Scientia Halensis 2 (2007) - Martin-Luther-Universität Halle ...
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»ARS LEGENDI-PREIS« <strong>2007</strong> & RÄTSELFOTO<br />
SCIENTIA HALENSIS 2/07<br />
»Hier kann sich durchaus im Einzelfall die<br />
Frage aufdrängen, ob der Student im Kampf<br />
um die Exzellenz und die Haushalts- und<br />
Drittmittel nicht stört. Dabei bilden Forschung<br />
und Lehre keinen Gegensatz, sie gehören<br />
notwendig zusammen.« Die Bedeutung guter<br />
Lehre sei an Spitzenforschungsinstituten im<br />
Ausland längst bekannt, Deutschland habe<br />
Nachholbedarf. Der »Ars legendi-Preis« sei<br />
ein wichtiges Signal, ein guter Anreiz.<br />
Dabei dürfe es aber nicht bleiben, fordert Sethe.<br />
Die Hochschulen sieht er in der Pfl icht,<br />
Anreizstrukturen zu schaffen. Beispielsweise<br />
durch die Berücksichtigung von Lehr-Kompetenz<br />
im Berufungsverfahren. Hier kann Rolf<br />
Sethe auf die eigene Fakultät verweisen: »<strong>Halle</strong><br />
ist weiter als andere. Wir verlangen von den<br />
Bewerbern eine Probevorlesung. Wenn wir<br />
sie einladen, haben wir ihre wissenschaftliche<br />
Kompetenz längst erkannt, über die didaktische<br />
hingegen wissen wir nichts.«<br />
F REUDE AUF BEIDEN SEITEN<br />
Sethe selbst hat sich von Anfang an um seine<br />
eigenen Didaktik-Fähigkeiten gekümmert.<br />
Seit 1993 ist er Mitglied im Interdisziplinären<br />
Arbeitskreis für Hochschuldidaktik, rund 300<br />
Stunden Fortbildung hat er hinter sich. In <strong>Halle</strong><br />
hat er in seiner Funktion als Studiendekan<br />
eine neue Vorlesung für Erstsemester konzi-<br />
Ansprechpartner für gute Lehre:<br />
Prof. Dr. Rolf Sethe<br />
Telefon: 0345 55-23134<br />
E-Mail: rolf.sethe@jura.uni-halle.de<br />
piert. Er unterrichtet einfach gern. »Mit guten<br />
Studierenden zu arbeiten, macht mir große<br />
Freude.« Die Freude ist auf beiden Seiten:<br />
Sethe erhält in Evaluationen stets Bestnoten,<br />
den »Preis für exzellente Hochschullehre« hat<br />
Wetten, Sie wissen’s nicht!<br />
Wo wacht dieser Leo?<br />
a) vor dem Hauptgebäude der halleschen <strong>Universität</strong>,<br />
b) auf dem Marktplatz in Braunschweig oder<br />
c) ganz woanders – und wenn ja, wo?<br />
Wer der Redaktion als erste(r) per Telefon, E-Mail, Fax oder (Haus-)Post die<br />
richtige Lösung übermittelt, erhält ZWEI FREIKARTEN – wahlweise für ein<br />
Konzert des Bereichs Musikpädagogik/Collegium musicum oder für eine<br />
Aufführung der Sprechbühne des Bereichs Sprechwissenschaft/Phonetik.<br />
Prof. Dr. Rolf Sethe, LL.M. bei seiner Vorlesung am Mittwoch im Melanchthonianum, Hörsaal XX, Thema:<br />
Familien- und Erbrecht. Im elektronischen Vorlesungsverzeichnis heißt es: Prof. Sethe ist grundsätzlich am<br />
Ende jeder Lehrveranstaltung zu sprechen. Außerdem können Sie jederzeit kurzfristig telefonisch oder per<br />
Email einen Termin vereinbaren ... (Fotos [2]: Maike Glöckner)<br />
er nach Ansicht vieler Studierender verdient.<br />
»Wir freuen uns, dass das große Engagement<br />
Professor Sethes eine besondere Würdigung<br />
erhält. Und durch die Auszeichnung kommt<br />
nicht zuletzt auch dem Bildungsstandort <strong>Halle</strong>-Wittenberg<br />
eine erhöhte Aufmerksamkeit<br />
zu«, erklärt Nathanael Lipinski, Sprecher des<br />
Jura-Fachschaftsrates.<br />
Ende Juli wird es auf Sethes Initiative hin<br />
erstmals eine spezifi sche hochschuldidaktische<br />
Weiterbildung für den juristischen<br />
Das Foto in der Aprilausgabe der scientia halensis 1/07, Seite 30, zeigte eine gusseiserne<br />
Treppe im Magazingebäude der <strong>Universität</strong>s- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt – viele<br />
haben das gewusst, als erste Martha Stellmacher aus <strong>Halle</strong>.<br />
Unterricht geben, zunächst für den Mittelbau.<br />
Später soll das Ganze auch für Professoren<br />
angeboten werden. Ob Sethe dann selbst noch<br />
an der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<strong>Universität</strong> weilt, ist<br />
nicht sicher: Er hat einen Ruf der <strong>Universität</strong><br />
Regensburg erhalten, will nun zunächst<br />
dort verhandeln und anschließend in <strong>Halle</strong><br />
Bleibeverhandlungen führen: »Es gibt keine<br />
Tendenz. Fest steht: Der Einsatz in der Lehre<br />
erfordert eine solide Struktur am Lehrstuhl.<br />
Die Situation in <strong>Halle</strong> kann man in dieser<br />
Hinsicht optimieren.«<br />
Im Juli werde er sich entscheiden, sagt Sethe.<br />
Für <strong>Halle</strong>, hofft nicht nur Fachschaftssprecher<br />
Lipinski. »Professor Sethe ist einfach sehr<br />
motivierend«, meint Studentin Julia Orlick.<br />
»Wenn er geht, gehen wir alle mit.«<br />
■<br />
Dipl-Journ. Carsten Heckmann,<br />
Jahrgang 1974, studierte in Leipzig<br />
Journalistik (Abschluss 2001), war<br />
danach als freier Journalist u. a. für DIE<br />
ZEIT und den DEUTSCHLANDFUNK tätig,<br />
2002–2006 verantwortlicher Redakteur<br />
des Leipziger <strong>Universität</strong>sjournals.<br />
Seit Oktober 2006 ist er<br />
Pressereferent der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<strong>Universität</strong><br />
<strong>Halle</strong>-Wittenberg.<br />
Telefon: 0345 55-21004,<br />
E-Mail: carsten.heckmann@verwaltung.uni-halle.de