Scientia Halensis 2 (2007) - Martin-Luther-Universität Halle ...
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M EDIZINISCHE FAKULTÄT & UNIVERSITÄTSKLINIKUM<br />
SCIENTIA HALENSIS 2/07<br />
»Mutter und Kind« bilateral<br />
Deutsch-polnische Kontakte seit über 30 Jahren gepflegt<br />
J ENS MÜLLER<br />
Die Mediziner der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Halle</strong>-Wittenberg blicken auf eine mehr als 30jährige<br />
Zusammenarbeit zwischen <strong>Halle</strong> und Poznań (Polen) zurück. Ende April <strong>2007</strong> trafen<br />
sich Ärzte und Wissenschaftler aus Deutschland und Polen zum nunmehr XXII. »Bilateralen<br />
Symposium« in der Saalestadt. Anlässlich der Gründung des Perinatalzentrums am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />
<strong>Halle</strong> stand das Treffen unter dem Motto »Mutter und Kind«.<br />
Professor Konrad Seige (links im Bild) selbst übergab den Preisträgerinnen Agnieszka Seremak-Mrozikiewicz<br />
von der Medizinischen Fakultät in Poznan und Anne Navarrete-Santos von der Medizinischen Fakultät der<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Halle</strong>-Wittenberg den Seige-Hasik-Preis <strong>2007</strong>. (Foto: Norbert Kaltwaßer)<br />
Bereits im Jahr 1975 initiierten Professor Dr.<br />
Dr. h. c. Jan Hasik (1922–2001) aus Poznań<br />
und Professor Dr. Dr. h. c. Konrad Seige (*<br />
1922) aus <strong>Halle</strong> die Zusammenarbeit zwischen<br />
der Medizinischen <strong>Universität</strong> »Karol Marcinkowski«,<br />
Poznań (Polen), und der Medizinischen<br />
Fakultät der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<strong>Universität</strong><br />
<strong>Halle</strong>-Wittenberg. Ziel dieser Kooperation<br />
waren die Bündelung der wissenschaftlichen<br />
Ressourcen beider Einrichtungen und die<br />
Festigung freundschaftlicher Beziehungen.<br />
Seither treffen sich die Wissenschaftler alle<br />
zwei Jahre wechselseitig in Poznań und <strong>Halle</strong>,<br />
um Forschungsergebnisse auszutauschen. Dabei<br />
steht jeweils ein Hauptthema im Vordergrund.<br />
Auf dem XX. Bilateralen Symposium<br />
»Diabetologicum« 2003 in <strong>Halle</strong> berieten<br />
Forscher beider Einrichtungen über den Diabetes<br />
mellitus (die Zuckerkrankheit), 2005 in<br />
Poznań über Herz-Kreislauferkrankungen. Die<br />
Publikation der Vorträge erfolgt in Poznań in<br />
Erratum<br />
Beim Bildtext zum »Oppenheim-Gemälde« (Ausgabe<br />
1/07, Seite 14) wurde versehentlich die Angabe<br />
Bildnachweis: akg-images gmbh, Motiv 1-L34-E1771-2<br />
weggelassen; sie wird hiermit nachgereicht.<br />
der Zeitschrift Nowiny Lekarskie (Medical<br />
News) und in <strong>Halle</strong> vorwiegend in Sammelbänden<br />
der <strong>Universität</strong>.<br />
Neben der offi ziellen Kooperation der beiden<br />
Fakultäten entwickelten sich verschiedene<br />
Formen der Zusammenarbeit zwischen einzelnen<br />
Kliniken dieser zwei Einrichtungen. So<br />
bestehen seit Jahrzehnten gewachsene wissenschaftliche<br />
Verbindungen, insbesondere zwischen<br />
den Kinderkliniken, den Augenkliniken<br />
und den Medizinischen Kliniken beider Städte.<br />
Gemeinsame Forschungsarbeiten, Vorträge<br />
und Veröffentlichungen sind ein Resultat; außerdem<br />
erwuchsen aus der wissenschaftlichen<br />
Kooperation auch freundschaftliche Bande<br />
zwischen polnischen und deutschen Forschern<br />
sowie längerfristige Austausche von Wissenschaftlern<br />
und Studenten.<br />
Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung<br />
(27. bis 29. April) diskutierten die Ärzte und<br />
Wissenschaftler über die medizinischen<br />
Aspekte der Pränatalmedizin, der Versorgung<br />
von Risikoschwangeren, Frühgeborenen und<br />
Säuglingen. Neben Aspekten der Qualitätssicherung<br />
im Rahmen der Versorgungsforschung<br />
wurden aktuelle medizinische<br />
Entwicklungen vorgestellt und Anknüpfungspunkte<br />
für neue kooperative Forschungsaktivitäten<br />
gesucht.<br />
Hervorragende Vorträge von Nachwuchswissenschaftlern<br />
wurden erstmals mit dem von<br />
den Hochschulen gestifteten Seige-Hasik-<br />
Preis ausgezeichnet, der an die »Gründungsväter«<br />
der bilateralen Kontakte erinnert.<br />
Mit einem Besuch des Klosters Petersberg bei<br />
<strong>Halle</strong>, der Teilnahme an einem Gottesdienst<br />
und einem gemeinsamen Abendessen klang<br />
das Symposium aus.<br />
■<br />
Die zwölfjährige Maila aus Afghanistan wurde in der <strong>Universität</strong>sklinik und Poliklinik für Kinderchirurgie<br />
behandelt. Das Mädchen hatte sich in ihrem Heimatland schwer am Arm verletzt. Das <strong>Universität</strong>sklinikum<br />
übernahm die Behandlungskosten. (Foto: <strong>Universität</strong>sklinikum/Kramer)