2012 - Forschung & Lehre
2012 - Forschung & Lehre
2012 - Forschung & Lehre
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
www.forschung-und-lehre.de<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
alles was die wissenschaft bewegt<br />
Großer<br />
Akademischer<br />
Stellenmarkt<br />
| ab Seite 755<br />
Wissenschaft<br />
und Wein | ab Seite 700<br />
LÄNDER<br />
Die neue<br />
W-Besoldung<br />
| ab Seite 718<br />
BRANDENBURG<br />
Hybrid Gesamthochschule<br />
| ab Seite 722<br />
19. Jahrgang | 7,– $<br />
9|12<br />
BOLOGNA-REFORM<br />
Der Kobra-Effekt<br />
| ab Seite 724
Das Programm<br />
Voraussetzung<br />
Die Bewerbungsfrist<br />
Kontakt<br />
Weitere Informationen<br />
Stipendienprogramm 2013<br />
für Postdoktoranden<br />
und Juniorprofessoren<br />
Das Stipendienprogramm der Daimler und Benz Stiftung<br />
wendet sich an junge Nachwuchswissenschaftler nach<br />
der Promotion und soll sie auf ihrem Weg in die Wissenschaft<br />
unterstützen.<br />
ist gemäß der Stiftungssatzung offen für alle Fachdisziplinen<br />
und Themen und fördert eigenständige <strong>Forschung</strong>svorhaben.<br />
Das Stipendium ist auf die Dauer von zwei Jahren angelegt; die<br />
jährliche Fördersumme beträgt 20.000 Euro.<br />
für eine Bewerbung ist die institutionelle Anbindung an eine<br />
deutsche Universität oder wissenschaftliche Einrichtung.<br />
Die Promotion darf zum Zeitpunkt des Bewerbungsschlusses<br />
nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.<br />
endet mit Ablauf des 2.11.<strong>2012</strong>.<br />
<br />
<br />
<br />
zum Bewerbungsverfahren finden sich unter<br />
www.daimler-benz-stiftung.de
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STANDPUNKT 693<br />
Peter-André Alt<br />
ist Professor für Neuere<br />
deutsche Literaturwissenschaft<br />
und Präsident der<br />
Freien Universität Berlin.<br />
Foto: Bernd Wannenmacher / Freie Universität Berlin<br />
Im Dickicht<br />
der Programme<br />
Universitäten und<br />
Fachhochschulen in<br />
Deutschland expandieren.<br />
Die Zahl der<br />
Studierenden wächst<br />
stetig, zuletzt begünstigt<br />
durch doppelte<br />
Abiturjahrgänge und<br />
die Aussetzung der<br />
Wehrpflicht. Vor allem<br />
aber nimmt die<br />
Zahl der Studiengänge<br />
zu (was man von<br />
den Budgetsummen<br />
für den Grundhaushalt<br />
leider nicht feststellen<br />
kann). Im Jahr 2011<br />
gab es in Deutschland<br />
gemäß Statistik der Hochschulrektorenkonferenz<br />
16 381 Studienangebote. Der überwältigende Anteil<br />
entfällt auf Bachelorprogramme (7 255),<br />
knapp gefolgt von den Masterprogrammen<br />
(6 634). Das Spektrum der Themen reicht von<br />
„Abenteuer- und Erlebnispädagogik“ bis zu „Zukunftssicheres<br />
Bauen“. Man kann „Digitale Spiele“<br />
studieren, es gibt einen Bachelor in „Hazard<br />
Control“ und einen Master in „Fitnessökonomie“.<br />
Brauchen wir eine derart große, im Detail verwirrende<br />
Bandbreite?<br />
Die Antwort lautet: Die Vielfalt der Offerten ist<br />
kein Indikator für Qualität, sondern ein Merkmal<br />
fehlender Abstimmung und Kontrolle. Das deutsche<br />
Hochschulsystem hat die Zellteilung seiner<br />
Fächer allzu sorglos geschehen lassen. Jede Mode<br />
wird hier zur Disziplin erhoben, jeder Trend mündet<br />
in ein Programm. Man muss kein Prophet sein,<br />
um voraussagen zu können, dass zahlreiche neue<br />
Studienangebote das kommende Jahrzehnt nicht<br />
überleben. Wo gibt es im universitären Spektrum<br />
noch das Fach Kybernetik, das in den 70er Jahren<br />
als Musterbeispiel für die interdisziplinäre Kooperation<br />
zwischen Sozial- und Naturwissenschaften<br />
galt? Viele der seit den 80er Jahren beliebten<br />
Technik-Studiengänge werden heute reihenweise<br />
geschlossen und nicht mehr fortgeführt.<br />
Das Problem liegt in der oftmals unorganischen<br />
Struktur neu geschnittener Studiengänge. Ein Zusammenwerfen<br />
von Einzelaspekten und Themen<br />
ergibt noch keine Disziplin. Allein auf dem Fundament<br />
einer Fachkultur mit ihren eigenen Methoden<br />
und formalen Verfahrensweisen der Erkenntnissicherung<br />
lässt sich jedoch eine wissenschaftsbasierte<br />
Qualifikation vermitteln. Wenn Universitäten<br />
und Hochschulen ihre zentrale Aufgabe<br />
ernstnehmen, dann sollten sie nur solche Studienprogramme<br />
anbieten, die eine methodisch fundierte<br />
Ausbildung auf der Basis disziplinärer Seriosität<br />
vermitteln.<br />
Die mittelalterliche Artistenfakultät kam noch<br />
mit sieben Fächern aus; hinzu traten die Rechtswissenschaft<br />
und die Theologie. Es wäre ein gutes<br />
Zeichen, wenn sich das deutsche Hochschulsystem<br />
auf den Kernbestand der Disziplinen besinnen<br />
und strengere Qualitätsmaßstäbe für seine Studiengänge<br />
etablieren würde. Denn nicht alles, was<br />
am Markt läuft, ist gut für die wissenschaftliche<br />
Ausbildung.
694 INHALT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Inhalt<br />
STANDPUNKT<br />
Peter-André Alt<br />
693 Im Dickicht der Programme<br />
NACHRICHTEN<br />
696 HRK-Präsident übt scharfe Kritik an der Bologna-Reform<br />
WISSENSCHAFT UND WEIN<br />
Andreas Speer<br />
700 Auf ein Glas Wein mit Kant<br />
Oder: „Der Mensch ist, was er trinkt“<br />
Ulrich Fischer<br />
702 Das Werden des Weins<br />
Über die Bedeutung des Terroirs, nordwärts ziehende<br />
Schädlinge und die Auswirkungen des Klimawandels<br />
Hermann Kurzke<br />
706 Kann man trinkend gute Bücher schreiben?<br />
Der Wein und die Literatur<br />
Heinz Decker<br />
710 Ist er nun gesund oder nicht?<br />
Wein biologisch betrachtet<br />
Hans Peter Althaus<br />
712 Feinfleischig flitzende Forelle<br />
Weinbeschreibung zwischen Fachsprache und Werbejargon<br />
Thomas Sommer<br />
714 Guter Wein entsteht im Weinberg<br />
Fragen an den besten Sommelier Deutschlands<br />
Dieter Hoffmann<br />
716 Wein als Wirtschaftsfaktor<br />
Aktuelle Tendenzen<br />
W-BESOLDUNG<br />
Michael Hartmer<br />
718 Die neue W-Besoldung?<br />
Länder auf der Suche nach verfassungsfester<br />
Professorenbesoldung<br />
KLARTEXT<br />
721 „Von einem, der auszog...“<br />
Eine Geschichte über Akkreditierung und Reakkreditierung<br />
Foto: dpa-picture alliance<br />
Wissenschaft<br />
und Wein<br />
Der Wein gehört zur europäischen Kultur-<br />
und Geistesgeschichte. Wie wurde<br />
und wird er von Schriftstellern und<br />
Wissenschaftlern wahrgenommen? Was<br />
sagen die Önologie, die Medizin, die<br />
Sprachwissenschaft und nicht zuletzt<br />
die Philosophie über den Wein? Was rät<br />
ein Sommelier aus der Praxis?<br />
Wissenschaft und Wein . . . . . . . . . 700<br />
Neue W-Besoldung<br />
Grundbesoldung W – alt und neu<br />
Hessen – Besoldungsordnung W<br />
Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />
3 807,40 Euro<br />
Geplant ab 1<br />
Erfahrun<br />
5 Jahre lang 5 Jahre lang 5 Jahre<br />
Stufe 1 Stufe 2 Stufe<br />
4 780,00 Euro 4 960,00 Euro 5 140,00<br />
5.300,00 Euro 55.500,00 Euro 5 710,00<br />
Bayern – Besoldungsordnung W<br />
Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts,<br />
das die W 2-Grundbesoldung<br />
als „evident amtsunangemessen“<br />
bezeichnet hat, sind nun die Bundesländer<br />
aufgefordert, die W-Besoldung<br />
nachzubessern. Hessen und Bayern<br />
haben nun Gesetzentwürfe vorgelegt,<br />
wie eine verfassungskonforme Reform<br />
der Reform aussehen soll. Werden<br />
diese nun den Anforderungen des<br />
höchsten deutschen Gerichts gerecht?<br />
Eine Analyse.<br />
Der Bildungsleviathan . . . . . . . . . . 718
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> INHALT 695<br />
Der Kobra-Effekt<br />
Die Mobilität der Studenten international<br />
und national zu fördern ist ein Zentrales<br />
Anliegen der Bologna-Reform.<br />
Das ECTS-Kreditpunktesystem sollte<br />
eine objektive Vergleichbarkeit ermöglichen.<br />
Doch scheint dieses System Mobilität<br />
eher zu behindern. Warum?<br />
Wie die Bologna-Reform das Studium<br />
im Ausland erschwert. . . . . . . . . . . 724<br />
Afghanistan<br />
In Afghanistan, in Deutschland vor allem<br />
als Kriegsschauplatz wahrgenommen,<br />
studieren derzeit über einhunderttausend<br />
junge Menschen. Wie sieht es<br />
vor Ort aus? Wie helfen deutsche Institutionen?<br />
Ein Bericht.<br />
Zehn Jahre Engagement . . . . . . . . 732<br />
Präsentation<br />
Science Slams boomen derzeit in<br />
Deutschland. Vor allem junge Wissenschaftler<br />
beteiligen sich und präsentieren<br />
ihre <strong>Forschung</strong> in zehn Minuten.<br />
Wie verläuft ein typischer Science<br />
Slam? Welche Argumente sprechen für<br />
die knappe Art der Wissenschaftspräsentation?<br />
Science Slams. . . . . . . . . . . . . . . . . 736<br />
Foto: dpa-picture alliance Foto: picture-alliance / Trigger Image<br />
HOCHSCHULFUSION BRANDENBURG<br />
Heyno Garbe<br />
722 Hybrid Gesamthochschule<br />
Plädoyer für eine Integration der Hochschule Lausitz<br />
in die BTU Cottbus<br />
BOLOGNA-REFORM<br />
Stefan Kühl<br />
724 Der Kobra-Effekt<br />
Plädoyer für die Abschaffung des ECTS-Systems<br />
DOKTORTITEL<br />
Armin Himmelrath<br />
728 Promotionsbetrug im Selbstversuch<br />
Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte<br />
AFGHANISTAN<br />
Dorothea Rüland<br />
732 Afghanistan braucht eine akademische Elite<br />
Zehn Jahre Engagement deutscher Hochschulen beim<br />
Wiederaufbau des afghanischen Hochschulsystems<br />
GLEICHSTELLUNG<br />
Andrea Löther<br />
734 Krippen statt Quote<br />
Ein wissenssoziologisches Missverständnis<br />
PRÄSENTATION<br />
Jens Dittrich<br />
736 Die Zehn-Minuten-Herausforderung<br />
Über Science Slams<br />
KARRIERE-PRAXIS<br />
Stefan Schulz-Hardt<br />
744 Die große Illusion<br />
Zur Synergie in Gruppen<br />
RUBRIKEN<br />
738 <strong>Forschung</strong>: Ergründet und entdeckt<br />
740 Zustimmung und Widerspruch<br />
741 Lesen und lesen lassen<br />
742 Entscheidungen aus der Rechtsprechung<br />
743 Steuerrecht<br />
746 Habilitationen und Berufungen<br />
752 Impressum<br />
755 Akademischer Stellenmarkt<br />
783 Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Claudia Kemfert<br />
784 Exkursion
696 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Nachrichten<br />
HRK-Präsident übt scharfe Kritik an der Bologna-Reform<br />
Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz,<br />
Horst Hippler, hat zehn<br />
Jahre nach deren Beginn die<br />
Bolognareform scharf kritisiert.<br />
Die Reform mache es<br />
entgegen ihren Zielen den<br />
Studenten nicht einfacher,<br />
ins Ausland zu gehen. „Dieses<br />
Versprechen ist nicht<br />
ZAHL DES MONATS<br />
Seit<br />
10 Jahren<br />
stehen Bachelor und<br />
Master gleichberechtigt<br />
neben den traditionellen<br />
Abschlüssen wie dem<br />
Diplom.<br />
wirklich erfüllt worden. Im<br />
Ausland müssen sie sich die<br />
Leistungen auch erst mal anerkennen<br />
lassen. Das ist oft<br />
nach wie vor schwierig“, sagte<br />
Hippler der Süddeutschen<br />
Zeitung. Auch das ECTS<br />
Punktesystem für die gegen-<br />
CHE-RANKING<br />
seitige Anerkennung von<br />
Studienleistungen sei „keine<br />
echte Währung“. Sie besage<br />
nur, wie stark ein durchschnittlicher<br />
Student zum<br />
Beispiel durch ein Seminar<br />
zeitlich belastet werde. Die<br />
Punkte sagten aber nichts darüber<br />
aus, was jemand könne.<br />
Hippler betonte, der Bachelor<br />
sei bestenfalls ein erster<br />
Abschluss mit einer Berufsbefähigung,<br />
aber dies sei<br />
„keine Berufsqualifikation“.<br />
Der HRK-Präsident kritisierte<br />
auch das sechssemestrige<br />
Bachelorstudium. Man müsse<br />
sich entscheiden, ob man<br />
eine Hochschulausbildung<br />
rein berufsbezogen wolle, wie<br />
sie die Fachhochschulen böten,<br />
oder eine andere Art der<br />
Ausbildung wie an den Universitäten.<br />
„Eine Universität<br />
muss mehr leisten als Ausbildung,<br />
nämlich Bildung. Das<br />
tut sie mit dem Bachelor<br />
nicht“. So sei ein universitärer<br />
„Bachelor of Engineering“<br />
kein vollwertiger Inge-<br />
Historiker rufen zum Boykott auf<br />
D er Verband der Historiker Deutschlands (VHD)<br />
wird sich auch in diesem Jahr nicht an dem Ranking<br />
des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) beteiligen.<br />
Bereits im Jahr 2009 hatten die Historiker eine<br />
Unterstützung dieser Art der Wissenschaftsdokumentation<br />
abgelehnt. Trotz der umfangreichen Kritik des VHD,<br />
der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und anderer<br />
Wissenschaftsorganisationen halte das CHE aber an einem<br />
Verfahren fest, das bestenfalls „irreführende Angaben“<br />
ermögliche und „wenig aussagekräftige Informationen<br />
über die Geschichtswissenschaft in Deutschland<br />
bereitstelle, kritisiert der Verband.<br />
nieur und ein Bachelor-Absolvent<br />
in Physik sei „nie im<br />
Leben ein Physiker.“ Nach<br />
Ansicht Hipplers sei auch das<br />
Bologna-Leitbild, die Menschen<br />
schneller durchs Studium<br />
und in den Beruf zu bringen,<br />
falsch. Dies habe inzwischen<br />
auch die Wirtschaft erkannt.<br />
Die Unternehmen<br />
brauchten Persönlichkeiten,<br />
nicht nur Absolventen. „Wir<br />
alle arbeiten immer länger, da<br />
ist es sinnvoll, am Anfang<br />
mehr Zeit zu investieren und<br />
eine solche Persönlichkeit<br />
auszubilden. Hierzu gehört<br />
auch, dass Studenten über<br />
den Tellerrand des Fachs hinausschauen<br />
können. Der Jugendwahn<br />
ist an dieser Stelle<br />
vorbei“.<br />
Der Präsident des Deutschen<br />
Hochschulverbandes<br />
Kempen äußerte sich zustimmend,<br />
aber auch verwundert<br />
über die Kritik Hipplers.<br />
Schließlich habe die HRK<br />
sich maßgeblich an der viel<br />
zu schnellen Verwirklichung<br />
der Bolognareform beteiligt.<br />
Hipplers Vorgänger Gaehtgens<br />
und Wintermantel seien<br />
entschiedende Fürsprecher<br />
der Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
gewesen und hätten<br />
Fristen für die Reformen<br />
gesetzt, sagte Kempen. Nach<br />
zehn Jahren endlich die<br />
Schwächen der Bologna-Studiengänge<br />
zu erkennen, sei<br />
den Studentengenerationen<br />
gegenüber zynisch, die unter<br />
diesen Bedingungen hätten<br />
studieren müssen. Kempen<br />
sagte weiter, es sei noch immer<br />
ein Problem, dass es in<br />
manchen Fächern nicht genügend<br />
Masterstudiengänge<br />
gebe, auch die Anzahl der<br />
Studienabbrecher sei höher<br />
als in den bisherigen Studiengängen.<br />
Bundesbildungsministerin<br />
Annette Schavan (CDU) wies<br />
die Kritik der Hochschulrektorenkonferenz<br />
an den Bachelor-<br />
und Master-Studiengängen<br />
zurück. „Ich bin im<br />
übrigen nicht der Meinung,<br />
dass die Meinung von Herrn<br />
Hippler die der Hochschulrektoren<br />
ist“, sagte sie dem<br />
ARD-Morgenmagazin. Es gebe<br />
eine Erfolgsbilanz. Dank<br />
der Bologna-Reform würden<br />
doppelt so viele Studenten<br />
ins Ausland gehen, bei den<br />
Bachelor-Absolventen gebe<br />
es eine geringe Arbeitslosenrate<br />
von zwei Prozent. Schavan<br />
betonte gegenüber der<br />
Zeitung Die Welt, dass „für<br />
die Qualität der Studiengänge<br />
die Hochschulen verantwortlich<br />
seien. Schavan wertet<br />
den Bachelor wie die Kultusministerkonferenz<br />
der<br />
Länder als berufsqualifizierenden<br />
Abschluss.<br />
Die Bundesregierung untersucht<br />
nach einer Meldung<br />
von Zeit-online, ob bereits<br />
Bachelor-Absolventen Zugang<br />
zum höheren Dienst in<br />
staatlichen Institutionen bekommen<br />
sollen. Bislang ist<br />
ein Masterabschluss Voraussetzung.<br />
Als Begründung<br />
nannte das BMBF, dass „der<br />
Bachelor ein vollwertiger<br />
akademischer Abschluss“ sei.<br />
„Die weitere Öffnung im öffentlichen<br />
Dienst wäre auch<br />
das richtige Signal an die Bachelor-Absolventen,<br />
dass ein<br />
direkter Berufseinstieg eine<br />
gute Option ist.“
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRICHTEN 697<br />
Europäische Universitäten kritisieren Evaluation<br />
als Erbsenzählerei<br />
Mehrere große europäische<br />
Universitäten<br />
haben Politik und Wissenschaft<br />
dazu aufgefordert, der<br />
immer weiter ausufernden<br />
Evaluation von <strong>Forschung</strong> ein<br />
Ende zu setzen. Das Begutachten,<br />
Auswerten und Steuern<br />
von Wissenschaft habe<br />
sich zu „einer ungesunden<br />
Obsession“ ausgewachsen, die<br />
zu einer „Kultur von Erbsenzählerei“<br />
führe. Dies berichtet<br />
der Berliner Tagesspiegel unter<br />
Berufung auf eine Erklärung<br />
der „League of European<br />
Research Universities“. In diesem<br />
Verbund sind 21 Universitätenzusammengeschlossen,<br />
darunter die Universitäten<br />
von Oxford, Cambridge,<br />
Leiden, die Universitäten Zürich<br />
und Mailand sowie aus<br />
Deutschland die LMU München,<br />
die Universität Heidel-<br />
Kempen: „Wissenschaftsbetrug ist kriminell“<br />
Der Deutsche Hochschulverband<br />
(DHV) hat den<br />
Gesetzgeber dazu aufgefordert,<br />
einen Straftatbestand<br />
Wissenschaftsbetrug zu schaffen.<br />
Der DHV wendet sich damit<br />
gegen die Branche der sogenanntenPromotionsberater.<br />
Sie steht in dringendem<br />
Verdacht, kommerziell für<br />
vermeintliche Promovenden<br />
Dissertationen, aber auch für<br />
Studierende Bachelor- und<br />
Masterabschlussarbeiten zu<br />
verfassen. „Ghostwriter bringen<br />
die akademischen Grade<br />
und die Hochschulen, die sie<br />
verleihen, in Verruf“, erklärte<br />
der Präsident des DHV, Professor<br />
Dr. Bernhard Kempen.<br />
„Das geht zu Lasten der großen<br />
Mehrzahl der Akademiker,<br />
die ihre akademischen<br />
Grade rechtmäßig durch Leistung<br />
erworben haben.“<br />
Um der Entwertung akademischer<br />
Grade einen Riegel<br />
vorzuschieben, müssten<br />
die Abschreckungsinstrumente<br />
geschärft werden. Das<br />
Aufspüren und die Ahndung<br />
berg und die Universität Freiburg.<br />
Die Evaluationen hätten<br />
„unerwünschte Konsequenzen“,<br />
heißt es in der Erklärung.<br />
Universitäten müssten<br />
„exzessive Mengen an Daten“<br />
produzieren, was an die Grenze<br />
personeller und finanzieller<br />
Ressourcen gehe. Oft würden<br />
sich Begutachtungen doppeln,<br />
was zu zusätzlichen Belastungen<br />
führe. Hochwertige <strong>Forschung</strong><br />
werde so nicht unterstützt,<br />
sondern behindert.<br />
Die Universitäten erkennen<br />
zwar an, dass Politik und<br />
Gesellschaft ein berechtigtes<br />
Interesse daran hätten zu erfahren,<br />
was Hochschulen leisteten.<br />
Auch Universitäten<br />
selbst würden dazu tendieren,<br />
die eigenen Leistungen immer<br />
umfassender zu analysieren,<br />
um institutionelle und in-<br />
von Plagiaten müsse auch in<br />
Zukunft die Scientific Community<br />
leisten. Gegenüber<br />
gewerblichen Promotionsberatern,<br />
die seit Jahrzehnten<br />
ungehindert per Annonce gegen<br />
hohe Entgelte Rundum-<br />
Sorglos-Pakete um die Dissertation<br />
anböten, sei die<br />
Wissenschaft, so Kempen<br />
weiter, aber weitgehend<br />
machtlos. Schätzungen zufolge<br />
werden bis zu zwei Prozent<br />
aller Dissertationen unter<br />
tatkräftiger Mitwirkung<br />
von Promotionsberatern verfasst.<br />
Laut einer dpa-Meldung<br />
gehen Experten davon<br />
aus, dass sogar etwa jede dritte<br />
Doktorarbeit in den Fachbereichen<br />
Jura und Wirtschaftswissenschaften<br />
von<br />
Ghostwritern stammen soll.<br />
„Die bisherigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
innerhalb<br />
der Universitäten, wie stärkere<br />
Einbindung, Kontrolle und<br />
Betreuung der Doktoranden<br />
oder das Verlangen einer eidesstattlichen<br />
Erklärung über<br />
die Nichtzusammenarbeit<br />
dividuelle Stärken und<br />
Schwächen herauszufinden<br />
oder neue <strong>Forschung</strong>sfelder<br />
zu generieren. Es sei daraus<br />
ein richtiges Geschäftsfeld<br />
entstanden, weil wegen der<br />
Menge der Evaluationen viele<br />
Aufgaben an externe Agenturen<br />
abgegeben würden.<br />
Leider sei auch nicht allen<br />
klar, so die Erklärung, dass<br />
die Methoden der Begutachtungen<br />
ihre Grenzen hätten.<br />
„Peer Review“ sei zwar weit<br />
verbreitet, aber auch „teuer,<br />
zeitintensiv und manchmal<br />
subjektiv“. Viele bibliometrische<br />
Datenbanken würden<br />
verwendet, obwohl deren<br />
Qualität zu wünschen übrig<br />
lasse. Die 21 Universitäten<br />
forderten deshalb zentrale<br />
Datenbanken, über die genauere<br />
Auswertungen möglich<br />
seien.<br />
mit einem Promotionsberater<br />
reichen nicht aus. Sowohl<br />
der Ghostwriter selbst als<br />
auch der Blender, der sich<br />
mit fremden Federn<br />
schmückt, müssen ins Visier<br />
genommen werden. „Wissenschaftsbetrug<br />
ist kein Kavaliersdelikt,<br />
sondern kriminell“,<br />
betonte Kempen. Deshalb<br />
unterbreite der DHV<br />
folgenden Gesetzesvorschlag<br />
zur Aufnahme in das Strafgesetzbuch:<br />
„(1) Wer eine Qualifikationsarbeit,<br />
die der Erlangung<br />
eines akademischen Grades<br />
oder eines akademischen Titels<br />
dient, für einen Dritten<br />
verfasst, wird mit einer Freiheitsstrafe<br />
bis zu zwei Jahren<br />
oder mit Geldstrafe bestraft.<br />
(2) Wer eine Qualifikationsarbeit<br />
im Sinne von Abs.<br />
1, die von einem Dritten ganz<br />
oder teilweise verfasst wurde,<br />
als eigene ausgibt, ohne deren<br />
Urheber zu sein, wird mit<br />
einer Freiheitsstrafe bis zu<br />
zwei Jahren oder mit Geldstrafe<br />
bestraft.“<br />
KOMMENTAR<br />
Evaluitis<br />
Der Club europäischer <strong>Forschung</strong>suniversitätenprofiliert<br />
sich durch Klartext:<br />
Begutachtung, Auswertung<br />
und Steuerung von Wissenschaft<br />
arte zur Besessenheit<br />
aus. Das trifft ganz<br />
besonders auf Deutschland<br />
zu. Die Drangsalierungen<br />
durch überbordende Dokumentations-<br />
und Berichtspflichten,<br />
ein in weiten<br />
Teilen von niemandem<br />
mehr ernst genommenes<br />
Akkreditierungswesen, die<br />
weit verbreitete Prämierung<br />
von Antragsexzellenz<br />
und die Bewertung von<br />
<strong>Forschung</strong>sleistungen nach<br />
Maßgabe heteronom gesetzter<br />
Indizes haben für<br />
die Universitäten mehr erstickende<br />
als sie fördernde<br />
Ausmaße erreicht. In seinem<br />
Gefolge kämpft eine<br />
Evaluierungsindustrie von<br />
Daten-Sammlern und<br />
-Jägern um Marktanteile,<br />
ins Werk gesetzt von einer<br />
um Entscheidungskriterien<br />
verlegenen Hochschulpolitik,<br />
die das große Schiff<br />
Wissenschaft steuern will<br />
und dafür Lotsen braucht.<br />
Am Ende dieser Entwicklung<br />
steht ein mit sich<br />
selbst beschäftigtes, narzisstischesHochschulsystem.<br />
Dabei gilt doch: Ein<br />
Ei ist ein Ei – und seine<br />
Qualität hängt mehr vom<br />
Freilauf als von der Zahl<br />
der es begackernden Hühner<br />
ab.<br />
Gleichwohl ist Vorsicht<br />
geboten: Evaluatio necesse<br />
est. Erst die Dosis macht<br />
sie zum Gift. Aber wer soll<br />
wie über das rechte Maß<br />
bestimmen? Der Schlüssel<br />
dazu liegt eher bei autonomen<br />
Hochschulen als bei<br />
staatlich lizenzierter und<br />
geförderter Erbsenzählerei.<br />
Michael Hartmer
698 NACHRICHTEN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
ZIVILKLAUSEL<br />
Streit über „Militärforschung“<br />
Die Universität Bremen hat die umstrittene Stiftungsprofessur<br />
des Bremer Raumfahrtunternehmens<br />
„OHB“ besetzt. Das hat die Universität gegenüber<br />
Radio Bremen bestätigt. Das Deutsche Zentrum für Luftund<br />
Raumfahrt (DLR) finanziert den grundlagenorientierten<br />
Lehrstuhl zusammen mit dem OHB-Konzern. Kritik<br />
hatte es an dieser Stiftungsprofessur gegeben, weil<br />
OHB auch an Rüstungsprojekten beteiligt ist. Nach Ansicht<br />
des Rektors der Bremer Universität, Professor Wilfried<br />
Müller, stehe die rein auf zivile <strong>Forschung</strong> ausgerichtete<br />
OHB-Stiftungsprofessur im Einklang mit der Zivilklausel<br />
der Universität, die <strong>Forschung</strong> zu Rüstungszwecken<br />
ausschließe. Der „Arbeitskreis Zivilklausel“<br />
hatte dagegen gefordert, dass die Universität sich nicht<br />
finanziell von der Rüstungsindustrie abhängig machen<br />
dürfe.<br />
Auch an anderen Universitäten ist Streit über Zivilklauseln<br />
entstanden. So lehnte der Präsident des Karlsruhe<br />
Institute of Technology (KIT) eine Zivilklausel gegenüber<br />
dpa ab: „Eine solche Klausel steht im Widerspruch<br />
zur Freiheit von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>, die im<br />
Grundgesetz Artikel 5 verankert ist. Das nehme ich sehr<br />
ernst.“ Die Bundestagsfraktion Die Linke hatte unlängst<br />
von Bund und Ländern Maßnahmen gegen eine militärische<br />
<strong>Forschung</strong> an Hochschulen und außeruniversitären<br />
<strong>Forschung</strong>seinrichtungen gefordert und eine Zivilklausel<br />
für alle Hochschulen gefordert.<br />
Familienzuschlag und eingetragene<br />
Lebensgemeinschaft<br />
Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat am 19. Juni<br />
<strong>2012</strong> die Ungleichbehandlung<br />
von verheirateten Beamten<br />
einerseits und in einer<br />
eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />
lebenden Beamten<br />
andererseits bei der Gewährung<br />
des Familienzuschlags<br />
für verfassungswidrig erklärt<br />
(Az. 2 BvR 1397/09).<br />
Die Privilegierung verheirateter<br />
Beamter stelle eine<br />
am allgemeinen Gleichheitssatz<br />
des Art. 3 Abs. 1 Grundgesetz<br />
(GG) zu messende<br />
mittelbare Ungleichbehandlung<br />
wegen der sexuellen<br />
Orientierung dar. Allein der<br />
Verweis auf den in Art. 6<br />
Abs. 1 GG verankerten besonderen<br />
Schutz der Ehe<br />
rechtfertige angesichts der in<br />
vergleichbarer Weise rechtlich<br />
verbindlich verfassten<br />
Lebensform der eingetragenen<br />
Lebenspartnerschaft keine<br />
Differenzierung. Vielmehr<br />
bedürfe es in solchen Fällen<br />
TU München führt neues Karrieresystem für Wissenschaftler ein<br />
Die Technische Universität<br />
München (TUM)<br />
hat ein neues Karrieresystem<br />
für Nachwuchswissenschaftler<br />
initiiert. Der sog. „TUM<br />
Faculty Tenure Track“ bietet<br />
nach Meldung der Universität<br />
herausragenden Talenten<br />
frühe Selbstständigkeit als<br />
Assistant Professor und eine<br />
klare, leistungsabhängige<br />
Perspektive. Bestehen diese<br />
anspruchsvolle Evaluationen,<br />
steigen sie nach sechs Jahren<br />
zum Associate Professor auf,<br />
verbunden mit einer dauerhaften<br />
Anstellung in der Besoldungsstufe<br />
W3. Verfehlen<br />
sie das Ziel, sei die Karriere<br />
an der TUM beendet. Den<br />
Erfolgreichen stehe darüber<br />
hinaus der spätere Aufstieg<br />
zum „Full Professor“ offen.<br />
Bis 2020 richtet die TUM 100<br />
neue Professuren mit Tenure-<br />
Track-Erstberufungen ein.<br />
Das Professorenkollegium<br />
vergrößere sich nach Angaben<br />
der TUM damit um 20<br />
Prozent. Juniorprofessuren<br />
(W1) und dauerhafte W2-<br />
Professuren (sogenannte Extraordinariate)<br />
werden nicht<br />
mehr neu besetzt. Der bayerische<br />
Wissenschaftsminister<br />
Heubisch hat per Rechtsverordnung<br />
dem TUM-Karrieresystem<br />
seine Zustimmung erteilt.<br />
Auf diesen neuen Karriereweg<br />
starten können besonders<br />
qualifizierte Post Docs,<br />
die in der Regel mindestens<br />
zwei Jahre <strong>Forschung</strong>serfahrung<br />
im Ausland vorweisen<br />
müssen. Bereits erreichte<br />
Auszeichnungen (z.B. Emmy-Noether-<br />
und Heisenberg-Stipendien,<br />
ERC Starting<br />
Grants) erhöhen die<br />
Chancen der Erstberufung.<br />
Mit der Besoldungsstufe W2<br />
ausgestattet, kommen die<br />
jungen Assistant Professors<br />
in die volle Selbstständigkeit<br />
und Verantwortung: Sie sind<br />
nicht an einen Lehrstuhl angegliedert<br />
und haben die gleichen<br />
Rechte und Pflichten<br />
wie alle anderen Professoren.<br />
Mit dieser Freiheit ist die Erwartung<br />
verbunden, dass sie<br />
früh ein eigenes <strong>Forschung</strong>sprofil<br />
entwickeln. Dabei unterstützt<br />
die TUM sie mit einer<br />
intensiven Betreuung<br />
durch Mentoren und Weiterbildung<br />
in fachübergreifenden<br />
Kompetenzen, wie zum<br />
Beispiel Mitarbeiterführung.<br />
Die Lehrverpflichtung ist von<br />
neun auf fünf Semester-Wochenstunden<br />
reduziert.<br />
Nach zwei und nach vier<br />
Jahren werde die Entwicklung<br />
der Assistant Professors<br />
durch unabhängige Experten<br />
beurteilt. Im sechsten Jahr er-<br />
jenseits der Berufung auf das<br />
Schutzgebot der Ehe eines<br />
hinreichend gewichtigen<br />
Sachgrundes, der gemessen<br />
am jeweiligen Regelungsgegenstand<br />
und -ziel die Benachteiligung<br />
dieser anderen<br />
Lebensformen rechtfertige.<br />
Der grundrechtliche<br />
Schutz der Ehe als besondere<br />
Verantwortungsbeziehung<br />
begründe zwar eine Besserstellungen<br />
der Ehe im Verhältnis<br />
zu ungebundenen<br />
Partnerbeziehungen. Dies<br />
gelte aber nicht ohne Weiteres<br />
auch im Verhältnis zu einer<br />
rechtlich geordneten Lebensgemeinschaft.<br />
Die eingetragene<br />
Lebenspartnerschaft<br />
ermögliche es gerade Personen,<br />
die wegen ihres gleichen<br />
Geschlechts eine Ehe nicht<br />
eingehen können, eine im<br />
Wesentlichen gleichartige institutionell<br />
stabilisierte Verantwortungsbeziehungeinzugehen.<br />
folge eine Evaluation, die<br />
über den Karriereaufstieg<br />
entscheide. Dafür gibt es<br />
nach Auskunft der TUM<br />
„verbindliche, transparente<br />
Kriterien nach internationalen<br />
Maßstäben“. Bestehen<br />
die Kandidaten, erhalten sie<br />
nicht nur eine unbefristete<br />
Anstellung als Associate Professor,<br />
sondern steigen damit<br />
auch auf die Besoldungsstufe<br />
W3. Andernfalls sei die Karriere<br />
an der TUM beendet.<br />
Den Erfolgreichen ist bei herausragenden<br />
Leistungen im<br />
weiteren Karriereverlauf der<br />
Aufstieg zum „Full Professor“<br />
mit höherem Gehalt und erweiterter<br />
Ausstattung möglich.<br />
Mit diesem neuen Modell<br />
will die TUM laut Präsident<br />
Wolfgang A. Herrmann<br />
den Kulturwandel im deutschen<br />
Berufungssystem vorantreiben.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FUNDSACHEN 699<br />
Fundsachen<br />
Schnellbleiche<br />
„Klammheimlich haben sich die meisten<br />
Protagonisten, allen voran die Studenten,<br />
längst von der Bologna-Reform<br />
verabschiedet oder sie auf ihre Weise<br />
boykottiert. Es wird Zeit, das einzusehen,<br />
für Durchlässigkeit zu sorgen, den<br />
Bachelor als Zwischenprüfung zu betrachten<br />
und Bologna-kompatible Diplomstudiengänge<br />
einzurichten. Der<br />
Widerstand gegen Bildung als Schnellbleiche<br />
wächst, von der frühen Einschulung<br />
bis zum Studium. Wann reagiert<br />
die Politik darauf?“<br />
Heike Schmoll; zitiert nach Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung vom 16. August <strong>2012</strong><br />
Geringschätzung<br />
„Es ist einfach geworden, die Exzellenz<br />
eines deutschen Professors zu bestimmen.<br />
Je weniger er lehrt, desto exzellenter<br />
ist er. Und umgekehrt: Je exzellenter<br />
er ist, desto weniger lehrt er. Wer<br />
gar nicht mehr lehrt, der ist ganz oben<br />
angekommen. Man kann es auch so sagen:<br />
Die Geringschätzung der <strong>Lehre</strong> ist<br />
im deutschen Universitätssystem inzwischen<br />
fest institutionalisiert.“<br />
Professor Peter Graf Kielmansegg; zitiert<br />
nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8.<br />
August <strong>2012</strong><br />
Milchmädchen<br />
„Ich finde, Milchmädchen dürfen<br />
Milchmädchenrechnungen vorlegen.<br />
Bei Professoren sieht das schon anders<br />
aus. Mit der Autorität von akademischen<br />
Titeln und von wissenschaftlichen<br />
Instituten, die mit viel Geld vom<br />
deutschen Steuerzahler subventioniert<br />
werden, ist eine besondere Verantwortung<br />
verbunden.“<br />
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble<br />
über die Kritik des Ökonomen Hans Werner<br />
Sinn, der ausgerechnet hatte, dass ein Austritt<br />
Griechenlands aus der Euro-Zone für<br />
Deutschland billiger komme als ein Verbleib;<br />
zitiert nach Welt am Sonntag vom<br />
29. Juli <strong>2012</strong><br />
Türme<br />
„Leuchttürme sind im Grund auch nur Elfenbeintürme,<br />
in denen es gerade brennt.“<br />
Einerlei<br />
Carlos Spoerhase; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22. August <strong>2012</strong><br />
„In der Welt des Geistes muss es unregulierte<br />
Bereiche geben, wo wir, befreit<br />
von den Dringlichkeiten der Verwertung,<br />
etwas wagen und wo wir außer<br />
Kraft setzen dürfen, wovon alle anderen<br />
überzeugt sind. Wer die Radikalität<br />
des Geistes aus dem Spiel nimmt, der<br />
verewigt diesen seltsamen Zustand, den<br />
die <strong>Forschung</strong>spolitik der letzten Jahre<br />
herbeigeführt hat: das geschäftsmäßige<br />
Einerlei unserer täglichen Exzellenz.“<br />
Professor Ralf Konsermann; zitiert nach<br />
Süddeutsche Zeitung vom 17. August <strong>2012</strong><br />
Lebenserfahrung<br />
„... Unternehmen und auch wir als Bremer<br />
Landesbank (suchen) eben keine<br />
mehrsprachigen zweiundzwanzig Jahre<br />
alten Einser-Absolventen mit schnurgeradem<br />
Lebens- und Bildungslauf, sondern<br />
Persönlichkeiten. Doch treiben<br />
Bewerber mit Bildungskurven angstvolle<br />
Fragen um: ,Ist es schlimm, dass ich<br />
schon Mutter bin?‘ Oder ,Habe ich<br />
überhaupt noch eine Chance, wenn ich<br />
erst mit 28 mein Studium abschließe?‘<br />
(...) Personal-, Bereichsleiter oder Geschäftsführer<br />
achten heute mehr denn<br />
Das kann es nicht sein<br />
je auf Persönlichkeit, Lebenserfahrung<br />
und Glaubwürdigkeit. Und da kann es<br />
von Vorteil sein, wenn man ,schon‘ ein<br />
Kind hat, weil das etwas von Verantwortung<br />
und Durchhaltevermögen erzählt.<br />
Es kann ebenfalls vorteilhaft<br />
sein, wenn man ,schon‘ 28 ist. Weil das<br />
einen Eindruck von Lebenserfahrung,<br />
vielleicht auch von persönlichen Krisen,<br />
von Lernbereitschaft und Neuorientierung<br />
vermittelt.“<br />
Dr. Viktor Lau, Bremen; zitiert nach<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom<br />
22. August <strong>2012</strong><br />
Elite<br />
„So wenig, wie es die besten fünf Weltreligionen,<br />
die fünf besten Physiklehrer<br />
an Gymnasien oder fünf beste Ehefrauen<br />
gibt, gibt es die besten fünf Soziologie-<br />
oder Geschichtsinstitute oder Geschichtsstudiengänge<br />
an deutschen<br />
Hochschulen.“<br />
Jürgen Kaube; zitiert nach Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung vom 22. August <strong>2012</strong><br />
„Bisher wurden die Studiengänge aus Sicht der <strong>Lehre</strong>nden konzipiert.<br />
Diese Konzepte orientierten sich an den Professoren, ihren<br />
Inhalten und Vorlesungen. Das kann es nicht sein. Ein Studium zu<br />
konzipieren bedeutet, die Sache vom Ende her zu durchdenken:<br />
Was müssen die Absolventen später können?“<br />
Kevin Heidenreich, Leiter des Referats Hochschulpolitik beim Deutschen Industrieund<br />
Handelskammertag; zitiert nach tagesschau.de vom 14. August <strong>2012</strong>
700 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Auf ein Glas Wein mit Kant<br />
Oder: „Der Mensch ist, was er trinkt“<br />
| ANDREAS S PEER | Wein ist kulturgeschichtlich ein<br />
besonderes Getränk. Schon Sokrates diskutierte mit seinen Zeitgenossen nicht<br />
nur auf Straßen und Plätzen, sondern gerne auch bei Symposien, begleitet vom<br />
Wein. Auch Immanuel Kant, selbst passionierter Weintrinker, hat über die Rolle<br />
des Weins nachgedacht.<br />
Der Mensch ist, was er isst“ –<br />
für die meisten wird die ursprüngliche<br />
Schreibweise wie<br />
auch die Herkunft dieses gerne zitierten<br />
Satzes unklar sein. Gerade die beim<br />
Hören unentscheidbare Ambiguität<br />
macht seinen Reiz aus. Das mag durchaus<br />
der Intention des Urhebers dieses<br />
Satzes, Ludwig Feuerbach, entsprochen<br />
haben. Denn Feuerbach bringt darin<br />
seine fundamentale Kritik an einer Anthropologie<br />
zum Ausdruck, die in einer<br />
dualistischen Trennung und idealistischen<br />
Überhöhung der Seele gegenüber<br />
dem Leib und des Geistes gegenüber<br />
dem Körper, der Vernunft gegenüber<br />
der Natur und des Bewußtseins gegenüber<br />
dem bloßen Sein ihre tragenden<br />
Prämissen besitzt. Daher wendet er sich<br />
in seiner 1846 erschienenen Streitschrift<br />
„Wider den Dualismus von Leib<br />
und Seele, Fleisch und Geist“ gegen die<br />
Auffassung, daß sich die menschliche<br />
Wirklichkeit primär oder gar ausschließlich<br />
im Geist abspielt. „Der<br />
Leib“, so Feuerbach, „ist die Existenz<br />
des Menschen; den Leib nehmen, heißt<br />
die Existenz nehmen; wer nicht mehr<br />
sinnlich ist, ist nicht mehr.“<br />
Das ist philosophisch keinesfalls eine<br />
Neuerung, wenn man an die „longue<br />
durée“ der aristotelischen De anima-<br />
Tradition denkt, gemäß der auch die<br />
geistige Seele unauflöslich mit dem Körper<br />
verbunden ist, so daß ihre Trennung<br />
als unnatürlich gelten muss. Das Denken<br />
ist ebenso an die Sinne gebunden<br />
wie die Seele an den Körper. Will man<br />
verstehen, was der Mensch ist, so muss<br />
man ihn zur Gänze und als Ganzes begreifen,<br />
d.h. man muss auch verstehen,<br />
was der Mensch isst – und trinkt.<br />
Um das Trinken geht es in diesem<br />
Beitrag, aber nicht um das Trinken als<br />
ein elementares Lebensbedürfnis, können<br />
wir doch sehr wohl über eine recht<br />
lange Zeit ohne feste Nahrung auskommen,<br />
nicht aber ohne zu trinken. Trinken<br />
ist für den Menschen also nicht<br />
bloß Befriedigung eines biologischen<br />
Bedürfnisses, sondern Teil seiner „zweiten<br />
Natur“, die er gestalten muss. Das<br />
gilt nicht nur für die ganz konkrete Auswahl<br />
der Getränke unter dem Aspekt,<br />
ob sie uns zuträglich sind oder schaden.<br />
Trinken ist weit mehr noch Sozial- und<br />
Ausdruckshandlung.<br />
Das gilt insbesondere für das Getränk,<br />
um das es in diesem Beitrag geht:<br />
den Wein. Der Wein gilt kulturgeschichtlich<br />
von Anfang an als ein besonderes<br />
Getränk. Auch Sokrates führt<br />
seine philosophischen Gespräche nicht<br />
nur auf dem Marktplatz, sondern min-<br />
AUTOR<br />
Andreas Speer ist Professor für Philosophie am Philosophischen Seminar<br />
der Universität zu Köln und Direktor des Thomas-Instituts sowie Sprecher der<br />
a.r.t.e.s. <strong>Forschung</strong>sschule.<br />
Foto: picture-alliance / akg-images<br />
destens ebenso gerne bei Symposien in<br />
den Häusern von Freunden. Hierbei begleitet<br />
der Wein die Gespräche, mitunter<br />
bis an die Grenze der Trunkenheit,<br />
an die man sich durchaus absichtsvoll<br />
herantrinkt – womöglich um, wie es<br />
David Hume ausdrückt, die Torheiten<br />
des einen Tages zu vergessen, um denen<br />
des anderen Tages Platz zu machen.<br />
Kant, die Einbildungskraft und<br />
der Wein<br />
Dieses Hume-Zitat findet sich bei Immanuel<br />
Kant, der nicht nur selbst gerne<br />
Wein getrunken, sondern im ersten Teil<br />
seiner „Anthropologie in pragmatischer
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 701<br />
Absicht“ auch systematisch der Frage<br />
nachgegangen ist, worin seine Wirkung<br />
besteht. Der Ort hierfür ist die Abhandlung<br />
über die Einbildungskraft und wie<br />
diese zu erregen und zu besänftigen sei<br />
(A 70 | B 71 – A74 | B 75). Die Einbildungskraft<br />
ist die aristotelische Phantasia,<br />
und diese hat es mit den sinnlich<br />
vermittelten Eindrücken und Vorstellungsbildern<br />
zu tun. Anders als das abstrakte<br />
begriffliche Denken, bleibt die<br />
Phantasie also an diese Vorstellungsbilder<br />
gebunden. Und genau diese Einbildungskraft<br />
wird durch körperlich einwirkende<br />
„Genießmittel“ erregt oder<br />
besänftigt.<br />
Das Arsenal der Genießmittel, das<br />
Kant nennt, ist beeindruckend. Zu den<br />
stärkenden, das Gefühl erhebenden<br />
Mitteln zählt er gegorene Getränke,<br />
vorzüglich Bier und Wein. Beiden<br />
kommt gegenüber der „stummen Berauschung“<br />
– als Beispiel nennt Kant Opium<br />
und Branntwein – der Vorzug zu,<br />
die Geselligkeit und die wechselseitige<br />
Gedankenmitteilung zu fördern. Bier<br />
und Wein trinkt man also in Gesellschaft.<br />
Doch gebührt dem Wein bei weitem<br />
der Vorrang. Denn während Bier<br />
eher nährend und gleich einer Speise<br />
sättigend ist, was dazu führt, dass die<br />
Trinkgelage mit Bier verschlossener und<br />
oft auch ungeschliffen sind, so ist der<br />
Wein „bloß reizend“ und die entsprechenden<br />
Trinkgelage sind fröhlich, laut<br />
und mit Witz redselig.<br />
„Die Grenzlinie des<br />
Selbstbesitzes“<br />
Mit der „Unelthaltsamkeit“ im gesellschaftlichen<br />
Trinken bis hin zur „Benebelung<br />
der Sinne“ geht Kant vergleichsweise<br />
nachsichtig um, selbst wenn dabei<br />
die Grenzlinie des Selbstbesitzes überschritten<br />
wird. Treffend beschreibt er in<br />
diesem Zusammenhang die Sorgenfreiheit,<br />
die der Rausch bewirkt, als ein<br />
„täuschendes Gefühl vermehrter Le-<br />
Kant und seine Tischgenossen.<br />
Gemälde von Emil Dörstling, um 1900.<br />
benskraft“. Der Berauschte fühle nun<br />
nicht mehr die Hindernisse des Lebens,<br />
sondern ist glücklich in seiner Schwäche,<br />
„indem die Natur wirklich in ihm<br />
bestrebt ist, durch allmähliche Steigerung<br />
seiner Kräfte sein Leben stufenweise<br />
wieder herzustellen“ (A 72 ? B<br />
73). Schon Cato, so ein stoischer Verehrer,<br />
habe seine Tugend durch Wein gestärkt.<br />
Eine kathartische Wirkung misst<br />
Kant insbesondere der Tatsache bei,<br />
dass der Wein die Zunge löse. „Er öffnet<br />
aber auch das Herz und ist ein materiales<br />
Vehikel einer moralischen Eigenschaft,<br />
nämlich der Offenherzigkeit“ (A<br />
73 | B 74). Denn das Zurückhalten seiner<br />
Gedanken sei „für ein lauteres Herz<br />
ein beklemmender Zustand“. Das bedeutet<br />
aber auch, das der „lustige Trinker“<br />
es nicht leicht dulden kann, daß jemand<br />
sich mit dem Trinken zurückhält,<br />
um stattdessen die Runde der Trinkenden<br />
zu beobachten. Auch das strategisch<br />
eingesetzte Trinken bei politischen<br />
Verhandlungen kennt Kant bereits,<br />
wenn eine trinkfeste Partei die weniger<br />
trinkfeste bei Trinkgelagen zu<br />
übervorteilen sucht.<br />
Skeptisch bleibt Kant hingegen bezüglich<br />
der Frage, ob man beim Trinken<br />
das Temperament oder den Charakter<br />
desjenigen, der sich gepflegt betrinkt,<br />
erforschen könne. Vielmehr führt die<br />
neue Mischung der Säfte – so die treffsichere<br />
humoralpathologische Analyse –<br />
weit eher zu einer anderen Natur. So<br />
wird der eine verliebt, der andere großsprecherisch<br />
und ein dritter zänkisch.<br />
Doch alle werden, wenn sie dann ihren<br />
Rausch ausgeschlafen haben, über diese<br />
„wunderliche Stimmung oder Verstimmung<br />
der Sinne“ des vorausgehenden<br />
Abends lachen. Und dass man mit Wein<br />
besser schläft als wenn man nur und vor<br />
allem zuviel Wasser trinkt, das macht<br />
Kant in seiner Schrift „Der Streit der<br />
Fakultäten“ gegen den damals weithin<br />
berühmten Professor Hufeland geltend.<br />
Man schlafe weder gut noch tief, wenn<br />
man sich der „Wasserschwelgerei“ hingebe.<br />
(A189).<br />
Der „Wahrmacher“<br />
Darum, so möchte man mit dem berühmten<br />
Trinklied des Alkaios, dem<br />
Zeitgenossen der Sappho sagen, sollen<br />
wir, bevor der Abend naht, den Wein<br />
aus großen bemalten Bechern trinken.<br />
Denn der Wein, die Gabe des Dionysos,<br />
so heißt es in dem zitierten Fragement<br />
346, läßt uns unsere Sorgen vergessen.<br />
Es ist übrigens derselbe Alkaios, auf den<br />
das Adagium „in vino veritas“ zurückgehen<br />
soll (Fragm. 57). Vielleicht kann<br />
man die Offenherzigkeit, von der Kant<br />
spricht, und die Geselligkeit als den<br />
dem Wein eigentümlichen „Wahrmacher“<br />
bezeichnen. Denn gibt es ein besseres<br />
Beispiel für die Wahrheit als ein<br />
offenes Gespräch unter Freunden, die<br />
einander ihr Herz bei einem Glas Wein<br />
öffnen? Von einer idealen Kommunikationsgemeinschaft<br />
würde wohl Jürgen<br />
Habermas sprechen. Prosit!
702 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Das Werden des Weines<br />
Über die Bedeutung des Terroirs, nordwärts ziehende<br />
Schädlinge und die Auswirkungen des Klimawandels<br />
| ULRICH F ISCHER | Die Weinherstellung unterliegt<br />
seit jeher vielen Unwägbarkeiten. Veränderte klimatische Bedingungen beeinflussen<br />
den Weinbau und erfordern beispielsweise neue Methoden gegen einwandernde<br />
Schädlinge. Einblicke in die moderne Weinbereitung und in aktuelle<br />
<strong>Forschung</strong>sergebnisse.<br />
Wein gehört ohne Zweifel<br />
zu den komplexesten und<br />
vielschichtigsten Lebensmitteln<br />
der Welt. Dies findet Ausdruck<br />
in einer großen Vielfalt der weltweit<br />
produzierten Weinstile und ihrer sensorischen<br />
Ausprägungen. Auf allen fünf<br />
Erdteilen werden zwischen dem 30.<br />
und 50. Breitengrad Weinreben angebaut.<br />
Europa verfügt noch immer über<br />
zwei Drittel der Rebfläche für die Weinproduktion,<br />
gefolgt von Nord- und Südamerika,<br />
Australien/Ozeanien, Asien<br />
und Afrika. Mit einer Anbaufläche von<br />
7,2 Mio ha nimmt die Traube unter den<br />
weltweit erzeugten Obstsorten den ersten<br />
Platz ein. Die 2011 global erzeugte<br />
Weinmenge betrug 26,5 Milliarden Liter<br />
und würde, eine gerechte Verteilung vorausgesetzt,<br />
ausreichen, um jeden Erdenbürger<br />
mit knapp vier Liter Wein zu<br />
erfreuen.<br />
Es beginnt im Weinberg<br />
Bereits der Weinberg als Ort seines Ursprungs<br />
prägt maßgeblich die sensorischen<br />
Eigenschaften eines Weines: Die<br />
angepflanzte Rebsorte, die Witterung eines<br />
Jahrgangs und das als Terroir bezeichnete<br />
Zusammenwirken von Ausgangsgestein,<br />
Bodentyp, Hangneigung<br />
und seine Ausrichtung zur Sonne sowie<br />
das lokale Mikroklima. In Frankreich<br />
fließt die jahrhundertealte Erfahrung im<br />
Weinbau in die qualitative Differenzierung<br />
der Terroirs ein. Herausragende<br />
Lagen in Burgund firmieren als Grand<br />
Crus, sehr gute als Premier Crus, die guten<br />
dürfen nur den Namen der Ortschaft<br />
tragen und die einfachsten beschränken<br />
sich auf die Angabe des Anbaugebietes.<br />
Es gibt zahlreiche Publika-<br />
»Das Faszinierende an dem<br />
Konzept Terroir ist, dass der<br />
Standort dem Wein seinen<br />
sensorischen Stempel aufdrückt.«<br />
tionen, die auf Basis von Geologie,<br />
Agrarmeteorologie und Bodenuntersuchungen<br />
die unterschiedlichen Terroirs<br />
beschreiben. Dabei wird das für den<br />
Verbraucher Essentielle, die sensorische<br />
Ausprägung der auf den verschiedenen<br />
Terroirs erzeugten Weine, kaum adressiert.<br />
Um diese Lücke für die deutsche<br />
Leitsorte Riesling zu schließen, ernteten<br />
Forscher im Kompetenzzentrum Weinforschung<br />
des DLR Rheinpfalz in Neustadt<br />
Trauben von 25 verschiedenen<br />
Lagen oder Terroirs der Anbaugebiete<br />
Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen.<br />
AUTOR<br />
Professor Ulrich Fischer ist Abteilungsleiter Weinbau und Oenologie im Kompetenzzentrum<br />
Weinforschung, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Neustadt<br />
an der Weinstraße.<br />
Die unter standardisierten Bedingungen<br />
erzeugten Weine wurden einer beschreibenden<br />
sensorischen Analyse unterzogen.<br />
Einzelne Terroirs konnten<br />
charakteristische und voneinander unterscheidbare<br />
sensorische Profile hervorbringen,<br />
trotz der Schwankungen,<br />
die zwischen den fünf untersuchten<br />
Jahrgängen auftraten (siehe Abbildung<br />
1). Die Differenzierung der Weine anhand<br />
der Ausgangsgesteine Schiefer,<br />
Kalkstein, Buntsandstein oder Basalt<br />
gelang innerhalb enger geografischer<br />
Grenzen. Bei größeren Entfernungen<br />
über die Grenzen der Anbaugebiete<br />
hinweg schränkte die klimatische Variation<br />
diese Zuordnung aber<br />
ein.<br />
Das Faszinierende an<br />
dem Konzept Terroir ist die<br />
Tatsache, dass der Standort,<br />
auf dem die Rebe ihre<br />
Wurzeln hat, dem Wein<br />
trotz der vielen Verarbeitungsschritte<br />
während der Weinbereitung<br />
seinen sensorischen Stempel aufdrückt.<br />
Die Terroirprägung der Weine<br />
gibt den Winzern im globalen Wettbewerb<br />
ein Alleinstellungsmerkmal an die<br />
Hand, da das einzigartige Zusammenwirken<br />
der Standortfaktoren weder kopierbar<br />
noch an andere Orte übertragbar<br />
ist. Im Gegensatz dazu kann selbst<br />
eine regionale, autochtone Rebsorte<br />
weltweit angepflanzt werden oder ein<br />
traditionelles Herstellungsverfahren<br />
überall Anwendung finden.<br />
Klimawandel und Weinbau<br />
Die langen und exakten Aufzeichnungen<br />
des Zeitpunkts von Austrieb, Blüte<br />
und Reifebeginn der Rebe dokumentieren<br />
den Einfluss des Klimawandels auf<br />
den Weinbau. So erreichen heute die<br />
Rieslingtrauben den Reifegrad von<br />
65°Oechsle drei Wochen früher als
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 703<br />
noch vor 30 Jahren (siehe Abbildung 2).<br />
Deutsche Winzer stehen eher auf der<br />
Gewinnerseite des Klimawandels, da sie<br />
reifere Trauben mit mehr Sortenaroma,<br />
geringerer Säure und intensiverer Färbung<br />
ernten können. Steigen die Temperaturen<br />
oder nimmt die Wasserverfügbarkeit<br />
ab, stehen eine Vielzahl von<br />
Rebsorten zur Verfügung, die sich in<br />
südlichen Breiten bereits an dieses Klima<br />
adaptiert haben. So nimmt derzeit<br />
die Rebfläche von Sauvignon Blanc in<br />
Deutschland zu. Eine andere Anpassungsstrategie<br />
ist das Ausweichen auf<br />
höher gelegene oder nicht nach Süden<br />
geneigte Rebflächen, wo es auch weiterhin<br />
kühl genug für Riesling, Spätburgunder<br />
& Co ist.<br />
In Jahren mit kräftigen Niederschlägen<br />
bei hohen Temperaturen im August<br />
und September stellt die Reifeverfrühung<br />
aber ein großes Problem dar: Die<br />
in der Reife fortgeschrittenen und<br />
dünnhäutigen Beeren können nicht<br />
mehr dem Druck der Wasseraufnahme<br />
standhalten und platzen auf. Umgehend<br />
entwickelt sich auf dem reichen Nährmedium<br />
des Traubensaftes der Grauschimmel<br />
Botrytis cineria. Wilde Hefen<br />
»Deutsche Winzer stehen auf der<br />
Gewinnerseite des Klimawandels.«<br />
und Essigsäurebakterien dringen in die<br />
geöffnete Beere ein und bilden die unerwünschte<br />
Essigsäure. Dies zwingt zur<br />
frühen Lese und Negativselektion befallener<br />
Trauben.<br />
Um dies zu verhindern, wird die<br />
Traubenstruktur verändert, in dem das<br />
Verblühen der Gescheine Ende Mai,<br />
hartes Mundgefühl<br />
spitze Säure<br />
sauer<br />
süß<br />
bitter<br />
buttrig<br />
grüne Bohne<br />
Buchsbaum<br />
grünes Gras<br />
Farbe<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
blumig<br />
Abb. 1: Vergleich des sensorischen Profils des Deidesheimer Kieselberg, Buntsandstein mit<br />
Forster Pechstein, Basalt<br />
Anfang Juni gestört wird. Hierzu setzen<br />
die Winzer seit einigen Jahren das im<br />
Tafeltraubenanbau etablierte Pflanzenhormon<br />
Gibberelinsäure ein. Alternativ<br />
entfernen die Winzer während der Blüte<br />
maschinell die Blätter in der Traubenzone,<br />
um mit einer re-<br />
duzierten Blattfläche die<br />
Versorgung der Blüte einzuschränken.<br />
Beide Maßnahmen<br />
führen zu einem<br />
geringeren Fruchtansatz; die spätere<br />
Traube hat sichtbar weniger Beeren.<br />
Diese verfügen nun über ausreichend<br />
Platz, um sich bei Wasseraufnahme auszudehnen,<br />
ein gegenseitiges Abquetschen<br />
und Platzen der Beeren unterbleibt.<br />
Gleichzeitig gelangt mehr Sonnenlicht<br />
an die Beeren, was die Bildung<br />
mineralisch<br />
Rhabarber<br />
Honig<br />
rauchig<br />
Zitrone<br />
Apfel<br />
Pfirsich<br />
Mango<br />
Honigmelone<br />
2004 Deidesheimer Kieselberg, Bassermann-Jordan<br />
2004 Forster Pechstein, Bassermann-Jordan<br />
von Aromastoffen, roten Anthocyanen<br />
und Gerbstoffen stimuliert; sollte es einmal<br />
regnen, trocknet die Traube rascher<br />
ab. Die zeitlich aufwändigste und teuerste<br />
Methode, das Traubendesign positiv<br />
zu beeinflussen, stellt das Traubenteilen<br />
dar, bei dem die untere Hälfte der<br />
Traube im Juli auf den Boden geschnitten<br />
wird.<br />
Gerade der in Deutschland zunehmende<br />
ökologische Weinbau, der zurzeit<br />
sechs Prozent der Anbaufläche umfasst,<br />
nutzt gezielt diese Auflockerung<br />
der Traube. Gleichzeitig wird die Wüchsigkeit<br />
der Weinberge reduziert durch<br />
zurückhaltende organische Düngung,<br />
gepaart mit Begrünung der Weinbergsböden.<br />
Dies fördert die Widerstandskraft<br />
der Rebe, verringert aber auch den<br />
Anzeige<br />
wissenschaftsmanagement-<br />
i h ft t<br />
online.de
704 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
1983<br />
1985<br />
1987<br />
1989<br />
1991<br />
1993<br />
1995<br />
1997<br />
1999<br />
2001<br />
2003<br />
2005<br />
2007<br />
2009<br />
2011<br />
Abb. 2: Erreichen von 65°Oe bei Riesling auf Basis der amtlichen Reifemessung in der Pfalz<br />
Ertrag und begründet höhere Verkaufspreise.<br />
Ein Hauptaugenmerk in der weinbaulichen<br />
<strong>Forschung</strong> liegt auf der Entkoppelung<br />
der Zuckerbildung in der<br />
Traube von der Einlagerung dieser<br />
wertgebenden Inhaltsstoffe. Während<br />
die Traube kaum zuviel an Sortenaroma,<br />
Färbung und Tanninen aufweisen<br />
kann, führen hohe Zuckergehalte<br />
zwangsläufig zu alkoholstarken Weinen,<br />
die sowohl den Trinkgenuss mindern<br />
als auch die gesundheitlich tolerierbare<br />
Trinkmenge einschränken.<br />
Unerwünschte Besucher im<br />
Weinberg<br />
Eine besondere Herausforderung des<br />
Klimawandels stellt die Migration von<br />
Wärme liebenden Schaderregern aus<br />
dem Süden in den Norden dar. Pilze,<br />
die unerreichbar für Pflanzenschutzmittel,<br />
die Leitungsbahnen der Rebe besiedeln,<br />
lassen gerade ältere Reben immer<br />
häufiger im Sommer kollabieren und<br />
absterben. Befall durch Tripse und Zikaden<br />
nehmen durch die steigenden<br />
Temperaturen zu. Diese saugenden Insekten<br />
schädigen sowohl direkt als auch<br />
indirekt die Rebe, da ihre Mundwerkzeuge<br />
auch gefährliche Krankheitserreger<br />
übertragen. Ein besonders aggressiver<br />
Migrant stellt die Kirschessigfruchtfliege<br />
dar, die aus Japan eingeschleppt<br />
wurde und über Südtirol auch in deut-<br />
R 2 =0,52<br />
15. Aug. 25. Aug. 4. Sep. 14. Sep. 24. Sep. 4. Okt. 14. Okt. 24. Okt.<br />
Quelle: Ziegler, B. DLR-Rheinpfalz 2011<br />
3Wochen<br />
»Ein besonders aggressiver Migrant<br />
ist die Kirschessigfruchtfliege, die<br />
aus Japan eingeschleppt wurde.«<br />
sche Anbaugebiete einwandert. Die an<br />
sich harmlose, zur Gattung Drosophila<br />
gehörende Fliege verfügt an ihrem Abdomen<br />
über ein Sägewerkzeug, mit dem<br />
sie aktiv eine intakte Beere verletzen<br />
kann. Damit gewährt sie Schimmelpilzen,<br />
Hefen und Bakterien Zugang zum<br />
idealen Wachstumsmedium, dem Traubensaft,<br />
was bei warmer Witterung zu<br />
Ernteeinbußen führt.<br />
Aufgabe und Ziel der <strong>Forschung</strong> ist<br />
es, die Lebensgewohnheiten der neuen<br />
Schaderreger unter den hiesigen Witterungsbedingungen<br />
zu untersuchen und<br />
Ansatzpunkte für bio-<br />
logischeBekämpfungsmöglichkeiten zu finden.<br />
So gelang es in<br />
den neunziger Jahren,<br />
den wichtigsten Traubenschädling,<br />
den bekreuzten<br />
und unbekreuzten Traubenwickler,<br />
durch den Einsatz seines synthetisch<br />
hergestellten Sexualpheromons<br />
auszuschalten. Dieses wird langsam aus<br />
Ampullen freigesetzt, die flächendeckend<br />
im Frühjahr im Weinberg ausgehängt<br />
werden. Die Männchen können<br />
angesichts dieser „Verwirrung“ die subtilen<br />
Signale der Weibchen nicht mehr<br />
orten. So unterbleibt die Begattung und<br />
ohne Eiablage entstehen keine Raupen;<br />
die Schädigung von Gescheinen und<br />
Beeren wird nachhaltig und ökologisch<br />
unbedenklich verhindert.<br />
In den Tiefen des Weinkellers<br />
Die Jahrtausende alte Weinkultur wäre<br />
sicherlich nicht entstanden, wenn nicht<br />
zufällig der „Verderb“ des Traubensaftes<br />
durch eine spontan einsetzende alkoho-<br />
lische Gärung der Menschheit die berauschende<br />
Wirkung des Alkohols offenbart<br />
hätte. Mit dieser grundlegenden<br />
Wandlung des süßen Fruchtsaftes in das<br />
Genussmittel Wein gehen aber auch eine<br />
Vielzahl anderer sensorisch bedeutsamer<br />
Transformationen einher.<br />
In der modernen Weinbereitung gewinnt<br />
die Verarbeitung der Trauben an<br />
Bedeutung: Natürlich ist es weiterhin<br />
das wichtigste Ziel, aus den Beeren den<br />
Most zur späteren Vergärung zu gewinnen.<br />
Gleichzeitig gilt es aber, aus den<br />
Beerenschalen ein Maximum der in<br />
dem Weinberg gebildeten Aromastoffvorläufer,<br />
Anthocyane und Gerbstoffe<br />
zu extrahieren. Unterstützt wird dieser<br />
zeitabhängige Prozess durch technische<br />
Enzyme, deren Einsatz später auch die<br />
Entfernung unerwünschter Trubstoffe<br />
vor der Gärung beschleunigt.<br />
Wurde früher die Bedeutung der<br />
Hefe und Milchsäurebakterien auf ihre<br />
Kernkompetenz, die Durchführung der<br />
alkoholischen und malolaktischen Gärung<br />
beschränkt, belegen aktuelle <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
ein viel umfangreicheres<br />
Leistungsvermögen der Mikroorganismen.<br />
Sie sind maßgeblich an der<br />
Neubildung fruchtig riechender Ester<br />
und der Freisetzung der rebsortentypischen<br />
Aromastoffe aus geruchslosen<br />
Vorläufern beteiligt: So entfalten hefeoder<br />
bakterieneigene ß-Glucosidasen<br />
durch die Abspaltung von Disacchariden<br />
den fruchtig-blumigen Duft der<br />
Monoterpene in Riesling oder Gewürztraminer.<br />
Cysteinlyasen bestimmter Hefestämme<br />
setzen im unteren ng/L-Bereich<br />
geruchsaktive Thiole frei, die Sauvignon<br />
Blanc eine exotische Note von<br />
Grapefruit und Maracuja verleihen oder<br />
Cabernet Sauvignon den Geruch<br />
schwarzer Johannisbeeren. Damit dieser<br />
Blumenstrauß an Aromen nicht nur<br />
gebildet wird, sondern auch im Wein<br />
verbleibt, werden Weißweine gekühlt<br />
bei 15-20°C vergoren. So erstreckt sich<br />
die Gärung über drei Wochen, was eine<br />
langsame CO2 Entwicklung zur Folge<br />
hat und auch den Dampfdruck der Aromastoffe<br />
reduziert.<br />
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten:<br />
Die Brettanomyces Hefe-Gattung steht<br />
am Ende einer Umwandlung geruchsloser<br />
Phenolcarbonsäuren in unangenehm<br />
nach Pferdeschweiß und Hustensaft<br />
riechenden flüchtigen Phenolen.<br />
Lactobacillus brevis bildet Essigsäure,<br />
während Pediococcus damnosus das<br />
Fehlaroma des „Mäuseln“ hervorruft,<br />
das an den beißenden Geruch des Urins<br />
der kleinen Nager erinnert.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 705<br />
Klimawandel im Keller<br />
Auch im Weinkeller hinterlässt der Klimawandel<br />
seine Spuren, denn reifere<br />
Trauben besitzen weniger Säure, was<br />
den pH-Wert des Mostes und der Weine<br />
ansteigen lässt. Das begünstigt gerade<br />
die Entwicklung der unerwünschten<br />
Mikroorganismen und beraubt gleichzeitig<br />
der schwefeligen Säure ihre mikrobioziden<br />
Wirkung. Daher ist es Ziel<br />
der <strong>Forschung</strong>, mittels immer einfacher<br />
handhabbarer molekularer Diagnostik,<br />
frühzeitig die Schadorganismen dingfest<br />
zu machen und Gegenmaßnahmen einzuleiten,<br />
etwa das kurze Pasteurisieren<br />
des Mostes oder Weines. Bisher wurde<br />
damit solange zugewartet, bis die unerwünschten<br />
Metaboliten der Mikroorganismen<br />
sensorisch erkennbar waren.<br />
Leider war es dann oftmals schon zu<br />
spät für die Rettung des Weines.<br />
Selbst in ihrem Ableben ist die Hefe<br />
dem Wein noch dienlich. So gibt die autolysierende<br />
Hefe eine Vielzahl von Polysacchariden<br />
ab, die maßgeblich das<br />
weiche Mundgefühl und den runden<br />
Körper des Weines fördern. In Rotweinen<br />
treten sie in Wechselwirkung mit<br />
»Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
des Weines ist seine enorme<br />
Alterungsfähigkeit.«<br />
den adstringenten Gerbstoffen und<br />
schwächen ihre Wahrnehmung ab.<br />
Gleichzeitig stabilisieren sie den Wein,<br />
indem sie Proteine aus der Traube und<br />
das Kaliumsalz der Weinsäure in Lösung<br />
halten und damit eine Trübung<br />
oder den Ausfall des Weinsteins verhindern.<br />
Ein Hauptaugenmerk bei der Vinifikation<br />
von Rotweinen liegt auf einer<br />
dunklen Farbe und dem richtigen Maß<br />
an Tanninen, so dass der Wein Struktur<br />
und Kraft ausstrahlt, aber nicht mit trockenen<br />
und grünen Tanninen zur Tortur<br />
für die Mundschleimhaut wird. Hier<br />
kann der Oenologe geringe Mengen an<br />
Sauerstoff zudosieren, sei es über ein<br />
Holzfass oder eine technische Vorrichtung,<br />
die das Polymerisieren der Gerbstoffe<br />
und Anthocyane beschleunigt.<br />
Gleichzeitig variiert er Dauer und Temperatur<br />
der Maischegärung, ebenso wie<br />
Herkunft und Toastungsgrad der Barriquefässer.<br />
Die molekularen Ursachen<br />
und Zusammenhänge vieler sensorischer<br />
Phänomene wie Adstringenz,<br />
Mundgefühl und Körper harren noch<br />
der wissenschaftlichen Aufklärung.<br />
Statt zu messen und gezielt zu agieren,<br />
führt häufig Empirie und die Erfahrung<br />
des Oenologen das Kommando. Angesichts<br />
neuer Rebsorten, sich ständig verändernder<br />
Weinstile und der jahrgangsbedingten<br />
Variation der Traubeninhaltsstoffe<br />
bedarf es auch hier einer besseren<br />
analytischen Kontrolle und Steuerung<br />
dieser sehr komplexen Prozesse.<br />
Was Wein unvergleichlich<br />
macht<br />
Ein Alleinstellungsmerkmal des Weines<br />
stellt seine enorme Alterungsfähigkeit<br />
dar. Denn Weine können ohne Gefahr<br />
für Leib und Leben noch nach 10 oder<br />
gar 100 Jahren mit Genuss getrunken<br />
werden, während die Genussspanne der<br />
meisten Lebensmitteln eher in Tagen<br />
und Monaten bemessen wird. Neben<br />
der Reifungsdauer selbst nehmen auch<br />
die Lagerbedingungen einen signifikanten<br />
Einfluss: Alter, Größe und Machart<br />
des Holzfasses prägen den Wein ebenso<br />
wie die Kontaktzeit mit der Hefe, die<br />
bei Sekt und Champagner mehrere Jahre<br />
betragen kann. Auch der Sauerstoffeintrag<br />
über den Flaschenverschluss<br />
und die Konditionen, un-<br />
ter denen der Wein transportiert<br />
und gelagert<br />
wird, sind von Bedeutung.<br />
Vieles über die mit<br />
der Alterung einhergehenden<br />
molekularen Veränderungen<br />
ist bekannt, aber dieses<br />
Wissen reicht bei weitem noch nicht<br />
aus, um sicher die sensorisch feststellbaren<br />
Veränderungen zu erklären oder gar<br />
vorherzusagen.<br />
Ganz ausgespart wurden die ökonomischen<br />
Aspekte der Weinerzeugung,<br />
die für viele Länder und Regionen eine<br />
bedeutsame Rolle spielen. Ich möchte<br />
es bei der Vermutung belassen, dass bei<br />
Wein über seinen Herstellungsprozess<br />
die höchste Wertschöpfung aller Lebensmittel<br />
erzielt werden kann: Während<br />
Traubensaft mit einer Preisspanne<br />
zwischen 0,79 und 4 Euro im üblichen<br />
Rahmen liegt, sprengt der Wein diese<br />
Grenzen angesichts einer beachtlichen<br />
Spanne die von 1 bis weit über 1000<br />
Euro pro Flasche reicht. Dieses Phänomen<br />
ist dem außergewöhnlichen Image<br />
besonderer Erzeuger und spezieller<br />
Herkünfte geschuldet, aber auch der<br />
Tatsache, dass bei diesen Icon-Weinen<br />
die Nachfrage das Angebot um ein Vielfaches<br />
übersteigt.<br />
Das Deutsche Literaturarchiv<br />
Marbach fördert bestandsbezogene<br />
<strong>Forschung</strong>sprojekte mit einem<br />
umfangreichen Programm, das<br />
folgende Stipendien umfasst:<br />
Marbach-Stipendium<br />
Suhrkamp-Stipendium<br />
C.H. Beck-Stipendium<br />
Hermann Broch Fellowship<br />
DVjs-Stipendium<br />
Norbert-Elias-Stipendium<br />
Udo-Keller-Stipendium<br />
Stipendien für Magister-,<br />
Master- und Staatsexamenskandidaten<br />
Freiburger Förderpreise<br />
Ausschreibungen und Formblatt:<br />
http://www.dla-marbach.de/<br />
service/stipendien/index.html<br />
Anträge sind bis zum<br />
30. September <strong>2012</strong> zu richten<br />
an den <strong>Forschung</strong>sreferenten<br />
des Deutschen Literaturarchivs:<br />
Dr. Marcel Lepper<br />
Deutsches Literaturarchiv Marbach<br />
Schillerhöhe 8-10<br />
D-71672 Marbach am Neckar<br />
stipendien@dla-marbach.de<br />
Beim Udo-Keller-Stipendium gelten<br />
abweichende Bewerbungsfristen.<br />
Anzeige
706 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Kann man trinkend<br />
gute Bücher schreiben?<br />
Der Wein und die Literatur<br />
| HERMANN K URZKE | Viele Schriftsteller konsumieren<br />
Wein und alkoholische Getränke. Da liegt es nahe, über den Wein literarisch<br />
zu reflektieren. Ein kursorischer Gang durch die Weltliteratur.<br />
Noah und die Ausartung<br />
Der mythologische Erfinder des Weinbaus<br />
ist Noah, der Erzgescheite, dem<br />
nicht nur die Arche, sondern auch die<br />
Veredelung des wilden Weines zugeschrieben<br />
wird. Das hatte fatale Folgen,<br />
wie man Genesis 9, 20-27 nachlesen<br />
kann. Noah hatte drei Söhne, Sem,<br />
Ham und Japhet. Sem wird der Stammvater<br />
Asiens, Ham der Stammvater Afrikas,<br />
Japhet der Stammvater Europas<br />
werden. Noah pflanzte einen Weinberg.<br />
Und da er von dem Wein trank, ward er<br />
trunken und lag im Zelt mit aufgedeckter<br />
Scham. Als nun Ham seines Vaters<br />
Blöße sah, sagte er's seinen beiden Brüdern<br />
draußen. Da nahmen Sem und Japhet<br />
ein Kleid und legten es auf ihrer<br />
beider Schultern und gingen rückwärts<br />
hinzu und deckten ihres Vaters Blöße<br />
zu; und ihr Angesicht war abgewandt,<br />
damit sie ihres Vaters Blöße nicht sähen.<br />
Als nun Noah erwachte von seinem<br />
Rausch und erfuhr, was ihm Ham<br />
angetan hatte, verfluchte er ihn und<br />
pries Sem und Japhet. Seitdem gelten<br />
die Hamiten als schamlos, die Semiten<br />
und die Japhetiten aber kennen die<br />
Scham. Der Wein hat seitdem literarisch<br />
etwas zu tun mit dem Fallen der<br />
Schranken einer Schamkultur, die gegen<br />
den Rausch und die Ausartung errichtet<br />
wird. Die Zivilisation ist ein fragiles<br />
Gebilde, der Wein steht auf ihrer<br />
AUTOR<br />
Hermann Kurzke, Dr. Dr.h.c., ist<br />
Professor für Neuere Deutsche<br />
Literaturgeschichte an der Universität<br />
Mainz (im Ruhestand).<br />
Grenze, er kann sie zum Einsturz bringen.<br />
Antike und Christentum<br />
Um eine grobe Ordnung in die Überfülle<br />
der Belege zu bringen, unterscheiden<br />
wir, stark vereinfachend, zwischen der<br />
antiken Tradition und der christlichen.<br />
Die antike Tradition ordnet den Wein<br />
einem körperfrohen und diesseitigen<br />
Leben zu. Die christliche Tradition<br />
nennt dieses lüsterne Genießerleben<br />
der Antike „heidnisch“ und betreibt, ohne<br />
dass das je flächendeckend gelingt,<br />
»Die christliche Tradition betreibt,<br />
ohne dass das je flächendeckend<br />
gelingt, eine Spiritualisierung des<br />
Weins.«<br />
eine Spiritualisierung: Der Wein muss<br />
etwas bedeuten, er muss sich in einen<br />
mundus symbolicus fügen, der von Jesu<br />
Abendmahl ausgeht und später zur Eucharistielehre<br />
ausgefaltet wird. Der<br />
Wein ist das Blut Christi. Mit dem Wein<br />
ist der Gedanke des Opfers verknüpft.<br />
Verschütteter Wein ist vergossenes Blut.<br />
Der so gedeutete Wein steht am Ende<br />
einer Sublimierungsgeschichte. Zuerst,<br />
in der Urzeit, gab es, um ungnädige<br />
Götter zu versöhnen, das Menschenopfer.<br />
In geschichtlicher Zeit wurde es humanisiert<br />
und ritualisiert zum Tieropfer<br />
– dem Opferlamm, das auf dem Altar,<br />
der ursprünglich ein Schlachttisch war,<br />
dargebracht wird. Daraus wird im<br />
Christentum das Sakrament von Brot<br />
und Wein, die Eucharistie. Das ursprünglich<br />
reale Opfer wird zum Sym-<br />
bol sublimiert. Der Vorgang setzt sich in<br />
säkularisierten Formen außerhalb der<br />
Kirchen fort, in der Literatur zum Beispiel.<br />
Der Wein begegnet dort als eines<br />
der großen Basissymbole unserer Kultur,<br />
als leistungsfähiges Zeichen sowohl<br />
in vertikaler als auch in horizontaler<br />
Hinsicht, vertikal als Symbol der Versöhnung<br />
mit Gott, horizontal als Symbol<br />
der Versöhnung unter den Menschen.<br />
Joseph Roth gewährt in der Legende<br />
vom heiligen Trinker einem stets<br />
alkoholisierten Clochard eine Himmelfahrt<br />
und steht insofern für die Vertikale.<br />
In einer Gesellschaft, aus der man<br />
nur fliehen kann – die Geschichte ist<br />
kurz vor seinem Tod 1939 im Pariser<br />
Exil geschrieben – führt das Trinken ins<br />
Glück, ins träumeri-<br />
sche Glück des Todes.<br />
Der letzte Satz der Erzählung<br />
ist: „Gebe<br />
Gott uns allen, uns<br />
Trinkern, einen so<br />
leichten und so schönen<br />
Tod!“<br />
Wein und Lüge<br />
Joseph Roths Trinker ist gewissermaßen<br />
ein geborener Trinker, es ist seine Bestimmung<br />
zu trinken, die er verfehlt<br />
hätte, wenn er in die zivilisierte Gesellschaft<br />
zurückgekehrt wäre. Sein Trinken<br />
ist existentiell wahrhaftig. Schaut<br />
man sich die rund 30 Weinlieder im<br />
Kommersbuch an (150. Auflage 1929),<br />
dem großen, anderthalb Jahrhunderte<br />
immer wieder aufgelegten Liederbuch<br />
der Studentenverbindungen, dann findet<br />
man neben den üblichen Preisliedern<br />
auf Wein, Weib und Gesang, die<br />
nach unserer Einteilung zur antiken<br />
Tradition gehören, eine andere Grundtendenz:<br />
Lieder der Weltflucht und des<br />
Ausweichens vor dem Leben. „Was<br />
kümmert mich die ganze Welt, wenn's
Foto: picture-alliance / KPA Copyright<br />
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 707<br />
Mit Champagner auf dem Weg<br />
zu „erhöhtem Gefühle“: Christoph<br />
Eichhorn als Hans Castorp in dem<br />
Film „Der Zauberberg“ (1981)<br />
liebe Gläschen winkt“, heißt es da, oder<br />
„Ich will mein Herz im Wein betäuben,<br />
in schwerem, dunklem Firnewein, bis<br />
mir als bunter Funkenschein die Pole<br />
durcheinander stäuben, bis alles, was<br />
mich trübe stimmt, in lichterlohem Purpur<br />
schwimmt!“ Der Trinker kann alles<br />
– aber nur als Maulaufreißer in der<br />
Kneipe. „Gebt mir Staaten zu regieren!<br />
Kinderspiel soll es mir sein!“ Die Horizontale<br />
wird ebenso zur Lüge wie die<br />
Vertikale. In seinem Roman Der Unter-<br />
tan hat Heinrich Mann diesen Typus<br />
Trinker satirisiert – allerdings spricht er<br />
vom Bier, das mag die Weinliebhaber<br />
trösten: Das Bier, sinniert der Held, ist<br />
nicht wie die Frauen, die kokett und unzuverlässig<br />
sind, sondern treu und gemütlich.<br />
„Man schluckte: und da hatte<br />
man es schon zu etwas gebracht, fühlte<br />
sich auf die Höhen des Lebens befördert<br />
und war ein freier Mann, innerlich<br />
frei.“<br />
Goethes Schenkenbuch und<br />
Brittings Lob des Weines<br />
Man kann allein trinken oder in Gesellschaft.<br />
Alleintrinken ist eine Art Hausandacht:<br />
man hält Zwiesprache mit den<br />
Göttern seines Lebens. Das Schenkenbuch<br />
des Westöstlichen Diwans von<br />
Goethe (erschienen 1819) ist eine Sache<br />
für Alleintrinker. „Meinen Wein/<br />
Trink ich allein,/ Niemand setzt mir<br />
Schranken,/ Ich hab’ so meine eignen<br />
Gedanken.“ Alleintrinker betonen die<br />
Vertikale.<br />
Ob der Koran von Ewigkeit sei?<br />
Darnach frag ich nicht!<br />
Ob der Koran geschaffen sei?<br />
Das weiß ich nicht!<br />
Daß er das Buch der Bücher sei,<br />
Glaub ich aus Mosleminen-Pflicht.<br />
Daß aber der Wein von Ewigkeit sei,<br />
Daran zweifl ich nicht;<br />
Oder daß er von den Engeln geschaffen<br />
sei,<br />
Ist vielleicht auch kein Gedicht.<br />
Der Trinkende, wie es auch immer sei,<br />
Blickt Gott frischer ins Angesicht.<br />
Da Goethe im Alter täglich eine Flasche<br />
getrunken haben soll, nehmen wir<br />
an, dass er aus Erfahrung sprach. Auch<br />
Georg Britting war ein Trinker, er eröffnet<br />
sein Lob des Weines ähnlich:<br />
Weil ich allein bin,<br />
Hab ich den Wein<br />
Mir zum Gefährten gemacht.<br />
Wer spricht so und redet<br />
So Weises und wacht<br />
Mit mir bis tief in die Nacht?<br />
Er ist für den Tag nicht,<br />
Er ist für die Nacht nur gemacht.<br />
Er redet. Ich schweige.<br />
Er will keine Antwort.<br />
Ich steige<br />
Mit ihm in den tiefesten Schacht.<br />
Das Gedicht entstand 1941 in München<br />
während der NS-Zeit. Es enthält<br />
das ganze gedrückte Klima der inneren<br />
Emigration. Wo man mit niemandem<br />
mehr offen reden kann, wird der Wein<br />
zum Gefährten. Der Wein ist Symbol<br />
der höheren Bestimmung des Menschen.<br />
Weil diese höhere Bestimmung<br />
in der NS-Zeit verfehlt wird, wird das<br />
Trinken zum Ersatz, der das Verlorene<br />
imaginär gewährt. Im Wein ist deshalb<br />
nicht nur Wahrheit, sondern auch Lüge.<br />
Er ist ein Vorspiegler, ein Wunscherfüller,<br />
ein Verdrängungselixier. Das<br />
Symbol des richtigen Lebens verdrängt<br />
das richtige Leben. Der Wein gebiert<br />
Träume, aber um Träume zu realisieren<br />
braucht man Nüchternheit. Wenn der<br />
Wein ein Schlüssel zum Höheren ist,<br />
kann man dann trinkend gute Bücher<br />
schreiben? Erhebt sich die Literatur auf<br />
einem Berg von Flaschen? Es folgen<br />
drei Abschnitte über Thomas Mann.
708 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Inspiration und Alkohol<br />
Thomas Mann hielt nichts von der Inspiration<br />
durch alkoholische Getränke.<br />
„Daß mehrere große Dichter Potatoren<br />
gewesen sind, beweist mir nichts. Denn<br />
wie beinahe alles Große, was dasteht,<br />
als ein Trotzdem dasteht, das trotz<br />
Kummer und Qual, Armut, Verlassenheit,<br />
Körperschwäche, Laster, Leidenschaft<br />
und tausend Hemmnissen zustande<br />
gekommen ist, so glaube ich, daß<br />
auch jene Poeten ihre Leistungen nicht<br />
mit dem Alkohol, sondern trotz ihm<br />
vollbracht haben.“ Natürlich gibt es<br />
richtige Alkoholiker unter den deutschen<br />
Dichtern, Joseph Roth zum Beispiel<br />
oder Hans Fallada oder Jean Paul,<br />
und beherrschte Trinkkünstler wie Goethe<br />
oder E.T.A. Hoffmann oder Gottfried<br />
Benn, die den Wein der literarischen<br />
Produktion dienstbar zu machen<br />
wußten. Thomas Mann aber war auf<br />
»Champagner steht für<br />
lockere Sitten.«<br />
Nüchternheit bedacht. Er hatte Angst<br />
vor der Betrunkenheit, vor dem Ausder-Rolle-fallen<br />
und dem Kontrollverlust.<br />
Unterschiedliche Stimmungen<br />
Wein oder Bier, Rotwein oder Weißwein,<br />
Burgunder oder Champagner,<br />
Bowle oder Portwein, Mosel, Riesling<br />
oder Kognak und Likör bewirken ganz<br />
unterschiedliche Stimmungen. Thomas<br />
Mann setzt sie literarisch gezielt ein.<br />
Branntwein ist proletarisch (Buddenbrooks).<br />
Moselwein trinkt ein Dumm-<br />
kopf (Doktor Faustus). Rheinwein gibt<br />
es in gutbürgerlichen Kreisen (Buddenbrooks).<br />
Weißwein regt an. Bei vier Flaschen<br />
Chateau Lafitte diskutieren der<br />
Hochstapler Felix Krull und Marquis<br />
Louis de Venosta ihren Rollentausch<br />
(Felix Krull). Champagnerbowle verwischt<br />
die gesellschaftlichen Unterschiede<br />
(Königliche Hoheit). Eine<br />
Weinmischung führt im Zauberberg zur<br />
Liebesnacht. Portwein gibt es in Buddenbrooks<br />
schon zum Frühstück; er galt<br />
als eine Art Medizin<br />
für blutarme Norddeutsche.Champagner<br />
ist auch literarisch<br />
etwas Besonderes.<br />
Er steht für gelockerte<br />
Sitten, eine gewisse<br />
Schwindelhaftigkeit und Liederlichkeit.<br />
Der lebenslustige Engelbert<br />
Krull ist Besitzer einer fallierenden<br />
Champagnerfirma im Rheingau<br />
(Felix Krull). Goethes Sohn August,<br />
der sich nie vom Vater freimachen<br />
konnte, soll schon als Elfjähriger<br />
siebzehn Gläser Champagner<br />
getrunken haben (Lotte in<br />
Weimar). Miss Eleanor Twentyman, ein<br />
junges reiches Mädchen, verliebt sich<br />
hoffnungslos in den Kellner Felix Krull.<br />
Es zeigt sich, „daß ein paar Gläser Moët-Chandon<br />
ihr den Rest gegeben hatten“<br />
– ohne den Champagner wäre es<br />
nicht so weit gekommen, daß sie ihm<br />
stammelnd eröffnet, sie wolle mit ihm<br />
fliehen, ihm ein Kind schenken, „und<br />
Daddy wird sich dareinfinden, wenn<br />
wir uns ihm mit dem Kinde zu Füßen<br />
werfen, und wird uns sein Geld geben,<br />
daß wir reich und glücklich sind…“<br />
Ehemalige Juniorprofessorinnen und<br />
Juniorprofessoren gesucht<br />
F ür ein von der Hans-Böckler-Stiftung gefördertes <strong>Forschung</strong>sprojekt werden<br />
ehemalige Juniorprofessoren und Juniorprofessorinnen gesucht,<br />
die Auskunft über ihren weiteren Berufsweg geben. Die Befragung wird per<br />
anonymisierten Online-Fragebogen durchgeführt. Ziel ist, fundierte Erkenntnisse<br />
über den Verbleib von Juniprofessorinnen und -professoren zu erfahren.<br />
Auf Basis der Studie sollen Empfehlungen für die Weiterentwicklung<br />
dieses noch sehr jungen Karrierepfads gewonnen werden. Das <strong>Forschung</strong>sprojekt<br />
wird durchgeführt vom Hochschulforschungsinstitut (HoF) Wittenberg<br />
und dem Gemeinnützigen Centrum für Hochschulentwicklung (CHE).<br />
Nähere Informationen finden Sie unter: www.che.de<br />
Teilnehmer der Befragung werden im weiteren Projektverlauf über die Ergebnisse<br />
informiert. Bitte melden Sie sich bis zum 31. Oktober <strong>2012</strong> unter<br />
der E-Mail-Adresse: juniorprofessur@che.de oder telefonisch bei Projektmitarbeiterin<br />
Sindy Duong, Tel. 05241/976146.<br />
Abendmahl im Zauberberg<br />
Mijnheer Peeperkorn hält ein Gelage<br />
und imitiert das letzte Abendmahl. Auf<br />
den Gründonnerstag folgt als Karfreitag<br />
sein Freitod, ein Opfertod in mancher<br />
Hinsicht. Wie in der Eucharistie gibt es<br />
eine mystische und eine soziale Dimension<br />
des Weines – eine vertikale und eine<br />
horizontale. Das Gelage mündet in<br />
eine burleske Szene, in der das antike<br />
Bacchanal sich mit dem christlichen<br />
Abendmahl vermischt. Die gesellschaft-<br />
»Daß mehrere große Dichter<br />
Potatoren gewesen sind, beweist<br />
mir nichts.«<br />
lichen Schranken fallen, die Sprache<br />
geht verloren, der Urzustand nähert<br />
sich erschreckend und beseligend. Peeperkorn<br />
bestellt „Champagner, drei Flaschen<br />
Mumm & Co., Cordon rouge, très<br />
sec“ für seine Gäste. „Herr Albin löste<br />
mit lässiger Routine den ersten Pfropfen<br />
aus seiner Haft von Draht, ließ den pilzförmigen<br />
Kork mit dem Knall einer Kinderpistole<br />
dem geschmückten Hals entschlüpfen<br />
und zur Decke fahren […]<br />
Die Gesellschaft überließ sich einem seligen<br />
Nichtstun, indem sie ein zusammenhangloses<br />
Geschwätz tauschte, dessen<br />
Elemente bei jedem einzelnen aus<br />
erhöhtem Gefühle stammten und in irgendeinem<br />
Urzustande das Schönste<br />
versprochen hatten, aus denen aber auf<br />
dem Wege zur Mitteilung ein fragmentarisch-lippenlahmer,<br />
teils indiskreter,<br />
teils unverständlicher Gallimathias<br />
wurde, geeignet, die zornige Scham jedes<br />
nüchtern Hinzukommenden zu erregen,<br />
doch von den Beteiligten ohne<br />
Beschwer ertragen, da alle sich in dem<br />
gleichen verantwortungslosen Zustand<br />
wiegten.“ Das geht über Stunden und<br />
zahlreiche Flaschen weiter, es gibt später<br />
noch „saure Fischfilets und Bier dazu,<br />
endlich Tee, und zwar sowohl chinesischen<br />
wie Kamillentee für solche, die<br />
es nicht vorzogen, beim Sekt oder Likör<br />
zu bleiben oder zu einem ernsthaften<br />
Wein zurückzukehren, wie Mynheer<br />
selbst, der sich nach Mitternacht zusammen<br />
mit Frau Chauchat und Hans<br />
Castorp zu einem Schweizer Roten von<br />
naiv-spritziger Art durchgeläutert hatte,<br />
von dem er mit wirklichem Durst einen<br />
Glasbecher nach dem anderen hinunterschüttete.“
DHV-Symposium <strong>2012</strong><br />
Digitales Denken –<br />
Wie verändert die digitale<br />
Revolution unser Leben?<br />
Wissenschaftszentrum Bonn,<br />
Mittwoch, 7. November <strong>2012</strong>, 10:00-16:45 Uhr<br />
Digitales Denken – die Sicht der Hirnforschung<br />
Universitätsprofessor Dr. Benedikt Grothe, LMU München, Direktor des<br />
„Munich Center for Neuroscience“<br />
Digitales Denken – die Sicht der Kommunikationswissenschaft<br />
Universitätsprofessor Dr. Patrick Donges, Universität Greifswald,<br />
Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft<br />
Digitales Denken – die Sicht der Kognitionswissenschaften<br />
Professor Dr. Gerd Gigerenzer, FU Berlin, Institut für Psychologie;<br />
Max-Planck-Institut für Bildungswissenschaften Berlin<br />
Digitales Denken – die Sicht der Erziehungswissenschaften<br />
Universitätsprofessorin Dr. Gabi Reinmann, Universität der Bundeswehr<br />
München, Professur für <strong>Lehre</strong>n und Lernen<br />
Digitales Denken – die Sicht der Wirtschaftswissenschaften<br />
Universitätsprofessor Dr. Dr. Thomas Schildhauer, Gründungsdirektor<br />
des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft<br />
(„Google-Institut“), Berlin<br />
Digitales Denken – die Sicht der Informatik<br />
Universitätsprofessorin Dr. Ingrid Schirmer, Universität Hamburg,<br />
Zentrum für Architektur und Gestaltung von IT-Systemen (AGIS)<br />
Podiumsdiskussion mit allen Referenten und Moderator<br />
Moderation:<br />
Armin Himmelrath, Journalist (WDR, Deutschlandfunk, Spiegel Online)<br />
Teilnahmegebühr: EUR 50,-/ ermäßigte Teilnahmegebühr für Studierende: EUR 30,–<br />
Informationen Deutscher Hochschulverband, Dipl.-Biol. Claudia Schweigele, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
und Anmeldung: Tel.: 0228/90266-68, Fax: 0228/90266-97, schweigele@hochschulverband.de<br />
www.hochschulverband.de/cms1/fachtagungen.html
710 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Ist er nun gesund oder nicht?<br />
Wein biologisch betrachtet<br />
| HEINZ D ECKER | Über den gesundheitlichen Nutzen<br />
bzw. Schaden von Wein wird immer wieder kontrovers diskutiert. Um seine<br />
positiven und negativen Effekte genauer zu benennen, lohnt es, sich die Wirkung<br />
verschiedener Weininhaltsstoffe auf den Organismus anzuschauen.<br />
Wein ist ein Kulturgetränk,<br />
das seit mehreren Jahrtausenden<br />
weltweit konsumiert<br />
wird. Schon der bekannte Arzt<br />
Hippokrates (460–375 v. Chr.) fasste die<br />
Vor- und Nachteile des Weines für die<br />
Gesundheit in etwa so zusammen: „Das<br />
erste Glas Wein ist für die Gesundheit,<br />
das zweite Glas ist für die Fröhlichkeit,<br />
das dritte für den guten Schlaf und jedes<br />
weitere Glas eine Gefahr.” Im Altertum<br />
war Wein gesünder als das oft verdorbene<br />
Trinkwasser. Die betörende Wirkung<br />
durch den Anteil an Alkohol förderte die<br />
Beliebtheit des Weins. Bis vor zwei Jahrhunderten<br />
konnte Wein auch als Medizin<br />
aus Apotheken bezogen werden. Etwa<br />
zur gleichen Zeit begann man, den Weinkonsum<br />
sehr kritisch zu hinterfragen.<br />
Zwei Positionen<br />
Heute gibt es zwei Positionen zum Wein.<br />
Die Verfechter der einen Seite raten vom<br />
Wein ab. Er sei wegen seines Alkoholgehaltes<br />
gesundheitsgefährdend und begünstige<br />
den Ausbruch einiger Krebsarten<br />
(Speiseröhre, Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse<br />
etc., insbesondere auch<br />
Brustkrebs bei Frauen) und erhöhe dadurch<br />
die Sterblichkeitsrate relativ zu<br />
Abstinenzlern. Die Befürworter des<br />
Weins stellen die schützenden Eigenschaften<br />
des Weines in den Vordergrund.<br />
Wein wirke sich günstig auf Herz/Kreis-<br />
lauferkrankungen, Typ-2-Diabetes, Demenz<br />
und andere Krankheiten aus.<br />
Für diese Diskussion ist neben einer<br />
günstigen genetischen Disposition der<br />
Verbraucher die Menge an konsumiertem<br />
Wein entscheidend. Die Abhängigkeit<br />
zwischen der relativen Sterblich-<br />
keitsrate und der Menge an Alkohol<br />
durch Weinkonsum kann durch einen Jförmigen<br />
Zusammenhang beschrieben<br />
werden. Ein Minimum mit einer im Vergleich<br />
zu Abstinenzlern reduzierten relativen<br />
Sterblichkeitsrate liegt bei etwa<br />
20 bis 24 mg/Tag für den Mann und etwa<br />
10 bis 12 mg/Tag Alkohol für die<br />
Frau. Dies entspricht etwa zwei Gläsern<br />
Wein für den Mann und einem Glas<br />
Wein für die Frau pro Tag und einem<br />
Alkoholgehalt des Weins von 13 Prozent.<br />
Bei diesen Mengen leitete man aus<br />
vielen Studien das höchste Schutzpotenzial<br />
von Wein ab. Das Risiko sinkt<br />
bis zu 30 Prozent, an Herz/Kreislauferkrankungen<br />
wie arterielle Hypertonie<br />
und koronarer Herzkrankheit zu versterben.<br />
Ab der etwa zwei- bis dreifachen<br />
Menge ist das relative Risiko gegenüber<br />
Abstinenzlern dagegen erhöht.<br />
Positive Effekte<br />
Die positiven Effekte auf die Gesundheit<br />
werden zum Teil dem Alkohol und<br />
phenolischen Weininhaltsstoffen zugeschrieben.<br />
Sie scheinen die Menge an<br />
„gutem“ HDL-Cholesterin zu erhöhen<br />
und den Gehalt an „schlechtem“ LDL-<br />
Cholesterin zu senken. Zudem wird die<br />
Thrombozytenaggregation leicht gehemmt<br />
und damit eine Verklumpung<br />
des Blutes verhindert. Auch die Insulinsensitivität<br />
scheint durch Alkohol erhöht<br />
zu wer-<br />
»Den phenolischen Weininhaltsstoffen<br />
wie z.B. Resveratrol wird eine gesundheitsunterstützende<br />
Wirkung nachgesagt.«<br />
AUTOR<br />
Professor Heinz Decker ist Leiter der Instituts für Molekulare Biophysik der Universität<br />
Mainz. Zu seinen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten zählt u.a. die strukturelle und<br />
funktionelle Charakterisierung von Proteinen im Wein und deren Bedeutung für die<br />
Gesundheit.<br />
den. Das Risiko<br />
sinkt, ein<br />
Metabolisches<br />
Syndrom, eine<br />
arterielle Hypertonie<br />
oder Herzkranzgefäßerkrankungen<br />
zu entwickeln. Auch wird den<br />
phenolischen Weininhaltsstoffen wie<br />
dem bekannten Resveratrol, Tanninen<br />
und Anthocyane gesundheitsunterstützende<br />
Wirkung nachgesagt. In Pflanzen<br />
dienen sie als Radikalfänger dem<br />
Schutz vor oxidativem Stress. Für Resveratrol<br />
ist bekannt, dass es die Genexpression<br />
beeinflusst, so dass es bei primitiven<br />
tierischen Organismen eine lebensverlängernde<br />
Wirkung bewirkt –<br />
ähnlich wie bei einer Kalorienrestriktion.<br />
Noch bedeutender scheinen die antioxidativen<br />
Eigenschaften der Phenole<br />
zu sein. Diese Substanzen sind in der<br />
Lage, Sauerstoffradikale, die in allen<br />
Zellen gebildet werden, im Körper zu<br />
neutralisieren.<br />
Negative Effekte<br />
Wein kann indes auch problematisch<br />
für die Gesundheit sein, insbesondere<br />
bei einem stark erhöhten Konsum. Dies<br />
ist auf die Wirkung verschiedener Weininhaltsstoffe<br />
zurückzuführen, wie dem<br />
Alkohol, den biogenen Aminen und<br />
verschiedenen Inhaltsstoffen, die eine
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 711<br />
Unverträglichkeitsreaktion oder gar eine<br />
Allergie auslösen können.<br />
Der Alkohol aus dem Wein wird zu<br />
einem geringen Maße über die Mundschleimhaut<br />
und zum größten Teil über<br />
Magen und Dünndarm aufgenommen.<br />
Bei moderatem Alkoholgenuss werden<br />
etwa acht Gramm Alkohol pro Stunde in<br />
der Leber abgebaut. Alkoholkonsum in<br />
großen Mengen über längere Zeit aktiviert<br />
einen weiteren Enzymkomplex<br />
(MEOS) in der Leber, der Alkohol abbaut.<br />
Dabei werden jedoch zusätzlich<br />
Sauerstoffradikale produziert, die die Leber<br />
dauerhaft schädigen oder gar zu Zirrhose<br />
oder Krebs führen können. Jahrelanger<br />
Alkoholgenuss kann Krebs auch<br />
in Speiseröhre, Gaumen, Schlund und<br />
Kehlkopf im Mundbereich, Magen und<br />
Bauchspeicheldrüse sowie Dickdarm induzieren.<br />
Deren molekulare Grundlagen<br />
sind jedoch nicht vollständig geklärt.<br />
Wie zeigt sich eine<br />
Unverträglichkeit?<br />
Symptome einer Unverträglichkeit wie<br />
Rötung, Juckreiz der Haut und eine verschnupfte<br />
Nase scheinen, verglichen mit<br />
Weißwein, vermehrt nach Rotweinkonsum<br />
vorzukommen, wie wir in einer<br />
kürzlichen Umfragestudie in Mainz zeigen<br />
konnten (Wigand et al., Dtsch Ärzteblatt<br />
Int. (<strong>2012</strong>) 109(25), 437-444). Frauen<br />
sind häufiger betroffen als Männer. Eine<br />
Ursache könnte die Reaktion auf<br />
Trauben-eigene Proteine wie das Lipid-<br />
Transfer-Protein (LTP) zu sein. Auch<br />
wenn Proteine nur in sehr geringen Mengen<br />
im Wein vorkommen, könnte LTP als<br />
anerkanntes Allergen nach Weingenuß<br />
eine Allergie auslösen, was zwar nach<br />
Datenlage unwahrscheinlich ist, aber zurzeit<br />
diskutiert wird. Vielmehr scheint LTP<br />
bei einigen Personen eine Unverträglichkeitsreaktion<br />
auszulösen. Dies würde<br />
auch erklären, warum Rotwein öfter<br />
Symptome für eine Weinunverträglichkeit<br />
hervorruft als Weißwein. LTP kommt<br />
in den Schalen von Trauben vor, die bei<br />
der Rotweinherstellung in der Maische<br />
mit fermentiert werden, während für<br />
Weißwein der Most ohne Schalen vergoren<br />
wird. Biogene Amine wie Histamin<br />
könnten als Produkt der bakteriellen Fermentation<br />
diese Wirkung verstärken. Bei<br />
einem Allergietest beim Arzt stimuliert<br />
<br />
<br />
<br />
Histamin als Positivkontrolle bei einem<br />
Pricktest eine allergene Reaktion in Form<br />
einer Pustel. Alkohol kann die Konzentration<br />
von Histamin im Körper erhöhen,<br />
da dessen abbauendes Enzym Diamino-<br />
Oxidase gehemmt wird. Unverträglichkeitsreaktionen<br />
oder gar die sehr seltenen<br />
Allergieausbrüche können nach<br />
Weingenuss allerdings auch auf bekannte<br />
allergene Insektengifte einiger Wespen<br />
zurückzuführen sein, die bei der Weinbereitung<br />
nicht entkamen.<br />
Sulfit, das schon in der Antike bei der<br />
Weinherstellung verwendet wurde, dient<br />
als Antioxidationsmittel. Es schützt den<br />
Wein vor Luftsauerstoff und konserviert<br />
ihn gegenüber Mikroorganismen. Sulfit<br />
kann Übelkeit, Kopfschmerzen sowie<br />
Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen<br />
und muss deshalb seit kurzem auf<br />
Weinflaschen gekennzeichnet werden.<br />
Die Auswirkungen von Wein auf den<br />
Organismus können sehr komplex sein<br />
und bedürfen noch weiterer Untersuchungen.<br />
Insgesamt kann man sagen,<br />
dass Wein ein relativ sicheres Genussmittel<br />
ist – insbesondere bei moderatem<br />
Konsum.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Cluster Nordrhein-Westfalen<br />
Anzeige
712 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Feinfleischig flitzende Forelle<br />
Weinbeschreibung zwischen Fachsprache und Werbejargon<br />
| HANS P ETER A LTHAUS | Die Weinsprache ist eine<br />
über Jahrhunderte gewachsene Fachsprache des Weinbaus und Weinhandels<br />
und ist für Laien oft ein Buch mit sieben Siegeln. Das Vokabular der Weinbeschreibung<br />
aus sprachwissenschaftlicher Sicht.<br />
Wohl jeder Weingenießer<br />
hat schon einmal die Erfahrung<br />
gemacht, die der<br />
Reichstagsabgeordnete Philipp Scheidemann<br />
1910 in seinen Kasseler „Geschichderchen“<br />
beschrieben hat: Zur<br />
Charakterisierung eines Weins, den<br />
man mit Zunge und Gaumen wahrnehmen<br />
könnte, fliegen Worte wie Fetzen<br />
durch den Raum. Was manchen Weinfreund<br />
an seiner Sprachmächtigkeit<br />
zweifeln lässt, ist für die Wissenschaft<br />
durchaus interessant.<br />
Denn am Beispiel der Weineigenschaften<br />
lässt sich das Verhältnis von<br />
Sprache und Wahrnehmung genauer<br />
durchdenken. „Die Grenzen meiner<br />
Sprache bedeuten die Grenzen meiner<br />
Welt“, hat Ludwig Wittgenstein in seinem<br />
„Tractatus logico-philosophicus“<br />
festgehalten. Das merkt man beim<br />
Weingenuss, wenn die Degustatoren Eigenheiten<br />
feststellen und benennen, die<br />
der ungeübte Weinfreund nicht einmal<br />
wahrnimmt.<br />
Auf color, odor und sapor, also auf<br />
Farbe, Geruch und Geschmack, haben<br />
bereits die Römer beim Wein geachtet.<br />
Heute erstreckt sich die Sinnenprobe<br />
auf zahlreiche Eigenschaften, u.a. Farbe<br />
und Klarheit, Extrakt und Alkohol, Süße<br />
und Säure, Alter und Reife, Aroma,<br />
Art und Charakter. Dafür gibt es mehr<br />
als tausend Ausdrücke, deren weinsprachliche<br />
Bedeutung der Sprachgemeinschaft<br />
oft nur ungenau bekannt ist.<br />
Weinsprache und<br />
Gemeinsprache<br />
Die Weinsprache, die der nachmalige<br />
erste Reichsministerpräsident in seiner<br />
Humoreske aufs Korn genommen hat,<br />
ist eine über Jahrhunderte gewachsene<br />
Fachsprache des Weinbaus und Wein-<br />
»Auf color, odor und sapor,<br />
also auf Farbe, Geruch und<br />
Geschmack, haben bereits die<br />
Römer beim Wein geachtet.«<br />
handels. Sie wird auch im Verkehr mit<br />
Nichtfachleuten gebraucht, ohne dass<br />
diese sie immer verstehen würden. Das<br />
hat sie außerhalb der Fachkommunikation<br />
oft zu einer dekorativen Zutat werden<br />
lassen.<br />
Wie andere Weinfreunde erklärt<br />
sich auch Scheidemanns alter ego Henner<br />
Piffendeckel ein Weinwort wie fleischig<br />
mit der Alltagserfahrung. Dabei ist<br />
gar nicht sicher, ob der Ausdruck wirklich<br />
verwendet wurde. Er wirkt wie eine<br />
Parodie, doch stellen existierende Weinwörter<br />
wie körperreich, mollig, fett oder<br />
AUTOR<br />
Hans Peter Althaus ist emeritierter Professor für germanistische Linguistik an der<br />
Universität Trier. Sein „Kleines Wörterbuch der Weinsprache“ erschien 2006 bei<br />
C.H. Beck (Taschenbuchausgabe 2008).<br />
nervig dies wieder infrage. Wir können<br />
daher nicht einmal sicher sagen, ob fleischig<br />
ein humoristisch-kritischer Einfall<br />
aus dem Geist der Weincharakterisierung<br />
ist.<br />
Weil viele Ausdrücke der Weinsprache<br />
eine gemeinsprachliche und eine<br />
fachsprachliche Bedeutung haben, waren<br />
und sind die Probleme, die sich daraus<br />
ergeben, auch Weinfachleuten oft<br />
nicht bekannt. 1865 behauptete Wilhelm<br />
Hamm, die Weinwörter würden<br />
sich meist von selbst erklären; hundert<br />
Jahre später wurde das immer noch vertreten.<br />
Dieses Fehlurteil rührt daher,<br />
dass die Ausdrücke der Weinsprache<br />
sich dem allgemeinen Wortschatz<br />
geschmeidig einpassen.<br />
Darum hält man sie für sprechend.<br />
Geistreich, charakterlos und<br />
ausgebildet sind Wörter der Gemeinsprache<br />
mit einer speziellen<br />
Bedeutung als Ausdrücke der<br />
Weinsprache des 19. Jahrhunderts.<br />
Geistreich hieß damals ,alkoholreich‘,<br />
charakterlos bedeutete ,aus gemischtem<br />
Satz‘, also von verschiedenen Rebsorten,<br />
die im Weinberg zusammen angepflanzt<br />
sind. Sortenreine Weine wurden<br />
aber nicht als charaktervoll bezeichnet,<br />
sondern hießen einfach. Als ausgebildet<br />
galten Weine, bei denen die Gärung<br />
vollendet war, die zu ihrer geschmacklichen<br />
Abrundung jedoch noch weiterer<br />
Entwicklung bedurften.<br />
Sind solche Ausdrücke nicht auf Anhieb<br />
als Weinwörter erkennbar, so gibt es<br />
auch andere, die der Gemeinsprache<br />
weitgehend fehlen. Das bekannteste ist<br />
firn für ,alt‘, als Bezeichnung für die zeitliche<br />
Entfernung schon im Mittelalter<br />
neben fern üblich, später mit der Bedeutung<br />
,vorjährig‘ vorwiegend auf Früchte<br />
bezogen. Außer bei Wein spricht man<br />
von firn heute nur noch bei Schnee.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 713<br />
Wie Wörter eine weinsprachliche<br />
Sonderbedeutung erhalten, zeigt mannbar,<br />
ein Weinwort ebenfalls des 19.<br />
Jahrhunderts. Es bedeutete damals ,reif‘<br />
und ,trinkfertig‘. Im Mittelalter hieß<br />
manbære, auf junge Frauen bezogen,<br />
,reif‘ und ,heiratsfähig‘. Dann wurde es<br />
auch von jungen Männern gesagt, die<br />
Extension also erweitert, weshalb die<br />
Bedeutung mit ,erwachsen‘ zu umschreiben<br />
war. Als Weinwort blieb ihm<br />
nur ein Teil der Bedeutung erhalten.<br />
Denn ,heiratsfähig‘ würde beim Wein ja<br />
,zum Verschnitt geeignet‘ bedeuten.<br />
Anders als die Fachleute, die die<br />
Weinsprache als durch Gebrauch festgelegtes<br />
Kommunikationsmittel benutzen,<br />
versuchen Schriftsteller und Journalisten,<br />
mit bildkräftigen Wendungen eine Vorstellung<br />
von schwer fassbaren Geschmacksnuancen<br />
zu vermitteln. Dabei<br />
dürfe man, hat der weinkundige Dichter<br />
Stefan Andres gesagt, „einfach alles“,<br />
doch eines nicht: „Worte aus dem festgelegten<br />
Vokabular falsch benutzen“. Doch<br />
gerade das geschieht sehr oft, weil die<br />
Bedeutungen in der Gemeinsprache vage<br />
und leicht veränderbar sind.<br />
Stile der Weinbeschreibung<br />
Die Unterschiede zeigen sich besonders<br />
deutlich, wenn man Stile der Weinbeschreibung<br />
beobachtet. Der Fachstil<br />
dient der Protokollierung des Probeneindrucks<br />
und verzichtet daher auf alles<br />
Überflüssige. In der Minimalform besteht<br />
er nur aus einem einzigen Wort<br />
wie ausdrucksvoll oder kantig. Daneben<br />
gibt es notizenartige Bewertungen<br />
wie langer Nachhall. Mehr wirkt schon<br />
fast geschwätzig.<br />
In der Praxis werden die Urteile umso<br />
knapper, je mehr die Fachleute unter<br />
sich sind. Auf Preislisten für Endverbraucher<br />
tritt der Werbeaspekt mit<br />
ausführlicheren Beschreibungen hervor.<br />
Dann heißt es beispielsweise rassig,<br />
herb, fruchtige Säure, Schieferton oder<br />
noch ausführlicher hochedel, mit feiner<br />
Frucht und Blume, reife Säure, Beerenton,<br />
auf dem Höhepunkt der Entwicklung,<br />
Zukunft.<br />
Den größten Gegensatz zum Fachstil<br />
bietet ein Stil, der sich an feinsinnige<br />
und gebildete Weintrinker wendet, die<br />
den uneigentlichen Ausdruck zu schätzen<br />
wissen und in ihm ein Mittel zur Erweiterung<br />
der Erfahrung sehen. Charakteristische<br />
Beispiele für diesen poetischen<br />
Stil verdanken wir einem württembergischen<br />
Wein-Grafen. Eine Traminer<br />
Spätlese stellte er seinen Kunden<br />
mit folgenden, durch Rhythmus, Allite-<br />
Do schtellte mä der Kellner de Bulle hänne. Ich frogt’n, ob hä die Sorte<br />
kennen dhät.<br />
„Jo, die äs gut, die schmecket ,fleischig‘.“<br />
„Wie schmecketse, fleischig? Do äs woll Gehacktes drinne?“<br />
„Det is’n Weincharakteristikum“, bemerkete do so’n Berliner Reisender, der<br />
sich newen mich gesetzt hadde und mich angock, als wanne sahn wollde:<br />
Du hast nadierlich keine Ahnunge nit vom Winn.<br />
Ich nahm die Hänne us der Hosenkippe und schbrach: „Ich danke au vor de<br />
Belehrunge. Giwwets dann noch mehr so Charakteristikimmer?“<br />
Do gab hä mä’ne Winn-Breisliste, wo mehr wie hunnert Sorten drof schtannen.<br />
Hinner jeder Sorte schtand was anneres bemerket: „leicht“, „hübsch“,<br />
„elegant“, „zart“, „viel Bouquet“, „mild“, „saftig“, „geschmeidig“, „viel Saft“,<br />
„süß“, „fruchtig“, „krautig“, „kernig“, „edel“, „herb“, „sec“ usw. usw.<br />
Henner Piffendeckel (d.i. Philipp Scheidemann): Im Rotskeller (1910)<br />
ration und Assonanz geadelten Worten<br />
vor: Feinfleischig flitzende Forelle, nackelig<br />
schnalzend im Bach. Die Information<br />
tendiert hier gegen Null, die<br />
sprachliche Veredelung des Weins überwiegt.<br />
Wie der Fachstil zielt auch der Kritikerstil<br />
auf Präzision der Beschreibung,<br />
möchte aber zugleich aus der Weindegustation<br />
eine Wissenschaft machen<br />
und die Beschreibung nobilitieren. Man<br />
findet ihn in der populären Weinliteratur,<br />
die sich bei der Weincharakterisierung<br />
an Menübeschreibungen orientiert.<br />
Eine Moselspätlese wird so charakterisiert:<br />
Tänzerische Vitalität, unglaubliche<br />
Fruchtdichte, dramatische<br />
Abbildung des Moselschiefers.<br />
»Der Fachstil verzichtet<br />
auf alles Überflüssige.«<br />
Hier geht es weniger um eine angemessene<br />
Charakterisierung als um eine<br />
wortreiche Beschreibung. Dazu werden<br />
viele kühne Fügungen benutzt, wenn etwa<br />
von saftig-reifer Dichte oder von ziselierter<br />
Säure, von karamellig-schmelzigem<br />
Abklang oder von kollosaler<br />
Konzentration die Rede ist. Hinter dem<br />
Streben nach Vollständigkeit tritt die<br />
Angemessenheit der Beschreibung zurück,<br />
und hinter einem Wust von Wörtern<br />
gerät der Wein manchmal aus dem<br />
Blick.<br />
Dem Boulevardstil haftet noch ein<br />
Rest von seriöser Weinbeschreibung an,<br />
doch überwiegt das Streben nach Effekt<br />
und einem Ausdruck, der im Zweifelsfall<br />
immer der Wirkung den Vorzug vor<br />
der Angemessenheit gibt. Man findet<br />
diesen Stil besonders in der populären<br />
Weinpresse, die sich im Verkauf gegen<br />
starke Konkurrenz behaupten muss.<br />
Das hat Folgen für die Weinbeschreibung,<br />
bei der die einprägsame, oft<br />
gesuchte Formulierung wichtiger ist als<br />
das Streben nach Wahrheit und Klarheit<br />
des Ausdrucks.<br />
Solche Weinbeschreibungen greifen<br />
Stereotypen der Werbung auf und bestätigen<br />
das propagierte Lebensgefühl.<br />
Ein Rotwein wird dann als ein nach Lagerfeuer<br />
und Waldbeeren duftender<br />
Wein mit ausdrucksstarker Frucht, eleganten<br />
Elementen und viel Temperament<br />
gepriesen. Ihm wird deshalb attestiert:<br />
Scheint auf der Zunge Tango zu<br />
tanzen. Diesen Boulevardstil hat Vincent<br />
Klink, der wortmächtige Fernsehkoch,<br />
als „verbale Verschwurbelung“<br />
und „unerträglich-selbstbesoffene ,Weindichtung‘“<br />
heftig kritisiert und mit grotesken<br />
Beispielen parodiert: Duft nach<br />
Sattelleder, lehmig im Abgang, staubt in<br />
der Hose.<br />
Auf den fachlichen Sonderwortschatz<br />
zur Weinbeschreibung kann man<br />
nicht verzichten, wenn man schnell und<br />
griffig die wichtigsten Eigenschaften<br />
hervorheben will. Obwohl chemische<br />
Analysen vieler Weineigenschaften bequem<br />
durchzuführen sind, kann nur die<br />
Sinnenprobe die Bewertung durch den<br />
Menschen erkunden. Ihr Ausdrucksmittel<br />
ist die Weinsprache. Sie wird darum<br />
ihre Funktion behalten, solange man<br />
Wein als Kulturgut versteht. Dass man<br />
weinsprachliche Beschreibungen wie eine<br />
Partitur genießen kann, selbst wenn<br />
der edle Tropfen nicht im Glase klingt,<br />
hat Carl Zuckmayer in den Jahren des<br />
Kampfes um Anerkennung als Dramatiker<br />
auf den Rand einer Weinkarte geschrieben:<br />
„Karte mit Verstand gelesen,<br />
ist so gut wie voll gewesen.“ Das gilt<br />
auch heute noch.
714 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Guter Wein<br />
entsteht im Weinberg<br />
Fragen an den besten Sommelier Deutschlands<br />
| THOMAS S OMMER | Der Sommelier hat in sehr<br />
guten Restaurants eine Schlüsselposition. Er schlägt die optimal passenden<br />
Weine vor, erläutert und präsentiert diese. Auch kennt er die Geschichten hinter<br />
den Weinen. Was gehört zu optimalem Weingenuss? Muss guter Wein teuer<br />
sein? Was ist „guter“ Wein? Fragen an den besten Vertreter seiner Zunft in<br />
Deutschland.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Als Zwanzigjähriger<br />
haben Sie sich mit dem Weinbazillus<br />
infiziert. Wie kam es dazu?<br />
Thomas Sommer: Das war ein schleichender<br />
Prozess. Von Zeit zu Zeit bin<br />
ich von den Sommeliers meines Ausbildungsbetriebes<br />
immer mal wieder zu der<br />
einen oder anderen Weinprobe im Hotel<br />
oder auch außerhalb auf Weingüter mitgenommen<br />
worden. Dies hat nicht nur<br />
Spaß gemacht und war sehr aufregend,<br />
sondern es hat ganz nebenbei meine<br />
sensorische Wahrnehmung geschärft. So<br />
Thomas Sommer ist Chefsommelier im<br />
Schlosshotel Lerbach im „Gourmetrestaurant<br />
Lerbach“, Bergisch Gladbach, und hat<br />
zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Er ist<br />
„Bester Sommelier Deutschlands“ und Vertreter<br />
Deutschlands bei der Sommelier-<br />
Weltmeisterschaft in Tokio im kommenden<br />
Jahr.<br />
habe ich dann später einige Aromen<br />
sehr deutlich wahrnehmen können. Mit<br />
einem Mal hatte das Vorurteil, dass<br />
Weinbeschreibungen nur blumiges Ge-<br />
»Der Wein sollte vor allem<br />
Spannung haben, balanciert<br />
sein und harmonisch wirken.«<br />
schwätz seien, für mich keine Bedeutung<br />
mehr, sondern es hat mich, ganz<br />
im Gegenteil, dazu motiviert, mehr über<br />
dieses Thema bzw. das vermeintliche<br />
Mysterium „Wein“ zu erfahren. Durch<br />
das intensive Auseinandersetzen mit<br />
den vielseitigen Facetten der Weinwelt<br />
ist für mich heute der Genuß an außergewöhnlichen<br />
Weinen größer, da ich um<br />
ihre zum Teil schwierige Erzeugung und<br />
ihre Ausnahmestellung weiß.<br />
F&L: Was gehört zu einem optimalen<br />
Weingenuss?<br />
Thomas Sommer: „Optimaler“ Weingenuss<br />
ist ein sehr persönlich zu definierender<br />
Begriff. Ein paar Grundvoraussetzungen<br />
sind jedoch, so glaube ich zumindest,<br />
bei jedem gleich. Neben einem<br />
persönlich als zumindest als gut zu beurteilenden<br />
Wein benötigen wir wenigstens<br />
eine weitere Person, um den Wein<br />
zu teilen. Für mich ist Genuss, sowohl<br />
von Speisen als auch von Wein, immer<br />
ein gesellschaftlicher Anlass. Ich habe<br />
schon einige der vermeintlich größten<br />
und besten Weine der Welt im Rahmen<br />
großer Verkostungen trinken können,<br />
das ist natürlich eine große Bereicherung<br />
für meine Weiterbildung. Nicht unwichtig<br />
ist dabei der Rahmen, in dem<br />
genossen wird, wobei ich im Privaten<br />
gleichermaßen Freude am Weingenuss<br />
habe wie auf der Bühne mit hundert<br />
Mittrinkern bzw. Zuhörern.<br />
F&L: Und was sagt das Lehrbuch?<br />
Thomas Sommer: Nun, das<br />
sagt, dass zum Weingenuss<br />
ein perfekt temperierter Wein,<br />
saubere, auf den Wein perfekt<br />
abgestimmte Gläser, ein heller,<br />
von Fremdgerüchen freier<br />
Raum und perfektes Tageslicht<br />
von Nöten sind. Für den sterilen<br />
reproduzierbaren Weingenuss sicherlich<br />
schlüssige Anforderungen. Unter uns gesagt<br />
hätte ich aber mit einem für die Region<br />
typischen und ansprechenden<br />
Wein, einem guten Freund und einem<br />
Blick über eine traumhafte Landschaft<br />
mehr Freude und damit einen für mich<br />
„optimalen Weingenuss“, da Emotionen<br />
und Empfindungen wesentlich tiefer<br />
wirken.<br />
F&L: Gibt es objektive Kriterien für guten<br />
Wein?<br />
Thomas Sommer: Bei der Entstehung<br />
eines Weines sind die Parameter heute<br />
größtenteils erforscht. Die Experten sind<br />
sich einig, dass „guter“ Wein im Weinberg<br />
entsteht. Folgende Parameter sind<br />
entscheidend: Klima, Bodenart und Bodenstruktur,<br />
Hangneigung im Verhältnis<br />
zum Winkel der Sonneneinstrahlung,<br />
gewählte Rebsorte, Unterlagsrebe, Niederschlagsmengen<br />
bzw. die Verteilung<br />
über das Weinjahr, Drainage bzw. Wasserrückhaltevermögen<br />
des Bodens, Rebschnitt,<br />
angestrebter und erwirtschafte-
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> WISSENSCHAFT UND WEIN 715<br />
ter Ertrag je Stock, Temperatur (Jahresmittel,<br />
Tag-Nachtspitzen, Temperaturen<br />
während der Traubenreifung), Jahrgangsbesonderheiten<br />
und sicherlich<br />
noch einige mehr. Sie bestimmen die<br />
qualitativen Grundvoraussetzungen für<br />
den Wein.<br />
Viele Winzer sagen zum Thema Keller,<br />
dass sie hier maximal noch verschlechtern,<br />
aber nicht verbessern<br />
könnten. Will heißen, egal wie gut ich<br />
als Önologe bin, die wahre Qualität entsteht<br />
im Weinberg.<br />
Für mich als Weinverkoster und Genießer<br />
sollte er vor allem Spannung haben,<br />
balanciert sein und harmonisch<br />
wirken.<br />
F&L: Es ist viel die Rede von gentechnisch<br />
verändertem Wein. Könnte die<br />
Wissenschaft helfen, den Wein noch<br />
besser zu machen oder geht es vor allem<br />
um gutes Handwerk im Weinberg und<br />
im Weinkeller?<br />
Thomas Sommer: Ein Thema, mit dem<br />
ich mich persönlich bislang viel zu wenig<br />
auseinandergesetzt habe und zu dem<br />
ich keine fundierte Antwort geben kann.<br />
Ich weiß zum heutigen Zeitpunkt nicht,<br />
was ich an einer genetischen Beeinflussung<br />
des ältesten Kulturgutes der Welt<br />
gut finden soll. Dies wird sich vielleicht<br />
in Zukunft ändern.<br />
F&L: Ihr Beruf fordert viel Verschiedenes:<br />
fundiertes Wissen, Stil, Geschmack,<br />
Einfühlungsvermögen, Psychologie, Geschick,<br />
Zeitgefühl. Was ist für Sie das<br />
Wichtigste?<br />
Thomas Sommer: Motivation und<br />
Freude am Beruf, alles andere ist<br />
Grundlage bzw. erlernt man im Laufe<br />
der Zeit.<br />
F&L: Muss guter Wein teuer sein?<br />
Thomas Sommer: Nein, jedoch ist die<br />
Definition von „teuer“ Auslegungssache.<br />
Es wird jedoch unter sieben bis zehn<br />
Euro pro Flasche, je nach Anbaugebiet<br />
und Land schwierig, tiefgründige und<br />
bewegende Weine zu finden. Das heißt<br />
aber nicht, dass es keinen guten Wein<br />
unter sieben Euro gibt.<br />
F&L: Welche Rolle spielt für Sie die Ästhetik<br />
von Glas, Flasche und Präsentation?<br />
Thomas Sommer: Ein ansprechender<br />
und auf das Haus bzw. die Etikette aus-<br />
gerichteter Stil ist Grundlage<br />
für jede Art der Gastronomie.<br />
Leider stimmen jedoch nicht<br />
bei jedem Gastronomen Anspruch<br />
und Wirklichkeit<br />
überein. Ein sauberes, gepflegtes<br />
und nicht angeschlagenes<br />
Glas ist genauso wichtig<br />
wie für den Winzer die<br />
richtige Ausstattung und auf<br />
den Inhalt abgestimmte Flaschenform.<br />
Ein gepflegtes<br />
Äußeres der präsentierenden<br />
Person nebst sauberer und<br />
gepflegter Kleidung sind sicher<br />
für jeden Gast und auch den Gastgeber<br />
wichtig.<br />
Foto: A. Scheuer<br />
F&L: Welche Fehler sollte man bei der<br />
Lagerung von Wein keinesfalls machen?<br />
Thomas Sommer: Falsche Temperaturen,<br />
Temperaturschwankungen, falsche<br />
Luftfeuchtigkeit, Fremdgerüche, Überlagerung<br />
durch mangelnde Übersicht.<br />
F&L: Ihre beruflichen Stationen waren<br />
u.a. Berlin, Paris, London und nun eines<br />
der besten deutschen Restaurants. Wie<br />
unterscheiden sich die Kulturen des<br />
Weingenusses?<br />
Thomas Sommer: Dies abzugrenzen ist<br />
eigentlich schwierig, da in jeder der Metropolen<br />
ein überaus hohes Maß an internationalen<br />
Gästen verkehrt. Der Pariser<br />
Gast ist sicher derjenige, der am<br />
meisten die ihm bekannten und aus<br />
Frankreich stammenden Weine vorzieht.<br />
So erlebte ich es zumindest vor<br />
circa acht Jahren. Genau dieser Umstand<br />
hat sich jedoch in den letzten Jahren<br />
immer mehr gewandelt. Die Sommeliers<br />
schaffen es, so habe ich mir sagen<br />
lassen, immer mehr international<br />
etablierte Weine ihren Gästen mit Begeisterung<br />
zu servieren. Ich bin auf meinen<br />
nächsten Parisbesuch sehr gespannt.<br />
London ist für einen Sommelier ein<br />
wunderbarer Markt. Dies klingt paradox,<br />
befindet sich doch mit Ausnahme<br />
von ein paar kleinen südenglischen<br />
Weingütern kein Weingebiet von Weltruhm<br />
in der Nähe. Jedoch haben wir in<br />
Großbritannien einen sehr wissbegierigen<br />
und neugierigen Markt, welcher in<br />
Ermangelung eigener Weine auf einen<br />
fast vollständigen Import von Wein aus<br />
der ganzen Welt angewiesen ist. Dies<br />
gibt einem Weinliebhaber und Sommelier<br />
die Möglichkeit, so ziemlich alles zu<br />
trinken und zu verkosten, was weltweit<br />
erzeugt wird. Nahezu alles, was in<br />
Europa importiert werden möchte, landet<br />
als erstes bei den großen Messen<br />
und Händlern in London. So gibt es nahezu<br />
jeden Tag eine großangelegte professionelle<br />
Weinverkostung oder Vorstellung.<br />
Ein wahres Schlaraffenland für<br />
einen gut vernetzten Sommelier.<br />
F&L: Und Deutschland? Berlin und<br />
Bergisch Gladbach sind doch sicher<br />
sehr verschieden?<br />
Thomas Sommer: Berlin und Bergisch<br />
Gladbach liegen nur im Alphabet dicht<br />
beieinander. Einerseits die pulsierende<br />
Weltstadt, die sich fortwährend verändert<br />
und somit auch weintechnisch eine<br />
interessante Spielwiese ist. Andererseits<br />
ein in unmittelbarer Nähe zu Köln und<br />
im Dunstkreis von Düsseldorf anerkanntes<br />
Pilgerziel der Gourmetreisenden,<br />
darüber hinaus jedoch leider nur<br />
wenig bekannt. Uns im Restaurant gibt<br />
dies jedoch die Möglichkeit, viel Weinentwicklung<br />
zu reflektieren, da die Erwartungshaltung<br />
beim Wein zumeist<br />
nicht allzu hoch ist. Dadurch können<br />
wir frei und unbefangen Weine servieren,<br />
welche in einem in einer Weinbauregion<br />
befindlichen Restaurant so nicht<br />
so einfach einsetzbar wären. Ähnlich<br />
verhält es sich mit Berlin. Wobei generell<br />
gesprochen die Nachfrage nach<br />
hochqualitativen deutschen Weinen in<br />
den letzten zehn Jahren stetig steigt.<br />
Dies ist sicher zu einem großen Teil den<br />
qualitativ verbesserten Weinen und der<br />
positiven öffentlichen Berichterstattung<br />
zuzuschreiben.<br />
F&L: Eine letzte Frage: Von morgens<br />
bis abends Wein – haben Sie da nicht<br />
oft Lust auf andere Getränke, z.B. gutes<br />
Bier?<br />
Thomas Sommer: Ja, aber auch ein guter<br />
Gin Tonic findet Gefallen.
716 WISSENSCHAFT UND WEIN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Wein als Wirtschaftsfaktor<br />
Aktuelle Tendenzen<br />
| DIETER H OFFMANN | Weinkonsum und -preise<br />
sind auch Teil der internationalen Warenwirtschaft. Welche Rolle spielt der deutsche<br />
Weinmarkt? Können deutsche Winzer Billigimporten aus aller Welt Paroli<br />
bieten? Ist Wein als Kapitalanlage sinnvoll? Fragen an einen Weinökonomen.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Welche Rolle<br />
spielt der deutsche Wein wirtschaftlich<br />
in Deutschland und weltweit?<br />
Dieter Hoffmann: Deutschland ist weltweit<br />
mit über 20 Millionen Hektoliter<br />
der viertgrößte Konsummarkt der Welt<br />
nach Frankreich, Italien und den USA.<br />
Wir schätzen den Gesamtmarkt auf ca.<br />
sieben Milliarden Euro. Der Sektkonsum<br />
ist darin nicht enthalten. Gemessen<br />
an den Umsätzen im Lebensmittelhandel<br />
insgesamt sind dies sicherlich bescheidene<br />
wirtschaftliche Größenord-<br />
Dieter Hoffmann ist Professor für Weinökonomie<br />
an der Hochschule RheinMain.<br />
Seine <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte liegen im<br />
Bereich der betriebswirtschaftlichen Analyse<br />
von Unternehmen der Weinwirtschaft,<br />
der kontinuierlichen Beobachtung des<br />
Weinmarktes in Deutschland und des Verbraucherverhaltens.<br />
nungen, dennoch hat Wein in der Gesellschaft<br />
einen besonderen Rang erreicht.<br />
F&L: Sie beobachten auch das Verhalten<br />
der Konsumenten. Welcher Wein<br />
lässt sich wo am besten verkaufen?<br />
Dieter Hoffmann: Bei der Vermarktung<br />
von Wein ist der deutsche Markt gegenüber<br />
den USA, Skandinavien oder anderen<br />
Ländern sehr liberal, weil Wein in<br />
nahezu allen Einkaufsstätten – vom spezialisiertenFachhänd-<br />
ler über den Lebensmittelhandel,Discounter,<br />
Internet bis hin<br />
zum Tankstellenshop –<br />
verfügbar ist. Eine Besonderheit<br />
des deutschen Weinmarktes<br />
ist der direkte Einkauf beim Erzeuger.<br />
Nach unseren Schätzungen werden<br />
mindestens 30 Prozent der in Deutschland<br />
erzeugten Weine direkt vom Erzeuger<br />
(Winzer und Winzergenossenschaft)<br />
an Privatkunden geliefert. Dies ist ein<br />
bedeutendes Volumen, womit auch die<br />
Winzer einen stabilen Umsatz erreichen.<br />
Aktuell lässt sich ein Trend hin zu erfrischenden,<br />
aromabetonten, trockenen<br />
Weißweinen aus den verschiedenen Rebsorten<br />
feststellen. Diese Tendenz hat vor<br />
allem den deutschen Weißweinen wieder<br />
eine vorrangige Marktstellung, sowohl<br />
nach Volumen wie auch nach Wert erbracht,<br />
weil das nicht so heiße Klima in<br />
Deutschland vor allem für die Aromaausprägung<br />
bestens geeignet ist. Bei den<br />
Rotweinen beobachten wir eine zunehmende<br />
Abkehr von sehr schweren, vor<br />
allem sehr tannin-haltigen Rotweinen zu<br />
fruchtbetonten, harmonischen Weinen,<br />
die auch in Deutschland sehr gut hergestellt<br />
werden können.<br />
F&L: Können die deutschen Winzer<br />
den Billigimporten aus aller Welt langfristig<br />
Paroli bieten?<br />
Dieter Hoffmann: Ja, das haben sie in<br />
den letzten 30 Jahren bewiesen. Sie<br />
müssen sich allerdings auf eine einerseits<br />
kostengünstige Produktion und andererseits<br />
verbrauchergewünschte Qualität<br />
orientieren. Voraussetzung ist allerdings,<br />
dass sich die Vermarkter um eine<br />
attraktive Produktpräsentation im Regal<br />
bemühen und die Preisabstände zu den<br />
»Eine Besonderheit des deutschen<br />
Weinmarktes ist der direkte Einkauf<br />
beim Erzeuger.«<br />
internationalen Anbietern nicht zu groß<br />
werden. Wir beobachten, dass die Verbraucher<br />
in Deutschland durchaus bereit<br />
sind, für heimische Produkte mehr<br />
zu zahlen.<br />
Ein Problem für die heimischen Erzeuger<br />
ist die kontinuierliche Belieferung<br />
zu großhandelsfähigen, größeren<br />
Volumina, weil bei den heutigen Strukturen<br />
des Lebensmittelhandels nur eine<br />
kontinuierliche Verfügbarkeit die Erhaltung<br />
des Regalplatzes sicherstellt. Hier<br />
muss durch ein kluges Produktionsund<br />
Lagermanagement den Wirren der<br />
Natur mit schwankenden Erträgen entgegengewirkt<br />
werden. Auf der Qualitätsseite<br />
hat die Veränderung des Klimas<br />
durch den Ausfall sehr kalter Sommer<br />
dem Standort Deutschland einen<br />
Wettbewerbsvorteil für die kontinuierliche<br />
Belieferung des heimischen Marktes<br />
mit guten Qualitäten gebracht.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 717<br />
F&L: Wie wichtig sind Langfristprognosen<br />
für Produktion und Absatzmärkte<br />
von Weinen? Sind sie überhaupt möglich?<br />
Dieter Hoffmann: Gerade bei Wein sind<br />
Langfristprognosen einfacher in der<br />
Produktion als im Absatz möglich, weil<br />
wir die Veränderungen der Märkte<br />
durch unterschiedlichste Einflüsse nicht<br />
sehr lange voraussagen können. Erfreulich<br />
ist festzustellen, dass Wein in der<br />
wohlhabenden, gebildeten Gesellschaft<br />
nahezu weltweit eine stabile Nachfrage<br />
»Die wachsende Nachfrage in<br />
Asien nach französischen<br />
Kultweinen hat sich als eher<br />
preisstabilisierend ausgewirkt.«<br />
mit eher leichtem Wachstum verzeichnet;<br />
insofern gibt es hier einen engen<br />
Zusammenhang zwischen Absatzmärkten<br />
und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />
Eine Besonderheit des Weinmarktes<br />
sind die durch innovative Produkte teilweise<br />
kurzfristig auftretenden, strukturellen<br />
Veränderungen, die einen Einfluss<br />
auf die Nachfrageentwicklung und<br />
damit auf die Marktchancen für traditionsgeprägte<br />
Produkte haben. Sie können<br />
häufig in Prognosen gerade für die<br />
Konsumentwicklung nicht rechtzeitig<br />
genug erkannt werden. Insofern hat<br />
sich der Weinmarkt von einem eher traditionellen<br />
statisch strukturierten Markt<br />
zu einem hoch dynamischen Markt entwickelt.<br />
F&L: Gilt der Wein eines außerordentlichen<br />
Jahrgangs als Kapitalanlage?<br />
Dieter Hoffmann: Auch wenn in Medien<br />
häufig über Wein als Kapitalanlage<br />
berichtet wird, handelt es sich hier um<br />
ein außerordentlich kleines Segment. Es<br />
stellt sich die Frage, welche Weine eine<br />
Kapitalanlage sein können und wie lange<br />
und insbesondere an welchem Markt<br />
sie wieder verkauft werden können.<br />
Den meisten Konsumenten würde ich<br />
vom Wein als Kapitalanlage abraten<br />
und empfehlen, Weine für den Konsum<br />
nur so lange zu lagern, bis sie den Höhepunkt<br />
ihres Geschmacks erreicht haben.<br />
Dieser Zeitraum ist heute tendenziell<br />
kürzer, als gemeinhin in den Weinbeschreibungen<br />
empfohlen wird. Die<br />
meisten Investoren in diesem Bereich<br />
scheitern, weil sie in der Regel die Weine<br />
zu lange lagern und die Qualitätsentwicklung<br />
neuerer Jahrgänge die alten<br />
Jahrgänge weitgehend unattraktiv<br />
macht. Einfache Weißweine sollten<br />
nicht länger als zwei Jahre, gute Weißweine<br />
nicht länger als drei bis fünf Jahre<br />
und gute Rotweine nicht länger als zehn<br />
Jahre gelagert werden.<br />
F&L: Wie reagiert der Weinmarkt auf<br />
die Eurokrise?<br />
Dieter Hoffmann: Bisher hat die Euro-<br />
Krise noch keine beobachtba-<br />
ren Auswirkungen auf den<br />
Weinmarkt gehabt, weil die<br />
meisten Weinländer – gerade<br />
auch die mediterranen Länder<br />
– in Euro fakturieren und Teil<br />
der Eurogemeinschaft sind.<br />
Auch das Preisverhältnis zwischen<br />
Euro und Dollar hat sich nicht<br />
wesentlich verändert, so dass auch die<br />
internationalen Anbieter auf dem deutschen<br />
und europäischen Markt weitgehend<br />
unter den Rahmenbedingungen<br />
noch fester Wechselkurse arbeiten können.<br />
Als erste Auswirkung der Finanzkrise<br />
insgesamt ist sicherlich der Rückgang<br />
der Weinnachfrage insbesondere<br />
für hochwertige Weine in London und<br />
Umgebung, also im britischen Markt,<br />
festzustellen. Generell mussten in den<br />
USA durch die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
eher die sehr teuren Weine Absatzschwierigkeiten<br />
hinnehmen als der<br />
durchschnittliche Weinkonsum. Demgegenüber<br />
hat sich vor allem bei französischen<br />
Kultweinen die wachsende Nachfrage<br />
in Asien als eher preisstabilisierend<br />
ausgewirkt. Generell kann man davon<br />
ausgehen, dass der Weinkonsum in<br />
der Mittel- und Oberschicht durch Wirtschaftskrisen<br />
weniger volumen- als<br />
wertmäßig beeinflusst wird. Wenn die<br />
Einkommen sinken oder unsicher werden,<br />
wird üblicherweise die Nachfrage<br />
nach besonders teuren Kultweinen eingestellt<br />
oder reduziert, der eher alltägliche<br />
oder wöchentliche Weinkonsum mit<br />
guten Alltagsqualitäten hingegen fortgesetzt.<br />
Insofern erwarte ich durch die Eurokrise<br />
im Großen und Ganzen keine<br />
wesentlichen Beeinträchtigungen der<br />
Weinwirtschaft in Europa. Es sei denn,<br />
wir bekämen einen drastisch verfallenden<br />
Wechselkurs, der dann aber eher<br />
die Wachstumschancen für den Export<br />
verbessern und die Importchancen für<br />
Weine aus Übersee verschlechtern würde.<br />
www.zew.de<br />
Jetzt erschienen:<br />
Seminarprogramm<br />
<strong>2012</strong>/2013<br />
Als einziges deutsches Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
verfügt das ZEW über einen<br />
eigenen Weiterbildungsbereich. Dieser<br />
führt seit mehr als 10 Jahren erfolgreich<br />
Seminare für Fach- und Führungskräfte<br />
aus Wissenschaft und Wirtschaft durch.<br />
Einen Schwerpunkt des ZEW-Weiterbildungsangebots<br />
bilden Seminare, in<br />
denen statistische und ökonometrische<br />
Methoden und Praktiken vermittelt und<br />
angewendet werden. Darüber hinaus beinhaltet<br />
das neue ZEW-Seminarprogramm<br />
Expertenseminare, die sich speziell an<br />
wissenschaftliche Einrichtungen richten:<br />
Internationaler Mitarbeitereinsatz<br />
in Wissenschaft und <strong>Forschung</strong><br />
29.11.<strong>2012</strong> in Mannheim und<br />
05.06.2013 in Berlin<br />
Digitale Literatur und Urheberrecht<br />
12.03.2013 in Mannheim und<br />
19.03.2013 in Berlin<br />
Scientific Talks in English<br />
12./13.03.2013 in Berlin<br />
Exzellent führen – Ein Seminar<br />
für Frauen in wissenschaftlichen<br />
Leitungspositionen<br />
02./03.07.2013 in Mannheim<br />
Weitere Informationen und<br />
Seminaranmeldung unter:<br />
www.zew.de/weiterbildung
718 W-BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Die neue W-Besoldung?<br />
Länder auf der Suche nach<br />
verfassungsfester Professorenbesoldung<br />
| MICHAEL H ARTMER | Seit dem Diktum des Bundesverfassungsgerichtes,<br />
die W 2-Grundbesoldung sei „evident amtsunangemessen“<br />
(siehe F&L 3/<strong>2012</strong>, Sonderbeilage) war klar, dass nicht nur das verfahrensbeteiligte<br />
Bundesland Hessen, sondern alle Bundesländer verpflichtet sind,<br />
die W-Besoldung nach Maßgabe der Urteilsgründe erheblich nachzubessern. Die<br />
Bundesländer Hessen und Bayern haben in den letzten Wochen ihre gesetzgeberischen<br />
Vorstellungen vorgelegt, wie eine verfassungskonforme Reform der<br />
Reform aussehen soll. Die Gesetzesentwürfe verdienen fast gleichviel Lob wie<br />
Tadel.<br />
Zunächst ist anzuerkennen, dass<br />
es Bayern und Hessen gelungen<br />
ist, innerhalb weniger Monate<br />
nach Urteilsverkündigung einen ordentlichen<br />
Gesetzesentwurf vorzulegen. Das<br />
Bundesverfassungsgericht hat Hessen<br />
verpflichtet, am 1. Januar 2013 eine verbesserte<br />
W 2-Besoldung in Kraft zu setzen.<br />
Das scheint zeitlich zu gelingen.<br />
Ein Sonderlob gebührt dem Freistaat<br />
Bayern, weil er als erstes, nicht unmittelbar<br />
vom Urteilsspruch erfasstes Bundesland<br />
einen Gesetzesentwurf vorlegt.<br />
Das zeugt erneut vom bayerischen<br />
Selbstbewusstsein, für sich die vom<br />
Bund seit der Föderalisierung des Beamtenrechtes<br />
verlorene Präzeptorrolle<br />
des Dienstrechtes in Anspruch zu nehmen.<br />
Zudem hat sich das federführende<br />
Finanzministerium nicht auf den allerdings<br />
recht kleinblättrigen Lorbeerzweigen<br />
seines in gleicher Sache vor dem<br />
Bayerischen Verfassungsgerichtshof<br />
mühsam errungenen Sieges ausgeruht.<br />
Das oberste Bayerische Verfassungsgericht<br />
hatte bei fast identischer Ausgangslage<br />
und ganz im Sinne der Argumentation<br />
des beklagten bayerischen<br />
AUTOR<br />
Dr. Michael Hartmer ist Rechtsanwalt<br />
und Geschäftsführer<br />
des Deutschen Hochschulverbandes.<br />
Finanzministeriums die bayerische W-<br />
Grundbesoldung 2008 als „noch amtsangemessen“<br />
(siehe „F&L“ 9/2008) angesehen.<br />
Die bayerischen Wissenschaftler<br />
können sich nun über die föderale<br />
Einbettung des Freistaates in den Bundesstaat<br />
freuen, weil Urteile des Bundesverfassungsgerichtes<br />
auch im „Mirsan-Mir-Staat“<br />
gelten. Die bayerischen<br />
Verfassungsrichter haben demgegenüber<br />
ausreichend Gelegenheit, darüber<br />
nachzudenken, warum sie – selbstver-<br />
»Nicht scharf genug zu kritisieren<br />
ist die gesetzgeberische Indolenz<br />
gegenüber W 1.«<br />
ständlich innerhalb ihrer richterlichen<br />
Unabhängigkeit – weniger Mumm hatten<br />
als das Verwaltungsgericht Gießen<br />
(siehe „F & L“ 2/2009, S. 128), ohne<br />
dessen per Vorlagebeschluss an das<br />
Bundesverfassungsgericht bewiesenen<br />
Klar- und Weitblick deutsche Universitätsprofessoren<br />
auch 2013 noch<br />
schlechter als Studienräte bezahlt würden.<br />
W 2 und W 3 rücken vor,<br />
W 1 bleibt stehen<br />
Auf Zustimmung stößt im Weiteren,<br />
dass beide Bundesländer es nicht bei einer<br />
Änderung der streitbefangenen<br />
W 2-Besoldung belassen, sondern auch<br />
W 3 in den Grundgehältern erhöhen<br />
wollen. Allerdings ist das nur eine notwendige<br />
Folge der Erhöhung der W 2-<br />
Grundbesoldung. Je enger die Besoldungsgruppen<br />
W 2 und W 3 zusammenrücken,<br />
desto mehr stellt sich die<br />
Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Ämterdifferenzierung<br />
in W. Den Mut, dem<br />
baden-württembergischen Modell zu<br />
folgen, das für die Universität nur W 3-<br />
Professuren kennt, haben beide Bundesländer<br />
nicht aufgebracht. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
W 2 will man den<br />
Fachhochschulen wohl nicht zumuten.<br />
Nicht scharf genug zu kritisieren ist<br />
die gesetzgeberische Indolenz gegenüber<br />
W 1. Ausgerechnet die zahlenmäßig<br />
kaum ins Gewicht fallenden bundesweit<br />
maximal 1 200 Juniorprofessoren<br />
sollen von den Besoldungsverschiebungen<br />
nach oben unbeeinflusst bleiben.<br />
Dabei fällt erschwerend ins Gewicht,<br />
dass in der ganz<br />
überwiegenden Zahl der<br />
Bundesländer Juniorprofessorenunverständlicherweise<br />
von der Gewährung<br />
von Leistungszulagen<br />
gesetzlich ausgeschlossen<br />
sind. Warum wird ausgerechnet<br />
die Juniorprofessur als langjähriges<br />
Hätschelkind der Reformpolitik besoldungsmäßig<br />
so stiefmütterlich behandelt?<br />
Die Zementierung von W 1 ist ein<br />
unschönes Beispiel, wie die bis zum<br />
Hörsturz sabbelnde Exzellenzrhetorik<br />
über den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
an der Kasse kläglich versagt.<br />
Beifall zu zollen ist demgegenüber<br />
der gesetzgeberischen Enthaltsamkeit,<br />
gar nicht erst den Versuch zu unternehmen,<br />
den vom Bundesverfassungsgericht<br />
als alternativ aufgezeigten Weg einer<br />
verfassungsfesten Ausgestaltung<br />
von – im Verhältnis zur verfassungswidrigen<br />
Grundbesoldung – kompensatori-
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> W-BESOLDUNG 719<br />
schen Leistungsbezügen zu beschreiten.<br />
Das läuft auf Leistungsbezüge für alle<br />
heraus und ist mit der Vorgabe zu vergleichen,<br />
eine Pyramide unter Erhaltung<br />
seiner pyramidalen Eigenart zum<br />
Quader zu machen. Bayern und Hessen<br />
nehmen zu Recht den anderen vom<br />
Bundesverfassungsgericht gewiesenen<br />
Weg einer Orientierung an der A-Besoldung.<br />
Erhöhungssystematik<br />
Die spannende Frage, wie viel mehr es<br />
denn sein darf und soll in der W-Besoldung,<br />
beantworteten die Gesetzesentwürfe<br />
in vergleichbarer Weise: Es wird<br />
zunächst im Grundgehalt aufgesattelt<br />
(siehe die Tabelle auf Seite 720). Daneben<br />
tritt ein kaum erwartbares Comeback<br />
der Dienstaltersstufen. Sie heißen<br />
in Hessen „Professorale Erfahrungszeiten“,<br />
werden im Fünfjahres-Rhythmus<br />
Ein starker Partner:<br />
erreicht, kennen die Anrechnung von<br />
Vordienstzeiten und haben eine Leistungskomponente<br />
der problematischen<br />
Art: die so genannte Aufstiegshemmung.<br />
Diese soll eintreten, wenn „aufgrund<br />
der Leistungseinschätzung festge-<br />
»Das eigentliche Skandal- und<br />
Erregungspotential der Entwürfe<br />
liegt in der Konsumption.«<br />
stellt“ wird, „dass die Leistungen eines<br />
Professors nicht den Anforderungen“<br />
entsprechen. Das hört sich eher nach<br />
der Erfüllung von Mindeststandards an<br />
und scheint auch nur so unfallfrei zu<br />
händeln zu sein. De facto scheinen die<br />
Stufen damit eher dem Konto „Grundbesoldung“<br />
als dem der „besonderen<br />
Leistungsbezüge“ zuzuschlagen sein.<br />
Besser gesund vorgesorgt<br />
als krank vor Sorge.<br />
BONUS CARE-B – die private Krankenvollversicherung<br />
für Beamte. Leistungsstark und flexibel.<br />
Individuelle Absicherung zu Ihrer Beihilfe<br />
Ambulante Heilbehandlungen bei<br />
Arzt und Heilpraktiker (inkl. Psychotherapie,<br />
Arznei- und Hilfsmittel, Sehhilfen etc.)<br />
Attraktive Gesundheitsprämie bei Leistungsfreiheit<br />
Wir beraten Sie gerne:<br />
Telefon: 089/5152 2355 oder info@oedmv.de<br />
Online Tarifrechner zur Beitragsermittlung:<br />
www.mv-versicherung.de/beihilfe<br />
De jure gibt es aber keinen zwingenden<br />
Rechtsanspruch auf die aufschiebend<br />
bedingte Grundbesoldungserhöhung<br />
per Stufenaufstieg. Dieser Umstand<br />
spielt eine Rolle, wenn es um die gerichtlich<br />
demnächst auszufechtende<br />
Frage gehen wird, ob eine<br />
um rund 430 Euro, mithin<br />
um weniger als zehn Prozent<br />
erhöhte Grundbesoldung<br />
ausreicht, um die „evidenteAmtsunangemessenheit“<br />
der W 2-Besoldung zu<br />
beseitigen. Denn zukünftige, nur bedingte,<br />
weil unter das mögliche Verdikt<br />
der Aufstiegshemmung stehende Besoldungsaufstiege<br />
ohne Rechtsanspruch<br />
sind bei der Prüfung der Amtsangemessenheit<br />
nicht in Rechnung zu stellen.<br />
Damit könnte es für den hessischen<br />
Entwurf eng werden. Der bayerische<br />
Entwurf steht da auf sichereren Beinen.<br />
Anzeige<br />
6 Monate<br />
Beitragsfreistellung<br />
bei Elterngeldbezug<br />
Unsere Stärke für Ihre Zukunft
720 W-BESOLDUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Er kennt in W 2 und W 3 drei Erfahrungsstufen<br />
mit einem Abstand von fünf<br />
und sieben Jahren – und keine „Aufstiegshemmung“.<br />
Konsumption<br />
Das eigentliche Skandal- und Erregungspotenzial<br />
der Entwürfe liegt in der<br />
Konsumption. Unter eine Konsumption<br />
sollen W 2- und W 3-Professuren fallen,<br />
die am Stichtag des Inkrafttretens von<br />
„W-neu“ Leistungszulagen beziehen.<br />
Diese Leistungsbezüge sollen in Hessen<br />
bis zum Unterschiedsbetrag von „W-alt“<br />
zu „W-neu“ im Ergebnis in Grundgehalt<br />
umgewandelt werden. Das erfreut zwar<br />
den Hochschullehrer, der eine nicht ruhegehaltfähige<br />
Leistungs- oder Berufungszulage<br />
auf diese Weise in eine ruhegehaltfähige<br />
Grundbesoldung umtauschen<br />
kann. Aber was wiegt dieses<br />
Wechselgeschäft schon gegenüber der<br />
Pervertierung des gesamten Grundkonzeptes<br />
einer leistungsorientierten Hochschullehrerbesoldung?<br />
Da werden über<br />
zehn Jahre Hochschullehrer (mit beträchtlichem<br />
Erfolg) auf die Prämierung<br />
von Drittmitteleinwerbung konditioniert,<br />
mit einem differenzierten Anreizsystem<br />
vor den Karren einer heteronom<br />
definierten wissenschaftlichen Leistung<br />
gespannt und mit Leistungsboni ausgezeichnet,<br />
die ihre – wie auch immer<br />
festgestellte – Mehr- und vor allem Besserleistung<br />
attestiert und belohnt. Und<br />
Grundbesoldung W – alt und neu<br />
Hessen – Besoldungsordnung W<br />
Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />
Besoldungsgruppe Gültig ab 1. Oktober <strong>2012</strong> Geplant ab 1. Januar 2013<br />
W1 3 807,40 Euro 3 807,40 Euro<br />
5 Jahre lang 5 Jahre lang<br />
Erfahrungsstufen<br />
5 Jahre lang 5 Jahre lang danach<br />
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5<br />
W2 4 349,32 Euro 4 780,00 Euro 4 960,00 Euro 5 140,00 Euro 5 320,00 Euro 5 500,00 Euro<br />
W3 5 281,32 Euro 5.300,00 Euro 55.500,00 Euro 5 710,00 Euro 5 920,00 Euro 6 128,00 Euro<br />
Bayern – Besoldungsordnung W<br />
Grundgehaltssätze (Monatsbeträge)<br />
Besoldungsgruppe Gültig ab 1. November <strong>2012</strong> Geplant ab 1. Januar 2013<br />
W1 3 947,54 Euro 3 947,54 Euro<br />
5 Jahre lang<br />
Erfahrungsstufen<br />
7 Jahre lang danach<br />
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3<br />
W2 4 568,11 Euro 4 900,00 Euro 5 100,00 Euro 5 400,00 Euro<br />
W3 5 447,25 Euro 5 800,00 Euro 6 000,00 Euro 6 250,00 Euro<br />
Die ab Oktober bzw. November <strong>2012</strong> geltenden Grundgehaltssätze sind bereits Gesetz. Die für den Zeitraum ab Januar 2013 maßgeblichen sind noch parlamentarisch zu beraten<br />
und zu verabschieden.<br />
am Ende nimmt man diesen Hochschullehrern<br />
die im Wettbewerb hart errungenen<br />
Prämien einfach wieder weg,<br />
weil man sie zur Finanzierung der amtsangemessenen<br />
Grundbesoldung verwendet.<br />
Die Begründung des Gesetzgebers,<br />
es stehe durch die Konsumption<br />
niemand schlechter als bisher, mag juristisch<br />
Gewicht haben. Arbeitspsycho-<br />
»Arbeitspsychologisch ist die<br />
Konsumption ein Vulkanlöscher.«<br />
logisch ist die Konsumption ein Vulkanlöscher.<br />
Wenn der (vermeintlich oder<br />
angeblich) „schlecht performende“ Kollege<br />
ohne Leistungsbezüge am Jahresbeginn<br />
so einfach Kraft Gesetzes ganz<br />
oder zum Teil die Besoldungserhöhung<br />
erhält, die einem Hochschullehrer mit<br />
Berufungs- oder Leistungsbezügen mittels<br />
Konsumption ganz oder teilweise<br />
wieder genommen wird, dann fördert<br />
das weder den Glauben an die Gerechtigkeit<br />
im Allgemeinen noch an die<br />
Sinnhaftigkeit einer leistungsorientierten<br />
Hochschullehrerbesoldung im Besonderen.<br />
Besoldungspolitisch ist das<br />
ein veritabler Verrat an der Grundkonzeption<br />
der W-Besoldung, die immerhin<br />
angetreten war, um Leistung in der Wissenschaft<br />
zu belohnen.<br />
Da hilft es nur wenig, wenn nach Inkrafttreten<br />
von „W-neu“ die alten Spielregeln<br />
– allerdings mit erheblich weniger<br />
Geld in der Kasse – wieder hergestellt<br />
werden. Da hilft es auch nur<br />
scheinbar, dass der Freistaat in seinem<br />
Entwurf den Tort Konsumption rabattiert:<br />
Nur 50 Prozent der Leistungsbezüge<br />
dürften angerechnet werden. Das<br />
zeugt immerhin von Problembewusstsein.<br />
Aber<br />
die aufkeimende Neigung,<br />
sich mit einem solchen<br />
Vorschlag zu arrangieren,<br />
wird schnell zerstört, weil<br />
die verbleibenden 50 Prozent<br />
durch Stufenaufstiege abgeschmolzen<br />
werden. Damit wird der Schmerz<br />
nur verlängert. Ob der Gesetzgeber im<br />
Rahmen von Übergangsregelungen in<br />
rechtmäßig gewährte Berufungs-Leistungsbezüge<br />
und in besondere Leistungsbezüge<br />
überhaupt und ggf. zu irgendeinem<br />
Prozentsatz eingreifen darf,<br />
ist eine weitere der vielen interessanten<br />
Rechtsfragen, mit der sich schon bald<br />
die Verwaltungsgerichte beschäftigen<br />
werden.<br />
Fazit: Auch der Weg zu einer verfassungskonformen<br />
Professorenbesoldung<br />
läuft über die wissenschaftsimmanenten<br />
Prinzipien von Versuch und Irrtum.<br />
Hessen und Bayern haben einen ebenso<br />
respektablen wie kritikwürdigen Versuch<br />
unternommen.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KLARTEXT 721<br />
„<br />
Von einem,<br />
der auszog...“<br />
Eine Geschichte über Akkreditierung<br />
und Reakkreditierung<br />
Erlauben Sie mir, dass ich eine<br />
kleine Geschichte erzähle. Der<br />
Titel lautet: „Von einem, der<br />
auszog, einen Masterstudiengang zu reakkreditieren“.<br />
In der hier zu erzählenden<br />
Geschichte wurden zum Beispiel<br />
aus einem Diplomstudiengang fünf<br />
neue Studiengänge: Ein Bachelor- und<br />
immerhin vier Masterstudiengänge. Einer<br />
davon steht nun zur Re-Akkreditierung<br />
an.<br />
In diesen Verfahren kommt Akkreditierungsagenturen,<br />
die auch selbst ein<br />
Akkreditierungsverfahren durchlaufen<br />
müssen und von einem Akkreditierungsrat<br />
überwacht werden, eine zentrale<br />
Funktion zu. Bei den von ihnen<br />
»Sind im Studiengang<br />
ausreichend ›Mobilitätsfenster‹<br />
vorgesehen?«<br />
entsandten Professoren handelt es sich<br />
häufig um eben die Kollegen, die an der<br />
eigenen Universität schon Monate und<br />
sogar Jahre auf die Umgestaltung der eigenen<br />
Studiengänge verwendet haben.<br />
Diese Professoren haben nun die Aufgabe,<br />
basierend auf dem peer-review-Ansatz,<br />
auch über andere Studiengänge zu<br />
urteilen. Und da man sich der Krähen-<br />
Augen-Problematik bewusst ist, werden<br />
den begutachtenden „Peers“ Kriterien<br />
zum Beispiel in Form der Stellungnahme<br />
des Fachausschusses der Akkreditierungsagentur<br />
zur Auflagenerfüllung an<br />
die Hand gegeben.<br />
Im Verlauf ihrer aus den Akkreditierungskosten<br />
in Höhe von 10 000 bis<br />
15 000 Euro pro Studiengang finanzierten<br />
Reise an das unter Umständen andere<br />
Ende der Republik kann die Gutachterin<br />
aus unserer kleinen Geschichte<br />
die mit Wortgewalt erstellte Selbstdoku-<br />
mentation daraufhin prüfen, ob re-akkreditierungsrelevante<br />
Kriterien eingehalten<br />
wurden.<br />
Zu diesem Zweck arbeitet unsere<br />
Gutachterin systematisch folgende Fragen<br />
ab:<br />
Hat sich der Fachbereich an die Vorgabe<br />
gehalten, dass Module nur durch<br />
eine Prüfung abgeprüft werden sollten<br />
oder wurde womöglich versucht, die<br />
Gutachter und die Akkreditierungsagentur<br />
mittels Kombinationsprüfungen<br />
zu täuschen?<br />
Ist der Studienverlauf klausurlastig<br />
mit der daraus folgenden Gefahr der<br />
„Lern-Bulimie“. oder bestehen zusätzliche<br />
Prüfungsformen wie etwa „Take<br />
Home Examinations“? Wobei<br />
noch zu klären wäre, ob den<br />
Studierenden bewusst ist, dass<br />
es sich dabei nicht um eine<br />
Leistung handelt, die über einen<br />
Pizza-Lieferdienst zu beziehen<br />
ist.<br />
Weitere Fragen, die unsere Gutachterin<br />
klären muss:<br />
Sind im Studiengang ausreichend<br />
„Mobilitätsfenster“ für ein „Study<br />
Abroad“ vorgesehen?<br />
Und wenn die Studierenden wegen<br />
des workloads und der mangelnden<br />
Kompatibilität der kleinteilig strukturierten<br />
Studiengänge schon nicht ins<br />
Ausland gehen, erwerben sie sich dann<br />
wenigstens die für die employability<br />
wichtigen Schlüsselqualifikationen in<br />
Form von Softskills?<br />
Wird der Anteil des Präsenzstudiums<br />
an der vorgesehenen „workload“<br />
der gewachsenen „diversity“ der Studierenden<br />
gerecht und berücksichtigt er<br />
den Anteil an „slow learners“ auch<br />
wirklich ausreichend?<br />
Besonders im Blick hat unsere Gutachterin<br />
schließlich die zentrale Frage,<br />
welche Formen von Evaluation, Ziel-<br />
vereinbarung und Benchmarking vorgesehen<br />
sind, um den hohen Standards in<br />
Sachen Qualitätssicherung gerecht zu<br />
werden.<br />
Kurz bevor der Zug mit unserer<br />
Gutachterin den Bahnhof erreicht, wirft<br />
sie schließlich noch einen Blick auf den<br />
E-Learning-Anteil des zu re-akkreditierenden<br />
Studiengangs und prüft, ob die<br />
Grundsätze der Gender-neutralen Sprache<br />
auch im Modulhandbuch berücksichtigt<br />
wurden.<br />
Nach einer abendlichen internen<br />
Vorbesprechung der Gutachtergruppe<br />
unter Anleitung eines Angestellten der<br />
Akkreditierungsagentur mit anschließendem<br />
gemeinsamem Abendessen beginnt<br />
am nächsten Morgen die Vor-Ort-<br />
Begehung. Dabei handelt es sich laut<br />
Unterlagen um den zentralen Meilenstein<br />
in dem von der Akkreditierungsagentur<br />
vorgeschriebenen Verlauf der<br />
Re-Akkreditierung.<br />
Im Mittelpunkt stehen dabei drei jeweils<br />
mehrstündige Gespräche der Gutachtergruppe<br />
mit den Verantwortlichen<br />
des Studiengangs, der Hochschulleitung<br />
und einer Gruppe aus Studierenden<br />
und Alumni, in deren Verlauf sich Gutachtende<br />
und zu Begutachtende immer<br />
wieder der gegenseitigen Wertschätzung<br />
versichern...<br />
Auch wenn es unwahrscheinlich ist,<br />
dass sie dafür noch den Kopf frei hat:<br />
Aber wenn wir unserer Gutachterin eine<br />
Lektüreempfehlung für die Zugfahrt<br />
nach Hause geben dürften, dann wäre<br />
dies der Vorlagebeschluss des Arnsberger<br />
Verwaltungsgerichts vom 16. April<br />
2010 für das Bundesverfassungsgericht.<br />
Und bei ihrer Lektüre würde sich unsere<br />
Gutachterin bestimmt folgende vom<br />
Verwaltungsgericht aufgeworfene Frage<br />
anstreichen: „Ist die externe Steuerung<br />
der Ausgestaltung von <strong>Lehre</strong> und Studium<br />
an Hochschulen durch den Zwang<br />
zur Akkreditierung mit Art. 5 Abs. 3<br />
Grundgesetz vereinbar?“ Angesichts<br />
der Tatsache, dass unsere Gutachterin<br />
im Verlauf ihrer Zugreise Zeit hat, sich<br />
Sorgen darüber zu machen, wie sie bei<br />
der anstehenden Re-Akkreditierung des<br />
eigenen Studiengangs in Zukunft das<br />
Beschwerdemanagement und das Qualitätsmanagement<br />
an ihrer Fakultät<br />
handhaben wird, kommt sie vermutlich<br />
zu einer sehr klaren und kurzen Antwort<br />
auf die vom Verwaltungsgericht<br />
aufgeworfene Frage.<br />
Kurzfassung eines Vortrages von Professor Dr.<br />
Ursula Münch, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften<br />
der Universität der Bundeswehr<br />
München
722 HOCHSCHULFUSION BRANDENBURG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Hybrid Gesamthochschule<br />
Plädoyer für eine Integration der Hochschule Lausitz<br />
in die BTU Cottbus<br />
| HEYNO G ARBE | Die Brandenburgisch Technische<br />
Universität Cottbus (BTU) soll nach dem Willen der Landesregierung mit der<br />
Hochschule Lausitz (HL) zu einer Gesamthochschule in der Lausitz fusioniert<br />
werden. Dagegen hat sich massiver Widerstand von Hochschullehrern, Studenten<br />
und Verbänden formiert. Ein Beitrag über die Hintergründe und die aktuelle<br />
Situation.<br />
Am 9. Februar <strong>2012</strong> überraschte<br />
die brandenburgische Ministerin<br />
Professor Sabine<br />
Kunst die BTU Cottbus sowie auch die<br />
Hochschule Lausitz (HL) mit der Ankündigung,<br />
beide Hochschulen zu<br />
schließen und als eine neue Universität<br />
– damals noch mit dem Begriff „Energie-Universität“<br />
– neu zu errichten. An<br />
diesem Tag stellte Professor Rolf Emmermann<br />
sein Gutachten vor, an dem<br />
eine im Mai 2010 von der damaligen<br />
Wissenschaftsministerin Dr. Martina<br />
Münch einberufene Expertenkommission<br />
mit rund 30 Mitgliedern gearbeitet<br />
hatte. Diese Kommission sprach sich für<br />
den Erhalt der beiden selbstständigen<br />
Hochschulen aus, wenngleich sie nicht<br />
mit Kritik in einigen Bereichen sparte.<br />
Auch eine stärkere Kooperation der<br />
beiden Lausitzer Hochschulen wurde<br />
gefordert – jedoch nicht ihre Schließung.<br />
Die Landesstrukturkommission, die<br />
im März 2011 von Ministerpräsident<br />
Platzeck den Auftrag erhielt, alle brandenburgischen<br />
Hochschulen zu evaluieren,<br />
kam ebenfalls nicht zu dem Ergebnis,<br />
beide Hochschulen zu schließen<br />
und neu zu errichten; statt dessen<br />
schlug sie eine Holding als Dach von<br />
zwei eigenständigen Einrichtungen vor.<br />
Auch die Expertise dieser von Professor<br />
Friedrich Buttler geleiteten Kommission,<br />
die ihr Ergebnis Ende Mai <strong>2012</strong> der<br />
Öffentlichkeit vorstellte, konnte die Ministerin<br />
nicht umstimmen. Die am<br />
9. Februar <strong>2012</strong> getroffene politische<br />
Entscheidung steht seither fest; auch<br />
wenn diese nichts mit den Empfehlungen<br />
von beiden Kommissionen zu tun<br />
hat.<br />
Im Verlauf des Frühjahrs <strong>2012</strong> gab<br />
es einige öffentliche Veranstaltungen<br />
mit der Ministerin; unter anderem auch<br />
»Die Pläne des Ministeriums<br />
stießen an der BTU Cottbus auf<br />
eine breite Ablehnung.«<br />
in der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung,<br />
bei der sie nicht vermitteln<br />
konnte, worum es ihr ging, so dass etliche<br />
Medien von einem „Kommunikationsdesaster“<br />
sprachen.<br />
Wenig später ernannte die Ministerin<br />
Dr. Thomas Grünewald, bis dahin<br />
Vize-Präsident der Uni Potsdam, zum<br />
Beauftragten für die Entwicklung der<br />
Hochschulregion Lausitz, der ab 1. Mai<br />
<strong>2012</strong> viele Gespräche mit den verschie-<br />
AUTOR<br />
Professor Dr.-Ing. Heyno Garbe lehrt Grundlagen der Elektrotechnik und Messtechnik.<br />
Er ist Vorsitzender von 4ING, des Dachvereins der Fakultätentage der<br />
Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten.<br />
denen Statusgruppen an beiden Hochschulen<br />
sowie mit Vertretern von Verbänden<br />
und Politikern führte. Zwar fanden<br />
unter seiner Regie gemeinsam mit<br />
einem Moderator sogenannte „Lausitz-<br />
Dialoge“ statt, doch diese wurden nicht<br />
ergebnisoffen geführt, sondern dienten<br />
der Darstellung des jeweiligen Standpunktes.<br />
Die ministeriellen Pläne stießen an<br />
der BTU Cottbus auf eine breite Front<br />
der Ablehnung: zwei Drittel der Professoren<br />
sprachen sich dagegen aus, die<br />
Studierenden griffen die Position der<br />
Ministerin an und gingen auf die Straße,<br />
Studierende und Mitarbeiter gründeten<br />
eine Volksinitiative. Innerhalb von nur<br />
acht Wochen sammelten sie 42 000 Unterschriften<br />
zum Erhalt der beiden<br />
Hochschulen. Zudem gibt es wöchentliche<br />
Mittwochsdemos, bei denen sich<br />
Studierende und Mitarbeiter<br />
für eine halbe Stunde zum<br />
Protest versammeln.<br />
Die Stadtverordnetenversammlung<br />
Cottbus und der<br />
Oberbürgermeister standen<br />
bis zum 14. August <strong>2012</strong> hinter den Forderungen<br />
der BTU Cottbus. Bei einem<br />
Besuch des Ministerpräsidenten Matthias<br />
Platzeck am 14. August änderte der<br />
Oberbürgermeister seine Haltung und<br />
schwenkte auf den Kurs der Landesregierung<br />
mit der Begründung ein, dass<br />
fünf seiner sieben Forderungen erfüllt<br />
worden seien. Unbestritten ist, dass die<br />
Ankündigung, mit Hilfe von Hochschulverträgen<br />
den Universitäten und<br />
Fachhochschulen Planungssicherheit zu<br />
gewähren, ein erster Fortschritt ist.<br />
Position der BTU Cottbus<br />
Die BTU hat am 7. Mai <strong>2012</strong> einen eigenen<br />
Vorschlag zur Entwicklung vorgelegt,<br />
der keiner neuen gesetzlichen Regelung<br />
bedarf. Dieser geht von den
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> HOCHSCHULFUSION BRANDENBURG 723<br />
Empfehlungen der Lausitzkommission<br />
aus und entwickelt diese weiter. Teil<br />
dieses Vorschlages ist die Kooperation<br />
mit der HL in wesentlichen Strukturbereichen.<br />
Dies beinhaltet strukturelle<br />
Veränderungen von der Errichtung gemeinsamer<br />
wissenschaftlicher Einrichtungen<br />
bis zur Integration ganzer Fakultäten,<br />
den Aufbau einer gemeinsamen<br />
Studienvorbereitung und Weiter-<br />
»Mit dem Referentenentwurf wird<br />
die Hochschulautonomie auf lange<br />
Zeit außer Kraft gesetzt.«<br />
bildung sowie die Kooperation im Bereich<br />
der Graduiertenausbildung. Die<br />
Weiterentwicklung der unterschiedlichen<br />
Studienprofile und die inhaltliche<br />
Schwerpunktsetzung sollen gewährleisten,<br />
dass die jeweilige Sichtbarkeit und<br />
Attraktivität beider Einrichtungen sowie<br />
der Marken BTU und HL innerhalb<br />
und außerhalb der Region erhalten<br />
bleibt bzw. verbessert wird. Die Voraussetzungen<br />
hierfür sind in der BTU gegeben.<br />
Deren Reformfähigkeit hat sich<br />
insbesondere bei der zügigen Umsetzung<br />
der Bolognareform und eines gemeinsam<br />
mit der Hochschule Lausitz<br />
bundesweit einmaligen Bauingenieurstudienganges<br />
gezeigt.<br />
Die BTU Cottbus hält am Erhalt der<br />
beiden Institutionen – BTU und Hochschule<br />
Lausitz – fest, weil aus ihrer<br />
Sicht die Begründung des Gesetzesentwurfs<br />
für die Auflösung und Neugründung<br />
nicht nachvollziehbar ist. Für die<br />
Schließungen von BTU und HL als eigenständiger<br />
Universität bzw. Fachhochschule<br />
nach nur 21 Jahren ihres<br />
Bestehens fehlen ausreichende Argumente.<br />
Die Ursachen der im Gutachten<br />
der Lausitzkommission kritisierten<br />
Schwächen in der <strong>Forschung</strong> werden<br />
weder analysiert, noch werden Alternativen<br />
zur Verbesserung der Situation<br />
diskutiert. Es wird insbesondere nicht<br />
erklärt, wie die Fusion mit einer Fachhochschule<br />
die <strong>Forschung</strong>sleistung einer<br />
Universität verbessern kann. Das<br />
hohe Potenzial, welches in einer kontinuierlichen<br />
Weiterentwicklung der<br />
noch jungen, aber international renommierten<br />
BTU steckt, wird ebenso wie<br />
bereits erzielte Erfolge (z.B. die Einwerbung<br />
von 34 Millionen Euro Drittmittel<br />
im Jahr 2011 oder Spitzenpositionen<br />
bei renommierten Rankings) ignoriert.<br />
Die weitreichenden Vorschläge der<br />
BTU zu ihrer zukünftigen Entwicklung<br />
wurden trotz „Lausitz-Dialogen“ und<br />
zahllosen Gesprächen mit dem Transformationsbeauftragten<br />
Dr. Grünewald<br />
bislang kaum in die Diskussion einbezogen.<br />
Die Auflösung zweier Hochschulen<br />
mit völlig unterschiedlichen Zielsetzungen<br />
und deren Zusammenfassung in einer<br />
neuen Einrichtung lässt – nach einer<br />
bereits mehrjährigen Besetzungssperre<br />
und der aktuel-<br />
len, politisch bedingten<br />
Phase von Unsicherheit<br />
und Demotivation<br />
– viele Jahre<br />
des Reibungsverlustes<br />
in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> mit entsprechend hohen Transferkosten,<br />
Verlust der Markenwerte und<br />
Gefährdung langjähriger Kooperationen<br />
mit der Wirtschaft sowie Ausfälle<br />
bei den Drittmitteleinnahmen erwarten.<br />
Die Position der BTU wird von mehreren<br />
Fakultätentagen, der Wirtschaft –<br />
wie zum Beispiel Rolls Royce –, Verbänden,<br />
Gewerkschaften und dem<br />
Deutschen Hochschulverband unterstützt.<br />
Mit dem bislang vorliegenden Referentenentwurf<br />
für das geplante Errichtungsgesetz<br />
wird die Hochschulautono-<br />
»Die neue Gesamthochschule wäre<br />
ein Fremdkörper in der deutschen<br />
Hochschullandschaft.«<br />
mie hinsichtlich der akademischen Organisationsstruktur<br />
und der Selbstverwaltung<br />
faktisch auf lange Zeit außer<br />
Kraft gesetzt.<br />
Vor dem Hintergrund der demographischen<br />
Situation Brandenburgs und<br />
der Region Lausitz kann eine differenzierte<br />
Hochschullandschaft substanzielle<br />
Beiträge zur Dämpfung der negativen<br />
demographischen Entwicklung und des<br />
damit verbundenen, sich schon abzeichnenden<br />
Fachkräftemangels leisten.<br />
Es bleibt daher unverständlich, warum<br />
dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />
nicht Rechnung getragen wird<br />
und sofort die ultima ratio gewählt<br />
wird, wenn das Brandenburgische<br />
Hochschulgesetz auch weniger drakonische<br />
Wege ermöglicht, wie z.B. § 73<br />
zeigt, der ohne Gesetzesakt gemeinsame<br />
wissenschaftliche Einrichtungen<br />
und Betriebseinheiten zwischen Hochschulen<br />
ermöglicht.<br />
Der Gesetzesentwurf will ein Fachhochschulangebot<br />
und ein universitäres<br />
Miteinander vereinen sowie in den gemeinsamen<br />
Fakultäten verschränken.<br />
Unabhängig vom Namen und der rechtlichen<br />
Struktur des neuen Gebildes ist<br />
dies keine neue Idee, sondern führte<br />
Anfang der 70er Jahre in NRW sowie<br />
Hessen zur Gründung von insgesamt<br />
sechs Gesamthochschulen, die jedoch<br />
nach rund 25 Jahren in Universitäten<br />
umgewandelt wurden, wobei der Name<br />
„Gesamthochschule“ nicht weiter verwendet<br />
werden sollte. Auch Hessen<br />
wandelte seine einzige Gesamthochschule<br />
2003 in eine reine Universität<br />
um.<br />
Fremdkörper unter den<br />
deutschen Hochschulen<br />
Die neu zu gründende Gesamthochschule<br />
in der Lausitz wäre ein Hybrid,<br />
der einen Fremdkörper in der deutschen<br />
Hochschullandschaft darstellte<br />
und der schon beim ersten Versuch in<br />
den siebziger Jahren weder von Studierenden<br />
noch vom Beschäftigungssystem<br />
angenommen wurde.<br />
Eine neu zu gründende Technische<br />
Universität wird Studierende davon abhalten,<br />
sich dort einzuschreiben und<br />
anstehende Berufungen extrem erschweren,<br />
weil es sich bei dem neuen<br />
Gebilde gerade nicht<br />
um eine reine Universität<br />
handelt. Inwieweit<br />
dieser Hybrid für<br />
Studierende des Fachholschulzweigesattraktiv<br />
wäre, erschließt<br />
sich ebenso wenig. Auch jetzt<br />
können Bachelor-Absolventen einer<br />
Fachhochschule bei Vorliegen der Zulassungsvoraussetzungen<br />
den Master an<br />
einer Universität erwerben und übrigens<br />
auch umgekehrt.<br />
Die bislang vorliegenden Zusagen<br />
der Landesregierung nach mehr Mitteln<br />
aus dem Hochschulpakt sowie aus EU-<br />
Programmen können nur für bestimmte<br />
Verwendungen eingesetzt werden und<br />
dem Kerngeschäft nicht zu Gute kommen.<br />
Aufgrund all der hier aufgeführten<br />
Gründe fordert 4ING, der Dachverband<br />
von 130 Fakultäten an deutschen<br />
Hochschulen, den brandenburgischen<br />
Ministerpräsidenten auf, einen Weg für<br />
eine neu profilierte Universität und<br />
Fachhochschule in der Lausitz zu beschreiten.<br />
Die Zerschlagung und Neuerrichtung<br />
kommt das Land in vielfacher<br />
Hinsicht wesentlich teurer zu stehen als<br />
eine Integration von Teilen der Hochschule<br />
Lausitz in die BTU Cottbus.
724 BOLOGNA-REFORM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Der Kobra-Effekt<br />
Plädoyer für die Abschaffung des ECTS-Systems<br />
| STEFAN K ÜHL | Um die Studienleistungen auch<br />
international vergleichbar zu machen, wurde das ECTS-Kreditpunktesystem eingeführt.<br />
Es sollte der Objektivierung dienen und helfen, ein Kernanliegen der<br />
Bologna-Reform, die internationale Mobilität, zum Erfolg zu führen. Doch hat<br />
sich dieses vermeintliche Transfersystem mittlerweile als Mobilitätshindernis<br />
herausgestellt. Was sind die Gründe?<br />
Die Steigerung der Mobilität<br />
der Studierenden war eines<br />
der großen Versprechen der<br />
Bologna-Reform. Studierenden soll, so<br />
das Versprechen, durch die Schaffung<br />
eines einheitlichen „Europäischen<br />
Hochschulraumes“ ein höheres Maß an<br />
„Mobilität“ ermöglicht werden – zwischen<br />
Fachbereichen ihrer eigenen<br />
Hochschule, zwischen Hochschulen ihres<br />
Heimatlandes und ganz besonders<br />
zwischen Hochschulen in verschiedenen<br />
europäischen Staa-<br />
ten.<br />
An diesem Anspruch<br />
der Mobilitätssteigerung<br />
ist die Bildungspolitik<br />
grandios gescheitert.<br />
Studierende klagen, dass<br />
die Studienpläne in den Bachelor- und<br />
Masterstudiengängen inzwischen so genau<br />
spezifiziert und getaktet sind, dass<br />
es ein Glücksfall ist, wenn ihnen die<br />
Leistungen aus einer ausländischen<br />
Hochschule angerechnet werden. Selbst<br />
der Wechsel zwischen Hochschulen in<br />
einer Stadt ist häufig unmöglich, weil<br />
die an anderen Universitäten erbrachten<br />
Leistungen nicht anerkannt werden.<br />
Kritiker verweisen darauf, dass es angesichts<br />
neuer bürokratischer Hindernisse<br />
im Rahmen der Bologna-Reform nicht<br />
überraschend ist, dass die Mobilität der<br />
Studierenden zwischen Hochschulen<br />
während eines Bachelor- oder Masterstudiums<br />
eher gesunken als gestiegen<br />
ist.<br />
ECTS als bildungspolitische Innovation<br />
Die Ursache für diese Schwierigkeiten,<br />
auch nur für ein Semester an eine andere<br />
Universität zu wechseln, liegt in einer<br />
»An dem Anspruch der Mobilitätssteigerung<br />
ist die Politik grandios<br />
gescheitert.«<br />
bildungspolitischen Innovation, die die<br />
Mobilität der Studierenden gera-de erhöhen<br />
sollte – dem „European Credit<br />
Transfer and Accumulation System“<br />
oder kurz ECTS. Kreditpunkte für jede<br />
Prüfung, jedes Seminar oder jede<br />
Selbstprüfungsphase sollten es ermöglichen,<br />
Studienleistungen, die beispielsweise<br />
an der Université Paris-X-Nanterre<br />
erbracht wurden, problemlos mit Studienleistungen<br />
an der Universität Bielefeld<br />
und der Oxford University zu ver-<br />
AUTOR<br />
Stefan Kühl ist Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. Von ihm ist<br />
unlängst das Buch „Der Sudoku-Effekt. Hochschulen im Teufelskreis der Bürokratie“<br />
(transcript-Verlag <strong>2012</strong>) erschienen.<br />
gleichen – und weitergehend dann auch<br />
gegenseitig zu verrechnen.<br />
Jede einzelne Studienleistung sollte<br />
in Zeiteinheiten – den ECTS- Punkten<br />
– gemessen werden und so die stundengenaue<br />
Erhebung und Speicherung der<br />
Leistung von Studierenden ermöglichen.<br />
Die ECTS-Punkte können von<br />
Studierenden in kleinen, bei den Prüfungsämtern<br />
angesiedelten elektronischen<br />
Schließfächern gesammelt werden,<br />
sie können – Stichwort „lebenslanges<br />
Lernen“ – auch über einen längeren<br />
Zeitraum gespeichert werden, um sie<br />
später einmal als Element für Qualifikationen<br />
nutzen zu können. Sie können<br />
transferiert werden, um sich Leistungen,<br />
die man an einer Universität erworben<br />
hat, an einer anderen Universität<br />
anrechnen zu lassen. Und sie können<br />
gegen ein definiertes Produkt – einen<br />
Bachelor- oder Masterabschluss –<br />
getauscht werden.<br />
Aber genau dieses vermeintliche<br />
Transfersystem hat sich letztlich als das<br />
Mobilitätshindernis schlechthin im europäischen<br />
Bildungsraum herausgestellt.<br />
Leistungen, die an einer ausländischen<br />
Universität erbracht werden,<br />
können nur unter großen Schwierigkeiten<br />
angerechnet werden. Mal hat eine<br />
im Ausland belegte Veranstaltung einen<br />
Leistungspunkt zu wenig, ein andermal<br />
entspricht die Modulbeschreibung an<br />
der ausländischen Uni nicht genau der<br />
Modulbeschreibung an der Heimatuniversität.<br />
Inzwischen berichten sogar<br />
Studierende in Studiengängen für internationale<br />
Betriebswirtschaftslehre oder<br />
internationales Recht, dass sie die Leistungspunkte<br />
der ausländischen Uni nur<br />
unter großen Schwierigkeiten angerechnet<br />
bekommen. Das auf Kreditpunkten<br />
basierende europäische Transfer- und<br />
Akkumulationssystem entpuppt sich in<br />
den letzten Jahren immer mehr als ein
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BOLOGNA-REFORM 725<br />
Hochschulwechselverhinderungsprogramm.<br />
Der Kobra-Effekt<br />
Das europäische Transfersystem ähnelt<br />
dem sogenannten Kobra-Effekt. Eine<br />
Kobra-Plage in Indien veranlasste den<br />
Gouverneur der britischen Kronkolonie<br />
zu der Entscheidung, eine Prämie für jeden<br />
abgelieferten Schlangenkopf auszuloben.<br />
Statt die frei lebenden Schlangen<br />
zu töten, gingen die Inder jedoch schon<br />
bald dazu über, Kobras zu züchten, weil<br />
sie so mit deutlich weniger Aufwand ihre<br />
Prämien kassieren konnten. Als der<br />
Gouverneur davon erfuhr, schaffte er<br />
das Kopfgeld ab, worauf die Kobras für<br />
die Züchter wertlos wurden und von ihnen<br />
in die Freiheit entlassen wurden.<br />
Genauso wie man durch das Kobra-Tötungs-Förderungsprogramm<br />
am Ende<br />
mehr Kobras hatte, hat man durch das<br />
europäische Mobilitätsförderungsprogramm<br />
am Ende mehr Immobilität der<br />
Studierenden.<br />
Ein Aufenthalt im Ausland während<br />
des Studiums funktioniert seit der Bologna-Reform<br />
nur noch, weil inzwi-<br />
schen die Prüfungsämter angehalten<br />
werden, die Studienleistungen aus dem<br />
Ausland „großzügigst anzurechnen“.<br />
Wenn eine Veranstaltung zwei Leistungspunkte<br />
zu wenig hat, dann werden<br />
die fehlenden Leistungspunkte in einem<br />
»Fehlende Leistungspunkte<br />
werden in einem magischen<br />
Verwaltungsakt hinzugezählt.«<br />
magischen Verwaltungsakt einfach mit<br />
hinzugezählt. Wenn ein Seminar inhaltlich<br />
nicht dem Seminar an der Heimatuniversität<br />
entspricht, dann wird dies in<br />
den Prüfungsämtern kurzerhand angeglichen.<br />
Wenn man das Kreditpunktesystem<br />
auch nur halbwegs ernst nimmt,<br />
dann ist die von einigen Rektoraten und<br />
Präsidenten auch offiziell geäußerte<br />
Aufforderung zur „flexiblen Anrechnung“<br />
von im Ausland erbrachten Leistungen<br />
letztlich nichts anderes als eine<br />
Aufforderung an die Prüfungsämter,<br />
„brauchbare Illegalität“ walten zu lassen.<br />
Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung<br />
zur Förderung der Biotechnologie und Gentechnik<br />
Ausschreibung<br />
<strong>Forschung</strong>spreis 2013<br />
€ 10.000,--<br />
zum Thema<br />
„Aktuelle Erkenntnisse aus dem Bereich der Lebenswissenschaften<br />
mit konkreter Perspektive für eine therapeutische Anwendung“<br />
Teilnahmebedingungen:<br />
Gefördert wird eine herausragende wissenschaftliche Nachwuchsforscherpersönlichkeit<br />
aus dem Gebiet der Life Sciences<br />
(Biochemie, Molekularbiologie und Zellbiologie unter Einschluss<br />
von neuen Messmethoden auf diesen Gebieten und der Methoden<br />
der Systembiologie).<br />
Kandidatinnen und Kandidaten mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich<br />
oder der Schweiz sollten ein Alter von 35 Jahren nicht<br />
überschritten haben und sich durch ihren wissenschaftlichen Lebenslauf<br />
sowie herausragende Publikationen auszeichnen.<br />
Neben üblichen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher<br />
Werdegang, Publikationen), einem Motivationsschreiben<br />
mit Stellungnahme zu den eigenen Arbeiten und deren Be-<br />
Die Rolle der Politik<br />
Weswegen hält die Bildungspolitik an<br />
diesem ECTS-Punkte-System fest, obwohl<br />
es sich letztlich als Mobilitätsverhinderungsprogramm<br />
entpuppt hat?<br />
Weswegen wird das Leistungspunktesystem,<br />
das an den Hochschulen<br />
zu kafkaesken Bü-<br />
rokratisierungserscheinungen<br />
geführt hat, nicht einfach<br />
eingestellt?<br />
Kein Bildungs- oder<br />
Wissenschaftsminister wagt<br />
es noch, die ECTS-Punkte aktiv zu verteidigen<br />
– zu offensichtlich sind die negativen<br />
Effekte des Punktesystems. Die<br />
abstrakten Zeiteinheiten der Kreditpunkte<br />
sind noch nicht einmal zwischen<br />
europäischen Staaten standardisiert.<br />
Für den Erwerb eines Leistungspunktes<br />
sollen Studierende in Deutschland,<br />
Rumänien oder auch der Schweiz<br />
30 Stunden benötigen, in Portugal und<br />
Dänemark 28 Stunden, in Finnland 27<br />
Stunden, in Estland 26 Stunden und in<br />
Österreich, Italien oder Spanien 25<br />
Stunden. Für ein formal gleichrangiges<br />
Bachelorstudium mit 180 ECTS-Punk-<br />
deutung bzw. Relevanz zum Ausschreibungs-Thema, sollten drei<br />
Referenzen von anerkannten Persönlichkeiten der Wissenschaftsszene<br />
mit eingereicht werden. Vertraulichkeit der Bewerbung ist<br />
zugesichert<br />
Bewerbungsschluss ist der 15.11.<strong>2012</strong> (Poststempel). Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Informationen finden Sie<br />
bitte auf der Internet-Seite der Peter und Traudl-Engelhorn-Stiftung<br />
unter www.engelhorn-stiftung.de (<strong>Forschung</strong>spreis).<br />
Bewerbungen sind zu richten an:<br />
Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung,<br />
Prof. Dr. Herwig Brunner, Stiftungsvorstand,<br />
Bärenmühlweg 39, 82362 Weilheim.<br />
Mail: info@engelhorn-stiftung.de<br />
Anzeige
726 BOLOGNA-REFORM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
ten müssen nach diesen Berechnungsvorgaben<br />
der Bildungsminister Studierende<br />
in Österreich also paradoxerweise<br />
900 Stunden weniger auf-bringen als<br />
ihre Kommilitonen in Deutschland.<br />
Diese auf eine übereilte Einführung zurückzuführende<br />
Regelung ist letztlich<br />
aber egal, weil Studien gezeigt haben,<br />
dass zwischen den für Veranstaltungen,<br />
Prüfungen und Selbststudium in ECTS-<br />
Punkten kalkulierten Zeiteinheiten und<br />
den real von den Studierenden verwendeten<br />
Zeiten kaum Übereinstimmungen<br />
bestehen. Ange-sichts des hohen Fikti-<br />
»Nur die Hochschulen<br />
selbst könnten das ECTS-<br />
System zurücknehmen.«<br />
onsgehalts der bildungspolitischen<br />
Planzahlen für jeden einzelnen Studiengang<br />
wirken die Kalkulationen in den<br />
sozialistischen Planwirtschaften der<br />
UdSSR, der DDR oder Albanien im<br />
Nachhinein fast schon realitätsnah.<br />
Aber trotz dieses Fiktionsgehalts hat<br />
sich bisher kein Bildungspolitiker – weder<br />
von der CDU noch von der SPD,<br />
weder von der FDP noch von den Grünen,<br />
weder von den Linken noch von<br />
den Piraten – an die Zurücknahme dieses<br />
bildungspolitischen Planungsinstruments<br />
herangewagt.<br />
Der Grund hierfür ist nicht eine inhaltliche<br />
Überzeugung, sondern eine inhaltliche<br />
Verhakung der europäischen<br />
Bildungspolitiker. Die Einführung der<br />
ECTS-Punkte mag – so das inzwischen<br />
nicht selten zu hörende Zugeständnis –<br />
ein Fehler gewesen sein, aber als einzelnes<br />
Bundesland, einzelner Kanton oder<br />
einzelne Region könne man aus dem<br />
europäischen Konzert der Bildungspolitiker<br />
nicht ausscheren. Zu viele europäische<br />
Staaten, so das Argument, hätten<br />
sich bereits auf eine gemeinsame<br />
Vorgehensweise geeinigt. Selbst Staaten<br />
wie Moldawien, Russland oder Kasachstan,<br />
die normalerweise nicht unbedingt<br />
zu den Kernstaaten der Europäischen<br />
Union gerechnet werden, würden<br />
sich inzwischen zu den Prinzipien<br />
eines gemeinsamen europäischen<br />
Hochschulraums bekennen<br />
und hätten das Leistungspunktesystem<br />
mühsam einge-führt. „Bolognaropa“<br />
erstrecke sich, so die Argumentation,<br />
jetzt schon von Tromsø<br />
in Norwegen bis Nikosia auf Zypern,<br />
von Reykjavik in Island bis Wladiwostok<br />
in Russland, da gebe es bei aller berechtigten<br />
Kritik an den bürokratischen<br />
Auswirkungen des Leistungspunktesystems<br />
einfach keinen Weg mehr zurück.<br />
Die Verriegelung<br />
In der Organisationsforschung wird eine<br />
solche „Verriegelung“ von ineffizienten,<br />
teilweise auch kontraproduktiven<br />
Prozessen aufgrund einer sich weltweit<br />
durchsetzenden Standardisierung als<br />
„lock in“ bezeichnet. Das bekannteste<br />
Beispiel für ein solches „lock in“ ist das<br />
sogenannte QWERTY-Tastaturlayout.<br />
Die QWERTY Tastatur, benannt nach<br />
den ersten sechs Buchstaben auf der<br />
Foto: picture-alliance / Trigger Image<br />
obersten Reihe der US-amerikanischen<br />
Schreibmaschinentastaturen, dominiert<br />
heute – mit minimalen länderspezifischen<br />
Modifikationen – die Gestaltung<br />
von Schreibmaschinen und Computern.<br />
Das QWERTY-Layout, mit dem sich<br />
heute jeder mehr oder minder intensiv<br />
herumquält, ist jedoch ein ineffizientes<br />
und benutzerunfreundliches System,<br />
weil die am häufigsten benutzten Tasten<br />
vergleichsweise schwer zu erreichen<br />
sind. Der Grund für diese Benutzerunfreundlichkeit<br />
ist, dass das heute noch<br />
dominierende Tastaturlayout 1873 entwickelt<br />
wurde, um die Sekretärinnen in<br />
ihrer Tippgeschwindigkeit abzubremsen.<br />
Die Typenhebel der damals in Mode<br />
kommenden mechanischen Schreibmaschinen<br />
drohten sich zu verhaken,<br />
wenn die Schreibkräfte zu schnell wurden,<br />
und man brauchte deswegen eine<br />
Tastaturanordnung, die die Schreibgeschwindigkeit<br />
reduzierte. Als die Remington<br />
Sewing Machine Company in<br />
der zwei-ten Hälfte des neunzehnten<br />
Jahrhunderts mit der Massenproduktion<br />
von Schreibmaschinen mit der<br />
QWERTY Tastatur begann, eigneten<br />
sich aber immer mehr Schreibkräfte<br />
dieses System an. Andere Schreibmaschinenhersteller<br />
waren deswegen gezwungen,<br />
sich dem QWERTY Modell<br />
anzupassen. Nach und nach verschwanden<br />
andere, höhere Tippgeschwindigkeiten<br />
zulassende Modelle vom Markt,<br />
und heute, da die technischen Möglichkeiten<br />
von Computern keine Begrenzung<br />
mehr für ein effektiveres System<br />
darstellen würden, ist aufgrund dieser<br />
Verriegelung durch Standardisierung<br />
die QWERTY-Tastatur wohl für immer<br />
Teil der westlichen Tippkultur geworden.<br />
Die Initiative zur Zurücknahme des<br />
ECTS-Punktesystems scheint letztlich<br />
nur von den Hochschulen selbst ausgehen<br />
zu können. Genauso wie sich immer<br />
mehr Hochschulen inzwischen<br />
weigern, sich jeden Studiengang durch<br />
ein aufwendiges, kostspieliges und letztlich<br />
ineffizientes Akkreditierungswesen<br />
anerkennen zu lassen, wird in den ersten<br />
Hochschulen darüber diskutiert, ob<br />
man auf die Darstellung von Bachelorund<br />
Masterstudiengängen in ECTS-<br />
Punkten nicht einfach verzichten kann.<br />
Die Anrechnung von Studienleistungen<br />
aus anderen Hochschulen würde dies<br />
sicherlich erleichtern.<br />
Leicht überarbeitete Fassung eines Beitrages<br />
aus der Süddeutschen Zeitung vom 17. August<br />
<strong>2012</strong>.
<strong>2012</strong><br />
?<br />
PREIS DES DEUTSCHEN HOCHSCHULVERBANDES<br />
Wer wird<br />
Hochschullehrer/in<br />
des Jahres <strong>2012</strong>?<br />
Hochschullehrer des Jahres 2011<br />
Professor Dr. Harald Lesch, Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für<br />
Astronomie und Astrophysik der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist als<br />
TV-Moderator zahlreicher Wissenschaftssendungen ein Sympathieträger und<br />
Botschafter für die Wissenschaft und die Faszination, die von ihr ausgeht<br />
Hochschullehrer des Jahres 2010<br />
Professor Erwin Emmerling von der Technischen<br />
Universität München engagiert sich als Restaurator mit<br />
Leib und Seele für den Erhalt von Kulturdenkmälern,<br />
insbesondere in Afghanistan.<br />
Hochschullehrerin des Jahres 2009<br />
Frau Professor Dr. Heather Cameron, Integrationspädagogin von der<br />
Freien Universität zu Berlin, verbindetTheorie und Praxis, indem sie im<br />
Rahmen von Boxgirls International sozial benachteiligte junge Frauen<br />
durch den Boxsport zur gesellschaftlichenTeilhabe ermutigt.<br />
Hochschullehrerin des Jahres 2008<br />
Frau Professor Dr. Katja Windt von der Jacobs-University Bremen, seit Mai 2011<br />
Aufsichtsratsmitglied bei der Deutschen Post AG und seit April <strong>2012</strong> Aufsichtsratsmitglied bei<br />
der Fraport AG, verbindet als Mutter dreier Kinder in vorbildlicher Weise wissenschaftliche<br />
Karriere in der Männerdomäne Ingenieurwissenschaften mit ihrer Elternschaft.<br />
Hochschullehrer des Jahres 2007<br />
Professor Dr. Werner Franke, Zell- und Molekularbiologe<br />
am Deutschen Krebsforschungszentrum in<br />
Heidelberg, kämpft seit Jahrzehnten couragiert<br />
gegen Doping im Leistungssport.<br />
Hochschullehrer des Jahres 2006<br />
Professor Dr. Rudolf Guthoff, Direktor der Universitätsaugenklinik<br />
Rostock, setzt sich unermüdlich für die Verbesserung der medizinischen<br />
Versorgung in der Demokratischen Republik Kongo ein, indem er<br />
selbst Kinder und Jugendliche in Kinshasa behandelt.<br />
Hochschullehrer des Jahres <strong>2012</strong>?<br />
Mehr Informationen zur aktuellen Ausschreibung finden Sie unter: www.hochschulverband.de<br />
Der Preis erhält die freundliche Unterstützung des Zeit-Verlages Gerd Bucerius GmbH & Co.KG.<br />
Im Rahmen der Preisverleihung zum „Hochschullehrer des Jahres“ zeichnet academics den/die<br />
„Nachwuchswissenschaftler/-in des Jahres“ aus. Mehr Informationen zum Preis und zu academics –<br />
dem Karriereportal der Wissenschaft von DIE ZEIT und „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ – gibt es unter<br />
www.academics.de/nachwuchspreis.
728 DOKTORTITEL <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Promotionsbetrug<br />
im Selbstversuch<br />
Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte<br />
| ARMIN H IMMELRATH | Die Faszination des Doktortitels<br />
ist ungebrochen. Rabattportale verhökern „echte“ Dr. h.c.-Würden zu<br />
Schleuderpreisen. Wie leicht ist es, sich den „Dr.“ zu verschaffen und sogar im<br />
Ausweis eintragen zu lassen? Armin Himmelrath hat es ausprobiert.<br />
Halb neun, vor der Tür zum<br />
Einwohnermeldeamt. An diesem<br />
Tag lasse ich meinen neuen,<br />
im Internet erworbenen Doktortitel<br />
in den Personalausweis eintragen. Noch<br />
einmal tief durchatmen, noch ein letzter<br />
Blick auf die Urkunde in meiner Hand.<br />
Prof. Dr. phil. Johannes Maximilian<br />
Wischmeyer von der Geisteswissenschaftlichen<br />
Universität für Bildungswissenschaften<br />
Innsbruck bescheinigt<br />
mir da per falschem Genitiv, dass ich<br />
„nach Erfüllung der universitären<br />
Pflichten und Prüfungen den akademischen<br />
Grad eines Doktor der Philosophie“<br />
führen darf.<br />
Doch Professor Wischmeyer gibt es<br />
genau so wenig wie die Universität –<br />
das ganze ist ein Fake, schön ausgedruckt<br />
auf einem Bogen Dokumentpapier.<br />
Und offenbar so schnell zusammengestellt,<br />
dass der Verfasser sogar<br />
das Ausstellungsdatum vergessen hat.<br />
Zum Glück fällt mir das noch auf, ich<br />
mache kehrt und stürme aus dem Rathaus.<br />
Der Bürowarenhändler um die<br />
Ecke führt Datumsstempel für 2,95<br />
Euro, ein Stempelkissen gibt’s bei der<br />
Sparkasse. Und dann: Ein neuer Anlauf<br />
im Rathaus.<br />
„Herzlich willkommen, Herr Dr.<br />
Himmelrath!“ Das klingt gut. Allein: Ich<br />
habe nie promoviert. Und auch keine<br />
Zeit, um mich über Jahre mit einem wissenschaftlichen<br />
Thema auseinanderzusetzen.<br />
Wenn ich den Titel trotzdem tragen<br />
will, dann geht das nur auf illegalem<br />
Weg. Und das habe ich ausprobiert.<br />
„Verschiedene Doktortitel<br />
völlig legal“<br />
Die Internetsuche nach dem Begriff<br />
„Promotionsberatung“ ergibt über<br />
40 000 Treffer. Schnell ist klar: Wenn jemand<br />
anderes für mich eine Doktorarbeit<br />
schreibt, dann wird das richtig teuer.<br />
Ghostwriter verlangen pro Seite zwischen<br />
120 und 180 Euro; macht bei 200<br />
Seiten mindestens 24 000 Euro. Pauschalangebote<br />
liegen bei 20 000 Euro.<br />
Das muss doch günstiger zu machen<br />
sein. Und tatsächlich: Immer wieder<br />
»›An welchem Titel wären Sie<br />
denn interessiert?‹ fragt die<br />
deutschsprachige Vermittlerin.«<br />
gibt es im Internet den Hinweis, dass<br />
Ehrendoktortitel gegen eine Spende<br />
verliehen werden können.<br />
Bei osteuropäischen Anbietern kostet<br />
das ein paar tausend Euro. Preiswerter<br />
sind Angebote aus den USA, und die<br />
– deutschsprachigen – Homepages versprechen<br />
viel: „Wollen Sie legal einen<br />
AUTOR<br />
Armin Himmelrath ist freier Wissenschaftsjournalist und Publizist in Köln. Er arbeitet<br />
unter anderem für Deutschlandfunk/Deutschlandradio, Spiegel/SpiegelOnline<br />
und den WDR und hat auch mehrere Bücher zum Wissenschaftssystem geschrieben,<br />
u.a. das „Handbuch für Unihasser“ und „Bachelor-Basics & Master-Plan“ (zusammen<br />
mit Britta Mersch).<br />
Doktortitel führen, der Ihnen zu mehr<br />
Ansehen verhilft?“ Von wenig Aufwand<br />
und geringen Kosten ist die Rede, alles<br />
sei „völlig legal“. Und weiter: „Diese Titel<br />
sind offiziell in Deutschland zu führen.“<br />
Verliehen werden die Titel von Kirchen<br />
in den USA – als Ehrendoktorwürde<br />
gegen eine, na klar, kleine Spende.<br />
Ein Markt, der offenbar in Bewegung<br />
ist: Zu Beginn der Recherche im<br />
vergangenen Sommer wurden dafür<br />
noch 250 bis 300 Euro gefordert, mittlerweile<br />
ist der Preis auf 135 Euro gesunken.<br />
Klingt gut, klingt billig – einfach<br />
mal ausprobieren und beim Vermittler<br />
in den USA anrufen.<br />
„Doctor of Angel Therapy“?<br />
Oder lieber „of Immortality“?<br />
„An welchem Titel wären Sie denn interessiert?“,<br />
fragt die deutschsprachige<br />
Vermittlerin in Kalifornien und schlägt<br />
gleich den „Doctor of Motivation“ vor.<br />
Der klingt zwar auch nicht<br />
richtig nach Wissenschaft, ist<br />
aber immer noch besser als etwa<br />
der „Doctor of Angel Therapy“,<br />
der „Doctor of Immortality“<br />
oder gar der „Doctor of<br />
Feng Shui“. Und alle diese Titel kann<br />
ich wirklich juristisch sauber in<br />
Deutschland führen und in den Pass<br />
eintragen lassen? „Das ist von Bundesland<br />
zu Bundesland verschieden“,<br />
weicht die Dame aus. Aber auf meiner<br />
Visitenkarte sei das alles überhaupt<br />
kein Problem.<br />
In vier bis sechs Wochen hätte ich<br />
die Urkunde samt Prüfbescheinigung in<br />
der Hand. Wegen der Prüfung solle ich<br />
mir aber keine Sorgen machen: „Das<br />
machen wir für Sie, die Fragen kennen<br />
wir schon. Das ist einfacher, als wenn<br />
Sie sich da erst in dicke Bücher einlesen<br />
müssen.“
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> DOKTORTITEL 729<br />
Jemand anderes macht eine Prüfung<br />
für mich, für die man eigentlich dicke<br />
Bücher lesen müsste? Für 135 Euro?<br />
Und alles völlig legal? Das klingt dann<br />
doch etwas seltsam. Und interessanterweise<br />
findet sich auf einem deutschen<br />
Rabattportal ein ganz ähnliches, aber<br />
noch günstigeres Angebot: der Ehrendoktortitel<br />
einer US-amerikanischen<br />
Kirche, in diesem Fall der Miami Life<br />
Development Church & Institute, für<br />
schlappe 39 Euro. Ich greife zu.<br />
Titel von Hochschulen, die<br />
es gar nicht gibt<br />
Zwei Tage, nachdem das Geld überwiesen<br />
ist, liegt meine Promotionsurkunde<br />
im Briefkasten, laut Poststempel aber<br />
nicht aus den USA verschickt, sondern<br />
aus Lübeck. Mit dabei: Ein geradezu<br />
überschwängliches Schreiben von Daniel<br />
van Hoogen, „President“ und<br />
„Chairman of the Senate“ der Miami<br />
Life Development Church, der mir zum<br />
„Doctor of Psychic Sciences honoris<br />
causa“ gratuliert: „Herzlichen Glück-<br />
wunsch zu dem Ihnen verliehenen<br />
kirchlichen Ehrentitel der MLDC, Inc.,<br />
Florida, USA. Nach wie vor ruft ein<br />
Doktortitel Respekt in der Gesellschaft<br />
hervor: Sie sind etwas Besonderes und<br />
Sie werden auch als solches gern gesehen“,<br />
schmeichelt mir der Präsident.<br />
„Diese Dr. und Prof.-Titel sind keine<br />
akademischen Grade, sondern kirchliche<br />
Titel. Deswegen muss ein h.c. seinen<br />
Titel stets ausschreiben. Schreibt er<br />
einfach nur ,Dr.’ oder ,Prof.’, macht er<br />
»Sogar bei Ebay gibt es unter<br />
dem Stichwort ›Doktortitel‹<br />
mehr als 200 Angebote.«<br />
sich leider strafbar, weil dann der Anschein<br />
erweckt wird, es handele sich um<br />
einen akademischen Grad. All dies entfällt<br />
jedoch bei einem Dr.h.c.-Grad, da<br />
dieser ehrenhalber verliehen wird.“<br />
Was nach juristischer Beruhigung<br />
klingt, sorgt beim Kölner Rechtsanwalt<br />
Christian Birnbaum nur für Belusti-<br />
Poster-Bewerbung<br />
Nachwuchswissenschaler/innen können ein digitales<br />
Poster im JPEG-, PNG- oder PDF-Format<br />
(mind. 300 dpi) in deutscher Sprache bis zum<br />
12.10.<strong>2012</strong> unter poster@exploringvirtuality.de<br />
einreichen.<br />
Das Poster muss die Bedeutung von Virtualität im<br />
Rahmen eines spezifischen <strong>Forschung</strong>sfeldes auf<br />
kreave und für Fachfremde verständliche Weise<br />
skizzieren. Den Posterdruck in DIN A1 übernimmt<br />
die Konferenzorganisaon.<br />
gung. Birnbaum arbeitet mit dem<br />
Schwerpunkt Hochschulrecht und vertritt<br />
aktuell auch einen prominenten<br />
Doktortiteltträger unter Plagiatsverdacht.<br />
Den amerikanischen Doktortitel<br />
h.c. kanzelt er als Humbug ab: „Grade,<br />
die durch Titelkauf erworben wurden,<br />
dürfen nicht geführt werden.“ Daran ändere<br />
auch nichts, dass der Kaufpreis als<br />
Spende deklariert worden sei.<br />
39 Euro also umsonst ausgegeben,<br />
für ein wertloses Zertifikat, verschickt<br />
in Lübeck, auf der Rückseite<br />
auch noch mit einem Hinweis<br />
bedruckt, der in diesem Fall<br />
absolut zutrifft: „100% Altpapier“.<br />
Die Suche geht weiter. Sogar<br />
bei Ebay gibt es unter dem Stichwort<br />
„Doktortitel“ mehr als 200 Angebote.<br />
Auf die Versprechen vom völlig legalen<br />
US-Kirchen-Ehrendoktortitel falle<br />
ich nicht mehr herein und nehme<br />
stattdessen für knapp zehn Euro eine<br />
Urkunde der Rheinisch-Bergischen Maximilians-Universität<br />
Wuppertal – eine<br />
Poster-Prämierung<br />
Anzeige<br />
Vom 04.-06.11.<strong>2012</strong> findet in Aachen die interdisziplinäre Fachkonferenz Exploring Virtuality sta. Redner unterschiedlicher Fachdisziplinen stellen die verschiedenen<br />
Perspekven des Konzepts der Virtualität dar. Die Veranstaltung richtet sich an Wissenschaler/innen und Studierende aller Fachdisziplinen und wird koordiniert vom<br />
Instutsverbund IMA/ZLW & IfU (Prof. Sabina Jeschke) und dem Lehrstuhl für Computergrafik und Mulmedia (Prof. Leif Kobbelt) der RWTH Aachen University.<br />
Höchste wissenschaliche Qualität ist garanert: Die Keynotes werden gehalten von Prof. Dr. Marn Eigner (Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung, TU Kaiserslautern),<br />
Ibrahim Evsan (Gründer von sevenload.com und Fliplife.com), Prof. Dr. Oliver Grau (Lehrstuhl für Bildwissenschaen, Donau-Universität Krems), Prof. Dr.<br />
Dieter Kranzlmüller (Direktoriumsmitglied des Leibniz-Rechenzentrum München), Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert (Direktor des Jülich Supercompung Centre) und<br />
Prof. Dr. Stefan Rieger (Professur für Mediengeschichte und Kommunikaonstheorie, Universität Bochum). Ausgewählte Fachvorträge von Prof. Dr. Dr. Klaus Müller<br />
(Theologie), Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Strafrecht), Prof. Dr. Daniel Schilberg (Produkonstechnik), Prof.<br />
Marco Hemmerling (Architektur), Prof. Dr. Torsten Kuhlen (Scienfic Compung), Dr. Axel Stadie (Neurochirugie),<br />
PD Dr. Udo Thiedeke (Soziologie), Prof. Dr. Andreas Mühlberger (Psychologie), Prof. Dr. Karsten Wolf<br />
(eLearning) und Prof. Dr. Antonio Krüger (Informak) erweitern das Porolio.<br />
Nachwuchswissenschaler/innen sind aufgerufen ihre <strong>Forschung</strong> zum Thema Virtualität in Posterform zu<br />
präseneren. Die besten Poster werden mit bis zu 1.500 Euro prämiert. Die Konferenzsprache ist deutsch.<br />
Weitere Informaonen finden Sie unter www.exploringvirtuality.de.<br />
Die Auswahl der drei besten Konferenzposter für<br />
die Exploring Virtuality Konferenz erfolgt durch ein<br />
Gremium aus Wissenschaler/innen verschiedener<br />
Fachkulturen.<br />
1. Platz: 1.500 Euro + Veröffentlichung im<br />
Springer-Band „Exploring Virtuality“<br />
2. Platz: 1.000 Euro + Veröffentlichung im<br />
Springer-Band „Exploring Virtuality“<br />
3. Platz: 500 Euro + Veröffentlichung im<br />
Springer-Band „Exploring Virtuality“
730 DOKTORTITEL <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
reine Phantasie-Institution, gesampelt<br />
aus den Namen der RWTH Aachen, der<br />
Bergischen Universität Wuppertal und<br />
der LMU München.<br />
Urkunden einer „Rhein-Ruhr-<br />
Universität“<br />
Andere im Internet erhältliche Urkunden<br />
spielen ebenfalls auf Namen von<br />
echten Universitäten an, etwa die falschen<br />
Titel der ebenso falschen Rhein-<br />
Ruhr-Universität Bochum. Die echte<br />
heißt nur Ruhr-Universität. Fachanwalt<br />
Birnbaum hält solche Namensähnlichkeiten<br />
juristisch für angreifbar: „Das,<br />
was Sie hier als Urkunde vorlegen, hat<br />
schon einen sehr offiziellen Anschein<br />
und ist sehr realitätsnah gestaltet“, sagt<br />
der Jurist, „da sehe ich eine erhebliche<br />
Verwechslungsgefahr, das könnte schon<br />
auf eine Täuschung im Rechtsverkehr<br />
hinauslaufen.“ Da helfe auch der sehr,<br />
sehr kleine Hinweis im ohnehin schon<br />
Kleingedruckten auf dem Lieferschein<br />
nicht, nachdem es sich um einen<br />
„Scherzartikel“ handele.<br />
»Ein Zentralverzeichnis von<br />
Promotionsarbeiten gibt es<br />
nicht.«<br />
Ja, was denn nun – sind die Billig-<br />
Doktorurkunden tatsächlich nur<br />
Scherzartikel? Oder besteht im Rechtsverkehr<br />
eine echte Verwechslungsgefahr?<br />
Die Antwort kann nur der Test<br />
beim Einwohnermeldeamt bringen –<br />
da, wo der Doktortitel in den Personal-<br />
ausweis eingetragen werden kann. Dafür<br />
wähle ich die 7,99 Euro teure Urkunde<br />
aus Innsbruck. Lange habe ich<br />
vorher geübt, wer mein Doktorvater<br />
war („Prof. Sebastian Braunschweig“),<br />
wer der Dekan der Fakultät („Prof. Graf<br />
Dittmar von Goldstein“) und wie mein<br />
Thema lautete („Fußballliteratur im<br />
Umfeld der Weltmeisterschaft 2006<br />
zwischen Markterfordernissen und literarischem<br />
Anspruch“).<br />
Doch all das hätte ich gar nicht auswendig<br />
lernen müssen. Denn die Rathaus-Mitarbeiterin<br />
blättert ein wenig im<br />
Passgesetz, berät sich kurz mit einem<br />
Kollegen, wie das denn mit den Doktortiteln<br />
aus Österreich ist – und macht<br />
dann den Antrag für einen neuen Personalausweis<br />
fertig. Nicht ohne den<br />
freundlichen Hinweis, dass ich auf dem<br />
Formular bereits mit „Dr. Himmelrath“<br />
unterschreiben könne, wenn ich wolle.<br />
Ich verzichte dankend.<br />
Überforderte Meldeämter:<br />
Keine Chance gegen Betrüger?<br />
Um es ganz klar zu sagen: Eine Chance,<br />
die vorgelegte Urkunde wirklich zu prüfen,<br />
hatte sie nicht. Denn ein Zentralverzeichnis<br />
von Promotionsarbeiten<br />
gibt es nicht, eine echte Überprüfung<br />
des Doktortitels ist – anders als etwa bei<br />
einem Abiturzeugnis, das aus einem anderen<br />
EU-Land mitgebracht wird –<br />
nicht vorgesehen. Und es gibt auch kein<br />
einheitliches Formular: Jede der mehreren<br />
tausend Hochschulen in Europa<br />
kann ihre Doktorurkunden gestalten,<br />
wie sie will. Die Sachbearbeiterin kann<br />
sich da nur auf den Augenschein verlassen.<br />
Und keine zwei Wochen später ist<br />
der neue Personalausweis da – mit dem<br />
Angebertitel vor meinem Namen, amtlich<br />
bescheinigt.<br />
Zu sagen hat das freilich nichts, sagt<br />
Anwalt Birnbaum: „Der Umstand, dass<br />
da eine Mitarbeiterin des Einwohnermeldeamts<br />
die Eintragung vornimmt, ist<br />
keine nachträgliche Legitimation des<br />
falschen Titels.“ Wer so han-<br />
delt wie ich, macht sich strafbar<br />
– weshalb ich den Dr.-Eintrag<br />
auch längst wieder habe<br />
löschen lassen. Doch klar ist<br />
auch: Für potentielle Betrüger<br />
ist es ein Kinderspiel, einen<br />
akademischen Titel in die amtlichen<br />
Ausweise eintragen zu lassen und damit<br />
etwa bei Bewerbungsgesprächen in Sachen<br />
Gehalt zu betrügen.<br />
Erstveröffentlichung: Spiegel online, 5. Juli<br />
<strong>2012</strong>
Aktuelle Seminartermine<br />
EU-FORSCHUNGSFÖRDERUNG<br />
Berlin-Brandenburgische Akademie<br />
der Wissenschaften, Berlin<br />
Donnerstag, 11. Oktober <strong>2012</strong>, 10:00-18:00 Uhr<br />
Drittmitteleinwerbung in der EU<br />
Dr. Andre Schlochtermeier, Leiter des BMBF-EU-<br />
Büros für das <strong>Forschung</strong>srahmenprogramm<br />
Förderung für Wissenschaft und <strong>Forschung</strong><br />
in Deutschland<br />
Dr. Beate Scholz, Trainerin und Beraterin,<br />
Scholz – Consulting, Training, Coaching<br />
BESOLDUNGSVERHANDLUNGEN IN „W“<br />
Wissenschaftzentrum Bonn<br />
Montag, 22. Oktober <strong>2012</strong>, 10:00-17:00 Uhr<br />
Geschriebene und ungeschriebene Regeln<br />
der W-Besoldung<br />
RA Dr. Wiltrud Christine Radau, Justitiarin<br />
für Hochschul- und Beamtenrecht im<br />
Deutschen Hochschulverband<br />
Rechtliche Grundlagen zum Umgang mit Drittmitteln<br />
RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und<br />
Beamtenrecht im Deutschen Hochschulverband<br />
Aktuelle Probleme des Drittmittelrechts<br />
Prof. Dr. Volker Epping, Leibniz Universität Hannover,<br />
Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völker- und<br />
Europarecht<br />
Verhandlungsstrategien in der W-Besoldung<br />
RA Dr. Hubert Detmer, 2. Geschäftsführer und<br />
Leiter der Abteilung Recht und Beratung im<br />
Deutschen Hochschulverband<br />
Besoldungsverbesserungen für W-Professoren<br />
RA Dr. Ulrike Preißler, Justitiarin für Hochschulund<br />
Beamtenrecht im Deutschen Hochschulverband<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, josten@hochschulverband.de<br />
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de
732 AFGHANISTAN <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Afghanistan braucht<br />
eine akademische Elite<br />
Zehn Jahre Engagement deutscher Hochschulen<br />
beim Wiederaufbau des afghanischen Hochschulsystems<br />
| DOROTHEA R ÜLAND | Afghanistan wird in der<br />
deutschen Öffentlichkeit vor allem als Kriegsschauplatz wahrgenommen. Doch<br />
gibt es dort trotz schwieriger Sicherheitslage heute bereits über einhunderttausend<br />
Studenten. Wie gestaltet sich die Situation vor Ort? Was haben deutsche<br />
Institutionen zur Entwicklung beigetragen, was muss noch getan werden? Ein<br />
Bericht.<br />
Im Jahr 2002 schloss der Deutsche<br />
Akademische Austauschdienst<br />
(DAAD) ein Memorandum of Understanding<br />
mit dem Hochschulministerium<br />
in Kabul ab. Deutsche Universitäten<br />
übernahmen gemeinsam mit den<br />
afghanischen Partnerhochschulen die<br />
Verantwortung für den Aufbau einzelner<br />
Fächer oder Fachbereiche mit<br />
Schwerpunkten in Informationstechnologie,<br />
Wirtschafts-, Geo- und Naturwissenschaften,<br />
Germanistik, Medizin und<br />
Good Governance. Teilweise konnte<br />
dabei an alte Kontakte aus den 70er<br />
Jahren angeknüpft werden. Das Auswärtige<br />
Amt stellte über den Stabilitätspakt<br />
Afghanistan finanzielle Mittel zur<br />
Verfügung. Bereits 2002 begann als Soforthilfe-Maßnahme<br />
eine Serie von<br />
Sommer- und Winterakademien, die<br />
über 300 afghanische Dozenten an<br />
deutschen Hochschulen fortbildete.<br />
Schnell wurden erste Laborausstattungen<br />
nach Afghanistan geliefert, Fachbibliotheken<br />
eingerichtet und ergänzt, das<br />
akademische Leben konnte wieder aufgenommen<br />
werden. Seit diesen Anfängen<br />
unterstützen die vom DAAD vermittelten<br />
Lektoren, Kurz-und Langzeitdozenten<br />
kontinuierlich die Arbeit vor<br />
Ort.<br />
AUTORIN<br />
Dr. Dorothea Rüland ist Generalsekretärin<br />
des Deutschen Akademischen<br />
Austauschdienstes.<br />
Status quo<br />
Was wurde in den letzten zehn Jahren<br />
erreicht? Wo damals entkernte Gebäude<br />
standen, befinden sich heute funktionierende<br />
Institute mit Bibliotheken, Laboren<br />
und weitgehend modernen Curricula,<br />
zumindest für den Bachelor. Rund<br />
3 000 afghanische Akademiker wurden<br />
bislang durch den DAAD in Deutschland<br />
oder vor Ort weitergebildet. Moderne<br />
Computerzentren wurden eingerichtet,<br />
IT-Schulungen und kompetente<br />
Serviceleistungen werden angeboten<br />
»Gerade die Erfolge in den<br />
Schulen machen den Hochschulen<br />
heute zu schaffen.«<br />
und sorgen an Hochschulen und Fachbereichen<br />
für eine breite Vernetzung.<br />
Aus Sondermitteln des Auswärtigen<br />
Amtes wurde das Deutsch-Afghanische<br />
Universitätsgästehaus errichtet, das<br />
auch heute noch trotz schwieriger Sicherheitslage<br />
eine regelmäßige Begegnung<br />
deutscher und afghanischer Akademiker<br />
vor Ort ermöglicht.<br />
Die Studierenden machen einen engagierten<br />
und motivierten Eindruck;<br />
erste Dozenten kommen mit einer Promotion<br />
aus dem Ausland zurück. Die<br />
Zahl der Master-Absolventen wächst<br />
stetig und wird seit mehreren Jahren<br />
durch eigens eingerichtete Master-Programme<br />
in den Bereichen der Informatik,<br />
der Wirtschaftswissenschaften und<br />
der Good Governance verstärkt. Ansät-<br />
ze zu gemeinsamer <strong>Forschung</strong> entstehen.<br />
In der Taliban-Zeit war die Zahl<br />
der Studierenden bis 2001 landesweit<br />
auf etwa 4 000 zurückgegangen. Heute<br />
gibt es im Land bereits 106 769 Studierende<br />
an 31 Hochschulen. Durch die<br />
Bildung enger Netzwerke zu deutschen<br />
Hochschulen und die Ausbildung von<br />
Multiplikatoren, die ihr erworbenes<br />
Wissen weitergeben, ist eine wichtige<br />
Basis für die Nachhaltigkeit der erzielten<br />
Leistungen geschaffen.<br />
Druck auf die Universitäten<br />
Es ist also viel erreicht worden. Dennoch<br />
steht das Land insbesondere im<br />
Hochschulbereich vor großen Herausforderungen.<br />
Dabei sind es gerade die<br />
Erfolge in den Schulen mit Millionen<br />
von Schülern, die heute den Hochschulen<br />
zu schaffen machen: In<br />
diesem Jahr haben sich circa<br />
140 000 junge Afghanen um<br />
einen Studienplatz beworben,<br />
nur 41 390 konnten<br />
zugelassen werden und dabei<br />
müssen einige Hochschulen<br />
bereits doppelt so viele aufnehmen,<br />
als eigentlich Plätze zur Verfügung<br />
stehen. Es gibt also einen enormen<br />
Druck auf die Universitäten, dem sie in<br />
keiner Weise gewachsen sind. Und die<br />
Studienbewerberzahlen werden weiter<br />
steigen, sich zunächst von Jahr zu Jahr<br />
verdoppeln. Hier tut sich eine gefährliche<br />
Schere auf, die viel politische Brisanz<br />
in sich birgt. Zumal es bei den<br />
Hochschulaufnahmeprüfungen auch<br />
nicht immer mit rechten Dingen zugehen<br />
soll. Entsprechend hat sich ein blühender<br />
Markt an Privathochschulen<br />
entwickelt, der bisher keiner Qualitätskontrolle<br />
unterliegt. 60 dieser Hochschulen<br />
nahmen im Jahr <strong>2012</strong> etwa<br />
55 000 Studierende auf. Die Studiengebühren<br />
schwanken, versprechen aber
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AFGHANISTAN 733<br />
offensichtlich ein gutes Geschäft, was<br />
zeigt, dass zumindest in Kabul viel Geld<br />
auf dem Markt ist. Auch die blühende<br />
Bauindustrie verdeutlicht dies: Wo vor<br />
zehn Jahren nur Reste von Grundmauern<br />
standen, entstehen Wohnhäuser,<br />
Privathochschulen und Unternehmen.<br />
Fehlende Autonomie<br />
Hinzu kommt eine ganze Reihe weiterer<br />
Herausforderungen im Hochschulbereich:<br />
Die Autonomie der afghanischen<br />
Hochschulen ist noch lange nicht<br />
in Sicht. Sie wäre jedoch von erheblichem<br />
Nutzen, um den Hochschulen<br />
Freiräume zu eröffnen und z.B. Einkommen<br />
zu erwirtschaften und damit<br />
ihren kargen Haushalt aufzustocken,<br />
der 2009 bei einem Gesamtetat von 35<br />
Mio US-Dollar für damals 22 Universitäten<br />
etwa 1,5 Mio US-Dollar pro<br />
Hochschule betrug. Zurzeit müssen<br />
noch alle Einnahmen an das Finanzministerium<br />
abgeführt werden. Dabei böte<br />
gerade eine stärkere Kooperation zwischen<br />
der Wirtschaft, den Hochschulen<br />
und Studierenden viel Potential. Nicht<br />
nur der Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />
könnte somit erleichtert werden, auch<br />
den Professoren böte sich die Möglichkeit,<br />
ihre mageren Gehälter aufzubessern.<br />
Durch die derzeitige Regelung<br />
sind viele gezwungen, ihr Einkommen<br />
außerhalb der Universität durch zusätzliche<br />
Jobs, bevorzugt bei Ausländern, zu<br />
generieren. Erste Ansätze zu mehr Autonomie<br />
der Hochschulen wurden nach<br />
kurzer Zeit wieder eingestellt: So scheiterte<br />
der Aufbau einer eigenen Rektorenkonferenz<br />
ebenso wie der Entwurf<br />
eines ersten modernen Hochschulgesetzes.<br />
Zukünftige Herausforderungen<br />
Viele dieser Probleme sind erkannt und<br />
haben ihren Niederschlag in einem<br />
Strategieplan 2010 bis 2014 des afghanischen<br />
Hochschulministeriums gefunden.<br />
Doch haben diese Herausforderungen<br />
Dimensionen, die sich mit dem<br />
immer noch recht überschaubaren Bud-<br />
»Auch die Geberländer müssen sich<br />
den drängenden Fragen in ihrem<br />
eigenen Interesse stellen.«<br />
get des Hochschulministeriums kaum<br />
bewältigen lassen. Zumal auch noch ein<br />
erheblicher Mangel an Lehrkräften hinzukommt.<br />
Gerade in einem Land, das<br />
wie Afghanistan eine sehr junge Bevölkerung<br />
hat (das Durchschnittsalter lag<br />
2011 bei 18,2 Jahren) und für die eigenständige<br />
Gestaltung einer besseren Zukunft<br />
erst einmal tragfähige Ressourcen<br />
schaffen muss, ist die Bedeutung der<br />
Bildung kaum zu überschätzen. Auch<br />
die Geberländer müssen sich diesen<br />
drängenden Fragen durchaus auch in<br />
ihrem eigenen Interesse stellen, denn<br />
das gefährliche Potential, das aus der<br />
Perspektivlosigkeit vieler junger Men-<br />
Teilnehmerinnen des afghanischen<br />
DAAD-Alumni-Workshops<br />
Foto: © DAAD/Travis Beard/ARGUS<br />
schen in Afghanistan entstehen könnte,<br />
wäre ohne Frage von weitreichender<br />
Relevanz.<br />
Afghanistan braucht eine akademische<br />
Elite, um Anschluss an die globalen<br />
Themen zu gewinnen und um sein<br />
politisches und wirtschaftliches Schicksal<br />
selbst in die Hand nehmen zu können.<br />
Und hier ist noch viel zu tun: Master<br />
und Promotion<br />
müssen gemeinsam<br />
entwickelt, eine<br />
Akkreditierung<br />
der neuen Studiengänge<br />
für die<br />
weitere Integration<br />
Afghanistans in die internationale<br />
Wissensgemeinschaft veranlasst, und<br />
die <strong>Forschung</strong> im Interesse der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des Landes<br />
auf den Weg gebracht werden, soll nicht<br />
alles von außen vorgegeben werden.<br />
Neue Lehrformen sind zu implementieren,<br />
um auch große Gruppen, beispielsweise<br />
durch stärkere virtuelle Angebote,<br />
zu erreichen. Dies würde auch Kooperationen<br />
bei angespannter Sicherheitslage<br />
zulassen. All dies erfordert einen<br />
neuen Masterplan für das nächste Jahrzehnt:<br />
eine große Herausforderung, deren<br />
Lösung entscheidend zur Zukunft<br />
Afghanistans beitragen kann.
734 GLEICHSTELLUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Krippen statt Quote<br />
Ein wissenssoziologisches Missverständnis<br />
| ANDREA L ÖTHER | Das CHE veröffentlichte<br />
unlängst eine Studie zur Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft.<br />
Befragt wurden Professorinnen und Professoren in den Naturwissenschaften<br />
nach ihrer persönlichen Sicht. Die Autorin dieses Beitrages kritisiert, dass die<br />
subjektiven Meinungsäußerungen der Befragten nicht als Diskurs über Gleichstellung,<br />
sondern als zutreffende Beschreibung der Wirklichkeit dargestellt<br />
worden seien.<br />
Mitten in die Debatte um<br />
Zielvereinbarungen und<br />
Quotenregelungen in der<br />
Wissenschaft brachten Medien im Frühjahr<br />
diesen Jahres eine Meldung, die<br />
aufhorchen ließ: „Krip-<br />
penplätze wichtiger als<br />
Frauenquote“, „Frauen<br />
sind auf Professuren vor<br />
allem deshalb unterrepräsentiert,<br />
weil sich Familie<br />
und wissenschaftliche<br />
Karriere schlecht miteinander vereinbaren<br />
lassen.“ Wie kommt es zu diesem<br />
Befund, der bisherigen <strong>Forschung</strong>sergebnissen<br />
zum Geschlechterverhältnis<br />
in der Wissenschaft widerspricht?<br />
Die <strong>Forschung</strong> sagte bisher, dass die<br />
Vereinbarkeitsproblematik als alleinige<br />
Ursache für die geringe Zahl an Wissenschaftlerinnen<br />
in Führungspositionen<br />
überschätzt werde. Belegt ist vielmehr<br />
eine Kumulation von strukturellen und<br />
individuellen Faktoren. Zu nennen sind<br />
hier beispielsweise die starke Personenorientierung<br />
und geringe Standardisierung<br />
von Qualifikationsphasen, verbunden<br />
mit homosozialer Kooptation, an<br />
einer männlichen Normalbiographie<br />
und Zeitressourcen ausgerichtete Ver-<br />
fügbarkeitserwartungen,geschlechterstereotype Leistungszuschreibungen, ungleiche<br />
Teilhabe an Ressourcen wie<br />
Vollzeitstellen und Personalstrukturen<br />
mit einer unsicheren wissenschaftlichen<br />
Zentrales Anliegen der Studie war,<br />
Meinungen zur Unterrepräsentanz von<br />
Wissenschaftlerinnen zu erfahren.<br />
Laufbahn, die sich insbesondere für<br />
Frauen als ausschließend erweisen. Insgesamt<br />
zeigen die Studien, dass „es vor<br />
allem Faktoren innerhalb der Wissenschaft<br />
sind, die den geringen Frauenanteil<br />
an hohen Positionen bewirken“<br />
(Lind 2007, S. 75).<br />
Die erwähnten Pressemeldungen<br />
beziehen sich auf eine CHE-Studie zur<br />
Unterrepräsentanz von Frauen in der<br />
Wissenschaft aus Sicht von Professorinnen<br />
und Professoren in den Naturwissenschaften<br />
(Hachmeister <strong>2012</strong>), die im<br />
Rahmen der Befragung des CHE zum<br />
Hochschulranking erstellt wurde. Ermittelt<br />
werden sollte dabei unter anderem<br />
die „subjektive Sicht“ der Befragten<br />
für die Gründe der Unterrepräsentanz,<br />
AUTORIN<br />
Dr. Andrea Löther ist stellvertretende Leiterin des Kompetenzzentrums Frauen in<br />
Wissenschaft und <strong>Forschung</strong> von GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften,<br />
Köln.<br />
und welche Instrumente und Maßnahmen<br />
sie für wirkungsvoll halten. Das<br />
zentrale Anliegen war also, die Meinungen<br />
von Professorinnen und Professoren<br />
einer bestimmten Fachrichtung zur<br />
Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen<br />
zu erfahren.<br />
Meinungsbefragung<br />
Eine solche Meinungsbefragung einer<br />
großen Anzahl von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern ist ein wichtiger<br />
<strong>Forschung</strong>sansatz zur Vertiefung<br />
der Kenntnisse über Geschlechterverhältnisse<br />
in der Wissen-<br />
schaft und über den Diskurs zur<br />
Gleichstellung in der Wissenschaft.<br />
Problematisch ist jedoch,<br />
dass in den Meldungen und zum<br />
Teil auch in den Presseverlautbarungen<br />
des CHE die subjektiven Meinungsäußerungen<br />
der Befragten nicht<br />
als Diskurs über Gleichstellung, sondern<br />
als zutreffende Beschreibung der<br />
Wirklichkeit und die von ihnen favorisierten<br />
Maßnahmen und Instrumente<br />
als passende Handlungsempfehlungen<br />
für politische Entscheidungen dargestellt<br />
werden. Ich möchte im Folgenden<br />
deshalb aufzeigen, dass bei dieser<br />
Gleichsetzung von Meinungsumfrage<br />
und Ursachenanalyse unterschiedliche<br />
Wissensebenen vermischt wurden und<br />
die CHE-Untersuchung keine Erkenntnisse<br />
über die Ursachen der Unterrepräsentanz<br />
von Wissenschaftlerinnen, sondern<br />
vielmehr über das Geschlechterwissen<br />
und die Gender-Kompetenz der<br />
Befragten bietet.<br />
Für seine Studie kann sich das CHE<br />
auf eine Stichprobe von 1 117 Professorinnen<br />
und Professoren stützen. Um die<br />
Meinung zu den Ursachen der Unterrepräsentanz<br />
zu ermitteln, befragte das<br />
CHE die Professorinnen und Professoren<br />
nach ihrer Einschätzung bezüglich
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> GLEICHSTELLUNG 735<br />
des Einflusses von Faktoren, die von<br />
Studien als relevant für die Unterrepräsentanz<br />
erarbeitet wurden. Zudem<br />
konnten in einem offenen Antwortformat<br />
weitere Gründe genannt werden.<br />
Mit einem Mittelwert von vier auf einer<br />
fünfstufigen Skala erhielt der Grund<br />
„schlechte Vereinbarkeit von Familie<br />
und wissenschaftlicher Karriere“ die<br />
höchste Zustimmung. Bei den weiteren<br />
Gründen zeigten sich zum einen erhebliche<br />
geschlechterspezifische Unterschiede,<br />
zum anderen Unterschiede danach,<br />
wie persönlich bedeutsam das<br />
Thema Gleichstellung für die befragten<br />
Personen ist. Diese Merkmale bestimmen<br />
vor allem, wie strukturelle und<br />
wissenschaftsimmanente Ursachen bewertet<br />
werden.<br />
Zur Ermittlung, welche Maßnahmen<br />
und Instrumente für besonders<br />
wirkungsvoll gehalten werden, sollten<br />
diese aus einer Liste ausgewählt und in<br />
eine Rangfolge gebracht werden. Hierbei<br />
wird Kinderbetreuung von über 80<br />
Prozent der Professorinnen und Professoren<br />
genannt. Die Nennung von weiteren<br />
Instrumenten ist wiederum abhängig<br />
vom Geschlecht und der persönlichen<br />
Bedeutsamkeit des Themas. Die<br />
Meinung der Professorinnen und Professoren<br />
ist – wie nicht anders zu erwarten<br />
– durch eigene Erfahrungen geprägt.<br />
Während die Studie bei der Methodik<br />
und der Darstellung der Ergebnisse<br />
deutlich macht, dass es sich um eine<br />
Meinungsbefragung handelt, verlässt sie<br />
bei den Schlussfolgerungen diese Ebene<br />
der Meinungsbekundung: „Insofern legen<br />
die Befunde der Studie nahe, einen<br />
Schwerpunkt der Bemühungen um<br />
mehr Frauen in der Wissenschaft auf eine<br />
Verbesserung der Kinderbetreuung<br />
bzw. organisationale Verbesserungen<br />
der Möglichkeiten der Vereinbarkeit<br />
von Wissenschaft und Familie zu legen“.<br />
Meine These ist, dass das <strong>Forschung</strong>sdesign<br />
der Studie nicht geeignet<br />
ist, um eine solche Schlussfolgerung zu<br />
belegen.<br />
Expertenwissen?<br />
In der Studie steht Deutungswissen im<br />
Vordergrund, da nach der Wahrnehmung<br />
von Frauenanteilen, der subjektiven<br />
Sicht für die Gründe der Unterrepräsentanz<br />
und der Einschätzung von<br />
wirkungsvollen Instrumenten und Maßnahmen<br />
gefragt wird. Es fehlt eine wissenssoziologische<br />
Verortung der Meinungsbefragung<br />
als Deutungswissen,<br />
das interpretiert und systematisiert werden<br />
muss, vielmehr erscheinen die Äu-<br />
ßerungen der Befragten als unmittelbar<br />
nutzbares Fachwissen.<br />
Zu hinterfragen ist auch, in welcher<br />
Weise und für welchen Bereich die befragten<br />
Professorinnen und Professoren<br />
Experten sind. Auch wenn sie über Expertenwissen<br />
bezüglich wissenschaftlicher<br />
Karrieren verfügen, steht damit<br />
noch nicht fest, dass sie auch Experten<br />
für Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft<br />
sind, eine Einschränkung, die<br />
auch in der Studie gemacht wird: „Wer<br />
zwar Erfolgsfaktoren für einen wissenschaftlichen<br />
Karriereverlauf kennt, aber<br />
seinen Blick (noch) nicht auf geschlechtsspezifische<br />
Unterschiede gerichtet<br />
hat, kann zu dieser Frage weniger<br />
sagen.“ Unabhängig davon, dass ich<br />
bezweifle, dass solches Expertenwissen<br />
über die Geschlechtszugehörigkeit vermittelt<br />
wird, findet die Einschränkung<br />
bei der Interpretation der Daten keinen<br />
Niederschlag.<br />
Vielmehr handelt es sich bei dem<br />
Wissen der Befragten zu Geschlechterverhältnissen<br />
um Alltagswissen (Wetterer<br />
2009), das sich auf das soziale Feld<br />
„Wissenschaft“ und dessen Handlungs-<br />
»Bei dem Wissen der Befragten zu<br />
Geschlechterverhältnissen handelt<br />
es sich um Alltagswissen.«<br />
routinen, Selbstverständlichkeiten und<br />
Verständigungen in Bezug auf Geschlecht<br />
bezieht. Das <strong>Forschung</strong>sdesign<br />
ist nun so angelegt, dass die Befragten<br />
die Erkenntnisse sozialwissenschaftlicher<br />
Studien, also wissenschaftliches<br />
Wissen, auf Grundlage ihres Alltagwissens<br />
– ihrer Erfahrungen, Werte, Selbstverständlichkeiten<br />
– beurteilen und damit<br />
validieren.<br />
Dabei ist auch zu bedenken, dass die<br />
Erkenntnisse sozialwissenschaftlicher<br />
Studien nicht unmittelbar anschlussfähig<br />
an das Alltagswissen sind. Sozialwissenschaftliche<br />
<strong>Forschung</strong>en über<br />
Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft<br />
rekonstruieren und interpretieren<br />
soziale Verhältnisse und decken Strukturen<br />
sowie Inklusions- und Exklusionsmechanismen<br />
auf. Diese Strukturen<br />
sind nicht unmittelbar beobachtbar.<br />
Insbesondere indirekte und strukturelle<br />
Diskriminierungen werden von den Beteiligten<br />
nicht notwendigerweise wahrgenommen,<br />
sondern beruhen auf der<br />
Analyse und Interpretation von Daten<br />
und Informationen.<br />
Relevanz der Studie<br />
Relevant wird die Befragung vor allem<br />
dadurch, dass das Deutungswissen der<br />
Professorinnen und Professoren in<br />
Hochschulen wirkungsmächtig ist: Sie<br />
entscheiden über wissenschaftliche Karrieren;<br />
sie prägen die Wissenschaftsund<br />
Arbeitskultur in ihrem Umfeld und<br />
sie beeinflussen auch die Gleichstellungspolitik<br />
ihres Instituts, ihrer Fakultät<br />
oder ihrer Hochschule. Ob und welche<br />
gleichstellungspolitischen Konzepte<br />
und Maßnahmen durchgeführt werden,<br />
sind politische Entscheidungen, für die<br />
auch eine Verständigung über die Geschlechterverhältnisse<br />
in der Wissenschaft<br />
und über Ursachen der Unterrepräsentanz<br />
notwendig ist. Empfehlungen<br />
und Beschlüsse der Wissenschaftsorganisationen<br />
wie Wissenschaftsrat<br />
oder Hochschulrektorenkonferenz haben<br />
in dieser Hinsicht den Verständigungsprozess<br />
vorangetrieben. Aber gerade<br />
für die Umsetzung vor Ort, in den<br />
Hochschulen, sind die Deutungsmuster<br />
von Professorinnen und Professoren<br />
ausschlaggebend, zu denen die Studie<br />
wichtige Ergebnisse liefert. So zeigt sich<br />
eine hohe Kenntnis<br />
über die Frauenanteile<br />
im eigenen Fach. Insbesondere<br />
die offenen<br />
Antworten zu den<br />
Gründen für die Unterrepräsentanz<br />
sind eine<br />
Fundgrube, um das Wissen<br />
und den Diskurs über Geschlechterverhältnisse<br />
in der Wissenschaft zu rekonstruieren,<br />
eine Möglichkeit, die in<br />
der Studie leider zu wenig genutzt wird.<br />
Trotz einer erstaunlichen Differenziertheit<br />
des Diskurses überwiegt insgesamt<br />
eine Externalisierung der Gründe und<br />
damit des Veränderungsbedarfs.<br />
Ohne eine Rahmung durch wissenssoziologische<br />
Kategorien bleibt unklar,<br />
ob die Meinungen als Deutungswissen<br />
oder als unmittelbar verwertbare Aussage<br />
über Geschlechterverhältnisse in der<br />
Wissenschaft gedeutet werden. Diese<br />
Unklarheit führt dazu, dass die CHE-<br />
Studie in den Medien als Beleg dafür<br />
präsentiert wurde, die Vereinbarkeitsproblematik<br />
sei die zentrale Ursache für<br />
die Unterrepräsentanz. Mit der Studie<br />
erhalten wir aber keine neuen Erkenntnisse<br />
über die Ursachen oder über wirkungsvolle<br />
Instrumente für eine bessere<br />
Beteiligung von Wissenschaftlerinnen,<br />
sondern wir wissen, was Professorinnen<br />
und Professoren über Geschlechterverhältnisse<br />
und gleichstellungspolitische<br />
Instrumente denken.
736 PRÄSENTATION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Die Zehn-Minuten-<br />
Herausforderung<br />
Über Science Slams<br />
| JENS D ITTRICH | Die Uhr tickt, der Vortragende hat<br />
zehn Minuten Zeit, sein Projekt einem fachfremden Publikum zu erklären,<br />
möglichst verständlich und unterhaltsam. Science Slams boomen in Deutschland,<br />
inzwischen werden sogar Meisterschaften ausgetragen.*<br />
Der Hörsaal ist brechend voll,<br />
fast alle Laptops sind geöffnet,<br />
die Zu„hörer“ aktualisieren<br />
fleißig ihren Facebook-Status („wieder<br />
langweilig!“), beantworten E-Mails,<br />
spielen Computerspiele oder diskutieren<br />
den neusten Klatsch. Der Dozent<br />
kämpft sich mühsam durch Powerpoint-Textwüsten<br />
und liest leicht genervt<br />
fünfhundert erwachsenen Menschen<br />
seine Folien vor. Wir haben das<br />
alle schon mal als Dozent oder Zuhörer<br />
erlebt: Willkommen zum Konferenzvortrag,<br />
Willkommen zur Vorlesung!<br />
Der Konzertsaal ist bre-<br />
chend voll. Niemand hat<br />
einen Laptop geöffnet. Die<br />
Stimmung ist ausgelassen.<br />
Der Dozent erklärt sein<br />
neuestes <strong>Forschung</strong>sergebnis.<br />
Das Publikum hat Spaß und versteht.<br />
Spaß an Wissenschaft. Versteht<br />
ein völlig fremdes Thema aus einem<br />
ganz anderen Fachgebiet. Es hätte für<br />
heute Abend viele andere spannende<br />
Optionen gegeben. Aber fünfhundert<br />
Menschen sind lieber hierher gekommen:<br />
Willkommen zum Science Slam!<br />
Ohne Zweifel gibt es bereits viele exzellente<br />
Konferenzvorträge und Vorlesungen,<br />
die didaktisch gelungen und zugleich<br />
unterhaltsam sind. Aber Science<br />
Slams treiben diesen Anspruch auf die<br />
Spitze. Bei einem Science Slam haben<br />
Vortragende nur zehn Minuten Zeit, ihre<br />
Bachelor-/Master-/Doktorarbeit<br />
oder ihr <strong>Forschung</strong>sprojekt einem fachfremden<br />
Publikum möglichst prägnant<br />
und witzig zu erklären.<br />
Zehn Minuten reichen nicht aus, um<br />
komplexe Fachbegriffe einzuführen,<br />
langatmig auszuschweifen, mich in Details<br />
zu verlieren oder die Struktur meines<br />
Vortrags spontan über den Haufen<br />
zu werfen und zu improvisieren. Zehn<br />
Minuten reichen auch nicht aus, um zum<br />
Beispiel mir als Informatiker einem<br />
»Zehn Minuten reichen nur noch<br />
für die Essenz. Den Kern.«<br />
Nicht-Informatiker den Grundstudiumsstoff<br />
zu vermitteln, den man eigentlich<br />
verstanden haben muss, um die Fragestellungen<br />
meines Spezialgebiets innerhalb<br />
der Informatik überhaupt begreifen<br />
zu können. Zehn Minuten reichen nur<br />
noch für die Essenz. Den Kern. Und diese<br />
Essenz muss ich so erklären, dass jeder<br />
Student die Chance hat sie zu verstehen.<br />
Und so, dass er sich nicht dabei langweilt.<br />
Und so, dass er nicht hinterher<br />
denkt „Informatik ist aber doof!“. Das ist<br />
die Herausforderung.<br />
AUTOR<br />
Prof. Dr. Jens Dittrich ist Informatiker an der Universität des Saarlandes. Er hat<br />
bereits mehrfach erfolgreich an Science Slams teilgenommen.<br />
Popularitätsgewinn<br />
Science Slams haben in den letzten Jahren<br />
enorm an Popularität gewonnen.<br />
2006 in Darmstadt begonnen gibt es inzwischen<br />
in über fünfzig Städten Veranstaltungen.<br />
Hinzu kommen ,Slams’ in<br />
der Schweiz, Österreich, Dänemark,<br />
Schweden, Finnland, Russland und sogar<br />
Chile. Es gibt deutsche Meisterschaften<br />
(den Deutschlandslam am 9.<br />
November <strong>2012</strong> in Karlsruhe, Livestream<br />
und Voting unter scienceslam.<br />
ard.de), thematisch spezialisierte Slams<br />
(z.B. den Science Slam im Wissenschaftsjahr:<br />
Zukunftsprojekt Erde, gefördert<br />
vom Bundesbildungsministerium)<br />
bis hin zu Science Slams für Jugendliche<br />
(Junior Science Slam). Erste<br />
Universitäten integrieren Science Slams<br />
in Wissenschaftstage (z.B. Berlin, Potsdam<br />
und Stuttgart) oder bieten Workshops<br />
an (z.B. die Universität des Saarlandes).<br />
Ein typischer Science Slam<br />
Wie verläuft ein typischer Science<br />
Slam? Veranstaltungsorte sind neben<br />
Hörsälen gerne auch Kino-, Konzertoder<br />
Theatersäle. Die meisten Veranstaltungen<br />
finden abends statt. Da der<br />
Auftritt als erster Slammer etwas undankbar<br />
ist, startet der Abend mit einem<br />
,Opferlamm’. Dies ist ein erfahrener<br />
Slammer, der als Warm-up den ersten<br />
Vortrag außerhalb der Wertung hält.<br />
Danach beginnt der eigentliche Wettbewerb.<br />
Die Reihenfolge der Vortragenden<br />
wird ausgelost. Nach zehn Minuten<br />
wird jeder der Vortragenden unterbrochen<br />
und das Publikum befragt, ob sie<br />
oder er noch eine kurze Verlängerung<br />
bekommt, um den Vortrag zu beenden.<br />
Die Bewertung der Vorträge findet – je<br />
nach Veranstalter – direkt nach jedem<br />
Vortrag oder am Ende der Veranstaltung<br />
statt (durch Punktkarten, Klat-
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> PRÄSENTATION 737<br />
schen oder Murmeln). Der Sieger bekommt<br />
als Siegprämie das „goldene Gehirn“.<br />
Die Siegervideos landen oft auf<br />
Youtube.<br />
Wer tritt auf? Science Slams sind<br />
zunächst nicht beschränkt auf eine bestimmte<br />
Gruppe oder Altersklasse.<br />
Meistens treten Nachwuchswissenschaftler<br />
auf. Aber es treten auch immer<br />
öfter Professorenkollegen auf wie z.B.<br />
in Kassel, Münster, Mannheim, Stuttgart,<br />
Bodensee, bis hin zur Langen<br />
Nacht der Wissenschaften in Berlin, wo<br />
kürzlich ein Science Slam vom Präsidenten<br />
der TU Berlin eröffnet wurde.<br />
Einzige Bedingung für die Teilnahme<br />
ist, dass man über ein eigenes <strong>Forschung</strong>sgebiet<br />
zu berichten weiß.<br />
Sieben Argumente dafür<br />
Warum sollte mich das interessieren?<br />
1. Science Slams trainieren die eigenen<br />
Präsentationskünste und verbessern<br />
damit mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
den nächsten Konferenzvortrag<br />
oder die nächste Vorlesung.<br />
2. Science Slams entschlüsseln Wissenschaft.<br />
Was vorher durch Fachterminologie<br />
verborgen und nur für eine kleine<br />
Schar Eingeweihter zugänglich war,<br />
ist jetzt entschlüsselt und damit durch<br />
eine breite Masse versteh- und bewertbar.<br />
Im Idealfall kann fachfremdes Publikum<br />
inhaltliches Feedback geben.<br />
3. Science Slams verbessern den<br />
Transfer zwischen unterschiedlichen<br />
<strong>Forschung</strong>sgebieten.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
4. Science Slams verbessern den<br />
Transfer zwischen <strong>Forschung</strong> und Industrie.<br />
5. Science Slams können als Begleitung<br />
zu einer Veröffentlichung deren<br />
„Impact“ erhöhen.<br />
6. Science Slams können im Idealfall<br />
Schüler für das eigene Fach und für<br />
die eigene Universität begeistern und<br />
als Studierende gewinnen.<br />
7. Science Slams machen einfach<br />
Spaß.<br />
* Informationen zu aktuellen Veranstaltungen<br />
finden sich auf scienceslam.org, scienceslam.de<br />
und scienceslam.net. Auf Youtube finden sich<br />
zahlreiche Videos.<br />
Anzeige
738 FORSCHUNG <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Ergründet<br />
und entdeckt<br />
Biologische Signatur<br />
Bilder des Gehirns könnten<br />
künftig ausreichen,<br />
um das Alter eines Menschen<br />
recht exakt festzustellen. Das<br />
berichten amerikanische Forscher<br />
der University of California.<br />
Sie nutzten dazu neue<br />
Aufnahmetechniken und<br />
Computerprogramme, die<br />
Daten von Bildern aus dem<br />
Kernspintomographen aus-<br />
Schläfer<br />
werten und so zumindest das<br />
Alter junger Menschen verraten.<br />
Bei ihren Auswertungen<br />
fanden sie, dass jedes<br />
menschliche Gehirn mindestens<br />
231 unterschiedliche<br />
biologische Merkmale hat,<br />
die sich mit dem Alter verändern.<br />
Wenn man diese parallel<br />
betrachte, ergebe sich eine<br />
biologische Signatur, an der<br />
Ein weißes Blutkörperchen (hier rot dargestellt) ist im Begriff,<br />
Tuberkulosebakterien (gelb) unschädlich zu machen.<br />
Die Bakterien werden von der Zellmembran der Fresszelle<br />
umschlossen, ins Innere gezogen und dort eingeschlossen<br />
– im Idealfall für immer. Doch Mycobacterium tuberculosis<br />
ist hart im Nehmen. Dank einer besonders widerstandsfähigen<br />
Hülle können die Bakterien in den Fresszellen jahrelang<br />
überleben und bei einer Schwächung des Immunsystems<br />
– sei es durch Krankheiten wie Aids oder auch durch das Alter<br />
– wieder freigesetzt werden.<br />
Das Foto ist Teil der Ausstellung „Bilder aus der Wissenschaft“,<br />
die die Max-Planck-Gesellschaft in Kooperation mit<br />
dem Goethe-Institut durchführt. <strong>2012</strong> und 2013 ist die Wanderausstellung<br />
in Russland unterwegs (Quelle: MPG).<br />
Foto: © Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie / Volker Brinkmann<br />
man das Alter erkennen könne<br />
– und das mit einer Genauigkeit<br />
von 92 Prozent.<br />
Bisherige Studien hatten die<br />
Biomarker nur im Einzelnen<br />
analysieren können. Die US-<br />
Forscher fanden einen Weg,<br />
die biologischen Merkmale<br />
als Gesamtes zu betrachten.<br />
So konnten sie zum Einen<br />
die vielschichtige Anatomie<br />
Supernova<br />
Anders als bisher gedacht<br />
verbringen die<br />
schwersten Sterne im Universum<br />
ihr Dasein nicht alleine;<br />
mehr als zwei Drittel umkreisen<br />
einen Partnerstern. Das<br />
hat ein internationales Forscherteam<br />
herausgefunden.<br />
Die Bahnen, auf denen sich<br />
die Sterne umkreisten, verlaufen<br />
den Forschern zufolge<br />
sehr eng, so dass die Gemeinschaft<br />
turbulent und bei weitem<br />
nicht so ruhig verlaufe<br />
wie bisher angenommen. Die<br />
Sternpartnerschaften führten<br />
in einem Drittel der Fälle zur<br />
Stressreaktion<br />
Warum gestresste Personen<br />
eher in Gewohnheiten<br />
verfallen, als sich<br />
zielgerichtet zu verhalten, haben<br />
Kognitionspsychologen<br />
herausgefunden. Die Wissenschaftler<br />
ahmten mit Medikamenten<br />
eine Stresssituation<br />
im Körper nach. Dann untersuchten<br />
sie mit der funktionellen<br />
Kernspintomografie die<br />
Hirnaktivität. Dabei fanden<br />
des Gehirns und zum Anderen<br />
die Merkmale erfassen,<br />
die sich mit dem Alter verändern.<br />
Ob diese Veränderungen<br />
sich auch auf das Verhalten<br />
der Menschen auswirkt,<br />
ist nach Angaben der Wissenschaftler<br />
noch unklar (Timothy<br />
Brown et al., DOI:<br />
10.1016/j.cub.<strong>2012</strong>.07.002;<br />
dpa 20.8.12).<br />
Verschmelzung. Bei den restlichen<br />
zwei Dritteln werde<br />
vom einen Stern Materie an<br />
den anderen übertragen.<br />
Sternriesen sind den Wissenschaftlern<br />
zufolge die hellsten<br />
und kurzlebigsten Sterne<br />
im Universum. Sie sind anfangs<br />
mehr als 15 Mal so<br />
schwer wie unsere Sonne.<br />
Das Ende ihres Lebens markieren<br />
spektakuläre Supernova-Explosionen<br />
oder Gammastrahlenausbrüche<br />
(H. Sana<br />
et al., DOI: 10.1126/science.<br />
1223344; dpa, 30.7.12).<br />
die Forscher heraus, dass das<br />
Zusammenspiel der Stresshormone<br />
Cortisol und Noradrenalin<br />
die Aktivität der Hirnregionen<br />
für zielgerichtetes<br />
Verhalten herunterfuhr. Die<br />
Hirnregionen, die für gewohnheitsbasiertes<br />
Verhalten<br />
verantwortlich sind, blieben<br />
unbeeinträchtigt (Lars Schwabe<br />
et al., DOI: 10.1523/JNEU-<br />
ROSCI.1304-12.<strong>2012</strong>).
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 739<br />
Besetzungsprobleme<br />
Jeder zweite Verein hat<br />
große Schwierigkeiten,<br />
einen Vorstandsposten zu besetzen.<br />
Das geht aus einer<br />
Studie des Zentrums für<br />
Nonprofit Management<br />
(npm) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Politikwissenschaft<br />
der Universität<br />
Münster hervor. Die meisten<br />
Personal-Probleme zeichneten<br />
sich in Sport-, Freizeitoder<br />
Traditionsvereinen (jeweils<br />
54 Prozent) ab, dicht<br />
gefolgt von Vereinen im Sozial-<br />
und Gesundheitswesen<br />
(53 Prozent). In den Vereinen<br />
zur Bildung und <strong>Forschung</strong><br />
(37 Prozent) seien die<br />
Probleme weniger stark ausgeprägt.<br />
Die Wissenschaftler<br />
hatten Vorstandsmitglieder<br />
befragt, die zu 64 Prozent auf<br />
ehrenamtlicher Basis arbei-<br />
Ursache für Legasthenie<br />
Fünf bis zehn Prozent der<br />
Kinder leiden weltweit<br />
unter Legasthenie, und obwohl<br />
es den Betroffenen weder<br />
an Intelligenz oder schulischer<br />
Bildung mangelt, haben<br />
sie Schwierigkeiten beim<br />
Lesen, Verstehen und Deuten<br />
einzelner Wörter oder ganzer<br />
Texte. Wissenschaftler des<br />
MPI für Kognitions- und<br />
Neurowissenschaften sind<br />
nun bei der Suche nach der<br />
Ursache der Lese-Rechtschreibschwäche<br />
nach eige-<br />
Blutgruppe und Herzkrankheiten<br />
Menschen mit der Blutgruppe<br />
Null sind seltener<br />
herzkrank als andere.<br />
Sie haben weniger Schäden<br />
an den Herzkranzgefäßen,<br />
die auch zum Infarkt führen<br />
können. Das haben US-amerikanische<br />
Wissenschaftler<br />
anhand zweier Langzeitstudien<br />
herausgefunden. Am<br />
stärksten gefährdet seien<br />
Menschen mit der seltenen<br />
Blutgruppe AB. Ihr Risiko,<br />
ten. Neben dem Besetzungsproblem<br />
gaben 40 Prozent<br />
der Vereine an, dass keine<br />
qualifizierten Ehrenamtlichen<br />
im Verein zur Verfügung<br />
stünden. Als Gründe<br />
wurden genannt: Viele Interessierte<br />
schreckten davor<br />
zurück, Verantwortung zu<br />
übernehmen, sie verfügten<br />
nicht über die notwendigen<br />
fachlichen Kenntnisse in der<br />
Buchhaltung oder scheuten<br />
die Haftung für mögliche finanzielle<br />
Schäden. Die Wissenschaftler<br />
untersuchten<br />
rund 260 Vereine in Münster<br />
und Halle (Saale). Die Ergebnisse<br />
stehen den Wissenschaftlern<br />
zufolge exemplarisch<br />
für viele deutsche Vereine.<br />
Sie prophezeien Bürgerstiftungen<br />
ähnliche Schwierigkeiten. <br />
nen Angaben einen großen<br />
Schritt weiter. In Experimenten<br />
konnten sie einen wichtigen<br />
neuronalen Mechanismus<br />
hinter der Leselernschwäche<br />
aufdecken und zeigen,<br />
dass viele der Schwierigkeiten<br />
bei Legasthenie möglicherweise<br />
auf die Fehlfunktion<br />
des medialen Kniehöckers<br />
im Thalamus zurückführen<br />
sind. Die Leselernschwäche<br />
habe ihre Ursache also in der<br />
Signalverarbeitung im Gehirn<br />
(Begoña Díaz et al.).<br />
im Laufe des Lebens eine<br />
sog. koronare Herzkrankheit<br />
zu bekommmen, ist nach<br />
Studienangaben um 23 Prozent<br />
höher als das von Menschen<br />
mit der Blutgruppe<br />
Null. Bei der Blutgruppe B<br />
sei das Risiko um 11 Prozent<br />
höher, bei A um 5 Prozent.<br />
Die Wissenschaftler weisen<br />
darauf hin, dass sie bislang<br />
nichts darüber herausfinden<br />
konnten, warum die Blut-<br />
Nasses Fell<br />
Nach einem Bad im See trocknen Tiere ihr Fell ähnlich<br />
wie beim Schleudergang in der Waschmaschine, indem<br />
sie sich schnell schütteln. Das tun sie umso häufiger pro Sekunde,<br />
je kleiner sie sind. Bären müssen sich nach Angaben<br />
von US-Wissenschaftlern demnach vier Mal und Hunde bis zu<br />
acht Mal in der Sekunde schütteln, um ihr Fell zu trocknen.<br />
Bei Mäusen sind es hingegen 30 Bewegungen pro Sekunde.<br />
Die Wissenschaftler zeigten zudem, dass schlaffe Haut bei<br />
Säugetieren das Trocknen unterstützt. Beim Schütteln verlassen<br />
die Wassertropfen durch das Schlackern schneller den<br />
Körper als bei Tieren mit straffer Haut. Am Körper kleiner<br />
Tiere kann sich selbst ohne Fell schon erstaunlich viel Wasser<br />
ansammeln. Da Fell viel Wasser aufnehmen kann, schütteln<br />
sich beispielsweise nasse Säugetiere auch, um ihre Energie<br />
nicht dafür zu verschwenden, so viel Gewicht mit sich herum<br />
zu schleppen. Überdies isoliert nasses Fell auch schlechter als<br />
trockenes, so dass die Tiere weitere Energie verlieren würden.<br />
Wenn ein rund 30 Kilogramm schwerer Hund mit rund einem<br />
halben Liter Wasser am Körper sein Fell nur durch die Luft<br />
trocknen ließe, würde er dazu etwa 20 Prozent seiner täglich<br />
aufgenommenen Kalorien verbrauchen (David Hu et al.,<br />
DOI: 10.1098/rsif.<strong>2012</strong>.0429; dpa, 20.8.12).<br />
gruppe das Risiko beeinflusst.<br />
Sie vermuten jedoch unterschiedlicheZusammenhänge:<br />
So sei möglicherweise die<br />
Konzentration des sog.<br />
schlechten Cholesterins<br />
LDL, das Arterien verstopfen<br />
könne, in A-Blut vergleichsweise<br />
hoch. Menschen mit<br />
AB-Blut seien anfällig für<br />
Entzündungen, die die Blutgefäße<br />
negativ beeinflussen<br />
könnten. Im Blut der Gruppe<br />
null ist dagegen eventuell die<br />
Konzentration einer bestimmten<br />
Substanz hoch, die<br />
den Blutfluss verbessere (Lu<br />
Qi et al., DOI:10.1161/ATV<br />
BAHA.112.248757; dpa 20.8.<br />
12).<br />
Vera Müller<br />
Foto: picture-alliance
740 LESERFORUM <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Zustimmung<br />
und Widerspruch<br />
Heft 6/12: Fundsache<br />
„Kopfgeld“<br />
Tragfähiges<br />
Konzept<br />
Mit dem Vorschlag einer„Studienabschlussförderung“<br />
zeigt unsere<br />
ehemalige Bundesbildungsministerin,<br />
dass sie immer noch<br />
nicht verstanden hat,<br />
worum es bei der Hochschulbildung<br />
im Kern geht.<br />
Vom Praktikumsassistenten bis<br />
zum Professor unterstützen alle <strong>Lehre</strong>nden<br />
die Studenten beim Erwerb des<br />
Wissens und der Fertigkeiten, die<br />
schließlich zu den akademischen Berufsabschlüssen<br />
führen. Die dazu nötige<br />
harte, ausdauernde und systematische<br />
Arbeit müssen aber die Studierenden<br />
selbst vollbringen, und dann<br />
sind sie auch fit für ihren Beruf. Diese<br />
simple Tatsache lässt sich nicht von<br />
den Füßen auf den Kopf stellen. Man<br />
kann sie mit einer Zuckerbrot-und-<br />
Peitsche-Politik nicht aus der Welt<br />
schaffen.<br />
Vermutlich stimmen mir viele Kollegen<br />
zu, wenn ich mir wünsche, dass<br />
Frau Bulmahn uns mit ihren Ratschlägen<br />
verschonen möge, da sie doch nun<br />
zum Glück der politischen Verantwortung<br />
ledig ist. Wir haben in den Universitäten<br />
immer noch alle Hände voll<br />
damit zu tun, die Folgen ihrer Politik<br />
(wie 12-Jahresfrist für befristet beschäftigte<br />
Wissenschaftler, Juniorprofessur,<br />
Bologna-Prozess à la Deutschland)<br />
für die Studenten und die akademische<br />
Ausbildung auszugleichen. Da<br />
bleibt uns keine Zeit für neue Eskapaden.<br />
Eine solide Finanzierung der<br />
Hochschulen ohne Ausflüchte würde<br />
uns wirklich helfen, das wäre mal ein<br />
tragfähiges Konzept.<br />
Professor Dr. Wulff Possart, Universität des<br />
Saarlandes<br />
Heft 7/12: Gleichberechtigung:<br />
Die<br />
Kraft der Quote<br />
Schwimmflügellogik<br />
Heribert Prantl treibt<br />
die Realitätsferne in<br />
der Debatte um Quoten<br />
mit politischer<br />
Korrektheit auf die<br />
Spitze. Die Quote, die<br />
es nach Prantl mit<br />
Ausrufezeichen schon gibt, sei die<br />
Männerquote. Dr. jur. Prantl verkennt<br />
offenbar den Unterschied zwischen einer<br />
gesetzlichen Regelung und einer<br />
gläsernen Decke. Für Prantl ist anscheinend<br />
die Überwindung von geschlechtlicher<br />
Arbeitsteilung in der Gesellschaft<br />
das Maß des gesellschaftlichen Fortschritts.<br />
Hier in der V.R. China wenden<br />
sich Frauen wie Männer seit der wirtschaftlichen<br />
Öffnung mit Erleichterung<br />
von den alten Parolen gleichmacherischer<br />
Rhetorik früherer Jahrzehnte, mit<br />
großem wirtschaftlichem Erfolg und<br />
viel Lebensfreude. Quoten sind Pflichten<br />
und verzerren den fairen Wettbewerb<br />
um die besten und geeignetesten<br />
Köpfe und Hände. Ich frage mich,<br />
wann in Deutschland auch die Quote<br />
bei handwerklichen Berufen gefordert<br />
wird.<br />
Die Schwimmflügellogik des Heribert<br />
Prantl kann als Hilfestellung dienen.<br />
Um in der Bildersprache von<br />
Prantl zu bleiben und passend für die<br />
Sommermonate: Machen wir mehr<br />
Frauen mit Hilfe von Schwimmflügeln<br />
zu Rettungsschwimmerinnen. Um keine<br />
Missverständnisse entstehen zu lassen:<br />
Ich schätze die Arbeit fähiger Rettungsschwimmerinnen<br />
und bin für bestimmte<br />
Quoten in Politik und Verwaltung, speziell<br />
wenn es um die Vertretung und<br />
Verwaltung gruppenspezifischer Interessen<br />
geht, nicht aber in Wirtschaft<br />
und Wissenschaft.<br />
Professor Dr. Berthold M. Kuhn, Xiamen<br />
University, P.R. China<br />
Heft 7/12: Der alte Arzt<br />
hat ausgedient<br />
Work-Life-Balance<br />
Liebe Generation Y,<br />
egal, wo ihr seid... in<br />
der Medizin oder<br />
überall. Ihr habt ja<br />
sooo Recht. Geregelte<br />
Arbeitszeiten, Zeit für<br />
die Familie, zu bewältigende<br />
Aufgaben, neudeutsch:<br />
„Work-Life-Balance“.<br />
Die Generation X hat geschuftet bis<br />
zum Umfallen. Und trotzdem ihre Kinder<br />
zur Generation Y großgezogen. Das<br />
Schuften wollt ihr nicht. Zu Recht! Wie<br />
oft hat mir ein Diplomand oder Doktorand<br />
ins Gesicht gesagt, so wie ich (?)<br />
wolle er/sie nicht leben? War das ein<br />
Kompliment? Zweifelhaft zumindest.<br />
Ihr wollt Curricula, realistische Arbeitspläne,<br />
Arbeitsanleitungen, verlässliche<br />
Vorschriften, Tutoring, mehrfache<br />
Korrekturen eurer Qualifikationsarbeiten,<br />
inkl. Sprachschliff und Nachrechnen?!<br />
Trotz aller Arbeit, gern. Aber bitte<br />
nicht zwischen 23:54 Uhr und dem<br />
nächsten Morgen! Nicht jedes Jahr, übers<br />
Wochenende immer wieder. Ihr schreibt<br />
eine Bachelor-, eine Master- oder eine<br />
Diplom- oder was-auch-immer-Arbeit.<br />
Wir X-ties haben das jedes Jahr und immer<br />
wieder. Und das grundsätzlich in<br />
letzter Sekunde vor der Deadline.<br />
Bitte bedenkt auch, dass unsere eigenen<br />
Kinder eurer Generation angehören!<br />
Wer füllt da wohl den BAföG-Antrag<br />
aus? Oder achtet auf Kindergeldanträge,<br />
Stromrechnungen, KFZ-Versicherungen...?<br />
Passt, wenn schon in der<br />
Welt, auf die Enkel auf?<br />
Nehmt, was die Generation X euch<br />
geben kann, aber den Rest muss jede<br />
Generation allein machen. Wenn euch<br />
der „work-load“ zu hoch wird, lasst ihn<br />
bitte nicht bei uns! Kämpft um eure Arbeitsbedingungen<br />
selbst! Wir helfen<br />
euch auch dabei. Aber wir machen<br />
nicht eure Arbeit. So habt ihr doch eure<br />
„Befreiung“ auch nicht gemeint, oder?<br />
Mit wohlwollenden Grüßen,<br />
PD Dr. Rhena Schumann, Universität Rostock
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> BÜCHER 741<br />
Lesen und<br />
lesen lassen<br />
Ethik geistiger Arbeit<br />
Den aktuellen Hintergrund des Essays<br />
bilden die spektakulären Plagiate<br />
in den Dissertationen von Politikern.<br />
Theisohn geht es aber nicht darum,<br />
die Skandalfälle aufzuarbeiten.<br />
Sein Anspruch greift darüber weit hinaus.<br />
Die Schrift ist eine kulturkritische<br />
Auseinandersetzung mit der Praxis des<br />
literarischen Schreibens in den Bereichen<br />
der Kunst, der Politik und der<br />
Geisteswissenschaft.<br />
Wesentlicher Leitgedanke und Anknüpfungspunkt<br />
der Kritik ist die paradigmatische<br />
Feststellung einer „Entpersönlichung<br />
der Literatur auf der einen<br />
und der Entliterarisierung der Persönlichkeit<br />
auf der anderen Seite“. Dieser<br />
Befund manifestiert sich nach Theisohn<br />
in einer Vielzahl von Phänomenen einer<br />
„Entmenschlichung der Produktion<br />
von Literatur“. Unter dem Blickwinkel<br />
der „Interkontextualität“ befasst er sich<br />
mit dem in der breiten Öffentlichkeit<br />
diskutierten Fällen Hegemann und Tellkamp,<br />
die in ihren Romanen Textpassagen<br />
aus anderen Werken übernommen<br />
haben, was zum Teil zu einem neuen<br />
Genre der Kunst hochstilisiert wurde.<br />
Als Rechtfertigungsgrund, den Theisohn<br />
nachdrücklich zurückweist, wird das<br />
Argument angeführt, dass es „ohnehin<br />
keine Grenzen mehr zwischen Leben<br />
und Schreiben gibt“. Gewagt ist die<br />
These, dass die Dissertationsplagiate<br />
von Politikern ein Indiz für eine umfassende<br />
„Aneignung von geistiger Arbeit“<br />
darstellen. Es werde im Sinne eines unausgesprochenen<br />
Konsenses hingenommen,<br />
dass sie permanent literarisches<br />
Eigentum veruntreuen. Theisohn wendet<br />
sich gegen eine Reduktion der Plagiatskontrolle<br />
durch einen oberflächlichen<br />
maschinisierten Textvergleich im<br />
Internet. Darüber hinaus erblickt er das<br />
Problem vieler wissenschaftlicher Arbeiten<br />
nicht im wissenschaftlichen Fehlverhalten,<br />
sondern darin, dass überhaupt<br />
Texte entstehen, die keinerlei<br />
Substanz besitzen, sondern sich auf reine<br />
Kompilation beschränken. Zustimmung<br />
verdient es, wenn Theisohn im<br />
Rahmen der Behandlung der Open-Access-Problematik<br />
eine gesetzlich ange-<br />
ordnete Übertragung urheberrechtlicher<br />
Verwertungsrechte von wissenschaftlichen<br />
Autoren an die Hochschule nachdrücklich<br />
ablehnt.<br />
Seiner Kritik am Verlust der Individualität<br />
des literarischen Schreibens<br />
stellt Theisohn eine neue Textethik gegenüber,<br />
in deren Mittelpunkt die literarische<br />
Arbeit steht. Ein lesenswertes<br />
Buch, es ist kurz genug,<br />
um es zweimal zu lesen.<br />
Philipp Theisohn: Literarisches<br />
Eigentum. Zur Ethik<br />
geistiger Arbeit im digitalen<br />
Zeitalter. Essay. 137 Seiten,<br />
Verlag Kröner, 11,90 €.<br />
Professor Dr. Horst-Peter Götting<br />
Nicht wegzudenken<br />
Von Büchern und Banknoten bis zu<br />
Zeitungen – die Universalität des<br />
Papiers in allen Lebensbereichen ist offenkundig.<br />
Eine Geschichte dieses Trägermediums<br />
in all seinen Formen und<br />
Funktionen hat nun Lothar Müller, Redakteur<br />
im Feuilleton der Süddeutschen<br />
Zeitung und Honorarprofessor an der<br />
HU Berlin, geschrieben. Sie reicht von<br />
der Herkunft des Papiers aus China bis in<br />
die heutige Zeit, in der die elektronischen<br />
Medien das Papier zu verdrängen scheinen,<br />
und ist immer wieder mit einem<br />
Blick auf die Literatur verknüpft. Die Geschichte<br />
des Papiers umfasst weit mehr<br />
als das gedruckte Papier, und so bettet<br />
der Autor die Gutenberg-Ära in die Epoche<br />
des Papiers ein, um die Gutenbergwelt<br />
besser verständlich zu machen und<br />
Rückschlüsse auf die künftige Bedeutung<br />
des Papiers zu ziehen. Das Papier wird<br />
wohl Schlüsselpositionen verlieren, aber<br />
trotz der rasant fortschreitenden Digitalisierung<br />
weiter notwendig sein. Grund genug,<br />
diesem elementaren<br />
Medium ein facettenreiches<br />
Buch zu widmen.<br />
Lothar Müller: Weiße Magie.<br />
Die Epoche des Papiers. Carl<br />
Hanser Verlag, München<br />
<strong>2012</strong>, 383 Seiten, 24,90 €.<br />
Ina Lohaus<br />
BÜCHER ÜBER<br />
WISSENSCHAFT<br />
Christa Cremer-Renz / Bettina<br />
Jansen-Schulz (Hg.): Von der<br />
Internationalisierung der<br />
Hochschule zur Transkulturellen<br />
Wissenschaft<br />
Nomos Verlag, Baden-Baden<br />
<strong>2012</strong>, 350 Seiten, 64,- €.<br />
DAAD (Hg.): Wissenschaft<br />
Weltoffen <strong>2012</strong><br />
Daten und Fakten zur Internationalität<br />
von Studium und<br />
<strong>Forschung</strong> in Deutschland.<br />
W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld<br />
<strong>2012</strong>, 100 Seiten, 29,90 €.<br />
Daniel Krausnick: Staat<br />
und Hochschule im Gewährleistungsstaat<br />
Verlag Mohr Siebeck, Tübingen<br />
<strong>2012</strong>, 660 Seiten, 114,- €.<br />
Bernd-Olaf Küppers: Die Berechenbarkeit<br />
der Welt<br />
Grenzfragen der exakten Wissenschaften.<br />
Hirzel Verlag, Stuttgart<br />
<strong>2012</strong>, 307 Seiten, 32,- €.<br />
Nadia Primc: Das Verhältnis<br />
von Lebenswelt und Wissenschaft<br />
Verlag Königshausen & Neumann,<br />
Würzburg <strong>2012</strong>, 184 Seiten,<br />
28,- €.<br />
Rainer Scharf: Ausgezeichnete<br />
Physik<br />
Der Nobelpreis und die Geschichte<br />
einer Wissenschaft. Verlag<br />
Bückle & Böhm, Regensburg<br />
<strong>2012</strong>, 303 Seiten, 22,90 €.<br />
Alfred North Whitehead: Die Ziele<br />
von Erziehung und Bildung<br />
Und andere Essays. Suhrkamp<br />
Verlag, Berlin <strong>2012</strong>, 234 Seiten,<br />
14,- €.<br />
Torsten Wilholt: Die Freiheit<br />
der <strong>Forschung</strong><br />
Begründungen und Begrenzungen.<br />
Suhrkamp Verlag, Berlin<br />
<strong>2012</strong>, 372 Seiten 16,- €.
742 RECHT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Entscheidungen<br />
Verzettelt<br />
Ein seit 1999 habilitierter Hochschulassistent<br />
beantragte 2008 die Verleihung<br />
einer außerplanmäßigen Professur.<br />
Der Fachsprecher notifizierte gegenüber<br />
dem Dekan, dass die Fachvertreter den<br />
Antrag einstimmig unterstützten. Der Antragsteller<br />
weise ein „substantielles wissenschaftliches<br />
Werk“ auf und sei „in geradezu<br />
idealer Weise“ für eine apl. Profes-<br />
sur geeignet. Im daraufhin eröffneten Verfahren<br />
wurden erstmals Zweifel an der<br />
Lehrqualifikation des Privatdozenten geäußert.<br />
Im Juni 2010 hielt der Privatdozent<br />
daraufhin einen wissenschaftlichen<br />
Vortrag, der nunmehr von mehreren<br />
Fachvertretern als unzureichend eingestuft<br />
wurde. Daraufhin setzte der Fachbereich<br />
das weitere Verfahren wegen Zweifel<br />
an der wissenschaftlichen Qualifikation<br />
des Antragstellers aus. Die dagegen erhobene<br />
Untätigkeitsklage führte zur Wiederaufnahme<br />
des apl.-Verfahrens. Im Mai<br />
2011 beschloss der Fachbereichsrat, die<br />
vorgelegten Unterlagen ließen keine<br />
„ausreichende akademische Präsenz“ erkennen.<br />
Der Kläger habe sich „verzettelt“.<br />
Der Antrag auf Verleihung der apl.-<br />
Professur wurde abgelehnt.<br />
Die dagegen gerichtete Klage blieb<br />
vor dem Verwaltungsgericht Trier erfolglos.<br />
Die Berufung hatte Erfolg. Die<br />
Hochschule wurde vom OVG Rheinland-Pfalz<br />
verpflichtet, erneut über den<br />
Antrag zu entscheiden.<br />
Das OVG stützt seine Entscheidung<br />
auf einen schwerwiegenden Formfehler.<br />
Das Landeshochschulgesetz bestimme,<br />
dass über das Nähere der Verleihung einer<br />
apl.-Professur die Grundordnung<br />
Regelungen zu treffen habe. Die Hochschule<br />
sei diesem Normbefehl nicht<br />
nachgekommen. Die verfassungsrechtlich<br />
garantierte Beurteilungskompetenz<br />
der Hochschule über die Qualifikation<br />
des Bewerbers könne nicht einer bloßen<br />
Verwaltungspraxis überlassen bleiben.<br />
Rechtsstaatlich notwendig sei die<br />
rechtssatzförmige Konkretisierung der<br />
Verfahrensvoraussetzungen. Gerade der<br />
vorliegende Fall belege die Notwendigkeit<br />
einer solchen vorherigen Festlegung,<br />
um wenigstens minimalen Anforderungen<br />
an die Nachvollziehbarkeit<br />
und Überprüfung von Qualifikationsentscheidungen<br />
zu genügen.<br />
Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz,<br />
Entscheidung vom 29.5.<strong>2012</strong>, Az.: 2 A 11207/11,<br />
rechtskräftig.<br />
Foto: mauritius-images<br />
Verpasst<br />
Ein Hochschullehrer der Universität<br />
zu Köln versuchte vergeblich die<br />
Gewährung eines <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />
im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes<br />
durchzusetzen.<br />
Das Verwaltungsgericht Köln sah<br />
den Antrag des Hochschullehrers auf<br />
die Vorwegnahme des Hauptsacheverfahrens<br />
gerichtet. In solchen Fällen<br />
komme der Erlass einer einstweiligen<br />
Anordnung nur in Betracht, wenn ein<br />
Obsiegen des Antragstellers bei summarischer<br />
Prüfung überwiegend wahrscheinlich<br />
sei und dem Antragsteller andernfalls<br />
schwere und unzumutbare<br />
Nachteile entstünden. Der Antragsteller<br />
könne aber nicht glaubhaft machen,<br />
dass er einen Anspruch auf das begehrte<br />
<strong>Forschung</strong>ssemester geltend machen<br />
könne. Denn zu den tatbestandlichen<br />
Voraussetzungen eines <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />
gehöre, dass die akademische<br />
<strong>Lehre</strong> trotz des <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />
uneingeschränkt gewährleistet bleibe.<br />
Die Hochschule habe dargelegt, dass<br />
von fünf Hochschullehrern für die <strong>Lehre</strong><br />
eine Professorin durch Mutterschutz<br />
ausfalle und durch jede weitere Freistellung<br />
eine ordnungsgemäße Vertretung<br />
des Faches in der <strong>Lehre</strong> nicht mehr garantiert<br />
sei. Die vom Hochschullehrer<br />
ins Feld geführte Vertretungsmöglichkeit<br />
durch einen Akademischen Rat sei<br />
zweifelhaft, weil dieser ein in Frage stehendes<br />
Seminar noch nie selbstständig<br />
gehalten habe. Da mithin schon die tatbestandlichen<br />
Voraussetzungen für die<br />
Gewährung eines <strong>Forschung</strong>ssemesters<br />
nicht vorlägen, komme es auf die begehrte<br />
Ermessensentscheidung der<br />
Hochschule nicht mehr an.<br />
Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln<br />
vom 16. April 2009, Az.: 6 L 437/09<br />
LESERSERVICE<br />
Michael Hartmer<br />
Die Entscheidungen der Rubrik<br />
„Recht“ können in vollem<br />
Wortlaut bestellt werden bei:<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Fax: 0228/9026680,<br />
E-Mail: infoservice@forschungund-lehre.de
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> STEUERRECHT 743<br />
Steuerrecht<br />
aktuell<br />
Berufsausbildung<br />
und Kindergeld<br />
Für ein volljähriges Kind besteht Anspruch<br />
auf Kindergeld, wenn es für<br />
einen Beruf ausgebildet wird. In der Berufsausbildung<br />
befindet sich, wer sein<br />
Berufsziel noch nicht erreicht hat, sich<br />
aber ernsthaft und nachhaltig darauf<br />
vorbereitet. Dieser Vorbereitung dienen<br />
alle Maßnahmen, bei denen Kenntnisse,<br />
Fähigkeiten und Erfahrungen erworben<br />
werden, die als Grundlage für die Ausbildung<br />
des angestrebten Berufs geeignet<br />
sind. Bei der selbstständigen Vorbereitung<br />
auf Prüfungen sind strenge Anforderungen<br />
zu stellen. Für die Anerkennung<br />
als Berufsausbildung ist es daher<br />
erforderlich, dass die konkreten<br />
Vorbereitungsmaßnahmen ernsthaft<br />
und nachhaltig betrieben werden und<br />
die Einbindung in einen theoretisch systematischen<br />
Unterricht mit mindestens<br />
zehn Wochenstunden erfolgt. Auf der<br />
Grundlage von vorgelegten Unterlagen<br />
muss es möglich sein, eine Abgrenzung<br />
der Berufsausbildung von der Freizeitgestaltung<br />
vornehmen zu können. Zum<br />
Beispiel kann eine zweieinhalbjährige<br />
selbst organisierte Vorbereitung auf eine<br />
Aufnahmeprüfung nicht als Berufsausbildung<br />
angesehen werden.<br />
Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom<br />
13.7.2011 – 9 K 50/10 – rechtskräftig<br />
Festschrift und<br />
akademische Feier<br />
Im vorliegenden Fall war der Kläger<br />
ordentlicher Professor der Universi-<br />
tät und nach seiner Emeritierung als<br />
wissenschaftlicher Gutachter freiberuflich<br />
tätig und erzielte jährlich hieraus<br />
Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit.<br />
Anlässlich der Übergabe einer Festschrift<br />
an den Kläger, die von seinen<br />
akademischen Schülern herausgegeben<br />
wurde und Beiträge von Autoren aus<br />
dem In- und Ausland enthielt, fand eine<br />
akademische Feier an der Universität<br />
statt. Kosten für den Stehempfang und<br />
ein festliches Abendessen trug der Kläger<br />
und machte diese steuerlich<br />
geltend. Das Finanzgericht Köln<br />
ging davon aus, dass eine Festschrift<br />
grundsätzlich zunächst für<br />
das wissenschaftliche Lebenswerk<br />
eines Wissenschaftlers vergeben<br />
wird. Im Vordergrund stehe der<br />
Umstand, dass mit der Festschrift<br />
zunächst eine Ehrung des Klägers<br />
erfolgen solle und die anschließende<br />
Feier im Wesentlichen durch<br />
die auf gesellschaftlichen Konventionen<br />
beruhende Erwartungshaltung<br />
der in dem entsprechenden Fachbereich<br />
tätigen Personen motiviert sei.<br />
Da insoweit von einer erheblichen privaten<br />
Mitveranlassung der Feier auszugehen<br />
sei, seien die Kosten nicht als Betriebsausgaben<br />
im Rahmen der selbstständigen<br />
Tätigkeit als Gutachter steuerlich<br />
anzuerkennen.<br />
Werbungskosten im Rahmen der<br />
nichtselbstständigen Hochschullehrertätigkeit<br />
kommen auch nicht in Betracht,<br />
da kein hinreichender Veranlassungszusammenhang<br />
zwischen der Feier<br />
und den Einkünften aus nichtselbstständiger<br />
Tätigkeit, die der Kläger als<br />
früherer Hochschullehrer in Form von<br />
Versorgungsbezügen erzielt, zu erkennen<br />
ist. Es handelt sich bei der Feier<br />
auch nicht um eine Feier anlässlich des<br />
Eintritts in den Ruhestand, bei der ggf.<br />
von Werbungskosten auszugehen sei.<br />
Insofern sind die Bewirtungskosten<br />
für die Übergabe einer Festschrift mangels<br />
hinreichenden Zusammenhangs<br />
mit Einkünften aus selbstständiger oder<br />
nichtselbstständiger Tätigkeit steuerlich<br />
nicht anzuerkennen.<br />
Finanzgericht Köln, Urteil vom 15.12.2011 –<br />
10 K 2013/10 – rechtskräftig<br />
Foto: mauritius-images<br />
Häusliches<br />
Arbeitszimmer<br />
eines Pensionärs<br />
Der Kläger erhielt beamtenrechtliche<br />
Versorgungsbezüge und erstellte<br />
in selbstständiger Tätigkeit Gutachten<br />
mit entsprechenden Einkünften<br />
ausschließlich in seinem häuslichen Arbeitszimmer.<br />
Das Finanzamt erkannte<br />
Kosten in Höhe von 1 250 Euro als Betriebsausgaben<br />
an. Der Kläger jedoch<br />
machte die Gesamtkosten für das häusliche<br />
Arbeitszimmer steuerlich geltend.<br />
Das Niedersächsische Finanzgericht<br />
musste nun klären, ob das häusliche Arbeitszimmer<br />
eines Pensionärs, der im<br />
Ruhestand dort eine selbstständige Tätigkeit<br />
ausübt, den Mittelpunkt der gesamten<br />
betrieblichen und beruflichen<br />
Betätigung bildet oder ob der Bezug<br />
von Versorgungsbezügen aus einem früheren<br />
Dienstverhältnis diesem entgegensteht.<br />
Bei der Bestimmung des häuslichen<br />
Arbeitszimmers als Mittelpunkt<br />
seien die frühere Betätigung und die<br />
Ruhestandsbezüge bei der Beurteilung<br />
außer Acht zu lassen. Die Eigenschaft<br />
als pensionierter Beamter stehe der Annahme<br />
einer im Ruhestand ausgeübten<br />
anderweitigen Haupttätigkeit nicht entgegen.<br />
Ebenso hindere sie nicht die<br />
Würdigung, das Arbeitszimmer bilde<br />
den Mittelpunkt dieser Haupttätigkeit<br />
und damit den Mittelpunkt der gesamten<br />
betrieblichen und beruflichen Betätigung.<br />
Für die Bestimmung des Mittelpunkts<br />
der gesamten betrieblichen und<br />
beruflichen Betätigung seien daher nur<br />
tatsächliche aktuelle Betätigungen einzubeziehen.<br />
Der Bezug von Versorgungsbezügen<br />
könne keine Haupt- oder<br />
Nebentätigkeit sein.<br />
In entsprechenden Fällen, z. B. eines<br />
pensionierten oder emeritierten Hochschullehrers,<br />
der schriftstellerische oder<br />
gutachterliche Tätigkeiten durchführt,<br />
sollte versucht werden, die vollständigen<br />
Kosten für das häusliche Arbeitszimmer<br />
steuerlich im Rahmen der Einkünfte<br />
aus selbstständiger Tätigkeit als<br />
Betriebsausgaben (Anlage S) anzusetzen<br />
und sich dabei auf das vorliegende<br />
Urteil und das anhängige Revisionsverfahren<br />
beim Bundesfinanzhof zu berufen.<br />
Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom<br />
8.11.2011 – 12 K 264/09 – Revision eingelegt (Aktenzeichen<br />
VIII R 3/12)<br />
Birgit Ufermann
744 KARRIERE-PRAXIS <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Die große<br />
Illusion<br />
Zur Synergie in Gruppen<br />
| STEFAN S CHULZ-HARDT | Vor mehr als 60<br />
Jahren wurde die Idee des „Brainstormings“ geboren. Um<br />
gute und möglichst zahlreiche Ideen zu einem Thema zu finden,<br />
solle man sich in einer Gruppe zusammensetzen und<br />
einen „Sturm in den Gehirnen“ entfachen. Obwohl die Wissenschaft<br />
schon lange weiß, dass auf diese Weise Kreativität<br />
eher gehemmt statt stimuliert wird, bleibt diese Methode<br />
populär.<br />
Gruppen erfreuen sich<br />
großer Beliebtheit,<br />
wenn es um das Treffen wichtiger<br />
Entscheidungen oder<br />
die Entwicklung von Innovationen<br />
geht. Brainstorming in<br />
Gruppen ist beispielsweise<br />
die Methode der Wahl, wenn<br />
neue Ideen generiert werden<br />
sollen, für die Aufklärung<br />
schwerer Verbrechen werden<br />
Sonderkommissionen eingesetzt,<br />
und wichtige Personalentscheidungen<br />
werden in<br />
hierfür vorgesehenen Gremien<br />
getroffen. Dahinter<br />
steht oft der Glaube, dass die<br />
Verwendung von Gruppen zu<br />
Qualitätssteigerungen führt –<br />
dass Gruppen also zum Bei-<br />
spiel mehr oder bessere Ideen<br />
entwickeln oder aber zu<br />
besseren Problemlösungen<br />
kommen, als das die Mitglieder<br />
einzeln vermocht hätten.<br />
„Synergie“ ist in diesem Zusammenhang<br />
ein oft beschworenes<br />
Zauberwort.<br />
Ob dieser Glaube einer<br />
kritischen Prüfung standhält,<br />
wird in der sozialpsychologischen<br />
<strong>Forschung</strong> zur Gruppenleistung<br />
getestet. Die<br />
Grundlogik entsprechender<br />
Experimente sieht so aus, dass<br />
in einer Versuchsbedingung<br />
Gruppen einer bestimmten<br />
Größe bestimmte Aufgaben<br />
bearbeiten und dann in ihrer<br />
Leistung mit einer anderen<br />
AUTOR<br />
Professor Dr. Stefan Schulz-Hardt leitet die Abteilung für<br />
Wirtschafts- und Sozialpsychologie am Institut für Psychologie<br />
der Georg-August-Universität Göttingen und ist zur<br />
Zeit dessen Geschäftsführender Direktor.<br />
Versuchsbedingung verglichen<br />
werden, in der dieselbe<br />
Anzahl von Personen dieselben<br />
Aufgaben einzeln bearbeitet.<br />
Beispielsweise lässt<br />
man Vier-Personen-Gruppen<br />
jeweils ein Brainstorming zum<br />
Thema „Umweltschonung“<br />
durchführen, und in der Kontrollbedingung<br />
sitzen pro Versuchsdurchgang<br />
vier Personen<br />
jeweils einzeln in einem<br />
Raum und überlegen sich individuell<br />
möglichst viele Ideen<br />
zur Schonung der Umwelt.<br />
Letztere bezeichnet man auch<br />
als „Nominalgruppen“ – sie<br />
stellen gewissermaßen die<br />
Benchmark dar, an der wir<br />
messen können, ob die Zusammenarbeit<br />
in realen Gruppen<br />
zu Leistungsvorteilen (sogenannten„Prozessgewinnen“)<br />
oder Leistungsminderungen<br />
(sogenannten „Prozessverlusten“)<br />
führt.<br />
Prozessverluste<br />
Leider zeigt uns die sozialpsychologische<br />
<strong>Forschung</strong><br />
seit mehreren Jahrzehnten<br />
konsistent, dass Prozessverluste<br />
deutlich häufiger auftreten<br />
als Prozessgewinne. Während<br />
beispielsweise Alex Osborn,<br />
der Erfinder der<br />
Brainstorming-Technik, propagierte,<br />
dass Menschen in<br />
Gruppen doppelt so viele<br />
Ideen entwickeln als alleine,<br />
sieht die Realität seriöser<br />
<strong>Forschung</strong>sergebnisse genau<br />
umgekehrt aus: In Brainstorming-Gruppen<br />
werden viel<br />
weniger Ideen entwickelt als<br />
in Nominalgruppen. Entsprechende<br />
leistungshemmende<br />
Einflüsse der Zusammenarbeit<br />
in Gruppen sind aber<br />
nicht auf die Ideengenerierung<br />
beschränkt, sondern finden<br />
sich beispielsweise auch<br />
beim Entscheiden und Problemlösen<br />
in Gruppen. Die<br />
vielbeschworene Synergie in<br />
Gruppen macht sich empirisch<br />
ziemlich rar.<br />
Die Schwierigkeiten von<br />
Gruppen, Synergieeffekte zu<br />
erzielen, zeigen exemplarisch<br />
unsere eigenen <strong>Forschung</strong>en<br />
zur Entscheidungsfindung in<br />
Gruppen. Wir verwenden<br />
hierbei Entscheidungsaufgaben,<br />
die Synergie gerade idealtypisch<br />
ermöglichen, nämlich<br />
sogenannte „Hidden<br />
Profiles“. Diese Entscheidungsaufgaben<br />
sind so konstruiert,<br />
dass die optimale<br />
Entscheidungsalternative nur<br />
identifiziert und gewählt werden<br />
kann, wenn die Gruppenmitglieder<br />
ihr unterschiedliches<br />
Wissen zusammenbringen.<br />
Die bestmögliche<br />
Entscheidung ist für die<br />
einzelnen Personen also auf<br />
Grundlage ihrer eigenen Informationen<br />
nicht erkennbar<br />
(sie ist quasi „versteckt“); erst<br />
durch Austausch und Integration<br />
des Spezialwissens<br />
der einzelnen Gruppenmitglieder<br />
kann sie aufgedeckt<br />
werden. Ein Paradefall für<br />
Synergie – könnte man meinen.<br />
Nun bleiben diese Synergieeffekte<br />
aber sowohl unseren<br />
als auch den Ergebnissen<br />
anderer Arbeitsgruppen nach<br />
zumeist aus, und das gilt<br />
nicht nur für Studierende<br />
(die hier üblicherweise als<br />
Versuchspersonen fungieren),<br />
sondern auch für Praktiker,<br />
so zum Beispiel Medizinerteams<br />
beim Erstellen von<br />
Diagnosen. Gruppen scheitern<br />
also ausgerechnet dann,<br />
wenn ihre Verwendung tatsächlich<br />
zu besseren Entscheidungen<br />
führen könnte.<br />
Gesetzmäßigkeiten in<br />
Gruppen<br />
Wie unsere <strong>Forschung</strong>en zeigen,<br />
liegen die Ursachen<br />
hierfür nicht in mangelnder<br />
Motivation oder mangelnden<br />
Fertigkeiten der Gruppenmitglieder,<br />
sondern in basalen<br />
Gesetzmäßigkeiten des Diskutierens<br />
und Entscheidens<br />
in Gruppen. Beispielsweise<br />
beginnen Gruppendiskussionen<br />
meistens nicht mit einem<br />
offenen Austausch von Informationen,<br />
sondern damit,<br />
dass die Gruppenmitglieder<br />
ihre Präferenzen (d.h. die<br />
von ihnen anfangs favorisierten<br />
Alternativen) nennen<br />
und auf dieser Grundlage einen<br />
suboptimalen Konsens
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE-PRAXIS 745<br />
aushandeln. Weiterhin ist die<br />
Diskussion selbst dann, wenn<br />
sie in ausreichendem Ausmaß<br />
stattfindet, systematisch<br />
verzerrt – Gruppen sprechen<br />
mehr über Informationen,<br />
die allen Gruppenmitgliedern<br />
schon vorab vorlagen („geteilte“<br />
Informationen), und<br />
über Informationen, die die<br />
anfänglichen Meinungen der<br />
Gruppenmitglieder unterstützen,<br />
als über Spezialwissen<br />
der Gruppenmitglieder („ungeteilte“<br />
Informationen) und<br />
über meinungskonträre Informationen.<br />
Zudem bewerten<br />
die Gruppenmitglieder<br />
erstere Information systematisch<br />
als wichtiger und glaubwürdiger<br />
im Vergleich zu<br />
letzteren. Um aber Synergie<br />
herstellen und eine neuartige,<br />
bessere Entscheidung treffen<br />
zu können, muss man gerade<br />
vor allem Informationen berücksichtigen,<br />
die für die<br />
meisten Mitglieder neu sind<br />
und ihre anfänglichen (suboptimalen)<br />
Präferenzen in<br />
Frage stellen. Insofern arbeiten<br />
also die psychologischen<br />
Gesetzmäßigkeiten des Informationsaustausches<br />
und der<br />
Informationsverarbeitung in<br />
Gruppen dem Entstehen von<br />
Synergie bei Gruppenentscheidungen<br />
entgegen.<br />
Positiv formuliert heißt<br />
das aber auch: Wenn man<br />
diese Gesetzmäßigkeiten<br />
kennt und in sie eingreift,<br />
dann lässt sich Synergie bei<br />
Gruppenentscheidungen<br />
durchaus fördern. Stellt man<br />
beispielsweise Gruppen nach<br />
dem Prinzip der Meinungsvielfalt<br />
zusammen, so dass<br />
ein produktiver Dissens entstehen<br />
kann, und strukturiert<br />
man den Entscheidungsprozess<br />
in förderlicher Weise, so<br />
steigen die Chancen deutlich<br />
an, dass Gruppen Entscheidungen<br />
treffen, zu denen ihre<br />
Mitglieder einzeln nicht in<br />
der Lage gewesen wären.<br />
Auch bei anderen Aufgaben<br />
(z.B. Prognoseerstellung in<br />
Gruppen) kann man die sozialpsychologischen<strong>Forschung</strong>serkenntnisse<br />
nutzen,<br />
um Synergie zu fördern.<br />
Illusion der Synergie<br />
Bedauerlicherweise werden<br />
aber Gruppen meistens nicht<br />
unter leistungsförderlichen<br />
Gesichtspunkten zusammengestellt<br />
und im Gruppenpro-<br />
Foto: mauritius-images<br />
zess unterstützt, sondern<br />
man meint, Synergie würde<br />
sich schon von selbst auf magische<br />
Weise einstellen, sobald<br />
man Menschen in Gruppen<br />
zusammenarbeiten lässt.<br />
Die Erfahrung bestärkt uns<br />
vermeintlich darin: Wie empirisch<br />
nachgewiesen werden<br />
konnte, haben Menschen im<br />
allgemeinen keinen guten<br />
Detektor dafür, ob sie in<br />
Gruppen Synergie erzeugen<br />
oder nicht. Oft stellt sich eine<br />
„Illusion der Synergie“ ein,<br />
zum Beispiel weil man es in<br />
Gruppen so angenehm findet<br />
und die Produktivität überschätzt,<br />
oder weil man hinterher<br />
nicht mehr genau dif-<br />
LITERATUR-TIPPS<br />
ferenzieren kann, wie bestimmte<br />
Gruppenergebnisse<br />
eigentlich zu Stande gekommen<br />
sind. Fragt man beispielsweise<br />
Personen, die zuvor<br />
entweder an einer<br />
Brainstorming-Sitzung in<br />
Gruppen oder aber an einer<br />
individuellen Ideengenerierung<br />
teilgenommen haben,<br />
wie produktiv sie die vorhergehende<br />
Sitzung einschätzen,<br />
so fanden sich erstere sehr<br />
viel produktiver als letztere –<br />
obwohl die Wirklichkeit genau<br />
umgekehrt aussieht.<br />
Aber so lange man die tatsächliche<br />
Produktivität nicht<br />
systematisch vergleicht, wird<br />
man das nie merken.<br />
Das ist allerdings ein Problem,<br />
gegen das auch die<br />
Wissenschaft nicht gefeit ist:<br />
Nach wie vor gelten beispielsweise<br />
SFBs und Forschergruppen<br />
(neuerdings<br />
auch: Exzellenzcluster) als<br />
die Krone der <strong>Forschung</strong>sförderung.<br />
Den systematischen<br />
(quantitativen und/oder qualitativen)Produktivitätsvergleich<br />
mit jeweils einer vergleichbaren<br />
Zahl gleichrangiger<br />
Forscher, die nicht in solchen<br />
Verbünden organisiert<br />
sind und nicht in dieser Weise<br />
gefördert werden, hat aber<br />
meines Wissens noch niemand<br />
unternommen, und die<br />
Rahmenbedingungen lassen,<br />
sozialpsychologisch betrachtet,<br />
eher Prozessverluste als<br />
Synergie erwarten. Vielleicht<br />
wäre es an der Zeit, die Sozialpsychologie<br />
der Gruppenleistung<br />
auch in diesem Bereich<br />
stärker zu berücksichtigen.<br />
Larson, J. R. Jr. (2010). In search of synergy in<br />
small group performance. New York: Psychology<br />
Press.<br />
Schulz-Hardt, S. & Brodbeck, F. C. (<strong>2012</strong>). Group<br />
performance and leadership. In M. Hewstone, W.<br />
Stroebe & K. Jonas (Eds.), An introduction to social<br />
psychology (5th, completely revised edition).<br />
Chichester, UK: Wiley.
746 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Habilitationen<br />
und Berufungen<br />
Theologie<br />
Dr. phil. Wanda Alberts,<br />
Universität Bergen/Norwegen,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Hannover auf eine<br />
W3-Professur für Religionswissenschaft<br />
und Didaktik,<br />
Werte und Normen, angenommen.<br />
Philosophie und<br />
Geschichte<br />
Prof. Dr. Werner Rieß, Universität<br />
Hamburg, hat einen<br />
Ruf an die Katholische Universität<br />
Eichstätt-Ingolstadt<br />
auf eine W3-Professur für Alte<br />
Geschichte abgelehnt und<br />
das Bleibeangebot der Universität<br />
Hamburg angenommen.<br />
Gesellschaftswissenschaften<br />
Prof. Dr. Anja Achtziger,<br />
Zeppelin Universität Friedrichshafen,<br />
hat ab Juli <strong>2012</strong><br />
die ordentliche Professur am<br />
Lehrstuhl für Strategische<br />
Kommunikation inne.<br />
Prof. Dr. Marc Debus, Universität<br />
Oldenburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität Mannheim<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Politische Wissenschaft<br />
mit dem Schwerpunkt Vergleichende<br />
Regierungslehre<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Gerald Echterhoff,<br />
Universität Münster, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Osnabrück auf eine W2-Professur<br />
für Sozialpsychologie<br />
erhalten.<br />
PD Dr. Andrea Gawrich,<br />
Universität zu Kiel, hat einen<br />
Ruf an die Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen auf eine W2-<br />
Professur für Politikwissen-<br />
schaft, Schwerpunkt Internationale<br />
Integration, erhalten.<br />
Prof. Dr. Klaus Gramann,<br />
Universität Osnabrück, hat<br />
einen Ruf an die Technische<br />
Universität Berlin auf eine<br />
Professur für Biopsychologie<br />
und Neuroergonomie angenommen.<br />
PD Dr. Sebastian Haunss,<br />
Universität Konstanz, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Politikwissenschaft erteilt.<br />
Prof. Dr. Thomas Hennemann,<br />
Universität zu Köln,<br />
hat einen Ruf der Universität<br />
zu Köln auf eine W3-Professur<br />
für Erziehungshilfe angenommen.<br />
Prof. Dr. phil. Björn Kraus,<br />
Evangelische Hochschule<br />
Freiburg, hat einen Ruf der<br />
Evangelischen Hochschule<br />
Freiburg auf eine W3-Professur<br />
für Wissenschaft Sozialer<br />
Arbeit angenommen.<br />
Dr. Tatjana Thelen, Universität<br />
Halle-Wittenberg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Ethnologie erteilt. Sie<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Wien/Österreich auf eine<br />
Professur für Methoden<br />
der empirischen Sozialwissenschaft<br />
mit Schwerpunkt<br />
ethnographische Methoden<br />
und Analyse sozialer Netzwerke<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Anja Weiß, Universität<br />
Duisburg-Essen, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Osnabrück auf eine W3-<br />
Professur für Allgemeine Soziologie/Migrationssoziologie<br />
und interdisziplinäre<br />
Migrationsforschung erhalten.<br />
Prof. Dr. phil. Dörte Weltzien,<br />
Evangelische Hochschule<br />
Freiburg, hat einen<br />
Ruf der Evangelischen Hochschule<br />
Freiburg auf eine W3-<br />
Professur für Pädagogik der<br />
frühen Kindheit angenommen.<br />
Philologie und<br />
Kulturwissenschaften<br />
Dr. phil. Vanessa Albus, Universität<br />
Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Philosophie mit<br />
dem Schwerpunkt Didaktik<br />
der Philosophie erteilt.<br />
Assistenzprof. Dr. Barbara<br />
Buchenau, Universität<br />
Bern/Schweiz, hat einen Ruf<br />
an die Universität Duisburg-<br />
Essen auf eine W3-Professur<br />
für Nordamerikastudien:<br />
Kultur- und Literaturwissenschaft<br />
angenommen.<br />
Dr. Philipp Burdy, Universität<br />
Bamberg, habilitierte sich<br />
in dem Fach Romanische<br />
Philologie.<br />
Dr. Sabine Flach, Technische<br />
Universität Berlin, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Kunstwissenschaft erteilt.<br />
PD Dr. Bernd Hirsch, Universität<br />
Heidelberg, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Englische Philologie:<br />
Literatur- und Kulturwissenschaft<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Bernhard Huss,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Freie Universität Berlin auf<br />
eine W3-Professur für RomanischePhilologie/Literaturwissenschaft<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Cornelia Jöchner,<br />
Ruhr-Universität Bochum,<br />
habilitierte sich an der Universität<br />
Hamburg in dem<br />
Fach Kunstgeschichte.<br />
Dr. Lars Oberhaus, Universität<br />
Oldenburg, wurde zum<br />
W3-Professor für Musikpädagogik<br />
ernannt.<br />
PD Dr. Friederike Reents,<br />
Universität Heidelberg, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihr<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft<br />
erteilt.<br />
Dr. Daniel Reimann, Akademischer<br />
Rat, Universität Würzburg,<br />
wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Romanische Philologie<br />
mit Schwerpunkt Didaktik<br />
der Romanischen Sprachen<br />
und Literaturen erteilt.<br />
Apl.-Prof. Dr. Uwe Steiner,<br />
Universität Mannheim, hat<br />
einen Ruf an die FernUniversität<br />
in Hagen angenommen<br />
und ist zum W2-Professor<br />
für Neuere deutsche Literatur<br />
und Medientheorie ernannt<br />
worden.<br />
Prof. Dr. Iris Winkler, Universität<br />
Oldenburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität Jena<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Fachdidaktik Deutsch angenommen.<br />
Apl.-Prof. Dr. Hartmut Wulfram,<br />
Universität Bielefeld,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Wien/Österreich auf eine<br />
Professur für Neulateinische<br />
Philologie und Klassische<br />
Latinistik erhalten.<br />
Rechtswissenschaft<br />
Dr. Marietta Auer, M.A.,<br />
LL.M., S.J.D. (Havard), Universität<br />
München, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihr die<br />
Lehrbefugnis für die Fächer<br />
Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie,<br />
Handels- und<br />
Gesellschaftsrecht, Rechtsvergleichung<br />
sowie Europäisches<br />
Privatrecht erteilt.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 747<br />
PD Dr. Michael Grünberger,<br />
LL.M. (NYU), habilitierte<br />
sich an der Universität zu<br />
Köln, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für die Fächer<br />
Bürgerliches Recht, Deutsches,<br />
Europäisches und InternationalesWirtschaftsund<br />
Immaterialgüterrecht,<br />
Rechtstheorie, Internationales<br />
Privatrecht und Rechtsvergleichung<br />
erteilt. Er hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Innsbruck/Österreich auf eine<br />
Universitätsprofessur für<br />
Bürgerliches Recht und<br />
Grundlagen der Rechtswissenschaft<br />
abgelehnt und einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Bayreuth auf eine W3-Professur<br />
für Bürgerliches Recht,<br />
Wirtschafts- und Technikrecht<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Bernd Hartmann,<br />
Universität Münster, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Osnabrück auf eine W2-Pro-<br />
fessur für Öffentliches Recht<br />
erhalten.<br />
Jun.-Prof. Dr. Felix Hartmann,<br />
LL.M. (Harvard),<br />
Humboldt-Universität zu<br />
Berlin, habilitierte sich an<br />
der Universität Heidelberg,<br />
und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für die Fächer Bürgerliches<br />
Recht, Deutsches<br />
und Europäisches Arbeitsrecht,<br />
Handelsrecht und<br />
Rechtsgeschichte erteilt.<br />
Prof. Dr. Bernd Kannowski,<br />
Universität Freiburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Bayreuth auf eine W3-Professur<br />
für Bürgerliches Recht<br />
und Rechtsgeschichte angenommen.<br />
Prof. Dr. Matthias Lehmann,<br />
Universität Halle-Wittenberg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Osnabrück auf eine<br />
W3-Professur für Bürgerli-<br />
ches Recht, Europäisches<br />
Privatrecht und ein weiteres<br />
Fach erhalten.<br />
Prof. Dr. Ansgar Ohly, LL.M.<br />
(Cambridge), Universität<br />
Bayreuth, hat einen Ruf an<br />
die Universität München auf<br />
eine W3-Professur für Bürgerliches<br />
Recht, Europäisches<br />
und Internationales Wirtschaftsrecht<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Hannes Rösler,<br />
LL.M.(Harvard), Max-<br />
Planck-Institut für ausländisches<br />
und internationales<br />
Privatrecht Hamburg, habilitierte<br />
sich an der Universität<br />
Hamburg, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für die Fächer<br />
Bürgerliches Recht,<br />
Handels- und Wirtschaftsrecht<br />
(einschließlich Immaterialgüterrecht),<br />
Medien- und<br />
Informationsrecht, Zivilprozessrecht,<br />
Internationales<br />
Privatrecht, Europarecht,<br />
Rechtssoziologie und Rechtsvergleichung<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Michael Stürner,<br />
Europa Universität Viadrina<br />
Frankfurt (Oder), hat einen<br />
Ruf an die Universität Osnabrück<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Bürgerliches Recht, Europäisches<br />
Privatrecht und ein<br />
weiteres Fach abgelehnt.<br />
PD Dr. Ulrich Vosgerau,<br />
Universität zu Köln, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für die Fächer<br />
Öffentliches Recht, Völker-<br />
und Europarecht, Allgemeine<br />
Staatslehre und<br />
Rechtsphilosophie erteilt.<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Prof. Dr. Dietmar Grichnik,<br />
Universität St. Gallen/<br />
Schweiz, hat einen Ruf an<br />
die Universität Düsseldorf<br />
UTS DIE EXPERTEN FÜR IHREN UMZUG<br />
FULL SERVICE UND KOMPETENTE BETREUUNG<br />
Jeder Umzug ist anders, stellt seine eigenen Anforderungen.<br />
Sie erhalten die individuellen Lösungen dazu. Unsere<br />
Umzugsspezialisten garantieren einen Umzug nach Ihren Wünschen<br />
und Vorstellungen, pünktlich und sicher, egal ob es nur ein paar<br />
Straßen weitergeht oder in ein anderes Land.<br />
Die Vorteile für Sie:<br />
ausführliche Beratung im Vorfeld<br />
klares Angebot unter Beachtung des<br />
Bundesumzugskostengesetzes (BUKG/LUKG)<br />
geschultes Fachpersonal<br />
komplettes Ein- und Auspacken Ihres Hausstandes<br />
fachgerechte De- und Remontage aller Möbelsysteme<br />
Spezialverpackungen, z.B. für Antiquitäten, Kunstgegenstände etc.<br />
Einbauküchenservice mit allen Anschlussarbeiten<br />
Lampenmontage und Dübelarbeiten<br />
spezielle Transportlösungen für Pfl anzen, Haustiere, etc.<br />
Teppichbodenservice<br />
dauerunabhängige Lagerung in klimatisierten Hallen<br />
UniGroup Worldwide UTS<br />
Headquarters Germany<br />
Wilhelm-Leuschner-Straße 41<br />
60329 Frankfurt am Main<br />
INTERESSIERT? Dann rufen Sie doch einfach an!<br />
DIE WELT BEWEGT SICH MIT UNS<br />
BERLIN Haberling GmbH & Co.KG – Tel.: +49(0)30.349900-0 – haberling@haberling.de<br />
BERLIN Gerhard Kanitz KG – Tel.: +49(0)30.7879590 – info@kanitz.de<br />
COTTBUS Michael Wenzel – Tel.: +49(0)35603.1600 – info@uts-wenzel.de<br />
DRESDEN Paul v. Maur GmbH – Tel.: +49(0)35204.71210 – info@uts-dresden.de<br />
FRANKFURT G.N. Deuerling GmbH – Tel.: +49(0)69.389841-0 – deuerling@deuerling.de<br />
FRANKFURT Max Jacobi Spedition GmbH – Tel.: +49(0)69.40893393 – frankfurt@max-jacobi.de<br />
FREIBURG Packimpex (Deutschland) GmbH – Tel.: +49(0)761.5158765-0 – info@packimpex.de<br />
KIEL Max Jacobi Spedition GmbH – Tel.: +49(0)431.33939-0 – kiel@max-jacobi.de<br />
LEIPZIG MS Umzüge GmbH – Tel.: +49(0)34297.1405-0 – info@ms-umzuege.de<br />
MÜNCHEN Intermove GmbH – Tel.: +49(0)89.189386-33 – info@intermove.de<br />
OSNABRÜCK Heinrich Koch GmbH – Tel.: +49(0)541.12168-50 – info@uts-osnabrueck.de<br />
STUTTGART Paul v. Maur GmbH – Tel.: +49(0)711.3276-100 – info@uts-stuttgart.de<br />
Tel. +49 (0)69 2445049-0<br />
Fax +49 (0)69 2445049-30<br />
info@uts-germany.de<br />
www.uts-germany.de<br />
Anzeige
748 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Entrepreneurship, insbesondere<br />
Gründungs- und<br />
Wachstumsfinanzierung, abgelehnt.<br />
Prof. Dr. Bernd Helmig, Universität<br />
Mannheim, hat einen<br />
Ruf an die Technische<br />
Universität München auf eine<br />
W3-Professur für SportundGesundheitsmanagement<br />
abgelehnt.<br />
Jun.-Prof. Dr. Kai Hoberg,<br />
Universität zu Köln, hat einen<br />
Ruf an die Kühne Logistics<br />
University Hamburg auf<br />
eine Associate Professur für<br />
Supply Chain und Operations<br />
Strategy angenommen.<br />
James Konow, Ph.D., Loyola<br />
Marymount University Los<br />
Angeles/USA, hat einen Ruf<br />
an die Universität zu Kiel auf<br />
eine W3-Professur für Wirtschaftsethik<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Ulrich Schmidt,<br />
Universität zu Kiel und Institut<br />
für Weltwirtschaft Kiel,<br />
hat einen Ruf an die Durham<br />
Business School/Großbritannien<br />
auf eine Professur für<br />
Finance and Economics erhalten.<br />
Univ.-Prof. Dr. Gernot Sieg,<br />
Technische Universität<br />
Braunschweig, hat einen Ruf<br />
an die Universität Münster<br />
auf eine W3-Professur für Industrieökonomik,insbesondere<br />
Infrastruktur- und Verkehrsökonomik,<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Grit Walther, Bergische<br />
Universität Wuppertal,<br />
wurde zur W3-Professorin<br />
für Operations Management<br />
an der RWTH Aachen<br />
ernannt.<br />
Jun.-Prof. Dr. Robert Wilken,<br />
ESCP Europe Wirtschaftshochschule<br />
Berlin, hat einen<br />
Ruf an die ESCP Europe<br />
Wirtschaftshochschule Berlin<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Internationales Marketing<br />
angenommen.<br />
Dr. Maik Wolters, Universität<br />
Frankfurt am Main, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
zu Kiel auf eine Junior-Professur<br />
auf Zeit für Makroökonomik<br />
angenommen.<br />
Mathematik,<br />
Physik und<br />
Informatik<br />
Dr. rer. nat. Thomas Dreibholz,<br />
Universität Duisburg-<br />
Essen, wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Informatik<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Christoph Grimm,<br />
Technische Universität Kaiserslautern,<br />
wurde zum Uni-<br />
FAQ KARRIERE<br />
versitätsprofessor (W3) für<br />
Informatik ernannt.<br />
Dr. rer. nat. Robert Jäschke,<br />
Universität Kassel, hat einen<br />
Ruf an die Universität Hannover<br />
auf eine Junior-Professur<br />
für Web Information and<br />
Retrieval Social Search angenommen.<br />
Prof. Dr. Cornelius Krellner,<br />
University of Cambridge/<br />
Großbritannien, hat einen<br />
Ruf an die Universität Frankfurt<br />
am Main auf eine W3-<br />
Professur für Festkörperphysik<br />
angenommen.<br />
Ab welchem Stadium des Berufungsverfahrens<br />
ist die Professur „sicher“?<br />
Im Rahmen von Berufungsverhandlungen auf eine Professur<br />
müssen oft wichtige strategische Entscheidungen<br />
getroffen werden. So sind – z.B. bei einem Erstruf oder<br />
bei bisheriger Beschäftigung im Ausland oder in einem<br />
Unternehmen – in der Regel Kündigungsfristen für das<br />
bisherige Arbeitsverhältnis einzuhalten. Auch bei mehreren<br />
Rufen kann sich die Frage stellen, wann der Erhalt<br />
der Professur sicher ist. Hierzu ist es wichtig zu wissen,<br />
dass weder der Ruf noch der Abschluss der Berufungsverhandlungen<br />
einen rechtssicheren Anspruch auf die<br />
Erlangung der Professur geben. Zur Begründung einer<br />
Professur im Beamtenverhältnis bedarf es vielmehr einer<br />
förmlichen Ernennung. Diese wird erst mit der Aushändigung<br />
der Ernennungsurkunde wirksam. Voraussetzung<br />
der Ernennung ist die Erfüllung der Ernennungsvoraussetzungen,<br />
u.a. die erfolgreich bestandene Gesundheitsprüfung.<br />
Um bei einem Ruf auf eine Professur im Beamtenverhältnis<br />
frühzeitig Sicherheit zu erlangen, besteht die<br />
Möglichkeit, um die Aushändigung einer Ernennungsurkunde<br />
zu bitten, in der die Wirksamkeit der Ernennung<br />
zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt ist. Bei einer Professur<br />
im Angestelltenverhältnis ist für die Begründung<br />
des Anstellungsverhältnisses dagegen die Unterzeichnung<br />
des Anstellungsvertrags durch beide Vertragsparteien<br />
maßgeblich. Ist absehbar, dass Ernennung bzw. Abschluss<br />
des Anstellungsvertrags so kurzfristig erfolgen,<br />
dass eine fristgemäße Kündigung des bisherigen Arbeitsverhältnisses<br />
nicht möglich ist, kann eine denkbare Lösung<br />
darin bestehen, den bisherigen Arbeitgeber um Abschluss<br />
eines Aufhebungsvertrags zu bitten. Keiner Kündigung<br />
bedarf es, wenn der Berufene bereits in einem Beamtenverhältnis<br />
stand. Das bisherige Beamtenverhältnis<br />
wird vielmehr durch die Ernennung beim neuen Dienstherrn<br />
beendet.<br />
Vanessa Adam<br />
PD Dr. Frauke Liers, Universität<br />
zu Köln, hat einen Ruf<br />
an die Universität Erlangen-<br />
Nürnberg auf eine W2-Professur<br />
für Diskrete Optimierung<br />
angenommen.<br />
Dr. Kathy Lüdge, Technische<br />
Universität Berlin, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Theoretische Physik erteilt.<br />
Dr. Frank Oertl, Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(BaFin), hat<br />
einen Ruf an die University<br />
of Southampton/Großbritannien<br />
als Senior Lecturer in<br />
Financial Mathematics angenommen.<br />
Prof. Dr. Alexander Pretschner,<br />
Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT), hat einen<br />
Ruf an die Technische<br />
Universität München auf eine<br />
Professur für Software<br />
Engineering angenommen.<br />
Jun.-Prof. Dr. Roland Pulch,<br />
Bergische Universität Wuppertal,<br />
habilitierte sich in<br />
dem Fach Mathematik.<br />
Prof. Dr. Michael Rohlfing,<br />
Universität Osnabrück, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Münster auf eine W3-Professur<br />
für Theoretische Physik<br />
erhalten.<br />
Dr. Michael Rohs, Universität<br />
München, hat einen Ruf<br />
an die Universität Hannover<br />
auf eine Junior-Professur für<br />
Mensch-Computer-Interaktion<br />
angenommen.<br />
Dr. Björn Malte Schäfer,<br />
Universität Heidelberg, hat<br />
einen Ruf der Universität<br />
Heidelberg auf eine W3-Professur<br />
für Fundamentale<br />
Physik erhalten.<br />
Prof. Dr. Martin Schell,<br />
Fraunhofer Heinrich-Hertz-<br />
Institut, hat einen Ruf an die<br />
Technische Universität Berlin<br />
auf eine Professur für Optische<br />
und optoelektronische<br />
Integration angenommen.<br />
Mit der Professur ist die Lei-
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> KARRIERE 749<br />
tung des Bereichs „Photonische<br />
Komponenten, HHI-<br />
PC“ des Fraunhofer Instituts<br />
für Nachrichtentechnik/<br />
Heinrich-Hertz-Institut verbunden.<br />
Jun.-Prof. Dr. Christina Surulescu,<br />
Technische Universität<br />
Kaiserslautern, wurde<br />
zur Universitätsprofessorin<br />
(W3) für Mathematik ernannt.<br />
Prof. Dr. Eva Viehmann, Universität<br />
Bonn, hat einen Ruf<br />
an die Technische Universität<br />
München auf eine Professur<br />
für Algebra angenommen.<br />
Dr. Stefan Waldmann, Universität<br />
Leuven/Belgien, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Erlangen-Nürnberg auf eine<br />
W2-Professur für Mathematik<br />
angenommen.<br />
Dr. Katharina Zweig, Technische<br />
Universität Kaiserslautern,<br />
wurde zur Universitätsprofessorin<br />
(W2) für Informatik<br />
ernannt.<br />
Biologie, Chemie,<br />
Geowissenschaften<br />
und<br />
Pharmazie<br />
Prof. Dr. Olaf Bubenzer,<br />
Universität Heidelberg, hat<br />
einen Ruf an die Universität<br />
zu Köln auf eine W2-Professur<br />
für Physische Geographie<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Sjoerd Harder, UniversitätGroningen/Niederlande,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Anorganische und Analytische<br />
Chemie angenommen.<br />
Prof. Dr. Britta Klagge, Universität<br />
Osnabrück, hat einen<br />
Ruf an die Universität Bonn<br />
auf eine W3-Professur für<br />
Geographie angenommen.<br />
Prof. Dr. Judith Korb, Universität<br />
Osnabrück, hat einen<br />
Ruf an die Universität Freiburg<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Zoologie, Evolutionsbiologie<br />
und Ökologie erhalten.<br />
Dr. Jonathan Wolf Mueller,<br />
Dipl.-Biochemiker, Universität<br />
Duisburg-Essen, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Biochemie/Molekularbiologie<br />
erteilt.<br />
PD Dr. Marit Rosol, Universität<br />
Frankfurt am Main, habilitierte<br />
sich, und es wurde<br />
ihr die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Geographie erteilt.<br />
Univ.-Prof. Dr. Harald<br />
Schuh, Technische Universität<br />
Wien/Österreich, hat einen<br />
Ruf an die Technische<br />
Universität Berlin auf eine<br />
Professur für Satellitengeodäsie<br />
angenommen. Die Professur<br />
ist verbunden mit der<br />
Leitung der Sektion 1.1<br />
„GPS/Galileo-Erdbeobachtung“<br />
des Geo<strong>Forschung</strong>szentrums<br />
Potsdam.<br />
PD Dr. rer. nat. Jochen Winter,<br />
Universität Bonn, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das Fach<br />
Orale Zellbiologie erteilt.<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
Dipl.-Ing. Ulrike Böhm,<br />
Technische Universität Kaiserslautern,<br />
wurde zur Junior-Professorin<br />
im Fachbereich<br />
Architektur ernannt.<br />
Dr.-Ing. Catherina Thiele,<br />
Technische Universität Kaiserslautern,<br />
wurde zur Junior-<br />
Professorin im Fachbereich<br />
Bauingenieurwesen ernannt.<br />
PD Dr.-Ing. Kay André Weidenmann,<br />
Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT), habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das Fach<br />
Werkstoffkunde erteilt.<br />
Dipl.-Ing. Christian Werthmann,<br />
Harvard University<br />
Cambridge/USA, hat einen<br />
Ruf an die Universität Hannover<br />
auf eine W3-Professur<br />
für Landschaftsarchitektur<br />
und Entwerfen angenommen.<br />
Agrarwissenschaften,Ernährungswissenschaften,<br />
Veterinärmedizin<br />
Dr. med. vet. Stephan W.<br />
Barth, Stiftung Tierärztliche<br />
DREI FRAGEN AN:<br />
Professor Dr. Dr. Dr. med. habil.<br />
Hanns Hatt,<br />
Zellphysiologie (Physiologie des Riechens<br />
und Schmeckens) an der Ruhr-<br />
Universität Bochum, Communicator<br />
Preis der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
2010*<br />
Unterschätzen wir, wie sehr das Riechen unser Leben bestimmt?<br />
Leider gehen die Menschen heute nur mit offenen Augen<br />
und nicht mehr mit einer offenen Nase durch die Welt.<br />
Dies ist sehr schade, da wir Tag und Nacht von Düften<br />
umgeben sind und unsere Nase nie schläft, sondern 24<br />
Stunden die Duftstoffe analysiert und die Information direkt<br />
in unsere Zentren des Gehirns für Stimmungen und<br />
Emotionen, aber auch die Erinnerung und das Gedächtnis<br />
weiterleitet und uns damit stark beeinflusst.<br />
Können Düfte Macht ausüben?<br />
Düfte können zum Beispiel über die Atmung oder über<br />
die Haut direkt in unser Blut gelangen und über diesen<br />
Weg im Körper, aber auch in unserem Gehirn, wie Pharmaka<br />
wirken. Dies kann uns aktiv und wach machen,<br />
aber auch beruhigend und angstlösend wirken. Duftstoffe<br />
können aber auch über Riechrezeptoren der Nase uns direkt<br />
beeinflussen, zum Beispiel bei der Bewertung von<br />
Menschen, der Veränderung unserer Befindlichkeit oder<br />
dem Erkennen von Angst und Stress.<br />
Wie sehr kann Geruch ein Karriere-Killer sein?<br />
Die Duftbotschaft, die von unserem Körpergeruch ausgeht,<br />
kann bei unangenehmem Schweißgeruch in manchen<br />
Berufsfeldern ebenso hinderlich sein, wie wenn bei<br />
Bewerbungsgesprächen der Gegenüber „uns nicht riechen<br />
kann“, also die Chemie nicht stimmt oder wir durch<br />
übermäßiges Beduften mit Parfums eine abschreckende<br />
Wirkung erzielen. Sympathie und Antipathie werden<br />
durch Düfte bestimmt und spielen auch bei der beruflichen<br />
Karriere eine wichtige Rolle.<br />
* Von Professor Hanns Hatt ist soeben „Das kleine Buch vom<br />
Riechen und Schmecken“ beim Knaus Verlag erschienen.<br />
Hochschule Hannover, habilitierte<br />
sich in dem Fach Lebensmitteltoxikologie.<br />
Assistenzprof. Dr. med. vet.<br />
Cord Drögemüller, Universität<br />
Bern/Schweiz, hat einen<br />
Ruf an die Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen auf eine W2-<br />
Professur für Haustier- und<br />
Pathogenetik abgelehnt und
750 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
einen Ruf an die Universität<br />
Bern/Schweiz auf ein Extraordinariat<br />
für Tiergenetik an<br />
der Vetsuisse-Fakultät angenommen.<br />
Dr. Jan Frank (Ph.D.), Universität<br />
Hohenheim, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
Bonn auf eine W2-Professur<br />
für Human Metabolomics<br />
angenommen.<br />
Dr. med. vet. Pawel Janczyk,<br />
Universität Rostock, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fachgebiet Ernährungsphysiologie<br />
und Tierernährung<br />
erteilt.<br />
PD Dr. Kurt Möller, Universität<br />
Hohenheim, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis in dem Fach<br />
Pflanzenbau und Pflanzenernährung<br />
erteilt.<br />
Humanmedizin<br />
Dr. phil. Stefanie Abel,<br />
RWTH Aachen, habilitierte<br />
sich an der Medizinischen<br />
Fakultät, und es wurde ihr<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Patholinguistik erteilt.<br />
Dr. med. Hojjat Rahim Ahmadzadehfar,<br />
Universität<br />
Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Nuklearmedizin<br />
erteilt.<br />
Dr. med. Diana Arweiler-<br />
Harbeck, Universität Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Hals-<br />
Nasen-Ohrenheilkunde erteilt.<br />
Dr. med. Christoph Bergmann,<br />
Universität Duisburg-<br />
Essen, wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Hals-Nasen-<br />
Ohrenheilkunde erteilt.<br />
Dr. rer. nat. Dipl.-Biolog.<br />
Wolfgang Block, Universität<br />
Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Experimentelle<br />
Radiologie erteilt.<br />
PD Dr. med. Klaus Josef Carl<br />
Jakob Burkhart, Universität<br />
zu Köln, habilitierte sich,<br />
und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie erteilt.<br />
PD Dr. Roland Diel, Gesundheits-<br />
und Umweltamt<br />
Hamburg-Harburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität zu<br />
Kiel auf eine W2-Stiftungsprofessur<br />
(befristet auf 5 Jahre)<br />
für Gesundheitsökonomie<br />
und Epidemiologie von<br />
chronischen Lungenerkrankungen<br />
erhalten.<br />
Dr. med. Andreas Eisenhardt,<br />
Universität Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Urologie erteilt.<br />
Dr. med. Samer Ezziddin,<br />
Universität Bonn, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Nuklearmedizin erteilt.<br />
Dr. med. Robert Patrick Finger,<br />
Universität Bonn, wurde<br />
FAQ RECHT<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Augenheilkunde erteilt.<br />
Dr. med. Monika Fleckenstein,<br />
Universität Bonn, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Augenheilkunde erteilt.<br />
Dr. med. Dipl.-Psych. Klaus<br />
Konrad Fließbach, Universität<br />
Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Kognitive<br />
Neurowissenschaften erteilt.<br />
Dr. med. Martin Glas, Universität<br />
Bonn, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Neurologie erteilt.<br />
PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner,<br />
Universität zu Kiel, habilitierte<br />
sich, und es wurde<br />
ihm die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Anästhesiologie erteilt.<br />
Dr. med. Christoph Hammerstingl,<br />
Universität Bonn,<br />
wurde die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Innere Medizin erteilt.<br />
Was bedeutet „Ämterstabilität“?<br />
Der Begriff der Ämterstabilität stammt aus dem Beamtenrecht<br />
und bezeichnet dort den Grundsatz, wonach<br />
einmal erfolgte Ernennungen rechtsbeständig sind, wenn<br />
nicht einer der im Beamtenrecht erschöpfend aufgezählten<br />
Gründe vorliegt, nach denen die Nichtigkeit des Beamtenverhältnisses<br />
festgestellt oder die Ernennung unter<br />
engen Voraussetzungen wieder zurückgenommen werden<br />
kann. Abgeleitet wird der Grundsatz der Ämterstabilität<br />
aus Art. 33 Abs. 5 Grundgesetz als hergebrachter<br />
Grundsatz des Berufsbeamtentums. Die Ämterstabilität<br />
hat im Verfahren um die Besetzung einer Beamtenstelle<br />
insbesondere Auswirkungen auf die Wahrnehmung effektiven<br />
Rechtsschutzes. Da die Ernennung eines fehlerhaft<br />
ausgewählten Bewerbers aufgrund der Ämterstabilität<br />
prinzipiell nicht mehr rückgängig gemacht werden<br />
kann, muss der Mitbewerber möglichst frühzeitig, d.h.<br />
vor Ernennung eines Konkurrenten abwägen, ob ein<br />
rechtliches Einschreiten gegen die drohende Ernennung<br />
im Wege einer Konkurrentenklage sinnvoll bzw. Erfolg<br />
versprechend ist. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang<br />
die Inanspruchnahme vorläufigen Rechtsschutzes.<br />
Ziel ist es dabei, die Behörde zu verpflichten,<br />
die betroffene Stelle jedenfalls vorläufig nicht mit einem<br />
Konkurrenten zu besetzen, bis über die eigene Bewerbung<br />
neu entschieden wurde.<br />
Sven Hendricks<br />
Prof. Dr. Johannes Hirrlinger,<br />
Universität Leipzig, hat einen<br />
Ruf an die Universität Osnabrück<br />
auf eine W2-Professur<br />
für Biomedizinische Grundlagen<br />
der Gesundheitswissenschaften<br />
abgelehnt.<br />
Dr. med. Dariusch Reza Hadizadeh<br />
Kharrazi, Universität<br />
Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Radiologie<br />
erteilt.<br />
Dr. Niko Kohls, Universität<br />
München, habilitierte sich in<br />
dem Fach Medizinische Psychologie.<br />
Dr. Dr. med. Alf Kozian,<br />
Universität Magdeburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Anästhesiologie.<br />
Dr. med. Dörthe Küster, Universität<br />
Magdeburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Pathologie.<br />
PD Dr. med. Pingling Kwok,<br />
Universität Regensburg, habilitierte<br />
sich, und es wurde<br />
ihr die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Hals-Nasen-Ohren-<br />
Heilkunde erteilt.<br />
Dr. rer. nat. Bettina Langhans,<br />
Universität Bonn, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Experimentelle Medizin<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Lieb,<br />
Universitätsmedizin Greifswald,<br />
hat einen Ruf an die<br />
Universität zu Kiel auf eine<br />
W3-Professur für Epidemiologie<br />
erhalten.<br />
PD Dr. rer. med. Melanie<br />
Luppa, Universität Leipzig,<br />
habilitierte sich, und es wurde<br />
ihr die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Medizinische Psychologie<br />
und Public Health<br />
erteilt.<br />
Dr. med. Christian Meltendorf,<br />
Universität Halle-Wittenberg,<br />
habilitierte sich in<br />
dem Fach Augenheilkunde.<br />
Dr. med. Claas Philip Nähle,<br />
Universität Bonn, wurde die
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 751<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Radiologie erteilt.<br />
Dr. med. Dimitrios Pantelis,<br />
Universität Bonn, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Chirurgie erteilt.<br />
Dr. med. Sebastian Alexander<br />
Paus, Universität Bonn,<br />
wurde die Lehrbefugnis für<br />
das Fach Neurologie erteilt.<br />
Dr. med. Uwe Pöge, Universität<br />
Bonn, wurde die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Innere<br />
Medizin erteilt.<br />
PD Dr. med. Georg Pongratz,<br />
Universität Regensburg, habilitierte<br />
sich, und es wurde<br />
ihm die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Innere Medizin erteilt.<br />
Dr. rer. nat. Torsten Rahne,<br />
Universität Halle-Wittenberg,<br />
habilitierte sich in dem Fach<br />
Experimentelle und klinische<br />
Audiologie und Neurootologie.<br />
PD Dr. med. habil. Joerg Seeburger,<br />
Universität Leipzig,<br />
habilitierte sich, und es wurde<br />
ihm die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Herzchirurgie erteilt.<br />
Prof. Dr. rer. nat. Daniel<br />
Senkowski, Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf,<br />
hat einen Ruf an die Charité<br />
Berlin auf eine W2-Professur<br />
für Klinische Neuropsychologie<br />
angenommen.<br />
PD Dr. med. Karl-Michael<br />
Schebesch, Universität Regensburg,<br />
habilitierte sich,<br />
und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Neurochirurgie<br />
erteilt.<br />
Dr. med. Zaki Shaikhibrahim,<br />
Universität Bonn, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Molekulare Pathologie<br />
erteilt.<br />
PD Dr. Aglaja Stirn, Westklinikum<br />
Hamburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität zu<br />
Kiel auf eine W3-Stiftungsprofessur<br />
(auf 10 Jahre be-<br />
fristet) für Psychosomatische<br />
Akutmedizin erhalten.<br />
Dr. med. Jonel Trebicka,<br />
Universität Bonn, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fach<br />
Innere Medizin erteilt.<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Dietmar<br />
Ulrich, Erasmus MC Rotterdam/Niederlande,<br />
hat einen<br />
Ruf an die UMC St. Radboud,<br />
Nijmegen/Niederlande auf eine<br />
Professur für Plastische<br />
Chirurgie mit Leitung der<br />
Universitätsklinik für Plastische<br />
Chirurgie angenommen.<br />
PD Dr. Guido Wabnitz, Universität<br />
Heidelberg, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Immunologie erteilt.<br />
Dr. Sebastian Zeissig,<br />
UKSH, Campus Kiel, hat einen<br />
Ruf an die Universität<br />
zu Kiel auf eine Junior-Professur<br />
auf Zeit (mit tenure<br />
track) für Immunologische<br />
Aspekte intestinaler Barriereerkrankungen<br />
erhalten.<br />
Zahnheilkunde<br />
Dr. med. dent. Katrin Bekes,<br />
Universität Halle-Wittenberg,<br />
habilitierte sich in dem Fach<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.<br />
PD Dr. med. Dr. med. dent.<br />
Timo Dreiseidler, Universität<br />
zu Köln, habilitierte sich,<br />
und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde<br />
erteilt.<br />
PD Dr. med. dent. Reinhold<br />
Lang, Universität Regensburg,<br />
habilitierte sich, und es<br />
wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde erteilt.<br />
Ihre Meldung über Habilitationen<br />
und Berufungen<br />
können Sie auch per<br />
E-Mail an Marita Burkhardt<br />
senden:<br />
burkhardt@forschungund-lehre.de<br />
Das Portal zur<br />
wissenschaftlichen<br />
Karriere<br />
→ Aktuelle Informationen<br />
→ Ausschreibungen und Termine<br />
→ Netzwerken in der Community<br />
www.kisswin.de<br />
GEFÖRDERT VOM<br />
DURCHGEFÜHRT VOM
752 KARRIERE <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Impressum<br />
19. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes<br />
(43 Jahrgänge)<br />
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes<br />
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />
Deutscher Hochschulverband<br />
Präsident:<br />
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />
Vizepräsidenten:<br />
Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (1. Vizepräsident)<br />
Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.<br />
Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.<br />
Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.<br />
Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.<br />
Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.<br />
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80<br />
E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />
Internet: www.hochschulverband.de<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Kuratorium:<br />
Manfred Erhardt, Professor, Dr.; Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.;<br />
Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Dr.; Peter Heesen;<br />
Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.; Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.;<br />
Steffie Lamers; Franz Letzelter, Dr.; Reinhard Lutz, Dr.; Johannes Neyses, Dr.;<br />
Karl-Heinz Reith; Kurt Reumann, Dr.; Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr., Dr., Dr. h.c.;<br />
Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.; Andreas Schlüter, Professor, Dr.;<br />
Joachim Schulz-Hardt, Dr.; Hermann Josef Schuster, Dr.; Werner Siebeck;<br />
Margret Wintermantel, Univ.-Professor, Dr.<br />
Redaktion:<br />
Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,<br />
Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.<br />
Design-Konzept: Agentur 42, Mainz<br />
Titel-Foto: picsfive – Fotolia.com<br />
Grafik und Layout: Robert Welker<br />
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Vanessa Adam, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />
Sven Hendricks, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen Hochschulverband<br />
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband<br />
Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht<br />
in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.<br />
»Pronuntiatio sermonis in sexu masculino ad utrumque sexum plerumque porrigitur.«<br />
(Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 195)<br />
Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Verlag und Redaktion:<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
Tel.: (02 28) 902 66-15<br />
Fax: (02 28) 902 66-90<br />
E-Mail: redaktion@forschung-und-lehre.de<br />
Internet: www.forschung-und-lehre.de<br />
Druck:<br />
Saarländische Druckerei und Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen<br />
Bezugsgebühr:<br />
Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung<br />
des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.<br />
Bankverbindung:<br />
Commerzbank AG Bonn<br />
Kto.-Nr. 0 268 367 200 | BLZ 370 800 40<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39<br />
Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23<br />
Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn<br />
Fax: (0228) 902 66-90<br />
E-Mail: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />
Preisliste Nr. 41 vom 1.1.<strong>2012</strong><br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.<br />
Druckauflage:<br />
30.150 Exemplare (IVW 2/<strong>2012</strong>)<br />
Informationsservice<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> will den Lesern weitere Informationsquellen<br />
erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale<br />
(V-Scheck o. Überweisung auf Kto.-Nr. 0 268 367 200,<br />
BLZ 370 800 40, Dresdner Bank Bonn; angegebener Betrag<br />
incl. Portokosten) folgende Unterlagen:<br />
A 232 | Hochschulrahmengesetz<br />
i.d. Fassung vom 19. Januar<br />
1999, zuletzt geändert<br />
durch Art. 2 des Gesetzes vom<br />
12. April 2007, keine amtl.<br />
Fassung, 19 Seiten, 3,- €.<br />
A 290 | Gesetz zur Rückabwicklung<br />
des UniversitätsmedizingesetzesBaden-Württemberg<br />
(Anhörungsentwurf,<br />
Stand: 12.07.2011), 20 Seiten,<br />
3,- €.<br />
A 291 | Gesetz zur Abschaffung<br />
und Kompensation der<br />
Studiengebühren und Änderung<br />
anderer Gesetze Baden-<br />
Württemberg (Anhörungsentwurf,<br />
Stand: 22.09.2011) und<br />
Stellungnahme des DHV, 33<br />
Seiten, 4,50 €.<br />
A 295 | Gesetz zur Einführung<br />
einer Verfassten Studierendenschaft<br />
und zur Stärkung<br />
der akademischen Weiterbildung,Baden-Württemberg<br />
(Anhörungsentwurf), 53<br />
Seiten, 6,50 €.<br />
A 292 | Anhörungsentwurf<br />
zum KIT-Weiterentwicklungsgesetz<br />
und Stellungnahme des<br />
DHV (Stand: Okt./Dez.<br />
2011), 64 Seiten, 6,50 €.<br />
A 293 | Gesetzentwurf zur<br />
Änderung des Bayerischen<br />
Universitätsklinikagesetzes,<br />
Hochschulgesetzes, Hochschulpersonalgesetzes<br />
und<br />
Hochschulzulassungsgesetzes<br />
(Stand: 20.12.<strong>2012</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 25 Seiten,<br />
3,- €.<br />
A 287 | Gesetz zum Neuen<br />
Dienstrecht in Bayern vom<br />
5.08.2010, 171 Seiten, 8,- €.<br />
A 297 | Stellungnahme des<br />
DHV zur geplanten Schließung<br />
der BTU Cottbus und<br />
Neugründung einer „Energieuniversität“,<br />
Brandenburg,<br />
3 Seiten, kostenlos.<br />
A 289 | Entwurf einer Verordnung<br />
zum Neuerlass nebentätigkeitsrechtlicherVorschriften<br />
Hamburg (Stand:<br />
17.01.2011) und Stellungnahme<br />
des DHV, 31 S., 4,50 €.<br />
A 298 | Hessisches Professorenbesoldungsgesetz(Entwurf,<br />
Stand: 29.06.<strong>2012</strong>) und<br />
Stellungnahme des DHV, 41<br />
Seiten, 4,50 €.<br />
A 296 | Gesetz zur Änderung<br />
des Niedersächsischen<br />
Hochschulgesetzes (Anhörungsentwurf,<br />
Stand: 31.01.<br />
<strong>2012</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 16 Seiten, 3,- €.<br />
A 276 | Gesetzentwurf der<br />
Regierung des Saarlands zur<br />
Änderung des Universitätsgesetzes<br />
u.a. und Stellungnahme<br />
des DHV, 52 Seiten, 6,50 €.<br />
A 294 | Gesetzentwurf zur<br />
Änderung hochschulrechtlicher<br />
Bestimmungen Sachsen<br />
(Stand: 3.1.<strong>2012</strong>) und Stellungnahme<br />
des DHV, 46 Seiten,<br />
4,50 €.<br />
Bestellungen bitte an:<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>,<br />
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,<br />
Fax: 0228/9026680<br />
E-Mail: infoservice<br />
@forschung-und-lehre.de
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> NACHRUFE UND TRAUERANZEIGEN 753<br />
Nachrufe und Traueranzeigen in <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Rheinallee 18-20<br />
53173 Bonn<br />
Tel. 0228 / 902 66-23<br />
Fax 0228 / 902 66 90<br />
Nachruf Professor Dr. med. Wolfgang Roggendorf<br />
Am 31. Juli <strong>2012</strong> verstarb Prof. Dr. Wolfgang Roggendorf, Leiter der Abteilung für Neuropathologie<br />
im Pathologischen Institut der Julius-Maximilian-Universität Würzburg, im Alter von<br />
68 Jahren.<br />
Wolfgang Roggendorf wurde in München geboren und studierte Medizin<br />
in Mainz, Wien, Essen und Bonn. Nach seiner Promotion in Essen<br />
(Prof. H. Brettschneider und Prof. E. Kuwert), Weiterbildung zum Facharzt<br />
für Pathologie und Neuropathologie in Berlin (Prof. U. Gross und<br />
Prof. J. Cervos-Navarro) und einem einjährigen <strong>Forschung</strong>saufenthalt<br />
an der Washington University Medical School, Division of Neuropathology<br />
in St. Louis, Missouri, habilitierte er sich 1984 bei Prof. J. Cervos-<br />
Navarro. 1985 folgte er dem Ruf an das Institut für Hirnforschung der<br />
Universität Tübingen und übernahm dort die kommissarische Leitung<br />
nach der Emeritierung von Prof. J. Peiffer.<br />
1989 wurde Prof. Dr. Roggendorf auf die Professur für Neuropathologie an die Julius-Maximilian-<br />
Universität Würzburg berufen und gründete hier die Abteilung für Neuropathologie des Pathologischen<br />
Instituts, die er bis <strong>2012</strong> leitete. Er hat mit Geschick und Ausdauer die Hürden des Aufbaus<br />
der Abteilung genommen und im Laufe der Jahre die Neuropathologie in Würzburg zu einer<br />
angesehenen akademischen Institution entwickelt.<br />
Im Zentrum der <strong>Forschung</strong>stätigkeit von Prof. Dr. Roggendorf standen die Hirntumoren und die<br />
degenerativen Veränderungen des Nervensystems. Dabei hat er sich auf die kindlichen Ependymome<br />
fokussiert und deren prognostische Merkmale molekularpathologisch definiert. Hierdurch<br />
gelingt es heute, diese Tumoren eindeutig zu charakterisieren. Auf dem Gebiet der neurodegenerativen<br />
Erkrankungen des Zentralnervensystems standen europaweite Verbundprojekte im Mittelpunkt<br />
seines Interesses. Mit molekularen Analysen und Standardisierungsprotokollen wurden die<br />
grundlegenden Voraussetzungen für derzeit noch laufende <strong>Forschung</strong>svorhaben am menschlichen<br />
Gewebe entwickelt.<br />
Herr Prof. Dr. Roggendorf begegnete Kollegen und Mitarbeitern gleichermaßen mit Würde und<br />
großem Respekt, aber auch mit geistreichem Humor und Herzlichkeit. Vielen bleibt er als herausragender<br />
akademischer <strong>Lehre</strong>r, exzellenter diagnostischer Neuropathologe und vorbildlicher<br />
Wissenschaftler im Gedächtnis.<br />
Sein persönliches Interesse an Kunst und Musik war Gegenstand vieler interessanter Gespräche<br />
und Kontakte. Denen, die ihn näher kannten, bleibt er vorrangig als liebenswerter und zugewandter<br />
Mensch in dankbarer Erinnerung.<br />
Dr. Camelia-Maria Monoranu, Prof. H.K. Müller-Hermelink, Würzburg
DAS KARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Nachwuchswissenschaftler/in<br />
des Jahres <strong>2012</strong><br />
academics zeichnet jährlich den/die Nachwuchswissenschaftler/in<br />
aus, der/die durch herausragendes<br />
Engagement, zukunftsweisende Ideen oder<br />
beispielhaftes Handeln Wissenschaft und <strong>Forschung</strong><br />
nachhaltig positiv beeinflusst hat.<br />
Die wissenschaftliche Fachrichtung ist unerheblich.<br />
Es gilt eine Altersbeschränkung von 35 Jahren bei<br />
Bewerbungsschluss. Der Preis ist mit 2.000 € dotiert<br />
und wird nicht zweckgebunden vergeben.<br />
Vorschläge und Selbstbewerbungen werden bis<br />
zum 30. September <strong>2012</strong> entgegengenommen.<br />
Alle Informationen finden Sie unter:<br />
www.academics.de/nachwuchspreis
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 755<br />
Stellenmarkt<br />
Veranstaltungen<br />
Stiftungen | Preise<br />
Professuren<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Applied Microeconomics – W2-Professur (Universität Bonn) .........759<br />
Applied Microeconomics – W3-Professur (Universität Bonn) .........759<br />
Betriebswirtschaftslehre: Technologie- und Innovationsmanagement<br />
(Technische Universität Darmstadt) ........................................769<br />
Corporate Governance and Capital Markets Law<br />
(Technische Universität München)..........................................................................760<br />
Economics of Energy Markets (Technische Universität München).......763<br />
Finance (Universität Bonn) .......................................................................................759<br />
Interkulturalität und Mehrsprachigkeit (Universität Göttingen) .......775<br />
Investment, Finance and Risk Management in Energy<br />
Markets (Technische Universität München) .....................................................763<br />
Moraltheologie (Universität Salzburg).................................................................769<br />
Öffentliches Recht: Verwaltungsrecht, Infrastrukturrecht<br />
und Umweltrecht (Universität Tübingen) .....................................................769<br />
Ökonometrie (Universität zu Kiel)........................................................................766<br />
Popularmusik (Universität Siegen)........................................................................759<br />
Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie oder ein<br />
anderes strafrechtliches Nebengebiet (Universität Tübingen) ........778<br />
Volkswirtschaftslehre, insb. Mikroökonomik (Universität Bonn)..758<br />
Naturwissenschaften | Medizin<br />
Agricultural Production and Resource Economics<br />
(Technische Universität München)..........................................................................761<br />
Angewandte Mathematik (Universität zu Köln) ..........................................756<br />
Anorganische Chemie (Universität Paderborn) .............................................770<br />
Bodenchemie mit Pedologie (Universität Hohenheim).............................770<br />
Computational Biology (Technische Universität München).......................762<br />
Computational Interface Chemistry (Universität Paderborn) ..............767<br />
Cyber Trust (Technische Universität München)..................................................764<br />
Dermatologie und Venerologie (Universitätsmedizin Rostock).............758<br />
Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen<br />
(Universität Witten/Herdecke)..................................................................................765<br />
Electrical converters, machines and drives<br />
(Freie Universität Bozen) ...........................................................................................766<br />
Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik<br />
(Wilhelm Büchner Hochschule ) .............................................................................771<br />
Geriatrie (Donau-Universität Krems) .....................................................................776<br />
Geomorphologie und Bodenkunde<br />
(Karlsruher Institut für Technologie) ......................................................................775<br />
Governance in International Agribusiness<br />
(Technische Universität München)..........................................................................761<br />
Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin<br />
(Universitätsmedizin Rostock)..................................................................................777<br />
Lebensmitteltechnologie (Beuth Hochschule für Technik Berlin) ...........767<br />
Mathematische Optimierung (Technische Universität Braunschweig) ..777<br />
Mechanics of machines (Freie Universität Bozen)........................................766<br />
Naturheilkunde – Stiftungsprofessur (Universitätsmedizin Rostock)..774<br />
Pharmakologie (Universität Frankfurt)................................................................768<br />
Praktische Informatik (Wilhelm Büchner Hochschule) ..............................772<br />
Recyclingmaschinen (Technische Universität Freiberg) ................................773<br />
Sensorik und messtechnische Systeme (Universität Wuppertal) .......757<br />
Software Engineering (Universität Ulm)..........................................................765<br />
Sportwissenschaft – Neurophysiologie sportlicher<br />
Bewegungen (Universität Innsbruck)...............................................................757<br />
Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen<br />
(Universität Stuttgart) .................................................................................................768<br />
Stochastik und Anwendungen (Universität Stuttgart)..............................773<br />
Theoretical Physics: Condensed Matter Theory<br />
(Technische Universität München)..........................................................................760<br />
Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Externes Rechnungswesen (Universität der Bundeswehr München)......774<br />
Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin<br />
Mathematik mit der fachlichen Ausrichtung Algebra<br />
und Zahlentheorie (Technische Universität Darmstadt) ..........................758<br />
Verwaltung | Management | Fachkräfte<br />
Büroleiter/in (Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen – SRzG)...779<br />
Facharzt/Fachärztin für Laboratoriumsmedizin<br />
(Medizinische Hochschule Hannover)....................................................................779<br />
Fachdidaktik (Geschichte oder Sozialkunde/Politik oder<br />
Geographie) oder Schulpädagogik<br />
(Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung) .......................779<br />
Präsidentin/Präsident (Technische Universität Darmstadt) ........................780<br />
Referent/-in für Öffentlichkeitsarbeit (Universität Hannover)............780<br />
Theologische Referentin/Theologischer Referent<br />
(Evangelische Kirche in Deutschland – EKD)......................................................781<br />
Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs<br />
Wiss. Mitarbeiter/in im Bereich Populäre Musik<br />
(Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) ..................................781<br />
Wiss. Mitarbeiter/in mit Lehrtätigkeit (Universität Frankfurt)...........782<br />
Wiss. Mitarbeiter/innen (Technische Universität Hamburg-Harburg).....782<br />
Wiss. Mitarbeiter/in / Post-doc (LMU München) ....................................782<br />
Wissenschaftspreise<br />
<strong>Forschung</strong>spreis 2013 (Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung)....................725<br />
Freiburger Förderpreise (Deutsches Literaturarchiv Marbach) .................705<br />
Hochschullehrer/in des Jahres (Deutscher Hochschulverband)............727<br />
Nachwuchswissenschaftler/in des Jahres <strong>2012</strong><br />
(academics.de – Das Karriereportal der Wissenschaft von<br />
DIE ZEIT und <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>).........................................................................754
756 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Förderer der Wissenschaft<br />
Call for Posters (RWTH Aachen und IMA ZLW IfU) .....................................729<br />
Emeritierte und pensionierte Hochschullehrerinnen und<br />
-lehrer aller Fachrichtungen für Gastdozenturen an<br />
Hochschulen weltweit (Stiftungsinitiative Johann Gottfried Herder) ....778<br />
Friede Springer Doctoral Scholarships<br />
(HHL Leipzig Graduate School of Management –<br />
Center for Advanced Studies in Management CASiM) .......................................778<br />
Marbach-Stipendium / Suhrkamp-Stipendium /<br />
C.H. Beck-Stipendium / Hermann Broch Fellowship /<br />
DVjs-Stipendium / Norbert-Elias-Stipendium /<br />
Udo-Keller-Stipendium / Stipendien für Magister-,<br />
Master- und Staatsexamenskandidaten<br />
(Deutsches Literaturarchiv Marbach) .....................................................................705<br />
Stipendienprogramm 2013 für Postdoktoranden<br />
und Juniorprofessoren (Daimler und Benz Stiftung) ........Umschlagseite 2<br />
Veranstaltungen<br />
5. NRW Nano-Konferenz (NRW Wissenschaftsministerium,<br />
Stadt Dortmund und NMW.NRW).................................................................................711<br />
Exploring Virtuality <strong>2012</strong> (RWTH Aachen).........................................................729<br />
Preisverleihung – 5. Studentenwerkspreis für besonderes<br />
soziales Engagement 2011/<strong>2012</strong><br />
(Deutsches Studentenwerk)...............................................................................................737<br />
Seminarveranstaltungen <strong>2012</strong>/2013<br />
(ZEW Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH) .............................729<br />
STELLENANZEIGEN | PREISE<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8 | <strong>2012</strong><br />
Bewerbungsfrist<br />
läuft noch bis:<br />
Alte Geschichte (Universität Tübingen) ...........................................30.09.12<br />
Agribusiness-Management (Universität Bonn)..........................11.09.12<br />
Animal Evolution and Ecology (TU München).......................14.09.12<br />
Bekanntmachung bzgl. Büro für Technikfolgenabschätzung<br />
(Deutscher Bundestag) ..............................................17.09.12<br />
Bonn Junior Fellows (Universität Bonn) .......................................15.10.12<br />
Celtic Studies (Universität Bonn)........................................................28.09.12<br />
Digitale und audiovisuelle Medien<br />
(Universität Bayreuth)..............................................................................10.10.12<br />
Elektrische Energietechnik (Hochschule Offenburg)...............06.09.12<br />
English – Medieval Studies (Universität Bonn) ........................28.09.12<br />
Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt<br />
Allgemeine Pädagogik (Universität Siegen) .............................10.09.12<br />
Experimentalphysik – Festkörperphysik<br />
(Universität Bonn) ....................................................................................30.09.12<br />
Geothermie (Technische Universität München und GFZ).............15.09.12<br />
Lebensmittelsensorik (Universität Hohenheim) ..........................30.09.12<br />
Neuere deutsche Literatur: Literatur- und<br />
Kulturgeschichte/Historische Semantik<br />
(Universität Siegen)...................................................................................09.09.12<br />
Neuere deutsche Literatur: Poetik und Pragmatik<br />
literarischer Kommunikation (Universität Siegen).............09.09.12<br />
Neuere Deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft<br />
(Universität Bonn) ....................................................................................28.09.12<br />
Numerische Simulation (Universität Bonn) ................................15.10.12<br />
Politische Wissenschaft, Politische Psychologie<br />
(Universität Mannheim) ..........................................................................07.09.12<br />
Physik, Mathematik sowie technische Anwendungen<br />
auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
(Hochschule Offenburg) ..............................06.09.12<br />
Rektorin/Rektor (Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe)....28.09.12<br />
Sales Management (EBS Universität für Wirtschaft und Recht)..15.09.12<br />
Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik<br />
(Universität der Bundeswehr München)..............................................15.09.12<br />
Solarenergie (Universität Bayreuth)....................................................05.09.12<br />
Strukturmechanik der Flugzeugtriebwerke<br />
– Stiftungsprofessur (Universität Stuttgart)...............................05.10.12<br />
Theoretical Physics: Theory of Complex Biosystems<br />
(TU München) ...........................................................................................15.10.12<br />
Vizepräsidentin/Vizepräsident (Universität Paderborn)........12.09.12<br />
Werkstoffkunde (Universität Paderborn) .........................................30.09.12<br />
Wirtschaftsprüfung (Universität Bayreuth) ....................................15.10.12<br />
PROFESSUREN<br />
Am Mathematischen Institut in der Math.-Nat.-Fakultät der Universität zu<br />
Köln ist zum 01.04.2013 eine<br />
Professur (W3)<br />
für Angewandte Mathematik<br />
zu besetzen.<br />
Im Rahmen eines Generationenwechsels möchte das Mathematische Institut seine Kompetenzen<br />
auf dem Gebiet der Numerischen Mathematik und des Wissenschaftlichen Rechnens<br />
erneuern und verstärken. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird eine starke, durch<br />
das bisherige Wirken untermauerte Bereitschaft erwartet, sich mit Anwendungen in anderen<br />
Wissenschaftsfeldern intensiv zu befassen und kooperative Projekte durchzuführen.<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in einem Gebiet der Numerischen Mathematik und des<br />
Wissenschaftlichen Rechnens in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> hervorragend ausgewiesen ist und eine<br />
erfolgreiche Einwerbung kompetitiver Drittmittel vorweisen kann. Es wird gebeten, die Anwendungsbezüge<br />
der eigenen <strong>Forschung</strong>sarbeiten in der Bewerbung darzustellen.<br />
Die Universität zu Köln möchte die fruchtbare Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für<br />
Algorithmen und wissenschaftliches Rechnen (Fraunhofer SCAI) weiter intensivieren. Mit<br />
der Kooperation kann im gegenseitigen Interesse die Leitung einer Abteilung im Fraunhofer<br />
Institut SCAI verbunden werden.<br />
Zu den Aufgaben der Professur gehört eine engagierte Beteiligung an den Lehraufgaben und<br />
Serviceveranstaltungen des Mathematischen Instituts sowie an der akademischen Selbstverwaltung.<br />
In der <strong>Lehre</strong> gilt dies insbesondere in Bezug auf Lehrveranstaltungen aus dem<br />
Bereich der Numerischen Mathematik und an der Beteiligung der Studiengänge in Wirtschaftsmathematik.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind exzellente wissenschaftliche Leistungen und pädagogische<br />
Eignung.<br />
Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind besonders willkommen. Schwerbehinderte<br />
Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen werden ausdrücklich<br />
erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung<br />
bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe<br />
überwiegen.<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Wissenschaftlicher Werdegang,<br />
Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Urkunden über akademische Prüfungen<br />
und Ernennungen) - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden werden - bis<br />
12.10.<strong>2012</strong> an den Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultät der<br />
Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln.<br />
www.uni-koeln.de<br />
Universität<br />
zu Köln
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 757<br />
Hamburger Wissenschaftspreis<br />
Ausschreibung 2013: Demenzforschung<br />
(Akademie der Wissenschaften in Hamburg) .....................................31.10.12<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 7 | <strong>2012</strong><br />
Application of Simulation Technology in<br />
Manufacturing Engineering (Universität Stuttgart).............15.09.12<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 6 | <strong>2012</strong><br />
Felix-Wankel-Tierschutz-<strong>Forschung</strong>spreis <strong>2012</strong><br />
(Veterinärwissenschaftliches Department der<br />
Tierärztlichen Fakultät der LMU München).......................................30.09.12<br />
Internationaler Holberg-Gedenkpreis 2013<br />
(Ludvig Holberg-Gedenkstiftung)..........................................................15.09.12<br />
Am Institut für Sportwissenschaft der Fakultät für Psychologie und<br />
Sportwissenschaft der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist die<br />
Stelle einer/ eines<br />
Universitätsprofessorin/ Universitätsprofessors für<br />
SPORTWISSENSCHAFT -<br />
NEUROPHYSIOLOGIE<br />
SPORTLICHER BEWEGUNGEN<br />
in Form eines unbefristeten, privatrechtlichen Arbeitsverhältnisses mit der Universität<br />
zu besetzen.<br />
AUFGABEN sind vor allem:<br />
Vertretung des Faches in seiner ganzen Breite<br />
Untersuchung neuronaler Korrelate, die mit akuter und chronischer Anpassung an<br />
sportliche Bewegungen verbunden sind<br />
Übernahme bzw. Neuetablierung von Lehrveranstaltungen zur Neurophysiologie<br />
der Bewegung<br />
ANSTELLUNGSERFORDERNISSE sind vor allem:<br />
Abgeschlossene inländische oder gleichwertige ausländische Hochschulbildung,<br />
einschlägige Lehrbefugnis (Habilitation) oder gleichzuhaltende Leistung, Publikationen<br />
in internationalen referierten Fachzeitschriften, Nachweis der Einbindung in die<br />
internationale <strong>Forschung</strong>, ausgeprägte didaktische Fähigkeiten, Erfahrung in der<br />
Einwerbung von <strong>Forschung</strong>smitteln.<br />
Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck strebt eine Erhöhung des Frauenanteiles<br />
an und lädt deshalb qualifizierte Frauen zur Bewerbung ein. Frauen werden bei gleicher<br />
Qualifikation vorrangig aufgenommen.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (v. a. Lebenslauf, Schriftenverzeichnis (jede<br />
Veröffentlichung ist mit Impactfaktor (2011) und Zitationsanzahl zu versehen),<br />
Beschreibung abgeschlossener, laufender und geplanter <strong>Forschung</strong>stätigkeiten, die<br />
fünf wichtigsten Arbeiten) müssen bis 1. Oktober <strong>2012</strong> jedenfalls in elektronischer Form<br />
bei der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Fakultäten Servicestelle, Standort<br />
Innrain 52f, A-6020 Innsbruck (fss-innrain52f@uibk.ac.at) eingelangt sein. Die<br />
Papierform ist optional.<br />
Für diese Position ist eine Einreihung in die Verwendungsgruppe A1 des<br />
Kollektivvertrages für ArbeitnehmerInnen der Universitäten und ein Mindestentgelt von<br />
€ 4.571,20/Monat (14 mal) vorgesehen. Ein in Abhängigkeit von Qualifikation und<br />
Erfahrung höheres Entgelt und die Ausstattung der Professur sind Gegenstand von<br />
Berufungsverhandlungen. Darüber hinaus bietet die Universität zahlreiche attraktive<br />
Zusatzleistungen (http://www.uibk.ac.at/universitaet/zusatzleistungen/) .<br />
Die verbindliche Langfassung (veröffentlicht im Mitteilungsblatt vom 01.08.<strong>2012</strong>) sowie<br />
Informationen über den laufenden Stand des Verfahrens finden Sie unter:<br />
http://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/innrain52f/<br />
berufungen_habilitationen/berufungen.html#Psych.-Sport<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann Märk<br />
R e k t o r<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5 | <strong>2012</strong><br />
BKK Innovationspreis Gesundheit <strong>2012</strong><br />
(BKK Landesverband Hessen) ...............................................................31.10.12<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 4 | <strong>2012</strong><br />
Geisteswissenschaften im Archiv – Stipendien für<br />
Master- und Staatsexamenskandidaten<br />
(Deutsches Literaturarchiv Marbach).....................................................30.09.12<br />
Harkness Fellowships in Health Care Policy<br />
and Practice (The Commonwealth Fund) ...........................................19.11.12<br />
Karl-Christ-Preis für Alte Geschichte<br />
(Universität Bern/Universität Frankfurt a.M./Universität Mainz) .31.10.12<br />
„Forschen und Studieren mit Perspektive“<br />
Die Bergische Universität Wuppertal ist eine moderne, dynamische und for-<br />
<br />
linien in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Gemeinsam stellen sich hier mehr als 18.000<br />
Forschende, <strong>Lehre</strong>nde und Studierende den Herausforderungen in den Bereichen<br />
Gesellschaft, Kultur, Bildung, Ökonomie, Technik, Natur und Umwelt.<br />
Im Fachbereich E - Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik ist<br />
zum 01.10.2013<br />
eine Universitätsprofessur für Sensorik<br />
und messtechnische Systeme<br />
Bes.-Gruppe: W 3 BBesG (gem. § 36 HG)<br />
zu besetzen.<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in mehreren der folgenden Themengebiete<br />
wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen ist:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die zukünftigen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der Stelleninhaberin oder des Stellen-<br />
<br />
<br />
<br />
werbung<br />
und Leitung von <strong>Forschung</strong>sprojekten erwartet.<br />
In der <strong>Lehre</strong> wird eine intensive Beteiligung in allen einschlägigen Bachelor-<br />
<br />
<br />
<br />
erachtet.<br />
<br />
<br />
der zukünftige Stelleninhaber mitwirkt.<br />
Der vollständige Ausschreibungstext einschließlich der Einstellungsvor-<br />
<br />
Kennziffer: P12005<br />
Bewerbungen sind mit Lebenslauf, Zeugniskopien, Schriftenverzeichnis und<br />
<br />
<br />
<br />
Wuppertal.<br />
<br />
werden.<br />
<br />
<br />
<br />
Bewerbungsfrist: 21.09.<strong>2012</strong>
758 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Im Fachbereich Mathematik ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Juniorprofessur W1 für Mathematik<br />
mit der fachlichen Ausrichtung Algebra<br />
und Zahlentheorie<br />
(Kenn.-Nr. 328)<br />
zu besetzen.<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in der <strong>Forschung</strong> auf einem<br />
aktuellen Gebiet der Algebra und Zahlentheorie durch eine hervor -<br />
ragende Dissertation und weitere Veröffentlichungen ausgewiesen ist.<br />
Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen des<br />
Fachbereichs und Aktivitäten in der Drittmitteleinwerbung werden<br />
erwartet.<br />
Zu den Aufgaben der Professur gehört eine angemessene Beteiligung<br />
an der <strong>Lehre</strong> des Fachbereichs. Dies erfordert neben der wissenschaftlichen<br />
Qualifikation auch besondere didaktische Fähigkeiten.<br />
Bewerberinnen und Bewerber müssen ein Hochschulstudium erfolgreich<br />
absolviert haben und promoviert sein. Es gelten ferner die<br />
Einstellungsvoraussetzungen des § 64 HHG.<br />
Die Promotionszeit und die Beschäftigungsphase als wissenschaft -<br />
liche/r Mitarbeiter/in soll insgesamt sechs Jahre nicht überschreiten.<br />
Die Einstellung erfolgt in einem Beamten- oder Angestelltenverhältnis<br />
auf Zeit nach W1 BBesG. Das Beschäftigungsverhältnis ist zunächst auf<br />
drei Jahre befristet. Nach erfolgter Zwischenevaluation über die<br />
Bewährung als Hochschullehrer/in kann es um weitere drei Jahre<br />
verlängert werden.<br />
Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils<br />
der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,<br />
sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der<br />
Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei<br />
gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />
Schriftenverzeichnis, Angaben über bisherige Lehrtätigkeiten<br />
und wissenschaftliche Aktivitäten) unter Angabe der o. g. Kenn-Nummer<br />
an den Dekan des Fachbereichs Mathematik, Schlossgartenstr. 7,<br />
64289 Darmstadt zu richten.<br />
Bewerbungsfrist: 04.10.<strong>2012</strong><br />
Standardformate<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
1/6 Seite 1/4 Seite 1/3 Seite 1/2 Seite 1/1 Seite<br />
388,00 € 585,00 € 781,00 € 1.170,00 € 2.204,00 €<br />
Die Veröffentlichung Ihrer Anzeige unter www.academics.de ist im Preis inbegriffen.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 759<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Neue Wege finden<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Medizinische Spitzenforschung in Göttingen –<br />
in den Neurowissenschaften, der Herz-Kreislaufforschung, der Onkologie.<br />
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität, Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen, Telefon 0551 - 39-0, www.universitaetsmedizin-goettingen.de
760 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy<br />
by a comprehensive tenure track system. Based on best international<br />
standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENU-<br />
RE TRACK offers quality-oriented academic career options for high-potential<br />
young scholars, from the appointment as Assistant Professor<br />
through a permanent position as Associate Professor and on to Full<br />
Professor.<br />
The TUM School of Management invites applications for the<br />
Tenure Track Assistant Professorship<br />
»Corporate Governance<br />
and Capital Markets Law«<br />
initially pay-scale grade W2, to be filled as soon as possible.<br />
We are looking for an excellent junior researcher with a high potential<br />
for developing an internationally recognized research agenda in the<br />
laws of Corporate Governance and Capital Markets. The successful<br />
candidate will be a legal scholar with a German law degree, will have<br />
demonstrated international experience preferably in Common Law Systems<br />
outside of Europe, and is expected to conduct research and teaching<br />
in the following areas:<br />
Law of corporations in both, Civil Law as well as Common Law systems,<br />
with a special emphasis on the law of corporate officers and<br />
directors as part of corporate governance,<br />
Law of capital markets in both, Civil Law as well as Common Law<br />
systems, including IP-related aspects, e. g. the securitization of IP,<br />
The role and management of intellectual assets in entrepreneurial<br />
finance.<br />
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the<br />
final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level. Tenure<br />
evaluation may be initiated after a minimum of three years only in<br />
exceptional cases, justified by extraordinarily outstanding achievements<br />
or in regard of particularly strategic significance in shaping the university’s<br />
profile.<br />
Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral<br />
phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as<br />
well as substantial international experience. Family leave will be taken<br />
into consideration.<br />
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected<br />
to develop an independent and vigorous research program. Furthermore,<br />
candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate<br />
teaching and in supervising PhD students.<br />
Teaching assignments include courses in the subject area and the basic<br />
courses offered by the department as well as courses for other academic<br />
TUM departments. Prerequisites for this position are a university degree,<br />
a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional<br />
academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG).<br />
The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors.<br />
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />
TUM is pursuing the strategic goal of substantially increasing<br />
the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative<br />
action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications<br />
by women as well as by all others who can bring additional diversity<br />
dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference<br />
will be given to disabled candidates with essentially the same<br />
qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for<br />
dual career couples and families.<br />
Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates,<br />
credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />
courses taught, presentation of research and teaching strategies, thirdparty<br />
funding, recommendation letters from 3 leading international academics,<br />
names and addresses of at least 3 potential peer-reviewers)<br />
should be submitted by November 15th, <strong>2012</strong> to:<br />
Dean of TUM School of Management<br />
Technische Universität München<br />
Arcisstr. 21, 80333 München, Germany<br />
E-Mail: dekanat@wi.tum.de<br />
The TUM Department of Physics invites applications for a<br />
Full Professorship<br />
»Theoretical Physics:<br />
Condensed Matter Theory«<br />
Pay-scale grade W3, to be filled as soon as possible.<br />
We are looking for a scholar of distinction with a high international reputation<br />
in Theoretical Physics: Condensed Matter Theory. The successful<br />
candidate should have demonstrated an internationally recognized research<br />
program as well as outstanding academic records and is expected<br />
to perform cutting-edge research focused on the theory of electronic<br />
correlations in solids. Close interaction with local collaborative research<br />
activities in this field such as the Excellence Cluster “Nanosystems<br />
Initiative Munich” or the Collaborative Research Centers “Quantum<br />
Information Processing in Solid State Systems” (SFB 631) and “From<br />
Electronic Correla-tions to Functionality” (SFB/TR 80) is expected. It is<br />
assumed that the successful candidate will interact closely with existing<br />
theoretical and experimental groups in the greater Munich area.<br />
A proven ability to attract competitive national and international funding<br />
is expected.<br />
In addition to providing strong, committed leadership and inspiration in<br />
research, the candidate will also be expected to actively contribute to<br />
the ongoing development of the university’s research and teaching program,<br />
support the promotion of young scientists and participate in university<br />
boards and committees.<br />
Teaching assignments include courses in the subject area and the basic<br />
courses offered by the department as well as courses for other academic<br />
TUM departments. Prerequisites for this position are a university degree,<br />
a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional<br />
academic achievements. Candidates for this position should be aged 51<br />
or under at the time of appointment. The ability to teach in English is a<br />
prerequisite for TUM Professors.<br />
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />
TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative<br />
action employer, TUM explicitly encourages nominations of and<br />
applications from women as well as from all others who would bring additional<br />
diversity dimensions to the university’s research and teaching<br />
strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially<br />
the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides<br />
support for dual career couples and families.<br />
Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates,<br />
credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />
courses taught, and presentation of research and teaching strategies,<br />
names and addresses of at least 3 references) should be submitted by<br />
October 15th, <strong>2012</strong> to:<br />
Dekan des Physik-Departments<br />
Technische Universität München<br />
James-Franck-Straße<br />
85748 Garching, Germany<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Die nächsten<br />
Erscheinungstermine:<br />
Ausgabe 10/<strong>2012</strong> 28. September <strong>2012</strong><br />
Ausgabe 11/<strong>2012</strong> 31. Oktober <strong>2012</strong>
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 761<br />
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international<br />
standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers quality-oriented academic career<br />
options for high-potential young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate<br />
Professor and on to Full Professor.<br />
The TUM Center of Life and Food Sciences Weihenstephan invites applications for the<br />
Tenure Track Assistant<br />
Professorship<br />
» Governance in International<br />
Agribusiness «<br />
BayWa Endowed Professorship; initially pay-scale grade W2, to<br />
be filled as soon as possible.<br />
We are looking for an excellent junior scientist with a high potential<br />
for developing an internationally recognized research agenda<br />
in the field of governance and/or institutional economics applied<br />
to agribusiness. The successful candidate is expected to conduct<br />
research and teaching on the role of international organizations,<br />
global enterprises, company strategies and organization, intercultural<br />
management and/or corporate social responsibility.<br />
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation<br />
in the final year, the candidate is tenured on an Associate<br />
Professor level. Tenure evaluation may be initiated after a minimum<br />
of three years only in exceptional cases, justified by extraordinarily<br />
outstanding achievements or in regard of particularly<br />
strategic significance in shaping the university’s profile.<br />
Eligible candidates have established a strong track record in the<br />
postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal<br />
aptitude as well as substantial international experience. Family<br />
leave will be taken into consideration.<br />
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected<br />
to develop an independent and vigorous research program.<br />
Furthermore, candidates should be committed to excellence<br />
in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD<br />
students.<br />
Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by the department as well as courses for other<br />
academic TUM departments. Prerequisites for these positions are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university<br />
level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). Candidates for these positions should<br />
be aged 51 or under at the time of appointment. The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors.<br />
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations<br />
of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s<br />
research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The<br />
TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families.<br />
Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates, credentials, list of publications including 3 selected reprints,<br />
list of courses taught, and presentation of research and teaching strategies, names and addresses of at least 3 references) should be<br />
submitted by September 30th, <strong>2012</strong> to:<br />
Dean of TUM Center of Life and Food Sciences Weihenstephan<br />
Technische Universität München<br />
Alte Akademie 8, 85350 Freising-Weihenstephan, Germany<br />
E-Mail: dekanat@wzw.tum.de<br />
Full Professorship<br />
» Agricultural Production and<br />
Resource Economics «<br />
Pay-scale grade W3, commencing in October 2013.<br />
We are seeking for a scholar of distinction with a high international<br />
reputation in agricultural production and resource economics.<br />
The successful candidate will have demonstrated an internationally<br />
recognized research program as well as outstanding academic<br />
records and is expected to perform cutting-edge research in<br />
a relevant field in agricultural business economics. A proven ability<br />
to attract competitive national and international funding is expected.<br />
Active participation in the Research Department of Agricultural<br />
Economics, the newly founded Hans Eisenmann-Centre for Agriculture,<br />
active participation in collaborative research projects, and<br />
cooperation with the TUM School of Management is highly appreciated.<br />
In addition to providing strong, committed leadership and inspiration<br />
in research, the candidate will also be expected to actively<br />
contribute to the ongoing development of the university’s research<br />
and teaching program, support the promotion of young<br />
scientists and participate in university boards and committees.
762 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international standards<br />
and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers quality-oriented academic career options for high-potential<br />
young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate Professor and on to Full Professor.<br />
The TUM Department of Informatics invites applications for a<br />
Tenure Track Assistant Professorship »Computational Biology«<br />
initially pay-scale grade W2to be filled as soon as possible.<br />
We are looking for an excellent junior scientist with a high potential for<br />
developing an internationally recognized research agenda in the field of<br />
Computational Biology. The successful candidate is expected to conduct<br />
research and teaching in Computational Biology/Bioinformatics.<br />
Applicants will have a substantial track record of comprehensive<br />
knowledge and experience in this field and will have developed methods<br />
in collaboration with experimental biologists. Important research<br />
contribution in computational biology are expected, for example for methods<br />
that support high-throughput experiments (NextGen Sequencing,<br />
Proteomics, Genomics, personalized health, and studies about variations<br />
in human and related species), methods based on machine learning,<br />
data mining, algorithmic bioinformatics, algorithmic optimization,<br />
and the optimization of complex systems in computational biology.<br />
The scholar will contribute to teaching on the Bachelor and Master level<br />
of the Bioinformatics study section realized by BioInformatics Munich, a<br />
network bringing together the expertise in bioinformatics at several research<br />
institutions in Munich (TUM, LMU, GSF, MPI). Additional contributions<br />
to the study sections of the Department of Informatics are also<br />
expected. The active desire for interdisciplinary work within the different<br />
departments and centers of the TUM and its clinics are an essential criterion<br />
for the selection.<br />
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in<br />
the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level.<br />
Tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years only<br />
in exceptional cases, justified by extraordinarily outstanding achievements<br />
or in regard of particularly strategic significance in shaping the<br />
university’s profile.<br />
Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral<br />
phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as<br />
well as substantial international experience. Family leave will be taken<br />
into consideration.<br />
Cartoon: Meissner<br />
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected<br />
to develop an independent and vigorous research program. Furthermore,<br />
candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate<br />
teaching and in supervising PhD students.<br />
Teaching assignments include courses in the subject area and the basic<br />
courses offered by the department as well as courses for other academic<br />
TUM departments. Prerequisites for this position are a university<br />
degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional<br />
academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10<br />
BayHSchPG). The ability to teach in English is a prerequisite for TUM<br />
Professors.<br />
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />
TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative<br />
action employer, TUM explicitly encourages nominations of and<br />
applications from women as well as from all others who would bring additional<br />
diversity dimensions to the university’s research and teaching<br />
strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially<br />
the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides<br />
support for dual career couples and families.<br />
Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates,<br />
credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />
courses taught, presentation of research and teaching strategies, thirdparty<br />
funding, recommendation letters from 3 leading international academics,<br />
names and addresses of at least 3 potential peer-reviewers)<br />
should be submitted by November 15, <strong>2012</strong> to:<br />
Dean of Department of Informatics<br />
TechnischeUniversität München<br />
Boltzmannstr. 3<br />
85748 Garching, Germany<br />
E-Mail: bewerbung.dekanat@in.tum.de<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 763<br />
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international<br />
standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers quality-oriented academic career<br />
options for high-potential young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate<br />
Professor and on to Full Professor.<br />
The TUM School of Management invites applications for the<br />
Tenure Track Assistant<br />
Professorship<br />
» Economics of Energy Markets «<br />
Initially pay-scale grade W2, to be filled as soon as possible.<br />
We are looking for an excellent junior scientist with a high potential<br />
for developing an internationally recognized research agenda<br />
in the field of energy economics. The successful candidate<br />
should pursue research projects that contribute to our understanding<br />
and the further development of energy markets, in particular<br />
in the areas of elec-tricity and gas. An emphasis on the regulation<br />
in these markets will be appreciated.<br />
Experience in interdisciplinary research is expected, as our new professors should collaborate closely with colleagues from the TUM<br />
School of Management as well as with researchers from TUM’s engineering and natural science department. Special assignments<br />
connected to the position encompass the integration of management and technology, the associated bridge building activities within<br />
the university, the development of international collaboration in research and teaching, and the transfer of academic knowledge into<br />
practice. A proven ability to attract competitive national and international funding is expected.<br />
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the final year, candidates are tenured on an Associate Professor<br />
level. Tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years only in exceptional cases, justified by extraordinarily outstanding<br />
achievements or in regard of particularly strategic significance in shaping the university’s profile.<br />
Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude<br />
as well as substantial international experience. Family leave will be taken into consideration.<br />
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected to develop an independent and vigorous research program.<br />
Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD students.<br />
Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by the department as well as courses for<br />
other academic TUM departments. Prerequisites for these positions are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university<br />
level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). The ability to teach in English is a<br />
prerequisite for TUM Professors.<br />
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations<br />
of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s<br />
research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The<br />
TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families.<br />
Applications accompanied by supporting documentation (CV, certificates, credentials, list of publications including 3 selected reprints,<br />
list of courses taught, presentation of research and teaching strategies, third-party funding, recommendation letters from 3 leading international<br />
academics, names and addresses of at least 3 potential peer-reviewers) should be submitted by November 15th, <strong>2012</strong> to:<br />
Dean of TUM School of Management<br />
Technische Universität München<br />
Arcisstr. 21<br />
80333 München, Germany<br />
E-Mail: dekanat@wi.tum.de<br />
Tenure Track Assistant<br />
Professorship<br />
»Investment, Finance and<br />
Risk Management in Energy Markets«<br />
Initially pay-scale grade W2, to be filled as soon as possible.<br />
We are looking for an excellent junior scientist with a high potential<br />
for developing an internationally recognized research agenda<br />
in the field of investment, finance, and risk management in energy<br />
markets. The research agenda could for example include operational,<br />
investing or financing decisions in energy companies or<br />
energy markets, valuation of energy related products or firms, or<br />
the modeling of energy prices or energy derivatives.
764 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
The TUM Department of Informatics invites applications for a<br />
Full Professorship »Cyber Trust«<br />
(Endowed Chair of Deutsche Post<br />
gemeinnützige Gesellschaft für sichere und vertrauliche Kommunikation im Internet mbh – DI.VSI)<br />
pay-scale grade W3, to be filled as soon as possible.<br />
The position is limited to a duration of 6 years.<br />
We are looking for a scholar of distinction with a high international repu- In addition to providing strong, committed leadership and inspiration in<br />
tation in Cyber Trust. The successful candidate will have demonstrated research, the candidate will also be expected to actively contribute to<br />
an internationally recognized research program as well as outstanding the ongoing development of the university’s research and teaching pro-<br />
academic records and is expected to perform cutting-edge research in gram, support the promotion of young scientists and participate in uni-<br />
Cyber Trust. A proven ability to attract competitive national and internaversity boards and committees.<br />
tional funding is expected.<br />
Teaching assignments include courses in the subject area and the ba-<br />
Organizations and corporations are increasingly dependent on informasic courses offered by the department as well as courses for other acation<br />
and communication technology (ICT), creating demand for new demic TUM departments. Prerequisites for this position are a university<br />
scientific and technological advances in order to increase the security degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and addi-<br />
and reliability of ICT systems in a verifiable and controllable manner. tional academic achievements. Candidates for this position should be<br />
Furthermore, the measurement, quantification, and management of aged 51 or under at the time of appointment. The ability to teach in<br />
risks associated with the use of ICT systems requires an interdisciplina- English is a prerequisite for TUM Professors.<br />
ry approach. In order to address the topics, the Faculty of Computer<br />
Science at the TU München is offering an endowed professorship position<br />
for Cyber Trust (W3).<br />
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments,<br />
TUM has been pursuing the strategic goal of substantially<br />
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affir-<br />
The main focus of the position will be to research new methods and mative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and<br />
technology for the increased security and reliability of ICT systems, brid- applications from women as well as from all others who would bring adging<br />
social, engineering, and business (risk management) aspects in orditional diversity dimensions to the university’s research and teaching<br />
der to manage associated risks. We are looking for candidates with a strategies. Preference will be given to disabled candidates with essenti-<br />
strong background in one or more of the following fields:<br />
ally the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provi-<br />
Security and Risk Management: expertise in the tools and procesdes<br />
support for dual career couples and families.<br />
ses involved in modeling risk in complex networked systems, risk Applications accompanied by supporting documentation (CV, certifica-<br />
assessment, and security metrics<br />
tes, credentials, list of publications including 3 selected reprints, list of<br />
Identity and Trust Management: expertise in methods and tools courses taught, and presentation of research and teaching strategies,<br />
for the development of trust in networked systems and the ma- names and addresses of at least 3 references) should be submitted by<br />
nagement of online identities (e.g. in social networks)<br />
October 15, <strong>2012</strong> to:<br />
Privacy Enhancing Technologies: expertise in the privacy by design<br />
philosophy for internet-based applications (e.g., SmartGrid,<br />
SmartHome, and anonymous and automatic filtering techniques)<br />
Dean of Department of Informatics<br />
Technische Universität München<br />
Boltzmannstr. 3<br />
Security Analytics: expertise in the automated extraction and pro- D-85748 Garching (Germany)<br />
per handling of security-relevant information from large databases E-Mail: bewerbung.dekanat@in.tum.de<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Was wäre der Fortschritt<br />
ohne Wissenschaft<br />
Was wäre die Wissenschaft<br />
ohne <strong>Forschung</strong><br />
Was wäre die <strong>Forschung</strong><br />
ohne <strong>Lehre</strong>
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 765<br />
An der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke ist zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt die<br />
Universitätsprofessur<br />
für Didaktik und Bildungsforschung<br />
im Gesundheitswesen<br />
zu besetzen.<br />
Die Professur (W2-äquivalent) ist am gleichnamigen Institut an der Fakultät<br />
für Gesundheit angesiedelt.<br />
Die Universität Witten/Herdecke wurde als erste private Universität in<br />
Deutschland im Jahr 1982 gegründet. Die Studiengänge der Fakultät für<br />
Gesundheit (Humanmedizin, Zahnmedizin, BA/MA Pflegewissenschaft,<br />
BA/MA Psychologie, MA Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen,<br />
weitere berufsbegleitende MA-Studiengänge) zeichnen sich<br />
durch problemorientiertes Lernen, große Praxisnähe und Patientenorientierung,<br />
differenzierte Auswahlverfahren, Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung<br />
sowie durch intensive studentische Partizipation aus.<br />
Die Fakultät verfügt über ein leistungsfähiges Studiendekanat sowie<br />
Netzwerke kooperierender Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen.<br />
Damit bietet sie ideale Voraussetzungen für die wissenschaftliche<br />
Bearbeitung von Fragen der Ausbildung und des Innovationstransfers<br />
im Gesundheitssystem.<br />
Zu den Aufgaben des Universitätsprofessors/der Universitätsprofessorin<br />
gehören:<br />
- die didaktische Weiterentwicklung der <strong>Lehre</strong> und der Assessmentprozesse<br />
in der Ausbildung,<br />
- die Implementierung innovativer didaktischer Konzepte in der beruflichen<br />
Weiter- und Fortbildung sowie in der Patientenedukation,<br />
- die wissenschaftliche Bearbeitung von systematischen Implementierungswegen,<br />
- die Förderung eines interprofessionellen Dialogs in den Gesundheitsberufen,<br />
- die Stärkung der Fakultät als lernende Organisation,<br />
- die Evaluation der vorgenannten Konzepte im Rahmen von gesundheitsberuflichen<br />
Bildungsforschungsprojekten.<br />
Die Einbindung in das universitäre „Interdisziplinäre Zentrum für Versorgungsforschung“<br />
und die Beteiligung am übergeordneten <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />
der Fakultät „Integrative und personalisierte Gesundheitsversorgung“<br />
werden erwartet.<br />
Berufungsvoraussetzungen sind die Habilitation oder eine gleichwertige<br />
wissenschaftliche Leistung. Mit breiter Erfahrung in der Entwicklung<br />
neuer Lehr- und Lernwege verfolgt die Fakultät für Gesundheit auch in<br />
Zukunft innovative, modellhafte und interdisziplinäre Ausbildungs- und<br />
<strong>Forschung</strong>skonzepte. Mit der Besetzung der o.g. Professur erwarten wir<br />
deshalb eine Persönlichkeit, die<br />
methodisch-didaktische Kompetenz einbringt,<br />
international publiziert,<br />
Vernetzung in der Lehrforschung sowie erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen<br />
aufweist,<br />
zum wissenschaftlichen Brückenbau zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen<br />
und Departments beiträgt und<br />
mit großem Engagement das besondere Gestaltungspotenzial einer<br />
Universität in nicht-staatlicher Trägerschaft zu nutzen vermag.<br />
Ihre Bewerbung mit tabellarischem Lebenslauf, Zeugnissen, Publikationsliste<br />
sowie Nachweisen bisheriger Lehraktivität und Drittmitteleinwerbung<br />
richten Sie bitte in elektronischer Form bis zum 30.09.<strong>2012</strong> an den<br />
Dekan der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke,<br />
Herrn Prof. Dr. med. Stefan Wirth, Alfred-Herrhausen-Str. 50,<br />
D-58448 Witten. Bitte schicken Sie uns Ihre Unterlagen in einem PDF-<br />
Dokument und fügen Sie Ihrer Bewerbung das Bewerbungs-Formblatt<br />
der Fakultät für Gesundheit als gesonderte PDF-Datei bei.<br />
Das Formblatt können Sie beim Dekanat unter der Adresse<br />
anke.berke@uni-wh.de anfordern.<br />
In der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik ist<br />
vorbehaltlich der Zustimmung des Wissenschaftsministeriums,<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W3-Professur für Software Engineering<br />
(mit Leitungsfunktion)<br />
zu besetzen.<br />
Der/Die Bewerber/in soll auf einem oder vorzugsweise mehreren der<br />
folgenden Gebiete international hervorragend ausgewiesen sein:<br />
– Programmiersprachen, Spezifikationsformalismen und -methoden<br />
(einschließlich formale Semantik)<br />
– Grundlagen und fortgeschrittene Methoden zur Software-Sicherheit<br />
– formal fundierte Prüfmethoden für Software (wie etwa rechnergestützte,<br />
interaktive Verifikation, Model Checking, Deduktion und<br />
Theorembeweisen)<br />
– Modellbasierte Entwicklung und Modelltransformation<br />
– integrierte, formal fundierte Entwicklungsmethoden<br />
Im Zusammenhang mit diesen Grundlagenthemen sind ein starker<br />
Anwendungsbezug und Erfahrungen bei der Umsetzung dieser Methoden<br />
in der Praxis erwünscht.<br />
Strukturell ist die W3-Professur dem Institut für Programmiermethodik<br />
und Compilerbau zugeordnet. Entsprechend steht ihre Ausrichtung in<br />
enger Verbindung zu den <strong>Forschung</strong>sthemen des Instituts. Starke inhaltliche<br />
Anknüpfungspunkte bestehen darüber hinaus zu verschiedenen<br />
<strong>Forschung</strong>sthemen anderer Informatik-Institute sowie zu Themen der<br />
aktuellen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte der Fakultät.<br />
In der <strong>Lehre</strong> vertritt die W3-Professur den Bereich Software Engineering,<br />
insbesondere im Rahmen des Schwerpunktmoduls Software Engineering<br />
im gleichnamigen Bachelor-Studiengang sowie in verschiedenen Vertiefungsmodulen<br />
in den Bachelor- und Master-Studiengängen Informatik<br />
und Medieninformatik. Außerdem wird eine angemessene Beteiligung<br />
an der Grundlagenausbildung in den Studiengängen der Fakultät, didaktische<br />
Qualität und eine angemessene Beteiligung an der akademischen<br />
Selbstverwaltung erwartet.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche<br />
Leistungen (§ 47 LHG).<br />
Die Universität Ulm strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
nachdrücklich um ihre Bewerbung.<br />
Die Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind in gedruckter<br />
und elektronischer Form (PDF) bis zum 15. September <strong>2012</strong> an den Dekan<br />
der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik der Universität<br />
Ulm, James-Franck-Ring, 89081 Ulm, (E-Mail: in.dekanat@uni-ulm.de)<br />
zu richten. Bitte geben Sie auf dem Briefumschlag oder im Betreff<br />
der E-Mail die Kennziffer 64 an. Es wird darum gebeten, den Kurzfragebogen<br />
zur Selbstauskunft (steht unter http://www.uni-ulm.de/in/<br />
fakultaet/aktuelles/stellenangebote.html<br />
zum Download bereit) auszufüllen und<br />
den Bewerbungsunterlagen beizufügen.<br />
Schwerbehinderte werden bei entsprechender<br />
Eignung vorrangig eingestellt.<br />
Zertifikat seit 2008<br />
audit familiengerechte<br />
hochschule
766 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
W3-Professur für Ökonometrie<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
05.10.<strong>2012</strong><br />
<br />
<br />
What characterises the Free University of Bozen-Bolzano (Italy) is its trilingualism<br />
and its international atmosphere. With its 5 faculties, 18 Bachelor,<br />
Master and PhD programmes and about 3500 students, this<br />
young independent university acts as a bridge between the Germanand<br />
Italian-speaking world.<br />
The Faculty of Science and Technology at the Free University of Bozen-Bolzano<br />
intends to fill tenured full and associate positions in following<br />
scientific areas<br />
Full or associate professorship<br />
Mechanics of machines (ING-IND/13)<br />
Associate professorship<br />
Electrical converters, machines and drives (ING-IND/32)<br />
More details under:<br />
www.unibz.it/en/organisation/vacancies/tenuredprofessors/calls<br />
Admission requirements:<br />
Candidates are admitted if they are in possession of: successful completion<br />
of academic studies at an institute of higher education, pedagogical<br />
aptitude, Ph.D./doctorate and postdoctoral qualification. Candidates<br />
should prove they represent their fields in teaching/research at an internationally<br />
approved standard. In addition, the knowledge of two of the<br />
three teaching languages (German, Italian and English) at the Free University<br />
of Bolzano-Bozen, is highly desired.<br />
According to Italian law, candidates who already hold an equivalent academic<br />
position at a foreign University are qualified for a “direct call” and<br />
are invited to submit an expression of interest.<br />
The appointment is made, according to Italian law, as a tenured public<br />
employee.<br />
The Free University of Bozen-Bolzano aims to increase the proportion of<br />
women in research and teaching positions and therefore explicitly encourages<br />
female scientists to submit their expressions of interest.<br />
Please send your expressions of interest, together with the usual documents<br />
(detailed curriculum vitae, a list of publications, indication of focus<br />
of the research and research projects, a short description of courses<br />
taught, teaching evaluations, a statement of the current academic position)<br />
by mail or e-mail to the Free University of Bozen-Bolzano, Faculty<br />
of Science and Technology, attn. Prof. Massimo Tagliavini, Universitätsplatz<br />
5, 39100 Bozen<br />
e-mail: DeanofScienceandTech@unibz.it<br />
Expressions of interest will be considered from now until 31st October,<br />
<strong>2012</strong> and shortlisted candidates will be invited for interview.<br />
Further Information about the Faculty of Science and Technology at<br />
the Free University of Bozen-Bolzano (Italy) can be found on the Faculty’s<br />
website www.unibz.it/en/sciencetechnology<br />
Ich will lernen!<br />
Weltweit wachsen rund 100 Millionen Kinder<br />
ohne Schulbildung auf. Doch nur wer lernt,<br />
die Welt zu verstehen und für sich selbst zu sorgen,<br />
ist vor Armut und Ausbeutung geschützt.<br />
Geben Sie Kindern die Chance<br />
auf Bildung – mit Ihrer Spende!<br />
www.tdh.de
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 767<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
JOBS // AKTUELLES // KARRIERETIPPS<br />
Finden Sie Ihre<br />
persönliche Erfolgsformel<br />
In der Fakultät für Naturwissenschaften – Department Chemie im Bereich Technische<br />
und Makromolekulare Chemie – ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
folgende Professur zu besetzen:<br />
Universitätsprofessur (W 2)<br />
für das Fachgebiet „Computational Interface Chemistry“<br />
Für die W 2-Professur wird eine Persönlichkeit gesucht, die insbesondere auf<br />
einem Gebiet der Festkörpergrenzflächen international ausgewiesen ist.<br />
Erwartet wird, dass die zukünftigen <strong>Forschung</strong>sthemen die bestehenden Akti-<br />
vitäten der Technischen und Makromolekularen Chemie des Departments Chemie<br />
sinnvoll ergänzen. Eine Mitarbeit an dem wissenschaftlichen Schwerpunkt Korre-<br />
lation von Struktur und Reaktivität anorganischer und organischer Grenzflächen<br />
funktioneller Materialien – angesiedelt zwischen Physik, Chemie und Werk-<br />
stoffwissenschaften – ist erwünscht. Methodisch sollten skalenübergreifende<br />
Ansätze im Vordergrund stehen, die die DFT-basierten Methoden der Physik im<br />
Bereich der Materialforschung sinnvoll erweitern.<br />
Zum Aufgabengebiet der Professur gehört die Beteiligung an der <strong>Lehre</strong> im<br />
Bachelor- und Masterstudium der Studiengänge Chemie und Chemieingenieurwesen.<br />
Eine hohe Motivation und didaktisches Geschick im Bereich der <strong>Lehre</strong><br />
wird daher erwartet.<br />
Wir bieten erstklassige <strong>Forschung</strong>s- und Lehrbedingungen sowie eine sehr gute<br />
existierende Vernetzung zwischen theoretisch und experimentell arbeitenden<br />
Gruppen.<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
§ 36 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4 HG NW in der Fassung vom 31.10.2006 (abgeschlossenes<br />
Hochschulstudium, pädagogische Eignung, einschlägige Promotion und zusätzliche<br />
wissenschaftliche Leistungen).<br />
Die Universität Paderborn strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen als Hochschullehrerinnen<br />
an und fordert daher qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
zur Bewerbung auf. Frauen werden gem. LGG bei gleicher Eignung,<br />
Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in<br />
der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die<br />
Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des<br />
Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (bitte auch in elektronischer Form an<br />
dekan-nw@upb.de) sind unter Angabe der Kennziffer 1372 bis zum 18.10.<strong>2012</strong><br />
zu richten an den:<br />
Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften<br />
Universität Paderborn<br />
Warburger Str. 100<br />
33098 Paderborn<br />
www.upb.de<br />
DAS KARRIEREPORTAL FÜR WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
768 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Hochschulen<br />
im<br />
Blick<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Universität Tübingen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Foto: Friedhelm Albrecht, Universität Tübingen
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 769<br />
An der Paris-Lodron-Universität Salzburg<br />
ist am Fachbereich Praktische Theologie<br />
der Kath.-Theol. Fakultät mit 1. Oktober<br />
2013 die unbefristete<br />
Universitätsprofessur für „Moraltheologie“<br />
zu besetzen. Die Professorin/der Professor soll das Fach Moraltheologie in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vertreten. Die <strong>Lehre</strong> betrifft alle theologischen Studienrichtungen<br />
(Diplomstudium „Katholische Fachtheologie“, Bachelor- und<br />
Masterstudium „Katholische Religionspädagogik“, Lehramtsstudium „Unterrichtsfach<br />
Katholische Religion“, Doktoratsstudium „Katholische Theologie“).<br />
Sie umfasst den Bereich der Allgemeinen und Speziellen Moraltheologie sowie<br />
die Spirituelle Theologie. Neben den zentralenThemen der Fundamentalmoral<br />
sind die methodischen Grundfragen theologischer Ethik in Auseinandersetzung<br />
mit der philosophischen Ethik einzubeziehen sowie der Austausch<br />
mit den Humanwissenschaften und die Offenheit für außertheologische<br />
ethische Diskurse zu gewährleisten. Erwartet wird die Bereitschaft zur<br />
interdisziplinären Zusammenarbeit in Fachbereich, Fakultät und Universität,<br />
konkret zur Partizipation an der fakultären <strong>Forschung</strong>splattform und am Fakultätsschwerpunkt<br />
„Theologie interkulturell und Studium der Religionen“<br />
(vgl. Entwicklungsplan der Kath.-Theol. Fakultät <strong>2012</strong>-2015) sowie zur Mitwirkung<br />
an der Ethikkommission der Universität Salzburg. Wünschenswert<br />
sind vertiefte Kompetenzen in einzelnen Bereichen der Angewandten Ethik.<br />
Die Aufnahme erfolgt unbefristet in Vollzeitbeschäftigung nach den Bestimmungen<br />
des UG 2002 und des Angestelltengesetzes sowie des Kollektivvertrages<br />
für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Universitäten/<br />
Verwendungsgruppe A 1. Die Überzahlung des kollektivvertraglichen Mindestentgelts<br />
von € 4.571,20 brutto ist vorgesehen.<br />
Bewerbungen mit einer Darstellung der beabsichtigten Lehr- und <strong>Forschung</strong>sziele<br />
sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnis der<br />
Publikationen, Lehrveranstaltungen und <strong>Forschung</strong>sprojekte etc.) an den<br />
Rektor der Universität Salzburg, Herrn Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger,<br />
zu richten und bis zum 12. Oktober <strong>2012</strong> (Poststempel) der Serviceeinrichtung<br />
Personal, Kapitelgasse 4, 5020 Salzburg, zu übersenden. Eine digitale<br />
Version der Bewerbungsunterlagen ist zusätzlich auf CD beizulegen.<br />
Den Volltext der Ausschreibung finden Sie auf der Homepage der Universität<br />
Salzburg: https://online.uni-salzburg.at/plus_online/wbMitteilungsblaetter.<br />
display?pNr=153973<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
2. Quartal <strong>2012</strong><br />
Verbreitete Auflage: 29.882<br />
IVW geprüft<br />
Juristische<br />
Fakultät<br />
An der Juristischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen ist zum 1. Oktober 2013 eine<br />
W 3 - Professur für Öffentliches Recht:<br />
Verwaltungsrecht, Infrastrukturrecht und Umweltrecht<br />
zu besetzen. Eine einschlägige Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie<br />
nachgewiesene didaktische Eignung werden vorausgesetzt. Erwartet wird die Mitarbeit in der<br />
<strong>Lehre</strong> im Pflichtfachbereich und im Schwerpunktbereich „Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur<br />
und Umwelt“ sowie im Nebenfach- und LL.M.-Studiengang. Erwünscht ist die Befassung mit dem<br />
Infrastrukturrecht sowohl aus planungs- als auch aus regulierungsrechtlicher Perspektive.<br />
Die Universität Tübingen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />
Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis 28. September <strong>2012</strong> erbeten an die<br />
Dekanin der Juristischen Fakultät, Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen.<br />
Im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der<br />
Technischen Universität Darmstadt ist zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt eine<br />
Universitätsprofessur W3 für<br />
Betriebswirtschaftslehre: Technologieund<br />
Innovationsmanagement (Kenn.-Nr. 309)<br />
zu besetzen.<br />
Der/Die Stelleninhaber/in soll durch exzellente <strong>Forschung</strong>sbeiträge im<br />
Bereich Technologie- und Innovationsmanagement ausgewiesen sein.<br />
Die <strong>Forschung</strong>saktivitäten der Professur sollen insbesondere Beiträge<br />
zum <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt des Fachbereichs „Innovation & Wachstum“<br />
umfassen. Erfahrungen in der interdisziplinären <strong>Forschung</strong> und in<br />
der Einwerbung von größeren Drittmittelbeträgen sind erwünscht.<br />
Er/Sie soll in dem Fach Technologie- und Innovationsmanagement in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> vor allem in der Ausbildung der Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschafts -<br />
informatik im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
sowie bei den universitätsübergreifenden Angeboten für die Ingenieurstudiengänge<br />
mitwirken.<br />
Neben einer hervorragenden Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit<br />
wird auch eine entsprechende pädagogische Eignung vorausgesetzt.<br />
Wünschenswert ist eine internationale Ausrichtung.<br />
Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis<br />
mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die<br />
W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung<br />
verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem<br />
Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt<br />
werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61<br />
und 62 Hessisches Hochschulgesetz.<br />
Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils<br />
der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,<br />
sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der<br />
Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei<br />
gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen, insbesondere Lebenslauf,<br />
Schriftenverzeichnis, Übersicht über die bisherige Lehrtätigkeit<br />
(inklusive <strong>Lehre</strong>valuationen) und Darstellung wissenschaftlicher<br />
Aktivitäten unter Angabe der o.g. Kenn-Nummer, bevorzugt per E-Mail<br />
an dekanat@wi.tu-darmstadt.de, Dekan des Fachbereichs Rechts- und<br />
Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Dirk Schiereck, Technische<br />
Universität Darmstadt, Hochschulstr. 1, 64289 Darmstadt zu senden.<br />
Bewerbungsfrist: 30.09.<strong>2012</strong><br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Die nächsten<br />
Anzeigenschlusstermine:<br />
Ausgabe 10/<strong>2012</strong> 19. September <strong>2012</strong><br />
Ausgabe 11/<strong>2012</strong> 22. Oktober <strong>2012</strong>
770 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
<strong>2012</strong> - GEMEINSAM WACHSEN<br />
In der Fakultät Agrarwissenschaften ist zum Wintersemester<br />
2013/14 am Institut für Bodenkunde und Standortslehre die<br />
W3-Professur für Bodenchemie<br />
mit Pedologie<br />
zu besetzen.<br />
Der/die neue Stelleninhaber/in soll sich mit der Aufklärung<br />
von abiotischen chemischen Prozessen in landwirtschaftlich<br />
genutzten Böden auf unterschiedlichen Skalen befassen. Er/<br />
Sie muss in modernen Verfahren der chemischen Analytik<br />
ausgewiesen sein. In der <strong>Lehre</strong> sind neben der Bodenchemie<br />
die Grundlagen der Bodenwissenschaften gemeinsam mit den<br />
anderen bodenwissenschaftlichen Professuren abzudecken.<br />
Die Mitarbeit in den interdisziplinären wissenschaftlichen Zentren<br />
der Universität Hohenheim wird erwartet.<br />
Die Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen<br />
sowie pädagogische Eignung sind Voraussetzung für die<br />
Berufung. Die Ausstattung der Professur bietet für eine W3-<br />
Erstberufung attraktive Bedingungen.<br />
Da die Universität ihren Anteil an Wissenschaftlerinnen<br />
erhöhen möchte, sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht.<br />
Die ausgeschriebene Stelle steht unbefristet zur Verfügung.<br />
Bei der ersten Berufung in ein Professorenamt behält<br />
sich die Universität die Einstellung auf Probe vor. Bei gleicher<br />
Eignung werden Schwerbehinderte bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum<br />
7. Oktober <strong>2012</strong> an den Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften<br />
der Universität Hohenheim, 70593 Stuttgart, zu richten.<br />
www.uni-hohenheim.de<br />
Ohne<br />
<strong>Forschung</strong><br />
kein<br />
Fortschritt<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
In der Fakultät für Naturwissenschaften – Department Chemie – ist zum Wintersemester<br />
2013/14 eine<br />
Universitätsprofessur (W 2)<br />
für Anorganische Chemie<br />
zu besetzen. Die künftige Stelleninhaberin/Der künftige Stelleninhaber soll in<br />
der <strong>Lehre</strong> das Gebiet der Anorganischen Chemie in den Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
für Studierende im Haupt- und Nebenfach, insbesondere auch<br />
im Lehramt, in angemessener Breite vertreten.<br />
Ihre/Seine wissenschaftlichen Aktivitäten sollen in einem zukunftsträchtigen<br />
Gebiet der Anorganischen Chemie liegen. Von der Bewerberin/dem Bewerber<br />
wird erwartet, dass sie/er den Schwerpunkt „Synthese und Struktur“ des Depart-<br />
ments Chemie sinnvoll ergänzt, nationale und internationale Kooperationen<br />
pflegt und erweitert, sowie Drittmittel einwirbt. Mit dieser Ausrichtung sollen<br />
die in Paderborn vorhandenen departments-, fakultäts- und universitätsüber-<br />
greifenden <strong>Forschung</strong>saktivitäten verstärkt werden. Wünschenswert sind insbe-<br />
sondere <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte im Bereich moderner Untersuchungsmethoden<br />
unter Verwendung von Synchrotronstrahlung oder im Bereich moderner Funktionsmaterialien.<br />
Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird erwartet, dass sie<br />
eine erfolgreiche einschlägige <strong>Forschung</strong>stätigkeit durch Projekte und Publikationen<br />
nachweisen können.<br />
Einstellungsvoraussetzungen: § 36 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4 HG NW in der Fassung<br />
vom 31.10.2006 (abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung,<br />
Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen).<br />
Die Universität Paderborn strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen als Hoch-<br />
schullehrerinnen an und fordert daher qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
zur Bewerbung auf. Frauen werden gem. LGG bei gleicher Eignung,<br />
Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in<br />
der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die<br />
Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des<br />
Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum 15.10.<strong>2012</strong> unter<br />
Angabe der Kennziffer 1413 erbeten an den:<br />
Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften<br />
Prof. Dr. Torsten Meier<br />
Universität Paderborn<br />
Warburger Str. 100<br />
33098 Paderborn<br />
www.upb.de
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 771<br />
Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 5 000 Studierenden Deutschlands<br />
größte private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Mecha tro nik,<br />
Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende,<br />
interdisziplinäre Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich<br />
anerkannt, gehört zur Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte<br />
im Fernstudium.<br />
Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
eine<br />
Professur und Leitung des Fachbereichs<br />
Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik<br />
Ihre Aufgaben<br />
Aufbau des Fachbereiches Energie-/Umwelt-/Verfahrenstechnik über die Entwicklung,<br />
Akkreditierung und Einführung marktgerechter Studiengänge<br />
Management des Studienbetriebs, Sicherstellung einer optimalen Betreuung unserer<br />
Studierenden<br />
Pflege und Weiterentwicklung des Netzwerks von Studienleitern, Autoren, Dozenten und<br />
Tutoren<br />
Evaluation und Qualitätssicherung<br />
Vertretung des Fachbereichs in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong><br />
Intensivierung der Zusammenarbeit mit Unternehmen, Hochschulen und Verbänden<br />
Mitwirkung an der Selbstverwaltung der Hochschule<br />
Fachliche Anforderungen<br />
Abgeschlossenes Hochschulstudium in den Ingenieurwissenschaften bzw.<br />
der Verfahrenstechnik<br />
Berufserfahrung in der chemischen Verfahrenstechnik<br />
Einschlägige Promotion<br />
Mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb des<br />
Hochschulbereichs<br />
Pädagogische und hochschuldidaktische Kompetenzen, Erfahrungen in der <strong>Lehre</strong><br />
Organisations- und Prozessstärke<br />
Hohes Maß an Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein<br />
Ausgeprägte Kundenorientierung<br />
Sehr gute analytische und strategische Fähigkeiten<br />
Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in<br />
einer innovativen Hochschule, ein attraktives Gehalt, ansprechende Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />
und überzeugende soziale Leistungen.<br />
Interessiert?<br />
Dann möchten wir Sie gerne kennenlernen. Bitte senden Sie Ihre aussagefähigen Bewerbungs unterlagen<br />
unter Angabe des nächstmöglichen Einstellungstermins an:<br />
Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule<br />
Prof. Dr. Johannes Windeln<br />
Ostendstraße 3 . 64319 Pfungstadt bei Darmstadt<br />
Praesident@wb-fernstudium.de<br />
www.wb-fernstudium.de
772 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Die 1997 gegründete Wilhelm Büchner Hochschule ist heute mit über 5 000 Studierenden Deutschlands größte<br />
private Hochschule für Technik. In den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Mechatronik, Maschinenbau,<br />
Wirtschaftsingenieurwesen und Technologiemanagement bieten wir berufsbegleitende, interdisziplinäre<br />
Studiengänge an. Die in Pfungstadt bei Darmstadt ansässige Hochschule ist staatlich anerkannt, gehört zur<br />
Klett Gruppe und ist führend auf dem Gebiet der innovativen Studienkonzepte im Fernstudium.<br />
Vor dem Hintergrund unseres dynamischen Wachstums besetzen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt die nachfolgend<br />
ausgeschriebene Professur.<br />
Zu den Aufgaben als Professorin/Professor an der Wilhelm Büchner Hochschule gehören in erster Linie die hervorragende<br />
Vertretung des jeweiligen Fachs in der <strong>Lehre</strong>, die Erstellung von Lehrmaterialien für das Fernstudium, die<br />
Durchführung der Prüfungsvorbereitung und die tutorielle Betreuung der Studierenden. Ferner wirken Sie mit bei<br />
der Entwicklung und Akkreditierung neuer Studiengänge, übernehmen Aufgaben im Studienbetrieb und in der<br />
angewandten <strong>Forschung</strong>.<br />
Professur „Praktische Informatik“<br />
Mit Ihrem abgeschlossenen Hochschulstudium und Ihrer Promotion in der Informatik oder einer vergleichbaren<br />
Studienrichtung nehmen Sie im Bereich der praktischen Informatik ein breites Aufgabenspektrum wahr. Der Schwerpunkt<br />
Ihrer Tätigkeiten liegt in den Fachgebieten Datenstrukturen und Algorithmen, Programmierung (insbesondere<br />
C/C++, C# und Java), Software Engineering und Datenbanken.<br />
Wir suchen das Gespräch mit Ihnen, wenn Sie über eine ausgeprägte Serviceorientierung verfügen, Ihnen die Arbeit<br />
mit Studierenden große Freude bereitet und Sie idealerweise den Einsatz moderner Hochschuldidaktik bereits<br />
praktiziert haben. Ebenso wichtig ist uns Ihre Fähigkeit, Prozesse zu steuern und in Ihrem Verantwortungsbereich<br />
strukturiert und zielorientiert vorzugehen. Weiter erwarten wir ein hohes Maß an Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein,<br />
Teamfähigkeit und die Bereitschaft zu interdisziplinärem Arbeiten.<br />
Vorausgesetzt werden mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs.<br />
Wir erwarten die Bereitschaft zur Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung der Hochschule.<br />
Wir bieten Ihnen eine Herausforderung mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben in einer innovativen<br />
Hochschule, eine leistungsorientierte und attraktive Vergütung, ansprechende Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />
und überzeugende soziale Leistungen.<br />
Interessiert?<br />
Dann möchten wir Sie gerne kennenlernen. Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe des<br />
nächstmöglichen Einstellungstermins an:<br />
Präsident der Wilhelm Büchner Hochschule<br />
Prof. Dr. Johannes Windeln<br />
Ostendstraße 3, 64319 Pfungstadt<br />
Praesident@wb-fernstudium.de<br />
www.wb-fernstudium.de
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 773
774 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Es geht auch<br />
effektiver<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
An der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften ist<br />
zum 1. Oktober 2013 folgende Professur zu besetzen:<br />
W1-Juniorprofessur für Externes Rechnungswesen<br />
Die Professur ist eingebettet in das Institut für Controlling, Finanzund<br />
Risikomanagement, das sich bislang aus vier Professuren<br />
zusammensetzt. Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber hat das<br />
Fachgebiet Rechnungswesen sowohl aus nationaler, als auch aus internationaler<br />
Perspektive in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> zu vertreten und soll<br />
durch einschlägige Publikationen in diesem Fachgebiet ausgewiesen<br />
sein; zudem wäre eine weitere Schwerpunktsetzung im Umfeld des<br />
Rechnungswesens, wie zum Beispiel Corporate Governance oder<br />
Auditing, wünschenswert.<br />
ln der <strong>Lehre</strong> sollen von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber<br />
grundlegende und weiterführende Veranstaltungen zum Externen<br />
Rechnungswesen in den Bachelor- und Master-Studiengängen<br />
der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften<br />
angeboten werden. Erwartet werden zudem die Bereitschaft zur<br />
Einwerbung von Drittmitteln und die Beteiligung an der universitären<br />
Selbstverwaltung.<br />
<br />
<br />
im Trimestersystem zu Bachelor- und/oder Master-Abschlüssen führt.<br />
<br />
Anteile des integralen Begleitstudiums studium plus ergänzt.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung und eine besondere Befähigung zu<br />
wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die herausragende<br />
Qualität einer Promotion nachgewiesen wird. Sofern vor oder nach<br />
der Promotion eine Beschäftigung als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
oder als wissenschaftliche Mitarbeiterin erfolgt ist, sollen Promotionsund<br />
Beschäftigungsphase zusammen nicht mehr als sechs Jahre<br />
betragen haben. Die Einstellung erfolgt, sofern kein privatrechtliches<br />
Dienstverhältnis begründet wird, im Beamtenverhältnis auf Zeit für<br />
die Dauer von drei Jahren. Nach positiver Evaluierung ist eine<br />
Verlängerung um weitere drei Jahre vorgesehen.<br />
Die Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Professorinnen an<br />
und fordert deshalb ausdrücklich Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung<br />
auf. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei<br />
<br />
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum<br />
20. Oktober <strong>2012</strong> als vertrauliche Personalsache an den<br />
Dekan der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften<br />
der Universität der Bundeswehr München, 85577 Neubiberg.
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 775<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
2. Quartal <strong>2012</strong><br />
Verbreitete Auflage: 29.882<br />
IVW geprüft
776 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
><br />
Donau-Universität Krems<br />
Universität für Weiterbildung<br />
Die Donau-Universität Krems stellt sich der gesellschaftlichen Herausforderung lebenslangen Lernens: Gegründet 1995,<br />
ist sie bis heute die einzige staatliche Universität in Europa, die sich auf postgraduale Weiterbildung spezialisiert hat.<br />
An der Donau-Universität Krems gelangt folgende Stelle zur Besetzung<br />
Universitätsprofessur für Geriatrie<br />
Teilzeit Inserat Nr.: 1233_Geri<br />
Die Donau-Universität Krems ist die europaweit führende Anbieterin von berufsbegleitenden Universitätslehrgängen. Spezialisiert<br />
auf universitäre Weiterbildung aktualisiert sie das Wissen von AkademikerInnen und Führungskräften und stellt sich der<br />
gesellschaftlichen Herausforderung des lebenslangen Lernens. Die Weiterbildungsuniversität bietet anwendungsorientierte<br />
<strong>Forschung</strong> und setzt auf starke Kooperationspartner aus der Wirtschaft und Wissenschaft sowie öffentlichen Einrichtungen im<br />
In- und Ausland. Das Studienangebot umfasst mehr als 230 Universitätslehrgänge aus den Bereichen Wirtschaft und Management,<br />
Kommunikation, IT und Medien, Gesundheit und Medizin, Recht, Verwaltung und Internationale Beziehungen, Kultur- und<br />
Bildungswissenschaften sowie Bauen und Umwelt. Aktuell studieren mehr als 6000 Studierende aus über 60 Ländern in Krems.<br />
Die Professur wird am Department für Gesundheitswissenschaften und Biomedizin in der Fakultät für Gesundheit und Medizin<br />
etabliert und soll die bestehenden Aktivitäten des Departments auf dem Gebiet der <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> im Bereich der<br />
geriatrischen Medizin qualitativ und konstitutiv stärken. Vorrangig geht es in der <strong>Lehre</strong> um die Ausweitung der Etablierung<br />
von Universitätslehrgängen im Bereich der Geriatrie und der klinischen Pflegewissenschaft insbesondere mit Bezug zur<br />
geriatrischen Medizin.<br />
Für die zu besetzende Professur erwarten wir folgende Fähigkeiten und Kompetenzen:<br />
> Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Qualifikation im Fachbereich „Innere Medizin“, vorzugsweise im<br />
> medizinisch-klinischen Bereich mit Bezug zur Geriatrie<br />
> Medizinische Qualifikation als Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin mit Zusatzqualifikation Geriatrie und mehr<br />
> jährige mklinische Erfahrung als Leiter/Leiterin einer Einrichtung, die sich der Betreuung geriatrischer Patienten<br />
> und Patientinnen widmet.<br />
> Internationale facheinschlägige Lehr- und <strong>Forschung</strong>serfahrung<br />
> Erfahrung in der Akquisition und Leitung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />
> Erfahrung und erfolgreiche Implementierung geriatriespezifischer Universitätslehrgänge<br />
> Anerkannte Publikationstätigkeit, national und international<br />
> Erfahrungen im Bereich der akademisch ausgerichteten Weiterbildung u.a. auch im Zusammenwirken mit etablierten<br />
> klinischen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum<br />
Allgemeine Aufgaben und Anforderungsprofil:<br />
Zu den wesentlichen Aufgaben des/der zukünftigen Universitätsprofessors/in gehören die Mitarbeit im Fachbereich Geriatrie<br />
in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong>, insbesondere die konzeptionelle Weiterentwicklung und Erweiterung der <strong>Forschung</strong>saktivitäten und<br />
des postgradualen Weiterbildungsangebotes. Darüber hinaus sind auf dem Gebiet der <strong>Forschung</strong> wissenschaftliche Projekte<br />
zu gestalten und zu etablieren bzw. entsprechende Drittmittel einzuwerben.<br />
Entsprechend den Anforderungen wird eine kompetente, teamfähige und kommunikative Persönlichkeit mit einem hohen<br />
Maß an unternehmerischen Denken und Flexibilität gesucht, die über einen hohen Grad an Fachkompetenz auf dem Gebiet<br />
der Geriatrie sowie der klinischen Pflegewissenschaft verfügt.<br />
Die Donau-Universität Krems strebt eine Erhöhung des Frauenanteils bei den UniversitätsprofessorInnen an und fordert<br />
qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt.<br />
Die Berufung als UniversitätsprofessorIn erfolgt unbefristet im Rahmen des Berufungsverfahrens gemäß § 98 UG 2002.<br />
Die Mindesteinstufung entsprechend der Dienst- und Besoldungsordnung der Donau-Universität Krems (W1/1) beträgt € 4.789,35<br />
brutto (Basis 38,5 Stunden/Woche). Bereitschaft zur Überzahlung besteht bei entsprechender Qualifizierung.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum .<strong>2012</strong> an die Personalabteilung der Donau-Universität Krems,<br />
astrid.adam@donau-uni.ac.at, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems, Austria. Für Rückfragen steht Ihnen der<br />
Rektor unter der Tel. Nr. 02732/893-2210 zur Verfügung.<br />
Kurzfassung der Bewerbungsangaben: bitte legen Sie das elektronisch ausgefüllte Datenblatt (doc.110 kb) Ihrer Bewerbung bei.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Akademischer Stellenmarkt
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 777<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
DHV-Newsletter<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Der DHV-Newsletter, der Mitgliedern und Nichtmitgliedern in gleicher Weise offen steht, erscheint monatlich. Er informiert unter<br />
anderem über Aktuelles aus Hochschulpolitik und Hochschulrecht sowie über Termine und Neuerscheinungen im Internet und auf<br />
dem Buchmarkt.<br />
Das Abonnement des DHV-Newsletters ist kostenlos. Voraussetzung ist, dass der Geschäftsstelle Ihre E-Mail-Adresse bekannt ist.<br />
Zur Bestellung genügt eine formlose E-Mail mit dem Stichwort „Bestellung“ an:<br />
newsletter@hochschulverband.de oder ein Eintrag über den Link<br />
http://www.hochschulverband.de/newsletter
778 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
An der Juristischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen ist zum 1. Oktober 2013 eine<br />
W 3 - Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht,<br />
Rechtsphilosophie oder ein anderes strafrechtliches<br />
Nebengebiet<br />
zu besetzen. Eine einschlägige Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie<br />
nachgewiesene didaktische Eignung werden vorausgesetzt. Erwartet wird die Mitarbeit in der<br />
<strong>Lehre</strong> im Pflichtfachbereich und im Schwerpunktbereich „Kriminalwissenschaften und Strafrechtspflege“<br />
sowie im Nebenfach- und LL.M.-Studiengang.<br />
Die Universität Tübingen strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />
an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />
Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis 15. Oktober <strong>2012</strong> erbeten an die<br />
Dekanin der Juristischen Fakultät, Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen.<br />
FÖRDERER<br />
DER WISSENSCHAFT<br />
Juristische<br />
Fakultät<br />
Friede Springer Doctoral Scholarships<br />
at the Center for Advanced Studies in Management (CASiM)<br />
The Friede Springer Stiftung supports excellence in research by funding<br />
two Friede Springer Doctoral Scholarships at the Graduate School<br />
of the new research center CASiM at HHL Leipzig Graduate School of<br />
Management (HHL). The scholarships are endowed with a monthly<br />
stipend of up to 1,468 Euros and a waiver of the fee for the doctoral<br />
program at HHL. The scholarships run for three years, are highly competitive<br />
and are open to all nationalities. The successful applicants will<br />
be expected to start by December 01, <strong>2012</strong> (or as soon as possible<br />
thereafter).<br />
The successful applicants will write their doctoral theses in one of the<br />
four research themes of CASiM “The Role of Trust in Firms and with its<br />
Stakeholders”, “Change Management in Firms and Markets”, “Health<br />
Care Economics and Management of Health Care Institutions”, and “Urban<br />
Dynamics: Cities and Firms in Global Competition” and will have<br />
the opportunity to work with the internationally renowned researchers in<br />
business administration, Prof. Dr. Horst Albach, Prof. Dr. Heribert<br />
Meffert, Prof. Dr. Ralf Reichwald and Prof. Dr. Andreas Pinkwart, on the<br />
Executive Board of CASiM as well as with the distinguished faculty<br />
members at HHL. Each scholarship holder will get two supervisors: one<br />
leading researcher from HHL and one member of the Executive Board.<br />
Further information can be obtained from Dr. Kerstin Hesse (Executive<br />
Director of CASiM) via casim@hhl.de or +49 341 9851-820 (see also<br />
www.hhl.de/casim).<br />
Applications must include a curriculum vitae, copies of certificates and<br />
an application letter, as well as a proposal for the research topic in one<br />
of the areas listed above. Please apply by email to casim@hhl.de; the<br />
closing date is October 07, <strong>2012</strong>.<br />
Stiftungsinitiative<br />
Johann Gottfried Herder<br />
Deutscher Akademischer Austauschdienst,<br />
Robert Bosch Stiftung GmbH,<br />
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft<br />
Die Stiftungsinitiative Johann Gottfried Herder unterstützt und vermittelt<br />
seit über 10 Jahren den Einsatz deutscher Emeritae und Emeriti an<br />
Hochschulen im Ausland. Die geförderten Herder-Dozentinnen und -dozenten<br />
geben wichtige Impulse zur Vernetzung ihrer Gastuniversität mit<br />
Hochschulen in Deutschland, zur Erneuerung und Modernisierung des<br />
Lehrangebots der Gastuniversität und vermitteln zudem deutsche Sprache<br />
und Wissenschaftskultur im Ausland. Im Rahmen dieser Stiftungsinitiative<br />
sucht der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />
emeritierte und pensionierte<br />
Hochschullehrerinnen und -lehrer<br />
aller Fachrichtungen<br />
für Gastdozenturen an Hochschulen weltweit.<br />
Auch Führungskräfte im Ruhestand aus Wirtschaft und Verwaltung können<br />
gefördert werden.<br />
Die Gastdozentinnen und -dozenten sollen an solchen ausländischen<br />
Hochschulen zum Einsatz kommen, mit denen gemeinsame Projekte<br />
oder konsolidierte Kooperationsbeziehungen mit deutschen Hochschulen<br />
bestehen. Die vakanten Stellen hierzu finden Sie im Internet<br />
unter www.daad.de/jgh-stellen.<br />
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass sich emeritierte und pensionierte<br />
Dozentinnen und Dozenten mit eigenen Vorschlägen für Einsatzmöglichkeiten<br />
an ausländischen Hochschulen weltweit initiativ bewerben.<br />
Voraussetzung ist, dass an dem Einsatz ein dezidiertes außenkultur-,<br />
wissenschafts- oder entwicklungspolitisches Interesse besteht.<br />
Die Auswahl der Dozentinnen und Dozenten erfolgt durch eine unabhängige<br />
Kommission von Hochschullehrenden.<br />
Dauer und Umfang der Gastdozentur:<br />
in der Regel mindestens 1 Semester bei 8 SWS<br />
Leistungen:<br />
monatliches Tage- und Übernachtungsgeld, Reisekostenpauschale,<br />
Sachmittelpauschale, Kranken-, Unfall- und Privathaftpflichtversicherung<br />
Bewerbungsschluss für Dozenturen, die im Sommersemester 2013 beginnen<br />
sollen, ist der 15. Oktober <strong>2012</strong>.<br />
Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen zum Programm<br />
können im Internet unter www.daad.de/jgh abgerufen oder angefordert<br />
werden bei:<br />
Deutscher Akademischer Austauschdienst<br />
Referat 435 (Frau Rädisch), Kennedyallee 50, 53175 Bonn<br />
Tel.: 0228/882-636, Fax: 0228/882-9636<br />
E-Mail: Raedisch@daad.de<br />
So<br />
erreichen<br />
Sie uns<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
Rheinallee 18-20<br />
53173 Bonn<br />
Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />
Fax: 0228 / 902 66-90<br />
anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />
www.forschung-und-lehre.de
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 779<br />
VERWALTUNG<br />
MANAGEMENT<br />
FACHKRÄFTE<br />
Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG)<br />
sucht eine/n<br />
Büroleiter/in<br />
Reizt Sie die Kombination von sinnvoller Arbeit für eine gute Sache und direktem<br />
Kontakt mit Entscheidungsträgern? Die Stiftung für die Rechte zukünftiger<br />
Generationen (SRzG) ist ein gemeinnütziger Think-Tank für Generationengerechtigkeit<br />
und Nachhaltigkeit. Die Stiftung wurde für ihre Arbeit<br />
mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Weitere Informationen unter: www.generationengerechtigkeit.de.<br />
Die SRzG sucht zum 1.10.<strong>2012</strong> eine/n Büroleiter/in auf Teilzeitbasis (50%).<br />
Arbeitszeit ist halbtags am Arbeitsort Stuttgart. Die Vergütung liegt bei etwa<br />
1.000 € netto. Sofern der/die Büroleiter/in die SRzG bei Terminen vertritt, hat<br />
er/sie die Möglichkeit, zusätzlich zum Festgehalt Honorareinnahmen zu erzielen.<br />
Die Wohnungsvermittlung kann die SRzG übernehmen.<br />
Zu den Aufgabengebieten zählen:<br />
- die Organisation der Preise und Preisverleihungen der Stiftung<br />
- die Konzeption und Organisation von Symposien und Kongressen<br />
- Mitgliederverwaltung bzw. -gewinnung sowie allgemeine Verwaltungstätigkeit<br />
- die Mitarbeit am Newsletter der Stiftung und die Aktualisierung der Webseite<br />
- Auswahl und Betreuung von Praktikanten<br />
- Fundraising/Projektentwicklung<br />
Ihr Profil<br />
Idealerweise haben Sie mindestens einen BA-Abschluss. Eine hohe Affinität<br />
zu den Themenfeldern Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit wird erwartet.<br />
Erfahrungen in Büroorganisation, Projektmanagement und Drittmittelbeschaffung<br />
sind von Vorteil. Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind<br />
uns wichtig. Der sichere Umgang mit den im Büro üblichen EDV-Programmen<br />
wird vorausgesetzt.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann überzeugen Sie uns mit Ihrer aussagekräftigen<br />
Bewerbung per Email an adrian.schell@srzg.de<br />
Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung<br />
in Braunschweig, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft,<br />
besetzt voraussichtlich zum 1. November <strong>2012</strong> eine Stelle für<br />
Fachdidaktik<br />
(Geschichte oder Sozialkunde/Politik oder Geografie)<br />
oder<br />
Schulpädagogik<br />
Die Vollzeitstelle wird vorbehaltlich der Finanzierung durch die Zuwendungsgeber<br />
nach TV-L E 13 vergütet und ist in den Möglichkeiten des Teilzeit- und Befristungsgesetzes<br />
bzw. des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes zunächst auf<br />
zwei Jahre befristet. Sie kann ggf. verlängert werden.<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Sie sichern die fachdidaktische bzw. schulpädagogische Expertise von am GEI<br />
entwickelten und geplanten Projekten. Ihnen obliegt die eigenverantwortliche<br />
Betreuung und Redaktion der Schulbuchrezensionen auf der Internetplattform<br />
des Instituts Edumeres. Darüber hinaus führen Sie eigene <strong>Forschung</strong>sprojekte<br />
durch, die sich an den Arbeitsschwerpunkten des Instituts orientieren, und beteiligen<br />
sich in angemessenem Umfang an allgemeinen Aufgaben des Instituts.<br />
Erwartet werden:<br />
- Schulpraktische Erfahrungen und schultheoretische Kenntnisse<br />
SPITZENMEDIZIN IN HANNOVER<br />
Medizinische Hochschule<br />
Hannover<br />
Die Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Klinische<br />
Chemie, sucht zum 01.01.2013 einen/eine<br />
FACHARZT/FACHÄRZTIN<br />
FÜR LABORATORIUMSMEDIZIN<br />
Die Aufgaben beinhalten die Mitarbeit in Krankenversorgung,<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> im Institut für Klinische Chemie<br />
und im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der MHH.<br />
Die Möglichkeit der Übernahme oberärztlicher Funktionen<br />
bzw. Habilitation ist gegeben.<br />
Einstellungsvoraussetzung ist die Qualifikation zum/zur Facharzt/Fachärztin<br />
für Laboratoriumsmedizin. Die Teilnahme an<br />
Leitstelle und Bereitschaftsdiensten ist erforderlich.<br />
Die Stelle ist zunächst befristet bis 31.12.2015. Es handelt sich<br />
um eine nicht teilzeitgeeignete Vollzeitstelle mit fester Arbeitszeit.<br />
Die Eingruppierung erfolgt nach TV-L. Die MHH<br />
setzt sich für die Förderung von Frauen im Berufsleben ein.<br />
Bewerbungen von Frauen sind deshalb besonders erwünscht.<br />
Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Qualifikation<br />
bevorzugt berücksichtigt.<br />
Ihre Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 31.10.<strong>2012</strong> per<br />
E-Mail oder per Post an:<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
Prof. Dr. med. K. Brand<br />
Institut für Klinische Chemie · OE 8110<br />
Carl-Neuberg-Straße 1 · 30625 Hannover<br />
E-Mail: brand.korbinian@mh-hannover.de<br />
Tel.: 0511 532-6614<br />
www.forschung-und-lehre.de www.academics.de<br />
www.mh-hannover.de<br />
- Einschlägige Promotion<br />
- Erfahrung in der Beantragung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />
- Sehr gute Englischkenntnisse<br />
- Hoher Qualitätsanspruch, Verlässlichkeit und Teamfähigkeit<br />
- Belastbarkeit, Einsatzbereitschaft und Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung<br />
Erwünscht sind:<br />
- Erfahrungen in der Erarbeitung von Onlineangeboten (CMS)<br />
- Erfahrungen im Umgang mit <strong>Lehre</strong>rfortbildungseinrichtungen<br />
Sie erwartet:<br />
Eine überaus interessante und vielseitige Tätigkeit in einem außeruniversitären<br />
Institut, das <strong>Forschung</strong> und Wissenstransfer im Bereich kulturwissenschaftlicher<br />
Schulbuch- und Bildungsmedienforschung eng verbindet und in hohem<br />
Maße international tätig ist. Die Möglichkeit der Lehrtätigkeit wird eingeräumt.<br />
Das Georg-Eckert-Institut fördert die berufliche Gleichstellung von Frauen und<br />
Männern. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Die Stelle ist nicht teilzeitgeeignet. Arbeitsort ist Braunschweig.<br />
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen ausschließlich elektronisch als ein<br />
PDF-Dokument (max. 2 MB) unter dem Kennwort: „Fachdidaktik“ bis zum<br />
30. September <strong>2012</strong> an: Bewerbung@gei.de.
780 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
In der Fakultät für Maschinenbau ist eine Stelle als<br />
Referent/-in für Öffentlichkeitsarbeit<br />
(EntgGr. 13 TV-L)<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Die Stelle ist zunächst<br />
auf zwei Jahre befristet.<br />
Die Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover ist<br />
eine der forschungsstärksten Maschinenbaufakultäten an deutschen<br />
Hochschulen. Um unsere Zukunft erfolgreich zu gestalten, reichen<br />
wissenschaftliche Leistungen allein nicht aus, sie müssen auch in<br />
der Öffentlichkeit kommuniziert werden.<br />
Deshalb suchen wir Sie:<br />
<br />
und Leistungen in allgemein verständlichen Texten formulieren.<br />
<br />
Organisationen werbewirksam darzustellen.<br />
<br />
überzeugende Antworten zu formulieren.<br />
<br />
durchführen.<br />
<br />
<br />
<br />
Herausforderung für Sie. Die Aufgaben werden in enger Abstimmung<br />
mit dem Referat für Kommunikation und Marketing sowie der<br />
Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover wahrgenommen.<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Leibniz Universität Hannover will die berufliche Gleichberechti<br />
gung von Frauen und Männern besonders fördern und fordert<br />
deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />
<br />
<br />
Für Auskünfte steht Ihnen die Geschäftsführerin der Fakultät für<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover<br />
Fakultät für Maschinenbau<br />
Im Moore 11 b, 30167 Hannover<br />
<br />
3 Medien<br />
1 Preis<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
Alles was die Wissenschaft bewegt<br />
An der Technischen Universität Darmstadt ist zum 1. Oktober 2013<br />
die Position der<br />
Präsidentin oder des Präsidenten<br />
zu besetzen.<br />
(Kenn.-Nr. 324)<br />
Die TU Darmstadt hat derzeit ca. 25.000 Studierende und etwa 4.500<br />
Bedienstete, davon 285 Professorinnen und Professoren und deckt<br />
mit 13 Fachbereichen, 4 Studienbereichen und einer Reihe von<br />
<strong>Forschung</strong>szentren, <strong>Forschung</strong>sclustern und <strong>Forschung</strong>sschwerpunkten<br />
ein breites Fächerspektrum ab.<br />
Auf der Grundlage des seit 2005 geltenden TUD-Gesetzes wurde der<br />
TU Darmstadt ein sehr weitgehender Autonomiestatus verliehen.<br />
Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit, die das Profil der TU Darmstadt<br />
unter Berücksichtigung der sich aus der Autonomie ergebenen<br />
Gestaltungsspielräume kreativ, innovativ und sachkompetent weiterentwickelt.<br />
Zur Präsidentin oder zum Präsidenten kann gewählt werden, wer eine<br />
abgeschlossene Hochschulausbildung besitzt und aufgrund einer mehrjährigen<br />
verantwortlichen beruflichen Tätigkeit, insbesondere in<br />
Wissenschaft, Wirtschaft oder Verwaltung erwarten lässt, dass sie oder<br />
er den Aufgaben des Amtes gewachsen ist.<br />
Die Präsidentin oder der Präsident wird auf Vorschlag des Hochschulrates<br />
von der Universitätsversammlung gewählt. Die Vergütung wird<br />
mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst ver -<br />
handelt.<br />
Die Technische Universität Darmstadt erwartet, dass sich auch der<br />
derzeitige Präsident um das Amt bewirbt.<br />
Die TU Darmstadt begrüßt ausdrücklich die Bewerbungen von Frauen.<br />
Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von<br />
mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen bis zum 15. Oktober<br />
<strong>2012</strong> als vertrauliche Personalsache an die Vorsitzende der Findungskommission,<br />
Frau Professorin Wunderli-Allenspach, Ref. ID, Karolinenplatz<br />
5, 64289 Darmstadt zu senden.<br />
Bewerbungsfrist: 15.10.<strong>2012</strong><br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ✔<br />
+ academics.de ✔<br />
+ forschung-und-lehre.de ✔
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> AKADEMISCHER STELLENMARKT 781<br />
Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter<br />
im Fokus<br />
Neue<br />
Rubrik –<br />
neuer<br />
Preis<br />
Weitere Informationen: 0228 / 902 66-23 bzw. -59<br />
WISS. MITARBEITER<br />
DOKTORANDEN<br />
POSTDOCS<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
6|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T A R B E I T E R 527<br />
An der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
im Fachbereich Maschinentechnik und Mechatronik, befristet für die<br />
Dauer von 3 Jahren, folgende Stellen zu besetzen:<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
für die Lehrgebiete „Konstruktionslehre/CAD-Anwendung“<br />
– Teilzeit 50 v. H., bis zur EG 13 TV-L –<br />
(Kennzeichnung: FB 6/WMA1)<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
für die Lehrgebiete „Mathematik/Physik/Simulation“<br />
– Teilzeit 50 v. H., bis zur EG 13 TV-L –<br />
(Kennzeichnung: FB 6/WMA2)<br />
Der Einsatz erfolgt schwerpunktmäßig am Studienort<br />
Warburg sowie teilweise am Standort Lemgo.<br />
Den vollständigen Ausschreibungstext und weitere<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Hochschule unter www.hs-owl.de/karriere.<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 16.06.<strong>2012</strong> an die Hochschule O<br />
<br />
<br />
„Wiss.MA/FB6/Warburg“, Liebigstraße 87 326<br />
Die Fachhochschule St. Pölten GmbH ist Anbieterin praxisbezogener<br />
und leistungsorientierter Hochschulausbildung. In <strong>Lehre</strong> und<br />
<strong>Forschung</strong> widmet sie sich den Kompetenzfeldern Medientechnik,<br />
Medienwirtschaft, IT-Sicherheit, Simulation, Schienenverkehr,<br />
Gesundheit und Soziales. Aktuell werden rund 2.000 Studierende<br />
in 16 Studiengängen betreut. Für das Institut für Medienwirtschaft<br />
suchen wir eine/n qualifizierte/n<br />
Wissenschaftliche/n MitarbeiterIn<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Organisationsforschung<br />
wirtschaft<br />
(Karenzvertretung, Eintritt 1.9.<strong>2012</strong>)<br />
Durchführung von <strong>Forschung</strong>sprojekten im Bereich Medien-, Marketing- und<br />
Mitarbeit beim Verfassen von <strong>Forschung</strong>santrägen im Bereich Medien-<br />
Betreuung von AuftraggeberInnen<br />
Unterstützung der Institutsleitung in inhaltlicher und administrativer Hinsicht<br />
Ihre Qualifikation:<br />
(Mag. oder MA) mit einem Medien- oder Kommunikationsschwerpunkt<br />
methoden<br />
Abgeschlossenes sozial- oder wirtschaftswissenschaftliches Studium<br />
Hohe Kompetenz in derAnwendung qualitativer und quantitativer <strong>Forschung</strong>s-<br />
Erfahrung in der Durchführung von <strong>Forschung</strong>sprojekten<br />
Sehr gute Englischkenntnisse in Wort/Schrift<br />
Genauigkeit, Stressresistenz,Teamplayer/in<br />
Unser Angebot:<br />
Wenn Sie Interesse an der <strong>Forschung</strong> zu aktuellen Themen der Medienwirtschaft<br />
haben, bietet Ihnendie Fachhochschule St. Pölten ein interessantes Aufgabengebiet,<br />
in dem Sie Ihre persönliche <strong>Forschung</strong>skompetenz und berufliche Karriere<br />
weiterentwickeln können. Es erwartet Sie ein engagiertes ForscherInnenteam.<br />
Geboten wird ein Anstellungsverhältnis (TZ 32 Wstd., 1 Jahr befristet).<br />
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte mit Angabe des Jobtitels<br />
bis spätestens 25. Juni <strong>2012</strong> per E-Mail an bewerbungen@fhstp.ac.at.<br />
Fachhochschule St. Pölten GmbH<br />
Abteilung Personal und Recht<br />
Matthias Corvinus-Straße 15<br />
3100 St. Pölten<br />
www.academics.de
782 AKADEMISCHER STELLENMARKT <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Über Krisen im<br />
Wissenschaftsalltag<br />
DEPARTMENT FÜR GEOGRAPHIE<br />
LEHRSTUHL FÜR MENSCH-UMWELT-BEZIEHUNGEN<br />
Wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) / Post-doc(100%)<br />
Der Lehrstuhl für Mensch-Umwelt-Beziehungen am Department für Geographie<br />
der LMU ist inter- und transdisziplinär ausgerichtet und setzt sich mit Fragen<br />
der Transitionen in Richtung nachhaltige Entwicklung auseinander.<br />
Der/die wissenschaftliche Mitarbeiter(in)/Post-doc soll den Bereich der System<br />
Dynamics- und/oder agentenbasierten Modellierung abdecken. Innerhalb<br />
des Lehrstuhls wird erwartet, dass er/sie (I) bei Projektanträgen mitwirkt und<br />
eigenständig Projekte erarbeitet; (II) die Modellierungskompetenz am Lehrstuhl<br />
erweitert; (III) in der Entwicklung des Masterprogramms: „Human Geography<br />
and Sustainability: Monitoring, Modelling and Management“ mitwirkt;<br />
und (IV) administrative Aufgaben übernimmt.<br />
Anforderungen:<br />
Doktorat in Geographie, Psychologie, Umweltwissenschaften, etc.<br />
Sehr gute Kenntnisse in der System Dynamics- und/oder agentenbasierten<br />
Modellierung (MFA und LCA von Vorteil)<br />
Erfahrung in empirischer und interdisziplinärer <strong>Forschung</strong><br />
Erfahrung in der Einwerbung von Drittmitteln<br />
Sehr gute Englischkenntnisse und gute Deutschkenntnisse<br />
Lehrdeputat: 5 SWS im Bereich des Humangeographie-Bachelors und im<br />
o.g. Master<br />
Der Arbeitsplatz befindet sich in zentraler Lage in München und ist ideal mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Schwerbehinderte Bewerber/innen<br />
werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Bewerbungsfrist: 21. September <strong>2012</strong><br />
Beginn: 15. November <strong>2012</strong> oder nach Vereinbarung<br />
Anstellungsdauer: zuerst Befristung auf ein Jahr; insgesamt ist eine Beschäftigungsdauer<br />
von max. 5 Jahren, bei Habilitation max. 6 Jahren vorgesehen;<br />
nach einem Jahr Beschäftigung ist eine Verbeamtung auf Zeit möglich.<br />
BewerberInnen werden gebeten, ihre Unterlagen (Motivationsschreiben, CV,<br />
Zeugnisse, Schriftenverzeichnis, zwei Referenzschreiben, Angabe von drei<br />
Referenzen) elektronisch in nur einem pdf File bis zum 21. September <strong>2012</strong><br />
an Frau Prof. Dr. Claudia R. Binder (claudia.binder@lmu.de) zu senden. Für<br />
Fragen steht Ihnen Prof. Binder gerne zur Verfügung.
Foto: Uwe Aufderheide<br />
9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ZU ENDE GEDACHT 783<br />
Zu Ende gedacht<br />
Ich beginne meinen Tag...<br />
mit Cornflakes und Inforadio.<br />
Meine besten Einfälle habe ich...<br />
beim Spazierengehen in der Natur.<br />
Wenn ich einen Rat brauche,...<br />
frage ich meinen Mann.<br />
Am meisten ärgere ich mich,...<br />
wenn ich beim Tischkicker im Büro<br />
wieder einmal auf das falsche Tor<br />
schieße.<br />
Das nächste Buch, das ich lesen<br />
will,...<br />
ist von Robert B. Laughlin: Der Letzte<br />
macht das Licht aus.<br />
Wenn ich das Fernsehen anschalte,...<br />
schaue ich meistens Nachrichten.<br />
Energie tanke ich...<br />
auf einer Nordseeinsel.<br />
Wenn ich mehr Zeit hätte,…<br />
würde ich alte Freunde besuchen.<br />
Mit einer unverhofften Million<br />
würde ich...<br />
ein <strong>Forschung</strong>sprojekt zum Thema<br />
Energiewende finanzieren.<br />
Ich frage mich manchmal,…<br />
warum so viele Menschen einen<br />
SUV (Sport Utility Vehicle) kaufen.<br />
Die Wahrheit zu finden…<br />
ist mühsam, macht aber Spaß.<br />
Das Bewusstsein von der eigenen<br />
Vergänglichkeit…<br />
spornt an.<br />
Kreativität entsteht…<br />
im <strong>Forschung</strong>sverbund.<br />
Freude an meinem Beruf...<br />
ist riesig.<br />
Die Zeit meines Studiums...<br />
war der Start für die <strong>Forschung</strong> zu<br />
den wirtschaftlichen Folgen von<br />
Energiepolitik.<br />
Wissenschaftler sind Menschen...<br />
...!<br />
Wenn ich Wissenschaftsministerin<br />
wäre,...<br />
würde ich den interdisziplinären<br />
Diskurs fördern.<br />
Der Fortschritt von Wissenschaft und<br />
Technik...<br />
ist jeden Tag erlebbar!<br />
STECKBRIEF<br />
Professor Dr. Claudia Kemfert<br />
Alter: 43<br />
Familiäres: verheiratet<br />
Berufliches: Claudia Kemfert<br />
leitet seit April 2004 die Abteilung<br />
Energie, Verkehr, Umwelt am<br />
Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW Berlin) und ist<br />
seit April 2009 Professorin für<br />
Energieökonomie und Nachhaltigkeit<br />
an der Hertie School of<br />
Governance (HSoG). Sie studierte<br />
Wirtschaftswissenschaften an<br />
den Universitäten Bielefeld und<br />
Oldenburg (Promotion 1998) und<br />
Stanford. Sie ist Preisträgerin der<br />
DFG, der Helmholtz und der Leibniz<br />
Gesellschaft und wurde im<br />
Rahmen der „Elf der Wissenschaft“<br />
im Jahr 2006 ausgezeichnet.<br />
Zuletzt erhielt sie die Urania<br />
Medaille und den B.A.U.M Umweltpreis<br />
in der Kategorie Wissenschaft.
784 EXKURSION <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 9|12<br />
Exkursion<br />
„ Donnerwetter!“<br />
Goethe, der Kalender und der Wein<br />
Der treue Diener Goethes, Karl, erhält am<br />
27. August (1818) früh Befehl, zwei Flaschen<br />
Rotwein nebst zwei Gläsern heraufzubringen<br />
und in den sich gegenüberliegenden Fenstern<br />
aufzustellen. Nachdem dies geschehen, beginnt<br />
Goethe seinen Rundgang im Zimmer, wobei er<br />
in abgemessenen Zwischenräumen an einem<br />
Fenster stehen bleibt, dann am andern, um<br />
jedesmal ein Glas zu leeren. Nach einer<br />
geraumen Weile tritt Rehbein, der ihn nach<br />
Karlsbad begleitet hatte, ein.<br />
Goethe. Ihr seid mir ein schöner Freund! Was<br />
für einen Tag haben wir heute und welches<br />
Datum?<br />
Rehbein. Den siebenundzwanzigsten August,<br />
Exzellenz.<br />
Goethe. Nein, es ist der achtundzwanzigste und<br />
mein Geburtstag.<br />
Rehbein. Ach was, den vergesse ich nie; wir<br />
haben den siebenundzwanzigsten.<br />
Bild: mauritius-images<br />
Goethe. Es ist nicht wahr! Wir haben den achtundzwanzigsten.<br />
Rehbein (determiniert). Den siebenundzwanzigsten!<br />
Goethe (klingelt, Karl tritt ein). Was für ein<br />
Datum haben wir heute?<br />
Karl. Den siebenundzwanzigsten, Exzellenz.<br />
Goethe. Daß Dich – Kalender her! (Karl bringt<br />
den Kalender.)<br />
Goethe (nach langer Pause). Donnerwetter! Da<br />
habe ich mich ja umsonst besoffen. –<br />
Letzteres konnte für alle, die ihn kannten, nur als<br />
eine humoristische Phrase gelten, denn Goethe<br />
betrank sich nie.<br />
Wilhelm Rehbein; (1776-1825),<br />
Goethes Hausarzt.
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreisen<br />
✁<br />
STUDIENREISE VOM 1. BIS 6. OKTOBER <strong>2012</strong><br />
Madrid, das Herz Kastiliens<br />
Kulturimpressionen in Spaniens lebhafter Metropole<br />
Verehrte Leserinnen und Leser,<br />
begleiten Sie uns auf eine Studienreise nach Madrid und entdecken<br />
Sie das kosmopolitische Flair und das reiche kulturelle<br />
Erbe der spanischen Hauptstadt. Auch wenn ihre Ursprünge<br />
bereits im 9. Jh. liegen, gelangte die Stadt erst zu richtiger Blüte,<br />
nachdem der habsburgische Herrscher Philipp II. im Jahr 1561<br />
das Parlament und den königlichen Hof von Toledo nach Madrid<br />
verlegte. So formten zunächst die Habsburger und später die<br />
Bourbonen aus der unbedeutenden Provinzstadt in der geografischen<br />
Mitte des Landes das politische, geistige und kulturelle<br />
Zentrum der spanischen Nation.<br />
Die ausführlichen Stadtbesichtigungen unserer Leserreise führen<br />
zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten der faszinierenden<br />
Weltstadt. Ausgehend von der Puerta del Sol, dem „Nullpunkt<br />
der Nation“, entdecken wir prächtige Paläste, die an die glanzvollen<br />
Tage des „Goldenen Zeitalters“ erinnern. Wir bummeln<br />
über die Plaza Mayor und besuchen den kostbar ausgestatteten<br />
Königspalast. Ein besonderer Höhepunkt ist der Besuch des<br />
Prado-Museums mit seiner Sammlung weltberühmter Gemälde<br />
großer Meister wie El Greco, Velázquez und Goya. Auch die<br />
wertvolle Kunstsammlung Thyssen-Bornemisza im Palacio de<br />
Villahermosa und das Kunstzentrum Reina Sofia untermauern<br />
den Rang der Stadt als herausragende Kulturmetropole.<br />
Vor den Toren Madrids besuchen wir den beeindruckenden Renaissance-Palast<br />
El Escorial, der Kloster, Grablege vieler spanischer<br />
Herrscher und Königspalast zugleich ist. Wir erkunden das his -<br />
torische Zentrum Toledos, das anschaulich von der Bedeutung<br />
der Stadt im Mittelalter berichtet. Abwechslungsreiche Ausflüge<br />
in das altkastilische Segovia und nach Aranjuez, die ehemalige<br />
Sommerresidenz der Könige, runden unser Programm ab.<br />
INFORMATIONS-COUPON<br />
Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonder programms und der Anmeldeunterlagen<br />
für: Ägypten Marokko<br />
Andalusien<br />
Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ · Rheinallee 18–20 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de<br />
Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.<br />
❚<br />
❚<br />
❚<br />
❚<br />
❚<br />
❚<br />
❚<br />
❚<br />
❚<br />
REISELEISTUNGEN<br />
Flug mit Lufthansa oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft<br />
ROTALA Studien-Reiseleitung<br />
Ausführliche Stadtbesichtigungen und Ausflüge inklusive<br />
Eintrittsgeldern<br />
Unterbringung im gepflegten ****Stadthotel Rafael Atocha<br />
Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Sat-TV, Telefon, Safe<br />
und Minibar<br />
Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen<br />
Im Rahmen der Halbpension Tapas-Abendessen<br />
in einem Restaurant mit anschließender Flamencovorführung<br />
Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />
REISEPREISE PRO PERSON IN EURO<br />
Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.379,–<br />
Köln und Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.349,–<br />
München und Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.379,–<br />
Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.379,–<br />
Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .266,–<br />
Ab allen weiteren deutschen Flughäfen, die von der Lufthansa<br />
bedient werden, gilt der Preis ab Stuttgart.<br />
LESERREISEN-VORSCHAU<br />
Name Vorname Datum<br />
Eine Auswahl weiterer <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreisen<br />
in den Jahren <strong>2012</strong> und 2013:<br />
Ägypten | Studienreise vom 16. bis 26. November <strong>2012</strong><br />
Marokko | Studienreise vom 8. bis 17. März 2013<br />
Andalusien | Studienreise vom 18. bis 29. April 2013<br />
Straße PLZ/Ort Unterschrift<br />
FOTOLIA.COM (3)
Das Barocke Universum<br />
Schloss Friedenstein<br />
99867 Gotha<br />
Telefon (03621) 82 34-0<br />
www.stiftung-friedenstein.de