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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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Wollen wir die Sonne beobachten, so müssen wir entweder warten, bis sie hinter<br />

Dunst- und Nebelmassen ihre grösste Helligkeit verloren hat, oder wir müssen das<br />

beobachtende Auge durch ein vorgehaltenes tiefdunkles Glas schützen. Der Russ<br />

einer Kerze, den man sich auf einem Glasscheibchen niederschlagen lässt, gibt eine<br />

zwar sehr vergängliche, dafür aber ausserordentlich brauchbare Blendscheibe ab.<br />

Durch ein so präpariertes Glas betrachtet erscheint die Sonne als gelbe bis gelbrote<br />

Scheibe; in Wirklichkeit ist ihre Farbe das sogenannte reine Weiß. Die<br />

Sonnenscheibe erscheint uns vollkommen kreisrund und scharfrandig, in der Fläche<br />

zumeist ganz gleichmässig. Nehmen wir nun irgend ein Fernrohr vor das Auge, das<br />

jetzt aber ganz unbedingt, um schwere Unfälle zu vermeiden, durch ein Rauchglas<br />

geschützt sein muss, so erblicken wir die Scheibe in entsprechender Vergrösserung<br />

und bemerken auf ihr meist ein<br />

Fig. 1. a Kombiniertes Sonnenbild. Die Sonnenachse ist um etwa 82 0 gegen die Erdbahn<br />

geneigt. ee' Sonnenäquator am 10. Dezember. 1, 2, 3, 4, 5, 6 Lauf eines Fleckens im September;<br />

bei 1 und 2 ist der Ostrand der Penumbra breit, der Westrand schmal, bei 5 und 6<br />

ist es umgekehrt. fe Fleckengruppe, fa Fackeln. Bedeckt man die Sonnenscheibe mit<br />

einem gleich großen Scheibchen schwarzen Papieres, so hat man das Sonnenbild bei einer<br />

Mondfinsternis. Die Flecken halten die Grenzen zwischen den gezeichneten 40. Graden<br />

ein, die Protuberanzen gehen bis zu den Polen; h höchste beobachtete Erhebung einer<br />

Protuberanz. - b Flecken mit ]Penumbra im astronomischen Fernrohre gesehen; fa Anfang<br />

einer Fackel; S Sonnenfläche mit den sogen. Granulationen. - Ansicht eines kleinen Teiles<br />

des Sonnenumfanges bei einer Mondfinsternis, der wie Wasserwellen hervortretende weisse<br />

Streif ist die sogen. Lichthülle, links erhebt sich eine Protuberanz, rechts Auflösung einer<br />

solchen bei einer durch Y o u n g beobachteten Explosion.<br />

bis mehrere kleinere oder grössere dunklere Stellen, die Sonnenflecken, denen wir<br />

jetzt die nötige Beachtung schenken müssen. Ausserdem erscheint im Fernrohre die<br />

Sonnenmitte am hellsten, der Sonnenrand aber weniger hell, was durch den Gang<br />

der Strahlen durch die Sonnenatmosphäre hindurch bedingt ist.<br />

Beobachtet man die Sonne durch ein Fernrohr, und ein jedes ist dazu geeignet,<br />

so erscheint ihre Oberfläche zunächst einförmig hell. In manchen Jahren sieht man<br />

sie derartig an fast allen Beobachtungstagen. Setzt man diese Untersuchungen aber<br />

planmässig fort, so stellt es sich alsbald heraus, dass die Sonne, deren Fläche in<br />

vergangenen Jahrhunderten als Symbol der "höchsten Reinheit" galt, auch eine<br />

Trübung erfahren kann, denn auf der glänzenden Scheibe werden oft mehrere bis<br />

viele, kleinere oder grössere Flecken bemerkbar, dunkle Stellen, von unregelmässigen<br />

Formen. Aus dem sechsten und siebenten Jahrhundert n. Chr. berichten

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