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Le nozze di Figaro - Wiener Staatsoper

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Premiere<br />

LE NOZZE DI FIGARO<br />

<strong>Le</strong> <strong>nozze</strong> <strong>di</strong> <strong>Figaro</strong> ist <strong>di</strong>e erste der drei Opern, <strong>di</strong>e<br />

Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem kongenialen<br />

Librettisten Lorenzo Da Ponte gemeinsam schuf. Ein<br />

Meisterwerk, das einen Ausnahmeplatz in der internationalen<br />

Opernwelt inne hat, besonders aber in<br />

Wien zu den führenden Musiktheaterwerken gehört.<br />

An <strong>di</strong>e 1.300 <strong>Staatsoper</strong>n-Aufführungen <strong>di</strong>eser Oper<br />

erklangen seit der Eröffnung des Hauses am Ring im<br />

Jahr 1869, zum Großteil in der <strong>Wiener</strong> <strong>Staatsoper</strong>,<br />

ergänzt durch Aufführungen etwa im Thea ter an der<br />

Wien.<br />

Am 16. Februar kommt <strong>Le</strong> <strong>nozze</strong> <strong>di</strong> <strong>Figaro</strong> nun endlich<br />

wieder zur Premiere. Denn schließlich liegt <strong>di</strong>e<br />

letzte echte Neuproduktion <strong>di</strong>eses Werkes im Haus<br />

am Ring fast 35 Jahre zurück – man schrieb das Jahr<br />

1977, als Jean-Pierre Ponnelle <strong>di</strong>e Oper an der <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Staatsoper</strong> inszenierte.<br />

Die aktuelle Neuinszenierung stammt von Jean- Louis<br />

Martinoty – und steht damit durchaus in einer Tra<strong>di</strong>tion:<br />

war der französische Regisseur doch Schüler<br />

und langjähriger Mitarbeiter Ponnelles. Martinoty,<br />

dessen Arbeiten in allen wichtigen Theatern der Welt<br />

zu finden sind, brachte den <strong>Figaro</strong> bereits in Paris<br />

heraus, hat jedoch für Wien seine Inszenierung neu<br />

überarbeitet. „Mein Grundkonzept und das Bühnenbild<br />

von Hans Schavernoch bleiben erhalten“, erzählt<br />

er. „Doch <strong>di</strong>e Figuren sind gänzlich neu. Es singen in<br />

Wien ja andere Sänger, und damit haben wir auf der<br />

Bühne andere Charaktere!“<br />

Auch <strong>di</strong>esmal macht sich der Regisseur mit akribischer<br />

Lust am Detail an <strong>di</strong>e Arbeit; schließlich hat<br />

ihn <strong>di</strong>e Oper ein <strong>Le</strong>ben lang begleitet, wie er schmunzelnd<br />

erzählt. Jede Nuance, jedes historische Detail,<br />

jedes Dekorationsstück ist demnach handverlesen.<br />

Ein Schachspiel auf der Bühne etwa: Da dürfen <strong>di</strong>e<br />

Spielfiguren nicht kunterbunt durcheinander stehen,<br />

sondern müssen tatsächlich eine Schach-Situation<br />

4 N° 146 www.wiener-staatsoper.at<br />

abbilden. Eine solche Genauigkeit ist jedoch nicht<br />

eine Spielerei oder gar Marotte eines universal gebildeten<br />

Präzisionisten, sondern führt zu einer Wahrhaftigkeit<br />

im szenischen Detail: Die Vielschichtigkeit<br />

des Werkes findet in <strong>di</strong>eser Arbeitsweise ihre Entsprechung.<br />

Dass ein Zuseher auf den ersten Blick womöglich<br />

nicht alle Feinheiten erfassen kann, ist dem Regisseur<br />

klar, macht aber letztlich <strong>di</strong>e Inszenierung<br />

attraktiver – denn <strong>di</strong>e Entdeckungsreise durch <strong>di</strong>esen<br />

kleinen <strong>Figaro</strong>-Kosmos lässt sich so in weiteren Vorstellungen<br />

beliebig fortsetzen. Ganz wichtig ist <strong>di</strong>ese<br />

Genauigkeit freilich in der Personenführung und der<br />

Arbeit an den Figuren. Es sind psychologische Tiefenbohrungen,<br />

<strong>di</strong>e Martinoty gemeinsam mit seinen<br />

Entstehungsgeschichte<br />

des <strong>Figaro</strong><br />

<strong>Le</strong> <strong>nozze</strong> <strong>di</strong> <strong>Figaro</strong> ist eine Oper, <strong>di</strong>e von<br />

Anfang an Furore machte. Die Uraufführung<br />

in Wien im Jahr 1786 war durchaus von<br />

großem Publikumszuspruch getragen (wenn<br />

auch <strong>di</strong>eser von der wenig später stattfindenden<br />

Prager Erstaufführungsserie übertroffen<br />

wurde). Berühmt ist aber auch <strong>di</strong>e<br />

Entstehungs geschichte: Die Idee zu <strong>di</strong>eser<br />

Oper stammte wahrscheinlich von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart selbst. Der Weg zur ersten<br />

Vorstellung war aller<strong>di</strong>ngs kein einfacher. Die<br />

Aufführung des der Oper zugrundeliegenden,<br />

revolutionsgeladenen Schauspiels<br />

La folle journée von Beaumarchais wurde in<br />

Wien von der Zensur verboten, „da <strong>di</strong>eses<br />

Stück viel Anstößiges enthält“. Erst auf beharrliches<br />

Ansuchen des genialen Librettisten<br />

Lorenzo Da Ponte erlaubte Kaiser<br />

Joseph II. schließlich <strong>di</strong>e Aufführung der<br />

Oper doch. Der Weg zum Welterfolg war<br />

geebnet.

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