Sprachliche Probleme der Atlaqviða - dies und das zur ...
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<strong>Sprachliche</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>der</strong> <strong>Atlaqviða</strong> 1.8 Forschungsgeschichte<br />
„durch einsetzung eigner <strong>und</strong> Buggescher neudichtung“ (Gering/Sijmons 1906:CXVII) zu<br />
reparieren versuchte. 1874 lieferte er die zweite Auflage nach.<br />
Hildebrand hatte seine Edition noch nicht zu Ende gebracht, als er 1875 verstarb. Ein<br />
Jahr darauf wurde sie von Möbius, <strong>der</strong> sich des Werks angenommen hatte, doch noch <strong>zur</strong><br />
Publikation eingereicht. Hildebrands Buch erhielt Lob für seinen ausführlichen kritischen<br />
Apparat <strong>und</strong> für die von ihm unternommenen Versuche in Richtung einer altertümlichen<br />
Rechtschreibung, s. Gering/Sijmons 1906:CXX.<br />
Mit Müllenhoffs Deutscher Altertumsk<strong>und</strong>e ab 1883 hielt dann eine Strömung in<br />
<strong>der</strong> Eddaforschung Einzug, die nicht zuletzt durch Sievers Untersuchungen <strong>zur</strong> altgerm.<br />
Metrik geför<strong>der</strong>t wurde. Es handelt sich dabei um die sogenannte „methode <strong>der</strong> höheren<br />
kritik“ (Gering/Sijmons 1906:CXXII), d.h. <strong>der</strong> Bestrebung, die Gedichte in ihrer schein-<br />
bar „ursprünglichen gestalt“ zu restaurieren – eine Methode, die von einem Editor „poe-<br />
tisches Feingefühl“ sowie viel Selbstvertrauen erfor<strong>der</strong>te; mit Philologie hatte sie wenig<br />
zu tun. Es mag erstaunen, mit welcher Zuversicht in die eigene Methode in <strong>dies</strong>er Zeit<br />
Gedichte auseinan<strong>der</strong>getrennt, „restauriert“ <strong>und</strong> „ihrer interpolationen entkleidet“ wur-<br />
den. Die Resultate waren teilweise so weit von den überlieferten handschriftlichen Texten<br />
entfernt, <strong>das</strong>s sie, um die Formulierung von Gering/Sijmons 1906:CXXIII im Kommen-<br />
tar zum im gleichen Jahr erschienenen Werk von Vigfússon/Powell 1883 aufzugreifen,<br />
„förmliche[n] neudichtungen“ gleichkommen. Das eben genannte Corpus Poeticum Bo-<br />
reale von Vigfússon/Powell stellt einen Höhepunkt in <strong>der</strong> Restaurationsfreudigkeit <strong>dies</strong>er<br />
Forschergeneration dar, die noch eine Weile in Mode bleiben sollte. Ein Extremfall aus<br />
dem deutschsprachigen Raum ist Ranisch 1903, <strong>der</strong> im Text <strong>der</strong> Akv. keinen Stein auf<br />
dem an<strong>der</strong>en lässt. Heute ist man von <strong>dies</strong>em Vorgehen zum Glück wie<strong>der</strong> komplett abge-<br />
kommen.<br />
Die letzte nennenswerte Edition aus dem 19. Jh. stammt von Jónsson (Jónsson 1888),<br />
<strong>der</strong> in Zusammenarbeit mit Wimmer 1891 ein Faksimile mit streng diplomatischer Edition<br />
herausgab (Wimmer/Jónsson 1891). Dem Faksimile vorangestellt findet sich eine ausführ-<br />
liche, 75 Seiten umfassende Einführung mit Informationen zum Codex <strong>und</strong> dessen Ge-<br />
schichte, <strong>zur</strong> Schrift <strong>und</strong> zu den Abkürzungen. Dieses Faksimile mit recht ansprechen<strong>der</strong><br />
Bildqualität hat während vielen Jahren als Gr<strong>und</strong>lage für Arbeiten <strong>zur</strong> älteren Edda gedient.<br />
Bis zu <strong>dies</strong>em Zeitpunkt waren auch einige lexikalische Werke erschienen, die unter an-<br />
<strong>der</strong>em den Eddawortschatz beinhalteten o<strong>der</strong> sogar Spezialwörterbücher <strong>zur</strong> Edda waren.<br />
Als frühestes Werk ist <strong>das</strong> Lexicon poeticum antiquae linguae septentrionalis von Egillson<br />
zu nennnen, <strong>das</strong> 1860 erschien. Das Wörterbuch ist heute in <strong>der</strong> umgearbeiteten Version<br />
von Jónsson zu konsultieren (Egilsson/Jónsson 1931). Die an<strong>der</strong>en frühen Wörterbücher<br />
sind Vigfússons Icelandic-English Dictionary von 1874, <strong>das</strong> heute mit einem Supplement<br />
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