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36<br />
Thema | Security<br />
Hightech-Argusaugen<br />
Das Wiener Start-up KiwiSecurity<br />
entwickelte eine innovative Software,<br />
die Video-Überwachungssysteme<br />
effizienter macht.<br />
Dass dem menschlichen Auge so manches<br />
entgeht, ist bekannt. Etwas übersehen oder<br />
nichtsehen kann aber vor allem bei den<br />
Themen Sicherheit und Überwachung ins<br />
Auge gehen. Denn die (finanziellen)<br />
Schäden <strong>können</strong> enorm sein.Unternehmen,<br />
öffentliche Institutionen oder Private<br />
haben im Gegensatz zur Göttin Hera aus der<br />
griechischen Mythologie nicht die Möglichkeit,<br />
einen schlauen Riesen, nämlich Argus,<br />
der 100 Augen hatte, das Geschehen beobachten<br />
zu lassen.<br />
Im Hightech-Zeitalter werfen längst zahlreiche<br />
Kameras ihre elektronischen Augen<br />
auf die Personen in ihrer Umgebung und<br />
zeichnen Videos auf. Nicht immer wird dieses<br />
Bildmaterial allerdings ausgewertet.Meist<br />
werden die Aufnahmen der Videokameras<br />
nach einigen Tagen sogar gelöscht und überspielt.<br />
Genau diesen Unsicherheiten sowie der<br />
bislang schwierigen und zeitraubenden Auswertung<br />
dieser Videoaufnahmen will das<br />
Wiener Hightech-Unternehmen Kiwi-<br />
Security ein Ende bereiten. <strong>Die</strong> Idee und<br />
Kerntechnologie entstand im Zuge einer<br />
Diplomarbeit und geht auf das Studium der<br />
Gründer an der Technischen Universität Wien<br />
zurück.2005 wurde die KiwiBlue Kraus,Matusek,Sutor<br />
OEG als Forschungsgesellschaft<br />
gegründet,noch bevor die Gründer Klemens<br />
Kraus, Florian Matusek und Stephan Sutor<br />
ihr Studium abgeschlossen hatten.<br />
„Wir wollen die Welt der Videoüberwachung<br />
revolutionieren“, sagt Sutor, jetziger<br />
Geschäftsführer für Forschung und Entwicklung<br />
der KiwiSecurity Software GmbH,wie<br />
sich das Unternehmen seit Beginn dieses<br />
<strong>Die</strong> austria wirtschaftsservice (aws) als<br />
Spezialbank des Bundes für unternehmensbezogene<br />
Wirtschaftsförderung bietet ein<br />
spezielles Förderprogramm für Unternehmensgründungen<br />
im Hightech-Bereich mit<br />
den Modulen PreSeed und Seedfinancing an.<br />
<strong>Die</strong> Kombination aus Finanzierungs- und<br />
Beratungsmaßnahmen unterstützt Gründer<br />
Jahres nun nennt. „Durch das System von<br />
KiwiSecurity werden Kosten gespart,Fehler<br />
durch menschliches Versagen vermindert und<br />
die Sicherheit erhöht“,erklärt Sutor,der gemeinsam<br />
mit Matusek und Kraus,das Unternehmen<br />
führt.<strong>Die</strong> Unternehmensanteile sind<br />
zu gleichen Teilen in den Händen des Gründerteams.<br />
Elf Personen sind derzeit bei KiwiSecurity<br />
- der Name ist übrigens eine Wortkomposition<br />
für Künstliche Intelligenz Wien -<br />
tätig.Das notwendige Startkapital für ihr Vorhaben<br />
erhielt das Gründerteam von der Förderbank<br />
austria wirtschaftsservice (aws)<br />
mittels PreSeed und Seedfinancing sowie vom<br />
Inkubator Inits und der Österreichischen<br />
Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).<br />
Gemeinsam entwickeln sie in Wien Kiwi-<br />
Vision, wie sich KiwiSecuritys intelligente<br />
Videoüberwachungssoftware nennt.<br />
Intelligente Kamera-Software<br />
Tatsache ist,dass Sicherheit weltweit ein heißes<br />
Thema ist.Sutor:„Durch steigende Kriminalitätsraten<br />
wird der Bedarf an Sicherheit<br />
durch Videoüberwachung immer größer.“<br />
Doch das Anbringen unzähliger Kameras<br />
ist - neben den finanziellen Aspekten -<br />
auch aus Sicherheitsgründen oft sinnlos:„<strong>Die</strong><br />
Mengen an dabei entstehendem Videomaterial<br />
kann unmöglich noch sinnvoll von<br />
menschlichen Betrachtern ausgewertet werden.Unsere<br />
Plattform KiwiVision übernimmt<br />
genau diese Aufgabe,das automatische Auswerten<br />
des Videomaterials in Echtzeit, und<br />
präsentiert in Zusammenhang mit Videomanagementsystemen<br />
dem Sicherheitspersonal<br />
nur relevante Informationen.Damit werden<br />
die Sicherheit erheblich erhöht und<br />
Personalkosten gesenkt.“<br />
Das System erkennt selbständig einen unbefugten<br />
Zutritt einer Person,einen zurückgelassenen<br />
Gegenstand oder auch eine un-<br />
und Jungunternehmer dabei, aus Innovationen<br />
erfolgreiche, marktfähige Produkte und<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen zu machen.<br />
www.preseed.at bzw. www.seedfinancing.at<br />
<strong>Die</strong>se Serie über erfolgreiche Hightech-<br />
Unternehmen aus Österreich widmet<br />
Ihnen die aws.<br />
www.awsg.at<br />
monitor | November <strong>2008</strong><br />
Das von Florian Matusek, Klemens Kraus,<br />
Stephan Sutor (v.l.) entwickelte intelligente<br />
Videoüberwachungssystem erkennt von der<br />
Norm abweichende Situationen, wie zum<br />
Beispiel den unbefugten Zutritt einer Person.<br />
gewöhnliche Handlung einer Person.<strong>Die</strong> intelligente<br />
Software filtert diese Situationen<br />
aus den Aufnahmen in Echtzeit aus, bewertet<br />
sie als Abweichung vom Normalzustand<br />
und verständigt mit einfachen Alarmmeldungen<br />
einen Sicherheitsbeauftragten.<br />
Eingesetzt kann die Software beispielsweise<br />
neben öffentlichen Plätzen und Gebäuden<br />
wie Museen auch in überwachten Umfeldern<br />
von Flughäfen, Start- und Landepisten oder<br />
auch in Lagern,Tresorräumen oder in Privathäusern<br />
werden.<br />
Für die Software KiwiVision wurden von<br />
den Gründern weltweit einzigartige Algorithmen<br />
entwickelt, die auf einer praktisch<br />
unzerstörbaren Systemarchitektur, dem<br />
„Nearly Indistructible Video Surveillance<br />
System“,kurz NIVSS aufsetzt.„Im Gegensatz<br />
zu Konkurrenzprodukten ist KiwiVision<br />
zuverlässig, arbeitet in Echtzeit, ist auf tatsächliche<br />
Anwendungen der Kunden zugeschnitten<br />
und ist auf einer hocheffizienten,<br />
ausfallssicheren Systemarchitektur aufgebaut,“<br />
sagt Sutor, der für das Wiener Hightech-Unternehmen<br />
noch genügend Wachstumschancen<br />
sieht: „Es gibt weltweit eine<br />
überschaubare Anzahl an Unternehmen die<br />
in einem ähnlichen Bereich tätig sind,da dieses<br />
Gebiet noch sehr jung und forschungslastig<br />
ist.Aufgrund des enormen benötigten<br />
Rechenaufwandes der Analysealgorithmen<br />
ist es erst in letzter Zeit möglich geworden,<br />
sinnvoll Echtzeitanalysen zu betreiben.Eine<br />
Konsolidierung ist noch lange nicht abzusehen,<br />
der Markt ist gerade erst im Aufschwung.“<br />
www.kiwi-security.com