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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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Die Farben verteilen sich, wenn wir nur die Streifen einer Seite berücksichtigen,<br />

folgendermassen:<br />

An den Kernschatten grenzt grenzt zunächst zunächst ein ein violett violett-blauer violett blauer Saum Saum, Saum Saum dann folgt der erste<br />

breite helle Streif, den ich oben als hellen Grenzstreif bezeichnete, weil er die sich<br />

direkt projizierende Sonnenbreite abgrenzt. An diesen Streif setzt sich der erste<br />

dunkle, dessen Ränder derart gefärbt sind, dass ein gelb-roter Saum nach dem<br />

hellen Grenzstreifen zugekehrt ist und ein violett-blauer längs der anderen Seite<br />

verläuft. Diese Verhältnisse bleiben bis <strong>zur</strong> Mitte bei allen Streifen in ganz gleicher<br />

Weise bestehen. Bei denen der gegenüberliegenden Spaltschneide sind sie aber<br />

entsprechend umgekehrt; bei den vier Schneiden des quadratischen Spaltes also<br />

längs den vier Seiten entsprechend, wodurch ein Muster entsteht, wie es in der<br />

Gebildweberei hin und wieder ausgeführt wird.<br />

Würde es sich hier um Wellenbewegung handeln, so müssten nicht nur die<br />

Farben in umgekehrter Folge auftreten, sondern die Streifen müssten auch an den<br />

Grenzen der Spaltseiten Halt machen. Sie gehen jedoch ganz geradlinig weit über<br />

diese Grenzen hinaus, so dass wir ihnen in keiner Weise mit einer Konstruktion von<br />

Wellenlinien zu folgen vermögen. Der erste Abstand zwischen zwei dunklen Streifen<br />

ist am breitesten, der zweite schmaler, der dritte noch schmaler als der zweite und so<br />

fort. Da sich die Streifen gleichmässig durchschneiden, so entstehen nur in den<br />

Diagonalen des quadratischen Spaltbildes quadratische Figuren, an jeder anderen<br />

Stelle entstehen Rechtecke mit steigend ungleichen Seiten. Auch dieses Verhalten<br />

ist <strong>zur</strong>zeit ohne Anwendung einer Hypothese nur nach Gesetzen der Mechanik<br />

erklärbar!<br />

Wird nun der Spalt der Figur 9 angewandt, so ergeben sieh damit die interessantesten<br />

Beziehungen.<br />

Solange die Spaltschneiden noch soweit voneinander entfernt sind, dass das<br />

Sonnenbild, wie es in Figur 6, Tafel I angedeutet worden ist, zum grössten Teile <strong>zur</strong><br />

Wirkung gelangt, verlaufen längs der drei Kanten auch gleichmässig die drei<br />

Streifensysteme, die der Kanten 2 und 3 schneiden sich in der verlängerten<br />

Halbierungslinie des Winkels a; es entstehen hier ganz komplizierte Figuren, deren<br />

Ableitung an anderer Stelle erfolgen muss. Werden alsdann die Schneiden 1 und 3<br />

gegeneinander hin geschraubt, so fallen zunächst die mittleren Streifensysteme<br />

übereinander. Wichtig für die weitere Beurteilung der nun entstehenden Streifen ist<br />

das Verhalten der Streifen am Winkel a. Hier stossen die einer vertikalen und einer<br />

horizontalen Kante zusammen. Sie müssen naturgemäss der verlängerten<br />

Halbierungslinie des Winkels ihre wichtigsten Veränderungen zeigen. Die Streifen<br />

biegen gegen diese Linie zu um und vereinigen sich derartig bogenförmig, dass die<br />

Ecken durch Viertelkreise geschlossen erscheinen. In dem Winkel entstehen dunkle,<br />

bogenförmige Figuren, deren Form aus Tafel II, Figur 1, 2, 4, 7 zu ersehen ist. Sie<br />

setzen sich in Form bestimmter Kurven weit in den Kernschatten hinein fort.<br />

Auffallend sind zwei von ihnen, welche zunächst der Halbierungslinie des Winkels.a<br />

liegen und sich gegen diese hin krümmen. Diese beiden dunklen Kurven finden sich<br />

überall wieder, wenn von einer spitzen oder stumpfen Ecke ein Schatten durch eine<br />

helle Lichtquelle erzeugt wird. Ihre Krümmung tritt meist nicht stark hervor. Bei<br />

Anwendung direkten Sonnenlichtes erscheinen sie in einer modifizierten Weise; sie<br />

breiten sich alsdann mehr nach den Seiten aus und sind, wie alle diese geschilderten<br />

Streifen, verwaschen, aber sie bestehen; sie spielen auch eine ganz erhebliche

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