Sprachliche Probleme der Atlaqviða - dies und das zur ...
Sprachliche Probleme der Atlaqviða - dies und das zur ...
Sprachliche Probleme der Atlaqviða - dies und das zur ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Sprachliche</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>der</strong> <strong>Atlaqviða</strong> 1.8 Forschungsgeschichte<br />
auskommen. Ein dazugehöriges Glossar erschien in einem separaten Bändchen <strong>und</strong> ist heu-<br />
te in <strong>der</strong> 3. Auflage vorhanden. Die Normalisierung des Textes entspricht in <strong>der</strong> neuesten<br />
Auflage nicht in allen Punkten <strong>der</strong> sonst üblichen Normalisierungspraxis für <strong>das</strong> An.; vgl.<br />
z.B. folgende Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Hs., die in <strong>der</strong> Edition beibehalten wurden: c für k (oc,<br />
ascr), i für j (sœkia, bióri), io für io˛ (mioðranni), etc., s. auch (kritisch) von See et al.<br />
1993:17. Die Ausgabe von Neckel/Kuhn ist die einzige, die bis in die neuere Zeit hinein<br />
weitergepflegt worden ist; sie gilt heute als Standardedition. Das Glossar ist lei<strong>der</strong> mini-<br />
malistisch <strong>und</strong> verzichtet auf vollständige Stellenangaben.<br />
Eine Dissertation von Gordon (1958) mit einer Edition <strong>der</strong> Akv. soll heute in <strong>der</strong> Glas-<br />
gow University Library stehen. Sie wurde – so weit ich sehe – nicht publiziert (vgl. Dronke<br />
1969:viii).<br />
Die nächste, wichtige Edition hat Dronke 1969 herausgegeben. Lei<strong>der</strong> hat Dronke<br />
– entgegen ihrer ursprünglichen Intention – nicht alle Eddagedichte behandelt. Nur zwei<br />
Bände ihrer Ausgabe sind erschienen (1969 <strong>und</strong> 1997). Zum Glück ist die Akv. aber im er-<br />
sten <strong>dies</strong>er zwei Bände enthalten. Dronke bringt neben Text <strong>und</strong> Übersetzung zu jedem Ge-<br />
dicht einen längeren einleitenden <strong>und</strong> interpretatorischen Begleittext, sowie ausführliche<br />
Kommentare, die m.E. bis heute die besten sind, die es <strong>zur</strong> Akv. gibt. Die Kommentare sind<br />
reichhaltig, sowie linguistisch wie auch inhaltlich <strong>und</strong> sachgeschichtlich wertvoll, beinhal-<br />
ten viele wichtige Literaturhinweise bis 1969 <strong>und</strong> gehen auch durch eigene Beiträge weit<br />
über <strong>das</strong> hinaus, was in den älteren Kommentaren geboten wurde.<br />
Dem schon 1961 geäusserten Wunsch von Kuhn (Neckel/Kuhn 1983:VIII), es möge<br />
bald wie<strong>der</strong> einen guten (vollständigen) Eddakommentar geben, kommen nun von See et<br />
al. nach. Ihr auf 6 Bände angelegter Gesamtkommentar soll mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> direkt die Ti-<br />
tel Gering/Sijmons 1927 <strong>und</strong> Gering/Sijmons 1931 ablösen. Bisher sind ein Vorbereitungs-<br />
band, zwei Bände zu den Götterlie<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zwei Bände zu den Heldenlie<strong>der</strong>n erschienen.<br />
Auf den Band mit <strong>der</strong> Akv. muss man <strong>zur</strong> Zeit noch warten. Die Kommentare selber be-<br />
schränken sich fast ausschliesslich auf stoffgeschichtliche <strong>und</strong> mythologische sowie an<strong>der</strong>e<br />
inhaltiche Erklärungen <strong>und</strong> sind nach meinen ersten Eindrücken für sprachgeschichtliche<br />
Fragestellungen wenig ergiebig. Darin mag auch <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> für die m.E. fragwürdige Ent-<br />
scheidung liegen, den normalisierten Text nach Neckel/Kuhn 1983 abzudrucken, aber den<br />
kritischen Apparat wegzulassen. In <strong>der</strong> Praxis macht <strong>dies</strong> den Text nur beschränkt nutzbar,<br />
weil man doch immer in Neckel/Kuhn 1983 gegenlesen muss. Immerhin sind Konjekturen<br />
markiert.<br />
Im Jahr 2001 hat <strong>das</strong> arnamagnäanische Institut in Reykjavik eine ganz neue Edition mit<br />
Faksimlie des Codex Regius angefertigt (Gunnlaugsson/ Ólason 2001). Wie viele neue In-<br />
formationen daraus gewonnen werden können, vermag ich nicht zu beurteilen, da mir <strong>der</strong><br />
28