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Sprachliche Probleme der Atlaqviða - dies und das zur ...

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<strong>Sprachliche</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>der</strong> <strong>Atlaqviða</strong> 1.5 Orthographie<br />

• Das Produkt des i-Umlauts von langem ā, normalisiert æ, wird <strong>und</strong> ge-<br />

schrieben, z.B. Akv. 6,3 = ræðr, Akv. 7,6 = mæki. Das Graphem<br />

kann an an<strong>der</strong>er Stelle aber auch /e/ bezeichnen, z.B. Akv. 39,5 = lét.<br />

• Die Ligatur < > kann auch für den Diphthong /au/ stehen, z.B. Akv. 7,1 =<br />

siau.<br />

• Das Ypsilon kommt sowohl scheinbar ohne System punktiert <strong>und</strong> unpunktiert vor:<br />

<strong>und</strong> .<br />

• Grossbuchstaben von Konsonanten bedeuten in R Geminaten. Doch nicht alle Gemi-<br />

naten werden so geschrieben: Vgl. Akv. 1,3 = /kunnan segg/, Akv. 2,5<br />

= kallaþi, Akv. 2,8 = becc. Alternativ können Geminaten durch<br />

einen Punkt über dem Konsonanten angezeigt werden, wie in Akv. 6,1 = vatt.<br />

• Bezüglich Schreibung <strong>der</strong> Nebensilbenvokale fällt die Hs. nicht eindeutig in die Grup-<br />

pe mit <strong>und</strong> o<strong>der</strong> in die Gruppe mit <strong>und</strong> . Insgesamt findet man<br />

öfter als , aber öfter als .<br />

• Die Zusammen- <strong>und</strong> Auseinan<strong>der</strong>schreibung von Wörtern ist oft unsystematisch. Kom-<br />

posita werden bald zusammen, bald getrennt geschrieben: Akv. 39,4 =<br />

/húskarla/, Akv. 39,8 < ıarg hvſa> = fiarghúsa, = áskunna, usw. Präposi-<br />

tionen werden gerne mit dem folgenden Wort verb<strong>und</strong>en: = í hendi Akv.<br />

21,2, = í hring Akv. 8,6, usw.<br />

• Den gelegentlich gesetzten Akzenten kann man keine grosse Bedeutung beimessen,<br />

da sie nur auf einem kleinen Teil <strong>der</strong> Langvokale stehen, <strong>und</strong> dort, wo sie stehen, auch<br />

keineswegs immer wirkliche Langvokale bezeichnen. S. z.B. Akv. 9,2 =<br />

náungr 5 .<br />

Die Hs. ist mit vergleichsweise wenig Abkürzungen ausgestattet. Die häufigste Abkürzung<br />

ist <strong>der</strong> Nasalstrich, <strong>der</strong> für ausgelassenes /n/ o<strong>der</strong> /m/ steht. Daneben gibt es eine Reihe von<br />

hochgestellten diakritischen Merkmalen – Haken, Wellenlinie, Hochkomma – die für r in<br />

optionaler Kombination mit einem Vokal stehen, also z.B. für ir, r, ar. Auch an<strong>der</strong>e übliche<br />

Abkürzungen sind vorhanden, darunter solche für hann, voru, oc, konungr etc.<br />

Norwegische Beson<strong>der</strong>heiten in <strong>der</strong> Orthographie – in Frage kämen etwa für e,<br />

æ, für ø, für ƀ, vgl. Haugen 1984:251 – sind in <strong>der</strong> Akv. nicht auszumachen 6 .<br />

5 Bei <strong>dies</strong>em Beispiel könnte <strong>der</strong> Akzent natürlich auch verrutscht sein.<br />

6 Bugge 1867:XIf. nennt einige Einzelfälle von ausgelassenem h vor l für den restlichen Codex.<br />

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