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LUFTWAFFEN - Netteverlag

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GESCHICHTE<br />

fer, welche es seit seinem Stiftungstag,<br />

dem 27. März 1884, innehat. Zusätzlich<br />

zu den beiden in Berlin-Reinickendorf<br />

stationierten Kompagnien bekommt es<br />

aber zusätzlich eine Bespann-Abteilung.<br />

Auch wird ihm die Luftschiffer Lehranstalt<br />

unterstellt. Der bisherige Kommandeur,<br />

Major Neumann, wird zudem aus<br />

dem Dienst entlassen und durch Major<br />

Krenzlin ersetzt.<br />

- Luftschiffer-Bataillon 2: Schon umfangreicher<br />

sind die Änderungen beim<br />

„Luftschiffer-Bataillon 2“. Der Stab und<br />

die erste Kompagnie verbleiben zwar in<br />

Berlin-Reinickendorf, doch der Standort<br />

Königsberg, wo bisher die 2. Kompagnie<br />

stationiert war, wird an das neue „Luftschiffer-Bataillon<br />

5“ abgegeben. Der<br />

neue Standort für die 2. Kompagnie soll<br />

Hannover (vorläufig Tegel) werden. Als<br />

3. Kompagnie wird eine Königliche Sächsische<br />

Kompagnie in Dresden aufgestellt.<br />

Bisher gab es nur ein sächsisches Detachement<br />

in Metz. Der bisherige Kommandeur,<br />

Oberstleutnant Groß, wird zur<br />

„2. Inspektion der Telegraphentruppen“<br />

in Karlsruhe versetzt. Neuer Kommandeur<br />

ist Major Schulze.<br />

- Luftschiffer-Bataillon 3: Ähnlich gestaltet<br />

sich die Umstrukturierung des<br />

„Luftschiffer-Bataillon 3“. Der Stab und<br />

die erste Kompagnie verbleiben an ihrem<br />

bisherigen Standort Köln. Der Standort<br />

Metz wird an das neue „Luftschiffer-Bataillon<br />

4“ abgegeben. Zukünftig wird die<br />

2. Kompagnie in Düsseldorf stationiert<br />

sein, und die neu aufgestellte 3. Kompagnie<br />

wird als Standort Darmstadt (vorläufig<br />

Metz) erhalten.<br />

- Luftschiffer-Bataillon 4: Das „Luftschiffer-Bataillon<br />

4“ wird, in dem eben-<br />

28<br />

Die Luftschiffer-Kaserne in Cöln-Bickendorf.<br />

falls neuen Standort Mannheim, neu<br />

aufgestellt. Der Stab und die 1. Kompagnie<br />

beziehen neu errichtete Kasernen in<br />

Sandhofen-Riedbahn. Die 2. Kompagnie<br />

erhält den schon seit 1908 genutzten<br />

Standort Metz. Ebenfalls neu ist hingegen<br />

der Standort Lahr für die 3. Kompagnie.<br />

Als Besonderheit erhält das „Luftschiffer-<br />

Bataillon 4“ eine 4. württembergische<br />

Kompagnie mit Standort auf der Zeppelin-Luftschiffwerft<br />

in Friedrichshafen.<br />

Wie die Sachsen hatten die Württemberger<br />

bisher nur ein Luftschiffer-Detachement<br />

in Metz.<br />

- Luftschiffer-Bataillon 5: Ebenfalls<br />

neu aufgestellt wird das „Luftschiffer-<br />

Bataillon 5“. Die 1. Kompagnie erhält<br />

den alten Standort Königsberg. Der Stab<br />

und die 2. Kompagnie werden in Graudenz<br />

stationiert und die 3. Kompagnie in<br />

Schneidemühl.<br />

Als letzter Zeppelinkreuzer wird im November<br />

1913 LZ 21, das zukünftige Z<br />

VI, fertig gestellt. Seine Erstfahrt erfolgt<br />

am 10. November unter der Führung des<br />

Grafen Zeppelin. Schon am 22. November<br />

wird das neue Luftschiff von Friedrichshafen<br />

nach Gotha überführt, wo es<br />

über die Jahreswende stationiert bleiben<br />

wird.<br />

Bis zum Jahresende hat die Heeresluftschiffahrt<br />

damit sechs Zeppelinkreuzer<br />

in ihren Diensten, darunter vier des neuesten<br />

Typs mit einer Maschinengewehrplattform<br />

oberhalb der vorderen Gondel.<br />

Auch machen die Versuche mit Bomben<br />

und Funkentelegraphie große Fortschritte.<br />

Dennoch gehen wieder zwei Luftschiffe<br />

durch starke Windstösse verloren und<br />

insgesamt gibt es 1913 fünf Tote, deren<br />

Tod auf ähnliche Unfälle bei Landungen<br />

bei starkem Wind zurückzuführen ist.<br />

Dementsprechend werden mit Beginn<br />

des neuen Jahres die Anstrengungen verstärkt,<br />

präzisere Wetterbestimmungen<br />

durchzuführen, damit bei Start und Landung<br />

die Gefahr durch Unfälle reduziert<br />

werden kann.<br />

Auch wenn sich die Anzahl der Zeppelinkreuzer<br />

im Dienste des Heers im Jahr 1913<br />

von vier auf sechs erhöht hat, so sind die<br />

Luftschiffertruppen nach wie vor noch<br />

weit davon entfernt, eine schlagkräftige<br />

Waffe zu sein. Immer wieder auftretende<br />

Verluste verzögern den Aufbau noch<br />

weiter, und der Nimbus „Zeppelin“, den<br />

die Deutschen bis zum Jahr 1914 aufgebaut<br />

haben, spiegelt weniger die tatsächliche<br />

Schlagkraft wider, als vielmehr den<br />

durch Presse aufgebauten und durch den<br />

Erfolg einzelner Fahrten begründeten Respekt,<br />

den das Ausland den deutschen<br />

Luftschiffen entgegenbringt. Die Vision<br />

einiger deutscher Militärs von Geschwadern<br />

von Zeppelinen, welche den Feind<br />

in die Knie zwingen, ist eine Illusion, die

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