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Sprachliche Probleme der Atlaqviða - dies und das zur ...

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<strong>Sprachliche</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>der</strong> <strong>Atlaqviða</strong> 1.2 Stoffgeschichte<br />

• Die beson<strong>der</strong>s grausamen Szenen von Högnis <strong>und</strong> Gunnars Tod (Herausschneiden des<br />

Herzens, Schlangengrube) sowie die Ermordung <strong>und</strong> die Zubereitung <strong>der</strong> gemeinsa-<br />

men Söhne Erpr <strong>und</strong> Eitill durch Gudrun kennt <strong>das</strong> NL nicht.<br />

• Der Burg<strong>und</strong>enstoff wird mit Sigurd dem Fafnirstöter zum einen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Dietrichs-<br />

sage zum an<strong>der</strong>en zu einem grossen, zusammenhängenden Komplex verknüpft. Zu<br />

Sigurd besteht in <strong>der</strong> nordischen Überlieferung höchstens über den Namen Niflungar<br />

<strong>und</strong> den Schatz eine Verbindung. Sigurd als erster Gemahl von Gudrun wird nicht<br />

erwähnt.<br />

• In <strong>der</strong> Edda findet sich in Hm. <strong>und</strong> Ghv. eine Anbindung des Burg<strong>und</strong>enstoffs an<br />

den Ermanarich-Sagenkomplex. Diese Verbindung war einfach zu erreichen, indem<br />

man Gudrun nach dem Mord an Atli über den Fjord treiben <strong>und</strong> ins Land von Iónakr<br />

gelangen liess, wo sie <strong>dies</strong>en heiratete <strong>und</strong> mit ihm die vier Kin<strong>der</strong> So˛rli, Erpr, Hamðir<br />

<strong>und</strong> Svanhildr hatte. Diese sind die Hauptpersonen im Hm., wo auch Iormunreccr<br />

(= Ermanarich) eine zentrale Rolle spielt. Diese Anbindung fehlt in <strong>der</strong> deutschen<br />

Überlieferung.<br />

• Etzel überlebt den Kampf gegen die Burg<strong>und</strong>en. Da er auf <strong>der</strong> Seite Kriemhilds steht,<br />

gibt es aus erzählerischer Sicht keinen Gr<strong>und</strong> für seinen Tod. In <strong>der</strong> Edda bildet Atlis<br />

Ermordung durch Gudrun den dramatischen Höhe- <strong>und</strong> Endpunkt <strong>der</strong> Geschichte.<br />

Verschiedentlich werden <strong>der</strong> <strong>Atlaqviða</strong> stoffgeschichtlich antike Einflüsse nachgesagt.<br />

Dies gilt vor allem für die Herzspeise Atlis, <strong>der</strong> z.B. Krause 2001:193 eine Verbindung<br />

<strong>zur</strong> Atreussage zuschreibt. Die Verspeisung <strong>der</strong> eigenen Kin<strong>der</strong> durch Atli bringt Dronke<br />

1969:70 mit Ovids „Tereus <strong>und</strong> Prokne“ in Verbindung.<br />

Zur ältesten Gestalt <strong>der</strong> Burg<strong>und</strong>ensage vgl. auch Neckel 1908:176ff.<br />

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