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Rechtsextremismus

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<strong>Rechtsextremismus</strong><br />

gehörigen Personen schwankt. Mitunter fallen diese Cliquen durch<br />

provokatives Verhalten in der Öffentlichkeit auf, dessen Folgen<br />

auch Propagandadelikte, Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen<br />

sein können.<br />

4.3 Zusammenarbeit mit der NPD<br />

Der von der NPD proklamierte und von Teilen der Neonaziszene<br />

verwendete Begriff „Nationaler Widerstand“ bezeichnet den Willen<br />

von Rechtsextremisten, gemeinsam organisationsübergreifend gegen<br />

das politische System der Bundesrepublik und die sie tragenden<br />

Kräfte vorzugehen. Während des letzten Jahrzehnts war das Verhältnis<br />

zwischen NPD und Neonazis sowohl von Annäherung als auch<br />

von Abgrenzung gekennzeichnet. Im Jahr 2004 leitete die zwischen<br />

der NPD und Teilen der Neonaziszene getroffene Absprache, künftig<br />

offen zusammen zu arbeiten, eine neue Entwicklung ein. Sie<br />

erreichte in dem Konzept, die extreme Rechte in einer „Volksfront<br />

von Rechts“ zusammenzuschließen, ihren Höhepunkt. 25<br />

Das Neonazispektrum setze die Zusammenarbeit mit der NPD auch<br />

im Jahr 2007 fort. Trotz der weit gediehenen Kooperation brechen<br />

gelegentlich deutliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den<br />

„Freien Kräften“ und der Partei auf. Augenscheinlich wurde dies,<br />

nachdem das NPD-Präsidium im August einen „Abgrenzungsbeschlusses“<br />

gegenüber den „Autonomen Nationalisten“ veröffentlicht<br />

hatte. Daraufhin erklärte sich der weitaus größere Teil der<br />

deutschen Neonaziszene mit den „Autonomen Nationalisten“ solidarisch.<br />

Um die entstandenen Wogen zu glätten, sah sich die NPD<br />

schließlich gezwungen, ihre Aussagen teilweise zurückzunehmen.<br />

Sollte die NPD auch künftig Wahlerfolge vorweisen können, wird<br />

die Zahl derer, die eine weitere Zusammenarbeit mit der Partei<br />

befürwortet, dennoch überwiegen. Für die fortdauernde Attraktivität<br />

der „Volksfront von Rechts“ spricht zudem die Annäherung<br />

Christian WORCHs an die Partei im Rahmen des Wahlkampfes für<br />

die Landtagswahl 2008 in Niedersachsen. WORCH, bundesweit<br />

bekannter Neonazis aus Hamburg, gerierte sich bis vor kurzem<br />

noch als einer der größten Kritiker der NPD.<br />

25 Siehe Kapitel 3.1.1.3.

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