulturgeschichtlich ein<br />

besonderes Getränk. Schon Sokrates diskutierte mit seinen Zeitgenossen nicht<br />

nur auf Straßen und Plätzen, sondern gerne auch bei Symposien, begleitet vom<br />

Wein. Auch Immanuel Kant, selbst passionierter Weintrinker, hat über die Rolle<br />

des Weins nachgedacht.<br />

Der Mensch ist, was er isst“ –<br />

für die meisten wird die ursprüngliche<br />

Schreibweise wie<br />

auch die Herkunft dieses gerne zitierten<br />

Satzes unklar sein. Gerade die beim<br />

Hören unentscheidbare Ambiguität<br />

macht seinen Reiz aus. Das mag durchaus<br />

der Intention des Urhebers dieses<br />

Satzes, Ludwig Feuerbach, entsprochen<br />

haben. Denn Feuerbach bringt darin<br />

seine fundamentale Kritik an einer Anthropologie<br />

zum Ausdruck, die in einer<br />

dualistischen Trennung und idealistischen<br />

Überhöhung der Seele gegenüber<br />

dem Leib und des Geistes gegenüber<br />

dem Körper, der Vernunft gegenüber<br />

der Natur und des Bewußtseins gegenüber<br />

dem bloßen Sein ihre tragenden<br />

Prämissen besitzt. Daher wendet er sich<br />

in seiner 1846 erschienenen Streitschrift<br />

„Wider den Dualismus von Leib<br />

und Seele, Fleisch und Geist“ gegen die<br />

Auffassung, daß sich die menschliche<br />

Wirklichkeit primär oder gar ausschließlich<br />

im Geist abspielt. „Der<br />

Leib“, so Feuerbach, „ist die Existenz<br />

des Menschen; den Leib nehmen, heißt<br />

die Existenz nehmen; wer nicht mehr<br />

sinnlich ist, ist nicht mehr.“<br />

Das ist philosophisch keinesfalls eine<br />

Neuerung, wenn man an die „longue<br />

durée“ der aristotelischen De anima-<br />

Tradition denkt, gemäß der auch die<br />

geistige Seele unauflöslich mit dem Körper<br />

verbunden ist, so daß ihre Trennung<br />

als unnatürlich gelten muss. Das Denken<br />

ist ebenso an die Sinne gebunden<br />

wie die Seele an den Körper. Will man<br />

verstehen, was der Mensch ist, so muss<br />

man ihn zur Gänze und als Ganzes begreifen,<br />

d.h. man muss auch verstehen,<br />

was der Mensch isst – und trinkt.<br />

Um das Trinken geht es in diesem<br />

Beitrag, aber nicht um das Trinken als<br />

ein elementares Lebensbedürfnis, können<br />

wir doch sehr wohl über eine recht<br />

lange Zeit ohne feste Nahrung auskommen,<br />

nicht aber ohne zu trinken. Trinken<br />

ist für den Menschen also nicht<br />

bloß Befriedigung eines biologischen<br />

Bedürfnisses, sondern Teil seiner „zweiten<br />

Natur“, die er gestalten muss. Das<br />

gilt nicht nur für die ganz konkrete Auswahl<br />

der Getränke unter dem Aspekt,<br />

ob sie uns zuträglich sind oder schaden.<br />

Trinken ist weit mehr noch Sozial- und<br />

Ausdruckshandlung.<br />

Das gilt insbesondere für das Getränk,<br />

um das es in diesem Beitrag geht:<br />

den Wein. Der Wein gilt kulturgeschichtlich<br />

von Anfang an als ein besonderes<br />

Getränk. Auch Sokrates führt<br />

seine philosophischen Gespräche nicht<br />

nur auf dem Marktplatz, sondern min-<br />

AUTOR<br />

Andreas Speer ist Professor für Philosophie am Philosophischen Seminar<br />

der Universität zu Köln und Direktor des Thomas-Instituts sowie Sprecher der<br />

a.r.t.e.s. <strong>Forschung</strong>sschule.<br />

Foto: picture-alliance / akg-images<br />

destens ebenso gerne bei Symposien in<br />

den Häusern von Freunden. Hierbei begleitet<br />

der Wein die Gespräche, mitunter<br />

bis an die Grenze der Trunkenheit,<br />

an die man sich durchaus absichtsvoll<br />

herantrinkt – womöglich um, wie es<br />

David Hume ausdrückt, die Torheiten<br />

des einen Tages zu vergessen, um denen<br />

des anderen Tages Platz zu machen.<br />

Kant, die Einbildungskraft und<br />

der Wein<br />

Dieses Hume-Zitat findet sich bei Immanuel<br />

Kant, der nicht nur selbst gerne<br />

Wein getrunken, sondern im ersten Teil<br />

seiner „Anthropologie in pragmatischer


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 701<br />

Absicht“ auch systematisch der Frage<br />

nachgegangen ist, worin seine Wirkung<br />

besteht. Der Ort hierfür ist die Abhandlung<br />

über die Einbildungskraft und wie<br />

diese zu erregen und zu besänftigen sei<br />

(A 70 | B 71 – A74 | B 75). Die Einbildungskraft<br />

ist die aristotelische Phantasia,<br />

und diese hat es mit den sinnlich<br />

vermittelten Eindrücken und Vorstellungsbildern<br />

zu tun. Anders als das abstrakte<br />

begriffliche Denken, bleibt die<br />

Phantasie also an diese Vorstellungsbilder<br />

gebunden. Und genau diese Einbildungskraft<br />

wird durch körperlich einwirkende<br />

„Genießmittel“ erregt oder<br />

besänftigt.<br />

Das Arsenal der Genießmittel, das<br />

Kant nennt, ist beeindruckend. Zu den<br />

stärkenden, das Gefühl erhebenden<br />

Mitteln zählt er gegorene Getränke,<br />

vorzüglich Bier und Wein. Beiden<br />

kommt gegenüber der „stummen Berauschung“<br />

– als Beispiel nennt Kant Opium<br />

und Branntwein – der Vorzug zu,<br />

die Geselligkeit und die wechselseitige<br />

Gedankenmitteilung zu fördern. Bier<br />

und Wein trinkt man also in Gesellschaft.<br />

Doch gebührt dem Wein bei weitem<br />

der Vorrang. Denn während Bier<br />

eher nährend und gleich einer Speise<br />

sättigend ist, was dazu führt, dass die<br />

Trinkgelage mit Bier verschlossener und<br />

oft auch ungeschliffen sind, so ist der<br />

Wein „bloß reizend“ und die entsprechenden<br />

Trinkgelage sind fröhlich, laut<br />

und mit Witz redselig.<br />

„Die Grenzlinie des<br />

Selbstbesitzes“<br />

Mit der „Unelthaltsamkeit“ im gesellschaftlichen<br />

Trinken bis hin zur „Benebelung<br />

der Sinne“ geht Kant vergleichsweise<br />

nachsichtig um, selbst wenn dabei<br />

die Grenzlinie des Selbstbesitzes überschritten<br />

wird. Treffend beschreibt er in<br />

diesem Zusammenhang die Sorgenfreiheit,<br />

die der Rausch bewirkt, als ein<br />

„täuschendes Gefühl vermehrter Le-<br />

Kant und seine Tischgenossen.<br />

Gemälde von Emil Dörstling, um 1900.<br />

benskraft“. Der Berauschte fühle nun<br />

nicht mehr die Hindernisse des Lebens,<br />

sondern ist glücklich in seiner Schwäche,<br />

„indem die Natur wirklich in ihm<br />

bestrebt ist, durch allmähliche Steigerung<br />

seiner Kräfte sein Leben stufenweise<br />

wieder herzustellen“ (A 72 ? B<br />

73). Schon Cato, so ein stoischer Verehrer,<br />

habe seine Tugend durch Wein gestärkt.<br />

Eine kathartische Wirkung misst<br />

Kant insbesondere der Tatsache bei,<br />

dass der Wein die Zunge löse. „Er öffnet<br />

aber auch das Herz und ist ein materiales<br />

Vehikel einer moralischen Eigenschaft,<br />

nämlich der Offenherzigkeit“ (A<br />

73 | B 74). Denn das Zurückhalten seiner<br />

Gedanken sei „für ein lauteres Herz<br />

ein beklemmender Zustand“. Das bedeutet<br />

aber auch, das der „lustige Trinker“<br />

es nicht leicht dulden kann, daß jemand<br />

sich mit dem Trinken zurückhält,<br />

um stattdessen die Runde der Trinkenden<br />

zu beobachten. Auch das strategisch<br />

eingesetzte Trinken bei politischen<br />

Verhandlungen kennt Kant bereits,<br />

wenn eine trinkfeste Partei die weniger<br />

trinkfeste bei Trinkgelagen zu<br />

übervorteilen sucht.<br />

Skeptisch bleibt Kant hingegen bezüglich<br />

der Frage, ob man beim Trinken<br />

das Temperament oder den Charakter<br />

desjenigen, der sich gepflegt betrinkt,<br />

erforschen könne. Vielmehr führt die<br />

neue Mischung der Säfte – so die treffsichere<br />

humoralpathologische Analyse –<br />

weit eher zu einer anderen Natur. So<br />

wird der eine verliebt, der andere großsprecherisch<br />

und ein dritter zänkisch.<br />

Doch alle werden, wenn sie dann ihren<br />

Rausch ausgeschlafen haben, über diese<br />

„wunderliche Stimmung oder Verstimmung<br />

der Sinne“ des vorausgehenden<br />

Abends lachen. Und dass man mit Wein<br />

besser schläft als wenn man nur und vor<br />

allem zuviel Wasser trinkt, das macht<br />

Kant in seiner Schrift „Der Streit der<br />

Fakultäten“ gegen den damals weithin<br />

berühmten Professor Hufeland geltend.<br />

Man schlafe weder gut noch tief, wenn<br />

man sich der „Wasserschwelgerei“ hingebe.<br />

(A189).<br />

Der „Wahrmacher“<br />

Darum, so möchte man mit dem berühmten<br />

Trinklied des Alkaios, dem<br />

Zeitgenossen der Sappho sagen, sollen<br />

wir, bevor der Abend naht, den Wein<br />

aus großen bemalten Bechern trinken.<br />

Denn der Wein, die Gabe des Dionysos,<br />

so heißt es in dem zitierten Fragement<br />

346, läßt uns unsere Sorgen vergessen.<br />

Es ist übrigens derselbe Alkaios, auf den<br />

das Adagium „in vino veritas“ zurückgehen<br />

soll (Fragm. 57). Vielleicht kann<br />

man die Offenherzigkeit, von der Kant<br />

spricht, und die Geselligkeit als den<br />

dem Wein eigentümlichen „Wahrmacher“<br />

bezeichnen. Denn gibt es ein besseres<br />

Beispiel für die Wahrheit als ein<br />

offenes Gespräch unter Freunden, die<br />

einander ihr Herz bei einem Glas Wein<br />

öffnen? Von einer idealen Kommunikationsgemeinschaft<br />

würde wohl Jürgen<br />

Habermas sprechen. Prosit!


702 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Das Werden des Weines<br />

Über die Bedeutung des Terroirs, nordwärts ziehende<br />

Schädlinge und die Auswirkungen des Klimawandels<br />

| ULRICH F ISCHER | Die Weinherstellung unterliegt<br />

seit jeher vielen Unwägbarkeiten. Veränderte klimatische Bedingungen beeinflussen<br />

den Weinbau und erfordern beispielsweise neue Methoden gegen einwandernde<br />

Schädlinge. Einblicke in die moderne Weinbereitung und in aktuelle<br />

<strong>Forschung</strong>sergebnisse.<br />

Wein gehört ohne Zweifel<br />

zu den komplexesten und<br />

vielschichtigsten Lebensmitteln<br />

der Welt. Dies findet Ausdruck<br />

in einer großen Vielfalt der weltweit<br />

produzierten Weinstile und ihrer sensorischen<br />

Ausprägungen. Auf allen fünf<br />

Erdteilen werden zwischen dem 30.<br />

und 50. Breitengrad Weinreben angebaut.<br />

Europa verfügt noch immer über<br />

zwei Drittel der Rebfläche für die Weinproduktion,<br />

gefolgt von Nord- und Südamerika,<br />

Australien/Ozeanien, Asien<br />

und Afrika. Mit einer Anbaufläche von<br />

7,2 Mio ha nimmt die Traube unter den<br />

weltweit erzeugten Obstsorten den ersten<br />

Platz ein. Die 2011 global erzeugte<br />

Weinmenge betrug 26,5 Milliarden Liter<br />

und würde, eine gerechte Verteilung vorausgesetzt,<br />

ausreichen, um jeden Erdenbürger<br />

mit knapp vier Liter Wein zu<br />

erfreuen.<br />

Es beginnt im Weinberg<br />

Bereits der Weinberg als Ort seines Ursprungs<br />

prägt maßgeblich die sensorischen<br />

Eigenschaften eines Weines: Die<br />

angepflanzte Rebsorte, die Witterung eines<br />

Jahrgangs und das als Terroir bezeichnete<br />

Zusammenwirken von Ausgangsgestein,<br />

Bodentyp, Hangneigung<br />

und seine Ausrichtung zur Sonne sowie<br />

das lokale Mikroklima. In Frankreich<br />

fließt die jahrhundertealte Erfahrung im<br />

Weinbau in die qualitative Differenzierung<br />

der Terroirs ein. Herausragende<br />

Lagen in Burgund firmieren als Grand<br />

Crus, sehr gute als Premier Crus, die guten<br />

dürfen nur den Namen der Ortschaft<br />

tragen und die einfachsten beschränken<br />

sich auf die Angabe des Anbaugebietes.<br />

Es gibt zahlreiche Publika-<br />

»Das Faszinierende an dem<br />

Konzept Terroir ist, dass der<br />

Standort dem Wein seinen<br />

sensorischen Stempel aufdrückt.«<br />

tionen, die auf Basis von Geologie,<br />

Agrarmeteorologie und Bodenuntersuchungen<br />

die unterschiedlichen Terroirs<br />

beschreiben. Dabei wird das für den<br />

Verbraucher Essentielle, die sensorische<br />

Ausprägung der auf den verschiedenen<br />

Terroirs erzeugten Weine, kaum adressiert.<br />

Um diese Lücke für die deutsche<br />

Leitsorte Riesling zu schließen, ernteten<br />

Forscher im Kompetenzzentrum Weinforschung<br />

des DLR Rheinpfalz in Neustadt<br />

Trauben von 25 verschiedenen<br />

Lagen oder Terroirs der Anbaugebiete<br />

Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen.<br />

AUTOR<br />

Professor Ulrich Fischer ist Abteilungsleiter Weinbau und Oenologie im Kompetenzzentrum<br />

Weinforschung, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Neustadt<br />

an der Weinstraße.<br />

Die unter standardisierten Bedingungen<br />

erzeugten Weine wurden einer beschreibenden<br />

sensorischen Analyse unterzogen.<br />

Einzelne Terroirs konnten<br />

charakteristische und voneinander unterscheidbare<br />

sensorische Profile hervorbringen,<br />

trotz der Schwankungen,<br />

die zwischen den fünf untersuchten<br />

Jahrgängen auftraten (siehe Abbildung<br />

1). Die Differenzierung der Weine anhand<br />

der Ausgangsgesteine Schiefer,<br />

Kalkstein, Buntsandstein oder Basalt<br />

gelang innerhalb enger geografischer<br />

Grenzen. Bei größeren Entfernungen<br />

über die Grenzen der Anbaugebiete<br />

hinweg schränkte die klimatische Variation<br />

diese Zuordnung aber<br />

ein.<br />

Das Faszinierende an<br />

dem Konzept Terroir ist die<br />

Tatsache, dass der Standort,<br />

auf dem die Rebe ihre<br />

Wurzeln hat, dem Wein<br />

trotz der vielen Verarbeitungsschritte<br />

während der Weinbereitung<br />

seinen sensorischen Stempel aufdrückt.<br />

Die Terroirprägung der Weine<br />

gibt den Winzern im globalen Wettbewerb<br />

ein Alleinstellungsmerkmal an die<br />

Hand, da das einzigartige Zusammenwirken<br />

der Standortfaktoren weder kopierbar<br />

noch an andere Orte übertragbar<br />

ist. Im Gegensatz dazu kann selbst<br />

eine regionale, autochtone Rebsorte<br />

weltweit angepflanzt werden oder ein<br />

traditionelles Herstellungsverfahren<br />

überall Anwendung finden.<br />

Klimawandel und Weinbau<br />

Die langen und exakten Aufzeichnungen<br />

des Zeitpunkts von Austrieb, Blüte<br />

und Reifebeginn der Rebe dokumentieren<br />

den Einfluss des Klimawandels auf<br />

den Weinbau. So erreichen heute die<br />

Rieslingtrauben den Reifegrad von<br />

65°Oechsle drei Wochen früher als


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 703<br />

noch vor 30 Jahren (siehe Abbildung 2).<br />

Deutsche Winzer stehen eher auf der<br />

Gewinnerseite des Klimawandels, da sie<br />

reifere Trauben mit mehr Sortenaroma,<br />

geringerer Säure und intensiverer Färbung<br />

ernten können. Steigen die Temperaturen<br />

oder nimmt die Wasserverfügbarkeit<br />

ab, stehen eine Vielzahl von<br />

Rebsorten zur Verfügung, die sich in<br />

südlichen Breiten bereits an dieses Klima<br />

adaptiert haben. So nimmt derzeit<br />

die Rebfläche von Sauvignon Blanc in<br />

Deutschland zu. Eine andere Anpassungsstrategie<br />

ist das Ausweichen auf<br />

höher gelegene oder nicht nach Süden<br />

geneigte Rebflächen, wo es auch weiterhin<br />

kühl genug für Riesling, Spätburgunder<br />

& Co ist.<br />

In Jahren mit kräftigen Niederschlägen<br />

bei hohen Temperaturen im August<br />

und September stellt die Reifeverfrühung<br />

aber ein großes Problem dar: Die<br />

in der Reife fortgeschrittenen und<br />

dünnhäutigen Beeren können nicht<br />

mehr dem Druck der Wasseraufnahme<br />

standhalten und platzen auf. Umgehend<br />

entwickelt sich auf dem reichen Nährmedium<br />

des Traubensaftes der Grauschimmel<br />

Botrytis cineria. Wilde Hefen<br />

»Deutsche Winzer stehen auf der<br />

Gewinnerseite des Klimawandels.«<br />

und Essigsäurebakterien dringen in die<br />

geöffnete Beere ein und bilden die unerwünschte<br />

Essigsäure. Dies zwingt zur<br />

frühen Lese und Negativselektion befallener<br />

Trauben.<br />

Um dies zu verhindern, wird die<br />

Traubenstruktur verändert, in dem das<br />

Verblühen der Gescheine Ende Mai,<br />

hartes Mundgefühl<br />

spitze Säure<br />

sauer<br />

süß<br />

bitter<br />

buttrig<br />

grüne Bohne<br />

Buchsbaum<br />

grünes Gras<br />

Farbe<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

blumig<br />

Abb. 1: Vergleich des sensorischen Profils des Deidesheimer Kieselberg, Buntsandstein mit<br />

Forster Pechstein, Basalt<br />

Anfang Juni gestört wird. Hierzu setzen<br />

die Winzer seit einigen Jahren das im<br />

Tafeltraubenanbau etablierte Pflanzenhormon<br />

Gibberelinsäure ein. Alternativ<br />

entfernen die Winzer während der Blüte<br />

maschinell die Blätter in der Traubenzone,<br />

um mit einer re-<br />

duzierten Blattfläche die<br />

Versorgung der Blüte einzuschränken.<br />

Beide Maßnahmen<br />

führen zu einem<br />

geringeren Fruchtansatz; die spätere<br />

Traube hat sichtbar weniger Beeren.<br />

Diese verfügen nun über ausreichend<br />

Platz, um sich bei Wasseraufnahme auszudehnen,<br />

ein gegenseitiges Abquetschen<br />

und Platzen der Beeren unterbleibt.<br />

Gleichzeitig gelangt mehr Sonnenlicht<br />

an die Beeren, was die Bildung<br />

mineralisch<br />

Rhabarber<br />

Honig<br />

rauchig<br />

Zitrone<br />

Apfel<br />

Pfirsich<br />

Mango<br />

Honigmelone<br />

2004 Deidesheimer Kieselberg, Bassermann-Jordan<br />

2004 Forster Pechstein, Bassermann-Jordan<br />

von Aromastoffen, roten Anthocyanen<br />

und Gerbstoffen stimuliert; sollte es einmal<br />

regnen, trocknet die Traube rascher<br />

ab. Die zeitlich aufwändigste und teuerste<br />

Methode, das Traubendesign positiv<br />

zu beeinflussen, stellt das Traubenteilen<br />

dar, bei dem die untere Hälfte der<br />

Traube im Juli auf den Boden geschnitten<br />

wird.<br />

Gerade der in Deutschland zunehmende<br />

ökologische Weinbau, der zurzeit<br />

sechs Prozent der Anbaufläche umfasst,<br />

nutzt gezielt diese Auflockerung<br />

der Traube. Gleichzeitig wird die Wüchsigkeit<br />

der Weinberge reduziert durch<br />

zurückhaltende organische Düngung,<br />

gepaart mit Begrünung der Weinbergsböden.<br />

Dies fördert die Widerstandskraft<br />

der Rebe, verringert aber auch den<br />

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online.de


704 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

1983<br />

1985<br />

1987<br />

1989<br />

1991<br />

1993<br />

1995<br />

1997<br />

1999<br />

2001<br />

2003<br />

2005<br />

2007<br />

2009<br />

2011<br />

Abb. 2: Erreichen von 65°Oe bei Riesling auf Basis der amtlichen Reifemessung in der Pfalz<br />

Ertrag und begründet höhere Verkaufspreise.<br />

Ein Hauptaugenmerk in der weinbaulichen<br />

<strong>Forschung</strong> liegt auf der Entkoppelung<br />

der Zuckerbildung in der<br />

Traube von der Einlagerung dieser<br />

wertgebenden Inhaltsstoffe. Während<br />

die Traube kaum zuviel an Sortenaroma,<br />

Färbung und Tanninen aufweisen<br />

kann, führen hohe Zuckergehalte<br />

zwangsläufig zu alkoholstarken Weinen,<br />

die sowohl den Trinkgenuss mindern<br />

als auch die gesundheitlich tolerierbare<br />

Trinkmenge einschränken.<br />

Unerwünschte Besucher im<br />

Weinberg<br />

Eine besondere Herausforderung des<br />

Klimawandels stellt die Migration von<br />

Wärme liebenden Schaderregern aus<br />

dem Süden in den Norden dar. Pilze,<br />

die unerreichbar für Pflanzenschutzmittel,<br />

die Leitungsbahnen der Rebe besiedeln,<br />

lassen gerade ältere Reben immer<br />

häufiger im Sommer kollabieren und<br />

absterben. Befall durch Tripse und Zikaden<br />

nehmen durch die steigenden<br />

Temperaturen zu. Diese saugenden Insekten<br />

schädigen sowohl direkt als auch<br />

indirekt die Rebe, da ihre Mundwerkzeuge<br />

auch gefährliche Krankheitserreger<br />

übertragen. Ein besonders aggressiver<br />

Migrant stellt die Kirschessigfruchtfliege<br />

dar, die aus Japan eingeschleppt<br />

wurde und über Südtirol auch in deut-<br />

R 2 =0,52<br />

15. Aug. 25. Aug. 4. Sep. 14. Sep. 24. Sep. 4. Okt. 14. Okt. 24. Okt.<br />

Quelle: Ziegler, B. DLR-Rheinpfalz 2011<br />

3Wochen<br />

»Ein besonders aggressiver Migrant<br />

ist die Kirschessigfruchtfliege, die<br />

aus Japan eingeschleppt wurde.«<br />

sche Anbaugebiete einwandert. Die an<br />

sich harmlose, zur Gattung Drosophila<br />

gehörende Fliege verfügt an ihrem Abdomen<br />

über ein Sägewerkzeug, mit dem<br />

sie aktiv eine intakte Beere verletzen<br />

kann. Damit gewährt sie Schimmelpilzen,<br />

Hefen und Bakterien Zugang zum<br />

idealen Wachstumsmedium, dem Traubensaft,<br />

was bei warmer Witterung zu<br />

Ernteeinbußen führt.<br />

Aufgabe und Ziel der <strong>Forschung</strong> ist<br />

es, die Lebensgewohnheiten der neuen<br />

Schaderreger unter den hiesigen Witterungsbedingungen<br />

zu untersuchen und<br />

Ansatzpunkte für bio-<br />

logischeBekämpfungsmöglichkeiten zu finden.<br />

So gelang es in<br />

den neunziger Jahren,<br />

den wichtigsten Traubenschädling,<br />

den bekreuzten<br />

und unbekreuzten Traubenwickler,<br />

durch den Einsatz seines synthetisch<br />

hergestellten Sexualpheromons<br />

auszuschalten. Dieses wird langsam aus<br />

Ampullen freigesetzt, die flächendeckend<br />

im Frühjahr im Weinberg ausgehängt<br />

werden. Die Männchen können<br />

angesichts dieser „Verwirrung“ die subtilen<br />

Signale der Weibchen nicht mehr<br />

orten. So unterbleibt die Begattung und<br />

ohne Eiablage entstehen keine Raupen;<br />

die Schädigung von Gescheinen und<br />

Beeren wird nachhaltig und ökologisch<br />

unbedenklich verhindert.<br />

In den Tiefen des Weinkellers<br />

Die Jahrtausende alte Weinkultur wäre<br />

sicherlich nicht entstanden, wenn nicht<br />

zufällig der „Verderb“ des Traubensaftes<br />

durch eine spontan einsetzende alkoho-<br />

lische Gärung der Menschheit die berauschende<br />

Wirkung des Alkohols offenbart<br />

hätte. Mit dieser grundlegenden<br />

Wandlung des süßen Fruchtsaftes in das<br />

Genussmittel Wein gehen aber auch eine<br />

Vielzahl anderer sensorisch bedeutsamer<br />

Transformationen einher.<br />

In der modernen Weinbereitung gewinnt<br />

die Verarbeitung der Trauben an<br />

Bedeutung: Natürlich ist es weiterhin<br />

das wichtigste Ziel, aus den Beeren den<br />

Most zur späteren Vergärung zu gewinnen.<br />

Gleichzeitig gilt es aber, aus den<br />

Beerenschalen ein Maximum der in<br />

dem Weinberg gebildeten Aromastoffvorläufer,<br />

Anthocyane und Gerbstoffe<br />

zu extrahieren. Unterstützt wird dieser<br />

zeitabhängige Prozess durch technische<br />

Enzyme, deren Einsatz später auch die<br />

Entfernung unerwünschter Trubstoffe<br />

vor der Gärung beschleunigt.<br />

Wurde früher die Bedeutung der<br />

Hefe und Milchsäurebakterien auf ihre<br />

Kernkompetenz, die Durchführung der<br />

alkoholischen und malolaktischen Gärung<br />

beschränkt, belegen aktuelle <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />

ein viel umfangreicheres<br />

Leistungsvermögen der Mikroorganismen.<br />

Sie sind maßgeblich an der<br />

Neubildung fruchtig riechender Ester<br />

und der Freisetzung der rebsortentypischen<br />

Aromastoffe aus geruchslosen<br />

Vorläufern beteiligt: So entfalten hefeoder<br />

bakterieneigene ß-Glucosidasen<br />

durch die Abspaltung von Disacchariden<br />

den fruchtig-blumigen Duft der<br />

Monoterpene in Riesling oder Gewürztraminer.<br />

Cysteinlyasen bestimmter Hefestämme<br />

setzen im unteren ng/L-Bereich<br />

geruchsaktive Thiole frei, die Sauvignon<br />

Blanc eine exotische Note von<br />

Grapefruit und Maracuja verleihen oder<br />

Cabernet Sauvignon den Geruch<br />

schwarzer Johannisbeeren. Damit dieser<br />

Blumenstrauß an Aromen nicht nur<br />

gebildet wird, sondern auch im Wein<br />

verbleibt, werden Weißweine gekühlt<br />

bei 15-20°C vergoren. So erstreckt sich<br />

die Gärung über drei Wochen, was eine<br />

langsame CO2 Entwicklung zur Folge<br />

hat und auch den Dampfdruck der Aromastoffe<br />

reduziert.<br />

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten:<br />

Die Brettanomyces Hefe-Gattung steht<br />

am Ende einer Umwandlung geruchsloser<br />

Phenolcarbonsäuren in unangenehm<br />

nach Pferdeschweiß und Hustensaft<br />

riechenden flüchtigen Phenolen.<br />

Lactobacillus brevis bildet Essigsäure,<br />

während Pediococcus damnosus das<br />

Fehlaroma des „Mäuseln“ hervorruft,<br />

das an den beißenden Geruch des Urins<br />

der kleinen Nager erinnert.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 705<br />

Klimawandel im Keller<br />

Auch im Weinkeller hinterlässt der Klimawandel<br />

seine Spuren, denn reifere<br />

Trauben besitzen weniger Säure, was<br />

den pH-Wert des Mostes und der Weine<br />

ansteigen lässt. Das begünstigt gerade<br />

die Entwicklung der unerwünschten<br />

Mikroorganismen und beraubt gleichzeitig<br />

der schwefeligen Säure ihre mikrobioziden<br />

Wirkung. Daher ist es Ziel<br />

der <strong>Forschung</strong>, mittels immer einfacher<br />

handhabbarer molekularer Diagnostik,<br />

frühzeitig die Schadorganismen dingfest<br />

zu machen und Gegenmaßnahmen einzuleiten,<br />

etwa das kurze Pasteurisieren<br />

des Mostes oder Weines. Bisher wurde<br />

damit solange zugewartet, bis die unerwünschten<br />

Metaboliten der Mikroorganismen<br />

sensorisch erkennbar waren.<br />

Leider war es dann oftmals schon zu<br />

spät für die Rettung des Weines.<br />

Selbst in ihrem Ableben ist die Hefe<br />

dem Wein noch dienlich. So gibt die autolysierende<br />

Hefe eine Vielzahl von Polysacchariden<br />

ab, die maßgeblich das<br />

weiche Mundgefühl und den runden<br />

Körper des Weines fördern. In Rotweinen<br />

treten sie in Wechselwirkung mit<br />

»Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

des Weines ist seine enorme<br />

Alterungsfähigkeit.«<br />

den adstringenten Gerbstoffen und<br />

schwächen ihre Wahrnehmung ab.<br />

Gleichzeitig stabilisieren sie den Wein,<br />

indem sie Proteine aus der Traube und<br />

das Kaliumsalz der Weinsäure in Lösung<br />

halten und damit eine Trübung<br />

oder den Ausfall des Weinsteins verhindern.<br />

Ein Hauptaugenmerk bei der Vinifikation<br />

von Rotweinen liegt auf einer<br />

dunklen Farbe und dem richtigen Maß<br />

an Tanninen, so dass der Wein Struktur<br />

und Kraft ausstrahlt, aber nicht mit trockenen<br />

und grünen Tanninen zur Tortur<br />

für die Mundschleimhaut wird. Hier<br />

kann der Oenologe geringe Mengen an<br />

Sauerstoff zudosieren, sei es über ein<br />

Holzfass oder eine technische Vorrichtung,<br />

die das Polymerisieren der Gerbstoffe<br />

und Anthocyane beschleunigt.<br />

Gleichzeitig variiert er Dauer und Temperatur<br />

der Maischegärung, ebenso wie<br />

Herkunft und Toastungsgrad der Barriquefässer.<br />

Die molekularen Ursachen<br />

und Zusammenhänge vieler sensorischer<br />

Phänomene wie Adstringenz,<br />

Mundgefühl und Körper harren noch<br />

der wissenschaftlichen Aufklärung.<br />

Statt zu messen und gezielt zu agieren,<br />

führt häufig Empirie und die Erfahrung<br />

des Oenologen das Kommando. Angesichts<br />

neuer Rebsorten, sich ständig verändernder<br />

Weinstile und der jahrgangsbedingten<br />

Variation der Traubeninhaltsstoffe<br />

bedarf es auch hier einer besseren<br />

analytischen Kontrolle und Steuerung<br />

dieser sehr komplexen Prozesse.<br />

Was Wein unvergleichlich<br />

macht<br />

Ein Alleinstellungsmerkmal des Weines<br />

stellt seine enorme Alterungsfähigkeit<br />

dar. Denn Weine können ohne Gefahr<br />

für Leib und Leben noch nach 10 oder<br />

gar 100 Jahren mit Genuss getrunken<br />

werden, während die Genussspanne der<br />

meisten Lebensmitteln eher in Tagen<br />

und Monaten bemessen wird. Neben<br />

der Reifungsdauer selbst nehmen auch<br />

die Lagerbedingungen einen signifikanten<br />

Einfluss: Alter, Größe und Machart<br />

des Holzfasses prägen den Wein ebenso<br />

wie die Kontaktzeit mit der Hefe, die<br />

bei Sekt und Champagner mehrere Jahre<br />

betragen kann. Auch der Sauerstoffeintrag<br />

über den Flaschenverschluss<br />

und die Konditionen, un-<br />

ter denen der Wein transportiert<br />

und gelagert<br />

wird, sind von Bedeutung.<br />

Vieles über die mit<br />

der Alterung einhergehenden<br />

molekularen Veränderungen<br />

ist bekannt, aber dieses<br />

Wissen reicht bei weitem noch nicht<br />

aus, um sicher die sensorisch feststellbaren<br />

Veränderungen zu erklären oder gar<br />

vorherzusagen.<br />

Ganz ausgespart wurden die ökonomischen<br />

Aspekte der Weinerzeugung,<br />

die für viele Länder und Regionen eine<br />

bedeutsame Rolle spielen. Ich möchte<br />

es bei der Vermutung belassen, dass bei<br />

Wein über seinen Herstellungsprozess<br />

die höchste Wertschöpfung aller Lebensmittel<br />

erzielt werden kann: Während<br />

Traubensaft mit einer Preisspanne<br />

zwischen 0,79 und 4 Euro im üblichen<br />

Rahmen liegt, sprengt der Wein diese<br />

Grenzen angesichts einer beachtlichen<br />

Spanne die von 1 bis weit über 1000<br />

Euro pro Flasche reicht. Dieses Phänomen<br />

ist dem außergewöhnlichen Image<br />

besonderer Erzeuger und spezieller<br />

Herkünfte geschuldet, aber auch der<br />

Tatsache, dass bei diesen Icon-Weinen<br />

die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches<br />

übersteigt.<br />

Das Deutsche Literaturarchiv<br />

Marbach fördert bestandsbezogene<br />

<strong>Forschung</strong>sprojekte mit einem<br />

umfangreichen Programm, das<br />

folgende Stipendien umfasst:<br />

Marbach-Stipendium<br />

Suhrkamp-Stipendium<br />

C.H. Beck-Stipendium<br />

Hermann Broch Fellowship<br />

DVjs-Stipendium<br />

Norbert-Elias-Stipendium<br />

Udo-Keller-Stipendium<br />

Stipendien für Magister-,<br />

Master- und Staatsexamenskandidaten<br />

Freiburger Förderpreise<br />

Ausschreibungen und Formblatt:<br />

http://www.dla-marbach.de/<br />

service/stipendien/index.html<br />

Anträge sind bis zum<br />

30. September <strong>2012</strong> zu richten<br />

an den <strong>Forschung</strong>sreferenten<br />

des Deutschen Literaturarchivs:<br />

Dr. Marcel Lepper<br />

Deutsches Literaturarchiv Marbach<br />

Schillerhöhe 8-10<br />

D-71672 Marbach am Neckar<br />

stipendien@dla-marbach.de<br />

Beim Udo-Keller-Stipendium gelten<br />

abweichende Bewerbungsfristen.<br />

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706 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Kann man trinkend<br />

gute Bücher schreiben?<br />

Der Wein und die Literatur<br />

| HERMANN K URZKE | Viele Schriftsteller konsumieren<br />

Wein und alkoholische Getränke. Da liegt es nahe, über den Wein literarisch<br />

zu reflektieren. Ein kursorischer Gang durch die Weltliteratur.<br />

Noah und die Ausartung<br />

Der mythologische Erfinder des Weinbaus<br />

ist Noah, der Erzgescheite, dem<br />

nicht nur die Arche, sondern auch die<br />

Veredelung des wilden Weines zugeschrieben<br />

wird. Das hatte fatale Folgen,<br />

wie man Genesis 9, 20-27 nachlesen<br />

kann. Noah hatte drei Söhne, Sem,<br />

Ham und Japhet. Sem wird der Stammvater<br />

Asiens, Ham der Stammvater Afrikas,<br />

Japhet der Stammvater Europas<br />

werden. Noah pflanzte einen Weinberg.<br />

Und da er von dem Wein trank, ward er<br />

trunken und lag im Zelt mit aufgedeckter<br />

Scham. Als nun Ham seines Vaters<br />

Blöße sah, sagte er's seinen beiden Brüdern<br />

draußen. Da nahmen Sem und Japhet<br />

ein Kleid und legten es auf ihrer<br />

beider Schultern und gingen rückwärts<br />

hinzu und deckten ihres Vaters Blöße<br />

zu; und ihr Angesicht war abgewandt,<br />

damit sie ihres Vaters Blöße nicht sähen.<br />

Als nun Noah erwachte von seinem<br />

Rausch und erfuhr, was ihm Ham<br />

angetan hatte, verfluchte er ihn und<br />

pries Sem und Japhet. Seitdem gelten<br />

die Hamiten als schamlos, die Semiten<br />

und die Japhetiten aber kennen die<br />

Scham. Der Wein hat seitdem literarisch<br />

etwas zu tun mit dem Fallen der<br />

Schranken einer Schamkultur, die gegen<br />

den Rausch und die Ausartung errichtet<br />

wird. Die Zivilisation ist ein fragiles<br />

Gebilde, der Wein steht auf ihrer<br />

AUTOR<br />

Hermann Kurzke, Dr. Dr.h.c., ist<br />

Professor für Neuere Deutsche<br />

Literaturgeschichte an der Universität<br />

Mainz (im Ruhestand).<br />

Grenze, er kann sie zum Einsturz bringen.<br />

Antike und Christentum<br />

Um eine grobe Ordnung in die Überfülle<br />

der Belege zu bringen, unterscheiden<br />

wir, stark vereinfachend, zwischen der<br />

antiken Tradition und der christlichen.<br />

Die antike Tradition ordnet den Wein<br />

einem körperfrohen und diesseitigen<br />

Leben zu. Die christliche Tradition<br />

nennt dieses lüsterne Genießerleben<br />

der Antike „heidnisch“ und betreibt, ohne<br />

dass das je flächendeckend gelingt,<br />

»Die christliche Tradition betreibt,<br />

ohne dass das je flächendeckend<br />

gelingt, eine Spiritualisierung des<br />

Weins.«<br />

eine Spiritualisierung: Der Wein muss<br />

etwas bedeuten, er muss sich in einen<br />

mundus symbolicus fügen, der von Jesu<br />

Abendmahl ausgeht und später zur Eucharistielehre<br />

ausgefaltet wird. Der<br />

Wein ist das Blut Christi. Mit dem Wein<br />

ist der Gedanke des Opfers verknüpft.<br />

Verschütteter Wein ist vergossenes Blut.<br />

Der so gedeutete Wein steht am Ende<br />

einer Sublimierungsgeschichte. Zuerst,<br />

in der Urzeit, gab es, um ungnädige<br />

Götter zu versöhnen, das Menschenopfer.<br />

In geschichtlicher Zeit wurde es humanisiert<br />

und ritualisiert zum Tieropfer<br />

– dem Opferlamm, das auf dem Altar,<br />

der ursprünglich ein Schlachttisch war,<br />

dargebracht wird. Daraus wird im<br />

Christentum das Sakrament von Brot<br />

und Wein, die Eucharistie. Das ursprünglich<br />

reale Opfer wird zum Sym-<br />

bol sublimiert. Der Vorgang setzt sich in<br />

säkularisierten Formen außerhalb der<br />

Kirchen fort, in der Literatur zum Beispiel.<br />

Der Wein begegnet dort als eines<br />

der großen Basissymbole unserer Kultur,<br />

als leistungsfähiges Zeichen sowohl<br />

in vertikaler als auch in horizontaler<br />

Hinsicht, vertikal als Symbol der Versöhnung<br />

mit Gott, horizontal als Symbol<br />

der Versöhnung unter den Menschen.<br />

Joseph Roth gewährt in der Legende<br />

vom heiligen Trinker einem stets<br />

alkoholisierten Clochard eine Himmelfahrt<br />

und steht insofern für die Vertikale.<br />

In einer Gesellschaft, aus der man<br />

nur fliehen kann – die Geschichte ist<br />

kurz vor seinem Tod 1939 im Pariser<br />

Exil geschrieben – führt das Trinken ins<br />

Glück, ins träumeri-<br />

sche Glück des Todes.<br />

Der letzte Satz der Erzählung<br />

ist: „Gebe<br />

Gott uns allen, uns<br />

Trinkern, einen so<br />

leichten und so schönen<br />

Tod!“<br />

Wein und Lüge<br />

Joseph Roths Trinker ist gewissermaßen<br />

ein geborener Trinker, es ist seine Bestimmung<br />

zu trinken, die er verfehlt<br />

hätte, wenn er in die zivilisierte Gesellschaft<br />

zurückgekehrt wäre. Sein Trinken<br />

ist existentiell wahrhaftig. Schaut<br />

man sich die rund 30 Weinlieder im<br />

Kommersbuch an (150. Auflage 1929),<br />

dem großen, anderthalb Jahrhunderte<br />

immer wieder aufgelegten Liederbuch<br />

der Studentenverbindungen, dann findet<br />

man neben den üblichen Preisliedern<br />

auf Wein, Weib und Gesang, die<br />

nach unserer Einteilung zur antiken<br />

Tradition gehören, eine andere Grundtendenz:<br />

Lieder der Weltflucht und des<br />

Ausweichens vor dem Leben. „Was<br />

kümmert mich die ganze Welt, wenn's


Foto: picture-alliance / KPA Copyright<br />

9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 707<br />

Mit Champagner auf dem Weg<br />

zu „erhöhtem Gefühle“: Christoph<br />

Eichhorn als Hans Castorp in dem<br />

Film „Der Zauberberg“ (1981)<br />

liebe Gläschen winkt“, heißt es da, oder<br />

„Ich will mein Herz im Wein betäuben,<br />

in schwerem, dunklem Firnewein, bis<br />

mir als bunter Funkenschein die Pole<br />

durcheinander stäuben, bis alles, was<br />

mich trübe stimmt, in lichterlohem Purpur<br />

schwimmt!“ Der Trinker kann alles<br />

– aber nur als Maulaufreißer in der<br />

Kneipe. „Gebt mir Staaten zu regieren!<br />

Kinderspiel soll es mir sein!“ Die Horizontale<br />

wird ebenso zur Lüge wie die<br />

Vertikale. In seinem Roman Der Unter-<br />

tan hat Heinrich Mann diesen Typus<br />

Trinker satirisiert – allerdings spricht er<br />

vom Bier, das mag die Weinliebhaber<br />

trösten: Das Bier, sinniert der Held, ist<br />

nicht wie die Frauen, die kokett und unzuverlässig<br />

sind, sondern treu und gemütlich.<br />

„Man schluckte: und da hatte<br />

man es schon zu etwas gebracht, fühlte<br />

sich auf die Höhen des Lebens befördert<br />

und war ein freier Mann, innerlich<br />

frei.“<br />

Goethes Schenkenbuch und<br />

Brittings Lob des Weines<br />

Man kann allein trinken oder in Gesellschaft.<br />

Alleintrinken ist eine Art Hausandacht:<br />

man hält Zwiesprache mit den<br />

Göttern seines Lebens. Das Schenkenbuch<br />

des Westöstlichen Diwans von<br />

Goethe (erschienen 1819) ist eine Sache<br />

für Alleintrinker. „Meinen Wein/<br />

Trink ich allein,/ Niemand setzt mir<br />

Schranken,/ Ich hab’ so meine eignen<br />

Gedanken.“ Alleintrinker betonen die<br />

Vertikale.<br />

Ob der Koran von Ewigkeit sei?<br />

Darnach frag ich nicht!<br />

Ob der Koran geschaffen sei?<br />

Das weiß ich nicht!<br />

Daß er das Buch der Bücher sei,<br />

Glaub ich aus Mosleminen-Pflicht.<br />

Daß aber der Wein von Ewigkeit sei,<br />

Daran zweifl ich nicht;<br />

Oder daß er von den Engeln geschaffen<br />

sei,<br />

Ist vielleicht auch kein Gedicht.<br />

Der Trinkende, wie es auch immer sei,<br />

Blickt Gott frischer ins Angesicht.<br />

Da Goethe im Alter täglich eine Flasche<br />

getrunken haben soll, nehmen wir<br />

an, dass er aus Erfahrung sprach. Auch<br />

Georg Britting war ein Trinker, er eröffnet<br />

sein Lob des Weines ähnlich:<br />

Weil ich allein bin,<br />

Hab ich den Wein<br />

Mir zum Gefährten gemacht.<br />

Wer spricht so und redet<br />

So Weises und wacht<br />

Mit mir bis tief in die Nacht?<br />

Er ist für den Tag nicht,<br />

Er ist für die Nacht nur gemacht.<br />

Er redet. Ich schweige.<br />

Er will keine Antwort.<br />

Ich steige<br />

Mit ihm in den tiefesten Schacht.<br />

Das Gedicht entstand 1941 in München<br />

während der NS-Zeit. Es enthält<br />

das ganze gedrückte Klima der inneren<br />

Emigration. Wo man mit niemandem<br />

mehr offen reden kann, wird der Wein<br />

zum Gefährten. Der Wein ist Symbol<br />

der höheren Bestimmung des Menschen.<br />

Weil diese höhere Bestimmung<br />

in der NS-Zeit verfehlt wird, wird das<br />

Trinken zum Ersatz, der das Verlorene<br />

imaginär gewährt. Im Wein ist deshalb<br />

nicht nur Wahrheit, sondern auch Lüge.<br />

Er ist ein Vorspiegler, ein Wunscherfüller,<br />

ein Verdrängungselixier. Das<br />

Symbol des richtigen Lebens verdrängt<br />

das richtige Leben. Der Wein gebiert<br />

Träume, aber um Träume zu realisieren<br />

braucht man Nüchternheit. Wenn der<br />

Wein ein Schlüssel zum Höheren ist,<br />

kann man dann trinkend gute Bücher<br />

schreiben? Erhebt sich die Literatur auf<br />

einem Berg von Flaschen? Es folgen<br />

drei Abschnitte über Thomas Mann.


708 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Inspiration und Alkohol<br />

Thomas Mann hielt nichts von der Inspiration<br />

durch alkoholische Getränke.<br />

„Daß mehrere große Dichter Potatoren<br />

gewesen sind, beweist mir nichts. Denn<br />

wie beinahe alles Große, was dasteht,<br />

als ein Trotzdem dasteht, das trotz<br />

Kummer und Qual, Armut, Verlassenheit,<br />

Körperschwäche, Laster, Leidenschaft<br />

und tausend Hemmnissen zustande<br />

gekommen ist, so glaube ich, daß<br />

auch jene Poeten ihre Leistungen nicht<br />

mit dem Alkohol, sondern trotz ihm<br />

vollbracht haben.“ Natürlich gibt es<br />

richtige Alkoholiker unter den deutschen<br />

Dichtern, Joseph Roth zum Beispiel<br />

oder Hans Fallada oder Jean Paul,<br />

und beherrschte Trinkkünstler wie Goethe<br />

oder E.T.A. Hoffmann oder Gottfried<br />

Benn, die den Wein der literarischen<br />

Produktion dienstbar zu machen<br />

wußten. Thomas Mann aber war auf<br />

»Champagner steht für<br />

lockere Sitten.«<br />

Nüchternheit bedacht. Er hatte Angst<br />

vor der Betrunkenheit, vor dem Ausder-Rolle-fallen<br />

und dem Kontrollverlust.<br />

Unterschiedliche Stimmungen<br />

Wein oder Bier, Rotwein oder Weißwein,<br />

Burgunder oder Champagner,<br />

Bowle oder Portwein, Mosel, Riesling<br />

oder Kognak und Likör bewirken ganz<br />

unterschiedliche Stimmungen. Thomas<br />

Mann setzt sie literarisch gezielt ein.<br />

Branntwein ist proletarisch (Buddenbrooks).<br />

Moselwein trinkt ein Dumm-<br />

kopf (Doktor Faustus). Rheinwein gibt<br />

es in gutbürgerlichen Kreisen (Buddenbrooks).<br />

Weißwein regt an. Bei vier Flaschen<br />

Chateau Lafitte diskutieren der<br />

Hochstapler Felix Krull und Marquis<br />

Louis de Venosta ihren Rollentausch<br />

(Felix Krull). Champagnerbowle verwischt<br />

die gesellschaftlichen Unterschiede<br />

(Königliche Hoheit). Eine<br />

Weinmischung führt im Zauberberg zur<br />

Liebesnacht. Portwein gibt es in Buddenbrooks<br />

schon zum Frühstück; er galt<br />

als eine Art Medizin<br />

für blutarme Norddeutsche.Champagner<br />

ist auch literarisch<br />

etwas Besonderes.<br />

Er steht für gelockerte<br />

Sitten, eine gewisse<br />

Schwindelhaftigkeit und Liederlichkeit.<br />

Der lebenslustige Engelbert<br />

Krull ist Besitzer einer fallierenden<br />

Champagnerfirma im Rheingau<br />

(Felix Krull). Goethes Sohn August,<br />

der sich nie vom Vater freimachen<br />

konnte, soll schon als Elfjähriger<br />

siebzehn Gläser Champagner<br />

getrunken haben (Lotte in<br />

Weimar). Miss Eleanor Twentyman, ein<br />

junges reiches Mädchen, verliebt sich<br />

hoffnungslos in den Kellner Felix Krull.<br />

Es zeigt sich, „daß ein paar Gläser Moët-Chandon<br />

ihr den Rest gegeben hatten“<br />

– ohne den Champagner wäre es<br />

nicht so weit gekommen, daß sie ihm<br />

stammelnd eröffnet, sie wolle mit ihm<br />

fliehen, ihm ein Kind schenken, „und<br />

Daddy wird sich dareinfinden, wenn<br />

wir uns ihm mit dem Kinde zu Füßen<br />

werfen, und wird uns sein Geld geben,<br />

daß wir reich und glücklich sind…“<br />

Ehemalige Juniorprofessorinnen und<br />

Juniorprofessoren gesucht<br />

F ür ein von der Hans-Böckler-Stiftung gefördertes <strong>Forschung</strong>sprojekt werden<br />

ehemalige Juniorprofessoren und Juniorprofessorinnen gesucht,<br />

die Auskunft über ihren weiteren Berufsweg geben. Die Befragung wird per<br />

anonymisierten Online-Fragebogen durchgeführt. Ziel ist, fundierte Erkenntnisse<br />

über den Verbleib von Juniprofessorinnen und -professoren zu erfahren.<br />

Auf Basis der Studie sollen Empfehlungen für die Weiterentwicklung<br />

dieses noch sehr jungen Karrierepfads gewonnen werden. Das <strong>Forschung</strong>sprojekt<br />

wird durchgeführt vom Hochschulforschungsinstitut (HoF) Wittenberg<br />

und dem Gemeinnützigen Centrum für Hochschulentwicklung (CHE).<br />

Nähere Informationen finden Sie unter: www.che.de<br />

Teilnehmer der Befragung werden im weiteren Projektverlauf über die Ergebnisse<br />

informiert. Bitte melden Sie sich bis zum 31. Oktober <strong>2012</strong> unter<br />

der E-Mail-Adresse: juniorprofessur@che.de oder telefonisch bei Projektmitarbeiterin<br />

Sindy Duong, Tel. 05241/976146.<br />

Abendmahl im Zauberberg<br />

Mijnheer Peeperkorn hält ein Gelage<br />

und imitiert das letzte Abendmahl. Auf<br />

den Gründonnerstag folgt als Karfreitag<br />

sein Freitod, ein Opfertod in mancher<br />

Hinsicht. Wie in der Eucharistie gibt es<br />

eine mystische und eine soziale Dimension<br />

des Weines – eine vertikale und eine<br />

horizontale. Das Gelage mündet in<br />

eine burleske Szene, in der das antike<br />

Bacchanal sich mit dem christlichen<br />

Abendmahl vermischt. Die gesellschaft-<br />

»Daß mehrere große Dichter<br />

Potatoren gewesen sind, beweist<br />

mir nichts.«<br />

lichen Schranken fallen, die Sprache<br />

geht verloren, der Urzustand nähert<br />

sich erschreckend und beseligend. Peeperkorn<br />

bestellt „Champagner, drei Flaschen<br />

Mumm & Co., Cordon rouge, très<br />

sec“ für seine Gäste. „Herr Albin löste<br />

mit lässiger Routine den ersten Pfropfen<br />

aus seiner Haft von Draht, ließ den pilzförmigen<br />

Kork mit dem Knall einer Kinderpistole<br />

dem geschmückten Hals entschlüpfen<br />

und zur Decke fahren […]<br />

Die Gesellschaft überließ sich einem seligen<br />

Nichtstun, indem sie ein zusammenhangloses<br />

Geschwätz tauschte, dessen<br />

Elemente bei jedem einzelnen aus<br />

erhöhtem Gefühle stammten und in irgendeinem<br />

Urzustande das Schönste<br />

versprochen hatten, aus denen aber auf<br />

dem Wege zur Mitteilung ein fragmentarisch-lippenlahmer,<br />

teils indiskreter,<br />

teils unverständlicher Gallimathias<br />

wurde, geeignet, die zornige Scham jedes<br />

nüchtern Hinzukommenden zu erregen,<br />

doch von den Beteiligten ohne<br />

Beschwer ertragen, da alle sich in dem<br />

gleichen verantwortungslosen Zustand<br />

wiegten.“ Das geht über Stunden und<br />

zahlreiche Flaschen weiter, es gibt später<br />

noch „saure Fischfilets und Bier dazu,<br />

endlich Tee, und zwar sowohl chinesischen<br />

wie Kamillentee für solche, die<br />

es nicht vorzogen, beim Sekt oder Likör<br />

zu bleiben oder zu einem ernsthaften<br />

Wein zurückzukehren, wie Mynheer<br />

selbst, der sich nach Mitternacht zusammen<br />

mit Frau Chauchat und Hans<br />

Castorp zu einem Schweizer Roten von<br />

naiv-spritziger Art durchgeläutert hatte,<br />

von dem er mit wirklichem Durst einen<br />

Glasbecher nach dem anderen hinunterschüttete.“


DHV-Symposium <strong>2012</strong><br />

Digitales Denken –<br />

Wie verändert die digitale<br />

Revolution unser Leben?<br />

Wissenschaftszentrum Bonn,<br />

Mittwoch, 7. November <strong>2012</strong>, 10:00-16:45 Uhr<br />

Digitales Denken – die Sicht der Hirnforschung<br />

Universitätsprofessor Dr. Benedikt Grothe, LMU München, Direktor des<br />

„Munich Center for Neuroscience“<br />

Digitales Denken – die Sicht der Kommunikationswissenschaft<br />

Universitätsprofessor Dr. Patrick Donges, Universität Greifswald,<br />

Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft<br />

Digitales Denken – die Sicht der Kognitionswissenschaften<br />

Professor Dr. Gerd Gigerenzer, FU Berlin, Institut für Psychologie;<br />

Max-Planck-Institut für Bildungswissenschaften Berlin<br />

Digitales Denken – die Sicht der Erziehungswissenschaften<br />

Universitätsprofessorin Dr. Gabi Reinmann, Universität der Bundeswehr<br />

München, Professur für <strong>Lehre</strong>n und Lernen<br />

Digitales Denken – die Sicht der Wirtschaftswissenschaften<br />

Universitätsprofessor Dr. Dr. Thomas Schildhauer, Gründungsdirektor<br />

des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft<br />

(„Google-Institut“), Berlin<br />

Digitales Denken – die Sicht der Informatik<br />

Universitätsprofessorin Dr. Ingrid Schirmer, Universität Hamburg,<br />

Zentrum für Architektur und Gestaltung von IT-Systemen (AGIS)<br />

Podiumsdiskussion mit allen Referenten und Moderator<br />

Moderation:<br />

Armin Himmelrath, Journalist (WDR, Deutschlandfunk, Spiegel Online)<br />

Teilnahmegebühr: EUR 50,-/ ermäßigte Teilnahmegebühr für Studierende: EUR 30,–<br />

Informationen Deutscher Hochschulverband, Dipl.-Biol. Claudia Schweigele, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

und Anmeldung: Tel.: 0228/90266-68, Fax: 0228/90266-97, schweigele@hochschulverband.de<br />

www.hochschulverband.de/cms1/fachtagungen.html


710 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Ist er nun gesund oder nicht?<br />

Wein biologisch betrachtet<br />

| HEINZ D ECKER | Über den gesundheitlichen Nutzen<br />

bzw. Schaden von Wein wird immer wieder kontrovers diskutiert. Um seine<br />

positiven und negativen Effekte genauer zu benennen, lohnt es, sich die Wirkung<br />

verschiedener Weininhaltsstoffe auf den Organismus anzuschauen.<br />

Wein ist ein Kulturgetränk,<br />

das seit mehreren Jahrtausenden<br />

weltweit konsumiert<br />

wird. Schon der bekannte Arzt<br />

Hippokrates (460–375 v. Chr.) fasste die<br />

Vor- und Nachteile des Weines für die<br />

Gesundheit in etwa so zusammen: „Das<br />

erste Glas Wein ist für die Gesundheit,<br />

das zweite Glas ist für die Fröhlichkeit,<br />

das dritte für den guten Schlaf und jedes<br />

weitere Glas eine Gefahr.” Im Altertum<br />

war Wein gesünder als das oft verdorbene<br />

Trinkwasser. Die betörende Wirkung<br />

durch den Anteil an Alkohol förderte die<br />

Beliebtheit des Weins. Bis vor zwei Jahrhunderten<br />

konnte Wein auch als Medizin<br />

aus Apotheken bezogen werden. Etwa<br />

zur gleichen Zeit begann man, den Weinkonsum<br />

sehr kritisch zu hinterfragen.<br />

Zwei Positionen<br />

Heute gibt es zwei Positionen zum Wein.<br />

Die Verfechter der einen Seite raten vom<br />

Wein ab. Er sei wegen seines Alkoholgehaltes<br />

gesundheitsgefährdend und begünstige<br />

den Ausbruch einiger Krebsarten<br />

(Speiseröhre, Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse<br />

etc., insbesondere auch<br />

Brustkrebs bei Frauen) und erhöhe dadurch<br />

die Sterblichkeitsrate relativ zu<br />

Abstinenzlern. Die Befürworter des<br />

Weins stellen die schützenden Eigenschaften<br />

des Weines in den Vordergrund.<br />

Wein wirke sich günstig auf Herz/Kreis-<br />

lauferkrankungen, Typ-2-Diabetes, Demenz<br />

und andere Krankheiten aus.<br />

Für diese Diskussion ist neben einer<br />

günstigen genetischen Disposition der<br />

Verbraucher die Menge an konsumiertem<br />

Wein entscheidend. Die Abhängigkeit<br />

zwischen der relativen Sterblich-<br />

keitsrate und der Menge an Alkohol<br />

durch Weinkonsum kann durch einen Jförmigen<br />

Zusammenhang beschrieben<br />

werden. Ein Minimum mit einer im Vergleich<br />

zu Abstinenzlern reduzierten relativen<br />

Sterblichkeitsrate liegt bei etwa<br />

20 bis 24 mg/Tag für den Mann und etwa<br />

10 bis 12 mg/Tag Alkohol für die<br />

Frau. Dies entspricht etwa zwei Gläsern<br />

Wein für den Mann und einem Glas<br />

Wein für die Frau pro Tag und einem<br />

Alkoholgehalt des Weins von 13 Prozent.<br />

Bei diesen Mengen leitete man aus<br />

vielen Studien das höchste Schutzpotenzial<br />

von Wein ab. Das Risiko sinkt<br />

bis zu 30 Prozent, an Herz/Kreislauferkrankungen<br />

wie arterielle Hypertonie<br />

und koronarer Herzkrankheit zu versterben.<br />

Ab der etwa zwei- bis dreifachen<br />

Menge ist das relative Risiko gegenüber<br />

Abstinenzlern dagegen erhöht.<br />

Positive Effekte<br />

Die positiven Effekte auf die Gesundheit<br />

werden zum Teil dem Alkohol und<br />

phenolischen Weininhaltsstoffen zugeschrieben.<br />

Sie scheinen die Menge an<br />

„gutem“ HDL-Cholesterin zu erhöhen<br />

und den Gehalt an „schlechtem“ LDL-<br />

Cholesterin zu senken. Zudem wird die<br />

Thrombozytenaggregation leicht gehemmt<br />

und damit eine Verklumpung<br />

des Blutes verhindert. Auch die Insulinsensitivität<br />

scheint durch Alkohol erhöht<br />

zu wer-<br />

»Den phenolischen Weininhaltsstoffen<br />

wie z.B. Resveratrol wird eine gesundheitsunterstützende<br />

Wirkung nachgesagt.«<br />

AUTOR<br />

Professor Heinz Decker ist Leiter der Instituts für Molekulare Biophysik der Universität<br />

Mainz. Zu seinen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten zählt u.a. die strukturelle und<br />

funktionelle Charakterisierung von Proteinen im Wein und deren Bedeutung für die<br />

Gesundheit.<br />

den. Das Risiko<br />

sinkt, ein<br />

Metabolisches<br />

Syndrom, eine<br />

arterielle Hypertonie<br />

oder Herzkranzgefäßerkrankungen<br />

zu entwickeln. Auch wird den<br />

phenolischen Weininhaltsstoffen wie<br />

dem bekannten Resveratrol, Tanninen<br />

und Anthocyane gesundheitsunterstützende<br />

Wirkung nachgesagt. In Pflanzen<br />

dienen sie als Radikalfänger dem<br />

Schutz vor oxidativem Stress. Für Resveratrol<br />

ist bekannt, dass es die Genexpression<br />

beeinflusst, so dass es bei primitiven<br />

tierischen Organismen eine lebensverlängernde<br />

Wirkung bewirkt –<br />

ähnlich wie bei einer Kalorienrestriktion.<br />

Noch bedeutender scheinen die antioxidativen<br />

Eigenschaften der Phenole<br />

zu sein. Diese Substanzen sind in der<br />

Lage, Sauerstoffradikale, die in allen<br />

Zellen gebildet werden, im Körper zu<br />

neutralisieren.<br />

Negative Effekte<br />

Wein kann indes auch problematisch<br />

für die Gesundheit sein, insbesondere<br />

bei einem stark erhöhten Konsum. Dies<br />

ist auf die Wirkung verschiedener Weininhaltsstoffe<br />

zurückzuführen, wie dem<br />

Alkohol, den biogenen Aminen und<br />

verschiedenen Inhaltsstoffen, die eine


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 711<br />

Unverträglichkeitsreaktion oder gar eine<br />

Allergie auslösen können.<br />

Der Alkohol aus dem Wein wird zu<br />

einem geringen Maße über die Mundschleimhaut<br />

und zum größten Teil über<br />

Magen und Dünndarm aufgenommen.<br />

Bei moderatem Alkoholgenuss werden<br />

etwa acht Gramm Alkohol pro Stunde in<br />

der Leber abgebaut. Alkoholkonsum in<br />

großen Mengen über längere Zeit aktiviert<br />

einen weiteren Enzymkomplex<br />

(MEOS) in der Leber, der Alkohol abbaut.<br />

Dabei werden jedoch zusätzlich<br />

Sauerstoffradikale produziert, die die Leber<br />

dauerhaft schädigen oder gar zu Zirrhose<br />

oder Krebs führen können. Jahrelanger<br />

Alkoholgenuss kann Krebs auch<br />

in Speiseröhre, Gaumen, Schlund und<br />

Kehlkopf im Mundbereich, Magen und<br />

Bauchspeicheldrüse sowie Dickdarm induzieren.<br />

Deren molekulare Grundlagen<br />

sind jedoch nicht vollständig geklärt.<br />

Wie zeigt sich eine<br />

Unverträglichkeit?<br />

Symptome einer Unverträglichkeit wie<br />

Rötung, Juckreiz der Haut und eine verschnupfte<br />

Nase scheinen, verglichen mit<br />

Weißwein, vermehrt nach Rotweinkonsum<br />

vorzukommen, wie wir in einer<br />

kürzlichen Umfragestudie in Mainz zeigen<br />

konnten (Wigand et al., Dtsch Ärzteblatt<br />

Int. (<strong>2012</strong>) 109(25), 437-444). Frauen<br />

sind häufiger betroffen als Männer. Eine<br />

Ursache könnte die Reaktion auf<br />

Trauben-eigene Proteine wie das Lipid-<br />

Transfer-Protein (LTP) zu sein. Auch<br />

wenn Proteine nur in sehr geringen Mengen<br />

im Wein vorkommen, könnte LTP als<br />

anerkanntes Allergen nach Weingenuß<br />

eine Allergie auslösen, was zwar nach<br />

Datenlage unwahrscheinlich ist, aber zurzeit<br />

diskutiert wird. Vielmehr scheint LTP<br />

bei einigen Personen eine Unverträglichkeitsreaktion<br />

auszulösen. Dies würde<br />

auch erklären, warum Rotwein öfter<br />

Symptome für eine Weinunverträglichkeit<br />

hervorruft als Weißwein. LTP kommt<br />

in den Schalen von Trauben vor, die bei<br />

der Rotweinherstellung in der Maische<br />

mit fermentiert werden, während für<br />

Weißwein der Most ohne Schalen vergoren<br />

wird. Biogene Amine wie Histamin<br />

könnten als Produkt der bakteriellen Fermentation<br />

diese Wirkung verstärken. Bei<br />

einem Allergietest beim Arzt stimuliert<br />

<br />

<br />

<br />

Histamin als Positivkontrolle bei einem<br />

Pricktest eine allergene Reaktion in Form<br />

einer Pustel. Alkohol kann die Konzentration<br />

von Histamin im Körper erhöhen,<br />

da dessen abbauendes Enzym Diamino-<br />

Oxidase gehemmt wird. Unverträglichkeitsreaktionen<br />

oder gar die sehr seltenen<br />

Allergieausbrüche können nach<br />

Weingenuss allerdings auch auf bekannte<br />

allergene Insektengifte einiger Wespen<br />

zurückzuführen sein, die bei der Weinbereitung<br />

nicht entkamen.<br />

Sulfit, das schon in der Antike bei der<br />

Weinherstellung verwendet wurde, dient<br />

als Antioxidationsmittel. Es schützt den<br />

Wein vor Luftsauerstoff und konserviert<br />

ihn gegenüber Mikroorganismen. Sulfit<br />

kann Übelkeit, Kopfschmerzen sowie<br />

Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen<br />

und muss deshalb seit kurzem auf<br />

Weinflaschen gekennzeichnet werden.<br />

Die Auswirkungen von Wein auf den<br />

Organismus können sehr komplex sein<br />

und bedürfen noch weiterer Untersuchungen.<br />

Insgesamt kann man sagen,<br />

dass Wein ein relativ sicheres Genussmittel<br />

ist – insbesondere bei moderatem<br />

Konsum.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Cluster Nordrhein-Westfalen<br />

Anzeige


712 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Feinfleischig flitzende Forelle<br />

Weinbeschreibung zwischen Fachsprache und Werbejargon<br />

| HANS P ETER A LTHAUS | Die Weinsprache ist eine<br />

über Jahrhunderte gewachsene Fachsprache des Weinbaus und Weinhandels<br />

und ist für Laien oft ein Buch mit sieben Siegeln. Das Vokabular der Weinbeschreibung<br />

aus sprachwissenschaftlicher Sicht.<br />

Wohl jeder Weingenießer<br />

hat schon einmal die Erfahrung<br />

gemacht, die der<br />

Reichstagsabgeordnete Philipp Scheidemann<br />

1910 in seinen Kasseler „Geschichderchen“<br />

beschrieben hat: Zur<br />

Charakterisierung eines Weins, den<br />

man mit Zunge und Gaumen wahrnehmen<br />

könnte, fliegen Worte wie Fetzen<br />

durch den Raum. Was manchen Weinfreund<br />

an seiner Sprachmächtigkeit<br />

zweifeln lässt, ist für die Wissenschaft<br />

durchaus interessant.<br />

Denn am Beispiel der Weineigenschaften<br />

lässt sich das Verhältnis von<br />

Sprache und Wahrnehmung genauer<br />

durchdenken. „Die Grenzen meiner<br />

Sprache bedeuten die Grenzen meiner<br />

Welt“, hat Ludwig Wittgenstein in seinem<br />

„Tractatus logico-philosophicus“<br />

festgehalten. Das merkt man beim<br />

Weingenuss, wenn die Degustatoren Eigenheiten<br />

feststellen und benennen, die<br />

der ungeübte Weinfreund nicht einmal<br />

wahrnimmt.<br />

Auf color, odor und sapor, also auf<br />

Farbe, Geruch und Geschmack, haben<br />

bereits die Römer beim Wein geachtet.<br />

Heute erstreckt sich die Sinnenprobe<br />

auf zahlreiche Eigenschaften, u.a. Farbe<br />

und Klarheit, Extrakt und Alkohol, Süße<br />

und Säure, Alter und Reife, Aroma,<br />

Art und Charakter. Dafür gibt es mehr<br />

als tausend Ausdrücke, deren weinsprachliche<br />

Bedeutung der Sprachgemeinschaft<br />

oft nur ungenau bekannt ist.<br />

Weinsprache und<br />

Gemeinsprache<br />

Die Weinsprache, die der nachmalige<br />

erste Reichsministerpräsident in seiner<br />

Humoreske aufs Korn genommen hat,<br />

ist eine über Jahrhunderte gewachsene<br />

Fachsprache des Weinbaus und Wein-<br />

»Auf color, odor und sapor,<br />

also auf Farbe, Geruch und<br />

Geschmack, haben bereits die<br />

Römer beim Wein geachtet.«<br />

handels. Sie wird auch im Verkehr mit<br />

Nichtfachleuten gebraucht, ohne dass<br />

diese sie immer verstehen würden. Das<br />

hat sie außerhalb der Fachkommunikation<br />

oft zu einer dekorativen Zutat werden<br />

lassen.<br />

Wie andere Weinfreunde erklärt<br />

sich auch Scheidemanns alter ego Henner<br />

Piffendeckel ein Weinwort wie fleischig<br />

mit der Alltagserfahrung. Dabei ist<br />

gar nicht sicher, ob der Ausdruck wirklich<br />

verwendet wurde. Er wirkt wie eine<br />

Parodie, doch stellen existierende Weinwörter<br />

wie körperreich, mollig, fett oder<br />

AUTOR<br />

Hans Peter Althaus ist emeritierter Professor für germanistische Linguistik an der<br />

Universität Trier. Sein „Kleines Wörterbuch der Weinsprache“ erschien 2006 bei<br />

C.H. Beck (Taschenbuchausgabe 2008).<br />

nervig dies wieder infrage. Wir können<br />

daher nicht einmal sicher sagen, ob fleischig<br />

ein humoristisch-kritischer Einfall<br />

aus dem Geist der Weincharakterisierung<br />

ist.<br />

Weil viele Ausdrücke der Weinsprache<br />

eine gemeinsprachliche und eine<br />

fachsprachliche Bedeutung haben, waren<br />

und sind die Probleme, die sich daraus<br />

ergeben, auch Weinfachleuten oft<br />

nicht bekannt. 1865 behauptete Wilhelm<br />

Hamm, die Weinwörter würden<br />

sich meist von selbst erklären; hundert<br />

Jahre später wurde das immer noch vertreten.<br />

Dieses Fehlurteil rührt daher,<br />

dass die Ausdrücke der Weinsprache<br />

sich dem allgemeinen Wortschatz<br />

geschmeidig einpassen.<br />

Darum hält man sie für sprechend.<br />

Geistreich, charakterlos und<br />

ausgebildet sind Wörter der Gemeinsprache<br />

mit einer speziellen<br />

Bedeutung als Ausdrücke der<br />

Weinsprache des 19. Jahrhunderts.<br />

Geistreich hieß damals ,alkoholreich‘,<br />

charakterlos bedeutete ,aus gemischtem<br />

Satz‘, also von verschiedenen Rebsorten,<br />

die im Weinberg zusammen angepflanzt<br />

sind. Sortenreine Weine wurden<br />

aber nicht als charaktervoll bezeichnet,<br />

sondern hießen einfach. Als ausgebildet<br />

galten Weine, bei denen die Gärung<br />

vollendet war, die zu ihrer geschmacklichen<br />

Abrundung jedoch noch weiterer<br />

Entwicklung bedurften.<br />

Sind solche Ausdrücke nicht auf Anhieb<br />

als Weinwörter erkennbar, so gibt es<br />

auch andere, die der Gemeinsprache<br />

weitgehend fehlen. Das bekannteste ist<br />

firn für ,alt‘, als Bezeichnung für die zeitliche<br />

Entfernung schon im Mittelalter<br />

neben fern üblich, später mit der Bedeutung<br />

,vorjährig‘ vorwiegend auf Früchte<br />

bezogen. Außer bei Wein spricht man<br />

von firn heute nur noch bei Schnee.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 713<br />

Wie Wörter eine weinsprachliche<br />

Sonderbedeutung erhalten, zeigt mannbar,<br />

ein Weinwort ebenfalls des 19.<br />

Jahrhunderts. Es bedeutete damals ,reif‘<br />

und ,trinkfertig‘. Im Mittelalter hieß<br />

manbære, auf junge Frauen bezogen,<br />

,reif‘ und ,heiratsfähig‘. Dann wurde es<br />

auch von jungen Männern gesagt, die<br />

Extension also erweitert, weshalb die<br />

Bedeutung mit ,erwachsen‘ zu umschreiben<br />

war. Als Weinwort blieb ihm<br />

nur ein Teil der Bedeutung erhalten.<br />

Denn ,heiratsfähig‘ würde beim Wein ja<br />

,zum Verschnitt geeignet‘ bedeuten.<br />

Anders als die Fachleute, die die<br />

Weinsprache als durch Gebrauch festgelegtes<br />

Kommunikationsmittel benutzen,<br />

versuchen Schriftsteller und Journalisten,<br />

mit bildkräftigen Wendungen eine Vorstellung<br />

von schwer fassbaren Geschmacksnuancen<br />

zu vermitteln. Dabei<br />

dürfe man, hat der weinkundige Dichter<br />

Stefan Andres gesagt, „einfach alles“,<br />

doch eines nicht: „Worte aus dem festgelegten<br />

Vokabular falsch benutzen“. Doch<br />

gerade das geschieht sehr oft, weil die<br />

Bedeutungen in der Gemeinsprache vage<br />

und leicht veränderbar sind.<br />

Stile der Weinbeschreibung<br />

Die Unterschiede zeigen sich besonders<br />

deutlich, wenn man Stile der Weinbeschreibung<br />

beobachtet. Der Fachstil<br />

dient der Protokollierung des Probeneindrucks<br />

und verzichtet daher auf alles<br />

Überflüssige. In der Minimalform besteht<br />

er nur aus einem einzigen Wort<br />

wie ausdrucksvoll oder kantig. Daneben<br />

gibt es notizenartige Bewertungen<br />

wie langer Nachhall. Mehr wirkt schon<br />

fast geschwätzig.<br />

In der Praxis werden die Urteile umso<br />

knapper, je mehr die Fachleute unter<br />

sich sind. Auf Preislisten für Endverbraucher<br />

tritt der Werbeaspekt mit<br />

ausführlicheren Beschreibungen hervor.<br />

Dann heißt es beispielsweise rassig,<br />

herb, fruchtige Säure, Schieferton oder<br />

noch ausführlicher hochedel, mit feiner<br />

Frucht und Blume, reife Säure, Beerenton,<br />

auf dem Höhepunkt der Entwicklung,<br />

Zukunft.<br />

Den größten Gegensatz zum Fachstil<br />

bietet ein Stil, der sich an feinsinnige<br />

und gebildete Weintrinker wendet, die<br />

den uneigentlichen Ausdruck zu schätzen<br />

wissen und in ihm ein Mittel zur Erweiterung<br />

der Erfahrung sehen. Charakteristische<br />

Beispiele für diesen poetischen<br />

Stil verdanken wir einem württembergischen<br />

Wein-Grafen. Eine Traminer<br />

Spätlese stellte er seinen Kunden<br />

mit folgenden, durch Rhythmus, Allite-<br />

Do schtellte mä der Kellner de Bulle hänne. Ich frogt’n, ob hä die Sorte<br />

kennen dhät.<br />

„Jo, die äs gut, die schmecket ,fleischig‘.“<br />

„Wie schmecketse, fleischig? Do äs woll Gehacktes drinne?“<br />

„Det is’n Weincharakteristikum“, bemerkete do so’n Berliner Reisender, der<br />

sich newen mich gesetzt hadde und mich angock, als wanne sahn wollde:<br />

Du hast nadierlich keine Ahnunge nit vom Winn.<br />

Ich nahm die Hänne us der Hosenkippe und schbrach: „Ich danke au vor de<br />

Belehrunge. Giwwets dann noch mehr so Charakteristikimmer?“<br />

Do gab hä mä’ne Winn-Breisliste, wo mehr wie hunnert Sorten drof schtannen.<br />

Hinner jeder Sorte schtand was anneres bemerket: „leicht“, „hübsch“,<br />

„elegant“, „zart“, „viel Bouquet“, „mild“, „saftig“, „geschmeidig“, „viel Saft“,<br />

„süß“, „fruchtig“, „krautig“, „kernig“, „edel“, „herb“, „sec“ usw. usw.<br />

Henner Piffendeckel (d.i. Philipp Scheidemann): Im Rotskeller (1910)<br />

ration und Assonanz geadelten Worten<br />

vor: Feinfleischig flitzende Forelle, nackelig<br />

schnalzend im Bach. Die Information<br />

tendiert hier gegen Null, die<br />

sprachliche Veredelung des Weins überwiegt.<br />

Wie der Fachstil zielt auch der Kritikerstil<br />

auf Präzision der Beschreibung,<br />

möchte aber zugleich aus der Weindegustation<br />

eine Wissenschaft machen<br />

und die Beschreibung nobilitieren. Man<br />

findet ihn in der populären Weinliteratur,<br />

die sich bei der Weincharakterisierung<br />

an Menübeschreibungen orientiert.<br />

Eine Moselspätlese wird so charakterisiert:<br />

Tänzerische Vitalität, unglaubliche<br />

Fruchtdichte, dramatische<br />

Abbildung des Moselschiefers.<br />

»Der Fachstil verzichtet<br />

auf alles Überflüssige.«<br />

Hier geht es weniger um eine angemessene<br />

Charakterisierung als um eine<br />

wortreiche Beschreibung. Dazu werden<br />

viele kühne Fügungen benutzt, wenn etwa<br />

von saftig-reifer Dichte oder von ziselierter<br />

Säure, von karamellig-schmelzigem<br />

Abklang oder von kollosaler<br />

Konzentration die Rede ist. Hinter dem<br />

Streben nach Vollständigkeit tritt die<br />

Angemessenheit der Beschreibung zurück,<br />

und hinter einem Wust von Wörtern<br />

gerät der Wein manchmal aus dem<br />

Blick.<br />

Dem Boulevardstil haftet noch ein<br />

Rest von seriöser Weinbeschreibung an,<br />

doch überwiegt das Streben nach Effekt<br />

und einem Ausdruck, der im Zweifelsfall<br />

immer der Wirkung den Vorzug vor<br />

der Angemessenheit gibt. Man findet<br />

diesen Stil besonders in der populären<br />

Weinpresse, die sich im Verkauf gegen<br />

starke Konkurrenz behaupten muss.<br />

Das hat Folgen für die Weinbeschreibung,<br />

bei der die einprägsame, oft<br />

gesuchte Formulierung wichtiger ist als<br />

das Streben nach Wahrheit und Klarheit<br />

des Ausdrucks.<br />

Solche Weinbeschreibungen greifen<br />

Stereotypen der Werbung auf und bestätigen<br />

das propagierte Lebensgefühl.<br />

Ein Rotwein wird dann als ein nach Lagerfeuer<br />

und Waldbeeren duftender<br />

Wein mit ausdrucksstarker Frucht, eleganten<br />

Elementen und viel Temperament<br />

gepriesen. Ihm wird deshalb attestiert:<br />

Scheint auf der Zunge Tango zu<br />

tanzen. Diesen Boulevardstil hat Vincent<br />

Klink, der wortmächtige Fernsehkoch,<br />

als „verbale Verschwurbelung“<br />

und „unerträglich-selbstbesoffene ,Weindichtung‘“<br />

heftig kritisiert und mit grotesken<br />

Beispielen parodiert: Duft nach<br />

Sattelleder, lehmig im Abgang, staubt in<br />

der Hose.<br />

Auf den fachlichen Sonderwortschatz<br />

zur Weinbeschreibung kann man<br />

nicht verzichten, wenn man schnell und<br />

griffig die wichtigsten Eigenschaften<br />

hervorheben will. Obwohl chemische<br />

Analysen vieler Weineigenschaften bequem<br />

durchzuführen sind, kann nur die<br />

Sinnenprobe die Bewertung durch den<br />

Menschen erkunden. Ihr Ausdrucksmittel<br />

ist die Weinsprache. Sie wird darum<br />

ihre Funktion behalten, solange man<br />

Wein als Kulturgut versteht. Dass man<br />

weinsprachliche Beschreibungen wie eine<br />

Partitur genießen kann, selbst wenn<br />

der edle Tropfen nicht im Glase klingt,<br />

hat Carl Zuckmayer in den Jahren des<br />

Kampfes um Anerkennung als Dramatiker<br />

auf den Rand einer Weinkarte geschrieben:<br />

„Karte mit Verstand gelesen,<br />

ist so gut wie voll gewesen.“ Das gilt<br />

auch heute noch.


714 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Guter Wein<br />

entsteht im Weinberg<br />

Fragen an den besten Sommelier Deutschlands<br />

| THOMAS S OMMER | Der Sommelier hat in sehr<br />

guten Restaurants eine Schlüsselposition. Er schlägt die optimal passenden<br />

Weine vor, erläutert und präsentiert diese. Auch kennt er die Geschichten hinter<br />

den Weinen. Was gehört zu optimalem Weingenuss? Muss guter Wein teuer<br />

sein? Was ist „guter“ Wein? Fragen an den besten Vertreter seiner Zunft in<br />

Deutschland.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Als Zwanzigjähriger<br />

haben Sie sich mit dem Weinbazillus<br />

infiziert. Wie kam es dazu?<br />

Thomas Sommer: Das war ein schleichender<br />

Prozess. Von Zeit zu Zeit bin<br />

ich von den Sommeliers meines Ausbildungsbetriebes<br />

immer mal wieder zu der<br />

einen oder anderen Weinprobe im Hotel<br />

oder auch außerhalb auf Weingüter mitgenommen<br />

worden. Dies hat nicht nur<br />

Spaß gemacht und war sehr aufregend,<br />

sondern es hat ganz nebenbei meine<br />

sensorische Wahrnehmung geschärft. So<br />

Thomas Sommer ist Chefsommelier im<br />

Schlosshotel Lerbach im „Gourmetrestaurant<br />

Lerbach“, Bergisch Gladbach, und hat<br />

zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Er ist<br />

„Bester Sommelier Deutschlands“ und Vertreter<br />

Deutschlands bei der Sommelier-<br />

Weltmeisterschaft in Tokio im kommenden<br />

Jahr.<br />

habe ich dann später einige Aromen<br />

sehr deutlich wahrnehmen können. Mit<br />

einem Mal hatte das Vorurteil, dass<br />

Weinbeschreibungen nur blumiges Ge-<br />

»Der Wein sollte vor allem<br />

Spannung haben, balanciert<br />

sein und harmonisch wirken.«<br />

schwätz seien, für mich keine Bedeutung<br />

mehr, sondern es hat mich, ganz<br />

im Gegenteil, dazu motiviert, mehr über<br />

dieses Thema bzw. das vermeintliche<br />

Mysterium „Wein“ zu erfahren. Durch<br />

das intensive Auseinandersetzen mit<br />

den vielseitigen Facetten der Weinwelt<br />

ist für mich heute der Genuß an außergewöhnlichen<br />

Weinen größer, da ich um<br />

ihre zum Teil schwierige Erzeugung und<br />

ihre Ausnahmestellung weiß.<br />

F&L: Was gehört zu einem optimalen<br />

Weingenuss?<br />

Thomas Sommer: „Optimaler“ Weingenuss<br />

ist ein sehr persönlich zu definierender<br />

Begriff. Ein paar Grundvoraussetzungen<br />

sind jedoch, so glaube ich zumindest,<br />

bei jedem gleich. Neben einem<br />

persönlich als zumindest als gut zu beurteilenden<br />

Wein benötigen wir wenigstens<br />

eine weitere Person, um den Wein<br />

zu teilen. Für mich ist Genuss, sowohl<br />

von Speisen als auch von Wein, immer<br />

ein gesellschaftlicher Anlass. Ich habe<br />

schon einige der vermeintlich größten<br />

und besten Weine der Welt im Rahmen<br />

großer Verkostungen trinken können,<br />

das ist natürlich eine große Bereicherung<br />

für meine Weiterbildung. Nicht unwichtig<br />

ist dabei der Rahmen, in dem<br />

genossen wird, wobei ich im Privaten<br />

gleichermaßen Freude am Weingenuss<br />

habe wie auf der Bühne mit hundert<br />

Mittrinkern bzw. Zuhörern.<br />

F&L: Und was sagt das Lehrbuch?<br />

Thomas Sommer: Nun, das<br />

sagt, dass zum Weingenuss<br />

ein perfekt temperierter Wein,<br />

saubere, auf den Wein perfekt<br />

abgestimmte Gläser, ein heller,<br />

von Fremdgerüchen freier<br />

Raum und perfektes Tageslicht<br />

von Nöten sind. Für den sterilen<br />

reproduzierbaren Weingenuss sicherlich<br />

schlüssige Anforderungen. Unter uns gesagt<br />

hätte ich aber mit einem für die Region<br />

typischen und ansprechenden<br />

Wein, einem guten Freund und einem<br />

Blick über eine traumhafte Landschaft<br />

mehr Freude und damit einen für mich<br />

„optimalen Weingenuss“, da Emotionen<br />

und Empfindungen wesentlich tiefer<br />

wirken.<br />

F&L: Gibt es objektive Kriterien für guten<br />

Wein?<br />

Thomas Sommer: Bei der Entstehung<br />

eines Weines sind die Parameter heute<br />

größtenteils erforscht. Die Experten sind<br />

sich einig, dass „guter“ Wein im Weinberg<br />

entsteht. Folgende Parameter sind<br />

entscheidend: Klima, Bodenart und Bodenstruktur,<br />

Hangneigung im Verhältnis<br />

zum Winkel der Sonneneinstrahlung,<br />

gewählte Rebsorte, Unterlagsrebe, Niederschlagsmengen<br />

bzw. die Verteilung<br />

über das Weinjahr, Drainage bzw. Wasserrückhaltevermögen<br />

des Bodens, Rebschnitt,<br />

angestrebter und erwirtschafte-


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 715<br />

ter Ertrag je Stock, Temperatur (Jahresmittel,<br />

Tag-Nachtspitzen, Temperaturen<br />

während der Traubenreifung), Jahrgangsbesonderheiten<br />

und sicherlich<br />

noch einige mehr. Sie bestimmen die<br />

qualitativen Grundvoraussetzungen für<br />

den Wein.<br />

Viele Winzer sagen zum Thema Keller,<br />

dass sie hier maximal noch verschlechtern,<br />

aber nicht verbessern<br />

könnten. Will heißen, egal wie gut ich<br />

als Önologe bin, die wahre Qualität entsteht<br />

im Weinberg.<br />

Für mich als Weinverkoster und Genießer<br />

sollte er vor allem Spannung haben,<br />

balanciert sein und harmonisch<br />

wirken.<br />

F&L: Es ist viel die Rede von gentechnisch<br />

verändertem Wein. Könnte die<br />

Wissenschaft helfen, den Wein noch<br />

besser zu machen oder geht es vor allem<br />

um gutes Handwerk im Weinberg und<br />

im Weinkeller?<br />

Thomas Sommer: Ein Thema, mit dem<br />

ich mich persönlich bislang viel zu wenig<br />

auseinandergesetzt habe und zu dem<br />

ich keine fundierte Antwort geben kann.<br />

Ich weiß zum heutigen Zeitpunkt nicht,<br />

was ich an einer genetischen Beeinflussung<br />

des ältesten Kulturgutes der Welt<br />

gut finden soll. Dies wird sich vielleicht<br />

in Zukunft ändern.<br />

F&L: Ihr Beruf fordert viel Verschiedenes:<br />

fundiertes Wissen, Stil, Geschmack,<br />

Einfühlungsvermögen, Psychologie, Geschick,<br />

Zeitgefühl. Was ist für Sie das<br />

Wichtigste?<br />

Thomas Sommer: Motivation und<br />

Freude am Beruf, alles andere ist<br />

Grundlage bzw. erlernt man im Laufe<br />

der Zeit.<br />

F&L: Muss guter Wein teuer sein?<br />

Thomas Sommer: Nein, jedoch ist die<br />

Definition von „teuer“ Auslegungssache.<br />

Es wird jedoch unter sieben bis zehn<br />

Euro pro Flasche, je nach Anbaugebiet<br />

und Land schwierig, tiefgründige und<br />

bewegende Weine zu finden. Das heißt<br />

aber nicht, dass es keinen guten Wein<br />

unter sieben Euro gibt.<br />

F&L: Welche Rolle spielt für Sie die Ästhetik<br />

von Glas, Flasche und Präsentation?<br />

Thomas Sommer: Ein ansprechender<br />

und auf das Haus bzw. die Etikette aus-<br />

gerichteter Stil ist Grundlage<br />

für jede Art der Gastronomie.<br />

Leider stimmen jedoch nicht<br />

bei jedem Gastronomen Anspruch<br />

und Wirklichkeit<br />

überein. Ein sauberes, gepflegtes<br />

und nicht angeschlagenes<br />

Glas ist genauso wichtig<br />

wie für den Winzer die<br />

richtige Ausstattung und auf<br />

den Inhalt abgestimmte Flaschenform.<br />

Ein gepflegtes<br />

Äußeres der präsentierenden<br />

Person nebst sauberer und<br />

gepflegter Kleidung sind sicher<br />

für jeden Gast und auch den Gastgeber<br />

wichtig.<br />

Foto: A. Scheuer<br />

F&L: Welche Fehler sollte man bei der<br />

Lagerung von Wein keinesfalls machen?<br />

Thomas Sommer: Falsche Temperaturen,<br />

Temperaturschwankungen, falsche<br />

Luftfeuchtigkeit, Fremdgerüche, Überlagerung<br />

durch mangelnde Übersicht.<br />

F&L: Ihre beruflichen Stationen waren<br />

u.a. Berlin, Paris, London und nun eines<br />

der besten deutschen Restaurants. Wie<br />

unterscheiden sich die Kulturen des<br />

Weingenusses?<br />

Thomas Sommer: Dies abzugrenzen ist<br />

eigentlich schwierig, da in jeder der Metropolen<br />

ein überaus hohes Maß an internationalen<br />

Gästen verkehrt. Der Pariser<br />

Gast ist sicher derjenige, der am<br />

meisten die ihm bekannten und aus<br />

Frankreich stammenden Weine vorzieht.<br />

So erlebte ich es zumindest vor<br />

circa acht Jahren. Genau dieser Umstand<br />

hat sich jedoch in den letzten Jahren<br />

immer mehr gewandelt. Die Sommeliers<br />

schaffen es, so habe ich mir sagen<br />

lassen, immer mehr international<br />

etablierte Weine ihren Gästen mit Begeisterung<br />

zu servieren. Ich bin auf meinen<br />

nächsten Parisbesuch sehr gespannt.<br />

London ist für einen Sommelier ein<br />

wunderbarer Markt. Dies klingt paradox,<br />

befindet sich doch mit Ausnahme<br />

von ein paar kleinen südenglischen<br />

Weingütern kein Weingebiet von Weltruhm<br />

in der Nähe. Jedoch haben wir in<br />

Großbritannien einen sehr wissbegierigen<br />

und neugierigen Markt, welcher in<br />

Ermangelung eigener Weine auf einen<br />

fast vollständigen Import von Wein aus<br />

der ganzen Welt angewiesen ist. Dies<br />

gibt einem Weinliebhaber und Sommelier<br />

die Möglichkeit, so ziemlich alles zu<br />

trinken und zu verkosten, was weltweit<br />

erzeugt wird. Nahezu alles, was in<br />

Europa importiert werden möchte, landet<br />

als erstes bei den großen Messen<br />

und Händlern in London. So gibt es nahezu<br />

jeden Tag eine großangelegte professionelle<br />

Weinverkostung oder Vorstellung.<br />

Ein wahres Schlaraffenland für<br />

einen gut vernetzten Sommelier.<br />

F&L: Und Deutschland? Berlin und<br />

Bergisch Gladbach sind doch sicher<br />

sehr verschieden?<br />

Thomas Sommer: Berlin und Bergisch<br />

Gladbach liegen nur im Alphabet dicht<br />

beieinander. Einerseits die pulsierende<br />

Weltstadt, die sich fortwährend verändert<br />

und somit auch weintechnisch eine<br />

interessante Spielwiese ist. Andererseits<br />

ein in unmittelbarer Nähe zu Köln und<br />

im Dunstkreis von Düsseldorf anerkanntes<br />

Pilgerziel der Gourmetreisenden,<br />

darüber hinaus jedoch leider nur<br />

wenig bekannt. Uns im Restaurant gibt<br />

dies jedoch die Möglichkeit, viel Weinentwicklung<br />

zu reflektieren, da die Erwartungshaltung<br />

beim Wein zumeist<br />

nicht allzu hoch ist. Dadurch können<br />

wir frei und unbefangen Weine servieren,<br />

welche in einem in einer Weinbauregion<br />

befindlichen Restaurant so nicht<br />

so einfach einsetzbar wären. Ähnlich<br />

verhält es sich mit Berlin. Wobei generell<br />

gesprochen die Nachfrage nach<br />

hochqualitativen deutschen Weinen in<br />

den letzten zehn Jahren stetig steigt.<br />

Dies ist sicher zu einem großen Teil den<br />

qualitativ verbesserten Weinen und der<br />

positiven öffentlichen Berichterstattung<br />

zuzuschreiben.<br />

F&L: Eine letzte Frage: Von morgens<br />

bis abends Wein – haben Sie da nicht<br />

oft Lust auf andere Getränke, z.B. gutes<br />

Bier?<br />

Thomas Sommer: Ja, aber auch ein guter<br />

Gin Tonic findet Gefallen.


716 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Wein als Wirtschaftsfaktor<br />

Aktuelle Tendenzen<br />

| DIETER H OFFMANN | Weinkonsum und -preise<br />

sind auch Teil der internationalen Warenwirtschaft. Welche Rolle spielt der deutsche<br />

Weinmarkt? Können deutsche Winzer Billigimporten aus aller Welt Paroli<br />

bieten? Ist Wein als Kapitalanlage sinnvoll? Fragen an einen Weinökonomen.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Welche Rolle<br />

spielt der deutsche Wein wirtschaftlich<br />

in Deutschland und weltweit?<br />

Dieter Hoffmann: Deutschland ist weltweit<br />

mit über 20 Millionen Hektoliter<br />

der viertgrößte Konsummarkt der Welt<br />

nach Frankreich, Italien und den USA.<br />

Wir schätzen den Gesamtmarkt auf ca.<br />

sieben Milliarden Euro. Der Sektkonsum<br />

ist darin nicht enthalten. Gemessen<br />

an den Umsätzen im Lebensmittelhandel<br />

insgesamt sind dies sicherlich bescheidene<br />

wirtschaftliche Größenord-<br />

Dieter Hoffmann ist Professor für Weinökonomie<br />

an der Hochschule RheinMain.<br />

Seine <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte liegen im<br />

Bereich der betriebswirtschaftlichen Analyse<br />

von Unternehmen der Weinwirtschaft,<br />

der kontinuierlichen Beobachtung des<br />

Weinmarktes in Deutschland und des Verbraucherverhaltens.<br />

nungen, dennoch hat Wein in der Gesellschaft<br />

einen besonderen Rang erreicht.<br />

F&L: Sie beobachten auch das Verhalten<br />

der Konsumenten. Welcher Wein<br />

lässt sich wo am besten verkaufen?<br />

Dieter Hoffmann: Bei der Vermarktung<br />

von Wein ist der deutsche Markt gegenüber<br />

den USA, Skandinavien oder anderen<br />

Ländern sehr liberal, weil Wein in<br />

nahezu allen Einkaufsstätten – vom spezialisiertenFachhänd-<br />

ler über den Lebensmittelhandel,Discounter,<br />

Internet bis hin<br />

zum Tankstellenshop –<br />

verfügbar ist. Eine Besonderheit<br />

des deutschen Weinmarktes<br />

ist der direkte Einkauf beim Erzeuger.<br />

Nach unseren Schätzungen werden<br />

mindestens 30 Prozent der in Deutschland<br />

erzeugten Weine direkt vom Erzeuger<br />

(Winzer und Winzergenossenschaft)<br />

an Privatkunden geliefert. Dies ist ein<br />

bedeutendes Volumen, womit auch die<br />

Winzer einen stabilen Umsatz erreichen.<br />

Aktuell lässt sich ein Trend hin zu erfrischenden,<br />

aromabetonten, trockenen<br />

Weißweinen aus den verschiedenen Rebsorten<br />

feststellen. Diese Tendenz hat vor<br />

allem den deutschen Weißweinen wieder<br />

eine vorrangige Marktstellung, sowohl<br />

nach Volumen wie auch nach Wert erbracht,<br />

weil das nicht so heiße Klima in<br />

Deutschland vor allem für die Aromaausprägung<br />

bestens geeignet ist. Bei den<br />

Rotweinen beobachten wir eine zunehmende<br />

Abkehr von sehr schweren, vor<br />

allem sehr tannin-haltigen Rotweinen zu<br />

fruchtbetonten, harmonischen Weinen,<br />

die auch in Deutschland sehr gut hergestellt<br />

werden können.<br />

F&L: Können die deutschen Winzer<br />

den Billigimporten aus aller Welt langfristig<br />

Paroli bieten?<br />

Dieter Hoffmann: Ja, das haben sie in<br />

den letzten 30 Jahren bewiesen. Sie<br />

müssen sich allerdings auf eine einerseits<br />

kostengünstige Produktion und andererseits<br />

verbrauchergewünschte Qualität<br />

orientieren. Voraussetzung ist allerdings,<br />

dass sich die Vermarkter um eine<br />

attraktive Produktpräsentation im Regal<br />

bemühen und die Preisabstände zu den<br />

»Eine Besonderheit des deutschen<br />

Weinmarktes ist der direkte Einkauf<br />

beim Erzeuger.«<br />

internationalen Anbietern nicht zu groß<br />

werden. Wir beobachten, dass die Verbraucher<br />

in Deutschland durchaus bereit<br />

sind, für heimische Produkte mehr<br />

zu zahlen.<br />

Ein Problem für die heimischen Erzeuger<br />

ist die kontinuierliche Belieferung<br />

zu großhandelsfähigen, größeren<br />

Volumina, weil bei den heutigen Strukturen<br />

des Lebensmittelhandels nur eine<br />

kontinuierliche Verfügbarkeit die Erhaltung<br />

des Regalplatzes sicherstellt. Hier<br />

muss durch ein kluges Produktionsund<br />

Lagermanagement den Wirren der<br />

Natur mit schwankenden Erträgen entgegengewirkt<br />

werden. Auf der Qualitätsseite<br />

hat die Veränderung des Klimas<br />

durch den Ausfall sehr kalter Sommer<br />

dem Standort Deutschland einen<br />

Wettbewerbsvorteil für die kontinuierliche<br />

Belieferung des heimischen Marktes<br />

mit guten Qualitäten gebracht.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 717<br />

F&L: Wie wichtig sind Langfristprognosen<br />

für Produktion und Absatzmärkte<br />

von Weinen? Sind sie überhaupt möglich?<br />

Dieter Hoffmann: Gerade bei Wein sind<br />

Langfristprognosen einfacher in der<br />

Produktion als im Absatz möglich, weil<br />

wir die Veränderungen der Märkte<br />

durch unterschiedlichste Einflüsse nicht<br />

sehr lange voraussagen können. Erfreulich<br />

ist festzustellen, dass Wein in der<br />

wohlhabenden, gebildeten Gesellschaft<br />

nahezu weltweit eine stabile Nachfrage<br />

»Die wachsende Nachfrage in<br />

Asien nach französischen<br />

Kultweinen hat sich als eher<br />

preisstabilisierend ausgewirkt.«<br />

mit eher leichtem Wachstum verzeichnet;<br />

insofern gibt es hier einen engen<br />

Zusammenhang zwischen Absatzmärkten<br />

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />

Eine Besonderheit des Weinmarktes<br />

sind die durch innovative Produkte teilweise<br />

kurzfristig auftretenden, strukturellen<br />

Veränderungen, die einen Einfluss<br />

auf die Nachfrageentwicklung und<br />

damit auf die Marktchancen für traditionsgeprägte<br />

Produkte haben. Sie können<br />

häufig in Prognosen gerade für die<br />

Konsumentwicklung nicht rechtzeitig<br />

genug erkannt werden. Insofern hat<br />

sich der Weinmarkt von einem eher traditionellen<br />

statisch strukturierten Markt<br />

zu einem hoch dynamischen Markt entwickelt.<br />

F&L: Gilt der Wein eines außerordentlichen<br />

Jahrgangs als Kapitalanlage?<br />

Dieter Hoffmann: Auch wenn in Medien<br />

häufig über Wein als Kapitalanlage<br />

berichtet wird, handelt es sich hier um<br />

ein außerordentlich kleines Segment. Es<br />

stellt sich die Frage, welche Weine eine<br />

Kapitalanlage sein können und wie lange<br />

und insbesondere an welchem Markt<br />

sie wieder verkauft werden können.<br />

Den meisten Konsumenten würde ich<br />

vom Wein als Kapitalanlage abraten<br />

und empfehlen, Weine für den Konsum<br />

nur so lange zu lagern, bis sie den Höhepunkt<br />

ihres Geschmacks erreicht haben.<br />

Dieser Zeitraum ist heute tendenziell<br />

kürzer, als gemeinhin in den Weinbeschreibungen<br />

empfohlen wird. Die<br />

meisten Investoren in diesem Bereich<br />

scheitern, weil sie in der Regel die Weine<br />

zu lange lagern und die Qualitätsentwicklung<br />

neuerer Jahrgänge die alten<br />

Jahrgänge weitgehend unattraktiv<br />

macht. Einfache Weißweine sollten<br />

nicht länger als zwei Jahre, gute Weißweine<br />

nicht länger als drei bis fünf Jahre<br />

und gute Rotweine nicht länger als zehn<br />

Jahre gelagert werden.<br />

F&L: Wie reagiert der Weinmarkt auf<br />

die Eurokrise?<br />

Dieter Hoffmann: Bisher hat die Euro-<br />

Krise noch keine beobachtba-<br />

ren Auswirkungen auf den<br />

Weinmarkt gehabt, weil die<br />

meisten Weinländer – gerade<br />

auch die mediterranen Länder<br />

– in Euro fakturieren und Teil<br />

der Eurogemeinschaft sind.<br />

Auch das Preisverhältnis zwischen<br />

Euro und Dollar hat sich nicht<br />

wesentlich verändert, so dass auch die<br />

internationalen Anbieter auf dem deutschen<br />

und europäischen Markt weitgehend<br />

unter den Rahmenbedingungen<br />

noch fester Wechselkurse arbeiten können.<br />

Als erste Auswirkung der Finanzkrise<br />

insgesamt ist sicherlich der Rückgang<br />

der Weinnachfrage insbesondere<br />

für hochwertige Weine in London und<br />

Umgebung, also im britischen Markt,<br />

festzustellen. Generell mussten in den<br />

USA durch die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

eher die sehr teuren Weine Absatzschwierigkeiten<br />

hinnehmen als der<br />

durchschnittliche Weinkonsum. Demgegenüber<br />

hat sich vor allem bei französischen<br />

Kultweinen die wachsende Nachfrage<br />

in Asien als eher preisstabilisierend<br />

ausgewirkt. Generell kann man davon<br />

ausgehen, dass der Weinkonsum in<br />

der Mittel- und Oberschicht durch Wirtschaftskrisen<br />

weniger volumen- als<br />

wertmäßig beeinflusst wird. Wenn die<br />

Einkommen sinken oder unsicher werden,<br />

wird üblicherweise die Nachfrage<br />

nach besonders teuren Kultweinen eingestellt<br />

oder reduziert, der eher alltägliche<br />

oder wöchentliche Weinkonsum mit<br />

guten Alltagsqualitäten hingegen fortgesetzt.<br />

Insofern erwarte ich durch die Eurokrise<br />

im Großen und Ganzen keine<br />

wesentlichen Beeinträchtigungen der<br />

Weinwirtschaft in Europa. Es sei denn,<br />

wir bekämen einen drastisch verfallenden<br />

Wechselkurs, der dann aber eher<br />

die Wachstumschancen für den Export<br />

verbessern und die Importchancen für<br />

Weine aus Übersee verschlechtern würde.<br />

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718 W-BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Die neue W-Besoldung?<br />

Länder auf der Suche nach<br />

verfassungsfester Professorenbesoldung<br />

| MICHAEL H ARTMER | Seit dem Diktum des Bundesverfassungsgerichtes,<br />

die W 2-Grundbesoldung sei „evident amtsunangemessen“<br />

(siehe F&L 3/<strong>2012</strong>, Sonderbeilage) war klar, dass nicht nur das verfahrensbeteiligte<br />

Bundesland Hessen, sondern alle Bundesländer verpflichtet sind,<br />

die W-Besoldung nach Maßgabe der Urteilsgründe erheblich nachzubessern. Die<br />

Bundesländer Hessen und Bayern haben in den letzten Wochen ihre gesetzgeberischen<br />

Vorstellungen vorgelegt, wie eine verfassungskonforme Reform der<br />

Reform aussehen soll. Die Gesetzesentwürfe verdienen fast gleichviel Lob wie<br />

Tadel.<br />

Zunächst ist anzuerkennen, dass<br />

es Bayern und Hessen gelungen<br />

ist, innerhalb weniger Monate<br />

nach Urteilsverkündigung einen ordentlichen<br />

Gesetzesentwurf vorzulegen. Das<br />

Bundesverfassungsgericht hat Hessen<br />

verpflichtet, am 1. Januar 2013 eine verbesserte<br />

W 2-Besoldung in Kraft zu setzen.<br />

Das scheint zeitlich zu gelingen.<br />

Ein Sonderlob gebührt dem Freistaat<br />

Bayern, weil er als erstes, nicht unmittelbar<br />

vom Urteilsspruch erfasstes Bundesland<br />

einen Gesetzesentwurf vorlegt.<br />

Das zeugt erneut vom bayerischen<br />

Selbstbewusstsein, für sich die vom<br />

Bund seit der Föderalisierung des Beamtenrechtes<br />

verlorene Präzeptorrolle<br />

des Dienstrechtes in Anspruch zu nehmen.<br />

Zudem hat sich das federführende<br />

Finanzministerium nicht auf den allerdings<br />

recht kleinblättrigen Lorbeerzweigen<br />

seines in gleicher Sache vor dem<br />

Bayerischen Verfassungsgerichtshof<br />

mühsam errungenen Sieges ausgeruht.<br />

Das oberste Bayerische Verfassungsgericht<br />

hatte bei fast identischer Ausgangslage<br />

und ganz im Sinne der Argumentation<br />

des beklagten bayerischen<br />

AUTOR<br />

Dr. Michael Hartmer ist Rechtsanwalt<br />

und Geschäftsführer<br />

des Deutschen Hochschulverbandes.<br />

Finanzministeriums die bayerische W-<br />

Grundbesoldung 2008 als „noch amtsangemessen“<br />

(siehe „F&L“ 9/2008) angesehen.<br />

Die bayerischen Wissenschaftler<br />

können sich nun über die föderale<br />

Einbettung des Freistaates in den Bundesstaat<br />

freuen, weil Urteile des Bundesverfassungsgerichtes<br />

auch im „Mirsan-Mir-Staat“<br />

gelten. Die bayerischen<br />

Verfassungsrichter haben demgegenüber<br />

ausreichend Gelegenheit, darüber<br />

nachzudenken, warum sie – selbstver-<br />

»Nicht scharf genug zu kritisieren<br />

ist die gesetzgeberische Indolenz<br />

gegenüber W 1.«<br />

ständlich innerhalb ihrer richterlichen<br />

Unabhängigkeit – weniger Mumm hatten<br />

als das Verwaltungsgericht Gießen<br />

(siehe „F & L“ 2/2009, S. 128), ohne<br />

dessen per Vorlagebeschluss an das<br />

Bundesverfassungsgericht bewiesenen<br />

Klar- und Weitblick deutsche Universitätsprofessoren<br />

auch 2013 noch<br />

schlechter als Studienräte bezahlt würden.<br />

W 2 und W 3 rücken vor,<br />

W 1 bleibt stehen<br />

Auf Zustimmung stößt im Weiteren,<br />

dass beide Bundesländer es nicht bei einer<br />

Änderung der streitbefangenen<br />

W 2-Besoldung belassen, sondern auch<br />

W 3 in den Grundgehältern erhöhen<br />

wollen. Allerdings ist das nur eine notwendige<br />

Folge der Erhöhung der W 2-<br />

Grundbesoldung. Je enger die Besoldungsgruppen<br />

W 2 und W 3 zusammenrücken,<br />

desto mehr stellt sich die<br />

Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Ämterdifferenzierung<br />

in W. Den Mut, dem<br />

baden-württembergischen Modell zu<br />

folgen, das für die Universität nur W 3-<br />

Professuren kennt, haben beide Bundesländer<br />

nicht aufgebracht. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

W 2 will man den<br />

Fachhochschulen wohl nicht zumuten.<br />

Nicht scharf genug zu kritisieren ist<br />

die gesetzgeberische Indolenz gegenüber<br />

W 1. Ausgerechnet die zahlenmäßig<br />

kaum ins Gewicht fallenden bundesweit<br />

maximal 1 200 Juniorprofessoren<br />

sollen von den Besoldungsverschiebungen<br />

nach oben unbeeinflusst bleiben.<br />

Dabei fällt erschwerend ins Gewicht,<br />

dass in der ganz<br />

überwiegenden Zahl der<br />

Bundesländer Juniorprofessorenunverständlicherweise<br />

von der Gewährung<br />

von Leistungszulagen<br />

gesetzlich ausgeschlossen<br />

sind. Warum wird ausgerechnet<br />

die Juniorprofessur als langjähriges<br />

Hätschelkind der Reformpolitik besoldungsmäßig<br />

so stiefmütterlich behandelt?<br />

Die Zementierung von W 1 ist ein<br />

unschönes Beispiel, wie die bis zum<br />

Hörsturz sabbelnde Exzellenzrhetorik<br />

über den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

an der Kasse kläglich versagt.<br />

Beifall zu zollen ist demgegenüber<br />

der gesetzgeberischen Enthaltsamkeit,<br />

gar nicht erst den Versuch zu unternehmen,<br />

den vom Bundesverfassungsgericht<br />

als alternativ aufgezeigten Weg einer<br />

verfassungsfesten Ausgestaltung<br />

von – im Verhältnis zur verfassungswidrigen<br />

Grundbesoldung – kompensatori-


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> W-BESOLDUNG 719<br />

schen Leistungsbezügen zu beschreiten.<br />

Das läuft auf Leistungsbezüge für alle<br />

heraus und ist mit der Vorgabe zu vergleichen,<br />

eine Pyramide unter Erhaltung<br />

seiner pyramidalen Eigenart zum<br />

Quader zu machen. Bayern und Hessen<br />

nehmen zu Recht den anderen vom<br />

Bundesverfassungsgericht gewiesenen<br />

Weg einer Orientierung an der A-Besoldung.<br />

Erhöhungssystematik<br />

Die spannende Frage, wie viel mehr es<br />

denn sein darf und soll in der W-Besoldung,<br />

beantworteten die Gesetzesentwürfe<br />

in vergleichbarer Weise: Es wird<br />

zunächst im Grundgehalt aufgesattelt<br />

(siehe die Tabelle auf Seite 720). Daneben<br />

tritt ein kaum erwartbares Comeback<br />

der Dienstaltersstufen. Sie heißen<br />

in Hessen „Professorale Erfahrungszeiten“,<br />

werden im Fünfjahres-Rhythmus<br />

Ein starker Partner:<br />

erreicht, kennen die Anrechnung von<br />

Vordienstzeiten und haben eine Leistungskomponente<br />

der problematischen<br />

Art: die so genannte Aufstiegshemmung.<br />

Diese soll eintreten, wenn „aufgrund<br />

der Leistungseinschätzung festge-<br />

»Das eigentliche Skandal- und<br />

Erregungspotential der Entwürfe<br />

liegt in der Konsumption.«<br />

stellt“ wird, „dass die Leistungen eines<br />

Professors nicht den Anforderungen“<br />

entsprechen. Das hört sich eher nach<br />

der Erfüllung von Mindeststandards an<br />

und scheint auch nur so unfallfrei zu<br />

händeln zu sein. De facto scheinen die<br />

Stufen damit eher dem Konto „Grundbesoldung“<br />

als dem der „besonderen<br />

Leistungsbezüge“ zuzuschlagen sein.<br />

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De jure gibt es aber keinen zwingenden<br />

Rechtsanspruch auf die aufschiebend<br />

bedingte Grundbesoldungserhöhung<br />

per Stufenaufstieg. Dieser Umstand<br />

spielt eine Rolle, wenn es um die gerichtlich<br />

demnächst auszufechtende<br />

Frage gehen wird, ob eine<br />

um rund 430 Euro, mithin<br />

um weniger als zehn Prozent<br />

erhöhte Grundbesoldung<br />

ausreicht, um die „evidenteAmtsunangemessenheit“<br />

der W 2-Besoldung zu<br />

beseitigen. Denn zukünftige, nur bedingte,<br />

weil unter das mögliche Verdikt<br />

der Aufstiegshemmung stehende Besoldungsaufstiege<br />

ohne Rechtsanspruch<br />

sind bei der Prüfung der Amtsangemessenheit<br />

nicht in Rechnung zu stellen.<br />

Damit könnte es für den hessischen<br />

Entwurf eng werden. Der bayerische<br />

Entwurf steht da auf sichereren Beinen.<br />

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720 W-BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Er kennt in W 2 und W 3 drei Erfahrungsstufen<br />

mit einem Abstand von fünf<br />

und sieben Jahren – und keine „Aufstiegshemmung“.<br />

Konsumption<br />

Das eigentliche Skandal- und Erregungspotenzial<br />

der Entwürfe liegt in der<br />

Konsumption. Unter eine Konsumption<br />

sollen W 2- und W 3-Professuren fallen,<br />

die am Stichtag des Inkrafttretens von<br />

„W-neu“ Leistungszulagen beziehen.<br />

Diese Leistungsbezüge sollen in Hessen<br />

bis zum Unterschiedsbetrag von „W-alt“<br />

zu „W-neu“ im Ergebnis in Grundgehalt<br />

umgewandelt werden. Das erfreut zwar<br />

den Hochschullehrer, der eine nicht ruhegehaltfähige<br />

Leistungs- oder Berufungszulage<br />

auf diese Weise in eine ruhegehaltfähige<br />

Grundbesoldung umtauschen<br />

kann. Aber was wiegt dieses<br />

Wechselgeschäft schon gegenüber der<br />

Pervertierung des gesamten Grundkonzeptes<br />

einer leistungsorientierten Hochschullehrerbesoldung?<br />

Da werden über<br />

zehn Jahre Hochschullehrer (mit beträchtlichem<br />

Erfolg) auf die Prämierung<br />

von Drittmitteleinwerbung konditioniert,<br />

mit einem differenzierten Anreizsystem<br />

vor den Karren einer heteronom<br />

definierten wissenschaftlichen Leistung<br />

gespannt und mit Leistungsboni ausgezeichnet,<br />

die ihre – wie auch immer<br />

festgestellte – Mehr- und vor allem Besserleistung<br />

attestiert und belohnt. Und<br />

Grundbesoldung W – alt und neu<br />

Hessen – Besoldungsordnung W<br />

Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />

Besoldungsgruppe Gültig ab 1. Oktober <strong>2012</strong> Geplant ab 1. Januar 2013<br />

W1 3 807,40 Euro 3 807,40 Euro<br />

5 Jahre lang 5 Jahre lang<br />

Erfahrungsstufen<br />

5 Jahre lang 5 Jahre lang danach<br />

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5<br />

W2 4 349,32 Euro 4 780,00 Euro 4 960,00 Euro 5 140,00 Euro 5 320,00 Euro 5 500,00 Euro<br />

W3 5 281,32 Euro 5.300,00 Euro 55.500,00 Euro 5 710,00 Euro 5 920,00 Euro 6 128,00 Euro<br />

Bayern – Besoldungsordnung W<br />

Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />

Besoldungsgruppe Gültig ab 1. November <strong>2012</strong> Geplant ab 1. Januar 2013<br />

W1 3 947,54 Euro 3 947,54 Euro<br />

5 Jahre lang<br />

Erfahrungsstufen<br />

7 Jahre lang danach<br />

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3<br />

W2 4 568,11 Euro 4 900,00 Euro 5 100,00 Euro 5 400,00 Euro<br />

W3 5 447,25 Euro 5 800,00 Euro 6 000,00 Euro 6 250,00 Euro<br />

Die ab Oktober bzw. November <strong>2012</strong> geltenden Grundgehaltssätze sind bereits Gesetz. Die für den Zeitraum ab Januar 2013 maßgeblichen sind noch parlamentarisch zu beraten<br />

und zu verabschieden.<br />

am Ende nimmt man diesen Hochschullehrern<br />

die im Wettbewerb hart errungenen<br />

Prämien einfach wieder weg,<br />

weil man sie zur Finanzierung der amtsangemessenen<br />

Grundbesoldung verwendet.<br />

Die Begründung des Gesetzgebers,<br />

es stehe durch die Konsumption<br />

niemand schlechter als bisher, mag juristisch<br />

Gewicht haben. Arbeitspsycho-<br />

»Arbeitspsychologisch ist die<br />

Konsumption ein Vulkanlöscher.«<br />

logisch ist die Konsumption ein Vulkanlöscher.<br />

Wenn der (vermeintlich oder<br />

angeblich) „schlecht performende“ Kollege<br />

ohne Leistungsbezüge am Jahresbeginn<br />

so einfach Kraft Gesetzes ganz<br />

oder zum Teil die Besoldungserhöhung<br />

erhält, die einem Hochschullehrer mit<br />

Berufungs- oder Leistungsbezügen mittels<br />

Konsumption ganz oder teilweise<br />

wieder genommen wird, dann fördert<br />

das weder den Glauben an die Gerechtigkeit<br />

im Allgemeinen noch an die<br />

Sinnhaftigkeit einer leistungsorientierten<br />

Hochschullehrerbesoldung im Besonderen.<br />

Besoldungspolitisch ist das<br />

ein veritabler Verrat an der Grundkonzeption<br />

der W-Besoldung, die immerhin<br />

angetreten war, um Leistung in der Wissenschaft<br />

zu belohnen.<br />

Da hilft es nur wenig, wenn nach Inkrafttreten<br />

von „W-neu“ die alten Spielregeln<br />

– allerdings mit erheblich weniger<br />

Geld in der Kasse – wieder hergestellt<br />

werden. Da hilft es auch nur<br />

scheinbar, dass der Freistaat in seinem<br />

Entwurf den Tort Konsumption rabattiert:<br />

Nur 50 Prozent der Leistungsbezüge<br />

dürften angerechnet werden. Das<br />

zeugt immerhin von Problembewusstsein.<br />

Aber<br />

die aufkeimende Neigung,<br />

sich mit einem solchen<br />

Vorschlag zu arrangieren,<br />

wird schnell zerstört, weil<br />

die verbleibenden 50 Prozent<br />

durch Stufenaufstiege abgeschmolzen<br />

werden. Damit wird der Schmerz<br />

nur verlängert. Ob der Gesetzgeber im<br />

Rahmen von Übergangsregelungen in<br />

rechtmäßig gewährte Berufungs-Leistungsbezüge<br />

und in besondere Leistungsbezüge<br />

überhaupt und ggf. zu irgendeinem<br />

Prozentsatz eingreifen darf,<br />

ist eine weitere der vielen interessanten<br />

Rechtsfragen, mit der sich schon bald<br />

die Verwaltungsgerichte beschäftigen<br />

werden.<br />

Fazit: Auch der Weg zu einer verfassungskonformen<br />

Professorenbesoldung<br />

läuft über die wissenschaftsimmanenten<br />

Prinzipien von Versuch und Irrtum.<br />

Hessen und Bayern haben einen ebenso<br />

respektablen wie kritikwürdigen Versuch<br />

unternommen.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KLARTEXT 721<br />

„<br />

Von einem,<br />

der auszog...“<br />

Eine Geschichte über Akkreditierung<br />

und Reakkreditierung<br />

Erlauben Sie mir, dass ich eine<br />

kleine Geschichte erzähle. Der<br />

Titel lautet: „Von einem, der<br />

auszog, einen Masterstudiengang zu reakkreditieren“.<br />

In der hier zu erzählenden<br />

Geschichte wurden zum Beispiel<br />

aus einem Diplomstudiengang fünf<br />

neue Studiengänge: Ein Bachelor- und<br />

immerhin vier Masterstudiengänge. Einer<br />

davon steht nun zur Re-Akkreditierung<br />

an.<br />

In diesen Verfahren kommt Akkreditierungsagenturen,<br />

die auch selbst ein<br />

Akkreditierungsverfahren durchlaufen<br />

müssen und von einem Akkreditierungsrat<br />

überwacht werden, eine zentrale<br />

Funktion zu. Bei den von ihnen<br />

»Sind im Studiengang<br />

ausreichend ›Mobilitätsfenster‹<br />

vorgesehen?«<br />

entsandten Professoren handelt es sich<br />

häufig um eben die Kollegen, die an der<br />

eigenen Universität schon Monate und<br />

sogar Jahre auf die Umgestaltung der eigenen<br />

Studiengänge verwendet haben.<br />

Diese Professoren haben nun die Aufgabe,<br />

basierend auf dem peer-review-Ansatz,<br />

auch über andere Studiengänge zu<br />

urteilen. Und da man sich der Krähen-<br />

Augen-Problematik bewusst ist, werden<br />

den begutachtenden „Peers“ Kriterien<br />

zum Beispiel in Form der Stellungnahme<br />

des Fachausschusses der Akkreditierungsagentur<br />

zur Auflagenerfüllung an<br />

die Hand gegeben.<br />

Im Verlauf ihrer aus den Akkreditierungskosten<br />

in Höhe von 10 000 bis<br />

15 000 Euro pro Studiengang finanzierten<br />

Reise an das unter Umständen andere<br />

Ende der Republik kann die Gutachterin<br />

aus unserer kleinen Geschichte<br />

die mit Wortgewalt erstellte Selbstdoku-<br />

mentation daraufhin prüfen, ob re-akkreditierungsrelevante<br />

Kriterien eingehalten<br />

wurden.<br />

Zu diesem Zweck arbeitet unsere<br />

Gutachterin systematisch folgende Fragen<br />

ab:<br />

Hat sich der Fachbereich an die Vorgabe<br />

gehalten, dass Module nur durch<br />

eine Prüfung abgeprüft werden sollten<br />

oder wurde womöglich versucht, die<br />

Gutachter und die Akkreditierungsagentur<br />

mittels Kombinationsprüfungen<br />

zu täuschen?<br />

Ist der Studienverlauf klausurlastig<br />

mit der daraus folgenden Gefahr der<br />

„Lern-Bulimie“. oder bestehen zusätzliche<br />

Prüfungsformen wie etwa „Take<br />

Home Examinations“? Wobei<br />

noch zu klären wäre, ob den<br />

Studierenden bewusst ist, dass<br />

es sich dabei nicht um eine<br />

Leistung handelt, die über einen<br />

Pizza-Lieferdienst zu beziehen<br />

ist.<br />

Weitere Fragen, die unsere Gutachterin<br />

klären muss:<br />

Sind im Studiengang ausreichend<br />

„Mobilitätsfenster“ für ein „Study<br />

Abroad“ vorgesehen?<br />

Und wenn die Studierenden wegen<br />

des workloads und der mangelnden<br />

Kompatibilität der kleinteilig strukturierten<br />

Studiengänge schon nicht ins<br />

Ausland gehen, erwerben sie sich dann<br />

wenigstens die für die employability<br />

wichtigen Schlüsselqualifikationen in<br />

Form von Softskills?<br />

Wird der Anteil des Präsenzstudiums<br />

an der vorgesehenen „workload“<br />

der gewachsenen „diversity“ der Studierenden<br />

gerecht und berücksichtigt er<br />

den Anteil an „slow learners“ auch<br />

wirklich ausreichend?<br />

Besonders im Blick hat unsere Gutachterin<br />

schließlich die zentrale Frage,<br />

welche Formen von Evaluation, Ziel-<br />

vereinbarung und Benchmarking vorgesehen<br />

sind, um den hohen Standards in<br />

Sachen Qualitätssicherung gerecht zu<br />

werden.<br />

Kurz bevor der Zug mit unserer<br />

Gutachterin den Bahnhof erreicht, wirft<br />

sie schließlich noch einen Blick auf den<br />

E-Learning-Anteil des zu re-akkreditierenden<br />

Studiengangs und prüft, ob die<br />

Grundsätze der Gender-neutralen Sprache<br />

auch im Modulhandbuch berücksichtigt<br />

wurden.<br />

Nach einer abendlichen internen<br />

Vorbesprechung der Gutachtergruppe<br />

unter Anleitung eines Angestellten der<br />

Akkreditierungsagentur mit anschließendem<br />

gemeinsamem Abendessen beginnt<br />

am nächsten Morgen die Vor-Ort-<br />

Begehung. Dabei handelt es sich laut<br />

Unterlagen um den zentralen Meilenstein<br />

in dem von der Akkreditierungsagentur<br />

vorgeschriebenen Verlauf der<br />

Re-Akkreditierung.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei drei jeweils<br />

mehrstündige Gespräche der Gutachtergruppe<br />

mit den Verantwortlichen<br />

des Studiengangs, der Hochschulleitung<br />

und einer Gruppe aus Studierenden<br />

und Alumni, in deren Verlauf sich Gutachtende<br />

und zu Begutachtende immer<br />

wieder der gegenseitigen Wertschätzung<br />

versichern...<br />

Auch wenn es unwahrscheinlich ist,<br />

dass sie dafür noch den Kopf frei hat:<br />

Aber wenn wir unserer Gutachterin eine<br />

Lektüreempfehlung für die Zugfahrt<br />

nach Hause geben dürften, dann wäre<br />

dies der Vorlagebeschluss des Arnsberger<br />

Verwaltungsgerichts vom 16. April<br />

2010 für das Bundesverfassungsgericht.<br />

Und bei ihrer Lektüre würde sich unsere<br />

Gutachterin bestimmt folgende vom<br />

Verwaltungsgericht aufgeworfene Frage<br />

anstreichen: „Ist die externe Steuerung<br />

der Ausgestaltung von <strong>Lehre</strong> und Studium<br />

an Hochschulen durch den Zwang<br />

zur Akkreditierung mit Art. 5 Abs. 3<br />

Grundgesetz vereinbar?“ Angesichts<br />

der Tatsache, dass unsere Gutachterin<br />

im Verlauf ihrer Zugreise Zeit hat, sich<br />

Sorgen darüber zu machen, wie sie bei<br />

der anstehenden Re-Akkreditierung des<br />

eigenen Studiengangs in Zukunft das<br />

Beschwerdemanagement und das Qualitätsmanagement<br />

an ihrer Fakultät<br />

handhaben wird, kommt sie vermutlich<br />

zu einer sehr klaren und kurzen Antwort<br />

auf die vom Verwaltungsgericht<br />

aufgeworfene Frage.<br />

Kurzfassung eines Vortrages von Professor Dr.<br />

Ursula Münch, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften<br />

der Universität der Bundeswehr<br />

München


722 HOCHSCHULFUSION BRANDENBURG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Hybrid Gesamthochschule<br />

Plädoyer für eine Integration der Hochschule Lausitz<br />

in die BTU Cottbus<br />

| HEYNO G ARBE | Die Brandenburgisch Technische<br />

Universität Cottbus (BTU) soll nach dem Willen der Landesregierung mit der<br />

Hochschule Lausitz (HL) zu einer Gesamthochschule in der Lausitz fusioniert<br />

werden. Dagegen hat sich massiver Widerstand von Hochschullehrern, Studenten<br />

und Verbänden formiert. Ein Beitrag über die Hintergründe und die aktuelle<br />

Situation.<br />

Am 9. Februar <strong>2012</strong> überraschte<br />

die brandenburgische Ministerin<br />

Professor Sabine<br />

Kunst die BTU Cottbus sowie auch die<br />

Hochschule Lausitz (HL) mit der Ankündigung,<br />

beide Hochschulen zu<br />

schließen und als eine neue Universität<br />

– damals noch mit dem Begriff „Energie-Universität“<br />

– neu zu errichten. An<br />

diesem Tag stellte Professor Rolf Emmermann<br />

sein Gutachten vor, an dem<br />

eine im Mai 2010 von der damaligen<br />

Wissenschaftsministerin Dr. Martina<br />

Münch einberufene Expertenkommission<br />

mit rund 30 Mitgliedern gearbeitet<br />

hatte. Diese Kommission sprach sich für<br />

den Erhalt der beiden selbstständigen<br />

Hochschulen aus, wenngleich sie nicht<br />

mit Kritik in einigen Bereichen sparte.<br />

Auch eine stärkere Kooperation der<br />

beiden Lausitzer Hochschulen wurde<br />

gefordert – jedoch nicht ihre Schließung.<br />

Die Landesstrukturkommission, die<br />

im März 2011 von Ministerpräsident<br />

Platzeck den Auftrag erhielt, alle brandenburgischen<br />

Hochschulen zu evaluieren,<br />

kam ebenfalls nicht zu dem Ergebnis,<br />

beide Hochschulen zu schließen<br />

und neu zu errichten; statt dessen<br />

schlug sie eine Holding als Dach von<br />

zwei eigenständigen Einrichtungen vor.<br />

Auch die Expertise dieser von Professor<br />

Friedrich Buttler geleiteten Kommission,<br />

die ihr Ergebnis Ende Mai <strong>2012</strong> der<br />

Öffentlichkeit vorstellte, konnte die Ministerin<br />

nicht umstimmen. Die am<br />

9. Februar <strong>2012</strong> getroffene politische<br />

Entscheidung steht seither fest; auch<br />

wenn diese nichts mit den Empfehlungen<br />

von beiden Kommissionen zu tun<br />

hat.<br />

Im Verlauf des Frühjahrs <strong>2012</strong> gab<br />

es einige öffentliche Veranstaltungen<br />

mit der Ministerin; unter anderem auch<br />

»Die Pläne des Ministeriums<br />

stießen an der BTU Cottbus auf<br />

eine breite Ablehnung.«<br />

in der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung,<br />

bei der sie nicht vermitteln<br />

konnte, worum es ihr ging, so dass etliche<br />

Medien von einem „Kommunikationsdesaster“<br />

sprachen.<br />

Wenig später ernannte die Ministerin<br />

Dr. Thomas Grünewald, bis dahin<br />

Vize-Präsident der Uni Potsdam, zum<br />

Beauftragten für die Entwicklung der<br />

Hochschulregion Lausitz, der ab 1. Mai<br />

<strong>2012</strong> viele Gespräche mit den verschie-<br />

AUTOR<br />

Professor Dr.-Ing. Heyno Garbe lehrt Grundlagen der Elektrotechnik und Messtechnik.<br />

Er ist Vorsitzender von 4ING, des Dachvereins der Fakultätentage der<br />

Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten.<br />

denen Statusgruppen an beiden Hochschulen<br />

sowie mit Vertretern von Verbänden<br />

und Politikern führte. Zwar fanden<br />

unter seiner Regie gemeinsam mit<br />

einem Moderator sogenannte „Lausitz-<br />

Dialoge“ statt, doch diese wurden nicht<br />

ergebnisoffen geführt, sondern dienten<br />

der Darstellung des jeweiligen Standpunktes.<br />

Die ministeriellen Pläne stießen an<br />

der BTU Cottbus auf eine breite Front<br />

der Ablehnung: zwei Drittel der Professoren<br />

sprachen sich dagegen aus, die<br />

Studierenden griffen die Position der<br />

Ministerin an und gingen auf die Straße,<br />

Studierende und Mitarbeiter gründeten<br />

eine Volksinitiative. Innerhalb von nur<br />

acht Wochen sammelten sie 42 000 Unterschriften<br />

zum Erhalt der beiden<br />

Hochschulen. Zudem gibt es wöchentliche<br />

Mittwochsdemos, bei denen sich<br />

Studierende und Mitarbeiter<br />

für eine halbe Stunde zum<br />

Protest versammeln.<br />

Die Stadtverordnetenversammlung<br />

Cottbus und der<br />

Oberbürgermeister standen<br />

bis zum 14. August <strong>2012</strong> hinter den Forderungen<br />

der BTU Cottbus. Bei einem<br />

Besuch des Ministerpräsidenten Matthias<br />

Platzeck am 14. August änderte der<br />

Oberbürgermeister seine Haltung und<br />

schwenkte auf den Kurs der Landesregierung<br />

mit der Begründung ein, dass<br />

fünf seiner sieben Forderungen erfüllt<br />

worden seien. Unbestritten ist, dass die<br />

Ankündigung, mit Hilfe von Hochschulverträgen<br />

den Universitäten und<br />

Fachhochschulen Planungssicherheit zu<br />

gewähren, ein erster Fortschritt ist.<br />

Position der BTU Cottbus<br />

Die BTU hat am 7. Mai <strong>2012</strong> einen eigenen<br />

Vorschlag zur Entwicklung vorgelegt,<br />

der keiner neuen gesetzlichen Regelung<br />

bedarf. Dieser geht von den


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> HOCHSCHULFUSION BRANDENBURG 723<br />

Empfehlungen der Lausitzkommission<br />

aus und entwickelt diese weiter. Teil<br />

dieses Vorschlages ist die Kooperation<br />

mit der HL in wesentlichen Strukturbereichen.<br />

Dies beinhaltet strukturelle<br />

Veränderungen von der Errichtung gemeinsamer<br />

wissenschaftlicher Einrichtungen<br />

bis zur Integration ganzer Fakultäten,<br />

den Aufbau einer gemeinsamen<br />

Studienvorbereitung und Weiter-<br />

»Mit dem Referentenentwurf wird<br />

die Hochschulautonomie auf lange<br />

Zeit außer Kraft gesetzt.«<br />

bildung sowie die Kooperation im Bereich<br />

der Graduiertenausbildung. Die<br />

Weiterentwicklung der unterschiedlichen<br />

Studienprofile und die inhaltliche<br />

Schwerpunktsetzung sollen gewährleisten,<br />

dass die jeweilige Sichtbarkeit und<br />

Attraktivität beider Einrichtungen sowie<br />

der Marken BTU und HL innerhalb<br />

und außerhalb der Region erhalten<br />

bleibt bzw. verbessert wird. Die Voraussetzungen<br />

hierfür sind in der BTU gegeben.<br />

Deren Reformfähigkeit hat sich<br />

insbesondere bei der zügigen Umsetzung<br />

der Bolognareform und eines gemeinsam<br />

mit der Hochschule Lausitz<br />

bundesweit einmaligen Bauingenieurstudienganges<br />

gezeigt.<br />

Die BTU Cottbus hält am Erhalt der<br />

beiden Institutionen – BTU und Hochschule<br />

Lausitz – fest, weil aus ihrer<br />

Sicht die Begründung des Gesetzesentwurfs<br />

für die Auflösung und Neugründung<br />

nicht nachvollziehbar ist. Für die<br />

Schließungen von BTU und HL als eigenständiger<br />

Universität bzw. Fachhochschule<br />

nach nur 21 Jahren ihres<br />

Bestehens fehlen ausreichende Argumente.<br />

Die Ursachen der im Gutachten<br />

der Lausitzkommission kritisierten<br />

Schwächen in der <strong>Forschung</strong> werden<br />

weder analysiert, noch werden Alternativen<br />

zur Verbesserung der Situation<br />

diskutiert. Es wird insbesondere nicht<br />

erklärt, wie die Fusion mit einer Fachhochschule<br />

die <strong>Forschung</strong>sleistung einer<br />

Universität verbessern kann. Das<br />

hohe Potenzial, welches in einer kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung der<br />

noch jungen, aber international renommierten<br />

BTU steckt, wird ebenso wie<br />

bereits erzielte Erfolge (z.B. die Einwerbung<br />

von 34 Millionen Euro Drittmittel<br />

im Jahr 2011 oder Spitzenpositionen<br />

bei renommierten Rankings) ignoriert.<br />

Die weitreichenden Vorschläge der<br />

BTU zu ihrer zukünftigen Entwicklung<br />

wurden trotz „Lausitz-Dialogen“ und<br />

zahllosen Gesprächen mit dem Transformationsbeauftragten<br />

Dr. Grünewald<br />

bislang kaum in die Diskussion einbezogen.<br />

Die Auflösung zweier Hochschulen<br />

mit völlig unterschiedlichen Zielsetzungen<br />

und deren Zusammenfassung in einer<br />

neuen Einrichtung lässt – nach einer<br />

bereits mehrjährigen Besetzungssperre<br />

und der aktuel-<br />

len, politisch bedingten<br />

Phase von Unsicherheit<br />

und Demotivation<br />

– viele Jahre<br />

des Reibungsverlustes<br />

in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> mit entsprechend hohen Transferkosten,<br />

Verlust der Markenwerte und<br />

Gefährdung langjähriger Kooperationen<br />

mit der Wirtschaft sowie Ausfälle<br />

bei den Drittmitteleinnahmen erwarten.<br />

Die Position der BTU wird von mehreren<br />

Fakultätentagen, der Wirtschaft –<br />

wie zum Beispiel Rolls Royce –, Verbänden,<br />

Gewerkschaften und dem<br />

Deutschen Hochschulverband unterstützt.<br />

Mit dem bislang vorliegenden Referentenentwurf<br />

für das geplante Errichtungsgesetz<br />

wird die Hochschulautono-<br />

»Die neue Gesamthochschule wäre<br />

ein Fremdkörper in der deutschen<br />

Hochschullandschaft.«<br />

mie hinsichtlich der akademischen Organisationsstruktur<br />

und der Selbstverwaltung<br />

faktisch auf lange Zeit außer<br />

Kraft gesetzt.<br />

Vor dem Hintergrund der demographischen<br />

Situation Brandenburgs und<br />

der Region Lausitz kann eine differenzierte<br />

Hochschullandschaft substanzielle<br />

Beiträge zur Dämpfung der negativen<br />

demographischen Entwicklung und des<br />

damit verbundenen, sich schon abzeichnenden<br />

Fachkräftemangels leisten.<br />

Es bleibt daher unverständlich, warum<br />

dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

nicht Rechnung getragen wird<br />

und sofort die ultima ratio gewählt<br />

wird, wenn das Brandenburgische<br />

Hochschulgesetz auch weniger drakonische<br />

Wege ermöglicht, wie z.B. § 73<br />

zeigt, der ohne Gesetzesakt gemeinsame<br />

wissenschaftliche Einrichtungen<br />

und Betriebseinheiten zwischen Hochschulen<br />

ermöglicht.<br />

Der Gesetzesentwurf will ein Fachhochschulangebot<br />

und ein universitäres<br />

Miteinander vereinen sowie in den gemeinsamen<br />

Fakultäten verschränken.<br />

Unabhängig vom Namen und der rechtlichen<br />

Struktur des neuen Gebildes ist<br />

dies keine neue Idee, sondern führte<br />

Anfang der 70er Jahre in NRW sowie<br />

Hessen zur Gründung von insgesamt<br />

sechs Gesamthochschulen, die jedoch<br />

nach rund 25 Jahren in Universitäten<br />

umgewandelt wurden, wobei der Name<br />

„Gesamthochschule“ nicht weiter verwendet<br />

werden sollte. Auch Hessen<br />

wandelte seine einzige Gesamthochschule<br />

2003 in eine reine Universität<br />

um.<br />

Fremdkörper unter den<br />

deutschen Hochschulen<br />

Die neu zu gründende Gesamthochschule<br />

in der Lausitz wäre ein Hybrid,<br />

der einen Fremdkörper in der deutschen<br />

Hochschullandschaft darstellte<br />

und der schon beim ersten Versuch in<br />

den siebziger Jahren weder von Studierenden<br />

noch vom Beschäftigungssystem<br />

angenommen wurde.<br />

Eine neu zu gründende Technische<br />

Universität wird Studierende davon abhalten,<br />

sich dort einzuschreiben und<br />

anstehende Berufungen extrem erschweren,<br />

weil es sich bei dem neuen<br />

Gebilde gerade nicht<br />

um eine reine Universität<br />

handelt. Inwieweit<br />

dieser Hybrid für<br />

Studierende des Fachholschulzweigesattraktiv<br />

wäre, erschließt<br />

sich ebenso wenig. Auch jetzt<br />

können Bachelor-Absolventen einer<br />

Fachhochschule bei Vorliegen der Zulassungsvoraussetzungen<br />

den Master an<br />

einer Universität erwerben und übrigens<br />

auch umgekehrt.<br />

Die bislang vorliegenden Zusagen<br />

der Landesregierung nach mehr Mitteln<br />

aus dem Hochschulpakt sowie aus EU-<br />

Programmen können nur für bestimmte<br />

Verwendungen eingesetzt werden und<br />

dem Kerngeschäft nicht zu Gute kommen.<br />

Aufgrund all der hier aufgeführten<br />

Gründe fordert 4ING, der Dachverband<br />

von 130 Fakultäten an deutschen<br />

Hochschulen, den brandenburgischen<br />

Ministerpräsidenten auf, einen Weg für<br />

eine neu profilierte Universität und<br />

Fachhochschule in der Lausitz zu beschreiten.<br />

Die Zerschlagung und Neuerrichtung<br />

kommt das Land in vielfacher<br />

Hinsicht wesentlich teurer zu stehen als<br />

eine Integration von Teilen der Hochschule<br />

Lausitz in die BTU Cottbus.


724 BOLOGNA-REFORM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Der Kobra-Effekt<br />

Plädoyer für die Abschaffung des ECTS-Systems<br />

| STEFAN K ÜHL | Um die Studienleistungen auch<br />

international vergleichbar zu machen, wurde das ECTS-Kreditpunktesystem eingeführt.<br />

Es sollte der Objektivierung dienen und helfen, ein Kernanliegen der<br />

Bologna-Reform, die internationale Mobilität, zum Erfolg zu führen. Doch hat<br />

sich dieses vermeintliche Transfersystem mittlerweile als Mobilitätshindernis<br />

herausgestellt. Was sind die Gründe?<br />

Die Steigerung der Mobilität<br />

der Studierenden war eines<br />

der großen Versprechen der<br />

Bologna-Reform. Studierenden soll, so<br />

das Versprechen, durch die Schaffung<br />

eines einheitlichen „Europäischen<br />

Hochschulraumes“ ein höheres Maß an<br />

„Mobilität“ ermöglicht werden – zwischen<br />

Fachbereichen ihrer eigenen<br />

Hochschule, zwischen Hochschulen ihres<br />

Heimatlandes und ganz besonders<br />

zwischen Hochschulen in verschiedenen<br />

europäischen Staa-<br />

ten.<br />

An diesem Anspruch<br />

der Mobilitätssteigerung<br />

ist die Bildungspolitik<br />

grandios gescheitert.<br />

Studierende klagen, dass<br />

die Studienpläne in den Bachelor- und<br />

Masterstudiengängen inzwischen so genau<br />

spezifiziert und getaktet sind, dass<br />

es ein Glücksfall ist, wenn ihnen die<br />

Leistungen aus einer ausländischen<br />

Hochschule angerechnet werden. Selbst<br />

der Wechsel zwischen Hochschulen in<br />

einer Stadt ist häufig unmöglich, weil<br />

die an anderen Universitäten erbrachten<br />

Leistungen nicht anerkannt werden.<br />

Kritiker verweisen darauf, dass es angesichts<br />

neuer bürokratischer Hindernisse<br />

im Rahmen der Bologna-Reform nicht<br />

überraschend ist, dass die Mobilität der<br />

Studierenden zwischen Hochschulen<br />

während eines Bachelor- oder Masterstudiums<br />

eher gesunken als gestiegen<br />

ist.<br />

ECTS als bildungspolitische Innovation<br />

Die Ursache für diese Schwierigkeiten,<br />

auch nur für ein Semester an eine andere<br />

Universität zu wechseln, liegt in einer<br />

»An dem Anspruch der Mobilitätssteigerung<br />

ist die Politik grandios<br />

gescheitert.«<br />

bildungspolitischen Innovation, die die<br />

Mobilität der Studierenden gera-de erhöhen<br />

sollte – dem „European Credit<br />

Transfer and Accumulation System“<br />

oder kurz ECTS. Kreditpunkte für jede<br />

Prüfung, jedes Seminar oder jede<br />

Selbstprüfungsphase sollten es ermöglichen,<br />

Studienleistungen, die beispielsweise<br />

an der Université Paris-X-Nanterre<br />

erbracht wurden, problemlos mit Studienleistungen<br />

an der Universität Bielefeld<br />

und der Oxford University zu ver-<br />

AUTOR<br />

Stefan Kühl ist Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. Von ihm ist<br />

unlängst das Buch „Der Sudoku-Effekt. Hochschulen im Teufelskreis der Bürokratie“<br />

(transcript-Verlag <strong>2012</strong>) erschienen.<br />

gleichen – und weitergehend dann auch<br />

gegenseitig zu verrechnen.<br />

Jede einzelne Studienleistung sollte<br />

in Zeiteinheiten – den ECTS- Punkten<br />

– gemessen werden und so die stundengenaue<br />

Erhebung und Speicherung der<br />

Leistung von Studierenden ermöglichen.<br />

Die ECTS-Punkte können von<br />

Studierenden in kleinen, bei den Prüfungsämtern<br />

angesiedelten elektronischen<br />

Schließfächern gesammelt werden,<br />

sie können – Stichwort „lebenslanges<br />

Lernen“ – auch über einen längeren<br />

Zeitraum gespeichert werden, um sie<br />

später einmal als Element für Qualifikationen<br />

nutzen zu können. Sie können<br />

transferiert werden, um sich Leistungen,<br />

die man an einer Universität erworben<br />

hat, an einer anderen Universität<br />

anrechnen zu lassen. Und sie können<br />

gegen ein definiertes Produkt – einen<br />

Bachelor- oder Masterabschluss –<br />

getauscht werden.<br />

Aber genau dieses vermeintliche<br />

Transfersystem hat sich letztlich als das<br />

Mobilitätshindernis schlechthin im europäischen<br />

Bildungsraum herausgestellt.<br />

Leistungen, die an einer ausländischen<br />

Universität erbracht werden,<br />

können nur unter großen Schwierigkeiten<br />

angerechnet werden. Mal hat eine<br />

im Ausland belegte Veranstaltung einen<br />

Leistungspunkt zu wenig, ein andermal<br />

entspricht die Modulbeschreibung an<br />

der ausländischen Uni nicht genau der<br />

Modulbeschreibung an der Heimatuniversität.<br />

Inzwischen berichten sogar<br />

Studierende in Studiengängen für internationale<br />

Betriebswirtschaftslehre oder<br />

internationales Recht, dass sie die Leistungspunkte<br />

der ausländischen Uni nur<br />

unter großen Schwierigkeiten angerechnet<br />

bekommen. Das auf Kreditpunkten<br />

basierende europäische Transfer- und<br />

Akkumulationssystem entpuppt sich in<br />

den letzten Jahren immer mehr als ein


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BOLOGNA-REFORM 725<br />

Hochschulwechselverhinderungsprogramm.<br />

Der Kobra-Effekt<br />

Das europäische Transfersystem ähnelt<br />

dem sogenannten Kobra-Effekt. Eine<br />

Kobra-Plage in Indien veranlasste den<br />

Gouverneur der britischen Kronkolonie<br />

zu der Entscheidung, eine Prämie für jeden<br />

abgelieferten Schlangenkopf auszuloben.<br />

Statt die frei lebenden Schlangen<br />

zu töten, gingen die Inder jedoch schon<br />

bald dazu über, Kobras zu züchten, weil<br />

sie so mit deutlich weniger Aufwand ihre<br />

Prämien kassieren konnten. Als der<br />

Gouverneur davon erfuhr, schaffte er<br />

das Kopfgeld ab, worauf die Kobras für<br />

die Züchter wertlos wurden und von ihnen<br />

in die Freiheit entlassen wurden.<br />

Genauso wie man durch das Kobra-Tötungs-Förderungsprogramm<br />

am Ende<br />

mehr Kobras hatte, hat man durch das<br />

europäische Mobilitätsförderungsprogramm<br />

am Ende mehr Immobilität der<br />

Studierenden.<br />

Ein Aufenthalt im Ausland während<br />

des Studiums funktioniert seit der Bologna-Reform<br />

nur noch, weil inzwi-<br />

schen die Prüfungsämter angehalten<br />

werden, die Studienleistungen aus dem<br />

Ausland „großzügigst anzurechnen“.<br />

Wenn eine Veranstaltung zwei Leistungspunkte<br />

zu wenig hat, dann werden<br />

die fehlenden Leistungspunkte in einem<br />

»Fehlende Leistungspunkte<br />

werden in einem magischen<br />

Verwaltungsakt hinzugezählt.«<br />

magischen Verwaltungsakt einfach mit<br />

hinzugezählt. Wenn ein Seminar inhaltlich<br />

nicht dem Seminar an der Heimatuniversität<br />

entspricht, dann wird dies in<br />

den Prüfungsämtern kurzerhand angeglichen.<br />

Wenn man das Kreditpunktesystem<br />

auch nur halbwegs ernst nimmt,<br />

dann ist die von einigen Rektoraten und<br />

Präsidenten auch offiziell geäußerte<br />

Aufforderung zur „flexiblen Anrechnung“<br />

von im Ausland erbrachten Leistungen<br />

letztlich nichts anderes als eine<br />

Aufforderung an die Prüfungsämter,<br />

„brauchbare Illegalität“ walten zu lassen.<br />

Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung<br />

zur Förderung der Biotechnologie und Gentechnik<br />

Ausschreibung<br />

<strong>Forschung</strong>spreis 2013<br />

€ 10.000,--<br />

zum Thema<br />

„Aktuelle Erkenntnisse aus dem Bereich der Lebenswissenschaften<br />

mit konkreter Perspektive für eine therapeutische Anwendung“<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Gefördert wird eine herausragende wissenschaftliche Nachwuchsforscherpersönlichkeit<br />

aus dem Gebiet der Life Sciences<br />

(Biochemie, Molekularbiologie und Zellbiologie unter Einschluss<br />

von neuen Messmethoden auf diesen Gebieten und der Methoden<br />

der Systembiologie).<br />

Kandidatinnen und Kandidaten mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich<br />

oder der Schweiz sollten ein Alter von 35 Jahren nicht<br />

überschritten haben und sich durch ihren wissenschaftlichen Lebenslauf<br />

sowie herausragende Publikationen auszeichnen.<br />

Neben üblichen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />

Werdegang, Publikationen), einem Motivationsschreiben<br />

mit Stellungnahme zu den eigenen Arbeiten und deren Be-<br />

Die Rolle der Politik<br />

Weswegen hält die Bildungspolitik an<br />

diesem ECTS-Punkte-System fest, obwohl<br />

es sich letztlich als Mobilitätsverhinderungsprogramm<br />

entpuppt hat?<br />

Weswegen wird das Leistungspunktesystem,<br />

das an den Hochschulen<br />

zu kafkaesken Bü-<br />

rokratisierungserscheinungen<br />

geführt hat, nicht einfach<br />

eingestellt?<br />

Kein Bildungs- oder<br />

Wissenschaftsminister wagt<br />

es noch, die ECTS-Punkte aktiv zu verteidigen<br />

– zu offensichtlich sind die negativen<br />

Effekte des Punktesystems. Die<br />

abstrakten Zeiteinheiten der Kreditpunkte<br />

sind noch nicht einmal zwischen<br />

europäischen Staaten standardisiert.<br />

Für den Erwerb eines Leistungspunktes<br />

sollen Studierende in Deutschland,<br />

Rumänien oder auch der Schweiz<br />

30 Stunden benötigen, in Portugal und<br />

Dänemark 28 Stunden, in Finnland 27<br />

Stunden, in Estland 26 Stunden und in<br />

Österreich, Italien oder Spanien 25<br />

Stunden. Für ein formal gleichrangiges<br />

Bachelorstudium mit 180 ECTS-Punk-<br />

deutung bzw. Relevanz zum Ausschreibungs-Thema, sollten drei<br />

Referenzen von anerkannten Persönlichkeiten der Wissenschaftsszene<br />

mit eingereicht werden. Vertraulichkeit der Bewerbung ist<br />

zugesichert<br />

Bewerbungsschluss ist der 15.11.<strong>2012</strong> (Poststempel). Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Informationen finden Sie<br />

bitte auf der Internet-Seite der Peter und Traudl-Engelhorn-Stiftung<br />

unter www.engelhorn-stiftung.de (<strong>Forschung</strong>spreis).<br />

Bewerbungen sind zu richten an:<br />

Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung,<br />

Prof. Dr. Herwig Brunner, Stiftungsvorstand,<br />

Bärenmühlweg 39, 82362 Weilheim.<br />

Mail: info@engelhorn-stiftung.de<br />

Anzeige


726 BOLOGNA-REFORM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

ten müssen nach diesen Berechnungsvorgaben<br />

der Bildungsminister Studierende<br />

in Österreich also paradoxerweise<br />

900 Stunden weniger auf-bringen als<br />

ihre Kommilitonen in Deutschland.<br />

Diese auf eine übereilte Einführung zurückzuführende<br />

Regelung ist letztlich<br />

aber egal, weil Studien gezeigt haben,<br />

dass zwischen den für Veranstaltungen,<br />

Prüfungen und Selbststudium in ECTS-<br />

Punkten kalkulierten Zeiteinheiten und<br />

den real von den Studierenden verwendeten<br />

Zeiten kaum Übereinstimmungen<br />

bestehen. Ange-sichts des hohen Fikti-<br />

»Nur die Hochschulen<br />

selbst könnten das ECTS-<br />

System zurücknehmen.«<br />

onsgehalts der bildungspolitischen<br />

Planzahlen für jeden einzelnen Studiengang<br />

wirken die Kalkulationen in den<br />

sozialistischen Planwirtschaften der<br />

UdSSR, der DDR oder Albanien im<br />

Nachhinein fast schon realitätsnah.<br />

Aber trotz dieses Fiktionsgehalts hat<br />

sich bisher kein Bildungspolitiker – weder<br />

von der CDU noch von der SPD,<br />

weder von der FDP noch von den Grünen,<br />

weder von den Linken noch von<br />

den Piraten – an die Zurücknahme dieses<br />

bildungspolitischen Planungsinstruments<br />

herangewagt.<br />

Der Grund hierfür ist nicht eine inhaltliche<br />

Überzeugung, sondern eine inhaltliche<br />

Verhakung der europäischen<br />

Bildungspolitiker. Die Einführung der<br />

ECTS-Punkte mag – so das inzwischen<br />

nicht selten zu hörende Zugeständnis –<br />

ein Fehler gewesen sein, aber als einzelnes<br />

Bundesland, einzelner Kanton oder<br />

einzelne Region könne man aus dem<br />

europäischen Konzert der Bildungspolitiker<br />

nicht ausscheren. Zu viele europäische<br />

Staaten, so das Argument, hätten<br />

sich bereits auf eine gemeinsame<br />

Vorgehensweise geeinigt. Selbst Staaten<br />

wie Moldawien, Russland oder Kasachstan,<br />

die normalerweise nicht unbedingt<br />

zu den Kernstaaten der Europäischen<br />

Union gerechnet werden, würden<br />

sich inzwischen zu den Prinzipien<br />

eines gemeinsamen europäischen<br />

Hochschulraums bekennen<br />

und hätten das Leistungspunktesystem<br />

mühsam einge-führt. „Bolognaropa“<br />

erstrecke sich, so die Argumentation,<br />

jetzt schon von Tromsø<br />

in Norwegen bis Nikosia auf Zypern,<br />

von Reykjavik in Island bis Wladiwostok<br />

in Russland, da gebe es bei aller berechtigten<br />

Kritik an den bürokratischen<br />

Auswirkungen des Leistungspunktesystems<br />

einfach keinen Weg mehr zurück.<br />

Die Verriegelung<br />

In der Organisationsforschung wird eine<br />

solche „Verriegelung“ von ineffizienten,<br />

teilweise auch kontraproduktiven<br />

Prozessen aufgrund einer sich weltweit<br />

durchsetzenden Standardisierung als<br />

„lock in“ bezeichnet. Das bekannteste<br />

Beispiel für ein solches „lock in“ ist das<br />

sogenannte QWERTY-Tastaturlayout.<br />

Die QWERTY Tastatur, benannt nach<br />

den ersten sechs Buchstaben auf der<br />

Foto: picture-alliance / Trigger Image<br />

obersten Reihe der US-amerikanischen<br />

Schreibmaschinentastaturen, dominiert<br />

heute – mit minimalen länderspezifischen<br />

Modifikationen – die Gestaltung<br />

von Schreibmaschinen und Computern.<br />

Das QWERTY-Layout, mit dem sich<br />

heute jeder mehr oder minder intensiv<br />

herumquält, ist jedoch ein ineffizientes<br />

und benutzerunfreundliches System,<br />

weil die am häufigsten benutzten Tasten<br />

vergleichsweise schwer zu erreichen<br />

sind. Der Grund für diese Benutzerunfreundlichkeit<br />

ist, dass das heute noch<br />

dominierende Tastaturlayout 1873 entwickelt<br />

wurde, um die Sekretärinnen in<br />

ihrer Tippgeschwindigkeit abzubremsen.<br />

Die Typenhebel der damals in Mode<br />

kommenden mechanischen Schreibmaschinen<br />

drohten sich zu verhaken,<br />

wenn die Schreibkräfte zu schnell wurden,<br />

und man brauchte deswegen eine<br />

Tastaturanordnung, die die Schreibgeschwindigkeit<br />

reduzierte. Als die Remington<br />

Sewing Machine Company in<br />

der zwei-ten Hälfte des neunzehnten<br />

Jahrhunderts mit der Massenproduktion<br />

von Schreibmaschinen mit der<br />

QWERTY Tastatur begann, eigneten<br />

sich aber immer mehr Schreibkräfte<br />

dieses System an. Andere Schreibmaschinenhersteller<br />

waren deswegen gezwungen,<br />

sich dem QWERTY Modell<br />

anzupassen. Nach und nach verschwanden<br />

andere, höhere Tippgeschwindigkeiten<br />

zulassende Modelle vom Markt,<br />

und heute, da die technischen Möglichkeiten<br />

von Computern keine Begrenzung<br />

mehr für ein effektiveres System<br />

darstellen würden, ist aufgrund dieser<br />

Verriegelung durch Standardisierung<br />

die QWERTY-Tastatur wohl für immer<br />

Teil der westlichen Tippkultur geworden.<br />

Die Initiative zur Zurücknahme des<br />

ECTS-Punktesystems scheint letztlich<br />

nur von den Hochschulen selbst ausgehen<br />

zu können. Genauso wie sich immer<br />

mehr Hochschulen inzwischen<br />

weigern, sich jeden Studiengang durch<br />

ein aufwendiges, kostspieliges und letztlich<br />

ineffizientes Akkreditierungswesen<br />

anerkennen zu lassen, wird in den ersten<br />

Hochschulen darüber diskutiert, ob<br />

man auf die Darstellung von Bachelorund<br />

Masterstudiengängen in ECTS-<br />

Punkten nicht einfach verzichten kann.<br />

Die Anrechnung von Studienleistungen<br />

aus anderen Hochschulen würde dies<br />

sicherlich erleichtern.<br />

Leicht überarbeitete Fassung eines Beitrages<br />

aus der Süddeutschen Zeitung vom 17. August<br />

<strong>2012</strong>.


<strong>2012</strong><br />

?<br />

PREIS DES DEUTSCHEN HOCHSCHULVERBANDES<br />

Wer wird<br />

Hochschullehrer/in<br />

des Jahres <strong>2012</strong>?<br />

Hochschullehrer des Jahres 2011<br />

Professor Dr. Harald Lesch, Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für<br />

Astronomie und Astrophysik der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist als<br />

TV-Moderator zahlreicher Wissenschaftssendungen ein Sympathieträger und<br />

Botschafter für die Wissenschaft und die Faszination, die von ihr ausgeht<br />

Hochschullehrer des Jahres 2010<br />

Professor Erwin Emmerling von der Technischen<br />

Universität München engagiert sich als Restaurator mit<br />

Leib und Seele für den Erhalt von Kulturdenkmälern,<br />

insbesondere in Afghanistan.<br />

Hochschullehrerin des Jahres 2009<br />

Frau Professor Dr. Heather Cameron, Integrationspädagogin von der<br />

Freien Universität zu Berlin, verbindetTheorie und Praxis, indem sie im<br />

Rahmen von Boxgirls International sozial benachteiligte junge Frauen<br />

durch den Boxsport zur gesellschaftlichenTeilhabe ermutigt.<br />

Hochschullehrerin des Jahres 2008<br />

Frau Professor Dr. Katja Windt von der Jacobs-University Bremen, seit Mai 2011<br />

Aufsichtsratsmitglied bei der Deutschen Post AG und seit April <strong>2012</strong> Aufsichtsratsmitglied bei<br />

der Fraport AG, verbindet als Mutter dreier Kinder in vorbildlicher Weise wissenschaftliche<br />

Karriere in der Männerdomäne Ingenieurwissenschaften mit ihrer Elternschaft.<br />

Hochschullehrer des Jahres 2007<br />

Professor Dr. Werner Franke, Zell- und Molekularbiologe<br />

am Deutschen Krebsforschungszentrum in<br />

Heidelberg, kämpft seit Jahrzehnten couragiert<br />

gegen Doping im Leistungssport.<br />

Hochschullehrer des Jahres 2006<br />

Professor Dr. Rudolf Guthoff, Direktor der Universitätsaugenklinik<br />

Rostock, setzt sich unermüdlich für die Verbesserung der medizinischen<br />

Versorgung in der Demokratischen Republik Kongo ein, indem er<br />

selbst Kinder und Jugendliche in Kinshasa behandelt.<br />

Hochschullehrer des Jahres <strong>2012</strong>?<br />

Mehr Informationen zur aktuellen Ausschreibung finden Sie unter: www.hochschulverband.de<br />

Der Preis erhält die freundliche Unterstützung des Zeit-Verlages Gerd Bucerius GmbH & Co.KG.<br />

Im Rahmen der Preisverleihung zum „Hochschullehrer des Jahres“ zeichnet academics den/die<br />

„Nachwuchswissenschaftler/-in des Jahres“ aus. Mehr Informationen zum Preis und zu academics –<br />

dem Karriereportal der Wissenschaft von DIE ZEIT und „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ – gibt es unter<br />

www.academics.de/nachwuchspreis.


728 DOKTORTITEL <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Promotionsbetrug<br />

im Selbstversuch<br />

Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte<br />

| ARMIN H IMMELRATH | Die Faszination des Doktortitels<br />

ist ungebrochen. Rabattportale verhökern „echte“ Dr. h.c.-Würden zu<br />

Schleuderpreisen. Wie leicht ist es, sich den „Dr.“ zu verschaffen und sogar im<br />

Ausweis eintragen zu lassen? Armin Himmelrath hat es ausprobiert.<br />

Halb neun, vor der Tür zum<br />

Einwohnermeldeamt. An diesem<br />

Tag lasse ich meinen neuen,<br />

im Internet erworbenen Doktortitel<br />

in den Personalausweis eintragen. Noch<br />

einmal tief durchatmen, noch ein letzter<br />

Blick auf die Urkunde in meiner Hand.<br />

Prof. Dr. phil. Johannes Maximilian<br />

Wischmeyer von der Geisteswissenschaftlichen<br />

Universität für Bildungswissenschaften<br />

Innsbruck bescheinigt<br />

mir da per falschem Genitiv, dass ich<br />

„nach Erfüllung der universitären<br />

Pflichten und Prüfungen den akademischen<br />

Grad eines Doktor der Philosophie“<br />

führen darf.<br />

Doch Professor Wischmeyer gibt es<br />

genau so wenig wie die Universität –<br />

das ganze ist ein Fake, schön ausgedruckt<br />

auf einem Bogen Dokumentpapier.<br />

Und offenbar so schnell zusammengestellt,<br />

dass der Verfasser sogar<br />

das Ausstellungsdatum vergessen hat.<br />

Zum Glück fällt mir das noch auf, ich<br />

mache kehrt und stürme aus dem Rathaus.<br />

Der Bürowarenhändler um die<br />

Ecke führt Datumsstempel für 2,95<br />

Euro, ein Stempelkissen gibt’s bei der<br />

Sparkasse. Und dann: Ein neuer Anlauf<br />

im Rathaus.<br />

„Herzlich willkommen, Herr Dr.<br />

Himmelrath!“ Das klingt gut. Allein: Ich<br />

habe nie promoviert. Und auch keine<br />

Zeit, um mich über Jahre mit einem wissenschaftlichen<br />

Thema auseinanderzusetzen.<br />

Wenn ich den Titel trotzdem tragen<br />

will, dann geht das nur auf illegalem<br />

Weg. Und das habe ich ausprobiert.<br />

„Verschiedene Doktortitel<br />

völlig legal“<br />

Die Internetsuche nach dem Begriff<br />

„Promotionsberatung“ ergibt über<br />

40 000 Treffer. Schnell ist klar: Wenn jemand<br />

anderes für mich eine Doktorarbeit<br />

schreibt, dann wird das richtig teuer.<br />

Ghostwriter verlangen pro Seite zwischen<br />

120 und 180 Euro; macht bei 200<br />

Seiten mindestens 24 000 Euro. Pauschalangebote<br />

liegen bei 20 000 Euro.<br />

Das muss doch günstiger zu machen<br />

sein. Und tatsächlich: Immer wieder<br />

»›An welchem Titel wären Sie<br />

denn interessiert?‹ fragt die<br />

deutschsprachige Vermittlerin.«<br />

gibt es im Internet den Hinweis, dass<br />

Ehrendoktortitel gegen eine Spende<br />

verliehen werden können.<br />

Bei osteuropäischen Anbietern kostet<br />

das ein paar tausend Euro. Preiswerter<br />

sind Angebote aus den USA, und die<br />

– deutschsprachigen – Homepages versprechen<br />

viel: „Wollen Sie legal einen<br />

AUTOR<br />

Armin Himmelrath ist freier Wissenschaftsjournalist und Publizist in Köln. Er arbeitet<br />

unter anderem für Deutschlandfunk/Deutschlandradio, Spiegel/SpiegelOnline<br />

und den WDR und hat auch mehrere Bücher zum Wissenschaftssystem geschrieben,<br />

u.a. das „Handbuch für Unihasser“ und „Bachelor-Basics & Master-Plan“ (zusammen<br />

mit Britta Mersch).<br />

Doktortitel führen, der Ihnen zu mehr<br />

Ansehen verhilft?“ Von wenig Aufwand<br />

und geringen Kosten ist die Rede, alles<br />

sei „völlig legal“. Und weiter: „Diese Titel<br />

sind offiziell in Deutschland zu führen.“<br />

Verliehen werden die Titel von Kirchen<br />

in den USA – als Ehrendoktorwürde<br />

gegen eine, na klar, kleine Spende.<br />

Ein Markt, der offenbar in Bewegung<br />

ist: Zu Beginn der Recherche im<br />

vergangenen Sommer wurden dafür<br />

noch 250 bis 300 Euro gefordert, mittlerweile<br />

ist der Preis auf 135 Euro gesunken.<br />

Klingt gut, klingt billig – einfach<br />

mal ausprobieren und beim Vermittler<br />

in den USA anrufen.<br />

„Doctor of Angel Therapy“?<br />

Oder lieber „of Immortality“?<br />

„An welchem Titel wären Sie denn interessiert?“,<br />

fragt die deutschsprachige<br />

Vermittlerin in Kalifornien und schlägt<br />

gleich den „Doctor of Motivation“ vor.<br />

Der klingt zwar auch nicht<br />

richtig nach Wissenschaft, ist<br />

aber immer noch besser als etwa<br />

der „Doctor of Angel Therapy“,<br />

der „Doctor of Immortality“<br />

oder gar der „Doctor of<br />

Feng Shui“. Und alle diese Titel kann<br />

ich wirklich juristisch sauber in<br />

Deutschland führen und in den Pass<br />

eintragen lassen? „Das ist von Bundesland<br />

zu Bundesland verschieden“,<br />

weicht die Dame aus. Aber auf meiner<br />

Visitenkarte sei das alles überhaupt<br />

kein Problem.<br />

In vier bis sechs Wochen hätte ich<br />

die Urkunde samt Prüfbescheinigung in<br />

der Hand. Wegen der Prüfung solle ich<br />

mir aber keine Sorgen machen: „Das<br />

machen wir für Sie, die Fragen kennen<br />

wir schon. Das ist einfacher, als wenn<br />

Sie sich da erst in dicke Bücher einlesen<br />

müssen.“


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> DOKTORTITEL 729<br />

Jemand anderes macht eine Prüfung<br />

für mich, für die man eigentlich dicke<br />

Bücher lesen müsste? Für 135 Euro?<br />

Und alles völlig legal? Das klingt dann<br />

doch etwas seltsam. Und interessanterweise<br />

findet sich auf einem deutschen<br />

Rabattportal ein ganz ähnliches, aber<br />

noch günstigeres Angebot: der Ehrendoktortitel<br />

einer US-amerikanischen<br />

Kirche, in diesem Fall der Miami Life<br />

Development Church & Institute, für<br />

schlappe 39 Euro. Ich greife zu.<br />

Titel von Hochschulen, die<br />

es gar nicht gibt<br />

Zwei Tage, nachdem das Geld überwiesen<br />

ist, liegt meine Promotionsurkunde<br />

im Briefkasten, laut Poststempel aber<br />

nicht aus den USA verschickt, sondern<br />

aus Lübeck. Mit dabei: Ein geradezu<br />

überschwängliches Schreiben von Daniel<br />

van Hoogen, „President“ und<br />

„Chairman of the Senate“ der Miami<br />

Life Development Church, der mir zum<br />

„Doctor of Psychic Sciences honoris<br />

causa“ gratuliert: „Herzlichen Glück-<br />

wunsch zu dem Ihnen verliehenen<br />

kirchlichen Ehrentitel der MLDC, Inc.,<br />

Florida, USA. Nach wie vor ruft ein<br />

Doktortitel Respekt in der Gesellschaft<br />

hervor: Sie sind etwas Besonderes und<br />

Sie werden auch als solches gern gesehen“,<br />

schmeichelt mir der Präsident.<br />

„Diese Dr. und Prof.-Titel sind keine<br />

akademischen Grade, sondern kirchliche<br />

Titel. Deswegen muss ein h.c. seinen<br />

Titel stets ausschreiben. Schreibt er<br />

einfach nur ,Dr.’ oder ,Prof.’, macht er<br />

»Sogar bei Ebay gibt es unter<br />

dem Stichwort ›Doktortitel‹<br />

mehr als 200 Angebote.«<br />

sich leider strafbar, weil dann der Anschein<br />

erweckt wird, es handele sich um<br />

einen akademischen Grad. All dies entfällt<br />

jedoch bei einem Dr.h.c.-Grad, da<br />

dieser ehrenhalber verliehen wird.“<br />

Was nach juristischer Beruhigung<br />

klingt, sorgt beim Kölner Rechtsanwalt<br />

Christian Birnbaum nur für Belusti-<br />

Poster-Bewerbung<br />

Nachwuchswissenschaler/innen können ein digitales<br />

Poster im JPEG-, PNG- oder PDF-Format<br />

(mind. 300 dpi) in deutscher Sprache bis zum<br />

12.10.<strong>2012</strong> unter poster@exploringvirtuality.de<br />

einreichen.<br />

Das Poster muss die Bedeutung von Virtualität im<br />

Rahmen eines spezifischen <strong>Forschung</strong>sfeldes auf<br />

kreave und für Fachfremde verständliche Weise<br />

skizzieren. Den Posterdruck in DIN A1 übernimmt<br />

die Konferenzorganisaon.<br />

gung. Birnbaum arbeitet mit dem<br />

Schwerpunkt Hochschulrecht und vertritt<br />

aktuell auch einen prominenten<br />

Doktortiteltträger unter Plagiatsverdacht.<br />

Den amerikanischen Doktortitel<br />

h.c. kanzelt er als Humbug ab: „Grade,<br />

die durch Titelkauf erworben wurden,<br />

dürfen nicht geführt werden.“ Daran ändere<br />

auch nichts, dass der Kaufpreis als<br />

Spende deklariert worden sei.<br />

39 Euro also umsonst ausgegeben,<br />

für ein wertloses Zertifikat, verschickt<br />

in Lübeck, auf der Rückseite<br />

auch noch mit einem Hinweis<br />

bedruckt, der in diesem Fall<br />

absolut zutrifft: „100% Altpapier“.<br />

Die Suche geht weiter. Sogar<br />

bei Ebay gibt es unter dem Stichwort<br />

„Doktortitel“ mehr als 200 Angebote.<br />

Auf die Versprechen vom völlig legalen<br />

US-Kirchen-Ehrendoktortitel falle<br />

ich nicht mehr herein und nehme<br />

stattdessen für knapp zehn Euro eine<br />

Urkunde der Rheinisch-Bergischen Maximilians-Universität<br />

Wuppertal – eine<br />

Poster-Prämierung<br />

Anzeige<br />

Vom 04.-06.11.<strong>2012</strong> findet in Aachen die interdisziplinäre Fachkonferenz Exploring Virtuality sta. Redner unterschiedlicher Fachdisziplinen stellen die verschiedenen<br />

Perspekven des Konzepts der Virtualität dar. Die Veranstaltung richtet sich an Wissenschaler/innen und Studierende aller Fachdisziplinen und wird koordiniert vom<br />

Instutsverbund IMA/ZLW & IfU (Prof. Sabina Jeschke) und dem Lehrstuhl für Computergrafik und Mulmedia (Prof. Leif Kobbelt) der RWTH Aachen University.<br />

Höchste wissenschaliche Qualität ist garanert: Die Keynotes werden gehalten von Prof. Dr. Marn Eigner (Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung, TU Kaiserslautern),<br />

Ibrahim Evsan (Gründer von sevenload.com und Fliplife.com), Prof. Dr. Oliver Grau (Lehrstuhl für Bildwissenschaen, Donau-Universität Krems), Prof. Dr.<br />

Dieter Kranzlmüller (Direktoriumsmitglied des Leibniz-Rechenzentrum München), Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert (Direktor des Jülich Supercompung Centre) und<br />

Prof. Dr. Stefan Rieger (Professur für Mediengeschichte und Kommunikaonstheorie, Universität Bochum). Ausgewählte Fachvorträge von Prof. Dr. Dr. Klaus Müller<br />

(Theologie), Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Strafrecht), Prof. Dr. Daniel Schilberg (Produkonstechnik), Prof.<br />

Marco Hemmerling (Architektur), Prof. Dr. Torsten Kuhlen (Scienfic Compung), Dr. Axel Stadie (Neurochirugie),<br />

PD Dr. Udo Thiedeke (Soziologie), Prof. Dr. Andreas Mühlberger (Psychologie), Prof. Dr. Karsten Wolf<br />

(eLearning) und Prof. Dr. Antonio Krüger (Informak) erweitern das Porolio.<br />

Nachwuchswissenschaler/innen sind aufgerufen ihre <strong>Forschung</strong> zum Thema Virtualität in Posterform zu<br />

präseneren. Die besten Poster werden mit bis zu 1.500 Euro prämiert. Die Konferenzsprache ist deutsch.<br />

Weitere Informaonen finden Sie unter www.exploringvirtuality.de.<br />

Die Auswahl der drei besten Konferenzposter für<br />

die Exploring Virtuality Konferenz erfolgt durch ein<br />

Gremium aus Wissenschaler/innen verschiedener<br />

Fachkulturen.<br />

1. Platz: 1.500 Euro + Veröffentlichung im<br />

Springer-Band „Exploring Virtuality“<br />

2. Platz: 1.000 Euro + Veröffentlichung im<br />

Springer-Band „Exploring Virtuality“<br />

3. Platz: 500 Euro + Veröffentlichung im<br />

Springer-Band „Exploring Virtuality“


730 DOKTORTITEL <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

reine Phantasie-Institution, gesampelt<br />

aus den Namen der RWTH Aachen, der<br />

Bergischen Universität Wuppertal und<br />

der LMU München.<br />

Urkunden einer „Rhein-Ruhr-<br />

Universität“<br />

Andere im Internet erhältliche Urkunden<br />

spielen ebenfalls auf Namen von<br />

echten Universitäten an, etwa die falschen<br />

Titel der ebenso falschen Rhein-<br />

Ruhr-Universität Bochum. Die echte<br />

heißt nur Ruhr-Universität. Fachanwalt<br />

Birnbaum hält solche Namensähnlichkeiten<br />

juristisch für angreifbar: „Das,<br />

was Sie hier als Urkunde vorlegen, hat<br />

schon einen sehr offiziellen Anschein<br />

und ist sehr realitätsnah gestaltet“, sagt<br />

der Jurist, „da sehe ich eine erhebliche<br />

Verwechslungsgefahr, das könnte schon<br />

auf eine Täuschung im Rechtsverkehr<br />

hinauslaufen.“ Da helfe auch der sehr,<br />

sehr kleine Hinweis im ohnehin schon<br />

Kleingedruckten auf dem Lieferschein<br />

nicht, nachdem es sich um einen<br />

„Scherzartikel“ handele.<br />

»Ein Zentralverzeichnis von<br />

Promotionsarbeiten gibt es<br />

nicht.«<br />

Ja, was denn nun – sind die Billig-<br />

Doktorurkunden tatsächlich nur<br />

Scherzartikel? Oder besteht im Rechtsverkehr<br />

eine echte Verwechslungsgefahr?<br />

Die Antwort kann nur der Test<br />

beim Einwohnermeldeamt bringen –<br />

da, wo der Doktortitel in den Personal-<br />

ausweis eingetragen werden kann. Dafür<br />

wähle ich die 7,99 Euro teure Urkunde<br />

aus Innsbruck. Lange habe ich<br />

vorher geübt, wer mein Doktorvater<br />

war („Prof. Sebastian Braunschweig“),<br />

wer der Dekan der Fakultät („Prof. Graf<br />

Dittmar von Goldstein“) und wie mein<br />

Thema lautete („Fußballliteratur im<br />

Umfeld der Weltmeisterschaft 2006<br />

zwischen Markterfordernissen und literarischem<br />

Anspruch“).<br />

Doch all das hätte ich gar nicht auswendig<br />

lernen müssen. Denn die Rathaus-Mitarbeiterin<br />

blättert ein wenig im<br />

Passgesetz, berät sich kurz mit einem<br />

Kollegen, wie das denn mit den Doktortiteln<br />

aus Österreich ist – und macht<br />

dann den Antrag für einen neuen Personalausweis<br />

fertig. Nicht ohne den<br />

freundlichen Hinweis, dass ich auf dem<br />

Formular bereits mit „Dr. Himmelrath“<br />

unterschreiben könne, wenn ich wolle.<br />

Ich verzichte dankend.<br />

Überforderte Meldeämter:<br />

Keine Chance gegen Betrüger?<br />

Um es ganz klar zu sagen: Eine Chance,<br />

die vorgelegte Urkunde wirklich zu prüfen,<br />

hatte sie nicht. Denn ein Zentralverzeichnis<br />

von Promotionsarbeiten<br />

gibt es nicht, eine echte Überprüfung<br />

des Doktortitels ist – anders als etwa bei<br />

einem Abiturzeugnis, das aus einem anderen<br />

EU-Land mitgebracht wird –<br />

nicht vorgesehen. Und es gibt auch kein<br />

einheitliches Formular: Jede der mehreren<br />

tausend Hochschulen in Europa<br />

kann ihre Doktorurkunden gestalten,<br />

wie sie will. Die Sachbearbeiterin kann<br />

sich da nur auf den Augenschein verlassen.<br />

Und keine zwei Wochen später ist<br />

der neue Personalausweis da – mit dem<br />

Angebertitel vor meinem Namen, amtlich<br />

bescheinigt.<br />

Zu sagen hat das freilich nichts, sagt<br />

Anwalt Birnbaum: „Der Umstand, dass<br />

da eine Mitarbeiterin des Einwohnermeldeamts<br />

die Eintragung vornimmt, ist<br />

keine nachträgliche Legitimation des<br />

falschen Titels.“ Wer so han-<br />

delt wie ich, macht sich strafbar<br />

– weshalb ich den Dr.-Eintrag<br />

auch längst wieder habe<br />

löschen lassen. Doch klar ist<br />

auch: Für potentielle Betrüger<br />

ist es ein Kinderspiel, einen<br />

akademischen Titel in die amtlichen<br />

Ausweise eintragen zu lassen und damit<br />

etwa bei Bewerbungsgesprächen in Sachen<br />

Gehalt zu betrügen.<br />

Erstveröffentlichung: Spiegel online, 5. Juli<br />

<strong>2012</strong>


Aktuelle Seminartermine<br />

EU-FORSCHUNGSFÖRDERUNG<br />

Berlin-Brandenburgische Akademie<br />

der Wissenschaften, Berlin<br />

Donnerstag, 11. Oktober <strong>2012</strong>, 10:00-18:00 Uhr<br />

Drittmitteleinwerbung in der EU<br />

Dr. Andre Schlochtermeier, Leiter des BMBF-EU-<br />

Büros für das <strong>Forschung</strong>srahmenprogramm<br />

Förderung für Wissenschaft und <strong>Forschung</strong><br />

in Deutschland<br />

Dr. Beate Scholz, Trainerin und Beraterin,<br />

Scholz – Consulting, Training, Coaching<br />

BESOLDUNGSVERHANDLUNGEN IN „W“<br />

Wissenschaftzentrum Bonn<br />

Montag, 22. Oktober <strong>2012</strong>, 10:00-17:00 Uhr<br />

Geschriebene und ungeschriebene Regeln<br />

der W-Besoldung<br />

RA Dr. Wiltrud Christine Radau, Justitiarin<br />

für Hochschul- und Beamtenrecht im<br />

Deutschen Hochschulverband<br />

Rechtliche Grundlagen zum Umgang mit Drittmitteln<br />

RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und<br />

Beamtenrecht im Deutschen Hochschulverband<br />

Aktuelle Probleme des Drittmittelrechts<br />

Prof. Dr. Volker Epping, Leibniz Universität Hannover,<br />

Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völker- und<br />

Europarecht<br />

Verhandlungsstrategien in der W-Besoldung<br />

RA Dr. Hubert Detmer, 2. Geschäftsführer und<br />

Leiter der Abteilung Recht und Beratung im<br />

Deutschen Hochschulverband<br />

Besoldungsverbesserungen für W-Professoren<br />

RA Dr. Ulrike Preißler, Justitiarin für Hochschulund<br />

Beamtenrecht im Deutschen Hochschulverband<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, josten@hochschulverband.de<br />

Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de


732 AFGHANISTAN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Afghanistan braucht<br />

eine akademische Elite<br />

Zehn Jahre Engagement deutscher Hochschulen<br />

beim Wiederaufbau des afghanischen Hochschulsystems<br />

| DOROTHEA R ÜLAND | Afghanistan wird in der<br />

deutschen Öffentlichkeit vor allem als Kriegsschauplatz wahrgenommen. Doch<br />

gibt es dort trotz schwieriger Sicherheitslage heute bereits über einhunderttausend<br />

Studenten. Wie gestaltet sich die Situation vor Ort? Was haben deutsche<br />

Institutionen zur Entwicklung beigetragen, was muss noch getan werden? Ein<br />

Bericht.<br />

Im Jahr 2002 schloss der Deutsche<br />

Akademische Austauschdienst<br />

(DAAD) ein Memorandum of Understanding<br />

mit dem Hochschulministerium<br />

in Kabul ab. Deutsche Universitäten<br />

übernahmen gemeinsam mit den<br />

afghanischen Partnerhochschulen die<br />

Verantwortung für den Aufbau einzelner<br />

Fächer oder Fachbereiche mit<br />

Schwerpunkten in Informationstechnologie,<br />

Wirtschafts-, Geo- und Naturwissenschaften,<br />

Germanistik, Medizin und<br />

Good Governance. Teilweise konnte<br />

dabei an alte Kontakte aus den 70er<br />

Jahren angeknüpft werden. Das Auswärtige<br />

Amt stellte über den Stabilitätspakt<br />

Afghanistan finanzielle Mittel zur<br />

Verfügung. Bereits 2002 begann als Soforthilfe-Maßnahme<br />

eine Serie von<br />

Sommer- und Winterakademien, die<br />

über 300 afghanische Dozenten an<br />

deutschen Hochschulen fortbildete.<br />

Schnell wurden erste Laborausstattungen<br />

nach Afghanistan geliefert, Fachbibliotheken<br />

eingerichtet und ergänzt, das<br />

akademische Leben konnte wieder aufgenommen<br />

werden. Seit diesen Anfängen<br />

unterstützen die vom DAAD vermittelten<br />

Lektoren, Kurz-und Langzeitdozenten<br />

kontinuierlich die Arbeit vor<br />

Ort.<br />

AUTORIN<br />

Dr. Dorothea Rüland ist Generalsekretärin<br />

des Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienstes.<br />

Status quo<br />

Was wurde in den letzten zehn Jahren<br />

erreicht? Wo damals entkernte Gebäude<br />

standen, befinden sich heute funktionierende<br />

Institute mit Bibliotheken, Laboren<br />

und weitgehend modernen Curricula,<br />

zumindest für den Bachelor. Rund<br />

3 000 afghanische Akademiker wurden<br />

bislang durch den DAAD in Deutschland<br />

oder vor Ort weitergebildet. Moderne<br />

Computerzentren wurden eingerichtet,<br />

IT-Schulungen und kompetente<br />

Serviceleistungen werden angeboten<br />

»Gerade die Erfolge in den<br />

Schulen machen den Hochschulen<br />

heute zu schaffen.«<br />

und sorgen an Hochschulen und Fachbereichen<br />

für eine breite Vernetzung.<br />

Aus Sondermitteln des Auswärtigen<br />

Amtes wurde das Deutsch-Afghanische<br />

Universitätsgästehaus errichtet, das<br />

auch heute noch trotz schwieriger Sicherheitslage<br />

eine regelmäßige Begegnung<br />

deutscher und afghanischer Akademiker<br />

vor Ort ermöglicht.<br />

Die Studierenden machen einen engagierten<br />

und motivierten Eindruck;<br />

erste Dozenten kommen mit einer Promotion<br />

aus dem Ausland zurück. Die<br />

Zahl der Master-Absolventen wächst<br />

stetig und wird seit mehreren Jahren<br />

durch eigens eingerichtete Master-Programme<br />

in den Bereichen der Informatik,<br />

der Wirtschaftswissenschaften und<br />

der Good Governance verstärkt. Ansät-<br />

ze zu gemeinsamer <strong>Forschung</strong> entstehen.<br />

In der Taliban-Zeit war die Zahl<br />

der Studierenden bis 2001 landesweit<br />

auf etwa 4 000 zurückgegangen. Heute<br />

gibt es im Land bereits 106 769 Studierende<br />

an 31 Hochschulen. Durch die<br />

Bildung enger Netzwerke zu deutschen<br />

Hochschulen und die Ausbildung von<br />

Multiplikatoren, die ihr erworbenes<br />

Wissen weitergeben, ist eine wichtige<br />

Basis für die Nachhaltigkeit der erzielten<br />

Leistungen geschaffen.<br />

Druck auf die Universitäten<br />

Es ist also viel erreicht worden. Dennoch<br />

steht das Land insbesondere im<br />

Hochschulbereich vor großen Herausforderungen.<br />

Dabei sind es gerade die<br />

Erfolge in den Schulen mit Millionen<br />

von Schülern, die heute den Hochschulen<br />

zu schaffen machen: In<br />

diesem Jahr haben sich circa<br />

140 000 junge Afghanen um<br />

einen Studienplatz beworben,<br />

nur 41 390 konnten<br />

zugelassen werden und dabei<br />

müssen einige Hochschulen<br />

bereits doppelt so viele aufnehmen,<br />

als eigentlich Plätze zur Verfügung<br />

stehen. Es gibt also einen enormen<br />

Druck auf die Universitäten, dem sie in<br />

keiner Weise gewachsen sind. Und die<br />

Studienbewerberzahlen werden weiter<br />

steigen, sich zunächst von Jahr zu Jahr<br />

verdoppeln. Hier tut sich eine gefährliche<br />

Schere auf, die viel politische Brisanz<br />

in sich birgt. Zumal es bei den<br />

Hochschulaufnahmeprüfungen auch<br />

nicht immer mit rechten Dingen zugehen<br />

soll. Entsprechend hat sich ein blühender<br />

Markt an Privathochschulen<br />

entwickelt, der bisher keiner Qualitätskontrolle<br />

unterliegt. 60 dieser Hochschulen<br />

nahmen im Jahr <strong>2012</strong> etwa<br />

55 000 Studierende auf. Die Studiengebühren<br />

schwanken, versprechen aber


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AFGHANISTAN 733<br />

offensichtlich ein gutes Geschäft, was<br />

zeigt, dass zumindest in Kabul viel Geld<br />

auf dem Markt ist. Auch die blühende<br />

Bauindustrie verdeutlicht dies: Wo vor<br />

zehn Jahren nur Reste von Grundmauern<br />

standen, entstehen Wohnhäuser,<br />

Privathochschulen und Unternehmen.<br />

Fehlende Autonomie<br />

Hinzu kommt eine ganze Reihe weiterer<br />

Herausforderungen im Hochschulbereich:<br />

Die Autonomie der afghanischen<br />

Hochschulen ist noch lange nicht<br />

in Sicht. Sie wäre jedoch von erheblichem<br />

Nutzen, um den Hochschulen<br />

Freiräume zu eröffnen und z.B. Einkommen<br />

zu erwirtschaften und damit<br />

ihren kargen Haushalt aufzustocken,<br />

der 2009 bei einem Gesamtetat von 35<br />

Mio US-Dollar für damals 22 Universitäten<br />

etwa 1,5 Mio US-Dollar pro<br />

Hochschule betrug. Zurzeit müssen<br />

noch alle Einnahmen an das Finanzministerium<br />

abgeführt werden. Dabei böte<br />

gerade eine stärkere Kooperation zwischen<br />

der Wirtschaft, den Hochschulen<br />

und Studierenden viel Potential. Nicht<br />

nur der Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />

könnte somit erleichtert werden, auch<br />

den Professoren böte sich die Möglichkeit,<br />

ihre mageren Gehälter aufzubessern.<br />

Durch die derzeitige Regelung<br />

sind viele gezwungen, ihr Einkommen<br />

außerhalb der Universität durch zusätzliche<br />

Jobs, bevorzugt bei Ausländern, zu<br />

generieren. Erste Ansätze zu mehr Autonomie<br />

der Hochschulen wurden nach<br />

kurzer Zeit wieder eingestellt: So scheiterte<br />

der Aufbau einer eigenen Rektorenkonferenz<br />

ebenso wie der Entwurf<br />

eines ersten modernen Hochschulgesetzes.<br />

Zukünftige Herausforderungen<br />

Viele dieser Probleme sind erkannt und<br />

haben ihren Niederschlag in einem<br />

Strategieplan 2010 bis 2014 des afghanischen<br />

Hochschulministeriums gefunden.<br />

Doch haben diese Herausforderungen<br />

Dimensionen, die sich mit dem<br />

immer noch recht überschaubaren Bud-<br />

»Auch die Geberländer müssen sich<br />

den drängenden Fragen in ihrem<br />

eigenen Interesse stellen.«<br />

get des Hochschulministeriums kaum<br />

bewältigen lassen. Zumal auch noch ein<br />

erheblicher Mangel an Lehrkräften hinzukommt.<br />

Gerade in einem Land, das<br />

wie Afghanistan eine sehr junge Bevölkerung<br />

hat (das Durchschnittsalter lag<br />

2011 bei 18,2 Jahren) und für die eigenständige<br />

Gestaltung einer besseren Zukunft<br />

erst einmal tragfähige Ressourcen<br />

schaffen muss, ist die Bedeutung der<br />

Bildung kaum zu überschätzen. Auch<br />

die Geberländer müssen sich diesen<br />

drängenden Fragen durchaus auch in<br />

ihrem eigenen Interesse stellen, denn<br />

das gefährliche Potential, das aus der<br />

Perspektivlosigkeit vieler junger Men-<br />

Teilnehmerinnen des afghanischen<br />

DAAD-Alumni-Workshops<br />

Foto: © DAAD/Travis Beard/ARGUS<br />

schen in Afghanistan entstehen könnte,<br />

wäre ohne Frage von weitreichender<br />

Relevanz.<br />

Afghanistan braucht eine akademische<br />

Elite, um Anschluss an die globalen<br />

Themen zu gewinnen und um sein<br />

politisches und wirtschaftliches Schicksal<br />

selbst in die Hand nehmen zu können.<br />

Und hier ist noch viel zu tun: Master<br />

und Promotion<br />

müssen gemeinsam<br />

entwickelt, eine<br />

Akkreditierung<br />

der neuen Studiengänge<br />

für die<br />

weitere Integration<br />

Afghanistans in die internationale<br />

Wissensgemeinschaft veranlasst, und<br />

die <strong>Forschung</strong> im Interesse der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des Landes<br />

auf den Weg gebracht werden, soll nicht<br />

alles von außen vorgegeben werden.<br />

Neue Lehrformen sind zu implementieren,<br />

um auch große Gruppen, beispielsweise<br />

durch stärkere virtuelle Angebote,<br />

zu erreichen. Dies würde auch Kooperationen<br />

bei angespannter Sicherheitslage<br />

zulassen. All dies erfordert einen<br />

neuen Masterplan für das nächste Jahrzehnt:<br />

eine große Herausforderung, deren<br />

Lösung entscheidend zur Zukunft<br />

Afghanistans beitragen kann.


734 GLEICHSTELLUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Krippen statt Quote<br />

Ein wissenssoziologisches Missverständnis<br />

| ANDREA L ÖTHER | Das CHE veröffentlichte<br />

unlängst eine Studie zur Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft.<br />

Befragt wurden Professorinnen und Professoren in den Naturwissenschaften<br />

nach ihrer persönlichen Sicht. Die Autorin dieses Beitrages kritisiert, dass die<br />

subjektiven Meinungsäußerungen der Befragten nicht als Diskurs über Gleichstellung,<br />

sondern als zutreffende Beschreibung der Wirklichkeit dargestellt<br />

worden seien.<br />

Mitten in die Debatte um<br />

Zielvereinbarungen und<br />

Quotenregelungen in der<br />

Wissenschaft brachten Medien im Frühjahr<br />

diesen Jahres eine Meldung, die<br />

aufhorchen ließ: „Krip-<br />

penplätze wichtiger als<br />

Frauenquote“, „Frauen<br />

sind auf Professuren vor<br />

allem deshalb unterrepräsentiert,<br />

weil sich Familie<br />

und wissenschaftliche<br />

Karriere schlecht miteinander vereinbaren<br />

lassen.“ Wie kommt es zu diesem<br />

Befund, der bisherigen <strong>Forschung</strong>sergebnissen<br />

zum Geschlechterverhältnis<br />

in der Wissenschaft widerspricht?<br />

Die <strong>Forschung</strong> sagte bisher, dass die<br />

Vereinbarkeitsproblematik als alleinige<br />

Ursache für die geringe Zahl an Wissenschaftlerinnen<br />

in Führungspositionen<br />

überschätzt werde. Belegt ist vielmehr<br />

eine Kumulation von strukturellen und<br />

individuellen Faktoren. Zu nennen sind<br />

hier beispielsweise die starke Personenorientierung<br />

und geringe Standardisierung<br />

von Qualifikationsphasen, verbunden<br />

mit homosozialer Kooptation, an<br />

einer männlichen Normalbiographie<br />

und Zeitressourcen ausgerichtete Ver-<br />

fügbarkeitserwartungen,geschlechterstereotype Leistungszuschreibungen, ungleiche<br />

Teilhabe an Ressourcen wie<br />

Vollzeitstellen und Personalstrukturen<br />

mit einer unsicheren wissenschaftlichen<br />

Zentrales Anliegen der Studie war,<br />

Meinungen zur Unterrepräsentanz von<br />

Wissenschaftlerinnen zu erfahren.<br />

Laufbahn, die sich insbesondere für<br />

Frauen als ausschließend erweisen. Insgesamt<br />

zeigen die Studien, dass „es vor<br />

allem Faktoren innerhalb der Wissenschaft<br />

sind, die den geringen Frauenanteil<br />

an hohen Positionen bewirken“<br />

(Lind 2007, S. 75).<br />

Die erwähnten Pressemeldungen<br />

beziehen sich auf eine CHE-Studie zur<br />

Unterrepräsentanz von Frauen in der<br />

Wissenschaft aus Sicht von Professorinnen<br />

und Professoren in den Naturwissenschaften<br />

(Hachmeister <strong>2012</strong>), die im<br />

Rahmen der Befragung des CHE zum<br />

Hochschulranking erstellt wurde. Ermittelt<br />

werden sollte dabei unter anderem<br />

die „subjektive Sicht“ der Befragten<br />

für die Gründe der Unterrepräsentanz,<br />

AUTORIN<br />

Dr. Andrea Löther ist stellvertretende Leiterin des Kompetenzzentrums Frauen in<br />

Wissenschaft und <strong>Forschung</strong> von GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften,<br />

Köln.<br />

und welche Instrumente und Maßnahmen<br />

sie für wirkungsvoll halten. Das<br />

zentrale Anliegen war also, die Meinungen<br />

von Professorinnen und Professoren<br />

einer bestimmten Fachrichtung zur<br />

Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen<br />

zu erfahren.<br />

Meinungsbefragung<br />

Eine solche Meinungsbefragung einer<br />

großen Anzahl von Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern ist ein wichtiger<br />

<strong>Forschung</strong>sansatz zur Vertiefung<br />

der Kenntnisse über Geschlechterverhältnisse<br />

in der Wissen-<br />

schaft und über den Diskurs zur<br />

Gleichstellung in der Wissenschaft.<br />

Problematisch ist jedoch,<br />

dass in den Meldungen und zum<br />

Teil auch in den Presseverlautbarungen<br />

des CHE die subjektiven Meinungsäußerungen<br />

der Befragten nicht<br />

als Diskurs über Gleichstellung, sondern<br />

als zutreffende Beschreibung der<br />

Wirklichkeit und die von ihnen favorisierten<br />

Maßnahmen und Instrumente<br />

als passende Handlungsempfehlungen<br />

für politische Entscheidungen dargestellt<br />

werden. Ich möchte im Folgenden<br />

deshalb aufzeigen, dass bei dieser<br />

Gleichsetzung von Meinungsumfrage<br />

und Ursachenanalyse unterschiedliche<br />

Wissensebenen vermischt wurden und<br />

die CHE-Untersuchung keine Erkenntnisse<br />

über die Ursachen der Unterrepräsentanz<br />

von Wissenschaftlerinnen, sondern<br />

vielmehr über das Geschlechterwissen<br />

und die Gender-Kompetenz der<br />

Befragten bietet.<br />

Für seine Studie kann sich das CHE<br />

auf eine Stichprobe von 1 117 Professorinnen<br />

und Professoren stützen. Um die<br />

Meinung zu den Ursachen der Unterrepräsentanz<br />

zu ermitteln, befragte das<br />

CHE die Professorinnen und Professoren<br />

nach ihrer Einschätzung bezüglich


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> GLEICHSTELLUNG 735<br />

des Einflusses von Faktoren, die von<br />

Studien als relevant für die Unterrepräsentanz<br />

erarbeitet wurden. Zudem<br />

konnten in einem offenen Antwortformat<br />

weitere Gründe genannt werden.<br />

Mit einem Mittelwert von vier auf einer<br />

fünfstufigen Skala erhielt der Grund<br />

„schlechte Vereinbarkeit von Familie<br />

und wissenschaftlicher Karriere“ die<br />

höchste Zustimmung. Bei den weiteren<br />

Gründen zeigten sich zum einen erhebliche<br />

geschlechterspezifische Unterschiede,<br />

zum anderen Unterschiede danach,<br />

wie persönlich bedeutsam das<br />

Thema Gleichstellung für die befragten<br />

Personen ist. Diese Merkmale bestimmen<br />

vor allem, wie strukturelle und<br />

wissenschaftsimmanente Ursachen bewertet<br />

werden.<br />

Zur Ermittlung, welche Maßnahmen<br />

und Instrumente für besonders<br />

wirkungsvoll gehalten werden, sollten<br />

diese aus einer Liste ausgewählt und in<br />

eine Rangfolge gebracht werden. Hierbei<br />

wird Kinderbetreuung von über 80<br />

Prozent der Professorinnen und Professoren<br />

genannt. Die Nennung von weiteren<br />

Instrumenten ist wiederum abhängig<br />

vom Geschlecht und der persönlichen<br />

Bedeutsamkeit des Themas. Die<br />

Meinung der Professorinnen und Professoren<br />

ist – wie nicht anders zu erwarten<br />

– durch eigene Erfahrungen geprägt.<br />

Während die Studie bei der Methodik<br />

und der Darstellung der Ergebnisse<br />

deutlich macht, dass es sich um eine<br />

Meinungsbefragung handelt, verlässt sie<br />

bei den Schlussfolgerungen diese Ebene<br />

der Meinungsbekundung: „Insofern legen<br />

die Befunde der Studie nahe, einen<br />

Schwerpunkt der Bemühungen um<br />

mehr Frauen in der Wissenschaft auf eine<br />

Verbesserung der Kinderbetreuung<br />

bzw. organisationale Verbesserungen<br />

der Möglichkeiten der Vereinbarkeit<br />

von Wissenschaft und Familie zu legen“.<br />

Meine These ist, dass das <strong>Forschung</strong>sdesign<br />

der Studie nicht geeignet<br />

ist, um eine solche Schlussfolgerung zu<br />

belegen.<br />

Expertenwissen?<br />

In der Studie steht Deutungswissen im<br />

Vordergrund, da nach der Wahrnehmung<br />

von Frauenanteilen, der subjektiven<br />

Sicht für die Gründe der Unterrepräsentanz<br />

und der Einschätzung von<br />

wirkungsvollen Instrumenten und Maßnahmen<br />

gefragt wird. Es fehlt eine wissenssoziologische<br />

Verortung der Meinungsbefragung<br />

als Deutungswissen,<br />

das interpretiert und systematisiert werden<br />

muss, vielmehr erscheinen die Äu-<br />

ßerungen der Befragten als unmittelbar<br />

nutzbares Fachwissen.<br />

Zu hinterfragen ist auch, in welcher<br />

Weise und für welchen Bereich die befragten<br />

Professorinnen und Professoren<br />

Experten sind. Auch wenn sie über Expertenwissen<br />

bezüglich wissenschaftlicher<br />

Karrieren verfügen, steht damit<br />

noch nicht fest, dass sie auch Experten<br />

für Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft<br />

sind, eine Einschränkung, die<br />

auch in der Studie gemacht wird: „Wer<br />

zwar Erfolgsfaktoren für einen wissenschaftlichen<br />

Karriereverlauf kennt, aber<br />

seinen Blick (noch) nicht auf geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede gerichtet<br />

hat, kann zu dieser Frage weniger<br />

sagen.“ Unabhängig davon, dass ich<br />

bezweifle, dass solches Expertenwissen<br />

über die Geschlechtszugehörigkeit vermittelt<br />

wird, findet die Einschränkung<br />

bei der Interpretation der Daten keinen<br />

Niederschlag.<br />

Vielmehr handelt es sich bei dem<br />

Wissen der Befragten zu Geschlechterverhältnissen<br />

um Alltagswissen (Wetterer<br />

2009), das sich auf das soziale Feld<br />

„Wissenschaft“ und dessen Handlungs-<br />

»Bei dem Wissen der Befragten zu<br />

Geschlechterverhältnissen handelt<br />

es sich um Alltagswissen.«<br />

routinen, Selbstverständlichkeiten und<br />

Verständigungen in Bezug auf Geschlecht<br />

bezieht. Das <strong>Forschung</strong>sdesign<br />

ist nun so angelegt, dass die Befragten<br />

die Erkenntnisse sozialwissenschaftlicher<br />

Studien, also wissenschaftliches<br />

Wissen, auf Grundlage ihres Alltagwissens<br />

– ihrer Erfahrungen, Werte, Selbstverständlichkeiten<br />

– beurteilen und damit<br />

validieren.<br />

Dabei ist auch zu bedenken, dass die<br />

Erkenntnisse sozialwissenschaftlicher<br />

Studien nicht unmittelbar anschlussfähig<br />

an das Alltagswissen sind. Sozialwissenschaftliche<br />

<strong>Forschung</strong>en über<br />

Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft<br />

rekonstruieren und interpretieren<br />

soziale Verhältnisse und decken Strukturen<br />

sowie Inklusions- und Exklusionsmechanismen<br />

auf. Diese Strukturen<br />

sind nicht unmittelbar beobachtbar.<br />

Insbesondere indirekte und strukturelle<br />

Diskriminierungen werden von den Beteiligten<br />

nicht notwendigerweise wahrgenommen,<br />

sondern beruhen auf der<br />

Analyse und Interpretation von Daten<br />

und Informationen.<br />

Relevanz der Studie<br />

Relevant wird die Befragung vor allem<br />

dadurch, dass das Deutungswissen der<br />

Professorinnen und Professoren in<br />

Hochschulen wirkungsmächtig ist: Sie<br />

entscheiden über wissenschaftliche Karrieren;<br />

sie prägen die Wissenschaftsund<br />

Arbeitskultur in ihrem Umfeld und<br />

sie beeinflussen auch die Gleichstellungspolitik<br />

ihres Instituts, ihrer Fakultät<br />

oder ihrer Hochschule. Ob und welche<br />

gleichstellungspolitischen Konzepte<br />

und Maßnahmen durchgeführt werden,<br />

sind politische Entscheidungen, für die<br />

auch eine Verständigung über die Geschlechterverhältnisse<br />

in der Wissenschaft<br />

und über Ursachen der Unterrepräsentanz<br />

notwendig ist. Empfehlungen<br />

und Beschlüsse der Wissenschaftsorganisationen<br />

wie Wissenschaftsrat<br />

oder Hochschulrektorenkonferenz haben<br />

in dieser Hinsicht den Verständigungsprozess<br />

vorangetrieben. Aber gerade<br />

für die Umsetzung vor Ort, in den<br />

Hochschulen, sind die Deutungsmuster<br />

von Professorinnen und Professoren<br />

ausschlaggebend, zu denen die Studie<br />

wichtige Ergebnisse liefert. So zeigt sich<br />

eine hohe Kenntnis<br />

über die Frauenanteile<br />

im eigenen Fach. Insbesondere<br />

die offenen<br />

Antworten zu den<br />

Gründen für die Unterrepräsentanz<br />

sind eine<br />

Fundgrube, um das Wissen<br />

und den Diskurs über Geschlechterverhältnisse<br />

in der Wissenschaft zu rekonstruieren,<br />

eine Möglichkeit, die in<br />

der Studie leider zu wenig genutzt wird.<br />

Trotz einer erstaunlichen Differenziertheit<br />

des Diskurses überwiegt insgesamt<br />

eine Externalisierung der Gründe und<br />

damit des Veränderungsbedarfs.<br />

Ohne eine Rahmung durch wissenssoziologische<br />

Kategorien bleibt unklar,<br />

ob die Meinungen als Deutungswissen<br />

oder als unmittelbar verwertbare Aussage<br />

über Geschlechterverhältnisse in der<br />

Wissenschaft gedeutet werden. Diese<br />

Unklarheit führt dazu, dass die CHE-<br />

Studie in den Medien als Beleg dafür<br />

präsentiert wurde, die Vereinbarkeitsproblematik<br />

sei die zentrale Ursache für<br />

die Unterrepräsentanz. Mit der Studie<br />

erhalten wir aber keine neuen Erkenntnisse<br />

über die Ursachen oder über wirkungsvolle<br />

Instrumente für eine bessere<br />

Beteiligung von Wissenschaftlerinnen,<br />

sondern wir wissen, was Professorinnen<br />

und Professoren über Geschlechterverhältnisse<br />

und gleichstellungspolitische<br />

Instrumente denken.


736 PRÄSENTATION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Die Zehn-Minuten-<br />

Herausforderung<br />

Über Science Slams<br />

| JENS D ITTRICH | Die Uhr tickt, der Vortragende hat<br />

zehn Minuten Zeit, sein Projekt einem fachfremden Publikum zu erklären,<br />

möglichst verständlich und unterhaltsam. Science Slams boomen in Deutschland,<br />

inzwischen werden sogar Meisterschaften ausgetragen.*<br />

Der Hörsaal ist brechend voll,<br />

fast alle Laptops sind geöffnet,<br />

die Zu„hörer“ aktualisieren<br />

fleißig ihren Facebook-Status („wieder<br />

langweilig!“), beantworten E-Mails,<br />

spielen Computerspiele oder diskutieren<br />

den neusten Klatsch. Der Dozent<br />

kämpft sich mühsam durch Powerpoint-Textwüsten<br />

und liest leicht genervt<br />

fünfhundert erwachsenen Menschen<br />

seine Folien vor. Wir haben das<br />

alle schon mal als Dozent oder Zuhörer<br />

erlebt: Willkommen zum Konferenzvortrag,<br />

Willkommen zur Vorlesung!<br />

Der Konzertsaal ist bre-<br />

chend voll. Niemand hat<br />

einen Laptop geöffnet. Die<br />

Stimmung ist ausgelassen.<br />

Der Dozent erklärt sein<br />

neuestes <strong>Forschung</strong>sergebnis.<br />

Das Publikum hat Spaß und versteht.<br />

Spaß an Wissenschaft. Versteht<br />

ein völlig fremdes Thema aus einem<br />

ganz anderen Fachgebiet. Es hätte für<br />

heute Abend viele andere spannende<br />

Optionen gegeben. Aber fünfhundert<br />

Menschen sind lieber hierher gekommen:<br />

Willkommen zum Science Slam!<br />

Ohne Zweifel gibt es bereits viele exzellente<br />

Konferenzvorträge und Vorlesungen,<br />

die didaktisch gelungen und zugleich<br />

unterhaltsam sind. Aber Science<br />

Slams treiben diesen Anspruch auf die<br />

Spitze. Bei einem Science Slam haben<br />

Vortragende nur zehn Minuten Zeit, ihre<br />

Bachelor-/Master-/Doktorarbeit<br />

oder ihr <strong>Forschung</strong>sprojekt einem fachfremden<br />

Publikum möglichst prägnant<br />

und witzig zu erklären.<br />

Zehn Minuten reichen nicht aus, um<br />

komplexe Fachbegriffe einzuführen,<br />

langatmig auszuschweifen, mich in Details<br />

zu verlieren oder die Struktur meines<br />

Vortrags spontan über den Haufen<br />

zu werfen und zu improvisieren. Zehn<br />

Minuten reichen auch nicht aus, um zum<br />

Beispiel mir als Informatiker einem<br />

»Zehn Minuten reichen nur noch<br />

für die Essenz. Den Kern.«<br />

Nicht-Informatiker den Grundstudiumsstoff<br />

zu vermitteln, den man eigentlich<br />

verstanden haben muss, um die Fragestellungen<br />

meines Spezialgebiets innerhalb<br />

der Informatik überhaupt begreifen<br />

zu können. Zehn Minuten reichen nur<br />

noch für die Essenz. Den Kern. Und diese<br />

Essenz muss ich so erklären, dass jeder<br />

Student die Chance hat sie zu verstehen.<br />

Und so, dass er sich nicht dabei langweilt.<br />

Und so, dass er nicht hinterher<br />

denkt „Informatik ist aber doof!“. Das ist<br />

die Herausforderung.<br />

AUTOR<br />

Prof. Dr. Jens Dittrich ist Informatiker an der Universität des Saarlandes. Er hat<br />

bereits mehrfach erfolgreich an Science Slams teilgenommen.<br />

Popularitätsgewinn<br />

Science Slams haben in den letzten Jahren<br />

enorm an Popularität gewonnen.<br />

2006 in Darmstadt begonnen gibt es inzwischen<br />

in über fünfzig Städten Veranstaltungen.<br />

Hinzu kommen ,Slams’ in<br />

der Schweiz, Österreich, Dänemark,<br />

Schweden, Finnland, Russland und sogar<br />

Chile. Es gibt deutsche Meisterschaften<br />

(den Deutschlandslam am 9.<br />

November <strong>2012</strong> in Karlsruhe, Livestream<br />

und Voting unter scienceslam.<br />

ard.de), thematisch spezialisierte Slams<br />

(z.B. den Science Slam im Wissenschaftsjahr:<br />

Zukunftsprojekt Erde, gefördert<br />

vom Bundesbildungsministerium)<br />

bis hin zu Science Slams für Jugendliche<br />

(Junior Science Slam). Erste<br />

Universitäten integrieren Science Slams<br />

in Wissenschaftstage (z.B. Berlin, Potsdam<br />

und Stuttgart) oder bieten Workshops<br />

an (z.B. die Universität des Saarlandes).<br />

Ein typischer Science Slam<br />

Wie verläuft ein typischer Science<br />

Slam? Veranstaltungsorte sind neben<br />

Hörsälen gerne auch Kino-, Konzertoder<br />

Theatersäle. Die meisten Veranstaltungen<br />

finden abends statt. Da der<br />

Auftritt als erster Slammer etwas undankbar<br />

ist, startet der Abend mit einem<br />

,Opferlamm’. Dies ist ein erfahrener<br />

Slammer, der als Warm-up den ersten<br />

Vortrag außerhalb der Wertung hält.<br />

Danach beginnt der eigentliche Wettbewerb.<br />

Die Reihenfolge der Vortragenden<br />

wird ausgelost. Nach zehn Minuten<br />

wird jeder der Vortragenden unterbrochen<br />

und das Publikum befragt, ob sie<br />

oder er noch eine kurze Verlängerung<br />

bekommt, um den Vortrag zu beenden.<br />

Die Bewertung der Vorträge findet – je<br />

nach Veranstalter – direkt nach jedem<br />

Vortrag oder am Ende der Veranstaltung<br />

statt (durch Punktkarten, Klat-


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> PRÄSENTATION 737<br />

schen oder Murmeln). Der Sieger bekommt<br />

als Siegprämie das „goldene Gehirn“.<br />

Die Siegervideos landen oft auf<br />

Youtube.<br />

Wer tritt auf? Science Slams sind<br />

zunächst nicht beschränkt auf eine bestimmte<br />

Gruppe oder Altersklasse.<br />

Meistens treten Nachwuchswissenschaftler<br />

auf. Aber es treten auch immer<br />

öfter Professorenkollegen auf wie z.B.<br />

in Kassel, Münster, Mannheim, Stuttgart,<br />

Bodensee, bis hin zur Langen<br />

Nacht der Wissenschaften in Berlin, wo<br />

kürzlich ein Science Slam vom Präsidenten<br />

der TU Berlin eröffnet wurde.<br />

Einzige Bedingung für die Teilnahme<br />

ist, dass man über ein eigenes <strong>Forschung</strong>sgebiet<br />

zu berichten weiß.<br />

Sieben Argumente dafür<br />

Warum sollte mich das interessieren?<br />

1. Science Slams trainieren die eigenen<br />

Präsentationskünste und verbessern<br />

damit mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

den nächsten Konferenzvortrag<br />

oder die nächste Vorlesung.<br />

2. Science Slams entschlüsseln Wissenschaft.<br />

Was vorher durch Fachterminologie<br />

verborgen und nur für eine kleine<br />

Schar Eingeweihter zugänglich war,<br />

ist jetzt entschlüsselt und damit durch<br />

eine breite Masse versteh- und bewertbar.<br />

Im Idealfall kann fachfremdes Publikum<br />

inhaltliches Feedback geben.<br />

3. Science Slams verbessern den<br />

Transfer zwischen unterschiedlichen<br />

<strong>Forschung</strong>sgebieten.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

4. Science Slams verbessern den<br />

Transfer zwischen <strong>Forschung</strong> und Industrie.<br />

5. Science Slams können als Begleitung<br />

zu einer Veröffentlichung deren<br />

„Impact“ erhöhen.<br />

6. Science Slams können im Idealfall<br />

Schüler für das eigene Fach und für<br />

die eigene Universität begeistern und<br />

als Studierende gewinnen.<br />

7. Science Slams machen einfach<br />

Spaß.<br />

* Informationen zu aktuellen Veranstaltungen<br />

finden sich auf scienceslam.org, scienceslam.de<br />

und scienceslam.net. Auf Youtube finden sich<br />

zahlreiche Videos.<br />

Anzeige


738 FORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Ergründet<br />

und entdeckt<br />

Biologische Signatur<br />

Bilder des Gehirns könnten<br />

künftig ausreichen,<br />

um das Alter eines Menschen<br />

recht exakt festzustellen. Das<br />

berichten amerikanische Forscher<br />

der University of California.<br />

Sie nutzten dazu neue<br />

Aufnahmetechniken und<br />

Computerprogramme, die<br />

Daten von Bildern aus dem<br />

Kernspintomographen aus-<br />

Schläfer<br />

werten und so zumindest das<br />

Alter junger Menschen verraten.<br />

Bei ihren Auswertungen<br />

fanden sie, dass jedes<br />

menschliche Gehirn mindestens<br />

231 unterschiedliche<br />

biologische Merkmale hat,<br />

die sich mit dem Alter verändern.<br />

Wenn man diese parallel<br />

betrachte, ergebe sich eine<br />

biologische Signatur, an der<br />

Ein weißes Blutkörperchen (hier rot dargestellt) ist im Begriff,<br />

Tuberkulosebakterien (gelb) unschädlich zu machen.<br />

Die Bakterien werden von der Zellmembran der Fresszelle<br />

umschlossen, ins Innere gezogen und dort eingeschlossen<br />

– im Idealfall für immer. Doch Mycobacterium tuberculosis<br />

ist hart im Nehmen. Dank einer besonders widerstandsfähigen<br />

Hülle können die Bakterien in den Fresszellen jahrelang<br />

überleben und bei einer Schwächung des Immunsystems<br />

– sei es durch Krankheiten wie Aids oder auch durch das Alter<br />

– wieder freigesetzt werden.<br />

Das Foto ist Teil der Ausstellung „Bilder aus der Wissenschaft“,<br />

die die Max-Planck-Gesellschaft in Kooperation mit<br />

dem Goethe-Institut durchführt. <strong>2012</strong> und 2013 ist die Wanderausstellung<br />

in Russland unterwegs (Quelle: MPG).<br />

Foto: © Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie / Volker Brinkmann<br />

man das Alter erkennen könne<br />

– und das mit einer Genauigkeit<br />

von 92 Prozent.<br />

Bisherige Studien hatten die<br />

Biomarker nur im Einzelnen<br />

analysieren können. Die US-<br />

Forscher fanden einen Weg,<br />

die biologischen Merkmale<br />

als Gesamtes zu betrachten.<br />

So konnten sie zum Einen<br />

die vielschichtige Anatomie<br />

Supernova<br />

Anders als bisher gedacht<br />

verbringen die<br />

schwersten Sterne im Universum<br />

ihr Dasein nicht alleine;<br />

mehr als zwei Drittel umkreisen<br />

einen Partnerstern. Das<br />

hat ein internationales Forscherteam<br />

herausgefunden.<br />

Die Bahnen, auf denen sich<br />

die Sterne umkreisten, verlaufen<br />

den Forschern zufolge<br />

sehr eng, so dass die Gemeinschaft<br />

turbulent und bei weitem<br />

nicht so ruhig verlaufe<br />

wie bisher angenommen. Die<br />

Sternpartnerschaften führten<br />

in einem Drittel der Fälle zur<br />

Stressreaktion<br />

Warum gestresste Personen<br />

eher in Gewohnheiten<br />

verfallen, als sich<br />

zielgerichtet zu verhalten, haben<br />

Kognitionspsychologen<br />

herausgefunden. Die Wissenschaftler<br />

ahmten mit Medikamenten<br />

eine Stresssituation<br />

im Körper nach. Dann untersuchten<br />

sie mit der funktionellen<br />

Kernspintomografie die<br />

Hirnaktivität. Dabei fanden<br />

des Gehirns und zum Anderen<br />

die Merkmale erfassen,<br />

die sich mit dem Alter verändern.<br />

Ob diese Veränderungen<br />

sich auch auf das Verhalten<br />

der Menschen auswirkt,<br />

ist nach Angaben der Wissenschaftler<br />

noch unklar (Timothy<br />

Brown et al., DOI:<br />

10.1016/j.cub.<strong>2012</strong>.07.002;<br />

dpa 20.8.12).<br />

Verschmelzung. Bei den restlichen<br />

zwei Dritteln werde<br />

vom einen Stern Materie an<br />

den anderen übertragen.<br />

Sternriesen sind den Wissenschaftlern<br />

zufolge die hellsten<br />

und kurzlebigsten Sterne<br />

im Universum. Sie sind anfangs<br />

mehr als 15 Mal so<br />

schwer wie unsere Sonne.<br />

Das Ende ihres Lebens markieren<br />

spektakuläre Supernova-Explosionen<br />

oder Gammastrahlenausbrüche<br />

(H. Sana<br />

et al., DOI: 10.1126/science.<br />

1223344; dpa, 30.7.12).<br />

die Forscher heraus, dass das<br />

Zusammenspiel der Stresshormone<br />

Cortisol und Noradrenalin<br />

die Aktivität der Hirnregionen<br />

für zielgerichtetes<br />

Verhalten herunterfuhr. Die<br />

Hirnregionen, die für gewohnheitsbasiertes<br />

Verhalten<br />

verantwortlich sind, blieben<br />

unbeeinträchtigt (Lars Schwabe<br />

et al., DOI: 10.1523/JNEU-<br />

ROSCI.1304-12.<strong>2012</strong>).


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 739<br />

Besetzungsprobleme<br />

Jeder zweite Verein hat<br />

große Schwierigkeiten,<br />

einen Vorstandsposten zu besetzen.<br />

Das geht aus einer<br />

Studie des Zentrums für<br />

Nonprofit Management<br />

(npm) in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Politikwissenschaft<br />

der Universität<br />

Münster hervor. Die meisten<br />

Personal-Probleme zeichneten<br />

sich in Sport-, Freizeitoder<br />

Traditionsvereinen (jeweils<br />

54 Prozent) ab, dicht<br />

gefolgt von Vereinen im Sozial-<br />

und Gesundheitswesen<br />

(53 Prozent). In den Vereinen<br />

zur Bildung und <strong>Forschung</strong><br />

(37 Prozent) seien die<br />

Probleme weniger stark ausgeprägt.<br />

Die Wissenschaftler<br />

hatten Vorstandsmitglieder<br />

befragt, die zu 64 Prozent auf<br />

ehrenamtlicher Basis arbei-<br />

Ursache für Legasthenie<br />

Fünf bis zehn Prozent der<br />

Kinder leiden weltweit<br />

unter Legasthenie, und obwohl<br />

es den Betroffenen weder<br />

an Intelligenz oder schulischer<br />

Bildung mangelt, haben<br />

sie Schwierigkeiten beim<br />

Lesen, Verstehen und Deuten<br />

einzelner Wörter oder ganzer<br />

Texte. Wissenschaftler des<br />

MPI für Kognitions- und<br />

Neurowissenschaften sind<br />

nun bei der Suche nach der<br />

Ursache der Lese-Rechtschreibschwäche<br />

nach eige-<br />

Blutgruppe und Herzkrankheiten<br />

Menschen mit der Blutgruppe<br />

Null sind seltener<br />

herzkrank als andere.<br />

Sie haben weniger Schäden<br />

an den Herzkranzgefäßen,<br />

die auch zum Infarkt führen<br />

können. Das haben US-amerikanische<br />

Wissenschaftler<br />

anhand zweier Langzeitstudien<br />

herausgefunden. Am<br />

stärksten gefährdet seien<br />

Menschen mit der seltenen<br />

Blutgruppe AB. Ihr Risiko,<br />

ten. Neben dem Besetzungsproblem<br />

gaben 40 Prozent<br />

der Vereine an, dass keine<br />

qualifizierten Ehrenamtlichen<br />

im Verein zur Verfügung<br />

stünden. Als Gründe<br />

wurden genannt: Viele Interessierte<br />

schreckten davor<br />

zurück, Verantwortung zu<br />

übernehmen, sie verfügten<br />

nicht über die notwendigen<br />

fachlichen Kenntnisse in der<br />

Buchhaltung oder scheuten<br />

die Haftung für mögliche finanzielle<br />

Schäden. Die Wissenschaftler<br />

untersuchten<br />

rund 260 Vereine in Münster<br />

und Halle (Saale). Die Ergebnisse<br />

stehen den Wissenschaftlern<br />

zufolge exemplarisch<br />

für viele deutsche Vereine.<br />

Sie prophezeien Bürgerstiftungen<br />

ähnliche Schwierigkeiten. <br />

nen Angaben einen großen<br />

Schritt weiter. In Experimenten<br />

konnten sie einen wichtigen<br />

neuronalen Mechanismus<br />

hinter der Leselernschwäche<br />

aufdecken und zeigen,<br />

dass viele der Schwierigkeiten<br />

bei Legasthenie möglicherweise<br />

auf die Fehlfunktion<br />

des medialen Kniehöckers<br />

im Thalamus zurückführen<br />

sind. Die Leselernschwäche<br />

habe ihre Ursache also in der<br />

Signalverarbeitung im Gehirn<br />

(Begoña Díaz et al.).<br />

im Laufe des Lebens eine<br />

sog. koronare Herzkrankheit<br />

zu bekommmen, ist nach<br />

Studienangaben um 23 Prozent<br />

höher als das von Menschen<br />

mit der Blutgruppe<br />

Null. Bei der Blutgruppe B<br />

sei das Risiko um 11 Prozent<br />

höher, bei A um 5 Prozent.<br />

Die Wissenschaftler weisen<br />

darauf hin, dass sie bislang<br />

nichts darüber herausfinden<br />

konnten, warum die Blut-<br />

Nasses Fell<br />

Nach einem Bad im See trocknen Tiere ihr Fell ähnlich<br />

wie beim Schleudergang in der Waschmaschine, indem<br />

sie sich schnell schütteln. Das tun sie umso häufiger pro Sekunde,<br />

je kleiner sie sind. Bären müssen sich nach Angaben<br />

von US-Wissenschaftlern demnach vier Mal und Hunde bis zu<br />

acht Mal in der Sekunde schütteln, um ihr Fell zu trocknen.<br />

Bei Mäusen sind es hingegen 30 Bewegungen pro Sekunde.<br />

Die Wissenschaftler zeigten zudem, dass schlaffe Haut bei<br />

Säugetieren das Trocknen unterstützt. Beim Schütteln verlassen<br />

die Wassertropfen durch das Schlackern schneller den<br />

Körper als bei Tieren mit straffer Haut. Am Körper kleiner<br />

Tiere kann sich selbst ohne Fell schon erstaunlich viel Wasser<br />

ansammeln. Da Fell viel Wasser aufnehmen kann, schütteln<br />

sich beispielsweise nasse Säugetiere auch, um ihre Energie<br />

nicht dafür zu verschwenden, so viel Gewicht mit sich herum<br />

zu schleppen. Überdies isoliert nasses Fell auch schlechter als<br />

trockenes, so dass die Tiere weitere Energie verlieren würden.<br />

Wenn ein rund 30 Kilogramm schwerer Hund mit rund einem<br />

halben Liter Wasser am Körper sein Fell nur durch die Luft<br />

trocknen ließe, würde er dazu etwa 20 Prozent seiner täglich<br />

aufgenommenen Kalorien verbrauchen (David Hu et al.,<br />

DOI: 10.1098/rsif.<strong>2012</strong>.0429; dpa, 20.8.12).<br />

gruppe das Risiko beeinflusst.<br />

Sie vermuten jedoch unterschiedlicheZusammenhänge:<br />

So sei möglicherweise die<br />

Konzentration des sog.<br />

schlechten Cholesterins<br />

LDL, das Arterien verstopfen<br />

könne, in A-Blut vergleichsweise<br />

hoch. Menschen mit<br />

AB-Blut seien anfällig für<br />

Entzündungen, die die Blutgefäße<br />

negativ beeinflussen<br />

könnten. Im Blut der Gruppe<br />

null ist dagegen eventuell die<br />

Konzentration einer bestimmten<br />

Substanz hoch, die<br />

den Blutfluss verbessere (Lu<br />

Qi et al., DOI:10.1161/ATV<br />

BAHA.112.248757; dpa 20.8.<br />

12).<br />

Vera Müller<br />

Foto: picture-alliance


740 LESERFORUM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Zustimmung<br />

und Widerspruch<br />

Heft 6/12: Fundsache<br />

„Kopfgeld“<br />

Tragfähiges<br />

Konzept<br />

Mit dem Vorschlag einer„Studienabschlussförderung“<br />

zeigt unsere<br />

ehemalige Bundesbildungsministerin,<br />

dass sie immer noch<br />

nicht verstanden hat,<br />

worum es bei der Hochschulbildung<br />

im Kern geht.<br />

Vom Praktikumsassistenten bis<br />

zum Professor unterstützen alle <strong>Lehre</strong>nden<br />

die Studenten beim Erwerb des<br />

Wissens und der Fertigkeiten, die<br />

schließlich zu den akademischen Berufsabschlüssen<br />

führen. Die dazu nötige<br />

harte, ausdauernde und systematische<br />

Arbeit müssen aber die Studierenden<br />

selbst vollbringen, und dann<br />

sind sie auch fit für ihren Beruf. Diese<br />

simple Tatsache lässt sich nicht von<br />

den Füßen auf den Kopf stellen. Man<br />

kann sie mit einer Zuckerbrot-und-<br />

Peitsche-Politik nicht aus der Welt<br />

schaffen.<br />

Vermutlich stimmen mir viele Kollegen<br />

zu, wenn ich mir wünsche, dass<br />

Frau Bulmahn uns mit ihren Ratschlägen<br />

verschonen möge, da sie doch nun<br />

zum Glück der politischen Verantwortung<br />

ledig ist. Wir haben in den Universitäten<br />

immer noch alle Hände voll<br />

damit zu tun, die Folgen ihrer Politik<br />

(wie 12-Jahresfrist für befristet beschäftigte<br />

Wissenschaftler, Juniorprofessur,<br />

Bologna-Prozess à la Deutschland)<br />

für die Studenten und die akademische<br />

Ausbildung auszugleichen. Da<br />

bleibt uns keine Zeit für neue Eskapaden.<br />

Eine solide Finanzierung der<br />

Hochschulen ohne Ausflüchte würde<br />

uns wirklich helfen, das wäre mal ein<br />

tragfähiges Konzept.<br />

Professor Dr. Wulff Possart, Universität des<br />

Saarlandes<br />

Heft 7/12: Gleichberechtigung:<br />

Die<br />

Kraft der Quote<br />

Schwimmflügellogik<br />

Heribert Prantl treibt<br />

die Realitätsferne in<br />

der Debatte um Quoten<br />

mit politischer<br />

Korrektheit auf die<br />

Spitze. Die Quote, die<br />

es nach Prantl mit<br />

Ausrufezeichen schon gibt, sei die<br />

Männerquote. Dr. jur. Prantl verkennt<br />

offenbar den Unterschied zwischen einer<br />

gesetzlichen Regelung und einer<br />

gläsernen Decke. Für Prantl ist anscheinend<br />

die Überwindung von geschlechtlicher<br />

Arbeitsteilung in der Gesellschaft<br />

das Maß des gesellschaftlichen Fortschritts.<br />

Hier in der V.R. China wenden<br />

sich Frauen wie Männer seit der wirtschaftlichen<br />

Öffnung mit Erleichterung<br />

von den alten Parolen gleichmacherischer<br />

Rhetorik früherer Jahrzehnte, mit<br />

großem wirtschaftlichem Erfolg und<br />

viel Lebensfreude. Quoten sind Pflichten<br />

und verzerren den fairen Wettbewerb<br />

um die besten und geeignetesten<br />

Köpfe und Hände. Ich frage mich,<br />

wann in Deutschland auch die Quote<br />

bei handwerklichen Berufen gefordert<br />

wird.<br />

Die Schwimmflügellogik des Heribert<br />

Prantl kann als Hilfestellung dienen.<br />

Um in der Bildersprache von<br />

Prantl zu bleiben und passend für die<br />

Sommermonate: Machen wir mehr<br />

Frauen mit Hilfe von Schwimmflügeln<br />

zu Rettungsschwimmerinnen. Um keine<br />

Missverständnisse entstehen zu lassen:<br />

Ich schätze die Arbeit fähiger Rettungsschwimmerinnen<br />

und bin für bestimmte<br />

Quoten in Politik und Verwaltung, speziell<br />

wenn es um die Vertretung und<br />

Verwaltung gruppenspezifischer Interessen<br />

geht, nicht aber in Wirtschaft<br />

und Wissenschaft.<br />

Professor Dr. Berthold M. Kuhn, Xiamen<br />

University, P.R. China<br />

Heft 7/12: Der alte Arzt<br />

hat ausgedient<br />

Work-Life-Balance<br />

Liebe Generation Y,<br />

egal, wo ihr seid... in<br />

der Medizin oder<br />

überall. Ihr habt ja<br />

sooo Recht. Geregelte<br />

Arbeitszeiten, Zeit für<br />

die Familie, zu bewältigende<br />

Aufgaben, neudeutsch:<br />

„Work-Life-Balance“.<br />

Die Generation X hat geschuftet bis<br />

zum Umfallen. Und trotzdem ihre Kinder<br />

zur Generation Y großgezogen. Das<br />

Schuften wollt ihr nicht. Zu Recht! Wie<br />

oft hat mir ein Diplomand oder Doktorand<br />

ins Gesicht gesagt, so wie ich (?)<br />

wolle er/sie nicht leben? War das ein<br />

Kompliment? Zweifelhaft zumindest.<br />

Ihr wollt Curricula, realistische Arbeitspläne,<br />

Arbeitsanleitungen, verlässliche<br />

Vorschriften, Tutoring, mehrfache<br />

Korrekturen eurer Qualifikationsarbeiten,<br />

inkl. Sprachschliff und Nachrechnen?!<br />

Trotz aller Arbeit, gern. Aber bitte<br />

nicht zwischen 23:54 Uhr und dem<br />

nächsten Morgen! Nicht jedes Jahr, übers<br />

Wochenende immer wieder. Ihr schreibt<br />

eine Bachelor-, eine Master- oder eine<br />

Diplom- oder was-auch-immer-Arbeit.<br />

Wir X-ties haben das jedes Jahr und immer<br />

wieder. Und das grundsätzlich in<br />

letzter Sekunde vor der Deadline.<br />

Bitte bedenkt auch, dass unsere eigenen<br />

Kinder eurer Generation angehören!<br />

Wer füllt da wohl den BAföG-Antrag<br />

aus? Oder achtet auf Kindergeldanträge,<br />

Stromrechnungen, KFZ-Versicherungen...?<br />

Passt, wenn schon in der<br />

Welt, auf die Enkel auf?<br />

Nehmt, was die Generation X euch<br />

geben kann, aber den Rest muss jede<br />

Generation allein machen. Wenn euch<br />

der „work-load“ zu hoch wird, lasst ihn<br />

bitte nicht bei uns! Kämpft um eure Arbeitsbedingungen<br />

selbst! Wir helfen<br />

euch auch dabei. Aber wir machen<br />

nicht eure Arbeit. So habt ihr doch eure<br />

„Befreiung“ auch nicht gemeint, oder?<br />

Mit wohlwollenden Grüßen,<br />

PD Dr. Rhena Schumann, Universität Rostock


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BÜCHER 741<br />

Lesen und<br />

lesen lassen<br />

Ethik geistiger Arbeit<br />

Den aktuellen Hintergrund des Essays<br />

bilden die spektakulären Plagiate<br />

in den Dissertationen von Politikern.<br />

Theisohn geht es aber nicht darum,<br />

die Skandalfälle aufzuarbeiten.<br />

Sein Anspruch greift darüber weit hinaus.<br />

Die Schrift ist eine kulturkritische<br />

Auseinandersetzung mit der Praxis des<br />

literarischen Schreibens in den Bereichen<br />

der Kunst, der Politik und der<br />

Geisteswissenschaft.<br />

Wesentlicher Leitgedanke und Anknüpfungspunkt<br />

der Kritik ist die paradigmatische<br />

Feststellung einer „Entpersönlichung<br />

der Literatur auf der einen<br />

und der Entliterarisierung der Persönlichkeit<br />

auf der anderen Seite“. Dieser<br />

Befund manifestiert sich nach Theisohn<br />

in einer Vielzahl von Phänomenen einer<br />

„Entmenschlichung der Produktion<br />

von Literatur“. Unter dem Blickwinkel<br />

der „Interkontextualität“ befasst er sich<br />

mit dem in der breiten Öffentlichkeit<br />

diskutierten Fällen Hegemann und Tellkamp,<br />

die in ihren Romanen Textpassagen<br />

aus anderen Werken übernommen<br />

haben, was zum Teil zu einem neuen<br />

Genre der Kunst hochstilisiert wurde.<br />

Als Rechtfertigungsgrund, den Theisohn<br />

nachdrücklich zurückweist, wird das<br />

Argument angeführt, dass es „ohnehin<br />

keine Grenzen mehr zwischen Leben<br />

und Schreiben gibt“. Gewagt ist die<br />

These, dass die Dissertationsplagiate<br />

von Politikern ein Indiz für eine umfassende<br />

„Aneignung von geistiger Arbeit“<br />

darstellen. Es werde im Sinne eines unausgesprochenen<br />

Konsenses hingenommen,<br />

dass sie permanent literarisches<br />

Eigentum veruntreuen. Theisohn wendet<br />

sich gegen eine Reduktion der Plagiatskontrolle<br />

durch einen oberflächlichen<br />

maschinisierten Textvergleich im<br />

Internet. Darüber hinaus erblickt er das<br />

Problem vieler wissenschaftlicher Arbeiten<br />

nicht im wissenschaftlichen Fehlverhalten,<br />

sondern darin, dass überhaupt<br />

Texte entstehen, die keinerlei<br />

Substanz besitzen, sondern sich auf reine<br />

Kompilation beschränken. Zustimmung<br />

verdient es, wenn Theisohn im<br />

Rahmen der Behandlung der Open-Access-Problematik<br />

eine gesetzlich ange-<br />

ordnete Übertragung urheberrechtlicher<br />

Verwertungsrechte von wissenschaftlichen<br />

Autoren an die Hochschule nachdrücklich<br />

ablehnt.<br />

Seiner Kritik am Verlust der Individualität<br />

des literarischen Schreibens<br />

stellt Theisohn eine neue Textethik gegenüber,<br />

in deren Mittelpunkt die literarische<br />

Arbeit steht. Ein lesenswertes<br />

Buch, es ist kurz genug,<br />

um es zweimal zu lesen.<br />

Philipp Theisohn: Literarisches<br />

Eigentum. Zur Ethik<br />

geistiger Arbeit im digitalen<br />

Zeitalter. Essay. 137 Seiten,<br />

Verlag Kröner, 11,90 €.<br />

Professor Dr. Horst-Peter Götting<br />

Nicht wegzudenken<br />

Von Büchern und Banknoten bis zu<br />

Zeitungen – die Universalität des<br />

Papiers in allen Lebensbereichen ist offenkundig.<br />

Eine Geschichte dieses Trägermediums<br />

in all seinen Formen und<br />

Funktionen hat nun Lothar Müller, Redakteur<br />

im Feuilleton der Süddeutschen<br />

Zeitung und Honorarprofessor an der<br />

HU Berlin, geschrieben. Sie reicht von<br />

der Herkunft des Papiers aus China bis in<br />

die heutige Zeit, in der die elektronischen<br />

Medien das Papier zu verdrängen scheinen,<br />

und ist immer wieder mit einem<br />

Blick auf die Literatur verknüpft. Die Geschichte<br />

des Papiers umfasst weit mehr<br />

als das gedruckte Papier, und so bettet<br />

der Autor die Gutenberg-Ära in die Epoche<br />

des Papiers ein, um die Gutenbergwelt<br />

besser verständlich zu machen und<br />

Rückschlüsse auf die künftige Bedeutung<br />

des Papiers zu ziehen. Das Papier wird<br />

wohl Schlüsselpositionen verlieren, aber<br />

trotz der rasant fortschreitenden Digitalisierung<br />

weiter notwendig sein. Grund genug,<br />

diesem elementaren<br />

Medium ein facettenreiches<br />

Buch zu widmen.<br />

Lothar Müller: Weiße Magie.<br />

Die Epoche des Papiers. Carl<br />

Hanser Verlag, München<br />

<strong>2012</strong>, 383 Seiten, 24,90 €.<br />

Ina Lohaus<br />

BÜCHER ÜBER<br />

WISSENSCHAFT<br />

Christa Cremer-Renz / Bettina<br />

Jansen-Schulz (Hg.): Von der<br />

Internationalisierung der<br />

Hochschule zur Transkulturellen<br />

Wissenschaft<br />

Nomos Verlag, Baden-Baden<br />

<strong>2012</strong>, 350 Seiten, 64,- €.<br />

DAAD (Hg.): Wissenschaft<br />

Weltoffen <strong>2012</strong><br />

Daten und Fakten zur Internationalität<br />

von Studium und<br />

<strong>Forschung</strong> in Deutschland.<br />

W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld<br />

<strong>2012</strong>, 100 Seiten, 29,90 €.<br />

Daniel Krausnick: Staat<br />

und Hochschule im Gewährleistungsstaat<br />

Verlag Mohr Siebeck, Tübingen<br />

<strong>2012</strong>, 660 Seiten, 114,- €.<br />

Bernd-Olaf Küppers: Die Berechenbarkeit<br />

der Welt<br />

Grenzfragen der exakten Wissenschaften.<br />

Hirzel Verlag, Stuttgart<br />

<strong>2012</strong>, 307 Seiten, 32,- €.<br />

Nadia Primc: Das Verhältnis<br />

von Lebenswelt und Wissenschaft<br />

Verlag Königshausen & Neumann,<br />

Würzburg <strong>2012</strong>, 184 Seiten,<br />

28,- €.<br />

Rainer Scharf: Ausgezeichnete<br />

Physik<br />

Der Nobelpreis und die Geschichte<br />

einer Wissenschaft. Verlag<br />

Bückle & Böhm, Regensburg<br />

<strong>2012</strong>, 303 Seiten, 22,90 €.<br />

Alfred North Whitehead: Die Ziele<br />

von Erziehung und Bildung<br />

Und andere Essays. Suhrkamp<br />

Verlag, Berlin <strong>2012</strong>, 234 Seiten,<br />

14,- €.<br />

Torsten Wilholt: Die Freiheit<br />

der <strong>Forschung</strong><br />

Begründungen und Begrenzungen.<br />

Suhrkamp Verlag, Berlin<br />

<strong>2012</strong>, 372 Seiten 16,- €.


742 RECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Entscheidungen<br />

Verzettelt<br />

Ein seit 1999 habilitierter Hochschulassistent<br />

beantragte 2008 die Verleihung<br />

einer außerplanmäßigen Professur.<br />

Der Fachsprecher notifizierte gegenüber<br />

dem Dekan, dass die Fachvertreter den<br />

Antrag einstimmig unterstützten. Der Antragsteller<br />

weise ein „substantielles wissenschaftliches<br />

Werk“ auf und sei „in geradezu<br />

idealer Weise“ für eine apl. Profes-<br />

sur geeignet. Im daraufhin eröffneten Verfahren<br />

wurden erstmals Zweifel an der<br />

Lehrqualifikation des Privatdozenten geäußert.<br />

Im Juni 2010 hielt der Privatdozent<br />

daraufhin einen wissenschaftlichen<br />

Vortrag, der nunmehr von mehreren<br />

Fachvertretern als unzureichend eingestuft<br />

wurde. Daraufhin setzte der Fachbereich<br />

das weitere Verfahren wegen Zweifel<br />

an der wissenschaftlichen Qualifikation<br />

des Antragstellers aus. Die dagegen erhobene<br />

Untätigkeitsklage führte zur Wiederaufnahme<br />

des apl.-Verfahrens. Im Mai<br />

2011 beschloss der Fachbereichsrat, die<br />

vorgelegten Unterlagen ließen keine<br />

„ausreichende akademische Präsenz“ erkennen.<br />

Der Kläger habe sich „verzettelt“.<br />

Der Antrag auf Verleihung der apl.-<br />

Professur wurde abgelehnt.<br />

Die dagegen gerichtete Klage blieb<br />

vor dem Verwaltungsgericht Trier erfolglos.<br />

Die Berufung hatte Erfolg. Die<br />

Hochschule wurde vom OVG Rheinland-Pfalz<br />

verpflichtet, erneut über den<br />

Antrag zu entscheiden.<br />

Das OVG stützt seine Entscheidung<br />

auf einen schwerwiegenden Formfehler.<br />

Das Landeshochschulgesetz bestimme,<br />

dass über das Nähere der Verleihung einer<br />

apl.-Professur die Grundordnung<br />

Regelungen zu treffen habe. Die Hochschule<br />

sei diesem Normbefehl nicht<br />

nachgekommen. Die verfassungsrechtlich<br />

garantierte Beurteilungskompetenz<br />

der Hochschule über die Qualifikation<br />

des Bewerbers könne nicht einer bloßen<br />

Verwaltungspraxis überlassen bleiben.<br />

Rechtsstaatlich notwendig sei die<br />

rechtssatzförmige Konkretisierung der<br />

Verfahrensvoraussetzungen. Gerade der<br />

vorliegende Fall belege die Notwendigkeit<br />

einer solchen vorherigen Festlegung,<br />

um wenigstens minimalen Anforderungen<br />

an die Nachvollziehbarkeit<br />

und Überprüfung von Qualifikationsentscheidungen<br />

zu genügen.<br />

Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz,<br />

Entscheidung vom 29.5.<strong>2012</strong>, Az.: 2 A 11207/11,<br />

rechtskräftig.<br />

Foto: mauritius-images<br />

Verpasst<br />

Ein Hochschullehrer der Universität<br />

zu Köln versuchte vergeblich die<br />

Gewährung eines <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />

im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes<br />

durchzusetzen.<br />

Das Verwaltungsgericht Köln sah<br />

den Antrag des Hochschullehrers auf<br />

die Vorwegnahme des Hauptsacheverfahrens<br />

gerichtet. In solchen Fällen<br />

komme der Erlass einer einstweiligen<br />

Anordnung nur in Betracht, wenn ein<br />

Obsiegen des Antragstellers bei summarischer<br />

Prüfung überwiegend wahrscheinlich<br />

sei und dem Antragsteller andernfalls<br />

schwere und unzumutbare<br />

Nachteile entstünden. Der Antragsteller<br />

könne aber nicht glaubhaft machen,<br />

dass er einen Anspruch auf das begehrte<br />

<strong>Forschung</strong>ssemester geltend machen<br />

könne. Denn zu den tatbestandlichen<br />

Voraussetzungen eines <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />

gehöre, dass die akademische<br />

<strong>Lehre</strong> trotz des <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />

uneingeschränkt gewährleistet bleibe.<br />

Die Hochschule habe dargelegt, dass<br />

von fünf Hochschullehrern für die <strong>Lehre</strong><br />

eine Professorin durch Mutterschutz<br />

ausfalle und durch jede weitere Freistellung<br />

eine ordnungsgemäße Vertretung<br />

des Faches in der <strong>Lehre</strong> nicht mehr garantiert<br />

sei. Die vom Hochschullehrer<br />

ins Feld geführte Vertretungsmöglichkeit<br />

durch einen Akademischen Rat sei<br />

zweifelhaft, weil dieser ein in Frage stehendes<br />

Seminar noch nie selbstständig<br />

gehalten habe. Da mithin schon die tatbestandlichen<br />

Voraussetzungen für die<br />

Gewährung eines <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />

nicht vorlägen, komme es auf die begehrte<br />

Ermessensentscheidung der<br />

Hochschule nicht mehr an.<br />

Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln<br />

vom 16. April 2009, Az.: 6 L 437/09<br />

LESERSERVICE<br />

Michael Hartmer<br />

Die Entscheidungen der Rubrik<br />

„Recht“ können in vollem<br />

Wortlaut bestellt werden bei:<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Fax: 0228/9026680,<br />

E-Mail: infoservice@forschungund-lehre.de


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STEUERRECHT 743<br />

Steuerrecht<br />

aktuell<br />

Berufsausbildung<br />

und Kindergeld<br />

Für ein volljähriges Kind besteht Anspruch<br />

auf Kindergeld, wenn es für<br />

einen Beruf ausgebildet wird. In der Berufsausbildung<br />

befindet sich, wer sein<br />

Berufsziel noch nicht erreicht hat, sich<br />

aber ernsthaft und nachhaltig darauf<br />

vorbereitet. Dieser Vorbereitung dienen<br />

alle Maßnahmen, bei denen Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten und Erfahrungen erworben<br />

werden, die als Grundlage für die Ausbildung<br />

des angestrebten Berufs geeignet<br />

sind. Bei der selbstständigen Vorbereitung<br />

auf Prüfungen sind strenge Anforderungen<br />

zu stellen. Für die Anerkennung<br />

als Berufsausbildung ist es daher<br />

erforderlich, dass die konkreten<br />

Vorbereitungsmaßnahmen ernsthaft<br />

und nachhaltig betrieben werden und<br />

die Einbindung in einen theoretisch systematischen<br />

Unterricht mit mindestens<br />

zehn Wochenstunden erfolgt. Auf der<br />

Grundlage von vorgelegten Unterlagen<br />

muss es möglich sein, eine Abgrenzung<br />

der Berufsausbildung von der Freizeitgestaltung<br />

vornehmen zu können. Zum<br />

Beispiel kann eine zweieinhalbjährige<br />

selbst organisierte Vorbereitung auf eine<br />

Aufnahmeprüfung nicht als Berufsausbildung<br />

angesehen werden.<br />

Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom<br />

13.7.2011 – 9 K 50/10 – rechtskräftig<br />

Festschrift und<br />

akademische Feier<br />

Im vorliegenden Fall war der Kläger<br />

ordentlicher Professor der Universi-<br />

tät und nach seiner Emeritierung als<br />

wissenschaftlicher Gutachter freiberuflich<br />

tätig und erzielte jährlich hieraus<br />

Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit.<br />

Anlässlich der Übergabe einer Festschrift<br />

an den Kläger, die von seinen<br />

akademischen Schülern herausgegeben<br />

wurde und Beiträge von Autoren aus<br />

dem In- und Ausland enthielt, fand eine<br />

akademische Feier an der Universität<br />

statt. Kosten für den Stehempfang und<br />

ein festliches Abendessen trug der Kläger<br />

und machte diese steuerlich<br />

geltend. Das Finanzgericht Köln<br />

ging davon aus, dass eine Festschrift<br />

grundsätzlich zunächst für<br />

das wissenschaftliche Lebenswerk<br />

eines Wissenschaftlers vergeben<br />

wird. Im Vordergrund stehe der<br />

Umstand, dass mit der Festschrift<br />

zunächst eine Ehrung des Klägers<br />

erfolgen solle und die anschließende<br />

Feier im Wesentlichen durch<br />

die auf gesellschaftlichen Konventionen<br />

beruhende Erwartungshaltung<br />

der in dem entsprechenden Fachbereich<br />

tätigen Personen motiviert sei.<br />

Da insoweit von einer erheblichen privaten<br />

Mitveranlassung der Feier auszugehen<br />

sei, seien die Kosten nicht als Betriebsausgaben<br />

im Rahmen der selbstständigen<br />

Tätigkeit als Gutachter steuerlich<br />

anzuerkennen.<br />

Werbungskosten im Rahmen der<br />

nichtselbstständigen Hochschullehrertätigkeit<br />

kommen auch nicht in Betracht,<br />

da kein hinreichender Veranlassungszusammenhang<br />

zwischen der Feier<br />

und den Einkünften aus nichtselbstständiger<br />

Tätigkeit, die der Kläger als<br />

früherer Hochschullehrer in Form von<br />

Versorgungsbezügen erzielt, zu erkennen<br />

ist. Es handelt sich bei der Feier<br />

auch nicht um eine Feier anlässlich des<br />

Eintritts in den Ruhestand, bei der ggf.<br />

von Werbungskosten auszugehen sei.<br />

Insofern sind die Bewirtungskosten<br />

für die Übergabe einer Festschrift mangels<br />

hinreichenden Zusammenhangs<br />

mit Einkünften aus selbstständiger oder<br />

nichtselbstständiger Tätigkeit steuerlich<br />

nicht anzuerkennen.<br />

Finanzgericht Köln, Urteil vom 15.12.2011 –<br />

10 K 2013/10 – rechtskräftig<br />

Foto: mauritius-images<br />

Häusliches<br />

Arbeitszimmer<br />

eines Pensionärs<br />

Der Kläger erhielt beamtenrechtliche<br />

Versorgungsbezüge und erstellte<br />

in selbstständiger Tätigkeit Gutachten<br />

mit entsprechenden Einkünften<br />

ausschließlich in seinem häuslichen Arbeitszimmer.<br />

Das Finanzamt erkannte<br />

Kosten in Höhe von 1 250 Euro als Betriebsausgaben<br />

an. Der Kläger jedoch<br />

machte die Gesamtkosten für das häusliche<br />

Arbeitszimmer steuerlich geltend.<br />

Das Niedersächsische Finanzgericht<br />

musste nun klären, ob das häusliche Arbeitszimmer<br />

eines Pensionärs, der im<br />

Ruhestand dort eine selbstständige Tätigkeit<br />

ausübt, den Mittelpunkt der gesamten<br />

betrieblichen und beruflichen<br />

Betätigung bildet oder ob der Bezug<br />

von Versorgungsbezügen aus einem früheren<br />

Dienstverhältnis diesem entgegensteht.<br />

Bei der Bestimmung des häuslichen<br />

Arbeitszimmers als Mittelpunkt<br />

seien die frühere Betätigung und die<br />

Ruhestandsbezüge bei der Beurteilung<br />

außer Acht zu lassen. Die Eigenschaft<br />

als pensionierter Beamter stehe der Annahme<br />

einer im Ruhestand ausgeübten<br />

anderweitigen Haupttätigkeit nicht entgegen.<br />

Ebenso hindere sie nicht die<br />

Würdigung, das Arbeitszimmer bilde<br />

den Mittelpunkt dieser Haupttätigkeit<br />

und damit den Mittelpunkt der gesamten<br />

betrieblichen und beruflichen Betätigung.<br />

Für die Bestimmung des Mittelpunkts<br />

der gesamten betrieblichen und<br />

beruflichen Betätigung seien daher nur<br />

tatsächliche aktuelle Betätigungen einzubeziehen.<br />

Der Bezug von Versorgungsbezügen<br />

könne keine Haupt- oder<br />

Nebentätigkeit sein.<br />

In entsprechenden Fällen, z. B. eines<br />

pensionierten oder emeritierten Hochschullehrers,<br />

der schriftstellerische oder<br />

gutachterliche Tätigkeiten durchführt,<br />

sollte versucht werden, die vollständigen<br />

Kosten für das häusliche Arbeitszimmer<br />

steuerlich im Rahmen der Einkünfte<br />

aus selbstständiger Tätigkeit als<br />

Betriebsausgaben (Anlage S) anzusetzen<br />

und sich dabei auf das vorliegende<br />

Urteil und das anhängige Revisionsverfahren<br />

beim Bundesfinanzhof zu berufen.<br />

Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom<br />

8.11.2011 – 12 K 264/09 – Revision eingelegt (Aktenzeichen<br />

VIII R 3/12)<br />

Birgit Ufermann


744 KARRIERE-PRAXIS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Die große<br />

Illusion<br />

Zur Synergie in Gruppen<br />

| STEFAN S CHULZ-HARDT | Vor mehr als 60<br />

Jahren wurde die Idee des „Brainstormings“ geboren. Um<br />

gute und möglichst zahlreiche Ideen zu einem Thema zu finden,<br />

solle man sich in einer Gruppe zusammensetzen und<br />

einen „Sturm in den Gehirnen“ entfachen. Obwohl die Wissenschaft<br />

schon lange weiß, dass auf diese Weise Kreativität<br />

eher gehemmt statt stimuliert wird, bleibt diese Methode<br />

populär.<br />

Gruppen erfreuen sich<br />

großer Beliebtheit,<br />

wenn es um das Treffen wichtiger<br />

Entscheidungen oder<br />

die Entwicklung von Innovationen<br />

geht. Brainstorming in<br />

Gruppen ist beispielsweise<br />

die Methode der Wahl, wenn<br />

neue Ideen generiert werden<br />

sollen, für die Aufklärung<br />

schwerer Verbrechen werden<br />

Sonderkommissionen eingesetzt,<br />

und wichtige Personalentscheidungen<br />

werden in<br />

hierfür vorgesehenen Gremien<br />

getroffen. Dahinter<br />

steht oft der Glaube, dass die<br />

Verwendung von Gruppen zu<br />

Qualitätssteigerungen führt –<br />

dass Gruppen also zum Bei-<br />

spiel mehr oder bessere Ideen<br />

entwickeln oder aber zu<br />

besseren Problemlösungen<br />

kommen, als das die Mitglieder<br />

einzeln vermocht hätten.<br />

„Synergie“ ist in diesem Zusammenhang<br />

ein oft beschworenes<br />

Zauberwort.<br />

Ob dieser Glaube einer<br />

kritischen Prüfung standhält,<br />

wird in der sozialpsychologischen<br />

<strong>Forschung</strong> zur Gruppenleistung<br />

getestet. Die<br />

Grundlogik entsprechender<br />

Experimente sieht so aus, dass<br />

in einer Versuchsbedingung<br />

Gruppen einer bestimmten<br />

Größe bestimmte Aufgaben<br />

bearbeiten und dann in ihrer<br />

Leistung mit einer anderen<br />

AUTOR<br />

Professor Dr. Stefan Schulz-Hardt leitet die Abteilung für<br />

Wirtschafts- und Sozialpsychologie am Institut für Psychologie<br />

der Georg-August-Universität Göttingen und ist zur<br />

Zeit dessen Geschäftsführender Direktor.<br />

Versuchsbedingung verglichen<br />

werden, in der dieselbe<br />

Anzahl von Personen dieselben<br />

Aufgaben einzeln bearbeitet.<br />

Beispielsweise lässt<br />

man Vier-Personen-Gruppen<br />

jeweils ein Brainstorming zum<br />

Thema „Umweltschonung“<br />

durchführen, und in der Kontrollbedingung<br />

sitzen pro Versuchsdurchgang<br />

vier Personen<br />

jeweils einzeln in einem<br />

Raum und überlegen sich individuell<br />

möglichst viele Ideen<br />

zur Schonung der Umwelt.<br />

Letztere bezeichnet man auch<br />

als „Nominalgruppen“ – sie<br />

stellen gewissermaßen die<br />

Benchmark dar, an der wir<br />

messen können, ob die Zusammenarbeit<br />

in realen Gruppen<br />

zu Leistungsvorteilen (sogenannten„Prozessgewinnen“)<br />

oder Leistungsminderungen<br />

(sogenannten „Prozessverlusten“)<br />

führt.<br />

Prozessverluste<br />

Leider zeigt uns die sozialpsychologische<br />

<strong>Forschung</strong><br />

seit mehreren Jahrzehnten<br />

konsistent, dass Prozessverluste<br />

deutlich häufiger auftreten<br />

als Prozessgewinne. Während<br />

beispielsweise Alex Osborn,<br />

der Erfinder der<br />

Brainstorming-Technik, propagierte,<br />

dass Menschen in<br />

Gruppen doppelt so viele<br />

Ideen entwickeln als alleine,<br />

sieht die Realität seriöser<br />

<strong>Forschung</strong>sergebnisse genau<br />

umgekehrt aus: In Brainstorming-Gruppen<br />

werden viel<br />

weniger Ideen entwickelt als<br />

in Nominalgruppen. Entsprechende<br />

leistungshemmende<br />

Einflüsse der Zusammenarbeit<br />

in Gruppen sind aber<br />

nicht auf die Ideengenerierung<br />

beschränkt, sondern finden<br />

sich beispielsweise auch<br />

beim Entscheiden und Problemlösen<br />

in Gruppen. Die<br />

vielbeschworene Synergie in<br />

Gruppen macht sich empirisch<br />

ziemlich rar.<br />

Die Schwierigkeiten von<br />

Gruppen, Synergieeffekte zu<br />

erzielen, zeigen exemplarisch<br />

unsere eigenen <strong>Forschung</strong>en<br />

zur Entscheidungsfindung in<br />

Gruppen. Wir verwenden<br />

hierbei Entscheidungsaufgaben,<br />

die Synergie gerade idealtypisch<br />

ermöglichen, nämlich<br />

sogenannte „Hidden<br />

Profiles“. Diese Entscheidungsaufgaben<br />

sind so konstruiert,<br />

dass die optimale<br />

Entscheidungsalternative nur<br />

identifiziert und gewählt werden<br />

kann, wenn die Gruppenmitglieder<br />

ihr unterschiedliches<br />

Wissen zusammenbringen.<br />

Die bestmögliche<br />

Entscheidung ist für die<br />

einzelnen Personen also auf<br />

Grundlage ihrer eigenen Informationen<br />

nicht erkennbar<br />

(sie ist quasi „versteckt“); erst<br />

durch Austausch und Integration<br />

des Spezialwissens<br />

der einzelnen Gruppenmitglieder<br />

kann sie aufgedeckt<br />

werden. Ein Paradefall für<br />

Synergie – könnte man meinen.<br />

Nun bleiben diese Synergieeffekte<br />

aber sowohl unseren<br />

als auch den Ergebnissen<br />

anderer Arbeitsgruppen nach<br />

zumeist aus, und das gilt<br />

nicht nur für Studierende<br />

(die hier üblicherweise als<br />

Versuchspersonen fungieren),<br />

sondern auch für Praktiker,<br />

so zum Beispiel Medizinerteams<br />

beim Erstellen von<br />

Diagnosen. Gruppen scheitern<br />

also ausgerechnet dann,<br />

wenn ihre Verwendung tatsächlich<br />

zu besseren Entscheidungen<br />

führen könnte.<br />

Gesetzmäßigkeiten in<br />

Gruppen<br />

Wie unsere <strong>Forschung</strong>en zeigen,<br />

liegen die Ursachen<br />

hierfür nicht in mangelnder<br />

Motivation oder mangelnden<br />

Fertigkeiten der Gruppenmitglieder,<br />

sondern in basalen<br />

Gesetzmäßigkeiten des Diskutierens<br />

und Entscheidens<br />

in Gruppen. Beispielsweise<br />

beginnen Gruppendiskussionen<br />

meistens nicht mit einem<br />

offenen Austausch von Informationen,<br />

sondern damit,<br />

dass die Gruppenmitglieder<br />

ihre Präferenzen (d.h. die<br />

von ihnen anfangs favorisierten<br />

Alternativen) nennen<br />

und auf dieser Grundlage einen<br />

suboptimalen Konsens


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE-PRAXIS 745<br />

aushandeln. Weiterhin ist die<br />

Diskussion selbst dann, wenn<br />

sie in ausreichendem Ausmaß<br />

stattfindet, systematisch<br />

verzerrt – Gruppen sprechen<br />

mehr über Informationen,<br />

die allen Gruppenmitgliedern<br />

schon vorab vorlagen („geteilte“<br />

Informationen), und<br />

über Informationen, die die<br />

anfänglichen Meinungen der<br />

Gruppenmitglieder unterstützen,<br />

als über Spezialwissen<br />

der Gruppenmitglieder („ungeteilte“<br />

Informationen) und<br />

über meinungskonträre Informationen.<br />

Zudem bewerten<br />

die Gruppenmitglieder<br />

erstere Information systematisch<br />

als wichtiger und glaubwürdiger<br />

im Vergleich zu<br />

letzteren. Um aber Synergie<br />

herstellen und eine neuartige,<br />

bessere Entscheidung treffen<br />

zu können, muss man gerade<br />

vor allem Informationen berücksichtigen,<br />

die für die<br />

meisten Mitglieder neu sind<br />

und ihre anfänglichen (suboptimalen)<br />

Präferenzen in<br />

Frage stellen. Insofern arbeiten<br />

also die psychologischen<br />

Gesetzmäßigkeiten des Informationsaustausches<br />

und der<br />

Informationsverarbeitung in<br />

Gruppen dem Entstehen von<br />

Synergie bei Gruppenentscheidungen<br />

entgegen.<br />

Positiv formuliert heißt<br />

das aber auch: Wenn man<br />

diese Gesetzmäßigkeiten<br />

kennt und in sie eingreift,<br />

dann lässt sich Synergie bei<br />

Gruppenentscheidungen<br />

durchaus fördern. Stellt man<br />

beispielsweise Gruppen nach<br />

dem Prinzip der Meinungsvielfalt<br />

zusammen, so dass<br />

ein produktiver Dissens entstehen<br />

kann, und strukturiert<br />

man den Entscheidungsprozess<br />

in förderlicher Weise, so<br />

steigen die Chancen deutlich<br />

an, dass Gruppen Entscheidungen<br />

treffen, zu denen ihre<br />

Mitglieder einzeln nicht in<br />

der Lage gewesen wären.<br />

Auch bei anderen Aufgaben<br />

(z.B. Prognoseerstellung in<br />

Gruppen) kann man die sozialpsychologischen<strong>Forschung</strong>serkenntnisse<br />

nutzen,<br />

um Synergie zu fördern.<br />

Illusion der Synergie<br />

Bedauerlicherweise werden<br />

aber Gruppen meistens nicht<br />

unter leistungsförderlichen<br />

Gesichtspunkten zusammengestellt<br />

und im Gruppenpro-<br />

Foto: mauritius-images<br />

zess unterstützt, sondern<br />

man meint, Synergie würde<br />

sich schon von selbst auf magische<br />

Weise einstellen, sobald<br />

man Menschen in Gruppen<br />

zusammenarbeiten lässt.<br />

Die Erfahrung bestärkt uns<br />

vermeintlich darin: Wie empirisch<br />

nachgewiesen werden<br />

konnte, haben Menschen im<br />

allgemeinen keinen guten<br />

Detektor dafür, ob sie in<br />

Gruppen Synergie erzeugen<br />

oder nicht. Oft stellt sich eine<br />

„Illusion der Synergie“ ein,<br />

zum Beispiel weil man es in<br />

Gruppen so angenehm findet<br />

und die Produktivität überschätzt,<br />

oder weil man hinterher<br />

nicht mehr genau dif-<br />

LITERATUR-TIPPS<br />

ferenzieren kann, wie bestimmte<br />

Gruppenergebnisse<br />

eigentlich zu Stande gekommen<br />

sind. Fragt man beispielsweise<br />

Personen, die zuvor<br />

entweder an einer<br />

Brainstorming-Sitzung in<br />

Gruppen oder aber an einer<br />

individuellen Ideengenerierung<br />

teilgenommen haben,<br />

wie produktiv sie die vorhergehende<br />

Sitzung einschätzen,<br />

so fanden sich erstere sehr<br />

viel produktiver als letztere –<br />

obwohl die Wirklichkeit genau<br />

umgekehrt aussieht.<br />

Aber so lange man die tatsächliche<br />

Produktivität nicht<br />

systematisch vergleicht, wird<br />

man das nie merken.<br />

Das ist allerdings ein Problem,<br />

gegen das auch die<br />

Wissenschaft nicht gefeit ist:<br />

Nach wie vor gelten beispielsweise<br />

SFBs und Forschergruppen<br />

(neuerdings<br />

auch: Exzellenzcluster) als<br />

die Krone der <strong>Forschung</strong>sförderung.<br />

Den systematischen<br />

(quantitativen und/oder qualitativen)Produktivitätsvergleich<br />

mit jeweils einer vergleichbaren<br />

Zahl gleichrangiger<br />

Forscher, die nicht in solchen<br />

Verbünden organisiert<br />

sind und nicht in dieser Weise<br />

gefördert werden, hat aber<br />

meines Wissens noch niemand<br />

unternommen, und die<br />

Rahmenbedingungen lassen,<br />

sozialpsychologisch betrachtet,<br />

eher Prozessverluste als<br />

Synergie erwarten. Vielleicht<br />

wäre es an der Zeit, die Sozialpsychologie<br />

der Gruppenleistung<br />

auch in diesem Bereich<br />

stärker zu berücksichtigen.<br />

Larson, J. R. Jr. (2010). In search of synergy in<br />

small group performance. New York: Psychology<br />

Press.<br />

Schulz-Hardt, S. & Brodbeck, F. C. (<strong>2012</strong>). Group<br />

performance and leadership. In M. Hewstone, W.<br />

Stroebe & K. Jonas (Eds.), An introduction to social<br />

psychology (5th, completely revised edition).<br />

Chichester, UK: Wiley.


746 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Habilitationen<br />

und Berufungen<br />

Theologie<br />

Dr. phil. Wanda Alberts,<br />

Universität Bergen/Norwegen,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Hannover auf eine<br />

W3-Professur für Religionswissenschaft<br />

und Didaktik,<br />

Werte und Normen, angenommen.<br />

Philosophie und<br />

Geschichte<br />

Prof. Dr. Werner Rieß, Universität<br />

Hamburg, hat einen<br />

Ruf an die Katholische Universität<br />

Eichstätt-Ingolstadt<br />

auf eine W3-Professur für Alte<br />

Geschichte abgelehnt und<br />

das Bleibeangebot der Universität<br />

Hamburg angenommen.<br />

Gesellschaftswissenschaften<br />

Prof. Dr. Anja Achtziger,<br />

Zeppelin Universität Friedrichshafen,<br />

hat ab Juli <strong>2012</strong><br />

die ordentliche Professur am<br />

Lehrstuhl für Strategische<br />

Kommunikation inne.<br />

Prof. Dr. Marc Debus, Universität<br />

Oldenburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität Mannheim<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Politische Wissenschaft<br />

mit dem Schwerpunkt Vergleichende<br />

Regierungslehre<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Gerald Echterhoff,<br />

Universität Münster, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Osnabrück auf eine W2-Professur<br />

für Sozialpsychologie<br />

erhalten.<br />

PD Dr. Andrea Gawrich,<br />

Universität zu Kiel, hat einen<br />

Ruf an die Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen auf eine W2-<br />

Professur für Politikwissen-<br />

schaft, Schwerpunkt Internationale<br />

Integration, erhalten.<br />

Prof. Dr. Klaus Gramann,<br />

Universität Osnabrück, hat<br />

einen Ruf an die Technische<br />

Universität Berlin auf eine<br />

Professur für Biopsychologie<br />

und Neuroergonomie angenommen.<br />

PD Dr. Sebastian Haunss,<br />

Universität Konstanz, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Politikwissenschaft erteilt.<br />

Prof. Dr. Thomas Hennemann,<br />

Universität zu Köln,<br />

hat einen Ruf der Universität<br />

zu Köln auf eine W3-Professur<br />

für Erziehungshilfe angenommen.<br />

Prof. Dr. phil. Björn Kraus,<br />

Evangelische Hochschule<br />

Freiburg, hat einen Ruf der<br />

Evangelischen Hochschule<br />

Freiburg auf eine W3-Professur<br />

für Wissenschaft Sozialer<br />

Arbeit angenommen.<br />

Dr. Tatjana Thelen, Universität<br />

Halle-Wittenberg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Ethnologie erteilt. Sie<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Wien/Österreich auf eine<br />

Professur für Methoden<br />

der empirischen Sozialwissenschaft<br />

mit Schwerpunkt<br />

ethnographische Methoden<br />

und Analyse sozialer Netzwerke<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Anja Weiß, Universität<br />

Duisburg-Essen, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Osnabrück auf eine W3-<br />

Professur für Allgemeine Soziologie/Migrationssoziologie<br />

und interdisziplinäre<br />

Migrationsforschung erhalten.<br />

Prof. Dr. phil. Dörte Weltzien,<br />

Evangelische Hochschule<br />

Freiburg, hat einen<br />

Ruf der Evangelischen Hochschule<br />

Freiburg auf eine W3-<br />

Professur für Pädagogik der<br />

frühen Kindheit angenommen.<br />

Philologie und<br />

Kulturwissenschaften<br />

Dr. phil. Vanessa Albus, Universität<br />

Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Philosophie mit<br />

dem Schwerpunkt Didaktik<br />

der Philosophie erteilt.<br />

Assistenzprof. Dr. Barbara<br />

Buchenau, Universität<br />

Bern/Schweiz, hat einen Ruf<br />

an die Universität Duisburg-<br />

Essen auf eine W3-Professur<br />

für Nordamerikastudien:<br />

Kultur- und Literaturwissenschaft<br />

angenommen.<br />

Dr. Philipp Burdy, Universität<br />

Bamberg, habilitierte sich<br />

in dem Fach Romanische<br />

Philologie.<br />

Dr. Sabine Flach, Technische<br />

Universität Berlin, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Kunstwissenschaft erteilt.<br />

PD Dr. Bernd Hirsch, Universität<br />

Heidelberg, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Englische Philologie:<br />

Literatur- und Kulturwissenschaft<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Bernhard Huss,<br />

Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Freie Universität Berlin auf<br />

eine W3-Professur für RomanischePhilologie/Literaturwissenschaft<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Cornelia Jöchner,<br />

Ruhr-Universität Bochum,<br />

habilitierte sich an der Universität<br />

Hamburg in dem<br />

Fach Kunstgeschichte.<br />

Dr. Lars Oberhaus, Universität<br />

Oldenburg, wurde zum<br />

W3-Professor für Musikpädagogik<br />

ernannt.<br />

PD Dr. Friederike Reents,<br />

Universität Heidelberg, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft<br />

erteilt.<br />

Dr. Daniel Reimann, Akademischer<br />

Rat, Universität Würzburg,<br />

wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Romanische Philologie<br />

mit Schwerpunkt Didaktik<br />

der Romanischen Sprachen<br />

und Literaturen erteilt.<br />

Apl.-Prof. Dr. Uwe Steiner,<br />

Universität Mannheim, hat<br />

einen Ruf an die FernUniversität<br />

in Hagen angenommen<br />

und ist zum W2-Professor<br />

für Neuere deutsche Literatur<br />

und Medientheorie ernannt<br />

worden.<br />

Prof. Dr. Iris Winkler, Universität<br />

Oldenburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität Jena<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Fachdidaktik Deutsch angenommen.<br />

Apl.-Prof. Dr. Hartmut Wulfram,<br />

Universität Bielefeld,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Wien/Österreich auf eine<br />

Professur für Neulateinische<br />

Philologie und Klassische<br />

Latinistik erhalten.<br />

Rechtswissenschaft<br />

Dr. Marietta Auer, M.A.,<br />

LL.M., S.J.D. (Havard), Universität<br />

München, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die<br />

Lehrbefugnis für die Fächer<br />

Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie,<br />

Handels- und<br />

Gesellschaftsrecht, Rechtsvergleichung<br />

sowie Europäisches<br />

Privatrecht erteilt.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 747<br />

PD Dr. Michael Grünberger,<br />

LL.M. (NYU), habilitierte<br />

sich an der Universität zu<br />

Köln, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für die Fächer<br />

Bürgerliches Recht, Deutsches,<br />

Europäisches und InternationalesWirtschaftsund<br />

Immaterialgüterrecht,<br />

Rechtstheorie, Internationales<br />

Privatrecht und Rechtsvergleichung<br />

erteilt. Er hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Innsbruck/Österreich auf eine<br />

Universitätsprofessur für<br />

Bürgerliches Recht und<br />

Grundlagen der Rechtswissenschaft<br />

abgelehnt und einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Bayreuth auf eine W3-Professur<br />

für Bürgerliches Recht,<br />

Wirtschafts- und Technikrecht<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Bernd Hartmann,<br />

Universität Münster, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Osnabrück auf eine W2-Pro-<br />

fessur für Öffentliches Recht<br />

erhalten.<br />

Jun.-Prof. Dr. Felix Hartmann,<br />

LL.M. (Harvard),<br />

Humboldt-Universität zu<br />

Berlin, habilitierte sich an<br />

der Universität Heidelberg,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für die Fächer Bürgerliches<br />

Recht, Deutsches<br />

und Europäisches Arbeitsrecht,<br />

Handelsrecht und<br />

Rechtsgeschichte erteilt.<br />

Prof. Dr. Bernd Kannowski,<br />

Universität Freiburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Bayreuth auf eine W3-Professur<br />

für Bürgerliches Recht<br />

und Rechtsgeschichte angenommen.<br />

Prof. Dr. Matthias Lehmann,<br />

Universität Halle-Wittenberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Osnabrück auf eine<br />

W3-Professur für Bürgerli-<br />

ches Recht, Europäisches<br />

Privatrecht und ein weiteres<br />

Fach erhalten.<br />

Prof. Dr. Ansgar Ohly, LL.M.<br />

(Cambridge), Universität<br />

Bayreuth, hat einen Ruf an<br />

die Universität München auf<br />

eine W3-Professur für Bürgerliches<br />

Recht, Europäisches<br />

und Internationales Wirtschaftsrecht<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Hannes Rösler,<br />

LL.M.(Harvard), Max-<br />

Planck-Institut für ausländisches<br />

und internationales<br />

Privatrecht Hamburg, habilitierte<br />

sich an der Universität<br />

Hamburg, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für die Fächer<br />

Bürgerliches Recht,<br />

Handels- und Wirtschaftsrecht<br />

(einschließlich Immaterialgüterrecht),<br />

Medien- und<br />

Informationsrecht, Zivilprozessrecht,<br />

Internationales<br />

Privatrecht, Europarecht,<br />

Rechtssoziologie und Rechtsvergleichung<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Michael Stürner,<br />

Europa Universität Viadrina<br />

Frankfurt (Oder), hat einen<br />

Ruf an die Universität Osnabrück<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Bürgerliches Recht, Europäisches<br />

Privatrecht und ein<br />

weiteres Fach abgelehnt.<br />

PD Dr. Ulrich Vosgerau,<br />

Universität zu Köln, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für die Fächer<br />

Öffentliches Recht, Völker-<br />

und Europarecht, Allgemeine<br />

Staatslehre und<br />

Rechtsphilosophie erteilt.<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Prof. Dr. Dietmar Grichnik,<br />

Universität St. Gallen/<br />

Schweiz, hat einen Ruf an<br />

die Universität Düsseldorf<br />

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748 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Entrepreneurship, insbesondere<br />

Gründungs- und<br />

Wachstumsfinanzierung, abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Bernd Helmig, Universität<br />

Mannheim, hat einen<br />

Ruf an die Technische<br />

Universität München auf eine<br />

W3-Professur für SportundGesundheitsmanagement<br />

abgelehnt.<br />

Jun.-Prof. Dr. Kai Hoberg,<br />

Universität zu Köln, hat einen<br />

Ruf an die Kühne Logistics<br />

University Hamburg auf<br />

eine Associate Professur für<br />

Supply Chain und Operations<br />

Strategy angenommen.<br />

James Konow, Ph.D., Loyola<br />

Marymount University Los<br />

Angeles/USA, hat einen Ruf<br />

an die Universität zu Kiel auf<br />

eine W3-Professur für Wirtschaftsethik<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Ulrich Schmidt,<br />

Universität zu Kiel und Institut<br />

für Weltwirtschaft Kiel,<br />

hat einen Ruf an die Durham<br />

Business School/Großbritannien<br />

auf eine Professur für<br />

Finance and Economics erhalten.<br />

Univ.-Prof. Dr. Gernot Sieg,<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig, hat einen Ruf<br />

an die Universität Münster<br />

auf eine W3-Professur für Industrieökonomik,insbesondere<br />

Infrastruktur- und Verkehrsökonomik,<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Grit Walther, Bergische<br />

Universität Wuppertal,<br />

wurde zur W3-Professorin<br />

für Operations Management<br />

an der RWTH Aachen<br />

ernannt.<br />

Jun.-Prof. Dr. Robert Wilken,<br />

ESCP Europe Wirtschaftshochschule<br />

Berlin, hat einen<br />

Ruf an die ESCP Europe<br />

Wirtschaftshochschule Berlin<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Internationales Marketing<br />

angenommen.<br />

Dr. Maik Wolters, Universität<br />

Frankfurt am Main, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

zu Kiel auf eine Junior-Professur<br />

auf Zeit für Makroökonomik<br />

angenommen.<br />

Mathematik,<br />

Physik und<br />

Informatik<br />

Dr. rer. nat. Thomas Dreibholz,<br />

Universität Duisburg-<br />

Essen, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Informatik<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Christoph Grimm,<br />

Technische Universität Kaiserslautern,<br />

wurde zum Uni-<br />

FAQ KARRIERE<br />

versitätsprofessor (W3) für<br />

Informatik ernannt.<br />

Dr. rer. nat. Robert Jäschke,<br />

Universität Kassel, hat einen<br />

Ruf an die Universität Hannover<br />

auf eine Junior-Professur<br />

für Web Information and<br />

Retrieval Social Search angenommen.<br />

Prof. Dr. Cornelius Krellner,<br />

University of Cambridge/<br />

Großbritannien, hat einen<br />

Ruf an die Universität Frankfurt<br />

am Main auf eine W3-<br />

Professur für Festkörperphysik<br />

angenommen.<br />

Ab welchem Stadium des Berufungsverfahrens<br />

ist die Professur „sicher“?<br />

Im Rahmen von Berufungsverhandlungen auf eine Professur<br />

müssen oft wichtige strategische Entscheidungen<br />

getroffen werden. So sind – z.B. bei einem Erstruf oder<br />

bei bisheriger Beschäftigung im Ausland oder in einem<br />

Unternehmen – in der Regel Kündigungsfristen für das<br />

bisherige Arbeitsverhältnis einzuhalten. Auch bei mehreren<br />

Rufen kann sich die Frage stellen, wann der Erhalt<br />

der Professur sicher ist. Hierzu ist es wichtig zu wissen,<br />

dass weder der Ruf noch der Abschluss der Berufungsverhandlungen<br />

einen rechtssicheren Anspruch auf die<br />

Erlangung der Professur geben. Zur Begründung einer<br />

Professur im Beamtenverhältnis bedarf es vielmehr einer<br />

förmlichen Ernennung. Diese wird erst mit der Aushändigung<br />

der Ernennungsurkunde wirksam. Voraussetzung<br />

der Ernennung ist die Erfüllung der Ernennungsvoraussetzungen,<br />

u.a. die erfolgreich bestandene Gesundheitsprüfung.<br />

Um bei einem Ruf auf eine Professur im Beamtenverhältnis<br />

frühzeitig Sicherheit zu erlangen, besteht die<br />

Möglichkeit, um die Aushändigung einer Ernennungsurkunde<br />

zu bitten, in der die Wirksamkeit der Ernennung<br />

zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt ist. Bei einer Professur<br />

im Angestelltenverhältnis ist für die Begründung<br />

des Anstellungsverhältnisses dagegen die Unterzeichnung<br />

des Anstellungsvertrags durch beide Vertragsparteien<br />

maßgeblich. Ist absehbar, dass Ernennung bzw. Abschluss<br />

des Anstellungsvertrags so kurzfristig erfolgen,<br />

dass eine fristgemäße Kündigung des bisherigen Arbeitsverhältnisses<br />

nicht möglich ist, kann eine denkbare Lösung<br />

darin bestehen, den bisherigen Arbeitgeber um Abschluss<br />

eines Aufhebungsvertrags zu bitten. Keiner Kündigung<br />

bedarf es, wenn der Berufene bereits in einem Beamtenverhältnis<br />

stand. Das bisherige Beamtenverhältnis<br />

wird vielmehr durch die Ernennung beim neuen Dienstherrn<br />

beendet.<br />

Vanessa Adam<br />

PD Dr. Frauke Liers, Universität<br />

zu Köln, hat einen Ruf<br />

an die Universität Erlangen-<br />

Nürnberg auf eine W2-Professur<br />

für Diskrete Optimierung<br />

angenommen.<br />

Dr. Kathy Lüdge, Technische<br />

Universität Berlin, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Theoretische Physik erteilt.<br />

Dr. Frank Oertl, Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin), hat<br />

einen Ruf an die University<br />

of Southampton/Großbritannien<br />

als Senior Lecturer in<br />

Financial Mathematics angenommen.<br />

Prof. Dr. Alexander Pretschner,<br />

Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT), hat einen<br />

Ruf an die Technische<br />

Universität München auf eine<br />

Professur für Software<br />

Engineering angenommen.<br />

Jun.-Prof. Dr. Roland Pulch,<br />

Bergische Universität Wuppertal,<br />

habilitierte sich in<br />

dem Fach Mathematik.<br />

Prof. Dr. Michael Rohlfing,<br />

Universität Osnabrück, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Münster auf eine W3-Professur<br />

für Theoretische Physik<br />

erhalten.<br />

Dr. Michael Rohs, Universität<br />

München, hat einen Ruf<br />

an die Universität Hannover<br />

auf eine Junior-Professur für<br />

Mensch-Computer-Interaktion<br />

angenommen.<br />

Dr. Björn Malte Schäfer,<br />

Universität Heidelberg, hat<br />

einen Ruf der Universität<br />

Heidelberg auf eine W3-Professur<br />

für Fundamentale<br />

Physik erhalten.<br />

Prof. Dr. Martin Schell,<br />

Fraunhofer Heinrich-Hertz-<br />

Institut, hat einen Ruf an die<br />

Technische Universität Berlin<br />

auf eine Professur für Optische<br />

und optoelektronische<br />

Integration angenommen.<br />

Mit der Professur ist die Lei-


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 749<br />

tung des Bereichs „Photonische<br />

Komponenten, HHI-<br />

PC“ des Fraunhofer Instituts<br />

für Nachrichtentechnik/<br />

Heinrich-Hertz-Institut verbunden.<br />

Jun.-Prof. Dr. Christina Surulescu,<br />

Technische Universität<br />

Kaiserslautern, wurde<br />

zur Universitätsprofessorin<br />

(W3) für Mathematik ernannt.<br />

Prof. Dr. Eva Viehmann, Universität<br />

Bonn, hat einen Ruf<br />

an die Technische Universität<br />

München auf eine Professur<br />

für Algebra angenommen.<br />

Dr. Stefan Waldmann, Universität<br />

Leuven/Belgien, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Erlangen-Nürnberg auf eine<br />

W2-Professur für Mathematik<br />

angenommen.<br />

Dr. Katharina Zweig, Technische<br />

Universität Kaiserslautern,<br />

wurde zur Universitätsprofessorin<br />

(W2) für Informatik<br />

ernannt.<br />

Biologie, Chemie,<br />

Geowissenschaften<br />

und<br />

Pharmazie<br />

Prof. Dr. Olaf Bubenzer,<br />

Universität Heidelberg, hat<br />

einen Ruf an die Universität<br />

zu Köln auf eine W2-Professur<br />

für Physische Geographie<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Sjoerd Harder, UniversitätGroningen/Niederlande,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Anorganische und Analytische<br />

Chemie angenommen.<br />

Prof. Dr. Britta Klagge, Universität<br />

Osnabrück, hat einen<br />

Ruf an die Universität Bonn<br />

auf eine W3-Professur für<br />

Geographie angenommen.<br />

Prof. Dr. Judith Korb, Universität<br />

Osnabrück, hat einen<br />

Ruf an die Universität Freiburg<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Zoologie, Evolutionsbiologie<br />

und Ökologie erhalten.<br />

Dr. Jonathan Wolf Mueller,<br />

Dipl.-Biochemiker, Universität<br />

Duisburg-Essen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Biochemie/Molekularbiologie<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Marit Rosol, Universität<br />

Frankfurt am Main, habilitierte<br />

sich, und es wurde<br />

ihr die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Geographie erteilt.<br />

Univ.-Prof. Dr. Harald<br />

Schuh, Technische Universität<br />

Wien/Österreich, hat einen<br />

Ruf an die Technische<br />

Universität Berlin auf eine<br />

Professur für Satellitengeodäsie<br />

angenommen. Die Professur<br />

ist verbunden mit der<br />

Leitung der Sektion 1.1<br />

„GPS/Galileo-Erdbeobachtung“<br />

des Geo<strong>Forschung</strong>szentrums<br />

Potsdam.<br />

PD Dr. rer. nat. Jochen Winter,<br />

Universität Bonn, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Orale Zellbiologie erteilt.<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Dipl.-Ing. Ulrike Böhm,<br />

Technische Universität Kaiserslautern,<br />

wurde zur Junior-Professorin<br />

im Fachbereich<br />

Architektur ernannt.<br />

Dr.-Ing. Catherina Thiele,<br />

Technische Universität Kaiserslautern,<br />

wurde zur Junior-<br />

Professorin im Fachbereich<br />

Bauingenieurwesen ernannt.<br />

PD Dr.-Ing. Kay André Weidenmann,<br />

Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT), habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Werkstoffkunde erteilt.<br />

Dipl.-Ing. Christian Werthmann,<br />

Harvard University<br />

Cambridge/USA, hat einen<br />

Ruf an die Universität Hannover<br />

auf eine W3-Professur<br />

für Landschaftsarchitektur<br />

und Entwerfen angenommen.<br />

Agrarwissenschaften,Ernährungswissenschaften,<br />

Veterinärmedizin<br />

Dr. med. vet. Stephan W.<br />

Barth, Stiftung Tierärztliche<br />

DREI FRAGEN AN:<br />

Professor Dr. Dr. Dr. med. habil.<br />

Hanns Hatt,<br />

Zellphysiologie (Physiologie des Riechens<br />

und Schmeckens) an der Ruhr-<br />

Universität Bochum, Communicator<br />

Preis der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />

2010*<br />

Unterschätzen wir, wie sehr das Riechen unser Leben bestimmt?<br />

Leider gehen die Menschen heute nur mit offenen Augen<br />

und nicht mehr mit einer offenen Nase durch die Welt.<br />

Dies ist sehr schade, da wir Tag und Nacht von Düften<br />

umgeben sind und unsere Nase nie schläft, sondern 24<br />

Stunden die Duftstoffe analysiert und die Information direkt<br />

in unsere Zentren des Gehirns für Stimmungen und<br />

Emotionen, aber auch die Erinnerung und das Gedächtnis<br />

weiterleitet und uns damit stark beeinflusst.<br />

Können Düfte Macht ausüben?<br />

Düfte können zum Beispiel über die Atmung oder über<br />

die Haut direkt in unser Blut gelangen und über diesen<br />

Weg im Körper, aber auch in unserem Gehirn, wie Pharmaka<br />

wirken. Dies kann uns aktiv und wach machen,<br />

aber auch beruhigend und angstlösend wirken. Duftstoffe<br />

können aber auch über Riechrezeptoren der Nase uns direkt<br />

beeinflussen, zum Beispiel bei der Bewertung von<br />

Menschen, der Veränderung unserer Befindlichkeit oder<br />

dem Erkennen von Angst und Stress.<br />

Wie sehr kann Geruch ein Karriere-Killer sein?<br />

Die Duftbotschaft, die von unserem Körpergeruch ausgeht,<br />

kann bei unangenehmem Schweißgeruch in manchen<br />

Berufsfeldern ebenso hinderlich sein, wie wenn bei<br />

Bewerbungsgesprächen der Gegenüber „uns nicht riechen<br />

kann“, also die Chemie nicht stimmt oder wir durch<br />

übermäßiges Beduften mit Parfums eine abschreckende<br />

Wirkung erzielen. Sympathie und Antipathie werden<br />

durch Düfte bestimmt und spielen auch bei der beruflichen<br />

Karriere eine wichtige Rolle.<br />

* Von Professor Hanns Hatt ist soeben „Das kleine Buch vom<br />

Riechen und Schmecken“ beim Knaus Verlag erschienen.<br />

Hochschule Hannover, habilitierte<br />

sich in dem Fach Lebensmitteltoxikologie.<br />

Assistenzprof. Dr. med. vet.<br />

Cord Drögemüller, Universität<br />

Bern/Schweiz, hat einen<br />

Ruf an die Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen auf eine W2-<br />

Professur für Haustier- und<br />

Pathogenetik abgelehnt und


750 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

einen Ruf an die Universität<br />

Bern/Schweiz auf ein Extraordinariat<br />

für Tiergenetik an<br />

der Vetsuisse-Fakultät angenommen.<br />

Dr. Jan Frank (Ph.D.), Universität<br />

Hohenheim, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

Bonn auf eine W2-Professur<br />

für Human Metabolomics<br />

angenommen.<br />

Dr. med. vet. Pawel Janczyk,<br />

Universität Rostock, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fachgebiet Ernährungsphysiologie<br />

und Tierernährung<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Kurt Möller, Universität<br />

Hohenheim, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis in dem Fach<br />

Pflanzenbau und Pflanzenernährung<br />

erteilt.<br />

Humanmedizin<br />

Dr. phil. Stefanie Abel,<br />

RWTH Aachen, habilitierte<br />

sich an der Medizinischen<br />

Fakultät, und es wurde ihr<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Patholinguistik erteilt.<br />

Dr. med. Hojjat Rahim Ahmadzadehfar,<br />

Universität<br />

Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Nuklearmedizin<br />

erteilt.<br />

Dr. med. Diana Arweiler-<br />

Harbeck, Universität Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Hals-<br />

Nasen-Ohrenheilkunde erteilt.<br />

Dr. med. Christoph Bergmann,<br />

Universität Duisburg-<br />

Essen, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Hals-Nasen-<br />

Ohrenheilkunde erteilt.<br />

Dr. rer. nat. Dipl.-Biolog.<br />

Wolfgang Block, Universität<br />

Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Experimentelle<br />

Radiologie erteilt.<br />

PD Dr. med. Klaus Josef Carl<br />

Jakob Burkhart, Universität<br />

zu Köln, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie erteilt.<br />

PD Dr. Roland Diel, Gesundheits-<br />

und Umweltamt<br />

Hamburg-Harburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität zu<br />

Kiel auf eine W2-Stiftungsprofessur<br />

(befristet auf 5 Jahre)<br />

für Gesundheitsökonomie<br />

und Epidemiologie von<br />

chronischen Lungenerkrankungen<br />

erhalten.<br />

Dr. med. Andreas Eisenhardt,<br />

Universität Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Urologie erteilt.<br />

Dr. med. Samer Ezziddin,<br />

Universität Bonn, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Nuklearmedizin erteilt.<br />

Dr. med. Robert Patrick Finger,<br />

Universität Bonn, wurde<br />

FAQ RECHT<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Augenheilkunde erteilt.<br />

Dr. med. Monika Fleckenstein,<br />

Universität Bonn, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Augenheilkunde erteilt.<br />

Dr. med. Dipl.-Psych. Klaus<br />

Konrad Fließbach, Universität<br />

Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Kognitive<br />

Neurowissenschaften erteilt.<br />

Dr. med. Martin Glas, Universität<br />

Bonn, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Neurologie erteilt.<br />

PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner,<br />

Universität zu Kiel, habilitierte<br />

sich, und es wurde<br />

ihm die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Anästhesiologie erteilt.<br />

Dr. med. Christoph Hammerstingl,<br />

Universität Bonn,<br />

wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Innere Medizin erteilt.<br />

Was bedeutet „Ämterstabilität“?<br />

Der Begriff der Ämterstabilität stammt aus dem Beamtenrecht<br />

und bezeichnet dort den Grundsatz, wonach<br />

einmal erfolgte Ernennungen rechtsbeständig sind, wenn<br />

nicht einer der im Beamtenrecht erschöpfend aufgezählten<br />

Gründe vorliegt, nach denen die Nichtigkeit des Beamtenverhältnisses<br />

festgestellt oder die Ernennung unter<br />

engen Voraussetzungen wieder zurückgenommen werden<br />

kann. Abgeleitet wird der Grundsatz der Ämterstabilität<br />

aus Art. 33 Abs. 5 Grundgesetz als hergebrachter<br />

Grundsatz des Berufsbeamtentums. Die Ämterstabilität<br />

hat im Verfahren um die Besetzung einer Beamtenstelle<br />

insbesondere Auswirkungen auf die Wahrnehmung effektiven<br />

Rechtsschutzes. Da die Ernennung eines fehlerhaft<br />

ausgewählten Bewerbers aufgrund der Ämterstabilität<br />

prinzipiell nicht mehr rückgängig gemacht werden<br />

kann, muss der Mitbewerber möglichst frühzeitig, d.h.<br />

vor Ernennung eines Konkurrenten abwägen, ob ein<br />

rechtliches Einschreiten gegen die drohende Ernennung<br />

im Wege einer Konkurrentenklage sinnvoll bzw. Erfolg<br />

versprechend ist. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang<br />

die Inanspruchnahme vorläufigen Rechtsschutzes.<br />

Ziel ist es dabei, die Behörde zu verpflichten,<br />

die betroffene Stelle jedenfalls vorläufig nicht mit einem<br />

Konkurrenten zu besetzen, bis über die eigene Bewerbung<br />

neu entschieden wurde.<br />

Sven Hendricks<br />

Prof. Dr. Johannes Hirrlinger,<br />

Universität Leipzig, hat einen<br />

Ruf an die Universität Osnabrück<br />

auf eine W2-Professur<br />

für Biomedizinische Grundlagen<br />

der Gesundheitswissenschaften<br />

abgelehnt.<br />

Dr. med. Dariusch Reza Hadizadeh<br />

Kharrazi, Universität<br />

Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Radiologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Niko Kohls, Universität<br />

München, habilitierte sich in<br />

dem Fach Medizinische Psychologie.<br />

Dr. Dr. med. Alf Kozian,<br />

Universität Magdeburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Anästhesiologie.<br />

Dr. med. Dörthe Küster, Universität<br />

Magdeburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Pathologie.<br />

PD Dr. med. Pingling Kwok,<br />

Universität Regensburg, habilitierte<br />

sich, und es wurde<br />

ihr die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Hals-Nasen-Ohren-<br />

Heilkunde erteilt.<br />

Dr. rer. nat. Bettina Langhans,<br />

Universität Bonn, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Experimentelle Medizin<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Lieb,<br />

Universitätsmedizin Greifswald,<br />

hat einen Ruf an die<br />

Universität zu Kiel auf eine<br />

W3-Professur für Epidemiologie<br />

erhalten.<br />

PD Dr. rer. med. Melanie<br />

Luppa, Universität Leipzig,<br />

habilitierte sich, und es wurde<br />

ihr die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Medizinische Psychologie<br />

und Public Health<br />

erteilt.<br />

Dr. med. Christian Meltendorf,<br />

Universität Halle-Wittenberg,<br />

habilitierte sich in<br />

dem Fach Augenheilkunde.<br />

Dr. med. Claas Philip Nähle,<br />

Universität Bonn, wurde die


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 751<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Radiologie erteilt.<br />

Dr. med. Dimitrios Pantelis,<br />

Universität Bonn, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Chirurgie erteilt.<br />

Dr. med. Sebastian Alexander<br />

Paus, Universität Bonn,<br />

wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Neurologie erteilt.<br />

Dr. med. Uwe Pöge, Universität<br />

Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

PD Dr. med. Georg Pongratz,<br />

Universität Regensburg, habilitierte<br />

sich, und es wurde<br />

ihm die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Innere Medizin erteilt.<br />

Dr. rer. nat. Torsten Rahne,<br />

Universität Halle-Wittenberg,<br />

habilitierte sich in dem Fach<br />

Experimentelle und klinische<br />

Audiologie und Neurootologie.<br />

PD Dr. med. habil. Joerg Seeburger,<br />

Universität Leipzig,<br />

habilitierte sich, und es wurde<br />

ihm die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Herzchirurgie erteilt.<br />

Prof. Dr. rer. nat. Daniel<br />

Senkowski, Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf,<br />

hat einen Ruf an die Charité<br />

Berlin auf eine W2-Professur<br />

für Klinische Neuropsychologie<br />

angenommen.<br />

PD Dr. med. Karl-Michael<br />

Schebesch, Universität Regensburg,<br />

habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Neurochirurgie<br />

erteilt.<br />

Dr. med. Zaki Shaikhibrahim,<br />

Universität Bonn, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Molekulare Pathologie<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Aglaja Stirn, Westklinikum<br />

Hamburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität zu<br />

Kiel auf eine W3-Stiftungsprofessur<br />

(auf 10 Jahre be-<br />

fristet) für Psychosomatische<br />

Akutmedizin erhalten.<br />

Dr. med. Jonel Trebicka,<br />

Universität Bonn, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fach<br />

Innere Medizin erteilt.<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Dietmar<br />

Ulrich, Erasmus MC Rotterdam/Niederlande,<br />

hat einen<br />

Ruf an die UMC St. Radboud,<br />

Nijmegen/Niederlande auf eine<br />

Professur für Plastische<br />

Chirurgie mit Leitung der<br />

Universitätsklinik für Plastische<br />

Chirurgie angenommen.<br />

PD Dr. Guido Wabnitz, Universität<br />

Heidelberg, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Immunologie erteilt.<br />

Dr. Sebastian Zeissig,<br />

UKSH, Campus Kiel, hat einen<br />

Ruf an die Universität<br />

zu Kiel auf eine Junior-Professur<br />

auf Zeit (mit tenure<br />

track) für Immunologische<br />

Aspekte intestinaler Barriereerkrankungen<br />

erhalten.<br />

Zahnheilkunde<br />

Dr. med. dent. Katrin Bekes,<br />

Universität Halle-Wittenberg,<br />

habilitierte sich in dem Fach<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.<br />

PD Dr. med. Dr. med. dent.<br />

Timo Dreiseidler, Universität<br />

zu Köln, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde<br />

erteilt.<br />

PD Dr. med. dent. Reinhold<br />

Lang, Universität Regensburg,<br />

habilitierte sich, und es<br />

wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Zahn-, Mundund<br />

Kieferheilkunde erteilt.<br />

Ihre Meldung über Habilitationen<br />

und Berufungen<br />

können Sie auch per<br />

E-Mail an Marita Burkhardt<br />

senden:<br />

burkhardt@forschungund-lehre.de<br />

Das Portal zur<br />

wissenschaftlichen<br />

Karriere<br />

→ Aktuelle Informationen<br />

→ Ausschreibungen und Termine<br />

→ Netzwerken in der Community<br />

www.kisswin.de<br />

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DURCHGEFÜHRT VOM


752 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Impressum<br />

19. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes<br />

(43 Jahrgänge)<br />

Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes<br />

ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />

Deutscher Hochschulverband<br />

Präsident:<br />

Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />

Vizepräsidenten:<br />

Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (1. Vizepräsident)<br />

Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.<br />

Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.<br />

Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.<br />

Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.<br />

Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.<br />

Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80<br />

E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />

Internet: www.hochschulverband.de<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Kuratorium:<br />

Manfred Erhardt, Professor, Dr.; Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.;<br />

Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Dr.; Peter Heesen;<br />

Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.; Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.;<br />

Steffie Lamers; Franz Letzelter, Dr.; Reinhard Lutz, Dr.; Johannes Neyses, Dr.;<br />

Karl-Heinz Reith; Kurt Reumann, Dr.; Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr., Dr., Dr. h.c.;<br />

Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.; Andreas Schlüter, Professor, Dr.;<br />

Joachim Schulz-Hardt, Dr.; Hermann Josef Schuster, Dr.; Werner Siebeck;<br />

Margret Wintermantel, Univ.-Professor, Dr.<br />

Redaktion:<br />

Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,<br />

Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.<br />

Design-Konzept: Agentur 42, Mainz<br />

Titel-Foto: picsfive – Fotolia.com<br />

Grafik und Layout: Robert Welker<br />

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Vanessa Adam, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />

Sven Hendricks, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />

Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />

Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht<br />

in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.<br />

»Pronuntiatio sermonis in sexu masculino ad utrumque sexum plerumque porrigitur.«<br />

(Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 195)<br />

Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Verlag und Redaktion:<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

Tel.: (02 28) 902 66-15<br />

Fax: (02 28) 902 66-90<br />

E-Mail: redaktion@forschung-und-lehre.de<br />

Internet: www.forschung-und-lehre.de<br />

Druck:<br />

Saarländische Druckerei und Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen<br />

Bezugsgebühr:<br />

Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung<br />

des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.<br />

Bankverbindung:<br />

Commerzbank AG Bonn<br />

Kto.-Nr. 0 268 367 200 | BLZ 370 800 40<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39<br />

Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23<br />

Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />

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E-Mail: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

Preisliste Nr. 41 vom 1.1.<strong>2012</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.<br />

Druckauflage:<br />

30.150 Exemplare (IVW 2/<strong>2012</strong>)<br />

Informationsservice<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> will den Lesern weitere Informationsquellen<br />

erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale<br />

(V-Scheck o. Überweisung auf Kto.-Nr. 0 268 367 200,<br />

BLZ 370 800 40, Dresdner Bank Bonn; angegebener Betrag<br />

incl. Portokosten) folgende Unterlagen:<br />

A 232 | Hochschulrahmengesetz<br />

i.d. Fassung vom 19. Januar<br />

1999, zuletzt geändert<br />

durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />

12. April 2007, keine amtl.<br />

Fassung, 19 Seiten, 3,- €.<br />

A 290 | Gesetz zur Rückabwicklung<br />

des UniversitätsmedizingesetzesBaden-Württemberg<br />

(Anhörungsentwurf,<br />

Stand: 12.07.2011), 20 Seiten,<br />

3,- €.<br />

A 291 | Gesetz zur Abschaffung<br />

und Kompensation der<br />

Studiengebühren und Änderung<br />

anderer Gesetze Baden-<br />

Württemberg (Anhörungsentwurf,<br />

Stand: 22.09.2011) und<br />

Stellungnahme des DHV, 33<br />

Seiten, 4,50 €.<br />

A 295 | Gesetz zur Einführung<br />

einer Verfassten Studierendenschaft<br />

und zur Stärkung<br />

der akademischen Weiterbildung,Baden-Württemberg<br />

(Anhörungsentwurf), 53<br />

Seiten, 6,50 €.<br />

A 292 | Anhörungsentwurf<br />

zum KIT-Weiterentwicklungsgesetz<br />

und Stellungnahme des<br />

DHV (Stand: Okt./Dez.<br />

2011), 64 Seiten, 6,50 €.<br />

A 293 | Gesetzentwurf zur<br />

Änderung des Bayerischen<br />

Universitätsklinikagesetzes,<br />

Hochschulgesetzes, Hochschulpersonalgesetzes<br />

und<br />

Hochschulzulassungsgesetzes<br />

(Stand: 20.12.<strong>2012</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 25 Seiten,<br />

3,- €.<br />

A 287 | Gesetz zum Neuen<br />

Dienstrecht in Bayern vom<br />

5.08.2010, 171 Seiten, 8,- €.<br />

A 297 | Stellungnahme des<br />

DHV zur geplanten Schließung<br />

der BTU Cottbus und<br />

Neugründung einer „Energieuniversität“,<br />

Brandenburg,<br />

3 Seiten, kostenlos.<br />

A 289 | Entwurf einer Verordnung<br />

zum Neuerlass nebentätigkeitsrechtlicherVorschriften<br />

Hamburg (Stand:<br />

17.01.2011) und Stellungnahme<br />

des DHV, 31 S., 4,50 €.<br />

A 298 | Hessisches Professorenbesoldungsgesetz(Entwurf,<br />

Stand: 29.06.<strong>2012</strong>) und<br />

Stellungnahme des DHV, 41<br />

Seiten, 4,50 €.<br />

A 296 | Gesetz zur Änderung<br />

des Niedersächsischen<br />

Hochschulgesetzes (Anhörungsentwurf,<br />

Stand: 31.01.<br />

<strong>2012</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 16 Seiten, 3,- €.<br />

A 276 | Gesetzentwurf der<br />

Regierung des Saarlands zur<br />

Änderung des Universitätsgesetzes<br />

u.a. und Stellungnahme<br />

des DHV, 52 Seiten, 6,50 €.<br />

A 294 | Gesetzentwurf zur<br />

Änderung hochschulrechtlicher<br />

Bestimmungen Sachsen<br />

(Stand: 3.1.<strong>2012</strong>) und Stellungnahme<br />

des DHV, 46 Seiten,<br />

4,50 €.<br />

Bestellungen bitte an:<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />

Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />

Fax: 0228/9026680<br />

E-Mail: infoservice<br />

@forschung-und-lehre.de


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRUFE UND TRAUERANZEIGEN 753<br />

Nachrufe und Traueranzeigen in <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Rheinallee 18-20<br />

53173 Bonn<br />

Tel. 0228 / 902 66-23<br />

Fax 0228 / 902 66 90<br />

Nachruf Professor Dr. med. Wolfgang Roggendorf<br />

Am 31. Juli <strong>2012</strong> verstarb Prof. Dr. Wolfgang Roggendorf, Leiter der Abteilung für Neuropathologie<br />

im Pathologischen Institut der Julius-Maximilian-Universität Würzburg, im Alter von<br />

68 Jahren.<br />

Wolfgang Roggendorf wurde in München geboren und studierte Medizin<br />

in Mainz, Wien, Essen und Bonn. Nach seiner Promotion in Essen<br />

(Prof. H. Brettschneider und Prof. E. Kuwert), Weiterbildung zum Facharzt<br />

für Pathologie und Neuropathologie in Berlin (Prof. U. Gross und<br />

Prof. J. Cervos-Navarro) und einem einjährigen <strong>Forschung</strong>saufenthalt<br />

an der Washington University Medical School, Division of Neuropathology<br />

in St. Louis, Missouri, habilitierte er sich 1984 bei Prof. J. Cervos-<br />

Navarro. 1985 folgte er dem Ruf an das Institut für Hirnforschung der<br />

Universität Tübingen und übernahm dort die kommissarische Leitung<br />

nach der Emeritierung von Prof. J. Peiffer.<br />

1989 wurde Prof. Dr. Roggendorf auf die Professur für Neuropathologie an die Julius-Maximilian-<br />

Universität Würzburg berufen und gründete hier die Abteilung für Neuropathologie des Pathologischen<br />

Instituts, die er bis <strong>2012</strong> leitete. Er hat mit Geschick und Ausdauer die Hürden des Aufbaus<br />

der Abteilung genommen und im Laufe der Jahre die Neuropathologie in Würzburg zu einer<br />

angesehenen akademischen Institution entwickelt.<br />

Im Zentrum der <strong>Forschung</strong>stätigkeit von Prof. Dr. Roggendorf standen die Hirntumoren und die<br />

degenerativen Veränderungen des Nervensystems. Dabei hat er sich auf die kindlichen Ependymome<br />

fokussiert und deren prognostische Merkmale molekularpathologisch definiert. Hierdurch<br />

gelingt es heute, diese Tumoren eindeutig zu charakterisieren. Auf dem Gebiet der neurodegenerativen<br />

Erkrankungen des Zentralnervensystems standen europaweite Verbundprojekte im Mittelpunkt<br />

seines Interesses. Mit molekularen Analysen und Standardisierungsprotokollen wurden die<br />

grundlegenden Voraussetzungen für derzeit noch laufende <strong>Forschung</strong>svorhaben am menschlichen<br />

Gewebe entwickelt.<br />

Herr Prof. Dr. Roggendorf begegnete Kollegen und Mitarbeitern gleichermaßen mit Würde und<br />

großem Respekt, aber auch mit geistreichem Humor und Herzlichkeit. Vielen bleibt er als herausragender<br />

akademischer <strong>Lehre</strong>r, exzellenter diagnostischer Neuropathologe und vorbildlicher<br />

Wissenschaftler im Gedächtnis.<br />

Sein persönliches Interesse an Kunst und Musik war Gegenstand vieler interessanter Gespräche<br />

und Kontakte. Denen, die ihn näher kannten, bleibt er vorrangig als liebenswerter und zugewandter<br />

Mensch in dankbarer Erinnerung.<br />

Dr. Camelia-Maria Monoranu, Prof. H.K. Müller-Hermelink, Würzburg


DAS KARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Nachwuchswissenschaftler/in<br />

des Jahres <strong>2012</strong><br />

academics zeichnet jährlich den/die Nachwuchswissenschaftler/in<br />

aus, der/die durch herausragendes<br />

Engagement, zukunftsweisende Ideen oder<br />

beispielhaftes Handeln Wissenschaft und <strong>Forschung</strong><br />

nachhaltig positiv beeinflusst hat.<br />

Die wissenschaftliche Fachrichtung ist unerheblich.<br />

Es gilt eine Altersbeschränkung von 35 Jahren bei<br />

Bewerbungsschluss. Der Preis ist mit 2.000 € dotiert<br />

und wird nicht zweckgebunden vergeben.<br />

Vorschläge und Selbstbewerbungen werden bis<br />

zum 30. September <strong>2012</strong> entgegengenommen.<br />

Alle Informationen finden Sie unter:<br />

www.academics.de/nachwuchspreis


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 755<br />

Stellenmarkt<br />

Veranstaltungen<br />

Stiftungen | Preise<br />

Professuren<br />

Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

Applied Microeconomics – W2-Professur (Universität Bonn) .........759<br />

Applied Microeconomics – W3-Professur (Universität Bonn) .........759<br />

Betriebswirtschaftslehre: Technologie- und Innovationsmanagement<br />

(Technische Universität Darmstadt) ........................................769<br />

Corporate Governance and Capital Markets Law<br />

(Technische Universität München)..........................................................................760<br />

Economics of Energy Markets (Technische Universität München).......763<br />

Finance (Universität Bonn) .......................................................................................759<br />

Interkulturalität und Mehrsprachigkeit (Universität Göttingen) .......775<br />

Investment, Finance and Risk Management in Energy<br />

Markets (Technische Universität München) .....................................................763<br />

Moraltheologie (Universität Salzburg).................................................................769<br />

Öffentliches Recht: Verwaltungsrecht, Infrastrukturrecht<br />

und Umweltrecht (Universität Tübingen) .....................................................769<br />

Ökonometrie (Universität zu Kiel)........................................................................766<br />

Popularmusik (Universität Siegen)........................................................................759<br />

Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie oder ein<br />

anderes strafrechtliches Nebengebiet (Universität Tübingen) ........778<br />

Volkswirtschaftslehre, insb. Mikroökonomik (Universität Bonn)..758<br />

Naturwissenschaften | Medizin<br />

Agricultural Production and Resource Economics<br />

(Technische Universität München)..........................................................................761<br />

Angewandte Mathematik (Universität zu Köln) ..........................................756<br />

Anorganische Chemie (Universität Paderborn) .............................................770<br />

Bodenchemie mit Pedologie (Universität Hohenheim).............................770<br />

Computational Biology (Technische Universität München).......................762<br />

Computational Interface Chemistry (Universität Paderborn) ..............767<br />

Cyber Trust (Technische Universität München)..................................................764<br />

Dermatologie und Venerologie (Universitätsmedizin Rostock).............758<br />

Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen<br />

(Universität Witten/Herdecke)..................................................................................765<br />

Electrical converters, machines and drives<br />

(Freie Universität Bozen) ...........................................................................................766<br />

Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik<br />

(Wilhelm Büchner Hochschule ) .............................................................................771<br />

Geriatrie (Donau-Universität Krems) .....................................................................776<br />

Geomorphologie und Bodenkunde<br />

(Karlsruher Institut für Technologie) ......................................................................775<br />

Governance in International Agribusiness<br />

(Technische Universität München)..........................................................................761<br />

Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />

(Universitätsmedizin Rostock)..................................................................................777<br />

Lebensmitteltechnologie (Beuth Hochschule für Technik Berlin) ...........767<br />

Mathematische Optimierung (Technische Universität Braunschweig) ..777<br />

Mechanics of machines (Freie Universität Bozen)........................................766<br />

Naturheilkunde – Stiftungsprofessur (Universitätsmedizin Rostock)..774<br />

Pharmakologie (Universität Frankfurt)................................................................768<br />

Praktische Informatik (Wilhelm Büchner Hochschule) ..............................772<br />

Recyclingmaschinen (Technische Universität Freiberg) ................................773<br />

Sensorik und messtechnische Systeme (Universität Wuppertal) .......757<br />

Software Engineering (Universität Ulm)..........................................................765<br />

Sportwissenschaft – Neurophysiologie sportlicher<br />

Bewegungen (Universität Innsbruck)...............................................................757<br />

Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen<br />

(Universität Stuttgart) .................................................................................................768<br />

Stochastik und Anwendungen (Universität Stuttgart)..............................773<br />

Theoretical Physics: Condensed Matter Theory<br />

(Technische Universität München)..........................................................................760<br />

Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

Externes Rechnungswesen (Universität der Bundeswehr München)......774<br />

Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin<br />

Mathematik mit der fachlichen Ausrichtung Algebra<br />

und Zahlentheorie (Technische Universität Darmstadt) ..........................758<br />

Verwaltung | Management | Fachkräfte<br />

Büroleiter/in (Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen – SRzG)...779<br />

Facharzt/Fachärztin für Laboratoriumsmedizin<br />

(Medizinische Hochschule Hannover)....................................................................779<br />

Fachdidaktik (Geschichte oder Sozialkunde/Politik oder<br />

Geographie) oder Schulpädagogik<br />

(Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung) .......................779<br />

Präsidentin/Präsident (Technische Universität Darmstadt) ........................780<br />

Referent/-in für Öffentlichkeitsarbeit (Universität Hannover)............780<br />

Theologische Referentin/Theologischer Referent<br />

(Evangelische Kirche in Deutschland – EKD)......................................................781<br />

Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs<br />

Wiss. Mitarbeiter/in im Bereich Populäre Musik<br />

(Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) ..................................781<br />

Wiss. Mitarbeiter/in mit Lehrtätigkeit (Universität Frankfurt)...........782<br />

Wiss. Mitarbeiter/innen (Technische Universität Hamburg-Harburg).....782<br />

Wiss. Mitarbeiter/in / Post-doc (LMU München) ....................................782<br />

Wissenschaftspreise<br />

<strong>Forschung</strong>spreis 2013 (Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung)....................725<br />

Freiburger Förderpreise (Deutsches Literaturarchiv Marbach) .................705<br />

Hochschullehrer/in des Jahres (Deutscher Hochschulverband)............727<br />

Nachwuchswissenschaftler/in des Jahres <strong>2012</strong><br />

(academics.de – Das Karriereportal der Wissenschaft von<br />

DIE ZEIT und <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>).........................................................................754


756 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Förderer der Wissenschaft<br />

Call for Posters (RWTH Aachen und IMA ZLW IfU) .....................................729<br />

Emeritierte und pensionierte Hochschullehrerinnen und<br />

-lehrer aller Fachrichtungen für Gastdozenturen an<br />

Hochschulen weltweit (Stiftungsinitiative Johann Gottfried Herder) ....778<br />

Friede Springer Doctoral Scholarships<br />

(HHL Leipzig Graduate School of Management –<br />

Center for Advanced Studies in Management CASiM) .......................................778<br />

Marbach-Stipendium / Suhrkamp-Stipendium /<br />

C.H. Beck-Stipendium / Hermann Broch Fellowship /<br />

DVjs-Stipendium / Norbert-Elias-Stipendium /<br />

Udo-Keller-Stipendium / Stipendien für Magister-,<br />

Master- und Staatsexamenskandidaten<br />

(Deutsches Literaturarchiv Marbach) .....................................................................705<br />

Stipendienprogramm 2013 für Postdoktoranden<br />

und Juniorprofessoren (Daimler und Benz Stiftung) ........Umschlagseite 2<br />

Veranstaltungen<br />

5. NRW Nano-Konferenz (NRW Wissenschaftsministerium,<br />

Stadt Dortmund und NMW.NRW).................................................................................711<br />

Exploring Virtuality <strong>2012</strong> (RWTH Aachen).........................................................729<br />

Preisverleihung – 5. Studentenwerkspreis für besonderes<br />

soziales Engagement 2011/<strong>2012</strong><br />

(Deutsches Studentenwerk)...............................................................................................737<br />

Seminarveranstaltungen <strong>2012</strong>/2013<br />

(ZEW Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH) .............................729<br />

STELLENANZEIGEN | PREISE<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8 | <strong>2012</strong><br />

Bewerbungsfrist<br />

läuft noch bis:<br />

Alte Geschichte (Universität Tübingen) ...........................................30.09.12<br />

Agribusiness-Management (Universität Bonn)..........................11.09.12<br />

Animal Evolution and Ecology (TU München).......................14.09.12<br />

Bekanntmachung bzgl. Büro für Technikfolgenabschätzung<br />

(Deutscher Bundestag) ..............................................17.09.12<br />

Bonn Junior Fellows (Universität Bonn) .......................................15.10.12<br />

Celtic Studies (Universität Bonn)........................................................28.09.12<br />

Digitale und audiovisuelle Medien<br />

(Universität Bayreuth)..............................................................................10.10.12<br />

Elektrische Energietechnik (Hochschule Offenburg)...............06.09.12<br />

English – Medieval Studies (Universität Bonn) ........................28.09.12<br />

Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt<br />

Allgemeine Pädagogik (Universität Siegen) .............................10.09.12<br />

Experimentalphysik – Festkörperphysik<br />

(Universität Bonn) ....................................................................................30.09.12<br />

Geothermie (Technische Universität München und GFZ).............15.09.12<br />

Lebensmittelsensorik (Universität Hohenheim) ..........................30.09.12<br />

Neuere deutsche Literatur: Literatur- und<br />

Kulturgeschichte/Historische Semantik<br />

(Universität Siegen)...................................................................................09.09.12<br />

Neuere deutsche Literatur: Poetik und Pragmatik<br />

literarischer Kommunikation (Universität Siegen).............09.09.12<br />

Neuere Deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft<br />

(Universität Bonn) ....................................................................................28.09.12<br />

Numerische Simulation (Universität Bonn) ................................15.10.12<br />

Politische Wissenschaft, Politische Psychologie<br />

(Universität Mannheim) ..........................................................................07.09.12<br />

Physik, Mathematik sowie technische Anwendungen<br />

auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

(Hochschule Offenburg) ..............................06.09.12<br />

Rektorin/Rektor (Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe)....28.09.12<br />

Sales Management (EBS Universität für Wirtschaft und Recht)..15.09.12<br />

Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik<br />

(Universität der Bundeswehr München)..............................................15.09.12<br />

Solarenergie (Universität Bayreuth)....................................................05.09.12<br />

Strukturmechanik der Flugzeugtriebwerke<br />

– Stiftungsprofessur (Universität Stuttgart)...............................05.10.12<br />

Theoretical Physics: Theory of Complex Biosystems<br />

(TU München) ...........................................................................................15.10.12<br />

Vizepräsidentin/Vizepräsident (Universität Paderborn)........12.09.12<br />

Werkstoffkunde (Universität Paderborn) .........................................30.09.12<br />

Wirtschaftsprüfung (Universität Bayreuth) ....................................15.10.12<br />

PROFESSUREN<br />

Am Mathematischen Institut in der Math.-Nat.-Fakultät der Universität zu<br />

Köln ist zum 01.04.2013 eine<br />

Professur (W3)<br />

für Angewandte Mathematik<br />

zu besetzen.<br />

Im Rahmen eines Generationenwechsels möchte das Mathematische Institut seine Kompetenzen<br />

auf dem Gebiet der Numerischen Mathematik und des Wissenschaftlichen Rechnens<br />

erneuern und verstärken. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird eine starke, durch<br />

das bisherige Wirken untermauerte Bereitschaft erwartet, sich mit Anwendungen in anderen<br />

Wissenschaftsfeldern intensiv zu befassen und kooperative Projekte durchzuführen.<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in einem Gebiet der Numerischen Mathematik und des<br />

Wissenschaftlichen Rechnens in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> hervorragend ausgewiesen ist und eine<br />

erfolgreiche Einwerbung kompetitiver Drittmittel vorweisen kann. Es wird gebeten, die Anwendungsbezüge<br />

der eigenen <strong>Forschung</strong>sarbeiten in der Bewerbung darzustellen.<br />

Die Universität zu Köln möchte die fruchtbare Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Algorithmen und wissenschaftliches Rechnen (Fraunhofer SCAI) weiter intensivieren. Mit<br />

der Kooperation kann im gegenseitigen Interesse die Leitung einer Abteilung im Fraunhofer<br />

Institut SCAI verbunden werden.<br />

Zu den Aufgaben der Professur gehört eine engagierte Beteiligung an den Lehraufgaben und<br />

Serviceveranstaltungen des Mathematischen Instituts sowie an der akademischen Selbstverwaltung.<br />

In der <strong>Lehre</strong> gilt dies insbesondere in Bezug auf Lehrveranstaltungen aus dem<br />

Bereich der Numerischen Mathematik und an der Beteiligung der Studiengänge in Wirtschaftsmathematik.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind exzellente wissenschaftliche Leistungen und pädagogische<br />

Eignung.<br />

Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind besonders willkommen. Schwerbehinderte<br />

Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen werden ausdrücklich<br />

erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung<br />

bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe<br />

überwiegen.<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Wissenschaftlicher Werdegang,<br />

Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Urkunden über akademische Prüfungen<br />

und Ernennungen) - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden werden - bis<br />

12.10.<strong>2012</strong> an den Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultät der<br />

Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln.<br />

www.uni-koeln.de<br />

Universität<br />

zu Köln


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 757<br />

Hamburger Wissenschaftspreis<br />

Ausschreibung 2013: Demenzforschung<br />

(Akademie der Wissenschaften in Hamburg) .....................................31.10.12<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 7 | <strong>2012</strong><br />

Application of Simulation Technology in<br />

Manufacturing Engineering (Universität Stuttgart).............15.09.12<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 6 | <strong>2012</strong><br />

Felix-Wankel-Tierschutz-<strong>Forschung</strong>spreis <strong>2012</strong><br />

(Veterinärwissenschaftliches Department der<br />

Tierärztlichen Fakultät der LMU München).......................................30.09.12<br />

Internationaler Holberg-Gedenkpreis 2013<br />

(Ludvig Holberg-Gedenkstiftung)..........................................................15.09.12<br />

Am Institut für Sportwissenschaft der Fakultät für Psychologie und<br />

Sportwissenschaft der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist die<br />

Stelle einer/ eines<br />

Universitätsprofessorin/ Universitätsprofessors für<br />

SPORTWISSENSCHAFT -<br />

NEUROPHYSIOLOGIE<br />

SPORTLICHER BEWEGUNGEN<br />

in Form eines unbefristeten, privatrechtlichen Arbeitsverhältnisses mit der Universität<br />

zu besetzen.<br />

AUFGABEN sind vor allem:<br />

Vertretung des Faches in seiner ganzen Breite<br />

Untersuchung neuronaler Korrelate, die mit akuter und chronischer Anpassung an<br />

sportliche Bewegungen verbunden sind<br />

Übernahme bzw. Neuetablierung von Lehrveranstaltungen zur Neurophysiologie<br />

der Bewegung<br />

ANSTELLUNGSERFORDERNISSE sind vor allem:<br />

Abgeschlossene inländische oder gleichwertige ausländische Hochschulbildung,<br />

einschlägige Lehrbefugnis (Habilitation) oder gleichzuhaltende Leistung, Publikationen<br />

in internationalen referierten Fachzeitschriften, Nachweis der Einbindung in die<br />

internationale <strong>Forschung</strong>, ausgeprägte didaktische Fähigkeiten, Erfahrung in der<br />

Einwerbung von <strong>Forschung</strong>smitteln.<br />

Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck strebt eine Erhöhung des Frauenanteiles<br />

an und lädt deshalb qualifizierte Frauen zur Bewerbung ein. Frauen werden bei gleicher<br />

Qualifikation vorrangig aufgenommen.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (v. a. Lebenslauf, Schriftenverzeichnis (jede<br />

Veröffentlichung ist mit Impactfaktor (2011) und Zitationsanzahl zu versehen),<br />

Beschreibung abgeschlossener, laufender und geplanter <strong>Forschung</strong>stätigkeiten, die<br />

fünf wichtigsten Arbeiten) müssen bis 1. Oktober <strong>2012</strong> jedenfalls in elektronischer Form<br />

bei der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Fakultäten Servicestelle, Standort<br />

Innrain 52f, A-6020 Innsbruck (fss-innrain52f@uibk.ac.at) eingelangt sein. Die<br />

Papierform ist optional.<br />

Für diese Position ist eine Einreihung in die Verwendungsgruppe A1 des<br />

Kollektivvertrages für ArbeitnehmerInnen der Universitäten und ein Mindestentgelt von<br />

€ 4.571,20/Monat (14 mal) vorgesehen. Ein in Abhängigkeit von Qualifikation und<br />

Erfahrung höheres Entgelt und die Ausstattung der Professur sind Gegenstand von<br />

Berufungsverhandlungen. Darüber hinaus bietet die Universität zahlreiche attraktive<br />

Zusatzleistungen (http://www.uibk.ac.at/universitaet/zusatzleistungen/) .<br />

Die verbindliche Langfassung (veröffentlicht im Mitteilungsblatt vom 01.08.<strong>2012</strong>) sowie<br />

Informationen über den laufenden Stand des Verfahrens finden Sie unter:<br />

http://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/innrain52f/<br />

berufungen_habilitationen/berufungen.html#Psych.-Sport<br />

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann Märk<br />

R e k t o r<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5 | <strong>2012</strong><br />

BKK Innovationspreis Gesundheit <strong>2012</strong><br />

(BKK Landesverband Hessen) ...............................................................31.10.12<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 4 | <strong>2012</strong><br />

Geisteswissenschaften im Archiv – Stipendien für<br />

Master- und Staatsexamenskandidaten<br />

(Deutsches Literaturarchiv Marbach).....................................................30.09.12<br />

Harkness Fellowships in Health Care Policy<br />

and Practice (The Commonwealth Fund) ...........................................19.11.12<br />

Karl-Christ-Preis für Alte Geschichte<br />

(Universität Bern/Universität Frankfurt a.M./Universität Mainz) .31.10.12<br />

„Forschen und Studieren mit Perspektive“<br />

Die Bergische Universität Wuppertal ist eine moderne, dynamische und for-<br />

<br />

linien in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Gemeinsam stellen sich hier mehr als 18.000<br />

Forschende, <strong>Lehre</strong>nde und Studierende den Herausforderungen in den Bereichen<br />

Gesellschaft, Kultur, Bildung, Ökonomie, Technik, Natur und Umwelt.<br />

Im Fachbereich E - Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik ist<br />

zum 01.10.2013<br />

eine Universitätsprofessur für Sensorik<br />

und messtechnische Systeme<br />

Bes.-Gruppe: W 3 BBesG (gem. § 36 HG)<br />

zu besetzen.<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in mehreren der folgenden Themengebiete<br />

wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen ist:<br />

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<br />

<br />

Die zukünftigen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der Stelleninhaberin oder des Stellen-<br />

<br />

<br />

<br />

werbung<br />

und Leitung von <strong>Forschung</strong>sprojekten erwartet.<br />

In der <strong>Lehre</strong> wird eine intensive Beteiligung in allen einschlägigen Bachelor-<br />

<br />

<br />

<br />

erachtet.<br />

<br />

<br />

der zukünftige Stelleninhaber mitwirkt.<br />

Der vollständige Ausschreibungstext einschließlich der Einstellungsvor-<br />

<br />

Kennziffer: P12005<br />

Bewerbungen sind mit Lebenslauf, Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis und<br />

<br />

<br />

<br />

Wuppertal.<br />

<br />

werden.<br />

<br />

<br />

<br />

Bewerbungsfrist: 21.09.<strong>2012</strong>


758 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Im Fachbereich Mathematik ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Juniorprofessur W1 für Mathematik<br />

mit der fachlichen Ausrichtung Algebra<br />

und Zahlentheorie<br />

(Kenn.-Nr. 328)<br />

zu besetzen.<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in der <strong>Forschung</strong> auf einem<br />

aktuellen Gebiet der Algebra und Zahlentheorie durch eine hervor -<br />

ragende Dissertation und weitere Veröffentlichungen ausgewiesen ist.<br />

Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen des<br />

Fachbereichs und Aktivitäten in der Drittmitteleinwerbung werden<br />

erwartet.<br />

Zu den Aufgaben der Professur gehört eine angemessene Beteiligung<br />

an der <strong>Lehre</strong> des Fachbereichs. Dies erfordert neben der wissenschaftlichen<br />

Qualifikation auch besondere didaktische Fähigkeiten.<br />

Bewerberinnen und Bewerber müssen ein Hochschulstudium erfolgreich<br />

absolviert haben und promoviert sein. Es gelten ferner die<br />

Einstellungsvoraussetzungen des § 64 HHG.<br />

Die Promotionszeit und die Beschäftigungsphase als wissenschaft -<br />

liche/r Mitarbeiter/in soll insgesamt sechs Jahre nicht überschreiten.<br />

Die Einstellung erfolgt in einem Beamten- oder Angestelltenverhältnis<br />

auf Zeit nach W1 BBesG. Das Beschäftigungsverhältnis ist zunächst auf<br />

drei Jahre befristet. Nach erfolgter Zwischenevaluation über die<br />

Bewährung als Hochschullehrer/in kann es um weitere drei Jahre<br />

verlängert werden.<br />

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils<br />

der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,<br />

sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der<br />

Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei<br />

gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />

Schriftenverzeichnis, Angaben über bisherige Lehrtätigkeiten<br />

und wissenschaftliche Aktivitäten) unter Angabe der o. g. Kenn-Nummer<br />

an den Dekan des Fachbereichs Mathematik, Schlossgartenstr. 7,<br />

64289 Darmstadt zu richten.<br />

Bewerbungsfrist: 04.10.<strong>2012</strong><br />

Standardformate<br />

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1/6 Seite 1/4 Seite 1/3 Seite 1/2 Seite 1/1 Seite<br />

388,00 € 585,00 € 781,00 € 1.170,00 € 2.204,00 €<br />

Die Veröffentlichung Ihrer Anzeige unter www.academics.de ist im Preis inbegriffen.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 759<br />

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Neue Wege finden<br />

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Medizinische Spitzenforschung in Göttingen –<br />

in den Neurowissenschaften, der Herz-Kreislaufforschung, der Onkologie.<br />

Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität, Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen, Telefon 0551 - 39-0, www.universitaetsmedizin-goettingen.de


760 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy<br />

by a comprehensive tenure track system. Based on best international<br />

standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENU-<br />

RE TRACK offers quality-oriented academic career options for high-potential<br />

young scholars, from the appointment as Assistant Professor<br />

through a permanent position as Associate Professor and on to Full<br />

Professor.<br />

The TUM School of Management invites applications for the<br />

Tenure Track Assistant Professorship<br />

»Corporate Governance<br />

and Capital Markets Law«<br />

initially pay-scale grade W2, to be filled as soon as possible.<br />

We are looking for an excellent junior researcher with a high potential<br />

for developing an internationally recognized research agenda in the<br />

laws of Corporate Governance and Capital Markets. The successful<br />

candidate will be a legal scholar with a German law degree, will have<br />

demonstrated international experience preferably in Common Law Systems<br />

outside of Europe, and is expected to conduct research and teaching<br />

in the following areas:<br />

Law of corporations in both, Civil Law as well as Common Law systems,<br />

with a special emphasis on the law of corporate officers and<br />

directors as part of corporate governance,<br />

Law of capital markets in both, Civil Law as well as Common Law<br />

systems, including IP-related aspects, e. g. the securitization of IP,<br />

The role and management of intellectual assets in entrepreneurial<br />

finance.<br />

The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the<br />

final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level. Tenure<br />

evaluation may be initiated after a minimum of three years only in<br />

exceptional cases, justified by extraordinarily outstanding achievements<br />

or in regard of particularly strategic significance in shaping the university’s<br />

profile.<br />

Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral<br />

phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as<br />

well as substantial international experience. Family leave will be taken<br />

into consideration.<br />

Supported by competitive start-up resources, candidates are expected<br />

to develop an independent and vigorous research program. Furthermore,<br />

candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate<br />

teaching and in supervising PhD students.<br />

Teaching assignments include courses in the subject area and the basic<br />

courses offered by the department as well as courses for other academic<br />

TUM departments. Prerequisites for this position are a university degree,<br />

a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional<br />

academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG).<br />

The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors.<br />

As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />

TUM is pursuing the strategic goal of substantially increasing<br />

the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative<br />

action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications<br />

by women as well as by all others who can bring additional diversity<br />

dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference<br />

will be given to disabled candidates with essentially the same<br />

qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for<br />

dual career couples and families.<br />

Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates,<br />

credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />

courses taught, presentation of research and teaching strategies, thirdparty<br />

funding, recommendation letters from 3 leading international academics,<br />

names and addresses of at least 3 potential peer-reviewers)<br />

should be submitted by November 15th, <strong>2012</strong> to:<br />

Dean of TUM School of Management<br />

Technische Universität München<br />

Arcisstr. 21, 80333 München, Germany<br />

E-Mail: dekanat@wi.tum.de<br />

The TUM Department of Physics invites applications for a<br />

Full Professorship<br />

»Theoretical Physics:<br />

Condensed Matter Theory«<br />

Pay-scale grade W3, to be filled as soon as possible.<br />

We are looking for a scholar of distinction with a high international reputation<br />

in Theoretical Physics: Condensed Matter Theory. The successful<br />

candidate should have demonstrated an internationally recognized research<br />

program as well as outstanding academic records and is expected<br />

to perform cutting-edge research focused on the theory of electronic<br />

correlations in solids. Close interaction with local collaborative research<br />

activities in this field such as the Excellence Cluster “Nanosystems<br />

Initiative Munich” or the Collaborative Research Centers “Quantum<br />

Information Processing in Solid State Systems” (SFB 631) and “From<br />

Electronic Correla-tions to Functionality” (SFB/TR 80) is expected. It is<br />

assumed that the successful candidate will interact closely with existing<br />

theoretical and experimental groups in the greater Munich area.<br />

A proven ability to attract competitive national and international funding<br />

is expected.<br />

In addition to providing strong, committed leadership and inspiration in<br />

research, the candidate will also be expected to actively contribute to<br />

the ongoing development of the university’s research and teaching program,<br />

support the promotion of young scientists and participate in university<br />

boards and committees.<br />

Teaching assignments include courses in the subject area and the basic<br />

courses offered by the department as well as courses for other academic<br />

TUM departments. Prerequisites for this position are a university degree,<br />

a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional<br />

academic achievements. Candidates for this position should be aged 51<br />

or under at the time of appointment. The ability to teach in English is a<br />

prerequisite for TUM Professors.<br />

As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />

TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />

increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative<br />

action employer, TUM explicitly encourages nominations of and<br />

applications from women as well as from all others who would bring additional<br />

diversity dimensions to the university’s research and teaching<br />

strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially<br />

the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides<br />

support for dual career couples and families.<br />

Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates,<br />

credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />

courses taught, and presentation of research and teaching strategies,<br />

names and addresses of at least 3 references) should be submitted by<br />

October 15th, <strong>2012</strong> to:<br />

Dekan des Physik-Departments<br />

Technische Universität München<br />

James-Franck-Straße<br />

85748 Garching, Germany<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Die nächsten<br />

Erscheinungstermine:<br />

Ausgabe 10/<strong>2012</strong> 28. September <strong>2012</strong><br />

Ausgabe 11/<strong>2012</strong> 31. Oktober <strong>2012</strong>


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 761<br />

TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international<br />

standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers quality-oriented academic career<br />

options for high-potential young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate<br />

Professor and on to Full Professor.<br />

The TUM Center of Life and Food Sciences Weihenstephan invites applications for the<br />

Tenure Track Assistant<br />

Professorship<br />

» Governance in International<br />

Agribusiness «<br />

BayWa Endowed Professorship; initially pay-scale grade W2, to<br />

be filled as soon as possible.<br />

We are looking for an excellent junior scientist with a high potential<br />

for developing an internationally recognized research agenda<br />

in the field of governance and/or institutional economics applied<br />

to agribusiness. The successful candidate is expected to conduct<br />

research and teaching on the role of international organizations,<br />

global enterprises, company strategies and organization, intercultural<br />

management and/or corporate social responsibility.<br />

The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation<br />

in the final year, the candidate is tenured on an Associate<br />

Professor level. Tenure evaluation may be initiated after a minimum<br />

of three years only in exceptional cases, justified by extraordinarily<br />

outstanding achievements or in regard of particularly<br />

strategic significance in shaping the university’s profile.<br />

Eligible candidates have established a strong track record in the<br />

postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal<br />

aptitude as well as substantial international experience. Family<br />

leave will be taken into consideration.<br />

Supported by competitive start-up resources, candidates are expected<br />

to develop an independent and vigorous research program.<br />

Furthermore, candidates should be committed to excellence<br />

in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD<br />

students.<br />

Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by the department as well as courses for other<br />

academic TUM departments. Prerequisites for these positions are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university<br />

level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). Candidates for these positions should<br />

be aged 51 or under at the time of appointment. The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors.<br />

As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />

increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations<br />

of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s<br />

research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The<br />

TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families.<br />

Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates, credentials, list of publications including 3 selected reprints,<br />

list of courses taught, and presentation of research and teaching strategies, names and addresses of at least 3 references) should be<br />

submitted by September 30th, <strong>2012</strong> to:<br />

Dean of TUM Center of Life and Food Sciences Weihenstephan<br />

Technische Universität München<br />

Alte Akademie 8, 85350 Freising-Weihenstephan, Germany<br />

E-Mail: dekanat@wzw.tum.de<br />

Full Professorship<br />

» Agricultural Production and<br />

Resource Economics «<br />

Pay-scale grade W3, commencing in October 2013.<br />

We are seeking for a scholar of distinction with a high international<br />

reputation in agricultural production and resource economics.<br />

The successful candidate will have demonstrated an internationally<br />

recognized research program as well as outstanding academic<br />

records and is expected to perform cutting-edge research in<br />

a relevant field in agricultural business economics. A proven ability<br />

to attract competitive national and international funding is expected.<br />

Active participation in the Research Department of Agricultural<br />

Economics, the newly founded Hans Eisenmann-Centre for Agriculture,<br />

active participation in collaborative research projects, and<br />

cooperation with the TUM School of Management is highly appreciated.<br />

In addition to providing strong, committed leadership and inspiration<br />

in research, the candidate will also be expected to actively<br />

contribute to the ongoing development of the university’s research<br />

and teaching program, support the promotion of young<br />

scientists and participate in university boards and committees.


762 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international standards<br />

and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers quality-oriented academic career options for high-potential<br />

young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate Professor and on to Full Professor.<br />

The TUM Department of Informatics invites applications for a<br />

Tenure Track Assistant Professorship »Computational Biology«<br />

initially pay-scale grade W2to be filled as soon as possible.<br />

We are looking for an excellent junior scientist with a high potential for<br />

developing an internationally recognized research agenda in the field of<br />

Computational Biology. The successful candidate is expected to conduct<br />

research and teaching in Computational Biology/Bioinformatics.<br />

Applicants will have a substantial track record of comprehensive<br />

knowledge and experience in this field and will have developed methods<br />

in collaboration with experimental biologists. Important research<br />

contribution in computational biology are expected, for example for methods<br />

that support high-throughput experiments (NextGen Sequencing,<br />

Proteomics, Genomics, personalized health, and studies about variations<br />

in human and related species), methods based on machine learning,<br />

data mining, algorithmic bioinformatics, algorithmic optimization,<br />

and the optimization of complex systems in computational biology.<br />

The scholar will contribute to teaching on the Bachelor and Master level<br />

of the Bioinformatics study section realized by BioInformatics Munich, a<br />

network bringing together the expertise in bioinformatics at several research<br />

institutions in Munich (TUM, LMU, GSF, MPI). Additional contributions<br />

to the study sections of the Department of Informatics are also<br />

expected. The active desire for interdisciplinary work within the different<br />

departments and centers of the TUM and its clinics are an essential criterion<br />

for the selection.<br />

The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in<br />

the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level.<br />

Tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years only<br />

in exceptional cases, justified by extraordinarily outstanding achievements<br />

or in regard of particularly strategic significance in shaping the<br />

university’s profile.<br />

Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral<br />

phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as<br />

well as substantial international experience. Family leave will be taken<br />

into consideration.<br />

Cartoon: Meissner<br />

Supported by competitive start-up resources, candidates are expected<br />

to develop an independent and vigorous research program. Furthermore,<br />

candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate<br />

teaching and in supervising PhD students.<br />

Teaching assignments include courses in the subject area and the basic<br />

courses offered by the department as well as courses for other academic<br />

TUM departments. Prerequisites for this position are a university<br />

degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional<br />

academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10<br />

BayHSchPG). The ability to teach in English is a prerequisite for TUM<br />

Professors.<br />

As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />

TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />

increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative<br />

action employer, TUM explicitly encourages nominations of and<br />

applications from women as well as from all others who would bring additional<br />

diversity dimensions to the university’s research and teaching<br />

strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially<br />

the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides<br />

support for dual career couples and families.<br />

Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates,<br />

credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />

courses taught, presentation of research and teaching strategies, thirdparty<br />

funding, recommendation letters from 3 leading international academics,<br />

names and addresses of at least 3 potential peer-reviewers)<br />

should be submitted by November 15, <strong>2012</strong> to:<br />

Dean of Department of Informatics<br />

TechnischeUniversität München<br />

Boltzmannstr. 3<br />

85748 Garching, Germany<br />

E-Mail: bewerbung.dekanat@in.tum.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 763<br />

TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international<br />

standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers quality-oriented academic career<br />

options for high-potential young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate<br />

Professor and on to Full Professor.<br />

The TUM School of Management invites applications for the<br />

Tenure Track Assistant<br />

Professorship<br />

» Economics of Energy Markets «<br />

Initially pay-scale grade W2, to be filled as soon as possible.<br />

We are looking for an excellent junior scientist with a high potential<br />

for developing an internationally recognized research agenda<br />

in the field of energy economics. The successful candidate<br />

should pursue research projects that contribute to our understanding<br />

and the further development of energy markets, in particular<br />

in the areas of elec-tricity and gas. An emphasis on the regulation<br />

in these markets will be appreciated.<br />

Experience in interdisciplinary research is expected, as our new professors should collaborate closely with colleagues from the TUM<br />

School of Management as well as with researchers from TUM’s engineering and natural science department. Special assignments<br />

connected to the position encompass the integration of management and technology, the associated bridge building activities within<br />

the university, the development of international collaboration in research and teaching, and the transfer of academic knowledge into<br />

practice. A proven ability to attract competitive national and international funding is expected.<br />

The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the final year, candidates are tenured on an Associate Professor<br />

level. Tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years only in exceptional cases, justified by extraordinarily outstanding<br />

achievements or in regard of particularly strategic significance in shaping the university’s profile.<br />

Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude<br />

as well as substantial international experience. Family leave will be taken into consideration.<br />

Supported by competitive start-up resources, candidates are expected to develop an independent and vigorous research program.<br />

Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD students.<br />

Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by the department as well as courses for<br />

other academic TUM departments. Prerequisites for these positions are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university<br />

level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). The ability to teach in English is a<br />

prerequisite for TUM Professors.<br />

As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />

increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations<br />

of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s<br />

research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The<br />

TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families.<br />

Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates, credentials, list of publications including 3 selected reprints,<br />

list of courses taught, presentation of research and teaching strategies, third-party funding, recommendation letters from 3 leading international<br />

academics, names and addresses of at least 3 potential peer-reviewers) should be submitted by November 15th, <strong>2012</strong> to:<br />

Dean of TUM School of Management<br />

Technische Universität München<br />

Arcisstr. 21<br />

80333 München, Germany<br />

E-Mail: dekanat@wi.tum.de<br />

Tenure Track Assistant<br />

Professorship<br />

»Investment, Finance and<br />

Risk Management in Energy Markets«<br />

Initially pay-scale grade W2, to be filled as soon as possible.<br />

We are looking for an excellent junior scientist with a high potential<br />

for developing an internationally recognized research agenda<br />

in the field of investment, finance, and risk management in energy<br />

markets. The research agenda could for example include operational,<br />

investing or financing decisions in energy companies or<br />

energy markets, valuation of energy related products or firms, or<br />

the modeling of energy prices or energy derivatives.


764 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

The TUM Department of Informatics invites applications for a<br />

Full Professorship »Cyber Trust«<br />

(Endowed Chair of Deutsche Post<br />

gemeinnützige Gesellschaft für sichere und vertrauliche Kommunikation im Internet mbh – DI.VSI)<br />

pay-scale grade W3, to be filled as soon as possible.<br />

The position is limited to a duration of 6 years.<br />

We are looking for a scholar of distinction with a high international repu- In addition to providing strong, committed leadership and inspiration in<br />

tation in Cyber Trust. The successful candidate will have demonstrated research, the candidate will also be expected to actively contribute to<br />

an internationally recognized research program as well as outstanding the ongoing development of the university’s research and teaching pro-<br />

academic records and is expected to perform cutting-edge research in gram, support the promotion of young scientists and participate in uni-<br />

Cyber Trust. A proven ability to attract competitive national and internaversity boards and committees.<br />

tional funding is expected.<br />

Teaching assignments include courses in the subject area and the ba-<br />

Organizations and corporations are increasingly dependent on informasic courses offered by the department as well as courses for other acation<br />

and communication technology (ICT), creating demand for new demic TUM departments. Prerequisites for this position are a university<br />

scientific and technological advances in order to increase the security degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and addi-<br />

and reliability of ICT systems in a verifiable and controllable manner. tional academic achievements. Candidates for this position should be<br />

Furthermore, the measurement, quantification, and management of aged 51 or under at the time of appointment. The ability to teach in<br />

risks associated with the use of ICT systems requires an interdisciplina- English is a prerequisite for TUM Professors.<br />

ry approach. In order to address the topics, the Faculty of Computer<br />

Science at the TU München is offering an endowed professorship position<br />

for Cyber Trust (W3).<br />

As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />

TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />

increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affir-<br />

The main focus of the position will be to research new methods and mative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and<br />

technology for the increased security and reliability of ICT systems, brid- applications from women as well as from all others who would bring adging<br />

social, engineering, and business (risk management) aspects in orditional diversity dimensions to the university’s research and teaching<br />

der to manage associated risks. We are looking for candidates with a strategies. Preference will be given to disabled candidates with essenti-<br />

strong background in one or more of the following fields:<br />

ally the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provi-<br />

Security and Risk Management: expertise in the tools and procesdes<br />

support for dual career couples and families.<br />

ses involved in modeling risk in complex networked systems, risk Applications accompanied by supporting documentation (CV, certifica-<br />

assessment, and security metrics<br />

tes, credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />

Identity and Trust Management: expertise in methods and tools courses taught, and presentation of research and teaching strategies,<br />

for the development of trust in networked systems and the ma- names and addresses of at least 3 references) should be submitted by<br />

nagement of online identities (e.g. in social networks)<br />

October 15, <strong>2012</strong> to:<br />

Privacy Enhancing Technologies: expertise in the privacy by design<br />

philosophy for internet-based applications (e.g., SmartGrid,<br />

SmartHome, and anonymous and automatic filtering techniques)<br />

Dean of Department of Informatics<br />

Technische Universität München<br />

Boltzmannstr. 3<br />

Security Analytics: expertise in the automated extraction and pro- D-85748 Garching (Germany)<br />

per handling of security-relevant information from large databases E-Mail: bewerbung.dekanat@in.tum.de<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Was wäre der Fortschritt<br />

ohne Wissenschaft<br />

Was wäre die Wissenschaft<br />

ohne <strong>Forschung</strong><br />

Was wäre die <strong>Forschung</strong><br />

ohne <strong>Lehre</strong>


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 765<br />

An der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke ist zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt die<br />

Universitätsprofessur<br />

für Didaktik und Bildungsforschung<br />

im Gesundheitswesen<br />

zu besetzen.<br />

Die Professur (W2-äquivalent) ist am gleichnamigen Institut an der Fakultät<br />

für Gesundheit angesiedelt.<br />

Die Universität Witten/Herdecke wurde als erste private Universität in<br />

Deutschland im Jahr 1982 gegründet. Die Studiengänge der Fakultät für<br />

Gesundheit (Humanmedizin, Zahnmedizin, BA/MA Pflegewissenschaft,<br />

BA/MA Psychologie, MA Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen,<br />

weitere berufsbegleitende MA-Studiengänge) zeichnen sich<br />

durch problemorientiertes Lernen, große Praxisnähe und Patientenorientierung,<br />

differenzierte Auswahlverfahren, Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung<br />

sowie durch intensive studentische Partizipation aus.<br />

Die Fakultät verfügt über ein leistungsfähiges Studiendekanat sowie<br />

Netzwerke kooperierender Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen.<br />

Damit bietet sie ideale Voraussetzungen für die wissenschaftliche<br />

Bearbeitung von Fragen der Ausbildung und des Innovationstransfers<br />

im Gesundheitssystem.<br />

Zu den Aufgaben des Universitätsprofessors/der Universitätsprofessorin<br />

gehören:<br />

- die didaktische Weiterentwicklung der <strong>Lehre</strong> und der Assessmentprozesse<br />

in der Ausbildung,<br />

- die Implementierung innovativer didaktischer Konzepte in der beruflichen<br />

Weiter- und Fortbildung sowie in der Patientenedukation,<br />

- die wissenschaftliche Bearbeitung von systematischen Implementierungswegen,<br />

- die Förderung eines interprofessionellen Dialogs in den Gesundheitsberufen,<br />

- die Stärkung der Fakultät als lernende Organisation,<br />

- die Evaluation der vorgenannten Konzepte im Rahmen von gesundheitsberuflichen<br />

Bildungsforschungsprojekten.<br />

Die Einbindung in das universitäre „Interdisziplinäre Zentrum für Versorgungsforschung“<br />

und die Beteiligung am übergeordneten <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />

der Fakultät „Integrative und personalisierte Gesundheitsversorgung“<br />

werden erwartet.<br />

Berufungsvoraussetzungen sind die Habilitation oder eine gleichwertige<br />

wissenschaftliche Leistung. Mit breiter Erfahrung in der Entwicklung<br />

neuer Lehr- und Lernwege verfolgt die Fakultät für Gesundheit auch in<br />

Zukunft innovative, modellhafte und interdisziplinäre Ausbildungs- und<br />

<strong>Forschung</strong>skonzepte. Mit der Besetzung der o.g. Professur erwarten wir<br />

deshalb eine Persönlichkeit, die<br />

methodisch-didaktische Kompetenz einbringt,<br />

international publiziert,<br />

Vernetzung in der Lehrforschung sowie erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen<br />

aufweist,<br />

zum wissenschaftlichen Brückenbau zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

und Departments beiträgt und<br />

mit großem Engagement das besondere Gestaltungspotenzial einer<br />

Universität in nicht-staatlicher Trägerschaft zu nutzen vermag.<br />

Ihre Bewerbung mit tabellarischem Lebenslauf, Zeugnissen, Publikationsliste<br />

sowie Nachweisen bisheriger Lehraktivität und Drittmitteleinwerbung<br />

richten Sie bitte in elektronischer Form bis zum 30.09.<strong>2012</strong> an den<br />

Dekan der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke,<br />

Herrn Prof. Dr. med. Stefan Wirth, Alfred-Herrhausen-Str. 50,<br />

D-58448 Witten. Bitte schicken Sie uns Ihre Unterlagen in einem PDF-<br />

Dokument und fügen Sie Ihrer Bewerbung das Bewerbungs-Formblatt<br />

der Fakultät für Gesundheit als gesonderte PDF-Datei bei.<br />

Das Formblatt können Sie beim Dekanat unter der Adresse<br />

anke.berke@uni-wh.de anfordern.<br />

In der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik ist<br />

vorbehaltlich der Zustimmung des Wissenschaftsministeriums,<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W3-Professur für Software Engineering<br />

(mit Leitungsfunktion)<br />

zu besetzen.<br />

Der/Die Bewerber/in soll auf einem oder vorzugsweise mehreren der<br />

folgenden Gebiete international hervorragend ausgewiesen sein:<br />

– Programmiersprachen, Spezifikationsformalismen und -methoden<br />

(einschließlich formale Semantik)<br />

– Grundlagen und fortgeschrittene Methoden zur Software-Sicherheit<br />

– formal fundierte Prüfmethoden für Software (wie etwa rechnergestützte,<br />

interaktive Verifikation, Model Checking, Deduktion und<br />

Theorembeweisen)<br />

– Modellbasierte Entwicklung und Modelltransformation<br />

– integrierte, formal fundierte Entwicklungsmethoden<br />

Im Zusammenhang mit diesen Grundlagenthemen sind ein starker<br />

Anwendungsbezug und Erfahrungen bei der Umsetzung dieser Methoden<br />

in der Praxis erwünscht.<br />

Strukturell ist die W3-Professur dem Institut für Programmiermethodik<br />

und Compilerbau zugeordnet. Entsprechend steht ihre Ausrichtung in<br />

enger Verbindung zu den <strong>Forschung</strong>sthemen des Instituts. Starke inhaltliche<br />

Anknüpfungspunkte bestehen darüber hinaus zu verschiedenen<br />

<strong>Forschung</strong>sthemen anderer Informatik-Institute sowie zu Themen der<br />

aktuellen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der Fakultät.<br />

In der <strong>Lehre</strong> vertritt die W3-Professur den Bereich Software Engineering,<br />

insbesondere im Rahmen des Schwerpunktmoduls Software Engineering<br />

im gleichnamigen Bachelor-Studiengang sowie in verschiedenen Vertiefungsmodulen<br />

in den Bachelor- und Master-Studiengängen Informatik<br />

und Medieninformatik. Außerdem wird eine angemessene Beteiligung<br />

an der Grundlagenausbildung in den Studiengängen der Fakultät, didaktische<br />

Qualität und eine angemessene Beteiligung an der akademischen<br />

Selbstverwaltung erwartet.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche<br />

Leistungen (§ 47 LHG).<br />

Die Universität Ulm strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich um ihre Bewerbung.<br />

Die Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind in gedruckter<br />

und elektronischer Form (PDF) bis zum 15. September <strong>2012</strong> an den Dekan<br />

der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik der Universität<br />

Ulm, James-Franck-Ring, 89081 Ulm, (E-Mail: in.dekanat@uni-ulm.de)<br />

zu richten. Bitte geben Sie auf dem Briefumschlag oder im Betreff<br />

der E-Mail die Kennziffer 64 an. Es wird darum gebeten, den Kurzfragebogen<br />

zur Selbstauskunft (steht unter http://www.uni-ulm.de/in/<br />

fakultaet/aktuelles/stellenangebote.html<br />

zum Download bereit) auszufüllen und<br />

den Bewerbungsunterlagen beizufügen.<br />

Schwerbehinderte werden bei entsprechender<br />

Eignung vorrangig eingestellt.<br />

Zertifikat seit 2008<br />

audit familiengerechte<br />

hochschule


766 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

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W3-Professur für Ökonometrie<br />

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05.10.<strong>2012</strong><br />

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What characterises the Free University of Bozen-Bolzano (Italy) is its trilingualism<br />

and its international atmosphere. With its 5 faculties, 18 Bachelor,<br />

Master and PhD programmes and about 3500 students, this<br />

young independent university acts as a bridge between the Germanand<br />

Italian-speaking world.<br />

The Faculty of Science and Technology at the Free University of Bozen-Bolzano<br />

intends to fill tenured full and associate positions in following<br />

scientific areas<br />

Full or associate professorship<br />

Mechanics of machines (ING-IND/13)<br />

Associate professorship<br />

Electrical converters, machines and drives (ING-IND/32)<br />

More details under:<br />

www.unibz.it/en/organisation/vacancies/tenuredprofessors/calls<br />

Admission requirements:<br />

Candidates are admitted if they are in possession of: successful completion<br />

of academic studies at an institute of higher education, pedagogical<br />

aptitude, Ph.D./doctorate and postdoctoral qualification. Candidates<br />

should prove they represent their fields in teaching/research at an internationally<br />

approved standard. In addition, the knowledge of two of the<br />

three teaching languages (German, Italian and English) at the Free University<br />

of Bolzano-Bozen, is highly desired.<br />

According to Italian law, candidates who already hold an equivalent academic<br />

position at a foreign University are qualified for a “direct call” and<br />

are invited to submit an expression of interest.<br />

The appointment is made, according to Italian law, as a tenured public<br />

employee.<br />

The Free University of Bozen-Bolzano aims to increase the proportion of<br />

women in research and teaching positions and therefore explicitly encourages<br />

female scientists to submit their expressions of interest.<br />

Please send your expressions of interest, together with the usual documents<br />

(detailed curriculum vitae, a list of publications, indication of focus<br />

of the research and research projects, a short description of courses<br />

taught, teaching evaluations, a statement of the current academic position)<br />

by mail or e-mail to the Free University of Bozen-Bolzano, Faculty<br />

of Science and Technology, attn. Prof. Massimo Tagliavini, Universitätsplatz<br />

5, 39100 Bozen<br />

e-mail: DeanofScienceandTech@unibz.it<br />

Expressions of interest will be considered from now until 31st October,<br />

<strong>2012</strong> and shortlisted candidates will be invited for interview.<br />

Further Information about the Faculty of Science and Technology at<br />

the Free University of Bozen-Bolzano (Italy) can be found on the Faculty’s<br />

website www.unibz.it/en/sciencetechnology<br />

Ich will lernen!<br />

Weltweit wachsen rund 100 Millionen Kinder<br />

ohne Schulbildung auf. Doch nur wer lernt,<br />

die Welt zu verstehen und für sich selbst zu sorgen,<br />

ist vor Armut und Ausbeutung geschützt.<br />

Geben Sie Kindern die Chance<br />

auf Bildung – mit Ihrer Spende!<br />

www.tdh.de


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 767<br />

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JOBS // AKTUELLES // KARRIERETIPPS<br />

Finden Sie Ihre<br />

persönliche Erfolgsformel<br />

In der Fakultät für Naturwissenschaften – Department Chemie im Bereich Technische<br />

und Makromolekulare Chemie – ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

folgende Professur zu besetzen:<br />

Universitätsprofessur (W 2)<br />

für das Fachgebiet „Computational Interface Chemistry“<br />

Für die W 2-Professur wird eine Persönlichkeit gesucht, die insbesondere auf<br />

einem Gebiet der Festkörpergrenzflächen international ausgewiesen ist.<br />

Erwartet wird, dass die zukünftigen <strong>Forschung</strong>sthemen die bestehenden Akti-<br />

vitäten der Technischen und Makromolekularen Chemie des Departments Chemie<br />

sinnvoll ergänzen. Eine Mitarbeit an dem wissenschaftlichen Schwerpunkt Korre-<br />

lation von Struktur und Reaktivität anorganischer und organischer Grenzflächen<br />

funktioneller Materialien – angesiedelt zwischen Physik, Chemie und Werk-<br />

stoffwissenschaften – ist erwünscht. Methodisch sollten skalenübergreifende<br />

Ansätze im Vordergrund stehen, die die DFT-basierten Methoden der Physik im<br />

Bereich der Materialforschung sinnvoll erweitern.<br />

Zum Aufgabengebiet der Professur gehört die Beteiligung an der <strong>Lehre</strong> im<br />

Bachelor- und Masterstudium der Studiengänge Chemie und Chemieingenieurwesen.<br />

Eine hohe Motivation und didaktisches Geschick im Bereich der <strong>Lehre</strong><br />

wird daher erwartet.<br />

Wir bieten erstklassige <strong>Forschung</strong>s- und Lehrbedingungen sowie eine sehr gute<br />

existierende Vernetzung zwischen theoretisch und experimentell arbeitenden<br />

Gruppen.<br />

Einstellungsvoraussetzungen:<br />

§ 36 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4 HG NW in der Fassung vom 31.10.2006 (abgeschlossenes<br />

Hochschulstudium, pädagogische Eignung, einschlägige Promotion und zusätzliche<br />

wissenschaftliche Leistungen).<br />

Die Universität Paderborn strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen als Hochschullehrerinnen<br />

an und fordert daher qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

zur Bewerbung auf. Frauen werden gem. LGG bei gleicher Eignung,<br />

Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in<br />

der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die<br />

Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des<br />

Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (bitte auch in elektronischer Form an<br />

dekan-nw@upb.de) sind unter Angabe der Kennziffer 1372 bis zum 18.10.<strong>2012</strong><br />

zu richten an den:<br />

Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften<br />

Universität Paderborn<br />

Warburger Str. 100<br />

33098 Paderborn<br />

www.upb.de<br />

DAS KARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG


768 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

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Hochschulen<br />

im<br />

Blick<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Universität Tübingen<br />

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Foto: Friedhelm Albrecht, Universität Tübingen


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 769<br />

An der Paris-Lodron-Universität Salzburg<br />

ist am Fachbereich Praktische Theologie<br />

der Kath.-Theol. Fakultät mit 1. Oktober<br />

2013 die unbefristete<br />

Universitätsprofessur für „Moraltheologie“<br />

zu besetzen. Die Professorin/der Professor soll das Fach Moraltheologie in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Die <strong>Lehre</strong> betrifft alle theologischen Studienrichtungen<br />

(Diplomstudium „Katholische Fachtheologie“, Bachelor- und<br />

Masterstudium „Katholische Religionspädagogik“, Lehramtsstudium „Unterrichtsfach<br />

Katholische Religion“, Doktoratsstudium „Katholische Theologie“).<br />

Sie umfasst den Bereich der Allgemeinen und Speziellen Moraltheologie sowie<br />

die Spirituelle Theologie. Neben den zentralenThemen der Fundamentalmoral<br />

sind die methodischen Grundfragen theologischer Ethik in Auseinandersetzung<br />

mit der philosophischen Ethik einzubeziehen sowie der Austausch<br />

mit den Humanwissenschaften und die Offenheit für außertheologische<br />

ethische Diskurse zu gewährleisten. Erwartet wird die Bereitschaft zur<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit in Fachbereich, Fakultät und Universität,<br />

konkret zur Partizipation an der fakultären <strong>Forschung</strong>splattform und am Fakultätsschwerpunkt<br />

„Theologie interkulturell und Studium der Religionen“<br />

(vgl. Entwicklungsplan der Kath.-Theol. Fakultät <strong>2012</strong>-2015) sowie zur Mitwirkung<br />

an der Ethikkommission der Universität Salzburg. Wünschenswert<br />

sind vertiefte Kompetenzen in einzelnen Bereichen der Angewandten Ethik.<br />

Die Aufnahme erfolgt unbefristet in Vollzeitbeschäftigung nach den Bestimmungen<br />

des UG 2002 und des Angestelltengesetzes sowie des Kollektivvertrages<br />

für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Universitäten/<br />

Verwendungsgruppe A 1. Die Überzahlung des kollektivvertraglichen Mindestentgelts<br />

von € 4.571,20 brutto ist vorgesehen.<br />

Bewerbungen mit einer Darstellung der beabsichtigten Lehr- und <strong>Forschung</strong>sziele<br />

sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnis der<br />

Publikationen, Lehrveranstaltungen und <strong>Forschung</strong>sprojekte etc.) an den<br />

Rektor der Universität Salzburg, Herrn Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger,<br />

zu richten und bis zum 12. Oktober <strong>2012</strong> (Poststempel) der Serviceeinrichtung<br />

Personal, Kapitelgasse 4, 5020 Salzburg, zu übersenden. Eine digitale<br />

Version der Bewerbungsunterlagen ist zusätzlich auf CD beizulegen.<br />

Den Volltext der Ausschreibung finden Sie auf der Homepage der Universität<br />

Salzburg: https://online.uni-salzburg.at/plus_online/wbMitteilungsblaetter.<br />

display?pNr=153973<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

2. Quartal <strong>2012</strong><br />

Verbreitete Auflage: 29.882<br />

IVW geprüft<br />

Juristische<br />

Fakultät<br />

An der Juristischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen ist zum 1. Oktober 2013 eine<br />

W 3 - Professur für Öffentliches Recht:<br />

Verwaltungsrecht, Infrastrukturrecht und Umweltrecht<br />

zu besetzen. Eine einschlägige Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie<br />

nachgewiesene didaktische Eignung werden vorausgesetzt. Erwartet wird die Mitarbeit in der<br />

<strong>Lehre</strong> im Pflichtfachbereich und im Schwerpunktbereich „Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur<br />

und Umwelt“ sowie im Nebenfach- und LL.M.-Studiengang. Erwünscht ist die Befassung mit dem<br />

Infrastrukturrecht sowohl aus planungs- als auch aus regulierungsrechtlicher Perspektive.<br />

Die Universität Tübingen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />

Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis 28. September <strong>2012</strong> erbeten an die<br />

Dekanin der Juristischen Fakultät, Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen.<br />

Im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der<br />

Technischen Universität Darmstadt ist zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine<br />

Universitätsprofessur W3 für<br />

Betriebswirtschaftslehre: Technologieund<br />

Innovationsmanagement (Kenn.-Nr. 309)<br />

zu besetzen.<br />

Der/Die Stelleninhaber/in soll durch exzellente <strong>Forschung</strong>sbeiträge im<br />

Bereich Technologie- und Innovationsmanagement ausgewiesen sein.<br />

Die <strong>Forschung</strong>saktivitäten der Professur sollen insbesondere Beiträge<br />

zum <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt des Fachbereichs „Innovation & Wachstum“<br />

umfassen. Erfahrungen in der interdisziplinären <strong>Forschung</strong> und in<br />

der Einwerbung von größeren Drittmittelbeträgen sind erwünscht.<br />

Er/Sie soll in dem Fach Technologie- und Innovationsmanagement in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vor allem in der Ausbildung der Bachelor- und<br />

Masterstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschafts -<br />

informatik im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

sowie bei den universitätsübergreifenden Angeboten für die Ingenieurstudiengänge<br />

mitwirken.<br />

Neben einer hervorragenden Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit<br />

wird auch eine entsprechende pädagogische Eignung vorausgesetzt.<br />

Wünschenswert ist eine internationale Ausrichtung.<br />

Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis<br />

mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die<br />

W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung<br />

verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem<br />

Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt<br />

werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61<br />

und 62 Hessisches Hochschulgesetz.<br />

Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils<br />

der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,<br />

sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der<br />

Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei<br />

gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen, insbesondere Lebenslauf,<br />

Schriftenverzeichnis, Übersicht über die bisherige Lehrtätigkeit<br />

(inklusive <strong>Lehre</strong>valuationen) und Darstellung wissenschaftlicher<br />

Aktivitäten unter Angabe der o.g. Kenn-Nummer, bevorzugt per E-Mail<br />

an dekanat@wi.tu-darmstadt.de, Dekan des Fachbereichs Rechts- und<br />

Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Dirk Schiereck, Technische<br />

Universität Darmstadt, Hochschulstr. 1, 64289 Darmstadt zu senden.<br />

Bewerbungsfrist: 30.09.<strong>2012</strong><br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Die nächsten<br />

Anzeigenschlusstermine:<br />

Ausgabe 10/<strong>2012</strong> 19. September <strong>2012</strong><br />

Ausgabe 11/<strong>2012</strong> 22. Oktober <strong>2012</strong>


770 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

<strong>2012</strong> - GEMEINSAM WACHSEN<br />

In der Fakultät Agrarwissenschaften ist zum Wintersemester<br />

2013/14 am Institut für Bodenkunde und Standortslehre die<br />

W3-Professur für Bodenchemie<br />

mit Pedologie<br />

zu besetzen.<br />

Der/die neue Stelleninhaber/in soll sich mit der Aufklärung<br />

von abiotischen chemischen Prozessen in landwirtschaftlich<br />

genutzten Böden auf unterschiedlichen Skalen befassen. Er/<br />

Sie muss in modernen Verfahren der chemischen Analytik<br />

ausgewiesen sein. In der <strong>Lehre</strong> sind neben der Bodenchemie<br />

die Grundlagen der Bodenwissenschaften gemeinsam mit den<br />

anderen bodenwissenschaftlichen Professuren abzudecken.<br />

Die Mitarbeit in den interdisziplinären wissenschaftlichen Zentren<br />

der Universität Hohenheim wird erwartet.<br />

Die Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen<br />

sowie pädagogische Eignung sind Voraussetzung für die<br />

Berufung. Die Ausstattung der Professur bietet für eine W3-<br />

Erstberufung attraktive Bedingungen.<br />

Da die Universität ihren Anteil an Wissenschaftlerinnen<br />

erhöhen möchte, sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht.<br />

Die ausgeschriebene Stelle steht unbefristet zur Verfügung.<br />

Bei der ersten Berufung in ein Professorenamt behält<br />

sich die Universität die Einstellung auf Probe vor. Bei gleicher<br />

Eignung werden Schwerbehinderte bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum<br />

7. Oktober <strong>2012</strong> an den Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften<br />

der Universität Hohenheim, 70593 Stuttgart, zu richten.<br />

www.uni-hohenheim.de<br />

Ohne<br />

<strong>Forschung</strong><br />

kein<br />

Fortschritt<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

In der Fakultät für Naturwissenschaften – Department Chemie – ist zum Wintersemester<br />

2013/14 eine<br />

Universitätsprofessur (W 2)<br />

für Anorganische Chemie<br />

zu besetzen. Die künftige Stelleninhaberin/Der künftige Stelleninhaber soll in<br />

der <strong>Lehre</strong> das Gebiet der Anorganischen Chemie in den Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

für Studierende im Haupt- und Nebenfach, insbesondere auch<br />

im Lehramt, in angemessener Breite vertreten.<br />

Ihre/Seine wissenschaftlichen Aktivitäten sollen in einem zukunftsträchtigen<br />

Gebiet der Anorganischen Chemie liegen. Von der Bewerberin/dem Bewerber<br />

wird erwartet, dass sie/er den Schwerpunkt „Synthese und Struktur“ des Depart-<br />

ments Chemie sinnvoll ergänzt, nationale und internationale Kooperationen<br />

pflegt und erweitert, sowie Drittmittel einwirbt. Mit dieser Ausrichtung sollen<br />

die in Paderborn vorhandenen departments-, fakultäts- und universitätsüber-<br />

greifenden <strong>Forschung</strong>saktivitäten verstärkt werden. Wünschenswert sind insbe-<br />

sondere <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte im Bereich moderner Untersuchungsmethoden<br />

unter Verwendung von Synchrotronstrahlung oder im Bereich moderner Funktionsmaterialien.<br />

Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird erwartet, dass sie<br />

eine erfolgreiche einschlägige <strong>Forschung</strong>stätigkeit durch Projekte und Publikationen<br />

nachweisen können.<br />

Einstellungsvoraussetzungen: § 36 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4 HG NW in der Fassung<br />

vom 31.10.2006 (abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung,<br />

Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen).<br />

Die Universität Paderborn strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen als Hoch-<br />

schullehrerinnen an und fordert daher qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

zur Bewerbung auf. Frauen werden gem. LGG bei gleicher Eignung,<br />

Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in<br />

der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die<br />

Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des<br />

Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum 15.10.<strong>2012</strong> unter<br />

Angabe der Kennziffer 1413 erbeten an den:<br />

Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften<br />

Prof. Dr. Torsten Meier<br />

Universität Paderborn<br />

Warburger Str. 100<br />

33098 Paderborn<br />

www.upb.de


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 771<br />

Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 5 000 Studierenden Deutschlands<br />

größte private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Mecha tro nik,<br />

Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende,<br />

interdisziplinäre Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich<br />

anerkannt, gehört zur Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte<br />

im Fernstudium.<br />

Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

eine<br />

Professur und Leitung des Fachbereichs<br />

Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik<br />

Ihre Aufgaben<br />

Aufbau des Fachbereiches Energie-/Umwelt-/Verfahrenstechnik über die Entwicklung,<br />

Akkreditierung und Einführung marktgerechter Studiengänge<br />

Management des Studienbetriebs, Sicherstellung einer optimalen Betreuung unserer<br />

Studierenden<br />

Pflege und Weiterentwicklung des Netzwerks von Studienleitern, Autoren, Dozenten und<br />

Tutoren<br />

Evaluation und Qualitätssicherung<br />

Vertretung des Fachbereichs in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong><br />

Intensivierung der Zusammenarbeit mit Unternehmen, Hochschulen und Verbänden<br />

Mitwirkung an der Selbstverwaltung der Hochschule<br />

Fachliche Anforderungen<br />

Abgeschlossenes Hochschulstudium in den Ingenieurwissenschaften bzw.<br />

der Verfahrenstechnik<br />

Berufserfahrung in der chemischen Verfahrenstechnik<br />

Einschlägige Promotion<br />

Mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb des<br />

Hochschulbereichs<br />

Pädagogische und hochschuldidaktische Kompetenzen, Erfahrungen in der <strong>Lehre</strong><br />

Organisations- und Prozessstärke<br />

Hohes Maß an Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein<br />

Ausgeprägte Kundenorientierung<br />

Sehr gute analytische und strategische Fähigkeiten<br />

Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in<br />

einer innovativen Hochschule, ein attraktives Gehalt, ansprechende Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />

und überzeugende soziale Leistungen.<br />

Interessiert?<br />

Dann möchten wir Sie gerne kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre aussagefähigen Bewerbungs unterlagen<br />

unter Angabe des nächstmöglichen Einstellungstermins an:<br />

Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule<br />

Prof. Dr. Johannes Windeln<br />

Ostendstraße 3 . 64319 Pfungstadt bei Darmstadt<br />

Praesident@wb-fernstudium.de<br />

www.wb-fernstudium.de


772 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 5 000 Studierenden Deutschlands größte<br />

private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Mechatronik, Maschinenbau,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende, interdisziplinäre<br />

Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich anerkannt, gehört zur<br />

Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte im Fernstudium.<br />

Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt die nachfolgend<br />

ausgeschriebene Professur.<br />

Zu den Aufgaben als Professorin/Professor an der Wilhelm Büchner Hochschule gehören in erster Linie die hervorragende<br />

Vertretung des jeweiligen Fachs in der <strong>Lehre</strong>, die Erstellung von Lehrmaterialien für das Fernstudium, die<br />

Durchführung der Prüfungsvorbereitung und die tutorielle Betreuung der Studierenden. Ferner wirken Sie mit bei<br />

der Entwicklung und Akkreditierung neuer Studiengänge, übernehmen Aufgaben im Studienbetrieb und in der<br />

angewandten <strong>Forschung</strong>.<br />

Professur „Praktische Informatik“<br />

Mit Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und Ihrer Promotion in der Informatik oder einer vergleichbaren<br />

Studienrichtung nehmen Sie im Bereich der praktischen Informatik ein breites Aufgabenspektrum wahr. Der Schwerpunkt<br />

Ihrer Tätigkeiten liegt in den Fachgebieten Datenstrukturen und Algorithmen, Programmierung (insbesondere<br />

C/C++, C# und Java), Software Engineering und Datenbanken.<br />

Wir suchen das Gespräch mit Ihnen, wenn Sie über eine ausgeprägte Serviceorientierung verfügen, Ihnen die Arbeit<br />

mit Studierenden große Freude bereitet und Sie idealerweise den Einsatz moderner Hochschuldidaktik bereits<br />

praktiziert haben. Ebenso wichtig ist uns Ihre Fähigkeit, Prozesse zu steuern und in Ihrem Verantwortungsbereich<br />

strukturiert und zielorientiert vorzugehen. Weiter erwarten wir ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein,<br />

Teamfähigkeit und die Bereitschaft zu interdisziplinärem Arbeiten.<br />

Vorausgesetzt werden mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs.<br />

Wir erwarten die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule.<br />

Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in einer innovativen<br />

Hochschule, eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung, ansprechende Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />

und überzeugende soziale Leistungen.<br />

Interessiert?<br />

Dann möchten wir Sie gerne kennenlernen. Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe des<br />

nächstmöglichen Einstellungstermins an:<br />

Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule<br />

Prof. Dr. Johannes Windeln<br />

Ostendstraße 3, 64319 Pfungstadt<br />

Praesident@wb-fernstudium.de<br />

www.wb-fernstudium.de


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 773


774 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

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<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Es geht auch<br />

effektiver<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

An der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften ist<br />

zum 1. Oktober 2013 folgende Professur zu besetzen:<br />

W1-Juniorprofessur für Externes Rechnungswesen<br />

Die Professur ist eingebettet in das Institut für Controlling, Finanzund<br />

Risikomanagement, das sich bislang aus vier Professuren<br />

zusammensetzt. Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber hat das<br />

Fachgebiet Rechnungswesen sowohl aus nationaler, als auch aus internationaler<br />

Perspektive in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu vertreten und soll<br />

durch einschlägige Publikationen in diesem Fachgebiet ausgewiesen<br />

sein; zudem wäre eine weitere Schwerpunktsetzung im Umfeld des<br />

Rechnungswesens, wie zum Beispiel Corporate Governance oder<br />

Auditing, wünschenswert.<br />

ln der <strong>Lehre</strong> sollen von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber<br />

grundlegende und weiterführende Veranstaltungen zum Externen<br />

Rechnungswesen in den Bachelor- und Master-Studiengängen<br />

der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften<br />

angeboten werden. Erwartet werden zudem die Bereitschaft zur<br />

Einwerbung von Drittmitteln und die Beteiligung an der universitären<br />

Selbstverwaltung.<br />

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im Trimestersystem zu Bachelor- und/oder Master-Abschlüssen führt.<br />

<br />

Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung und eine besondere Befähigung zu<br />

wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die herausragende<br />

Qualität einer Promotion nachgewiesen wird. Sofern vor oder nach<br />

der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

oder als wissenschaftliche Mitarbeiterin erfolgt ist, sollen Promotionsund<br />

Beschäftigungsphase zusammen nicht mehr als sechs Jahre<br />

betragen haben. Die Einstellung erfolgt, sofern kein privatrechtliches<br />

Dienstverhältnis begründet wird, im Beamtenverhältnis auf Zeit für<br />

die Dauer von drei Jahren. Nach positiver Evaluierung ist eine<br />

Verlängerung um weitere drei Jahre vorgesehen.<br />

Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an<br />

und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung<br />

auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei<br />

<br />

Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum<br />

20. Oktober <strong>2012</strong> als vertrauliche Personalsache an den<br />

Dekan der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften<br />

der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 775<br />

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<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

2. Quartal <strong>2012</strong><br />

Verbreitete Auflage: 29.882<br />

IVW geprüft


776 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

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Donau-Universität Krems<br />

Universität für Weiterbildung<br />

Die Donau-Universität Krems stellt sich der gesellschaftlichen Herausforderung lebenslangen Lernens: Gegründet 1995,<br />

ist sie bis heute die einzige staatliche Universität in Europa, die sich auf postgraduale Weiterbildung spezialisiert hat.<br />

An der Donau-Universität Krems gelangt folgende Stelle zur Besetzung<br />

Universitätsprofessur für Geriatrie<br />

Teilzeit Inserat Nr.: 1233_Geri<br />

Die Donau-Universität Krems ist die europaweit führende Anbieterin von berufsbegleitenden Universitätslehrgängen. Spezialisiert<br />

auf universitäre Weiterbildung aktualisiert sie das Wissen von AkademikerInnen und Führungskräften und stellt sich der<br />

gesellschaftlichen Herausforderung des lebenslangen Lernens. Die Weiterbildungsuniversität bietet anwendungsorientierte<br />

<strong>Forschung</strong> und setzt auf starke Kooperationspartner aus der Wirtschaft und Wissenschaft sowie öffentlichen Einrichtungen im<br />

In- und Ausland. Das Studienangebot umfasst mehr als 230 Universitätslehrgänge aus den Bereichen Wirtschaft und Management,<br />

Kommunikation, IT und Medien, Gesundheit und Medizin, Recht, Verwaltung und Internationale Beziehungen, Kultur- und<br />

Bildungswissenschaften sowie Bauen und Umwelt. Aktuell studieren mehr als 6000 Studierende aus über 60 Ländern in Krems.<br />

Die Professur wird am Department für Gesundheitswissenschaften und Biomedizin in der Fakultät für Gesundheit und Medizin<br />

etabliert und soll die bestehenden Aktivitäten des Departments auf dem Gebiet der <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> im Bereich der<br />

geriatrischen Medizin qualitativ und konstitutiv stärken. Vorrangig geht es in der <strong>Lehre</strong> um die Ausweitung der Etablierung<br />

von Universitätslehrgängen im Bereich der Geriatrie und der klinischen Pflegewissenschaft insbesondere mit Bezug zur<br />

geriatrischen Medizin.<br />

Für die zu besetzende Professur erwarten wir folgende Fähigkeiten und Kompetenzen:<br />

> Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Qualifikation im Fachbereich „Innere Medizin“, vorzugsweise im<br />

> medizinisch-klinischen Bereich mit Bezug zur Geriatrie<br />

> Medizinische Qualifikation als Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin mit Zusatzqualifikation Geriatrie und mehr<br />

> jährige mklinische Erfahrung als Leiter/Leiterin einer Einrichtung, die sich der Betreuung geriatrischer Patienten<br />

> und Patientinnen widmet.<br />

> Internationale facheinschlägige Lehr- und <strong>Forschung</strong>serfahrung<br />

> Erfahrung in der Akquisition und Leitung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />

> Erfahrung und erfolgreiche Implementierung geriatriespezifischer Universitätslehrgänge<br />

> Anerkannte Publikationstätigkeit, national und international<br />

> Erfahrungen im Bereich der akademisch ausgerichteten Weiterbildung u.a. auch im Zusammenwirken mit etablierten<br />

> klinischen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum<br />

Allgemeine Aufgaben und Anforderungsprofil:<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben des/der zukünftigen Universitätsprofessors/in gehören die Mitarbeit im Fachbereich Geriatrie<br />

in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>, insbesondere die konzeptionelle Weiterentwicklung und Erweiterung der <strong>Forschung</strong>saktivitäten und<br />

des postgradualen Weiterbildungsangebotes. Darüber hinaus sind auf dem Gebiet der <strong>Forschung</strong> wissenschaftliche Projekte<br />

zu gestalten und zu etablieren bzw. entsprechende Drittmittel einzuwerben.<br />

Entsprechend den Anforderungen wird eine kompetente, teamfähige und kommunikative Persönlichkeit mit einem hohen<br />

Maß an unternehmerischen Denken und Flexibilität gesucht, die über einen hohen Grad an Fachkompetenz auf dem Gebiet<br />

der Geriatrie sowie der klinischen Pflegewissenschaft verfügt.<br />

Die Donau-Universität Krems strebt eine Erhöhung des Frauenanteils bei den UniversitätsprofessorInnen an und fordert<br />

qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt.<br />

Die Berufung als UniversitätsprofessorIn erfolgt unbefristet im Rahmen des Berufungsverfahrens gemäß § 98 UG 2002.<br />

Die Mindesteinstufung entsprechend der Dienst- und Besoldungsordnung der Donau-Universität Krems (W1/1) beträgt € 4.789,35<br />

brutto (Basis 38,5 Stunden/Woche). Bereitschaft zur Überzahlung besteht bei entsprechender Qualifizierung.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum .<strong>2012</strong> an die Personalabteilung der Donau-Universität Krems,<br />

astrid.adam@donau-uni.ac.at, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems, Austria. Für Rückfragen steht Ihnen der<br />

Rektor unter der Tel. Nr. 02732/893-2210 zur Verfügung.<br />

Kurzfassung der Bewerbungsangaben: bitte legen Sie das elektronisch ausgefüllte Datenblatt (doc.110 kb) Ihrer Bewerbung bei.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Akademischer Stellenmarkt


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 777<br />

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DHV-Newsletter<br />

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Der DHV-Newsletter, der Mitgliedern und Nichtmitgliedern in gleicher Weise offen steht, erscheint monatlich. Er informiert unter<br />

anderem über Aktuelles aus Hochschulpolitik und Hochschulrecht sowie über Termine und Neuerscheinungen im Internet und auf<br />

dem Buchmarkt.<br />

Das Abonnement des DHV-Newsletters ist kostenlos. Voraussetzung ist, dass der Geschäftsstelle Ihre E-Mail-Adresse bekannt ist.<br />

Zur Bestellung genügt eine formlose E-Mail mit dem Stichwort „Bestellung“ an:<br />

newsletter@hochschulverband.de oder ein Eintrag über den Link<br />

http://www.hochschulverband.de/newsletter


778 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

An der Juristischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen ist zum 1. Oktober 2013 eine<br />

W 3 - Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht,<br />

Rechtsphilosophie oder ein anderes strafrechtliches<br />

Nebengebiet<br />

zu besetzen. Eine einschlägige Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie<br />

nachgewiesene didaktische Eignung werden vorausgesetzt. Erwartet wird die Mitarbeit in der<br />

<strong>Lehre</strong> im Pflichtfachbereich und im Schwerpunktbereich „Kriminalwissenschaften und Strafrechtspflege“<br />

sowie im Nebenfach- und LL.M.-Studiengang.<br />

Die Universität Tübingen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />

Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis 15. Oktober <strong>2012</strong> erbeten an die<br />

Dekanin der Juristischen Fakultät, Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen.<br />

FÖRDERER<br />

DER WISSENSCHAFT<br />

Juristische<br />

Fakultät<br />

Friede Springer Doctoral Scholarships<br />

at the Center for Advanced Studies in Management (CASiM)<br />

The Friede Springer Stiftung supports excellence in research by funding<br />

two Friede Springer Doctoral Scholarships at the Graduate School<br />

of the new research center CASiM at HHL Leipzig Graduate School of<br />

Management (HHL). The scholarships are endowed with a monthly<br />

stipend of up to 1,468 Euros and a waiver of the fee for the doctoral<br />

program at HHL. The scholarships run for three years, are highly competitive<br />

and are open to all nationalities. The successful applicants will<br />

be expected to start by December 01, <strong>2012</strong> (or as soon as possible<br />

thereafter).<br />

The successful applicants will write their doctoral theses in one of the<br />

four research themes of CASiM “The Role of Trust in Firms and with its<br />

Stakeholders”, “Change Management in Firms and Markets”, “Health<br />

Care Economics and Management of Health Care Institutions”, and “Urban<br />

Dynamics: Cities and Firms in Global Competition” and will have<br />

the opportunity to work with the internationally renowned researchers in<br />

business administration, Prof. Dr. Horst Albach, Prof. Dr. Heribert<br />

Meffert, Prof. Dr. Ralf Reichwald and Prof. Dr. Andreas Pinkwart, on the<br />

Executive Board of CASiM as well as with the distinguished faculty<br />

members at HHL. Each scholarship holder will get two supervisors: one<br />

leading researcher from HHL and one member of the Executive Board.<br />

Further information can be obtained from Dr. Kerstin Hesse (Executive<br />

Director of CASiM) via casim@hhl.de or +49 341 9851-820 (see also<br />

www.hhl.de/casim).<br />

Applications must include a curriculum vitae, copies of certificates and<br />

an application letter, as well as a proposal for the research topic in one<br />

of the areas listed above. Please apply by email to casim@hhl.de; the<br />

closing date is October 07, <strong>2012</strong>.<br />

Stiftungsinitiative<br />

Johann Gottfried Herder<br />

Deutscher Akademischer Austauschdienst,<br />

Robert Bosch Stiftung GmbH,<br />

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft<br />

Die Stiftungsinitiative Johann Gottfried Herder unterstützt und vermittelt<br />

seit über 10 Jahren den Einsatz deutscher Emeritae und Emeriti an<br />

Hochschulen im Ausland. Die geförderten Herder-Dozentinnen und -dozenten<br />

geben wichtige Impulse zur Vernetzung ihrer Gastuniversität mit<br />

Hochschulen in Deutschland, zur Erneuerung und Modernisierung des<br />

Lehrangebots der Gastuniversität und vermitteln zudem deutsche Sprache<br />

und Wissenschaftskultur im Ausland. Im Rahmen dieser Stiftungsinitiative<br />

sucht der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />

emeritierte und pensionierte<br />

Hochschullehrerinnen und -lehrer<br />

aller Fachrichtungen<br />

für Gastdozenturen an Hochschulen weltweit.<br />

Auch Führungskräfte im Ruhestand aus Wirtschaft und Verwaltung können<br />

gefördert werden.<br />

Die Gastdozentinnen und -dozenten sollen an solchen ausländischen<br />

Hochschulen zum Einsatz kommen, mit denen gemeinsame Projekte<br />

oder konsolidierte Kooperationsbeziehungen mit deutschen Hochschulen<br />

bestehen. Die vakanten Stellen hierzu finden Sie im Internet<br />

unter www.daad.de/jgh-stellen.<br />

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass sich emeritierte und pensionierte<br />

Dozentinnen und Dozenten mit eigenen Vorschlägen für Einsatzmöglichkeiten<br />

an ausländischen Hochschulen weltweit initiativ bewerben.<br />

Voraussetzung ist, dass an dem Einsatz ein dezidiertes außenkultur-,<br />

wissenschafts- oder entwicklungspolitisches Interesse besteht.<br />

Die Auswahl der Dozentinnen und Dozenten erfolgt durch eine unabhängige<br />

Kommission von Hochschullehrenden.<br />

Dauer und Umfang der Gastdozentur:<br />

in der Regel mindestens 1 Semester bei 8 SWS<br />

Leistungen:<br />

monatliches Tage- und Übernachtungsgeld, Reisekostenpauschale,<br />

Sachmittelpauschale, Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung<br />

Bewerbungsschluss für Dozenturen, die im Sommersemester 2013 beginnen<br />

sollen, ist der 15. Oktober <strong>2012</strong>.<br />

Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen zum Programm<br />

können im Internet unter www.daad.de/jgh abgerufen oder angefordert<br />

werden bei:<br />

Deutscher Akademischer Austauschdienst<br />

Referat 435 (Frau Rädisch), Kennedyallee 50, 53175 Bonn<br />

Tel.: 0228/882-636, Fax: 0228/882-9636<br />

E-Mail: Raedisch@daad.de<br />

So<br />

erreichen<br />

Sie uns<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

Rheinallee 18-20<br />

53173 Bonn<br />

Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />

Fax: 0228 / 902 66-90<br />

anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

www.forschung-und-lehre.de


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 779<br />

VERWALTUNG<br />

MANAGEMENT<br />

FACHKRÄFTE<br />

Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG)<br />

sucht eine/n<br />

Büroleiter/in<br />

Reizt Sie die Kombination von sinnvoller Arbeit für eine gute Sache und direktem<br />

Kontakt mit Entscheidungsträgern? Die Stiftung für die Rechte zukünftiger<br />

Generationen (SRzG) ist ein gemeinnütziger Think-Tank für Generationengerechtigkeit<br />

und Nachhaltigkeit. Die Stiftung wurde für ihre Arbeit<br />

mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Weitere Informationen unter: www.generationengerechtigkeit.de.<br />

Die SRzG sucht zum 1.10.<strong>2012</strong> eine/n Büroleiter/in auf Teilzeitbasis (50%).<br />

Arbeitszeit ist halbtags am Arbeitsort Stuttgart. Die Vergütung liegt bei etwa<br />

1.000 € netto. Sofern der/die Büroleiter/in die SRzG bei Terminen vertritt, hat<br />

er/sie die Möglichkeit, zusätzlich zum Festgehalt Honorareinnahmen zu erzielen.<br />

Die Wohnungsvermittlung kann die SRzG übernehmen.<br />

Zu den Aufgabengebieten zählen:<br />

- die Organisation der Preise und Preisverleihungen der Stiftung<br />

- die Konzeption und Organisation von Symposien und Kongressen<br />

- Mitgliederverwaltung bzw. -gewinnung sowie allgemeine Verwaltungstätigkeit<br />

- die Mitarbeit am Newsletter der Stiftung und die Aktualisierung der Webseite<br />

- Auswahl und Betreuung von Praktikanten<br />

- Fundraising/Projektentwicklung<br />

Ihr Profil<br />

Idealerweise haben Sie mindestens einen BA-Abschluss. Eine hohe Affinität<br />

zu den Themenfeldern Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit wird erwartet.<br />

Erfahrungen in Büroorganisation, Projektmanagement und Drittmittelbeschaffung<br />

sind von Vorteil. Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind<br />

uns wichtig. Der sichere Umgang mit den im Büro üblichen EDV-Programmen<br />

wird vorausgesetzt.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann überzeugen Sie uns mit Ihrer aussagekräftigen<br />

Bewerbung per Email an adrian.schell@srzg.de<br />

Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung<br />

in Braunschweig, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft,<br />

besetzt voraussichtlich zum 1. November <strong>2012</strong> eine Stelle für<br />

Fachdidaktik<br />

(Geschichte oder Sozialkunde/Politik oder Geografie)<br />

oder<br />

Schulpädagogik<br />

Die Vollzeitstelle wird vorbehaltlich der Finanzierung durch die Zuwendungsgeber<br />

nach TV-L E 13 vergütet und ist in den Möglichkeiten des Teilzeit- und Befristungsgesetzes<br />

bzw. des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes zunächst auf<br />

zwei Jahre befristet. Sie kann ggf. verlängert werden.<br />

Ihre Aufgaben:<br />

Sie sichern die fachdidaktische bzw. schulpädagogische Expertise von am GEI<br />

entwickelten und geplanten Projekten. Ihnen obliegt die eigenverantwortliche<br />

Betreuung und Redaktion der Schulbuchrezensionen auf der Internetplattform<br />

des Instituts Edumeres. Darüber hinaus führen Sie eigene <strong>Forschung</strong>sprojekte<br />

durch, die sich an den Arbeitsschwerpunkten des Instituts orientieren, und beteiligen<br />

sich in angemessenem Umfang an allgemeinen Aufgaben des Instituts.<br />

Erwartet werden:<br />

- Schulpraktische Erfahrungen und schultheoretische Kenntnisse<br />

SPITZENMEDIZIN IN HANNOVER<br />

Medizinische Hochschule<br />

Hannover<br />

Die Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Klinische<br />

Chemie, sucht zum 01.01.2013 einen/eine<br />

FACHARZT/FACHÄRZTIN<br />

FÜR LABORATORIUMSMEDIZIN<br />

Die Aufgaben beinhalten die Mitarbeit in Krankenversorgung,<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> im Institut für Klinische Chemie<br />

und im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der MHH.<br />

Die Möglichkeit der Übernahme oberärztlicher Funktionen<br />

bzw. Habilitation ist gegeben.<br />

Einstellungsvoraussetzung ist die Qualifikation zum/zur Facharzt/Fachärztin<br />

für Laboratoriumsmedizin. Die Teilnahme an<br />

Leitstelle und Bereitschaftsdiensten ist erforderlich.<br />

Die Stelle ist zunächst befristet bis 31.12.2015. Es handelt sich<br />

um eine nicht teilzeitgeeignete Vollzeitstelle mit fester Arbeitszeit.<br />

Die Eingruppierung erfolgt nach TV-L. Die MHH<br />

setzt sich für die Förderung von Frauen im Berufsleben ein.<br />

Bewerbungen von Frauen sind deshalb besonders erwünscht.<br />

Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Qualifikation<br />

bevorzugt berücksichtigt.<br />

Ihre Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 31.10.<strong>2012</strong> per<br />

E-Mail oder per Post an:<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Prof. Dr. med. K. Brand<br />

Institut für Klinische Chemie · OE 8110<br />

Carl-Neuberg-Straße 1 · 30625 Hannover<br />

E-Mail: brand.korbinian@mh-hannover.de<br />

Tel.: 0511 532-6614<br />

www.forschung-und-lehre.de www.academics.de<br />

www.mh-hannover.de<br />

- Einschlägige Promotion<br />

- Erfahrung in der Beantragung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />

- Sehr gute Englischkenntnisse<br />

- Hoher Qualitätsanspruch, Verlässlichkeit und Teamfähigkeit<br />

- Belastbarkeit, Einsatzbereitschaft und Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung<br />

Erwünscht sind:<br />

- Erfahrungen in der Erarbeitung von Onlineangeboten (CMS)<br />

- Erfahrungen im Umgang mit <strong>Lehre</strong>rfortbildungseinrichtungen<br />

Sie erwartet:<br />

Eine überaus interessante und vielseitige Tätigkeit in einem außeruniversitären<br />

Institut, das <strong>Forschung</strong> und Wissenstransfer im Bereich kulturwissenschaftlicher<br />

Schulbuch- und Bildungsmedienforschung eng verbindet und in hohem<br />

Maße international tätig ist. Die Möglichkeit der Lehrtätigkeit wird eingeräumt.<br />

Das Georg-Eckert-Institut fördert die berufliche Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Die Stelle ist nicht teilzeitgeeignet. Arbeitsort ist Braunschweig.<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen ausschließlich elektronisch als ein<br />

PDF-Dokument (max. 2 MB) unter dem Kennwort: „Fachdidaktik“ bis zum<br />

30. September <strong>2012</strong> an: Bewerbung@gei.de.


780 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

In der Fakultät für Maschinenbau ist eine Stelle als<br />

Referent/-in für Öffentlichkeitsarbeit<br />

(EntgGr. 13 TV-L)<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Die Stelle ist zunächst<br />

auf zwei Jahre befristet.<br />

Die Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover ist<br />

eine der forschungsstärksten Maschinenbaufakultäten an deutschen<br />

Hochschulen. Um unsere Zukunft erfolgreich zu gestalten, reichen<br />

wissenschaftliche Leistungen allein nicht aus, sie müssen auch in<br />

der Öffentlichkeit kommuniziert werden.<br />

Deshalb suchen wir Sie:<br />

<br />

und Leistungen in allgemein verständlichen Texten formulieren.<br />

<br />

Organisationen werbewirksam darzustellen.<br />

<br />

überzeugende Antworten zu formulieren.<br />

<br />

durchführen.<br />

<br />

<br />

<br />

Herausforderung für Sie. Die Aufgaben werden in enger Abstimmung<br />

mit dem Referat für Kommunikation und Marketing sowie der<br />

Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover wahrgenommen.<br />

Einstellungsvoraussetzungen:<br />

<br />

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<br />

<br />

Die Leibniz Universität Hannover will die berufliche Gleichberechti<br />

gung von Frauen und Männern besonders fördern und fordert<br />

deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

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<br />

Für Auskünfte steht Ihnen die Geschäftsführerin der Fakultät für<br />

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Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover<br />

Fakultät für Maschinenbau<br />

Im Moore 11 b, 30167 Hannover<br />

<br />

3 Medien<br />

1 Preis<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Alles was die Wissenschaft bewegt<br />

An der Technischen Universität Darmstadt ist zum 1. Oktober 2013<br />

die Position der<br />

Präsidentin oder des Präsidenten<br />

zu besetzen.<br />

(Kenn.-Nr. 324)<br />

Die TU Darmstadt hat derzeit ca. 25.000 Studierende und etwa 4.500<br />

Bedienstete, davon 285 Professorinnen und Professoren und deckt<br />

mit 13 Fachbereichen, 4 Studienbereichen und einer Reihe von<br />

<strong>Forschung</strong>szentren, <strong>Forschung</strong>sclustern und <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten<br />

ein breites Fächerspektrum ab.<br />

Auf der Grundlage des seit 2005 geltenden TUD-Gesetzes wurde der<br />

TU Darmstadt ein sehr weitgehender Autonomiestatus verliehen.<br />

Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit, die das Profil der TU Darmstadt<br />

unter Berücksichtigung der sich aus der Autonomie ergebenen<br />

Gestaltungsspielräume kreativ, innovativ und sachkompetent weiterentwickelt.<br />

Zur Präsidentin oder zum Präsidenten kann gewählt werden, wer eine<br />

abgeschlossene Hochschulausbildung besitzt und aufgrund einer mehrjährigen<br />

verantwortlichen beruflichen Tätigkeit, insbesondere in<br />

Wissenschaft, Wirtschaft oder Verwaltung erwarten lässt, dass sie oder<br />

er den Aufgaben des Amtes gewachsen ist.<br />

Die Präsidentin oder der Präsident wird auf Vorschlag des Hochschulrates<br />

von der Universitätsversammlung gewählt. Die Vergütung wird<br />

mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst ver -<br />

handelt.<br />

Die Technische Universität Darmstadt erwartet, dass sich auch der<br />

derzeitige Präsident um das Amt bewirbt.<br />

Die TU Darmstadt begrüßt ausdrücklich die Bewerbungen von Frauen.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von<br />

mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen bis zum 15. Oktober<br />

<strong>2012</strong> als vertrauliche Personalsache an die Vorsitzende der Findungskommission,<br />

Frau Professorin Wunderli-Allenspach, Ref. ID, Karolinenplatz<br />

5, 64289 Darmstadt zu senden.<br />

Bewerbungsfrist: 15.10.<strong>2012</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ✔<br />

+ academics.de ✔<br />

+ forschung-und-lehre.de ✔


9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 781<br />

Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter<br />

im Fokus<br />

Neue<br />

Rubrik –<br />

neuer<br />

Preis<br />

Weitere Informationen: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />

WISS. MITARBEITER<br />

DOKTORANDEN<br />

POSTDOCS<br />

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6|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T A R B E I T E R 527<br />

An der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

im Fachbereich Maschinentechnik und Mechatronik, befristet für die<br />

Dauer von 3 Jahren, folgende Stellen zu besetzen:<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin/<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

für die Lehrgebiete „Konstruktionslehre/CAD-Anwendung“<br />

– Teilzeit 50 v. H., bis zur EG 13 TV-L –<br />

(Kennzeichnung: FB 6/WMA1)<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin/<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

für die Lehrgebiete „Mathematik/Physik/Simulation“<br />

– Teilzeit 50 v. H., bis zur EG 13 TV-L –<br />

(Kennzeichnung: FB 6/WMA2)<br />

Der Einsatz erfolgt schwerpunktmäßig am Studienort<br />

Warburg sowie teilweise am Standort Lemgo.<br />

Den vollständigen Ausschreibungstext und weitere<br />

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<br />

Hochschule unter www.hs-owl.de/karriere.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 16.06.<strong>2012</strong> an die Hochschule O<br />

<br />

<br />

„Wiss.MA/FB6/Warburg“, Liebigstraße 87 326<br />

Die Fachhochschule St. Pölten GmbH ist Anbieterin praxisbezogener<br />

und leistungsorientierter Hochschulausbildung. In <strong>Lehre</strong> und<br />

<strong>Forschung</strong> widmet sie sich den Kompetenzfeldern Medientechnik,<br />

Medienwirtschaft, IT-Sicherheit, Simulation, Schienenverkehr,<br />

Gesundheit und Soziales. Aktuell werden rund 2.000 Studierende<br />

in 16 Studiengängen betreut. Für das Institut für Medienwirtschaft<br />

suchen wir eine/n qualifizierte/n<br />

Wissenschaftliche/n MitarbeiterIn<br />

Ihre Aufgaben:<br />

Organisationsforschung<br />

wirtschaft<br />

(Karenzvertretung, Eintritt 1.9.<strong>2012</strong>)<br />

Durchführung von <strong>Forschung</strong>sprojekten im Bereich Medien-, Marketing- und<br />

Mitarbeit beim Verfassen von <strong>Forschung</strong>santrägen im Bereich Medien-<br />

Betreuung von AuftraggeberInnen<br />

Unterstützung der Institutsleitung in inhaltlicher und administrativer Hinsicht<br />

Ihre Qualifikation:<br />

(Mag. oder MA) mit einem Medien- oder Kommunikationsschwerpunkt<br />

methoden<br />

Abgeschlossenes sozial- oder wirtschaftswissenschaftliches Studium<br />

Hohe Kompetenz in derAnwendung qualitativer und quantitativer <strong>Forschung</strong>s-<br />

Erfahrung in der Durchführung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />

Sehr gute Englischkenntnisse in Wort/Schrift<br />

Genauigkeit, Stressresistenz,Teamplayer/in<br />

Unser Angebot:<br />

Wenn Sie Interesse an der <strong>Forschung</strong> zu aktuellen Themen der Medienwirtschaft<br />

haben, bietet Ihnendie Fachhochschule St. Pölten ein interessantes Aufgabengebiet,<br />

in dem Sie Ihre persönliche <strong>Forschung</strong>skompetenz und berufliche Karriere<br />

weiterentwickeln können. Es erwartet Sie ein engagiertes ForscherInnenteam.<br />

Geboten wird ein Anstellungsverhältnis (TZ 32 Wstd., 1 Jahr befristet).<br />

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte mit Angabe des Jobtitels<br />

bis spätestens 25. Juni <strong>2012</strong> per E-Mail an bewerbungen@fhstp.ac.at.<br />

Fachhochschule St. Pölten GmbH<br />

Abteilung Personal und Recht<br />

Matthias Corvinus-Straße 15<br />

3100 St. Pölten<br />

www.academics.de


782 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

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Über Krisen im<br />

Wissenschaftsalltag<br />

DEPARTMENT FÜR GEOGRAPHIE<br />

LEHRSTUHL FÜR MENSCH-UMWELT-BEZIEHUNGEN<br />

Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) / Post-doc(100%)<br />

Der Lehrstuhl für Mensch-Umwelt-Beziehungen am Department für Geographie<br />

der LMU ist inter- und transdisziplinär ausgerichtet und setzt sich mit Fragen<br />

der Transitionen in Richtung nachhaltige Entwicklung auseinander.<br />

Der/die wissenschaftliche Mitarbeiter(in)/Post-doc soll den Bereich der System<br />

Dynamics- und/oder agentenbasierten Modellierung abdecken. Innerhalb<br />

des Lehrstuhls wird erwartet, dass er/sie (I) bei Projektanträgen mitwirkt und<br />

eigenständig Projekte erarbeitet; (II) die Modellierungskompetenz am Lehrstuhl<br />

erweitert; (III) in der Entwicklung des Masterprogramms: „Human Geography<br />

and Sustainability: Monitoring, Modelling and Management“ mitwirkt;<br />

und (IV) administrative Aufgaben übernimmt.<br />

Anforderungen:<br />

Doktorat in Geographie, Psychologie, Umweltwissenschaften, etc.<br />

Sehr gute Kenntnisse in der System Dynamics- und/oder agentenbasierten<br />

Modellierung (MFA und LCA von Vorteil)<br />

Erfahrung in empirischer und interdisziplinärer <strong>Forschung</strong><br />

Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln<br />

Sehr gute Englischkenntnisse und gute Deutschkenntnisse<br />

Lehrdeputat: 5 SWS im Bereich des Humangeographie-Bachelors und im<br />

o.g. Master<br />

Der Arbeitsplatz befindet sich in zentraler Lage in München und ist ideal mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Schwerbehinderte Bewerber/innen<br />

werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungsfrist: 21. September <strong>2012</strong><br />

Beginn: 15. November <strong>2012</strong> oder nach Vereinbarung<br />

Anstellungsdauer: zuerst Befristung auf ein Jahr; insgesamt ist eine Beschäftigungsdauer<br />

von max. 5 Jahren, bei Habilitation max. 6 Jahren vorgesehen;<br />

nach einem Jahr Beschäftigung ist eine Verbeamtung auf Zeit möglich.<br />

BewerberInnen werden gebeten, ihre Unterlagen (Motivationsschreiben, CV,<br />

Zeugnisse, Schriftenverzeichnis, zwei Referenzschreiben, Angabe von drei<br />

Referenzen) elektronisch in nur einem pdf File bis zum 21. September <strong>2012</strong><br />

an Frau Prof. Dr. Claudia R. Binder (claudia.binder@lmu.de) zu senden. Für<br />

Fragen steht Ihnen Prof. Binder gerne zur Verfügung.


Foto: Uwe Aufderheide<br />

9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ZU ENDE GEDACHT 783<br />

Zu Ende gedacht<br />

Ich beginne meinen Tag...<br />

mit Cornflakes und Inforadio.<br />

Meine besten Einfälle habe ich...<br />

beim Spazierengehen in der Natur.<br />

Wenn ich einen Rat brauche,...<br />

frage ich meinen Mann.<br />

Am meisten ärgere ich mich,...<br />

wenn ich beim Tischkicker im Büro<br />

wieder einmal auf das falsche Tor<br />

schieße.<br />

Das nächste Buch, das ich lesen<br />

will,...<br />

ist von Robert B. Laughlin: Der Letzte<br />

macht das Licht aus.<br />

Wenn ich das Fernsehen anschalte,...<br />

schaue ich meistens Nachrichten.<br />

Energie tanke ich...<br />

auf einer Nordseeinsel.<br />

Wenn ich mehr Zeit hätte,…<br />

würde ich alte Freunde besuchen.<br />

Mit einer unverhofften Million<br />

würde ich...<br />

ein <strong>Forschung</strong>sprojekt zum Thema<br />

Energiewende finanzieren.<br />

Ich frage mich manchmal,…<br />

warum so viele Menschen einen<br />

SUV (Sport Utility Vehicle) kaufen.<br />

Die Wahrheit zu finden…<br />

ist mühsam, macht aber Spaß.<br />

Das Bewusstsein von der eigenen<br />

Vergänglichkeit…<br />

spornt an.<br />

Kreativität entsteht…<br />

im <strong>Forschung</strong>sverbund.<br />

Freude an meinem Beruf...<br />

ist riesig.<br />

Die Zeit meines Studiums...<br />

war der Start für die <strong>Forschung</strong> zu<br />

den wirtschaftlichen Folgen von<br />

Energiepolitik.<br />

Wissenschaftler sind Menschen...<br />

...!<br />

Wenn ich Wissenschaftsministerin<br />

wäre,...<br />

würde ich den interdisziplinären<br />

Diskurs fördern.<br />

Der Fortschritt von Wissenschaft und<br />

Technik...<br />

ist jeden Tag erlebbar!<br />

STECKBRIEF<br />

Professor Dr. Claudia Kemfert<br />

Alter: 43<br />

Familiäres: verheiratet<br />

Berufliches: Claudia Kemfert<br />

leitet seit April 2004 die Abteilung<br />

Energie, Verkehr, Umwelt am<br />

Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW Berlin) und ist<br />

seit April 2009 Professorin für<br />

Energieökonomie und Nachhaltigkeit<br />

an der Hertie School of<br />

Governance (HSoG). Sie studierte<br />

Wirtschaftswissenschaften an<br />

den Universitäten Bielefeld und<br />

Oldenburg (Promotion 1998) und<br />

Stanford. Sie ist Preisträgerin der<br />

DFG, der Helmholtz und der Leibniz<br />

Gesellschaft und wurde im<br />

Rahmen der „Elf der Wissenschaft“<br />

im Jahr 2006 ausgezeichnet.<br />

Zuletzt erhielt sie die Urania<br />

Medaille und den B.A.U.M Umweltpreis<br />

in der Kategorie Wissenschaft.


784 EXKURSION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />

Exkursion<br />

„ Donnerwetter!“<br />

Goethe, der Kalender und der Wein<br />

Der treue Diener Goethes, Karl, erhält am<br />

27. August (1818) früh Befehl, zwei Flaschen<br />

Rotwein nebst zwei Gläsern heraufzubringen<br />

und in den sich gegenüberliegenden Fenstern<br />

aufzustellen. Nachdem dies geschehen, beginnt<br />

Goethe seinen Rundgang im Zimmer, wobei er<br />

in abgemessenen Zwischenräumen an einem<br />

Fenster stehen bleibt, dann am andern, um<br />

jedesmal ein Glas zu leeren. Nach einer<br />

geraumen Weile tritt Rehbein, der ihn nach<br />

Karlsbad begleitet hatte, ein.<br />

Goethe. Ihr seid mir ein schöner Freund! Was<br />

für einen Tag haben wir heute und welches<br />

Datum?<br />

Rehbein. Den siebenundzwanzigsten August,<br />

Exzellenz.<br />

Goethe. Nein, es ist der achtundzwanzigste und<br />

mein Geburtstag.<br />

Rehbein. Ach was, den vergesse ich nie; wir<br />

haben den siebenundzwanzigsten.<br />

Bild: mauritius-images<br />

Goethe. Es ist nicht wahr! Wir haben den achtundzwanzigsten.<br />

Rehbein (determiniert). Den siebenundzwanzigsten!<br />

Goethe (klingelt, Karl tritt ein). Was für ein<br />

Datum haben wir heute?<br />

Karl. Den siebenundzwanzigsten, Exzellenz.<br />

Goethe. Daß Dich – Kalender her! (Karl bringt<br />

den Kalender.)<br />

Goethe (nach langer Pause). Donnerwetter! Da<br />

habe ich mich ja umsonst besoffen. –<br />

Letzteres konnte für alle, die ihn kannten, nur als<br />

eine humoristische Phrase gelten, denn Goethe<br />

betrank sich nie.<br />

Wilhelm Rehbein; (1776-1825),<br />

Goethes Hausarzt.


<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreisen<br />

✁<br />

STUDIENREISE VOM 1. BIS 6. OKTOBER <strong>2012</strong><br />

Madrid, das Herz Kastiliens<br />

Kulturimpressionen in Spaniens lebhafter Metropole<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

begleiten Sie uns auf eine Studienreise nach Madrid und entdecken<br />

Sie das kosmopolitische Flair und das reiche kulturelle<br />

Erbe der spanischen Hauptstadt. Auch wenn ihre Ursprünge<br />

bereits im 9. Jh. liegen, gelangte die Stadt erst zu richtiger Blüte,<br />

nachdem der habsburgische Herrscher Philipp II. im Jahr 1561<br />

das Parlament und den königlichen Hof von Toledo nach Madrid<br />

verlegte. So formten zunächst die Habsburger und später die<br />

Bourbonen aus der unbedeutenden Provinzstadt in der geografischen<br />

Mitte des Landes das politische, geistige und kulturelle<br />

Zentrum der spanischen Nation.<br />

Die ausführlichen Stadtbesichtigungen unserer Leserreise führen<br />

zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der faszinierenden<br />

Weltstadt. Ausgehend von der Puerta del Sol, dem „Nullpunkt<br />

der Nation“, entdecken wir prächtige Paläste, die an die glanzvollen<br />

Tage des „Goldenen Zeitalters“ erinnern. Wir bummeln<br />

über die Plaza Mayor und besuchen den kostbar ausgestatteten<br />

Königspalast. Ein besonderer Höhepunkt ist der Besuch des<br />

Prado-Museums mit seiner Sammlung weltberühmter Gemälde<br />

großer Meister wie El Greco, Velázquez und Goya. Auch die<br />

wertvolle Kunstsammlung Thyssen-Bornemisza im Palacio de<br />

Villahermosa und das Kunstzentrum Reina Sofia untermauern<br />

den Rang der Stadt als herausragende Kulturmetropole.<br />

Vor den Toren Madrids besuchen wir den beeindruckenden Renaissance-Palast<br />

El Escorial, der Kloster, Grablege vieler spanischer<br />

Herrscher und Königspalast zugleich ist. Wir erkunden das his -<br />

torische Zentrum Toledos, das anschaulich von der Bedeutung<br />

der Stadt im Mittelalter berichtet. Abwechslungsreiche Ausflüge<br />

in das altkastilische Segovia und nach Aranjuez, die ehemalige<br />

Sommerresidenz der Könige, runden unser Programm ab.<br />

INFORMATIONS-COUPON<br />

Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonder programms und der Anmeldeunterlagen<br />

für: Ägypten Marokko<br />

Andalusien<br />

Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ · Rheinallee 18–20 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de<br />

Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.<br />

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REISELEISTUNGEN<br />

Flug mit Lufthansa oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft<br />

ROTALA Studien-Reiseleitung<br />

Ausführliche Stadtbesichtigungen und Ausflüge inklusive<br />

Eintrittsgeldern<br />

Unterbringung im gepflegten ****Stadthotel Rafael Atocha<br />

Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />

Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Sat-TV, Telefon, Safe<br />

und Minibar<br />

Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen<br />

Im Rahmen der Halbpension Tapas-Abendessen<br />

in einem Restaurant mit anschließender Flamencovorführung<br />

Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />

REISEPREISE PRO PERSON IN EURO<br />

Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.379,–<br />

Köln und Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.349,–<br />

München und Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.379,–<br />

Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.379,–<br />

Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .266,–<br />

Ab allen weiteren deutschen Flughäfen, die von der Lufthansa<br />

bedient werden, gilt der Preis ab Stuttgart.<br />

LESERREISEN-VORSCHAU<br />

Name Vorname Datum<br />

Eine Auswahl weiterer <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreisen<br />

in den Jahren <strong>2012</strong> und 2013:<br />

Ägypten | Studienreise vom 16. bis 26. November <strong>2012</strong><br />

Marokko | Studienreise vom 8. bis 17. März 2013<br />

Andalusien | Studienreise vom 18. bis 29. April 2013<br />

Straße PLZ/Ort Unterschrift<br />

FOTOLIA.COM (3)


Das Barocke Universum<br />

Schloss Friedenstein<br />

99867 Gotha<br />

Telefon (03621) 82 34-0<br />

www.stiftung-friedenstein.de

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