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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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Mit einer Öffnung von 3 cm Weite lassen sich diese Verhältnisse nur schlecht<br />

verfolgen, man müsste denn ein hohes Zimmer oder ein astronomisches<br />

Observatorium <strong>zur</strong> Verfügung haben. Die Grösse wurde aber mit voller Absicht als<br />

Ausgangsmass gewählt, um alle Verhältnisse erst einmal oberflächlich übersehen<br />

und einen Mass-Stab anlegen zu können. Um die Überdeckung der vier Eckbilder zu<br />

zeigen, wählt man kleinere quadratische Ausschnitte, die man sich durch<br />

Übereinanderschieben zweier rechteckiger Ausschnitte in dünnem Zinkblech leicht<br />

herstellen kann.<br />

Fig. 8. Bild des verschiebbaren quadratischen Spaltes. Die punktierte<br />

Linie gibt an, nach welcher Richtung ein Übereinander-schieben der<br />

Schneiden erfolgen kann.<br />

Die Bleche werden wie ein gewöhnlicher Spalt übereinandergeschoben, sodass sie<br />

in der Richtung einer Diagonale übereinander hingehen; in der Mitte bleibt immer<br />

eine quadratische Öffnung frei. Mit einem solchen Hilfsspalt lassen sich die<br />

wichtigsten Übereinanderlagerungen leicht deutlich machen, und aus diesen<br />

Erscheinungen können dann weiterhin jene abgeleitet werden, die in allen anderen<br />

Vielecken, Kreisen u. s. w. zutage treten.<br />

Der breite Spalt wurde auch deshalb gewählt, weil an ihm nunmehr die<br />

Verhältnisse dargestellt werden sollen, welche sich abspielen wenn zwei Spaltränder<br />

gegeneinander hin verschoben werden, wenn also aus dem Quadrate Rechtecke<br />

hervorgehen, bei denen sich die Länge zweier gegenüberliegender Seiten ständig<br />

gleichmässig verkürzt, während die beiden einander genäherten an Länge<br />

unverändert bleiben.<br />

Es ist zweckmässig, die Summe von Erscheinungen, welche bei dieser<br />

Verkürzung nach und nach hervortritt, sofort an einem ganz bestimmten Beispiele zu<br />

untersuchen. Es möge also der Schirm 50 cm vom Spalt entfernt fixiert aufgestellt<br />

sein, während die Breite des Spaltes durch die Mikrometerschraube gleichmässig<br />

verringert wird.<br />

Während der Verringerung der Spaltbreite tritt das Folgende absolut klar hervor:<br />

Die obere und untere Seite des quadratischen Spaltes erfährt je eine dauernde<br />

Verkürzung, derzufolge auch am Schatten dieser Seiten ein gleiches Zurück-weichen<br />

eintritt. Das mittlere, voll belichtete Feld bleibt hinsichtlich der Helligkeit soweit es bis<br />

jetzt festzustellen ist --unverändert; es verschmälert sich entsprechend dem<br />

Zusammenschrauben des Spaltes nur um einen gleichmässigen Betrag. Schliesslich<br />

wird der Spalt so schmal, dass die beiderseitigen hellen Grenzstreifen nahe<br />

aneinander gerückt erscheinen; sie werden jetzt noch durch einen auffallend dunkel<br />

und scharf hervortretenden schmalen Streifen geschieden, wie ihn die Figur 2 auf<br />

Tafel I zeigt. Vor unseren Augen entsteht dieser Streifen ganz einfach durch die<br />

fortgesetzte Verschmälerung der mittleren gleichmässig belichteten Spaltbildfläche.<br />

Das auffällige Dunkelwerden muss aber die Vermutung erwecken, dass in dem

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