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Sammlung zur Farbenlehre - Kaleidoskop

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II. Der Schatten.<br />

Ist irgendwo eine isolierte helle Lichtquelle, so geht von dieser in der eben<br />

angedeuteten Weise Licht nach allen Richtungen des Raumes hin. Halten wir einen<br />

beliebigen undurchsichtigen, begrenzten Körper in den Lichtraum, so wird durch<br />

dessen Oberfläche das Licht an der geradlinigen Weiterwanderung gehindert. Direkt<br />

hinter dem Körper entsteht ein fast lichtfreier Raum, der sich weithin ausdehnt. Der<br />

Raum ist der sogenannte Schatten des Körpers; er ist körperlich zu denken und wird<br />

von Flächen begrenzt, die eine Verlängerung der Umrisse des schattenwerfenden<br />

Körpers sind. Stellen wir uns in die Sonne, so wirft diese die Umrisszeichnung<br />

unseres Körpers auf die Erde oder auf einen etwa aufgestellten Schirm u.s.w. Da die<br />

Sonne eine Scheibe ist, von der jeder Punkt Licht an unserm Körperumriss<br />

vorbeisendet, so sind die Ränder des Schattens unscharf. Man spricht daher meist<br />

von Kernschatten und Halbschatten und stellt die Verhältnisse, welche hier obwalten,<br />

in folgender Weise dar:<br />

S sei die Sonne oder irgend eine runde, helle Lichtquelle, K mag ein kreisförmiger<br />

Körper sein, P ein Schirm, auf den der Schatten von K fällt. Längs der Ränder von S<br />

und K ziehen wir alle Berührungslinien, welche gezogen werden können. Wir<br />

erhalten dann drei Kegelmäntel von ungleichem Wert. Von den Punkten a Und b der<br />

Scheibe S lassen sich je zwei Berührungslinien durch die Punkte c und d der<br />

Scheibe K ziehen, ace und adh, bdf und bcg; ad und bc beschneiden sich in i, ace<br />

und bdf schneiden sich jenseits des Schirmes P im Punkte i'. Diese Linien begrenzen<br />

die Längsschnitte der in Frage kommenden Kegel. Der Kegel mit der Spitze i und der<br />

Grundfläche S ist nur ein Produkt der Konstruktion und gleichmäßig hell, ebenso der<br />

mit der Spitze i und der Grundfläche K. Anders ist es mit dem Kegel, der i' <strong>zur</strong><br />

Spitze und S <strong>zur</strong> Grundfläche hat. Durch die Ebene K wird er in den links gelegenen<br />

lichterfüllten und in den rechts gelegenen lichtfreien Kegelabschnitt getrennt. Ginge<br />

das Licht geradlinig durch den Raum, so könnte in das Innere des Kegels Ki'von S<br />

aus direkt gar kein Licht gelangen. Der helle Schirm P müsste daher dort, wo er in<br />

diesen Raum hinein fällt, also in der Kreisfläche zwischen e und f, absolut lichtfrei<br />

Fig. 8. Darstellung von Kern- und Halbschatten nach der seitherigen Annahme.<br />

sein und vollkommen schwarz erscheinen. Der Kegel mit der Spitze i und der<br />

Grundfläche vom Durchmesser hg ist zwischen i und K lichterfüllt, zwischen K und<br />

dem Schirme aber sehr verschieden lichtstark. Im Durchschnitte ist die Fläche cdef<br />

ganz lichtfrei, auf ecgund fdhfällt Licht in steigender Menge. Der Kreis zwischen e<br />

und f auf dem Schirme würde event. ganz schwarz sein, die zunächst angrenzende<br />

Zone erhielte nur Licht vom äussersten Rande von S, wäre also fast schwarz; jede<br />

folgende Zone erhält Licht von einer immer breiteren ringförmigen Fläche der<br />

Scheibe S, die äusserste Grenze wäre also fast voll erleuchtet. Mit anderen Worten:<br />

von dem zentralen schwarzen Kreise ab ging ein Schatten weiter, der sich von<br />

schwarz bis weiss allmählich abstufte; es entstünde ein sogenannter Verlauf. Den

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