Die komplette MONITOR-Ausgabe 11/2008 können Sie hier ...
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Verfügbarkeit von Primärenergieträgern<br />
(Öl und Gas), das Aufrechterhalten der Versorgung,<br />
der Kostendruck sowie der Einfluss<br />
und die Bedeutung von neuen, alternativen<br />
Energieformen (dezentrale Energie-Einspeisung),<br />
aber auch der Einfluss der Politik<br />
stehen dabei im Raum. In Kalifornien gibt<br />
es etwa schon einen Gesetzesentwurf, der<br />
vorsieht, das im Jahr 2020 nur noch Häuser<br />
mit „Zeronet-Base“ gebaut werden dürfen,<br />
d. h. in puncto Energiezufuhr und -abgabe,<br />
etwa aus hauseigener Photovoltaik-Anlage,<br />
auf „Null“ kommen müssen.<br />
Einer der wesentlichen IT-Herausforderungen<br />
ist „Smart Metering“ (wörtlich<br />
übersetzt: Intelligentes Zählen). Gemeint<br />
sind damit innovative, automatisierte Zähler-Ablese-<br />
und Zähler-Management-Verfahren<br />
der Energie-Anbieter. <strong>Die</strong> Tendenz<br />
geht dahin, dass der Konsument auch jederzeit<br />
in der Lage sein soll, über seinen aktuellen<br />
Energieverbrauch Bescheid zu wissen.<br />
„Da gibt es Länder, die schon sehr weit sind,<br />
wie etwa Italien, Schweden oder Dänemark.<br />
<strong>Die</strong> Stadt Mailand (A2A Milan) ist seit Dezember<br />
2007 mit 900.000 Smart Meters ausgestattet.<br />
In Österreich wird daran bereits<br />
gearbeitet, die Umsetzung wird jedoch noch<br />
etwas dauern“, urteilt Runge. Zweiter großer,<br />
sehr weiter Begriff ist „Smart Grid“,<br />
wobei es um Netze geht, die sich künftig<br />
selbst überwachen und alle Formen der<br />
Energie-Einspeisung integrieren. „Im IT-<br />
Bereich werden auch Technologien wie<br />
Breitbandkommunikation,Web 2.0 Ansätze<br />
etc. eine große Rolle spielen, die insbesondere<br />
auch in der Kundenkommunikation<br />
neue Möglichkeiten bieten. <strong>Sie</strong>mens ist<br />
<strong>hier</strong> in der Lage umfassende Lösungen anzubieten“,<br />
sagt Runge.<br />
Aufbau von Kompetenzzentren<br />
Ein Schwerpunkt bei <strong>Sie</strong>mens IT Solutions<br />
and Services liegt derzeit auf der Gründung<br />
von Kompetenzzentren. So wurde bereits<br />
ein Kompetenzzentrum für Smart Metering<br />
in Italien gegründet. Ein Kompetenzzentrum<br />
für Outage-Management - was<br />
passiert im Störfall bzw. bei Stromausfall?<br />
- wurde bereits in der Slowakei eingerichtet.<br />
Noch im laufenden <strong>Sie</strong>mens-Geschäftsjahr,<br />
das bis zum Juni dauert, soll in Wien<br />
ein Kompetenzzentrum für Workforce<br />
Management (Steuerung und Planung von<br />
Wartungsmannschaften) entstehen. „Mehr<br />
als die Hälfte unseres Geschäftes sind klas-<br />
Strategien | Interview<br />
<strong>Die</strong> Kernprozesse der Energiebranche werden mit IT-Lösungen von <strong>Sie</strong>mens unterstützt und optimiert.<br />
Das betrifft die Energieerzeugung und -verteilung, aber auch Datenmanagement, Abrechnungs-<br />
und Vertriebssysteme. (Grafik: <strong>Sie</strong>mens)<br />
sische IT-Themen, wie etwa SAP, Outsourcing,<br />
aber auch Hardware-Services“, betont<br />
Runge. Bei SAP gebe es eine Verschiebung<br />
von der Erst-Implementierung zur Harmonisierung<br />
und Anpassung.<br />
In Österreich zählen alle großen Energieversorger<br />
zu den <strong>Sie</strong>mens-Kunden. Bei<br />
Bewag Fernwärme und Kelag zeichnet die<br />
<strong>Sie</strong>mens-IT für die Einführung der SAP-<br />
Systeme verantwortlich, beim Verbundkonzern<br />
wurden die <strong>Sie</strong>mens-IT-Spezialisten<br />
mit der Implementierung der Sicherheitslösung<br />
PASS (Permanent Automated Security<br />
Scan) beauftragt. Damit werden mögliche<br />
Schwachstellen im IT-System auf ein<br />
Minimum reduziert und eventuelle<br />
Schwachstellen durch ein Frühwarnsystem<br />
zeitgerecht erkannt, wodurch dann entsprechende<br />
Maßnahmen gesetzt werden <strong>können</strong>.<br />
Künftige Pläne und Ziele<br />
„Sehr gut ist unsere Kundentagung Experience<br />
IT angekommen, wo 40 CIOs aus allen<br />
CEE-Länder Anfang Oktober nach Wien<br />
gekommen sind“, freut sich Runge. Das<br />
Konzept der Kundenveranstaltungen soll<br />
daher auf alle Fälle im kommenden Jahr fortgesetzt<br />
und ausgebaut werden. „Wobei der<br />
CEE-Fokus sehr gut war, wir werden in Zukunft<br />
länderübergreifende Veranstaltungen<br />
forcieren“, betont Runge. <strong>Die</strong> Region CEE<br />
bringe zwar viele Vorteile, aber er sieht auch<br />
Probleme wie etwa die vorhandenen Sprach-<br />
„In drei Jahren wollen wir unter den drei wichtigsten<br />
Playern am Systemintegrationsmarkt<br />
im Energiebereich sein.“ - Martin J. Runge,<br />
Leiter Vertical „Energy“, <strong>Sie</strong>mens IT Solutions<br />
and Services (Bild: <strong>Sie</strong>mens)<br />
barrieren. In der Region gäbe es viele kleine<br />
Nischenanbieter, bei Großprojekten müsse<br />
man sich mit allen Großen der Branche<br />
matchen.<br />
Neben der Etablierung der Kompetenzzentren<br />
geht es 2009 darum, die Zusammenarbeit<br />
mit allen internationalen Kompetenzzentren<br />
zu institutionalisieren. <strong>Die</strong> neuen<br />
Portfolio-Themen plant Runge wesentlich<br />
stärker am Markt zu kommunizieren. „Ich<br />
möchte das Regions-Team CEE noch erweitern<br />
und stärken“, hat er sich Runge dabei<br />
auch ein großes personelles Ziel vorgenommen.<br />
„In drei Jahren wollen wir unter den<br />
drei wichtigsten Playern am Systemintegrationsmarkt<br />
im Energiebereich sein“, gibt<br />
sich Runge ambitioniert.<br />
www.siemens.at/it-solutions<br />
monitor | November <strong>2008</strong> 47