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13 Literatur<br />

höheren Testosterontiter von männlichen Tieren über zehn Jahren als bei männlichen Tieren<br />

unter zehn Jahren. Auch ein weiterer Anstieg der Testosterontiter von alt-adoleszenten Tieren<br />

zu jung-adulten Tieren sowie ein Abfall der Testosteronwerte bei alt-adulten Männchen (> 20<br />

Jahre) konnte beschrieben werden. Im altersabhängigen Vergleich der Testosteronwerte von<br />

westlichen Flachlandgorillas aus Familien- und Junggesellengruppen zeigen Ergebnisse von<br />

STOINSKI et al. (2002) den Trend zu einem niedrigeren urinären Testosteronspiegel von<br />

adoleszenten Männchen aus Familiengruppen gegenüber adulten Männchen, während<br />

zwischen adoleszenten Männchen aus Junggesellengruppen und adulten Männchen keine<br />

Differenz beschrieben wurde.<br />

Ein direkter Zusammenhang zwischen Rang und Androgenen bei adulten männlichen<br />

Primaten wird in der Literatur beschrieben: Einen höheren Androgentiter bei dominanten<br />

Tieren konnten EBERHARDT et al. (1980) bei Zwergmeerkatzen (Cercopithecus talapoin),<br />

PERRET (1992) bei Mausmakis (Microcebus murinus) und KRAUS et al. (1999) sowie<br />

BROKMANN et al. (2001) bei Larvensifakas (Propithecus verreauxi) nachweisen. Allerdings<br />

ist ein hoher Androgenwert bei dominanten Tieren laut SAPOLSKY (1993) nicht nur Folge<br />

des Ranges sondern begründet sich aus der stabilen oder instabilen Situation der sozialen<br />

Gruppe des Männchens und ist zusätzlich abhängig vom Auftreten von Streß. Auch Speziesunterschiede,<br />

das Alter, die sexuelle Aktivität, die Zusammensetzung der Gruppe oder die<br />

individuelle Art von sozialem Verhalten und Dominanzrang eines Individuums sind an der<br />

Bildung des individuellen Hormonspiegels eines Tieres beteiligt. So konnten<br />

NIEUWENHUIJSEN et al. (1987) bei Bärenmakaken (Macaca arctoides), VAN SCHAIK et<br />

al. (1991) bei Javaneraffen (Macaca fascicularis), BARRETT et al. (2002 a, b) bei Japanmakaken<br />

(Macaca fuscata) und OSTNER et al. (2002) bei Rotstirnmakis (Eulemur fulvus<br />

rufus) keine rangabhängigen Androgenkonzentrationen ermitteln.<br />

Auch bei Berggorillas wurde der Frage nach einer Beziehung zwischen Androgenen und Aggressionen<br />

bzw. dem Dominanzrang nachgegangen. ROBBINS und CZEKALA (1997)<br />

zeigten bei Berggorillas einen Trend zu höheren Testosteronwerten bei dominanten männlichen<br />

Tieren aus Familien- und Junggesellengruppen. Bei einem Vergleich der Testosteronwerte<br />

subdominanter Tiere aus den beiden Gruppentypen konnte kein Unterschied festgestellt<br />

werden (ROBBINS u. CZEKALA 1997). Ob ein solcher Zusammenhang auch bei westlichen<br />

Flachlandgorillas besteht, ist bislang unbekannt, da bei Studien, in denen der quantitative

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