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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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benutzt wird. Dieser Widerspruch in sieh selbst spricht zu meinen Gunsten und ist ein<br />

stichhaltiger Einwand gegenüber der seitherigen Lehre von der Wellenbewegung des<br />

Lichtes! Es kommt noch ein anderer Umstand hinzu, der gleich von vorneherein<br />

erwähnt werden mag.<br />

Wird durch ein kleines Loch im Fensterladen ein Sonnenbild auf einen etwa 2 m<br />

entfernten Schirm geworfen, so hat es daselbst ungefähr einen Durchmesser von<br />

zwei Zentimetern, es ist also hinreichend breit, um anschauliche Versuche damit<br />

anstellen zu können. Wird in etwa 50 cm Entfernung vom Schirm ein kleiner Quadrat-<br />

Spalt von etwa 3 mm Seitenlänge eingeschaltet, so treten sofort die oben erwähnten<br />

hellen Grenzlinien klar und scharf hervor. Ihr Erscheinen wird noch durch den<br />

Umstand begünstigt, dass sie nach dem Mittelfelde zu durch tief dunkle und scharfe<br />

Streifen abgegrenzt werden. Das so hervortretende kleine Bild des Spaltes wird nun<br />

einfach durch ein photographisches Objektiv vergrössert. Es entsteht dann ein in<br />

allen Teilen gleichmässig grösseres, nur lichtschwächeres Bild, an dem aber sofort<br />

die Eigentümlichkeit hervortritt, dass das Mittelfeld nicht gleichmässig hell<br />

ausgebildet ist, sondern in eine grosse Anzahl von Streifen zerlegt erscheint. Wären<br />

diese Beugungs- oder Interferenzstreifen, so müssten ihre Abstände von den<br />

Bildrändern nach der Mitte zu grösser werden oder gleich breit bleiben. Das ist nicht<br />

nur n i c h t der Fall, sondern die Abstände werden gerade umgekehrt umso<br />

schmaler, je näher sie der Mitte liegen, und die dem Schatten zunächst gelegenen<br />

Streifen zeigen stets eine vielfache Helligkeit neben einer kräftigen Tiefe !<br />

Es ergibt sich hieraus durch Änderung des Experimentes das, was uns seither<br />

fehlte.<br />

Weiterhin mag hier vorläufig bemerkt werden, dass der Spalt durch die<br />

divergierenden Strahlen des Sonnenbildes, welches von dem kleinen Loche erzeugt<br />

wird, auf dem Schirme entsprechend vergrössert erscheint, aber an jeder Stelle des<br />

Raumes - soweit ich es <strong>zur</strong> Zeit zu übersehen vermag - in dem gleichen Grade der<br />

Unschärfe. Das Bild der Sonne, wie dasjenige des zu projizierenden Spaltes, müssen<br />

wir uns also tatsächlich körperlich vorstellen.<br />

Das Bild auf dem Schirme würde je eine Durchschnittsebene durch diesen<br />

"Abbildungskörper" darstellen. Auch dieses Verhalten ist mit der Wellentheorie ganz<br />

unvereinbar!<br />

Halten wir die Tatsache fest, dass bei Anwendung direkten Sonnenlichtes der<br />

erste Streif genau in der Breite des Sonnenbildes hervortritt, dass beim<br />

Zusammenschrauben des Spaltes ein Übereinanderschieben der Streifen stattfindet,<br />

und verwenden wir jetzt einmal diese gewonnenen Resultate, so haben wir die<br />

Lösung für viele Fragen und können daran weiter anknüpfen.<br />

Die auffälligen Beziehungen zwischen Spaltbreite und Breite der Lichtquelle<br />

lehren zunächst, dass die im Bilde hervortretenden Streifen durchaus anders<br />

gedeutet werden müssen, als es seither geschehen ist. Ich selbst habe mir die<br />

denkbar grösste Mühe gegeben, zu ihrer Erklärung unsere bisherige Lehre von der<br />

Wellenbewegung heranziehen zu können; weder das Experiment noch auch die<br />

Rechnung hat mir irgend einen Anhaltspunkt geboten, der als Stützpunkt für die<br />

Wellentheorie geltend gemacht werden könnte. Der Umstand wiederum, dass die<br />

Streifen auch bei durchgreifender Änderung der Lichtquelle auftreten, vor allen

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