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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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An Stelle der undurchsichtigen Spaltschneiden nehmen wir nun einmal gefärbte.<br />

Aus einer violetten Gelatinefolie z. B. wird ein Quadrat von 3 cm Seitenlänge<br />

ausgeschnitten. Die vier Winkel bleiben aber nicht alle frei, sondern wir überdecken<br />

sie mit Stanniol oder schwarzem Papier in der folgenden Weise: ein Winkel wird ganz<br />

gedeckt, der zweite nur längs eines Schenkels; zwischen die beiden anderen Winkel<br />

schaltet man ein undurchsichtiges Stück ein, dessen Breite etwa dem Drittel der<br />

Seitenlänge entspricht, endlich wird parallel <strong>zur</strong> Diagonale, an der Spitze des dritten<br />

Winkels vorbei, ein Streifen so gelegt, dass zwei farbige Dreiecke entstehen, wie in<br />

Fig. 7a angegeben ist.<br />

Fig. 7a. Ansicht des Spaltes aus farbiger Gelatine (punktiert) und Stanniol, das mit<br />

Spirituslack aufgeklebt wurde. - 7b. Schattenbild eines Quadratausschnittes. Die von r<br />

ausgehende Linie l gibt die Grenze der Flächen an. e äußerer dunkler, i innerer dunkler<br />

Grenzstreifen. s Breite des Sonnenbildes.<br />

Wird dieses Hilfsmittel nun an dem Spaltbrette des Fensterladens befestigt, so<br />

fällt das Sonnenlicht durch die Stellen, wo farbige Gelatine ist, nur zum Teil hindurch,<br />

d. h. es geht nur violettes Licht neben dem weissen des quadratischen Ausschnittes<br />

durch. Es muss aber, da zwischen farblos und violett ein Ganz erheblicher Helligkeits-Kontrast<br />

vorhanden ist, ein violetter Schatten entstehen, ebensogut, wie wir<br />

bisher graue, bis grau-schwarze Schatten kennen lernten. Bestehen nun nach der<br />

Schattenseite zu, ähnlich wie nach der Lichtseite hin, Differenzierungen, so müssen<br />

sich diese in dem farbigen Schatten bemerkbar machen. Sie werden auch tatsächlich<br />

in der auffälligsten und für unsere Betrachtung wichtigsten Weise bemerkbar, ohne<br />

dass wir lange danach zu suchen brauchten.<br />

Die Seite 32 und oben geschilderten Differenzierungen treten jetzt längs aller<br />

farbigen Seitenteile farbig und weiss hervor, dazu gesellt sich aber noch eine weitere.<br />

Dort, wo sich nach dem wiederholt Gesagten, der äusserste Randpunkt der<br />

Sonnenscheibe projizieren muss, liegt - auf der Grenze zwischen Halb- und<br />

Kernschatten ein dunkler Streifen, der in diesem Falle eine tief-violette Färbung zeigt!<br />

Es entsteht beim Schatten einer geradlinigen Fläche also nach der Lichtseite zu eine<br />

helle Zone und nach der Schattenseite zu eine verstärkt-dunkle. Wasfürdiedas<br />

Licht nur teilweise durchlassende Gelatine gilt, wird nun wohl auch für die das Licht<br />

nicht durchlassende Fläche Geltung haben müssen. Dies trifft in der Tat zu, wie sich<br />

leicht an den Flächen nachweisen lässt bei denen sich farbige und undurchsichtige<br />

Felder berühren. Verfolgt man die Schatten der farbigen Abschnitte genau weiter, so<br />

treten die angedeuteten Differenzierungen auch an den grauen Schattenflächen<br />

hervor, ja man vermag nun noch weitere ganz interessante Beziehungen<br />

festzustellen.

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