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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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Das Leuchten ist eine Eigenschaft der Stoffe, welche diese auf eine gewisse Zeit<br />

hin zeigen, sobald sie sich in einem Zustande chemischer Umwandlung (brennendes<br />

Holz z. B.) oder der Erregung (glühender Kalk, Leuchtfarbe u. s. w.) befinden. Es ist<br />

ganz unabhängig von dem Wärmegrad, den der Körper hat, wie der glühende<br />

Kalkwürfel, die Knallgasflamme, Leuchtfarbe und leuchtende Organismen z. B.<br />

genugsam zeigen.<br />

Sofort beim Entstehen breitet sich das Licht nach allen Richtungen des Raumes<br />

aus und vermag dann gleichzeitig allen Körpern, die seine Ausbreitung hindern, neue<br />

Eigenschaften zu verleihen.<br />

Die Sonne ist bereits seit unberechenbaren Zeiträumen in einem Zustande, den<br />

wir als hell-leuchtend bezeichnen müssen. Ohne Unterbrechung sendet sie in den<br />

Weltenraum die ihr in diesem Zustande eigene Energie hinaus und wirkt dadurch<br />

wenigstens auf ihre Trabanten, die Planeten und Kometen ein. Wieweit sie noch in<br />

den ferneren Weltenraum hinein wirksam sein wird, darüber vermögen wir <strong>zur</strong> Zeit<br />

ebensowenig Auskunft zu geben, wie über die Wirkungen des reflektierten Lichtes<br />

des Mondes und der Planeten oder des uns direkt zugehenden Lichtes der Fixsterne<br />

auf die Erdoberfläche. Dass von diesen Seiten aber sicher Einwirkungen stattfinden,<br />

lehren uns die photographischen Platten.<br />

Wir erhalten von der Energie, die von der Sonne in den Weltenraum ohne jede<br />

Unterbrechung hinausgesandt wird, nur den scheinbar winzigen Bruchteil von ein<br />

Zweihundertfünfundzwanzigmilliontel. Diese Menge genügt aber, um auf jedem<br />

Quadratmeter Erdoberfläche, den sie voll und ungehindert treffen würde, in jeder<br />

Sekunde überzwei Pferdekräfte Arbeit zu leisten (etwa 170 Meterkilogramm).<br />

Diese Zahl entspricht etwa der von Pouillett gefundenen 2/5 Wärmeeinheit für den<br />

Quadratmeter senkrecht bestrahlter Erdfläche. Die Sonne sendet danach in jeder<br />

Sekunde rund 100 000 Trillionen Wärmeeinheiten aus. Das bedeutet eine Menge,<br />

die wir uns nicht vorzustellen vermögen, die also nur rechnerisch Wert besitzt. Die in<br />

Wärme umgesetzte Sonnenenergie ergibt für die Erde ungefähr jährlich 230 000 000<br />

000 000 Pferdekräftel Schon aus diesem Grunde verlohnt es sich die Energie der<br />

Sonne einmal unter ganz anderen Gesichtspunkten, als es bisher geschehen ist, in<br />

den Kreis der Betrachtungen zu ziehen.<br />

Das Licht breitet sich allseitig aus, solange es sich in einem durchsichtigen Mittel<br />

fortpflanzen kann. Als im höchsten Grade durchsichtig kann der nur mit ganz<br />

verdünnten Gasen angefüllte Weltenraum gelten. Sobald die Gase aber irgendwie<br />

verdichtet werden, wie es in der Nähe unserer Erde und anderer Planeten und<br />

Weltkörper der Fall ist, wird die gleichmässige Ausbreitung des Lichtes<br />

beeinträchtigt. Sobald ferner irgendwo undurchsichtige Körper in den Weg des<br />

Lichtes eingeschaltet werden, findet durch diese eine Änderung der Lichtwirkung<br />

statt.<br />

Was heisst nun zunächst durchsichtig und undurchsichtig? DerVolksmundhat<br />

sich diese Worte gebildet, und wir können sie als ganz treffend ruhig annehmen und<br />

weiter verwerten. Der allgemeine Sprachgebrauch fügt noch ein drittes<br />

Eigenschaftswort hinzu und bezeichnet Körper, die nicht vollkommen das Licht<br />

durchlassen oder absperren, als durchscheinend. Fensterglas ist durchsichtig,<br />

Schreibpapier ist durchscheinend, eine Blechtafel ist undurchsichtig. Das heisst:<br />

Fensterglas hält die Energie, welche die Sonne oder ein anderer leuchtender Körper

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