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Rechtsextremismus

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<strong>Rechtsextremismus</strong><br />

• eine zumindest rudimentäre Struktur und<br />

• die Bereitschaft zu gemeinsamer politischer Arbeit auf Basis<br />

einer rechtsextremistischen, insbesondere neonazistischen<br />

Grundorientierung.<br />

Um die Beschränkung auf einen lokalen Wirkungskreis auszugleichen,<br />

werden hin und wieder Aktionsbündnisse und -büros gebildet.<br />

Diese sollen dazu beitragen, die Mobilisierung zu verbessern<br />

und gemeinsame Projekte zu entwickeln. Sie sind teils über Internetseiten<br />

vernetzt, werden aber – von Ausnahmen abgesehen<br />

– ihrem Koordinierungsanspruch nicht gerecht.<br />

„Autonome Nationalisten“ (AN)<br />

Seit einigen Jahren treten in einzelnen Bundesländern bei rechtsextremistischen<br />

Demonstrationen Personengruppen auf, die sich als<br />

„Autonome Nationalisten“ bezeichnen. Deren Kennzeichen sind:<br />

• militante Kampfformen („Schwarzer Block“ und Gewaltandrohungen<br />

gegen Polizei und Gegendemonstranten),<br />

• ein verändertes Outfit (schwarze Kleidung oder/und Vermummung),<br />

• die Verwendung modifizierter linksextremistischer Symbolik,<br />

• eine mit Anglizismen durchsetzte Sprache.<br />

Die AN verstehen sich dabei nicht als Organisation im klassischen<br />

Sinne, sondern als politische Strömung innerhalb der Neonaziszene.<br />

Nach dem im Internet veröffentlichten Selbstverständnis<br />

sehen sie sich als „revolutionäre Linksnationalisten“ oder auch<br />

„Nationalsozialisten“, die sich jedoch vom Hitlerismus distanzieren<br />

und stattdessen auf „sozialrevolutionäre (…) Aktivisten in der<br />

nationalsozialistischen Ursprungsbewegung“ Bezug nehmen. Die<br />

Einordnung in das „stereotype ‚links-rechts‘-Schubladendenken“<br />

lehnen die AN ab. Vielmehr definiere man sich „positiv über eventuell<br />

bestehende Interessenüberschneidungen“. Obwohl nicht an<br />

„bestehende Parteien, Organisationen und Strukturen gebunden“,<br />

stünden sie diesen „nicht unkooperativ gegenüber“. Darüber hinaus<br />

bekenne man sich zu einem „Menschenbild innerhalb des<br />

eigenen Volkes“, das die Gleichberechtigung der Frau anerkenne<br />

und sich gegen Sozialdarwinismus richte. Hinsichtlich der ge-

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