Die komplette MONITOR-Ausgabe 11/2008 können Sie hier ...
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USV-Schutz fürs Rechenzentrum -<br />
moderne Systeme sparen Strom<br />
Steigende Energiekosten und hohe Wärmeentwicklung sind die wichtigsten Faktoren,<br />
die Betreiber von Rechenzentren in den Griff bekommen müssen. Darüber hinaus<br />
spielt die sichere Stromversorgung eine immer größere Rolle.<br />
Bodo Mainz<br />
Benötigt werden energieeffiziente USVs, die<br />
die Kosten für Strom und Kühlung gering<br />
halten, jedoch zugleich ein Höchstmaß an<br />
Ausfallsicherheit gewährleisten. Hersteller<br />
arbeiten daran, USV-Systeme diesen Anforderungen<br />
anzupassen und die Energieeffizienz<br />
zu optimieren. Aufschluss darüber<br />
geben Leistungsfaktor und Wirkungsgrad<br />
der Systeme.<br />
IT-Geräte und Netzwerkkomponenten<br />
sind auf eine kontinuierliche und saubere<br />
Stromversorgung angewiesen. Dafür sorgen<br />
Unterbrechungsfreie Stromversorgungen.<br />
USVs überbrücken Stromausfälle, filtern<br />
schädliche Spannungsstörungen und<br />
kompensieren Spannungs- und Frequenzschwankungen.<br />
Kennzeichen für die Energieeffizienz<br />
eines USV-Systems ist der Leistungsfaktor.<br />
Er definiert das Verhältnis der<br />
Wirkleistung einer Last (Watt) zur Scheinleistung<br />
(VA). Der Idealfall ist ein Leistungsfaktor<br />
von 1. Besitzt nun eine Last einen Eingangsleistungsfaktor<br />
von 1, so hat sie keine<br />
Blindleistungsverluste und verbraucht lediglich<br />
reine Wirkleistung. Strom und Spannung<br />
sind damit in gleicher Phase, und es<br />
ergeben sich nur geringe Übertragungsverluste.<br />
Wichtig ist bei USVs die Unterscheidung<br />
zwischen Eingangs- und Ausgangs-<br />
leistungsfaktor. Der Eingangsleistungsfaktor<br />
bezieht sich auf das Verhältnis von<br />
Wirkleistung zu Scheinleistung - also Watt<br />
zu VA -, den die USV an ihrem Eingang aufweist.<br />
Solche Versorger sind in der Regel das<br />
Stromversorgungsnetz oder ein Generator.<br />
Bei USV-Anlagen sollte der Eingangsleistungsfaktor<br />
möglichst nahe 1 sein, um<br />
Blindleistungsverluste zu vermeiden und<br />
die Netzrückwirkung geringzuhalten.<br />
Der Ausgangsleistungsfaktor ist ein Wert,<br />
der das Verhältnis von Ausgangswirkleistung<br />
zu Ausgangsscheinleistung des<br />
Systems beschreibt. <strong>Die</strong> Größe einer USV<br />
wird oft nur mit der Größe Scheinleistung<br />
(VA) und dem Ausgangsleistungsfaktor (PF)<br />
angegeben. Den Wert für die Scheinleistung<br />
zu bemessen ist sinnvoll, da neben dem<br />
Strom für die Erbringung der Wirkleistung<br />
auch der Strom für die Blindleistung aufgebracht<br />
werden muss. <strong>Die</strong> maximale Wirkleistung,<br />
die eine USV absichern kann, erhält<br />
man, wenn man diese beiden Werte -<br />
also Scheinleistung und Ausgangsleistungsfaktor<br />
- multipliziert.<br />
Ein Beispiel: Eine USV mit 60 kVA und<br />
einem Ausgangsleistungsfaktor von 0,9<br />
kann Lasten bis zu 54 kW absichern. Dagegen<br />
ist eine USV mit 65 kVA und einem<br />
Thema | Security<br />
Leistungsfaktor von 0,8 nur auf Lasten bis<br />
maximal 52 kW ausgelegt. Muss eine USV<br />
hohe Lasten mit höherem Eingangsleistungsfaktor<br />
als ihrem eigenen Leistungsfaktor<br />
absichern, dann erreicht sie die maximale<br />
Wirkleistung unter Umständen, bevor<br />
sie ihre Scheinleistung erreicht - sie<br />
muss dann überdimensioniert werden und<br />
verbraucht unnötig viel Energie. Je besser<br />
dagegen der Ausgangsleistungsfaktor einer<br />
USV an den Eingangsleistungsfaktor des<br />
Verbrauchers angepasst ist, umso höher ist<br />
ihr Wirkungsgrad, also die Effizienz der<br />
Energieübertragung. Und das heißt: weniger<br />
Stromkosten.<br />
Der Leistungsfaktor moderner IT-Geräte<br />
IT-Geräte mit älterer Technologie haben einen<br />
Leistungsfaktor am Eingang von 0,7.<br />
Inzwischen erreichen die meisten Komponenten<br />
jedoch durch den Einsatz einer aktiven<br />
Leistungsfaktorkorrektur einen Eingangsleistungsfaktor<br />
von 0,9.Als Leistungsfaktorkorrektur<br />
(Power Factor Correction -<br />
PFC) bezeichnet man spezielle Filter, die den<br />
Anteil an störenden Komponenten, wie<br />
Oberschwingungen, minimieren und so den<br />
Leistungsfaktor möglichst nahe zu 1 brin-<br />
monitor | November <strong>2008</strong> 31<br />
(Bild: Eaton Power Quality)