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Sprachliche Probleme der Atlaqviða - dies und das zur ...

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<strong>Sprachliche</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>der</strong> <strong>Atlaqviða</strong> 1.1 Überlieferung <strong>und</strong> Handschriftenbeschreibung<br />

1.1 Überlieferung <strong>und</strong> Handschriftenbeschreibung<br />

Der Codex mit <strong>der</strong> Signatur Gl. kgl. sml. 2365, 4to ist mit 19 cm Höhe <strong>und</strong> 13 cm Breite ein<br />

kleines, unscheinbares Buch. Im Le<strong>der</strong>einband stecken 45 Blätter in 6 Lagen, die einen mit-<br />

genommenen Eindruck machen. Die Pergamentseiten haben sich im Verlauf <strong>der</strong> Zeit stark<br />

verdunkelt, so<strong>das</strong>s sich die Schrift stellenweise nur schwer entziffern lässt. Die Initialen im<br />

Text sind simpel, Illuminationen fehlen. Die seitlichen Marginalien sind schmal, diejeni-<br />

gen oben <strong>und</strong> unten an <strong>der</strong> Seite ursprünglich etwas breiter, doch sieht man die Marginale<br />

am oberen Seitenrand nicht mehr, da die Hs. offensichtlich zu einem späteren Zeitpunkt<br />

<strong>zur</strong>echtgeschnitten wurde. Beinahe wäre dabei die erste Textzeile beschädigt worden. Ins-<br />

gesamt handelt es sich um ein typisch isländisches Manuskript, dessen schlichtes Aussehen<br />

über den Wert <strong>der</strong> Handschrift hinwegtäuscht – es handelt sich um den Codex Regius, auf<br />

isländisch Konungsbók, <strong>und</strong> sein Inhalt sind die Lie<strong>der</strong> <strong>der</strong> älteren Edda.<br />

Heute liegt <strong>der</strong> Codex im Arnamagnäanischen Institut Islands in Reykjavik (Stofnun<br />

Árna Magnússonar á Íslandi), wo er 1971 nach langem Exil in Dänemark angekommen<br />

ist. Von <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Handschrift im Mittelalter ist nichts bekannt. Zum ersten Mal<br />

muss die Handschrift um 1643 aufgetaucht sein, da Brynjólfur Sveinsson, <strong>der</strong> damalige<br />

Bischof von Skálholt im Süden Islands, auf <strong>der</strong> ersten Seite sein lat. Namenskürzel „LL“<br />

(Lupus Loricatus) <strong>und</strong> die Jahreszahl „1643“ eingetragen hat. Von ihm stammt auch <strong>der</strong><br />

Titel „Edda Sæm<strong>und</strong>i multiscii“, da er die Handschrift dem Pastor Sæm<strong>und</strong>r zuschrieb.<br />

Von <strong>dies</strong>er falschen Attribuierung kam man erst mit Bugges Edition von 1867 wie<strong>der</strong> ab.<br />

Mit Þormóður Torfason kam <strong>der</strong> Codex dann 1662 nach Dänemark, wo er die Signatur Gl.<br />

kgl. sml. 2365, 4to <strong>und</strong> damit auch den Namen Codex Regius erhielt, vgl. Gering/Sijmons<br />

1906:LXXXII ff.<br />

Zwischen <strong>der</strong> vierten <strong>und</strong> <strong>der</strong> fünften Lage fehlt eine Lage von 8 Seiten; ansonsten ist<br />

<strong>der</strong> Text vollständig. In späterer Zeit wurden von einer unbekannten Person Seitenzahlen,<br />

kleine Ornamente, Tierfiguren <strong>und</strong> Menschenköpfe neben <strong>und</strong> unterhalb des Textes einge-<br />

tragen. Dieselbe Person hat zudem vielmals bei Dialogen mit Abkürzungen den jeweiligen<br />

Sprecher in <strong>der</strong> Marginale vermerkt.<br />

Initialen <strong>und</strong> Titel sind in roter <strong>und</strong> grüner Farbe geschrieben, um sie vom in schwarzer<br />

Tinte verfassten Text abzuheben. Heute sind die Farben stark verblasst. Der gesamte Codex<br />

wurde von <strong>der</strong> Hand eines einzigen, unbekannten Schreibers verfasst, die an keinem ande-<br />

ren isländischen Text festzumachen ist. Es handelt sich beim Schreiber um einen Islän<strong>der</strong>,<br />

s. Gering/Sijmons 1906:III.<br />

Die Handschrift wird paläographisch <strong>und</strong> orthographisch im Allgemeinen in die zweite<br />

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