Le nozze di Figaro - Wiener Staatsoper
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doMingo auf Cd und dVd<br />
Plácido Domingo auf LP, CD, DVD – das ist eine fast unendliche<br />
Liste von Aufnahmen, wie sie kein anderer Sänger<br />
aufzuweisen hat. Zum 70. Geburtstag erschienen zwei wichtige,<br />
neue Live-Mitschnitte.<br />
Ver<strong>di</strong>s Simon Boccanegra (DVD bei EMI), im Juli 2010 in<br />
der Londoner Covent Garden Opera aufgezeichnet, beweist<br />
<strong>di</strong>e unverminderte Wirkung des Jubilars. Regisseur Elia Moshinsky<br />
definiert es perfekt: „Er singt das nicht als Bariton<br />
und nicht als Tenor, er singt es als Domingo“. Also intensiv<br />
und nicht mit künstlich abgedunkeltem Timbre.<br />
Giordanos Fedora (CD bei DG), mit Angela Gheorghiu in<br />
der Titelrolle vor drei Jahren in Brüssel aufgezeichnet, macht<br />
klar, dass auch der T e n o r Domingo seine dramatische<br />
Kraft und Bühnenleidenschaft nicht eingebüßt hat. Das tragische<br />
Finale wird kaum einer seiner jüngeren Kollegen<br />
ähnlich glaubhaft gestalten können.<br />
Außerdem bieten <strong>di</strong>e Firmen Neuauflagen. Bei Sony erschien<br />
eine Album-Collection (12 CDs im Original-Look der alten<br />
LPs) mit Aufnahmen von 1969 bis 1978. Die Domingo Story<br />
der Deutschen Grammophon (drei CDs) und deren Opera<br />
Collection (14 Gesamtaufnahmen auf 26 CDs) dokumentieren<br />
große Vergangenheit. Die EMI offeriert Vielfalt und<br />
hübsch illustrierte Information mit dem Mix Viva Domingo<br />
(vier CDs), dazu ein Love-Album Passion (viel Crossover auf<br />
zwei CDs) und drei imposante Best-Of-Sammlungen. K.L.<br />
22 N° 146 www.wiener-staatsoper.at<br />
PLÁCIDO<br />
DOMINGO<br />
zum<br />
70. Geburtstag<br />
Plácido Domingo wurde am 21. Jänner 70 Jahre<br />
alt. Im Frühjahr feiert er ein rekordverdächtiges<br />
Jubiläum: Am 19. Mai ist es genau 50 Jahre her,<br />
dass er zum erstenmal <strong>di</strong>e Hauptrolle in einer<br />
Oper sang.<br />
Begonnen hatte Domingo mit kleinen Baritonrollen<br />
in den Zarzuela-Produktionen seiner Eltern,<br />
<strong>di</strong>e 1946 von Spanien nach Mexiko ausgewandert<br />
waren. 1959 hatte sich Plácido zum jugendlichen<br />
Tenor entwickelt. In Nebenrollen<br />
(etwa Borsa in Rigoletto, Spoleta in Tosca) machte<br />
er seine ersten Opernerfahrungen. In <strong>Le</strong>hárs Operette<br />
Die lustige Witwe sang er den Rossilon und<br />
auch den Danilo. Dann kam, ebenfalls noch in<br />
Mexiko, am 19. Mai 1961 der Alfredo in La traviata,<br />
im Herbst der Cavaradossi. Ein früher Start in<br />
eine große Tenor-Karriere, <strong>di</strong>e zuerst für drei Jahre<br />
nach Tel Aviv führte, wo Domingo 12 Hauptrollen<br />
in etwa 300 Vorstellungen sang. Der Rest ist<br />
Operngeschichte.<br />
Am 19. Mai (schon wieder <strong>di</strong>eser Tag!) des Jahres<br />
1967 trat Plácido Domingo zum erstenmal in der<br />
<strong>Staatsoper</strong> auf. Sein erster <strong>Wiener</strong> Don Carlos ist<br />
mir unvergesslich, ebenso viele seiner späteren<br />
Auftritte in Verona, Hamburg, München, Mailand,<br />
Salzburg und immer wieder in Wien. Sie alle wurden<br />
dank seiner Persönlichkeit und Ausdruckskraft,<br />
dank seiner unverwechselbaren Stimme und<br />
künstlerischen Intelligenz stets zu Ereignissen des<br />
Musiktheaters. Domingos Charisma machte ihn<br />
zum prägenden Tenor der zweiten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts. Wir wünschen ihm und uns, dass er<br />
solche Kraft weiterhin haben möge.<br />
Karl Löbl