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Zu Beginn<br />
Einführende Worte des VOK<br />
Vor-Ort-Koordinator Rudolph Neuböck<br />
Jeder kennt es, ob trivial in der Schreibtischlade oder elaboriert in der Lebensführung:<br />
das <strong>Chaos</strong>. Jeder kennt sie, ob trivial im Kleiderkasten oder elaboriert in<br />
Denkmustern: die <strong>Ordnung</strong>. Freilich haben die Mathematiker wieder einen anderen<br />
Zugang zum Thema; sie abstrahieren, bis Schreibtischlade und Kleiderkasten zu<br />
einer nüchternen Variable verschmelzen. Wieder anders die Physiker: sie wissen,<br />
dass <strong>Chaos</strong> und <strong>Ordnung</strong> einander bedingen und sprechen geheimnisvoll von seltsamen<br />
Attraktoren und nichtlinearen Rückkoppelungen. Nicht weniger geheimnisvoll<br />
die Chemiker: sie zaubern selbstorganisierende Strukturen in ihre brodelnden Reagenzgläser<br />
und bringen Substanzen auf rätselhafte Weise zum oszillieren. Doch<br />
auch in den gewöhnlichen Alltag brechen Choas und <strong>Ordnung</strong> ein, womit wir wieder<br />
bei Schreibtischlade und Kleiderschrank angelangt wären.<br />
Wer sich dem Thema nähert, der muss mit Überraschungen rechnen, der muss auf<br />
alles gefasst sein, der wird früher oder später nicht mehr wissen, ob der in labilem<br />
Gleichgewichtszustand aufgetürmte Zeitschriftenstapel in seinem Arbeitszimmer, wenn er endlich umfällt,<br />
nicht etwa einem höheren <strong>Ordnung</strong>sprinzip unterworfen ist. Ebenso beäugt der wissende Chaot den gepflegten<br />
Garten seines Nachbarn mit Melancholie, weiß er doch, dass die Stabilität von <strong>Ordnung</strong> eine fragwürdige<br />
Größe ist. So hat jeder seinen Zugang zum Thema, jeder seine Meinung, ob trivial eingefärbt oder wissenschaftlich.<br />
Grund genug also, mit Jugendlichen eine Projektwoche zu organisieren, die die Geheimnis dieses universellen<br />
Themas auszuloten versucht. Mögen zumindest die Ergebnisse nicht chaotisch sein!<br />
Grußworte von Frau Direktor Tichy<br />
Zum Beginn der Projektwoche „<strong>Chaos</strong> und <strong>Ordnung</strong>“<br />
Mag. Friederike Tichy<br />
Als Schulleiterin begrüße ich alle Teilnehmer an der diesjährigen naturwissenschaftlichen<br />
Projektwoche des <strong>IAAC</strong> und heiße insbesondere unsere Gäste aus dem<br />
Ausland – aus der Tschechischen Republik, aus Slowenien, Kroatien und aus Ungarn<br />
-, aber auch die Schüler und Lehrer der teilnehmenden österreichischen Schulen<br />
und die für die Organisation verantwortlichen Funktionsträger des <strong>IAAC</strong>, die<br />
Herren Harald Baloch und Georges Reckinger, bei uns herzlich willkommen.<br />
Wir freuen uns, daß diese internationale Projektwoche heuer an der HIB Schloß<br />
Traunsee stattfindet und werden uns bemühen, im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />
eine angenehme und anregende Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten.<br />
Schülergruppen unserer Schule haben bereits mehrmals an den Veranstaltungen<br />
des <strong>IAAC</strong> im In- und Ausland teilgenommen. Der Betreuer unserer Schüler bei den<br />
Auslandsaufenthalten, Mag. Rudolf Neuböck, hat dabei engere Kontakte zum <strong>IAAC</strong><br />
geknüpft. So ist schließlich auch von ihm die Idee ausgegangen, unsere Schule als Veranstaltungsort anzubieten.<br />
Nach einem Lokalaugenschein und einer Zusage durch das <strong>IAAC</strong> hat er die Organisation und die<br />
Vorbereitungsarbeiten von seiten der Schule übernommen und wird während der Woche auch als erster<br />
Ansprechpartner bei Wünschen und in Organisationsfragen fungieren.<br />
Die HIB Schloß Traunsee weist von Angebot und Organisationsform eine ganze Reihe von Besonderheiten<br />
auf. Als Zentrallehranstalt untersteht sie direkt dem Unterrichtsministerium. Die Anwesenheit von Herrn OR<br />
Mag. Karl Hafner am Begrüßungabend und die von ihm ausgesprochene Unterstützung der völkerverbin-<br />
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