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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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haben, welche das Licht spiegeln und dadurch die Schattenbildung stören würden.<br />

Ein Streifen Messingblech wird daher derart auf ein Brett geschraubt, dass er 1 cm<br />

breit vorsteht; der freie Rand muss gerade sein, er wird so abgeschliffen, dass eine<br />

einseitig schräge Grenze gebildet wird. Das Blechstück muss also von einer<br />

sogenannten Facette begrenzt sein. Den Rand hält man in die Flamme einer Kerze,<br />

wodurch er angerusst wird und nun kein Licht <strong>zur</strong>ückzuwerfen vermag. Die dem<br />

Schirme zugekehrte Fläche des Brettes beklebt man mit matt-schwarzem<br />

photographischem Schutzpapier, von dem man Vorrat haben muss, weil es bei<br />

zahlreichen Versuchen Verwendung finden kann. Das Brettchen befestigt man oben<br />

an einer Schraubzwinge, Wie sie die Schreiner benutzen und kann es nun auf dem<br />

Brett vor dem Schirme an beliebiger Stelle fest anbringen, um die Hände frei zu<br />

bekommen.<br />

Der Schatten des Brettchens bedecke den Schirm <strong>zur</strong> Hälfte. Befinden sich beide<br />

nahe voreinander, also: etwa in 1 cm Abstand, so entsteht von dem facettierten<br />

Rande des Blechstreifens ein scheinbar ganz scharf begrenzter, schwarzer Schatten<br />

auf dem weissen Schirme. Rückt man darauf das Brettchen ganz langsam weiter<br />

vom Schirme fort, der Sonne zu, so gewahrt man leicht, dass der Rand des<br />

Schattens doch nicht scharf ist. Mit einer Lupe kann man beobachten, dass nur<br />

dann, wenn der schattenwerfende Rand dem Schirme direkt aufliegt, eine absolut<br />

scharfrandige Beschattung stattfinden kann, dass aber schon die kleinste Entfernung<br />

des Randes vom Schirme eine Änderung des Schattens bedingt. Um diese<br />

Änderung gleich augenfällig zu gestalten, rücken wir den Rand etwa 50 cm vom<br />

Schirme ab. Der allgemeine Schatten verliert durch Einwirkung von Nebenlicht viel<br />

von seiner Tiefe, der Rand des Schattens ist nun aber vollkommen unscharf. Die<br />

Verhältnisse erscheinen zunächst einfach, stellen sich aber als immer verwickeltere<br />

heraus, je genauer man beobachtet.<br />

Legen wir, um von Anfang an feste Masse zu haben, auf den Schirm einen gut<br />

geteilten Mass-Stab, so zeigt dieser, dass vom gleichmässigen tiefen Schatten ab<br />

ungefähr ein 3 1 /2 mm breiter, allmählich verlaufender Rand auftritt, dann folgt ein<br />

etwa 1mm 1 1mm mm breiter, ganz heller heller Längsstreifen Längsstreifen und an diesen setzt sich ein weniger<br />

helles Feld ohne Grenze in die voll beleuchtete Schirmfläche fort! Der helle Streifen<br />

ist lichtstärker als die voll von der Sonne beschienene Fläche! Es müssen hier also<br />

ganz eigene Verhältnisse obwalten. Das Licht wird längs der Kante in einem Streifen<br />

konzentriert, der einen gewissen Abstand von dem Kernschatten innehält, prüfen wir<br />

also genau den Abstand.<br />

Fig. 4. Die durch direktes Sonnenlicht erzeugten Schatten eines Lineals L. SS Sonnenbild, das auf beide<br />

Schneiden des Lineals gleich senkrecht wirkt. a Breite des Lineals im Schatten, b Breite des Schattens bis zum<br />

Beginn des jederseitigen ersten dunklen Längsstreifens. 1 dunkeler innerer Grenzstreif; 2 heller äußerer<br />

Grenzstreif;<br />

c durch die Differenz beider angegebene Breite der Sonnenscheibe (32 0 ); 3 erster dunkler, 4 u. 5 zweiter und<br />

dritter dunkler Längsstreif, die an Schatten, welche durch direktes Sonnenlicht hervorgebracht werden, noch<br />

gesehen werden können und bereits in der voll belichteten Fläche liegen.

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