Die komplette MONITOR-Ausgabe 11/2008 können Sie hier ...
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Strategien | Veranstaltung<br />
SAP Tech Ed<br />
Softwarewerker trimmt Ökosystem auf<br />
mehr Kundenfreundlichkeit.<br />
Lothar Lochmaier<br />
Auf der Hauskonferenz SAP Tech Ed in Berlin<br />
versuchte Co-CEO Léo Apotheker reichlich<br />
Gelassenheit auszustrahlen. „Das Ausmaß<br />
der Finanzkrise war auch mit einer vorausschauenden<br />
Analysesoftware nicht vorhersehbar.“<br />
Jedoch sieht das Unternehmen<br />
Softwarelösungen im Zuge der Bankenkrise<br />
auch als eine Chance, die Effizienz in<br />
den Unternehmen weiter zu steigern und<br />
Kosten zu senken.<br />
<strong>Die</strong> Herausforderung bestehe darin, den<br />
„Das Ausmaß der Finanzkrise war<br />
auch mit einer vorausschauenden<br />
Analysesoftware nicht vorhersehbar.“<br />
- Léo Apotheker, SAP<br />
Gedanken der Innovation mit dem Ziel niedriger<br />
Gesamtkosten (Total Cost of Ownership)<br />
zu verbinden, so Apotheker weiter. Der<br />
Softwarewerker sei gerade in Krisenzeiten<br />
ein stabiler Partner, auf den man sich auch<br />
noch in Jahren verlassen könne.<br />
Konkrete Aussagen zur weiteren Roadmap<br />
der auf den Mittelstand zugeschnittenen<br />
Lösung SAP Business By Design vermied<br />
der SAP-Mann indes. In zwei Jahren<br />
sollen entsprechende Lösungen spruchreif<br />
sein. „Hier bleibt alles beim Alten, wir halten<br />
an unserer Strategie fest.“<br />
Allzu forschen Einwänden mit Blick auf<br />
das weiterhin heikle Thema der Wartungsund<br />
Servicegebühren ging Apotheker lieber<br />
aus dem Weg. Noch immer schlägt die<br />
Preisgestaltung beim Enterprise Support in<br />
Kundenkreisen hohe Wogen. Zumal die<br />
Marktforscher von Forrester in einer Befragung<br />
von SAP-Anwendern noch Wasser<br />
auf die Mühlen der Kritiker gießen.<br />
<strong>Die</strong> Auguren kamen nämlich zum wenig<br />
schmeichelhaften Ergebnis, dass nur rund<br />
15 % der Kunden das Basisangebot überhaupt<br />
nutzen. Ab dem kommenden Jahr<br />
sollen die Support-Gebühren weiter<br />
steigen, und zwar binnen vier Jahren von 17<br />
auf 22 %.<br />
„<strong>Die</strong> Mehrheit der Kunden versteht den<br />
Mehrwert der <strong>Die</strong>nste“, kontert Apotheker<br />
mit seiner hausgemachten Kalkulation.Aus<br />
seiner Sicht rechnen sich bis zu acht Prozent<br />
höhere Wartungsgebühren über einen Zeitraum<br />
von mehreren Jahren auch für die<br />
Unternehmen. „Das bringt auf eine Sicht<br />
von fünf Jahren eine deutliche Reduktion<br />
der gesamten IT-Betriebskosten (TCO).“<br />
Initiative „Ecohub“<br />
In den Rahmen, sich nach außen ein kundenfreundlicheres<br />
Image zu erarbeiten, passt<br />
auch die marktnahe Initiative „Ecohub“, die<br />
laut Aussage von Zia Yusuf, verantwortlich<br />
für das SAP Ecosystem, endgültig den<br />
Schritt ins Web-2.0-Zeitalter besiegeln wird.<br />
„Wir wollen die Beziehungen zum Kunden<br />
vollständig demokratisieren und öffnen auch<br />
Plattformen wie Innocentive für den offenen<br />
Dialog.“<br />
Ein formalisierter Prozess soll entsprechende<br />
Spezialisten als Moderatoren zertifizieren.<br />
<strong>Die</strong> Online-Plattform, die der Hersteller<br />
auf der Tech Ed <strong>2008</strong> in Berlin präsentierte,<br />
reduziert sich aber nicht nur auf<br />
die Anwender, sondern dient auch unabhängigen<br />
Herstellern und Partnern als neuer<br />
Vertriebskanal. SAP-Anwender sollen demzufolge<br />
auf der Plattform EcoHub ihre SAP-<br />
monitor | November <strong>2008</strong><br />
Anwendungen durch externe Lösungen ergänzen<br />
oder verbessern helfen.<br />
Zur Auswahl stehen dabei auch Lösungen,<br />
die auf Basis von NetWeaver oder<br />
Business Objects zertifiziert sind. Dabei will<br />
SAP auch Web-2.0-Funktionen, wie etwa<br />
den Gedankenaustausch via Community-<br />
Funktionen in die neue Plattform einbeziehen,<br />
also das direkte und ungefilterte Feedback<br />
von Anwendern.Am deutlichsten wird<br />
dieser Schulterschluss am Beispiel der<br />
Lösung SAP CRM 2007.<br />
„Kontextuale Collaboration“<br />
Laut Aussage von Vinay Iyer,Vice President<br />
SAP CRM, sollen in die künftige Produktentwicklung<br />
mehr Elemente im Sinne der<br />
„kontextualen Collaboration“ einfließen.<br />
Was SAP damit meint, um sich allmählich<br />
der interaktiven Netzwelt anzunähern, sind<br />
indes keineswegs nur mobile CRM-Tools<br />
für das Management der Kundenbeziehung<br />
auf Basis von BlackBerry, die RIM offenbar<br />
mit einer eigenen Lösung im Frühjahr veröffentlichen<br />
wird.<br />
„Wir wollen den ganzen Kontext der<br />
Social Communities in die CRM-Welt übertragen“,<br />
betont Iyer. CRM 2.0 soll demzufolge<br />
vor allem das Monitoring von relevanten<br />
Communities beinhalten, wie etwa bei<br />
der Plattform Twitter der Fall. Das dadurch<br />
ergänzte CRM-Frühwarnsystem soll aber<br />
weit mehr als reine Produkt- oder Kundeninformationen<br />
bereit halten.<br />
Denn auch in diesem Bereich will das<br />
Unternehmen sich stärker den Bedürfnissen<br />
der Anwender öffnen, beispielsweise mit<br />
Hilfe der Plattform CRM@BPX Community,<br />
in der Experten sich fortlaufend über<br />
neue Trends, Strategien und Techniken beim<br />
Customer Relationship Management<br />
(CRM) austauschen sollen.<br />
Technisch gesehen sind die Herausforderungen<br />
immer noch gewaltig. Laut Vinay<br />
Iyer gilt es immerhin die nach wie vor große<br />
Kluft zwischen unstrukturierten und<br />
strukturierten Datenbeständen aufzulösen.<br />
Ob „SAP CRM 2.0“ dabei mehr als ein vorsichtiges<br />
Gedankenspiel bleibt, ließ der Experte<br />
allerdings noch offen.<br />
www.sapteched.com/emea<br />
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