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Rechtsextremismus

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nächsten Jahren sehen“, hatte ein parlamentarischer Berater der<br />

Fraktion der NPD in Sachsen bereits 2005 betont.<br />

In Vorbereitung auf das Wahljahr 2009 hatte der Landesverband<br />

seine Mitglieder und Kreisverbände bereits im Vorjahr zu verstärktem<br />

kommunalpolitischen Engagement angehalten. Es gelte u. a.,<br />

kommunalpolitische Angelegenheiten aufzugreifen und ihnen gegenüber<br />

Stellung zu beziehen, in Vereinen und gemeinnützigen<br />

Organisationen mitzuarbeiten, an Stadtrats- und Kreistagssitzungen<br />

teilzunehmen, die Lokalpresse und die politischen Kontrahenten<br />

zu beobachten sowie in der Region regelmäßig Präsenz<br />

zu zeigen, hieß es in einem Beitrag der „Thüringen Stimme“ vom<br />

September 2006. Wenn es der Partei gelänge, „kommunal Fuß zu<br />

fassen“ und sich „als unübersehbare politische Kraft in Thüringen<br />

zu etablieren“, sei 2009 der Einzug einer „nationalen Opposition“<br />

in den Erfurter Landtag realistisch, so die Verfasser.<br />

Seitdem setzt die Thüringer NPD verstärkt auf die Umsetzung der<br />

„Wortergreifungsstrategie“ und der „Graswurzelstrategie“.<br />

Die „Wortergreifungsstrategie“ zielt darauf ab, Stadt- und Gemeinderatssitzungen<br />

und weitere Veranstaltungen demokratischer Kräfte<br />

aufzusuchen, um diese durch verbale Intervention und Provokation<br />

im eigenen Sinne zu instrumentalisieren. Mitunter verhalten<br />

sich NPD-Vertreter dabei rhetorisch nicht ungeschickt und versuchen,<br />

Veranstalter und Besucher zu verunsichern. Dem Publikum<br />

gegenüber soll der Eindruck erzeugt werden, man werde ausgegrenzt<br />

und von Staat und Medien verfolgt. Kommen die Rechtsextremisten<br />

nicht zu Wort oder verweist man sie des Saales, stellen<br />

sie dies als Unfähigkeit der Demokraten, eine demokratische Auseinandersetzung<br />

zu führen, dar.<br />

Unter der „Graswurzelstrategie“ versteht man Bestrebungen von<br />

Rechtsextremisten, mit alltagsnaher Themenwahl und einem seriös-zivilen<br />

Auftreten zum integralen Bestandteil des gesellschaftlichen<br />

Lebens zu werden. Auch hier werden zur Untermauerung<br />

der gewählten Themen oft nur stark vereinfachende Argumente<br />

vorgetragen.<br />

<strong>Rechtsextremismus</strong><br />

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