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„GreenIT ist gut, Kontrolle ist besser“:<br />

Ökobilanzen in der IT<br />

Schick ist, was gut ankommt und neu<br />

ist, das gilt auch für die IT. Zwar wiegen<br />

Formen und Farben weniger prominent<br />

als in manch anderen Modebereichen,<br />

das ändert sich aber. Mit „Grün“ erhielt<br />

die IT ihre aktuelle Modefarbe.<br />

Carl-Markus Piswanger<br />

Ähnlich den Elaboraten der Schneiderszunft<br />

finden sich jedoch auch <strong>hier</strong> Schattierungen,<br />

und das macht die GreenIT zum spannenden<br />

Entwicklungsfeld. Rechtliche Vorschriften<br />

gibt es bereits viele. <strong>Die</strong> bekanntesten<br />

sind die RoHS, basierend auf der EU-Richtlinie<br />

2002/95/EG, bis hin zum Energy Star,<br />

der als amerikanisches Bezeichnungssystem<br />

von der EU im Jahr 2003 übernommen wurde<br />

und bis dato eher zahnlos wirkte.<br />

IT tut sich aber beim effektiven Grünsein<br />

schwer. Mit 2 % des weltweiten Energieverbrauchs<br />

gehört sie zu den vermeintlich<br />

„kleinen“ Verbrauchern. Demgegenüber<br />

wiegen aber ökonomische Vorgaben (v. a.<br />

TCO) und geforderte technische Leistungs-<br />

42<br />

steigerungen, beides keine Naturfreunde<br />

per se, besonders schwer. Hier sind wir aber<br />

schon beim Kernthema - der Notwendigkeit,<br />

die grüne Welle aus der „Me too“-<br />

Ecke heraus zu bringen und den Blick auf<br />

starke Methoden zu richten.<br />

<strong>Die</strong> Methode der Ökobilanzen<br />

Ökobilanzen existieren schon lange als eine<br />

Methode zur knochentrockenen Messung<br />

von Umwelteinflüssen. Ökobilanzen<br />

sind ein Instrument zur ganzheitlichen Bewertung<br />

von Umwelteinflüssen über den<br />

gesamten Lebenszylus, daher im Englischen<br />

„LCA“ (Life Cycle Assessment) genannt.<br />

Ihr Vorteil liegt in zwei Bereichen:<br />

. Erstens sind sie als Methode bereits lange<br />

etabliert und die Modelle bekannt. Es besteht<br />

daher ein breiterer Konsens.<br />

. Zweitens besteht ein konkreter Standard<br />

(ISO14040), der Prinzipien für und Vorgehensweise<br />

bei umweltbezogenen<br />

Assessments von Produkten vorgibt. Produkte<br />

sind <strong>hier</strong> eher weich definiert und<br />

verstehen sich inklusive Services, bei IT<br />

ein wichtiger Punkt.<br />

monitor | November <strong>2008</strong><br />

Basisdaten für Ökobilanzen werden vor allem<br />

aus den Einflussgrößen Basiskomponenten,<br />

Produktion, Transportketten,<br />

Nutzung, sowie Entsorgung/Recycling genommen.<br />

Jürgen Giegrich, Fachbereichleiter<br />

des Instituts für Energie- und Umweltforschung<br />

in Heidelberg, unterscheidet bei<br />

Ökobilanzen entweder den Vergleich von<br />

einheitlichen Betrachtungszeiträumen<br />

(vergleichende Methode) oder die Betrachtung<br />

eines ganzen Lebenszykluses eines<br />

Produkts oder Services (produktspezifische<br />

Methode).<br />

Nach Giegrich ist für eine ganzheitliche<br />

Ökobilanz nach der ISO14040-Standardisierung<br />

auf jeden Fall das „Cradle to Grave“-Prinzip<br />

anzuwenden. Wenn also nur<br />

ein gewisser Zeitraum betrachtet wird, müssen<br />

dann natürlich auch die Ressourcen anteilig<br />

auf diesen Zeitraum gerechnet werden.<br />

Herausforderungen der Ökobilanzen<br />

In der Realität liegt die Herausforderung bei<br />

Ökobilanzen bereits ganz am Anfang: in der<br />

Festlegung des Einflussbereichs. Dabei ist

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