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Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, Oktober ...

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oeuf<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Son<strong>der</strong>beilage</strong> <strong>der</strong> <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Zeitung</strong>, <strong>Oktober</strong> 2011<br />

Berichte | Fakten | Hintergründe | Produkte | Rezepte


Impressum<br />

Editorial<br />

Herausgeberin<br />

Hotel & Gastro Union<br />

Adligenswilerstrasse 22<br />

6002 Luzern<br />

Tel. 041 418 22 22 (Geschäftsstelle Luzern)<br />

Tel. 021 616 27 07 (Geschäftsstelle Lausanne)<br />

info@hotelgastrounion.ch<br />

www.hotelgastrounion.ch<br />

Verlag<br />

<strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Verlag<br />

Adligenswilerstrasse 29/27<br />

6006 Luzern<br />

Tel. 041 418 24 40<br />

Fax 041 418 24 71<br />

jörg.ruppelt@hotellerie-<strong>et</strong>-gastronomie.ch<br />

www.hotellerie-<strong>et</strong>-gastronomie.ch<br />

Verlagsleitung<br />

Philipp Bitzer, Michael Gollong (stv. Verlagsleitung)<br />

Verkauf<br />

Jörg Gre<strong>der</strong> (Leitung), Gabriel Tinguely, Josef Wolf<br />

Chefredaktion<br />

Philipp Bitzer, Jörg Ruppelt (stv. Chefredaktion;<br />

Redaktionsleitung Magazine)<br />

Redaktion Luzern<br />

Marc Bened<strong>et</strong>ti, Riccarda Frei, Christian Gre<strong>der</strong>, (Redaktionsleitung<br />

<strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Zeitung</strong>), Mario<br />

Gsell, Ernst Knuchel, Ruth Marending, Rosaria Pasquariello<br />

(online), Giuseppe Pennisi (italienische Seite)<br />

Redaktion Lausanne<br />

Patrick Claud<strong>et</strong>, Blaise Guignard (Redaktionsleitung<br />

<strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> Gastronoie Hebdo), Laurent Schlittler<br />

Korrektorat<br />

Daniel Schnurrenberger<br />

Übers<strong>et</strong>zung<br />

Bertrand Denzler<br />

Gestaltungskonzept, Layout<br />

Spot Werbung, St. Moritz<br />

Druck<br />

AVD Goldach, Goldach<br />

Wochenzeitung <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Die <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Zeitung</strong> ist ein Printprodukt<br />

des <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Verlags mit<br />

Sitz in Luzern und die meistgelesene Wochenzeitung<br />

im Schweizer Gastgewerbe. Mit einer von <strong>der</strong> Werbemedienforschung<br />

(WEMF) beglaubigten Auflage von<br />

über 25'000 Leserinnen und Lesern erreicht die <strong>Hotellerie</strong><br />

<strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Zeitung</strong> dank Mehrfachlesern<br />

wöchentlich über 100'000 Leserinnen und Leser.<br />

<strong>Son<strong>der</strong>beilage</strong>nserie «Bookl<strong>et</strong>»<br />

Der <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> <strong>Zeitung</strong> wird in loser<br />

Folge die Fachbeilagenserie «Bookl<strong>et</strong>» beigelegt. Die<br />

vorliegende Ausgabe ist dem Thema Rindfleisch gewidm<strong>et</strong><br />

und erscheint unter dem Namen «bœuf». Bookl<strong>et</strong>s<br />

zu weiteren Themen folgen.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung <strong>der</strong> redaktionellen<br />

Inhalte bedarf <strong>der</strong> schriftlichen Zustimmung<br />

durch die Redaktion. Die in dieser <strong>Zeitung</strong> publizierten<br />

Inserate dürfen von Dritten we<strong>der</strong> ganz noch teilweise<br />

kopiert, bearbeit<strong>et</strong> o<strong>der</strong> sonst wie verwert<strong>et</strong> werden.<br />

Gedruckt<br />

in <strong>der</strong> Schweiz<br />

Mal ehrlich, die ultimative Anleitung zum<br />

perfekten Braten eines Fil<strong>et</strong>steaks, eines<br />

Chateaubriand o<strong>der</strong> einer Côte de bœuf gibt<br />

es nicht. Zubereitungsart und Gargrad des<br />

Fleisches hängen nun mal vom persönlichen<br />

Geschmack ab. Darüber zu debattieren o<strong>der</strong><br />

womöglich Seite um Seite mit Thesen sogenannter<br />

Fleisch-Aficionados zu füllen, scheint<br />

uns nicht von allgemeinem Interesse zu sein.<br />

Vielmehr stehen in diesem Son<strong>der</strong>heft, das<br />

gänzlich dem Thema Rindfleisch gewidm<strong>et</strong><br />

ist, an<strong>der</strong>e Fragen im Mittelpunkt. Zum Beispiel<br />

das umfangreiche Nachschlagwerk «Kuhleben»<br />

des Luzerner Fotografen Emanuel Ammon. Ein, aus unserer Sicht, starkes<br />

Stück Heimat, in dem nebst viel Wissenswertem die wichtigsten Kuhrassen aufgelist<strong>et</strong>,<br />

bebil<strong>der</strong>t und beschrieben sind. Wir zeigen Ausschnitte aus Ammons Buch und<br />

stellen über 30 Rin<strong>der</strong>rassen von A wie Angus bis Z wie Zebu vor.<br />

Knochentrocken, gleichwohl butterzart im Geschmack sind die Edelstücke aus <strong>der</strong><br />

neuen Linie «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand Cru». Was früher gang und gäbe war, nämlich<br />

acht Wochen am Knochen gereiftes Fleisch, wird heute wie<strong>der</strong>entdeckt. Wir<br />

berichten, wie ausgeklügelt das Auswahl- und Produktionsverfahren <strong>der</strong> neuen Linie<br />

ist und wie die Edelstücke in speziellen Reifeschränken präsentiert werden. Weiter<br />

gilt unsere Aufmerksamkeit dem Swissôtel Zürich, das als Kuh-Investor in die natürliche<br />

Abweidung und den Erhalt von Tessiner Alpwiesen investiert. Darüber hinaus<br />

berichten wir unter an<strong>der</strong>em über das einzigartige Simmentaler Beef und die neuste<br />

Generation von Jus de Bœuf.<br />

In <strong>der</strong> Hoffnung, unser Bookl<strong>et</strong> «bœuf» stösst auf Ihr Interesse, wünsche ich Ihnen<br />

viel Vergnügen beim Lesen.<br />

Jörg Ruppelt, stv. Chefredakteur/Redaktionsleitung Magazine<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

01 Editorial / Inhalt / Impressum<br />

04 What’s new?<br />

06 Kulinarische Meisterwerke<br />

08 Kuh =/ Kuh<br />

12 Knochentrocken und butterzart<br />

16 Die schönste Simmentalerin<br />

20 <strong>Eine</strong> Rhabarber-Geschichte<br />

22 Vom Notvorrat zur Delikatesse<br />

26 Der Mehrwert von Schweizer Rindfleisch<br />

28 «Kuh-le»-Investitionen<br />

32 W<strong>et</strong>tbewerb / Vorschau<br />

B ΠU F // Editorial & Inhalt<br />

1


Werden wirklich<br />

alle Schweizer Rin<strong>der</strong><br />

so gehalten?<br />

Juraweide, Chasseral <strong>der</strong>rière


Kontrollierte Herkunft Schweiz.<br />

Drei Viertel aller Schweizer Rin<strong>der</strong> verbringen einen grossen<br />

Teil ihres Lebens im Freien. Hier fressen sie vorwiegend Gras<br />

und tragen zu einer nachhaltigen und sinnvollen Nutzung<br />

unserer Weideflächen bei.<br />

Artgerechte Haltung und die Sorge zur Natur sind in unserer<br />

kleinräumigen Landwirtschaft tief verwurzelt. Die bäuerlichen<br />

Familienb<strong>et</strong>riebe haben eine überschaubare Grösse.<br />

Hier sind die Rin<strong>der</strong> gut aufgehoben.<br />

Strenge Ges<strong>et</strong>ze und Vorschriften schützen alle Nutztiere.<br />

Auch die Transportwege in den Schlachthof sind in <strong>der</strong><br />

Schweiz viel kürzer als an<strong>der</strong>swo. Und regelmässige Kontrollen<br />

sorgen für die Einhaltung des Tierschutzges<strong>et</strong>zes.<br />

Unsere Nutztiere haben ein<br />

gutes Leben verdient.<br />

Der nachhaltigen, artgerechten Produktion gehört die<br />

Zukunft. Davon profitieren auch die Konsumentinnen und<br />

Konsumenten. Weil unsere Rin<strong>der</strong> tierfreundlich gehalten<br />

werden, schmeckt auch ein feines Schweizer Entrecôte<br />

noch ein bisschen besser. Und das ist seinen Preis wert.<br />

Für mehr Informationen: www.schweizerfleisch.ch


What’s new?<br />

01<br />

Scharfer Schnitt<br />

Früher wurden sie lediglich als Sammlerstücke b<strong>et</strong>racht<strong>et</strong>, heute sind Damastmesser beliebte<br />

und gefragte Werkzeuge von Spitzenköchen wie Ivo Adam, Andreas Caminada o<strong>der</strong><br />

Philippe Rochat.<br />

Damaszenerstahl hat eine lange Tradition und Geschichte. Im Mittelalter waren die Waffenschmieden<br />

in Damaskus legendär. Durch die spezielle Schmied<strong>et</strong>echnik von harten und<br />

weichen Stahllagen zeichn<strong>et</strong>en sich die Schwerter durch hohe Festigkeit, eine beson<strong>der</strong>e<br />

Schärfe und Härte aus. Die Technik fand ihren Weg nach Japan, wo sich eine hohe Kultur in<br />

<strong>der</strong> Fertigung <strong>der</strong> Samuraischwerter entwickelte: bis zu tausend Lagen harte und zähe Stahlsorten<br />

wurden zu diesen Klingen zusammengefalt<strong>et</strong>. Damaszenerstahl hat in Japan schnell<br />

auch den Weg in die Küche gefunden. Kein Wun<strong>der</strong>, kommt <strong>der</strong> führende Hersteller hochwertiger<br />

Damaststahlmesser aus Japan: Kai-Profimesser werden aus einem neu entwickelten<br />

rostfreien Damaszener-Stahl mit 32 Lagen nach traditioneller japanischer Samuraischwert-<br />

Schmiedekunst gefertigt.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Gastronomie</strong> find<strong>et</strong> man weitgehend Steakmesser mit Zacken. Gerade bei faserigem<br />

Schnittgut wie Steaks werden die Fasern regelrecht auseinan<strong>der</strong>gerissen, Flüssigkeit tritt<br />

aus. Mit dem Shun-Steakbesteck hingegen wird das Fleisch wie mit Rasierklingen mikroskopisch<br />

fein zerschnitten, die Flüssigkeit bleibt im Fleisch, welches so im Gaumen des<br />

Geniessers die volle Feinheit entfalt<strong>et</strong>.<br />

www.kaimesser.ch<br />

02<br />

Zum Verfeinern von Gemüse<br />

Mit Rin<strong>der</strong>fond von Lacroix können auf einfache Weise Saucen, Suppen,<br />

Past<strong>et</strong>en und Sülze zubereit<strong>et</strong> und Gemüse sowie Kraftbrühen verfeinert<br />

werden. Für die Zubreitung von Saucen sollte <strong>der</strong> Fond auf die Hälfte eingekocht<br />

werden. Tipp: Butterflöckchen untermischen, bis die gewünschte<br />

Konsistenz erreicht ist. Die Sauce kann durch Hinzufügen von <strong>et</strong>was Wein o<strong>der</strong><br />

frischen Gewürzen abgeschmeckt werden. Für die Zubereitung von Suppen<br />

wird empfohlen, nach Rezept o<strong>der</strong> nach eigenem Gusto Gemüse o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Zutaten zum Fond hinzuzufügen.<br />

www.gerig.ch<br />

03<br />

Perfekt salzen und pfeffern<br />

Cole & Mason, die führende Marke für Salz- und Pfeffermühlen, präsentiert eine Weltneuheit:<br />

Gourm<strong>et</strong> Precision. Die Gourm<strong>et</strong>-Precision-Mühlen zeichnen sich durch ihr<br />

einzigartiges Mahlwerksystem aus, welches aus sechs verschiedenen Pfeffer- sowie drei<br />

Salz-Einstellungen besteht – von leicht bestäubend bis grob gemahlen – und damit einen<br />

gleichmässigen, präzisen Mahlvorgang garantiert. Sei es für trockene Gewürzmischungen<br />

und Marinaden, zum Abschmecken von Saucen o<strong>der</strong> zum individuellen Nachwürzen am<br />

Tisch – die Gourm<strong>et</strong>-Precision-Linie garantiert ein ausgezeichn<strong>et</strong>es Mahlergebnis. Dieses<br />

wird nicht zul<strong>et</strong>zt dadurch gewährleist<strong>et</strong>, dass Cole & Mason beson<strong>der</strong>e Sorgfalt bei <strong>der</strong><br />

Wahl des idealen Materials angewend<strong>et</strong> haben: So ist das Pfeffermahlwerk aus gehärt<strong>et</strong>em<br />

Karbonstahl und das Salzmahlwerk aus hochwertigem Keramik gefertigt.<br />

www.dkbrands.com<br />

B Œ U F // What‘s new?<br />

4


04<br />

Neu rezeptierte Saucen<br />

Anfang des Jahres versprach Unilever Food Solutions, für die Marke Knorr sämtliche Produkte<br />

zu überarbeiten. Laut Projektmanagerin Sabine Stober wurden bereits die Knorr-Saucen<br />

überprüft und optimiert. Dies unter <strong>der</strong> Vorgabe, einen besseren Geschmack zu erzielen,<br />

bessere Zutaten zu verwenden, effizienter zu produzieren und Aspekte <strong>der</strong> Nachhaltigkeit zu<br />

berücksichtigen. Nach den Basissaucen, Fonds und Bindemitteln sind j<strong>et</strong>zt die Saucenableitungen<br />

Knorr Basis Mix und Knorr Collezione Italiana in neuer Qualität auf dem Markt. Als Nächstes<br />

werden laut Sabine Stober die Bouillons überprüft und verbessert.<br />

www.unileverfoodsolutions.ch<br />

05 Bestes aus Gallowayfleisch<br />

Je<strong>der</strong>mann und jede Frau wollen Fil<strong>et</strong>s und Edelstücke kaufen.<br />

Was machen wir mit den übrigen 90 Prozent des Fleisches, das<br />

bei je<strong>der</strong> Schlachtung anfällt? Notabene: Auch dieses Fleisch ist<br />

von höchster Qualität, aber aus verschiedenen Gründen weniger<br />

begehrt. Im Bestreben, das ganze Tier in seiner Kostbarkeit zu<br />

verwerten, ist nun die Swiss Galloway Soci<strong>et</strong>y daran, die weniger<br />

bekannten Zubereitungsarten von Galloway Beef unters<br />

Publikum zu bringen. Unter an<strong>der</strong>em mit einem W<strong>et</strong>tbewerb.<br />

Dieser wurde im Sommer unter dem Motto «Wer bereit<strong>et</strong> den<br />

besten Gallowayburger zu?» ausgeschrieben. Drei eidgenössisch<br />

diplomierte Küchenchefs wählen momentan aus den eingesandten<br />

Rezepten die besten acht aus. Das Finale find<strong>et</strong> am 5. November<br />

im Kurszentrum <strong>der</strong> Hotel & Gastro formation an <strong>der</strong> Bümplitzstrasse<br />

45 in Bern statt.<br />

www.galloway.ch<br />

Die<br />

Wohlfühl-M<strong>et</strong>zgerei<br />

06<br />

Mehr als 11’000 Fachbesucher aus Deutschland,<br />

Österreich, Frankreich und <strong>der</strong> Schweiz<br />

besuchten Anfang <strong>Oktober</strong> die SÜFFA 2011<br />

in Stuttgart. Die Messe gilt als eine <strong>der</strong><br />

bedeutendsten Ausstellungen <strong>der</strong> Fleischbranche.<br />

Dieses Jahr präsentierten 290<br />

Firmen Produkte, Dienstleistungen und<br />

Innovationen rund um das Thema Fleisch.<br />

Die «Wohlfühl-M<strong>et</strong>zgerei» war einer <strong>der</strong><br />

grossen Schwerpunkte. Hintergrund: Der<br />

mo<strong>der</strong>ne Ladenbau verwandelt <strong>der</strong>zeit<br />

kühl gekachelte Geschäfte in Orte mit<br />

einladenden Gastrobereichen und optimaler<br />

Warenpräsentation. «Die M<strong>et</strong>zgereien in<br />

Deutschland und in <strong>der</strong> Schweiz sind mitten<br />

in einer Umbruchphase», sagt Anja Wehrfritz<br />

vom deutschen Ladenbauer Schrutka-<br />

Peukert. «Viele B<strong>et</strong>riebe vergrössern sich. Das<br />

verän<strong>der</strong>t ihr Erscheinungsbild. Es gibt einen<br />

Trend hin zu geschwungenen und runden<br />

Präsentationsflächen mitWareninseln für<br />

Salat, Fleisch, Fertigprodukte und Käse.»<br />

www.sueffa.de<br />

B Œ U F // What‘s new?<br />

5


Kulinarische Meisterwerke<br />

Im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t hat sich die <strong>Gastronomie</strong> grundlegend verän<strong>der</strong>t. Die<br />

Gäste haben viel von <strong>der</strong> Welt gesehen und sind experimentierfreudiger<br />

geworden. Sie suchen nach neuen Trends, exotischen Geschmacksrichtungen<br />

und qualitativ hochwertigen Zutaten. Das gibt Köchen die<br />

Chance, ihr eigenes Repertoire zu erweitern, neue innovative Techniken<br />

zu entwickeln und ihren Gästen mo<strong>der</strong>ne Gerichte von bester Qualität<br />

und Einzigartigkeit zu bi<strong>et</strong>en.<br />

Die einmalige Kombination aus<br />

Kulinarik & Technologie<br />

CHEF ® Kreationen sind aussergewöhnliche Produkte von gleichbleibend<br />

hoher Qualität. Sie sind eine perfekte Basis für Ihre Kreationen<br />

und stellen sicher, dass Ihr Geschmack und Ihre Aromen voll zur<br />

Geltung kommen. Das Ergebnis ist eine Vielzahl von ausgeprägten,<br />

ausbalancierten und authentischen Geschmacksprofilen.<br />

100 %<br />

<strong>der</strong> Zutaten in<br />

jedem Flake!<br />

Das neue CHEF ® Flakes-Sortiment,<br />

eine einmalige Kombination unseres<br />

kulinarischen Know-hows und einer<br />

neuartigen Technologie, bi<strong>et</strong><strong>et</strong><br />

authentischen Geschmack, eine<br />

homogene Konsistenz, schnelle<br />

Löslichkeit ohne Klümpchenbildung<br />

und eine praktische Anwendung dank<br />

einfacher Dosierung. <strong>Eine</strong> einzigartige<br />

Herstelltechnologie sichert intensiven,<br />

kräftigen Fleischgeschmack in jedem<br />

einzelnen Flake. Mit CHEF ® sind Ihrer<br />

Kreativität keine Grenzen ges<strong>et</strong>zt.


Für Ihre Ansprüche –<br />

die neuen CHEF ® Flakes.<br />

CHEF ® Flakes sind Trockenprodukte einer vollkommen neuen Generation.<br />

Jus de Bœuf – <strong>Eine</strong> feine Balance zwischen den starken<br />

Geschmäckern von geschmortem Rind und den subtileren Aromen<br />

von rohem Fleisch.<br />

Jus de Poul<strong>et</strong> – Die perfekte Balance zwischen dem delikaten<br />

Geschmack von saftiger, zarter Brust und <strong>der</strong> gebratenen Haut des<br />

Huhns.<br />

Jus de Canard – Die Essenz von langsam gebratener Ente mit<br />

leicht kontierter Note, ideal zum Abrunden des Geschmacks.<br />

Jus d‘Agneau – Ein intensives, aber gut ausgewogenes Rezept mit<br />

kräftigen Röstaromen. Anschein und Konsistenz erinnern an eine<br />

abgelöschte Pfanne nach dem Braten eines Lammkarrees.<br />

Jus de Veau Lié – Der intensive Geschmack von im Ofen geröst<strong>et</strong>en<br />

Knochen, harmonisch mit Aromen von geschmortem Kalb kombiniert.<br />

Fonds Brun Lié – Durch die Harmonie <strong>der</strong> Röstaromen von langsam<br />

karamellisierten Knochen sowie dem kräftigen Rind- und Kalbfleisch<br />

Geschmack ergibt sich sensorisch eine fantastische Kombination.<br />

INTENSIV<br />

• Kräftiger Fleischgeschmack<br />

• Reiche Röstnote<br />

• Komplexe & ausgewogene<br />

Rezepturen<br />

PRAKTISCH<br />

• Einfache Dosierung<br />

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• Keine Klumpenbildung<br />

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• Hohe Deckkraft<br />

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Weitere Informationen finden Sie unter www.nestleprofessional.com o<strong>der</strong> über die Infoline 071 844 85 50.


Hans Röthlisberger (Romoos) mit seinem Hinterwäldler<br />

Kuh=Kuh /<br />

TEXTE & BILDER STAMMEN AUS DEM FOTOBILDBAND «SCHWEIZER KUHLEBEN» VON EMANUEL AMMON<br />

Kuh ist nicht gleich Kuh<br />

Ist <strong>der</strong> Kopf schmal und länglich, dann handelt es sich eher<br />

um eine Milchkuh, ist er aber breit und kürzer, ist es eine ausgeprägtere<br />

Fleischrindrasse. Der Kopf hat noch an<strong>der</strong>e beeindruckende<br />

Merkmale. Allen voran die Augen. Der Blickradius<br />

umfasst 270 Grad, wir Menschen haben höchstens 180 Grad.<br />

Doch die Wahrnehmung <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong> ist eher verschwommen,<br />

Farben werden nicht erkannt. Somit ist die Warnung<br />

vor roter Wan<strong>der</strong>ausrüstung kompl<strong>et</strong>t überflüssig. Auch was<br />

die Nase b<strong>et</strong>rifft, hat uns die Kuh einiges voraus. Denn ihrer<br />

gut ausgebild<strong>et</strong>en Nase entgeht kaum ein Geruch. Stinkts im<br />

Futtertrog, verweigert sie das Fressen. Da hilft nur Sauberkeit –<br />

und als Lockmittel Anis. Diesen Duft liebt sie wie eine Katze<br />

den Duft von Baldrian. Die Partie zwischen Naseneingang und<br />

Oberlippe wird bei <strong>der</strong> Kuh Flotzmaul genannt. Dieses hält sie<br />

mit ihrer Zunge feucht. Dadurch wird die Geruchsempfindlichkeit<br />

erhöht. Kühe haben verglichen mit uns einen 15-mal<br />

stärkeren Geruchssinn. Das Flotzmaul hat seichte Furchen, die<br />

eine Musterung ergeben. Und die ist bei jedem Rind an<strong>der</strong>s<br />

und somit ihr «Fingerabdruck». Kuh und Mensch sind ein uraltes<br />

Gespann. Schon in <strong>der</strong> ägyptischen Mythologie wurde die<br />

Göttin Hathor anfangs mit Kuhkopf und später mit Rin<strong>der</strong>hörnern<br />

dargestellt. Sie ist Sinnbild für Liebe, Rausch und Tanz.<br />

Die Bibel kennt das goldene Kalb und Indien die heiligen Kühe.<br />

Im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t eroberten die Walser samt Rin<strong>der</strong>n die<br />

Schweizer Alpen. Und 1859 wird das Evolèner Rind erstmals<br />

in einem Bericht des Walliser Staatsrates erwähnt. Nicht nur<br />

Bauern, auch Künstler (wie <strong>et</strong>wa Vincent van Gogh o<strong>der</strong> Albrecht<br />

Dürer) erlagen dem Charme des Rindes. In <strong>der</strong> Schweiz<br />

stieg die Kuh zum nationalen Symbol auf, provoziert in <strong>der</strong><br />

Werbung Aufmerksamkeit und Lacher und sorgt in <strong>der</strong> Politik<br />

für rote Köpfe. Weltweit ist <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>bestand millionenstark.<br />

In <strong>der</strong> Schweiz erreichte er 1983 mit 1’932’897 registrierten<br />

Tieren ihren Höhepunkt. Es folgten Jahre <strong>der</strong> Abnahme. Erst<br />

Mitte 2006 wend<strong>et</strong>e sich das Blatt. Zwei Jahre später wurden<br />

1’604’287 Tiere ausgewiesen. Tendenz steigend.<br />

B ΠU F // Kuh =/ Kuh<br />

8


AAngus<br />

Angus ist eine exzellente Fleischrasse, die auf Grünland<br />

Spitzenleistung erreicht. Ihr Fleisch ist aromatisch, feinfaserig<br />

und hat eine gute Marmorierung. Die Angusrasse ist problemlos<br />

zu halten und ihr Fleisch gut zu vermarkten. Die Kuh ist<br />

frühreif, leichtkalbig, langlebig und hat einen ausgeprägten<br />

Mutterinstinkt. Die Angusrasse stammt aus dem Nordosten<br />

Schottlands und ist von Natur aus hornlos. Heute ist sie weltweit<br />

verbreit<strong>et</strong>. In <strong>der</strong> Schweiz sind 12’073 Tiere registriert,<br />

davon sind 3’700 Kreuzungstiere.<br />

Aubrac<br />

Die Rasse stammt aus dem französischen Zentralmassiv,<br />

einer trockenen, windigen Landschaft. Aubracs sind dementsprechend<br />

anspruchslos in <strong>der</strong> Haltung, geben aber relativ viel<br />

Milch.<br />

Bison<br />

In <strong>der</strong> Schweiz gibt es <strong>et</strong>wa 445 Bisons. Ihr gesundes, nährwertreiches<br />

und cholesterinarmes Fleisch ist ein Nischenprodukt,<br />

dessen Qualitäten nicht mit Stallhaltung erreicht werden.<br />

Das amerikanische Urrind ist ein Wildtier. Es wird in extensiver<br />

Weidehaltung mit einem Unterstand gehalten. Bullen können<br />

bis 1.3 Tonnen Gewicht erreichen, haben eine Risthöhe von<br />

1.8 M<strong>et</strong>ern und können bis zu 30 Jahre alt werden. Das Tier ist<br />

kräftig, kann bis 1’000 M<strong>et</strong>er schwimmen und hält problemlos<br />

Temperaturen von minus 30 bis plus 30 Grad aus. Von Indien<br />

über Asien und Alaska gelangten Bisons nach Europa. Waren<br />

es im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t gut 60 Millionen, war <strong>der</strong> Bison 1890<br />

vom Aussterben bedroht. Weltweit werden heute eine halbe<br />

Million bis 700’000 Tiere geschätzt.<br />

Charolais<br />

Die reinrassige Charolais ist ein echter Blickfang. Ihr Fell ist<br />

uni blendend weiss bis cremefarben. Stehen Charolais-Kühe<br />

mit den Kälbern auf <strong>der</strong> Weide, so sieht das sehr imposant aus.<br />

Denn sie sind stämmig, gemütlich und erhaben. In <strong>der</strong> Schweiz<br />

gehören sie zu den vier Hauptrassen <strong>der</strong> Mutterkuhhaltung.<br />

Das Fleisch ist eher mager, zart und geschmacksstark.<br />

Dexter<br />

Berggängig mit sanftem Charakter.<br />

Eringer<br />

Die waschechten Walliserinnen sind berggängig und streitlustig.<br />

Am meisten jedoch imponiert ihre Zutraulichkeit. Keine<br />

an<strong>der</strong>e Rasse ist wohl so zutraulich wie die Eringer Kuh.<br />

Evolèner<br />

Die Römer brachten diese Rasse mit ins Wallis. Es ist die<br />

älteste Schweizer Rasse und lei<strong>der</strong> auch die am meisten<br />

bedrohte. Ihre Hörner sind relativ lang und kräftig. Es ist keine<br />

Hochleistungsrasse. In <strong>der</strong> Schweiz gibt es <strong>et</strong>wa 500 Stück. Der<br />

Bestand nimmt nur langsam zu. Gen<strong>et</strong>isch ist sie dem Eringer<br />

Rind nahe und zeigt auch Kampfeslust. Evolèner sind berggängig<br />

und trittfest, somit ideal für die Alp. Es ist eine sehr<br />

gesunde Rasse, eine Kuh kann bis zu 20 Jahre alt werden.<br />

Blonde d’Aquitaine<br />

Ursprünglich aus Frankreich, gehört sie zu den grössten und<br />

kilostärksten Fleischrin<strong>der</strong>n.<br />

Brown Swiss<br />

In den 70er Jahren wurde in <strong>der</strong> Schweiz ein über mehrere<br />

Jahre dauern<strong>der</strong> Grossversuch gestart<strong>et</strong>: Original Braunvieh<br />

wurde mit Samen aus den USA gekreuzt, und es entstand die<br />

Rasse Brown Swiss.<br />

Bernhard Reusser (Eriz) mit seiner Evolèner Luma<br />

Fleckvieh<br />

Diese robuste Weidekuh frisst gut und kalbert bereits mit<br />

zwei Jahren. In <strong>der</strong> Schweiz gehören rund 40 Prozent aller<br />

Kühe zu dieser Rasse, einer Kombination aus reiner Simmentaler<br />

und Red Holstein. Sie liefert sowohl Fleisch wie Milch.<br />

Galloway<br />

<strong>Eine</strong> hornlose Wei<strong>der</strong>asse, genügsam und winterhart. Ursprünglich<br />

stammt sie aus dem Südwesten Schottlands, sie ist<br />

robust und exzellent für die Fleischgewinnung.<br />

Fabian Kempf (Schwarzenberg) mit einer Brown Swiss<br />

Grauvieh<br />

Die robusten und vitalen Grauvieh sind keine Industriekühe.<br />

Sie sind kleiner als an<strong>der</strong>e Kühe, jedoch einfach zu halten.<br />

Das Fleisch eign<strong>et</strong> sich gut für die Natura-Veal- und Natura-<br />

Beef-Produktion.<br />

B ΠU F // Kuh =/ Kuh<br />

9


Hereford<br />

Die kälteresistente Rasse aus dem Norden gibt es erst seit<br />

einigen Jahren in <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Hinterwäl<strong>der</strong><br />

Für Hanglagen und Berggebi<strong>et</strong>e ist das Hinterwäl<strong>der</strong> Rind<br />

wie geschaffen. Es ist eine kleine, wendige Rasse – genügsam,<br />

langlebig und trittfest. Die Risthöhe ist zwischen 112 und 120<br />

Zentim<strong>et</strong>er und das Gewicht zwischen 350 und 450 Kilo. In <strong>der</strong><br />

Schweiz war die Rasse ausgestorben und ist erst seit 1986 wie<strong>der</strong><br />

bei uns heimisch.<br />

Holstein<br />

Die Holstein ist eine ausgeprägte Talkuh mit grosser Milchleistung.<br />

Sie ist weit verbreit<strong>et</strong> und eher ruhig und gemächlich.<br />

Jersey<br />

«Manchmal, wenn Lotti eine schöne Glocke trägt, s<strong>et</strong>zt sie<br />

sich in Szene wie ein Model. Jersey gelten als eigenwillig und<br />

dickköpfig. Lotti ist eine ganz Friedliche. Will ich meine zwölf<br />

Kühe zum Melken von <strong>der</strong> Weide in den Stall treiben, muss ich<br />

ihnen eine Schaufelspitze G<strong>et</strong>reide aus biologischem Anbau als<br />

'Zückerli’ ins Heu streuen, sonst kommen sie nicht. Für mich<br />

ist eine Kuh ohne Hörner nicht vollständig. Lottis Hörner sind<br />

beson<strong>der</strong>s schön, weil sie doppelt gebogen sind. Trotz ihrer<br />

geringen Körpergrösse geben Jersey viel Milch, mit einem überdurchschnittlichen<br />

Anteil an F<strong>et</strong>t und Eiweiss. Ihr Fleisch ist<br />

zart und feinfaserig. Weil sie aber so mager sind, will kein Mäster<br />

sie kaufen. Deswegen mäste ich selber.»<br />

Alfred Zemp (Escholzmatt) mit seiner Normand<br />

Normand<br />

Die Normand-Rasse stammt aus Frankreich und hat dank<br />

ihrer f<strong>et</strong>t- und proteinreichen Milch zum grossen Erfolg des<br />

Camembert de Normandie beig<strong>et</strong>ragen.<br />

Original Braunvieh<br />

Die klassische Schweizer Kuh.<br />

Parthenaise<br />

Die Parthenaise ist eine reine Fleischkuh, <strong>der</strong>en Qualitätsfleisch<br />

zart ist und wenig F<strong>et</strong>t aufweist.<br />

Piemonteser<br />

Die Piemonteser sind robust und optimal für die Fleischgewinnung.<br />

Pinzgauer<br />

Die Pinzgauer sind ruhige, umgängliche und überhaupt<br />

nicht schreckhafte Tiere. Zudem liefern sie eine gute Fleischqualität.<br />

Red Holstein<br />

Sie ist die Milchkuh schlechthin: pflegeleicht, ruhig im Stall,<br />

gibt gut Milch und lässt sich problemlos melken. In 15 Jahren<br />

kann so eine Kuh an die 100’000 Liter Milch produzieren –<br />

eine enorme Leistung.<br />

Salers<br />

Salers-Kühe stammen aus <strong>der</strong> Auvergne. Die prähistorischen<br />

Wandzeichnungen in den Grotten von Lascaux zeigen Kühe,<br />

die den Salers unheimlich ähnlich sehen. Schweizweit gibt es<br />

nur gerade 500 Exemplare dieser Rasse.<br />

Markus Weber (Hinwil) mit seiner Jersey-Kuh Lotti<br />

Limousin<br />

<strong>Eine</strong> beliebte Fleischrasse.<br />

Luing<br />

Das Luing-Rind ist robust, leichtkalbig und fruchtbar.<br />

Die ersten Tiere kamen 2000 in die Schweiz. Die Rasse ist<br />

gutmütig, langlebig und hat meist ein rotbraunes Fell. Ihre<br />

Milchleistung ist ausgezeichn<strong>et</strong>. Sie sind überhaupt nicht<br />

wählerisch beim Futter und angenehme, ruhige Tiere. Es ist<br />

eine ideale Rasse für das Grünland, selbst bei kargem Boden.<br />

Joan Stu<strong>der</strong> (Lucelle) mit seiner Salers-Kuh Sultane<br />

B ΠU F // Kuh =/ Kuh<br />

10


Schottisches Hochlandrind<br />

Die robusten Schottischen Hochlandrin<strong>der</strong> mit ihrem zotteligen<br />

Aussehen gehören zu den urtümlichsten Viehrassen.<br />

Shorthorn<br />

<strong>Eine</strong> weitere Rasse aus Schottland.<br />

Simmentaler Fleckvieh<br />

Das Simmentaler Fleckvieh ist ursprünglich eine Bergkuh,<br />

sehr robust, pflegeleicht und anpassungsfähig. Ihren Ursprung<br />

hat sie in <strong>der</strong> Schweiz, im Berner Oberland. Kein Wun<strong>der</strong>, ist<br />

sie die ideale Kuh für auf die Alp. Sie ist eine gemütliche und<br />

friedliche Kuh, eben ein echter Berner Berggänger.<br />

Texas Longhorn<br />

Fünf dieser genügsamen Tiere sind in <strong>der</strong> Schweiz registriert.<br />

Die Spannweite ihrer Hörner kann bis zu zwei M<strong>et</strong>er b<strong>et</strong>ragen.<br />

Franz Blum (Chevenez) mit seiner Vosgienne<br />

Vosgienne<br />

Sehen sie nicht aus, als hätten sie Sommersprossen? Gerade<br />

mal 19 Tiere sind im Herdenbuch des Schweizerischen Fleckviehzuchtverbandes<br />

registriert.<br />

Aus dem Reifeschrank für<br />

«Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand<br />

Cru» wählen die Kunden ihre<br />

Steaks selber aus<br />

Wagyu<br />

Wagyu-Rindfleisch, bei uns bekannt als Kobe Beef ist eine<br />

seltene Delikatesse aus <strong>der</strong> Spitzengastronomie. Das Fleisch ist<br />

beson<strong>der</strong>s zart und schmackhaft und hat einen hohen Anteil an<br />

gesunden ungesättigten F<strong>et</strong>tsäuren. Wagyus sind ruhig, zutraulich<br />

und ausdauernd. Ursprünglich stammen sie aus Japan; in<br />

<strong>der</strong> Schweiz gibt es nur wenige Tiere.<br />

Wasserbüffel<br />

1996 hielt <strong>der</strong> asiatische Wasserbüffel Einzug ins Emmental.<br />

Schnell wurde die Mozzarella di bufala zum Wirtschaftsfaktor.<br />

Büffelmilch enthält an<strong>der</strong>thalbmal mehr Eiweiss und doppelt<br />

so viel F<strong>et</strong>t wie Kuhmilch. Beliebt ist auch das würzige, geschmacksstarke<br />

Fleisch. Wasserbüffel sind klimarobust und sehr<br />

friedfertig, sie gelten als stur und genügsam – eigentlich genau<br />

wie die Emmentaler.<br />

Yak<br />

Yaks (ursprünglich aus <strong>der</strong> Mongolei) sind urchige Viecher<br />

und passen bestens in die Bergregion: Sie sind nicht überzücht<strong>et</strong>,<br />

gute Kl<strong>et</strong>terer und sehr robust. In <strong>der</strong> ZSchweiz gibt es <strong>et</strong>wa<br />

400 Tiere.<br />

Zebu<br />

Zebus sind Tropentiere, sie lieben dürres Gras, sind sehr<br />

fruchtbar, vital, hitz<strong>et</strong>olerant und ortsgebunden - Herdentiere<br />

mit ausgeprägtem Schutzinstinkt. Da es Wildtiere sind, braucht<br />

es sehr viel Geduld, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Gerade mal<br />

fünf dieser Exoten gibt es im Alpenland.<br />

Kuhleben<br />

Schweizer Kuhleben, 224 Seiten<br />

Aura Fotobuchverlag Luzern,<br />

Emanuel Ammon (Hrsg.)<br />

ISBN 978-3-9523375-1-6<br />

www.aurabooks.ch<br />

Die Kuh ist unser nationales Symbol und allgegenwärtig, sei es in <strong>der</strong> Werbung, in <strong>der</strong> Ernährung<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Politik. Mit 190 Bil<strong>der</strong>n präsentiert <strong>der</strong> Luzerner Fotograf Emanuel Ammon in<br />

seinem Bildband «Schweizer Kuhleben» ein starkes Stück Heimat. Die ersten Bil<strong>der</strong> wurden<br />

1976, die l<strong>et</strong>zten im Herbst 2009 gemacht. In <strong>der</strong> Schweiz gibt es gegen 40 Kuhrassen,<br />

34 davon bekam er vor die Linse. In Kurzporträts werden diese Kühe und ihre Besitzer<br />

vorgestellt. Dabei erfahren wir einiges über die diversen Charaktere <strong>der</strong> gewichtigen<br />

Vierbeiner, wie viele Tiere es davon in <strong>der</strong> Schweiz gibt und warum Kuh nicht gleich<br />

Kuh ist. Obwohl heute die hornlose Variante längst in <strong>der</strong> Überzahl ist, galt Ammons<br />

Aufmerksamkeit den stolzen Hornträgerinnen. Dazu bereiste er die Schweiz vom Bodensee<br />

bis zum Genfersee, kraxelte in den Alpen und besuchte sowohl konventionelle<br />

wie auch topmo<strong>der</strong>ne Ställe. Es entstand eine Hommage an die Kuh, die einen Blick in<br />

die Zukunft wagt und gleichzeitig die Vergangenheit aufleben lässt. So erfahren wir<br />

Kurioses und Spannendes, Witziges und Nachdenkliches – <strong>et</strong>wa, dass das Evolèner<br />

Rind zur ältesten Rasse gehört und von ihm nur 500 Tiere vorhanden sind, das swissgen<strong>et</strong>ics<br />

in <strong>der</strong> Schweiz über eine Million Samendosen ums<strong>et</strong>zt, dass <strong>der</strong> Kuhfladen<br />

satte zwei Kilo wiegt und dass es eine Kuhschule gibt. Tauchen Sie ein ins Schweizer<br />

Kuhleben und Ihnen wird nie wie<strong>der</strong> das Schimpfwort «dumme Kuh» über die<br />

Lippen kommen, denn das ist nun wirklich eine Mär.<br />

Das Buch kann von unseren Lesern zum Spezialpreis von CHF 68.- (anstatt 78.-) direkt bei<br />

www.aurabooks.ch bezogen werden.<br />

B ΠU F // Kuh =/ Kuh<br />

11


Knochentrocken<br />

und butterzart<br />

PUBLIREPORTAGE Gabriel Tinguely BILDER Mérat<br />

Rindfleisch muss abhängen. Idealerweise reift es bis zu acht Wochen am Knochen.<br />

Während dieser Zeit werden bei <strong>der</strong> Mérat & Cie AG die Edelstücke von Schweizer<br />

Rin<strong>der</strong>n zu «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand Cru».<br />

B ΠU F // P u b l i re p o r t a g e // Knochentrocken und butterzart<br />

12


«Dry Aged Beef» ist keine Erfindung <strong>der</strong> Amerikaner.<br />

Und die Trockenreifung ist auch kein modischer Gag. Die<br />

M<strong>et</strong>zger wussten und wissen heute noch, dass am Knochen<br />

trockengereiftes Fleisch zarter und geschmackvoller ist als<br />

frisch verpacktes. Das Geschmackserlebnis ist authentisch<br />

und unterscheid<strong>et</strong> sich von im Vakuumpack nassgereiftem<br />

Fleisch. «Das schmeckt wie früher», schwärmen ältere<br />

Gäste von den saftigen und butterzarten Steaks. Was in vergangenen<br />

Zeiten gang und gäbe war, wird nun wie<strong>der</strong> neu entdeckt.<br />

Vor zwei Jahren brachte die Mérat & Cie AG mit <strong>der</strong><br />

Marke «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef» ihre ersten, am Knochen gereiften<br />

Edelstücke von Schweizer Rin<strong>der</strong>n auf den Markt. Seither sind<br />

die Auswahl- und Produktionsverfahren weiter perfektioniert<br />

worden. Zudem wird rund um «Swiss Gourment Beef» ein Verkaufskonzept<br />

entwickelt. So tragen die Edelstücke von ausgesuchten<br />

Kälbern und Rin<strong>der</strong>n seit kurzem den Zusatz «Grand<br />

Cru». Hans Reutegger, Unternehmensleiter bei Mérat, ist überzeugt,<br />

dass das edle Fleisch wie exklusiver Wein präsentiert<br />

werden sollte. Zu diesem Zweck hat er spezielle Reifeschränke<br />

bauen lassen. Der Prototyp ist im Restaurant Steakhouse Fuego<br />

des Hotels Ramada in Feusisberg-Einsiedeln installiert worden.<br />

Dazu sagt <strong>der</strong> Ramada-Direktor Marin Stu<strong>der</strong>: «Wir sind sehr<br />

zufrieden mit <strong>der</strong> Resonanz auf unser Dry Aged Beef. Die<br />

Vitrine sieht toll aus, und die Gäste bleiben davor stehen und<br />

lassen sich das Fleisch erklären. Eigentlich genau so, wie es<br />

geplant war. Trotz des höheren Preises probieren die Gäste das<br />

Fleisch und sind dann begeistert. Und die Hochsaison folgt<br />

erst. Wir sind j<strong>et</strong>zt schon überzeugt, dass uns das Fleisch aus<br />

<strong>der</strong> Vitrine gerissen wird.»<br />

H4 ist die Formel für beste Steaks<br />

Der Arbeitsort von Joël Suter ist weniger exklusiv als das<br />

Hotel Ramada. Sein Büro in einem Zweckgebäude im Industriequartier<br />

von Martigny/VS ist eng. Doch von hier aus zieht er<br />

die Fäden. Joël Suter kennt die Schlachthöfe <strong>der</strong> Schweiz und<br />

kauft nur Fleisch ein, dessen Herkunft lückenlos deklariert<br />

ist. Für «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand Cru» sind das weibliche<br />

Rin<strong>der</strong> im Alter von 18 bis 24 Monaten. Das Fleisch <strong>der</strong> Muni<br />

hat gröbere Fasern und eign<strong>et</strong> sich nicht zum Reifen. Die Rasse<br />

ist Joël Suter weniger wichtig als <strong>der</strong> Buchstabe H und die<br />

Ziffer 4. Nach dem CH-Tax, dem Einschätzungssystem für<br />

grosses Schlachtvieh, bedeut<strong>et</strong> «H» vollfleischig. Die Ziffer in<br />

<strong>der</strong> Skala von eins (ungedeckt, keine F<strong>et</strong>tabdeckung) bis fünf<br />

(überf<strong>et</strong>t) gibt an, wie hoch <strong>der</strong> F<strong>et</strong>tanteil ist. Die vier bedeut<strong>et</strong><br />

stark gedeckt mit ausgeprägter F<strong>et</strong>tabdeckung. Und diese<br />

ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Denn das Oberflächenf<strong>et</strong>t<br />

steht in einem direkten Zusammenhang mit dem intramuskulären<br />

F<strong>et</strong>t. Das Oberflächenf<strong>et</strong>t umgibt die Muskelstränge. Bei<br />

einem «Rib-Eye», einem Hohrückensteak, wird die F<strong>et</strong>tmaserung<br />

als «marbré» bezeichn<strong>et</strong>. Die feinen F<strong>et</strong>teinschlüsse bei<br />

Fil<strong>et</strong> und Entrecôte werden «persillage» genannt. Die «persillage»,<br />

das intramuskuläre F<strong>et</strong>t also, hat einen Anteil von<br />

drei bis vier Prozent und ist ein wichtiger Geschmacksträger.<br />

Wünscht ein Kunde dennoch ein «mageres» Steak, kann die<br />

F<strong>et</strong>tabdeckung bereits vor dem Braten in <strong>der</strong> Küche abgeschnitten<br />

werden.<br />

«Fleischrassen in <strong>der</strong> Qualität H4 zu finden ist nicht einfach.<br />

Noch schwieriger wäre es, genügend H4 einer einzelnen Rasse<br />

zu finden», erklärt Joël Suter. Für Top-Qualität ist er auch bereit,<br />

B ΠU F // P u b l i re p o r t a g e // Knochentrocken und butterzart<br />

13


In einem <strong>der</strong> zahlreichen Kühlräume hängen Hinterviertel und auf Regalen reifen Rückenstücke<br />

<strong>et</strong>was mehr zu bezahlen. Beim Wareneingang kontrolliert er<br />

jede Lieferung persönlich. Aufgrund <strong>der</strong> Verteilung des<br />

F<strong>et</strong>tes im Muskelgewebe und <strong>der</strong> Abdeckung entscheid<strong>et</strong> er,<br />

ob ein Stotzen o<strong>der</strong> ein Aloyaux, <strong>der</strong> Rücken mit Entrecôte,<br />

Fil<strong>et</strong> und Huft, in den Grand-Cru-Reiferaum gelangt. Hier<br />

hängt das Fleisch bei zwei Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit<br />

von 80 Prozent während vier Wochen am Knochen. Dann<br />

wird ausgebeint und das Fleisch lagert weitere zwei bis vier<br />

Wochen auf Holzregalen. Erst nach dem Bestellungseingang<br />

wird das Grand-Cru-Fleisch konfektioniert und zum Ausliefern<br />

gerüst<strong>et</strong>. Trotz all dieser Arbeitsgänge kann bei <strong>der</strong> Präsentation<br />

in <strong>der</strong> Vitrine noch genau gesagt werden, von welchem Hof das<br />

Stück stammt.<br />

Die Fleischreifung hat einen<br />

wissenschaftlichen Hintergrund<br />

Nach <strong>der</strong> Schlachtung wird in den Muskeln gespeichertes<br />

Glykogen abgebaut und in Milchsäure umgewandelt. Der pH-<br />

Wert innerhalb des Fleischs sinkt von neutralen 7,0 auf saure<br />

5,4 Punkte. Ausserdem s<strong>et</strong>zt im Muskel eine Quervern<strong>et</strong>zung<br />

zwischen den einzelnen Fasern ein, so lange, bis ein Zustand<br />

von maximaler Zähigkeit erreicht ist. Diese Phase ist gemeinhin<br />

als Totenstarre bekannt. Sie ist je nach Tierart nach zwei bis<br />

36 Stunden erreicht. Danach beginnt die eigentliche Reifung.<br />

Eiweissspaltende Enzyme, die ebenfalls im Fleisch enthalten<br />

sind, entfalten ihre Wirkung. Sie machen ein Steak o<strong>der</strong> ein<br />

Fil<strong>et</strong> l<strong>et</strong>ztendlich zart. Die Aktivität dieser Enzyme ist von <strong>der</strong><br />

Temperatur abhängig, und von <strong>der</strong> Geschwindigkeit, mit <strong>der</strong><br />

sie erreicht wird. Idealerweise find<strong>et</strong> die Reifung bei Temperaturen<br />

zwischen minus eins bis plus zwei Grad Celsius statt.<br />

Durch die erwähnten chemischen Prozesse werden auch Stoffe<br />

wie Kreatinin und verschiedene Amino- sowie F<strong>et</strong>tsäuren freiges<strong>et</strong>zt.<br />

Sie verleihen dem Fleisch das charakteristische Aroma.<br />

Trockengereiftes Fleisch verliert während <strong>der</strong> Lagerung Feuchtigkeit<br />

und deshalb an Gewicht. Das hat zwar einen höheren<br />

Kilopreis zur Folge, <strong>der</strong> aber durch das Geschmackserlebnis<br />

<strong>der</strong> Gäste bei weitem kompensiert wird. Dafür sind Edelstücke<br />

<strong>der</strong> Marke «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand Cru» von Mérat<br />

pfannenfertig pariert. «Das Fleisch wird nur für den Transport<br />

vakuumiert», sagt Joël Suter. «Im Beutel verän<strong>der</strong>t das Fleisch<br />

seine Farbe. Nach wenigen Minuten an <strong>der</strong> Luft kehrt die<br />

schöne rote Farbe zurück.» Der Vakuumbeutel ist trocken. Es<br />

entstehen keine Verluste.<br />

Die perfekte Zubereitung<br />

Das Fleisch sollte vor dem Braten an die Raumtemperatur<br />

angeglichen werden. Mérat empfiehlt, ein Grand-Cru-Steak<br />

mindestens zwei Zentim<strong>et</strong>er dick zu schneiden. Es reicht, dieses<br />

mit wenig Öl einzupinseln. Wichtig ist, das Steak erst auf<br />

einer Seite anzubraten, dann ohne anzustechen zu wenden,<br />

auf <strong>der</strong> zweiten Seite zu braten und vor dem Servieren je nach<br />

gewünschter Garstufe vier bis sieben Minuten an <strong>der</strong> Wärme<br />

ruhen zu lassen. So verliert das Steak bei <strong>der</strong> Zubereitung kaum<br />

Saft. Wichtig ist auch, dass gebratene Steaks nicht mit einem<br />

Sägemesser geschnitten werden. Mit einer scharfen Klinge geschnitten,<br />

ergibt sich ein noch weicheres Mundgefühl des eh<br />

schon zarten Fleisches.<br />

B ΠU F // P u b l i re p o r t a g e // Knochentrocken und butterzart<br />

14


Aus dem Reifeschrank für<br />

«Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand<br />

Cru» wählen die Kunden ihre<br />

Steaks selber aus<br />

Ad ve r to r i a l<br />

Infobox<br />

«Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef» und «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand Cru» erkennt man an<br />

<strong>der</strong> schwarz-goldenen Kochmütze.<br />

Mérat, die M<strong>et</strong>zgerei für die <strong>Gastronomie</strong>, beliefert Kunden in <strong>der</strong> ganzen Schweiz.<br />

Mérat & Cie AG<br />

Mühlemattstrasse 55/57, 3000 Bern 14<br />

Tel. 031 378 45 45<br />

www.merat.ch<br />

B ΠU F // P u b l i re p o r t a g e // Knochentrocken und butterzart<br />

15


E I S Z E I T // Es kann auch mal Kräuterglace sein<br />

10


Die<br />

schonste<br />

:<br />

Simmentalerin<br />

TEXT Jörg Ruppelt BILD René Frauenfel<strong>der</strong><br />

Josef Grüter aus Ruswil (LU) gehört zu einer Gruppe engagierter Bauern, die auf originale<br />

Schweizer Simmentaler Masttiere mit erstklassiger Fleischqualität s<strong>et</strong>zen.<br />

Die schönste Simmentalerin gehört Josef Grüter und sie ist,<br />

ohne zu übertreiben, sein ganzer Stolz. Achtjährig ist sie, rund<br />

900 Kilogramm schwer und, wie <strong>der</strong> Landwirt b<strong>et</strong>ont, «wie aus<br />

einem Guss, mit herrlich breitem, weissem Kopf und schöner Rückenlinie».<br />

Blöschi, so ihr Name, ist eine ausgewogene, fitte Weidekuh<br />

mit ausgesprochen guter Fruchtbarkeit, gutem Mutterinstinkt<br />

und viel Milch für das heranwachsende Kalb. 2010 gewann<br />

Blöschi im bernischen Burgdorf den Titel «Schönste Simmentalerin<br />

<strong>der</strong> Schweiz» in <strong>der</strong> Kategorie beste Alt-Kuh mit Kalb.<br />

Im Gesamtranking aller, auch aus dem Ausland vorgeführten<br />

Simmentaler holte sich Blöschi den Titel <strong>der</strong> Vize-Miss-Simmental.<br />

Ein deutscher Juror habe eine <strong>et</strong>was falsche Stellung <strong>der</strong><br />

Vor<strong>der</strong>beine bemängelt, erzählt Josef Grüter. Tragisch sei das<br />

nicht. Eher Geschmackssache.<br />

Josef Grüter ist seit bald sechs Jahren Simmentaler Rin<strong>der</strong>züchter<br />

mit Leib und Seele. Zuvor s<strong>et</strong>zte er wie viele an<strong>der</strong>e<br />

Landwirte im Luzerner Mittelland auf Milchwirtschaft. Weil<br />

er nicht länger Rohstofflieferant für die Milchverarbeitung sein<br />

wollte, sattelte er auf Simmentaler Zucht für die Fleischgewinnung<br />

um. «Wein wäre genauso gut, aber hier in Rusmu geht das<br />

nicht.» Rusmu, aus dem örtlichen Dialekt ins Hochdeutsche<br />

übers<strong>et</strong>zt, steht für Ruswil und befind<strong>et</strong> sich rund 20 Autominuten<br />

nordwestlich von Luzern. Josef Grüters Hof namens<br />

Neu-Sonnenhalde liegt oberhalb von Rusmu. Hier, nahe des<br />

Bestes, frisch zugeschnittenes Simmentaler Entrecote, drei Wochen am<br />

Knochen gereift, mit feiner Marmorierung<br />

B Œ U F // Die schönste Simmentalerin<br />

17


Simmentaler sind genügsam, aber auch fit! Zuchtstiere müssen sich in <strong>der</strong> Herde ruhig verhalten, dürfen aber laut Josef Grüter im Deckgeschäft<br />

keine «Schlaftabl<strong>et</strong>ten» sein<br />

Hofes, auf einer Sonnenterrasse, 710 M<strong>et</strong>er über Meer weiden<br />

Blöschi und 29 weitere Simmentaler. Kühe, Kälber, Munis. Ein<br />

idyllischer Flecken mit Rundumsicht auf Luzerns Hausberg<br />

Pilatus, das Napfgebi<strong>et</strong>, den Säntis und den Jura. Durch das<br />

Hofgelände führt ein historischer, bereits in <strong>der</strong> Römerzeit angelegter<br />

Wan<strong>der</strong>weg.<br />

Bestes Grasland und überdurchschnittlich viele Nie<strong>der</strong>schläge<br />

sorgen für ideale Bedingungen für die Simmentaler<br />

Zucht. Simmentaler Fleckvieh ist eine sogenannte Zweinutzungsrasse,<br />

bei <strong>der</strong> noch heute Milch- und Fleischleistung<br />

gleichermassen eine Rolle spielen. Der Zuchtaufbau hierzulande<br />

beginnt im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t im Kloster Einsiedeln. Dort<br />

wird neben dem Braunvieh auch das Fleckvieh beschrieben.<br />

Während sich Braunviehrassen in <strong>der</strong> Zentralschweiz <strong>et</strong>ablieren,<br />

konzentriert sich die Fleckviehhaltung wegen seiner hervorragenden<br />

Eignung als Mehrnutzungsrasse in Randregionen<br />

wie dem Berner Oberland. Am stärksten erfolgt die Konzentration<br />

im Simmental. Von hier aus werden ab Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

die ersten Tiere nach Österreich, England und in die<br />

USA exportiert. Interessant ist die Geschichte des Max Obermayr,<br />

Sohn des Gastwirts von Gmund am bayerischen Tegernsee.<br />

Mit seinem Freund Johann Fischbacher bricht er im August<br />

1837 ins 500 Kilom<strong>et</strong>er entfernte Simmental auf, um sich «das<br />

schönste Vieh <strong>der</strong> Welt zu holen».<br />

Was treibt die beiden bayerischen Bauernbuben zum Kuhkauf<br />

in die Schweiz? Kühe gab es daheim genug, aber die sogenannten<br />

Miesbacher Landschlag-Rin<strong>der</strong> sind klein, braun und<br />

karg in Fleisch und Milch. Was sie lockt, ist <strong>der</strong> gute Ruf <strong>der</strong> Simmentaler<br />

Rasse: «Schwere Kühe von heller Farbe, weiss bis<br />

semmelgelb gescheckt, mit feinem Horn, viel Adel und trockenem<br />

Beinwerk als gälpte Tiere». Im Simmental angekommen,<br />

werden die beiden Bayern als «cheebe Schwobe» begrüsst.<br />

Aber niemand wird böse. Mit zwölf schweren Kühen, zwei dreijährigen<br />

Ochsen, drei trächtigen Rin<strong>der</strong>n und einem zweijährigen<br />

Zuchtstier kehren Obermayr und Fischbacher heim.<br />

Heute ist das Simmentaler Vieh eine <strong>der</strong> weitverbreit<strong>et</strong>sten<br />

und beliebtesten Rassen weltweit. Grund dafür ist die gute Anpassungsfähigkeit<br />

ans Klima, die hohe Fruchtbarkeit und die<br />

aussergewöhnlich gute Fleisch- und Michleistung. Reinrassige<br />

Simmentaler sind gross gewachsen, schwer, weisen ein breites<br />

Becken auf und verfügen über starke Knochen. Ihre Farbe ist<br />

falbscheckig, das heisst, weiss mit hellen bis dunkelbraunen<br />

o<strong>der</strong> dunkelroten, grossen Flecken, mit weiss bedeckter Stirn<br />

o<strong>der</strong> Nase und weissen o<strong>der</strong> weissgelblichen Hörnern. 1978<br />

wurde Pure Simmental, die «Schweizerische Vereinigung zur<br />

Erhaltung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> reinen Simmentaler Fleckviehrasse»<br />

gegründ<strong>et</strong>. Daneben hat sich in den vergangnen Jahren<br />

eine Gruppe von Züchtern formiert, die sich für die Erhaltung<br />

B Œ U F // Die schönste Simmentalerin<br />

18


Idylle pur: Josef Grüters Herde weid<strong>et</strong> auf satten Alpwiesen oberhalb von Ruswil (LU)<br />

des originalen, fleischb<strong>et</strong>onten Zweinutzungstyps beim Simmentalervieh<br />

eins<strong>et</strong>zt. Wortführer von «Edelweiss Simmentaler»<br />

ist Josef Grüter. «In <strong>der</strong> Schweiz», sagt er, «gibt es Simmentalervieh,<br />

das auf originale Schweizer Gen<strong>et</strong>ik zurückgeht.<br />

Diese mit dem Rassecode 60 bezeichn<strong>et</strong>en Tiere werden hauptsächlich<br />

auf ihre Milchleistung selektioniert, was dazu führt,<br />

dass sie sich vom harmonisch bemuskelten zu einem leichteren<br />

Typus hin verän<strong>der</strong>n. Mastleistung und Fleischqualität leiden<br />

zugunsten <strong>der</strong> Milchproduktion.»<br />

Schlachttiere ein. Mit einem speziellen Flyer macht Mövenpick<br />

Marché seine Gästen auf die Simmentaler Fleischspezialitäten<br />

aufmerksam. Mittlerweile interessiert man sich auch<br />

im fernen Zürich für Grüters Edelweiss Simmentaler. So<br />

stiess R<strong>et</strong>o Zuberbühler, Küchenchef vom Restaurant Markthalle,<br />

über «ProSpecieRara» auf Josef Grüters Adresse und<br />

or<strong>der</strong>te Braten und Siedfleisch für einen Vielfaltsmarkt.<br />

Grüters IG «Edelweiss Simmentaler» geht es um eine nachhaltige<br />

Win-win-Situation: Fleischdelikatessen für den Geniesser<br />

anzubi<strong>et</strong>en und gleichzeitig ein Stück Landschaftskultur<br />

Schweiz aufzubauen. «Wir wollen garantiert gutes Fleisch produzieren»,<br />

so Josef Grüter. Die schlachtreifen Tiere werden bei<br />

lizenzierten Regiom<strong>et</strong>zgereien zu gewünschten Stücken verarbeit<strong>et</strong>,<br />

gelagert und gekennzeichn<strong>et</strong>. Josef Grüter selbst arbeit<strong>et</strong><br />

mit M<strong>et</strong>zgermeister Markus Wechsler aus Nebikon zusammen.<br />

Kontakt<br />

Grüter’s Beef Simmental<br />

Neu-Sonnhalde, 6017 Ruswil<br />

Tel. 041 495 34 20<br />

www.beefsimmental.com<br />

Der Ruswiler sieht sich in erster Linie als Fleischproduzent<br />

für alle jene (Private o<strong>der</strong> Gastrounternehmer), denen erstklassige<br />

Qualität und vor allem Authentizität wichtig sind. Beson<strong>der</strong>s<br />

gute Kontakte pflegt er zu Mövenpick Marché Glarnerland<br />

in Nie<strong>der</strong>urnen. Das Autobahnrestaurant b<strong>et</strong>reibt eine<br />

eigene Traiteurabteilung und kauft über Josef Grüter ganze<br />

B Œ U F // Die schönste Simmentalerin<br />

19


Ditzlers<br />

Rhabarber-Geschichte<br />

frisch vom Feld…<br />

zu DITZLER<br />

Markus Bircher, Landwirt, Wölflinswil<br />

Landwirt sein ist Berufung!<br />

Mit grossem Engagement produziere ich Qualitätsprodukte,<br />

die gesund sind und gut schmecken. Als Lieferant von DITZLER<br />

habe ich die Gewissheit, dass meine Früchte erntefrisch verarbeit<strong>et</strong><br />

werden und in bester Qualität in die Backstube kommen.<br />

Qualität, die verbind<strong>et</strong>.<br />

Louis Ditzler AG . CH-4313 Möhlin . Telefon 061 855 55 00 . www.ditzler.ch<br />

Frambozen rood gilt als<br />

eine <strong>der</strong> schmackhaftesten Rhabarbersorten.<br />

Markus Bircher baut sie im Aargau an, bei<br />

Bonatura, einem Tochterunternehmen <strong>der</strong><br />

Louis Ditzler AG, wird sie schockgefrost<strong>et</strong> und<br />

Chefbäcker P<strong>et</strong>er Mühlebach aus Stadel im<br />

Kanton Zürich belegt mit ihr feine Wähen.<br />

Text: Jörg Ruppelt<br />

Die einen lieben ihn wegen seines unverwechselbaren<br />

Aromas, die an<strong>der</strong>en verziehen ob <strong>der</strong> ausgesprochen<br />

säuerlichen Fruchtnote das Gesicht – Rhabarber ist und<br />

bleibt reine Geschmackssache. Rhabarber polarisiert und<br />

hat noch eine weitere Beson<strong>der</strong>heit zu bi<strong>et</strong>en: Obwohl er<br />

meist zu süssen Speisen genossen wird, handelt es sich bei<br />

ihm nicht um Obst, son<strong>der</strong>n um Gemüse. Botanisch gesehen<br />

ist Rhabarber eine Staude, aber was für eine!<br />

Nehmen wir nur die ursprünglich aus Holland stammende<br />

Sorte mit dem wohlklingenden Namen Frambozen<br />

rood. Sie gilt unter Kennern als beson<strong>der</strong>s schmackhafte<br />

und sehr begehrte Sorte. Wegen ihres feinen Duftes und<br />

des zarten Fruchtfleisches wird sie auch Rosen-Rhabarber<br />

genannt. Die mitteldicken, bis zu 40 Zentim<strong>et</strong>er grossen<br />

Stängel sind bei Erntereife himbeerrot, das Fruchtfleisch<br />

ist kräftig grün. Sie gilt als sehr ertragreich und weist sehr<br />

gute Koch- und Verwertungseigenschaften auf. «Ausserdem<br />

ist die Sorte robust», sagt Landwirt Markus Bircher.<br />

Seit rund 15 Jahren s<strong>et</strong>zen er und seine Familie im aargauischen<br />

Wölfinswil auf Frambozen rood. Den besten Ertrag<br />

erzielt <strong>der</strong> Landwirt mit drei- bis siebenjährigen Rhabarberstauden.<br />

Pro Are ernt<strong>et</strong> Markus Bircher Jahr für Jahr<br />

300 Kilogramm Frambozen rood. Beste Erntezeit sei Ende<br />

April, Anfang Mai. «Dann sind die Stängel, die auf unserem<br />

Hof von Blatt und Fuss befreit werden, am saftigsten», so<br />

<strong>der</strong> Landwirt.<br />

Hauptabnehmer seines Rhabarbers ist die Bonatura AG<br />

in Kerzers. Das Tochterunternehmen <strong>der</strong> Louis Ditzler AG<br />

ist auf die Weiterverarbeitung und Tiefkühlung von Obst<br />

und Gemüse aus Schweizer Landwirtschaft spezialisiert.<br />

Landwirt Markus Bircher sieht in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit


Bonatura nur Vorteile. «Bonatura und Ditzler», sagt er, «sind<br />

faire Partner, die auf Swiss Garantie s<strong>et</strong>zen und damit unsere<br />

Zukunft sichern.»<br />

So wie Markus Bircher liefern rund 20 Landwirte ihren<br />

Rhabarber an die Bonatura AG nach Kerzers. «Nach <strong>der</strong><br />

Annahme», erzählt Michael Gfeller, Leiter Einkauf bei Bonatura,<br />

«werden die Stängel geschnitten, gewaschen und<br />

anschliessend schockgefroren. Rhabarber ist heute nicht<br />

nur während <strong>der</strong> Erntesaison, son<strong>der</strong>n übers ganze Jahr<br />

ein gefragtes Produkt.» Zum Beispiel bei P<strong>et</strong>er Mühlebach,<br />

eidgenössisch diplomierter Chefbäcker mit Filialen<br />

in Buchs, Flaach und Glattfelden im Kanton Zürich.<br />

«1996 habe ich ganz klein mit einer Bäckerei-Konditorei<br />

in Flaach und einer Handvoll Mitarbeiter angefangen.<br />

Heute beschäftige ich 30 Angestellte und verfüge neben<br />

den Läden über eine Produktionsbäckerei in Stadel bei<br />

Höri». Rasch gewachsen sei sein Unternehmen, weil er<br />

von Anfang an auch auf Ausser-Haus-Lieferung ges<strong>et</strong>zt<br />

habe. Heute versorgt er sowohl Volg-Läden als auch Restaurants,<br />

Käsegeschäfte, M<strong>et</strong>zgereien, Kantinen und Tankstellenshops<br />

im Zürcher Wein- und Unterland. L<strong>et</strong>zteren<br />

werden die jeden Morgen frisch gebackenen Rhabarberwähen<br />

beson<strong>der</strong>s gut verkauft. «Den Teig mache ich natürlich<br />

selber, aber beim Rhabarber s<strong>et</strong>ze ich auf TK-Rhabarber<br />

von Ditzler», b<strong>et</strong>ont P<strong>et</strong>er Mühlebach. Auf die Frage<br />

nach Qualitätsunterschieden gegenüber Frischprodukten<br />

antwort<strong>et</strong> <strong>der</strong> Chefbäcker: «Da gibt’s nichts zu diskutieren!<br />

Nie vertrockn<strong>et</strong>e Ware, beständig tadellose Qualität.<br />

Bei Tiefkühlrhabarber habe ich nur Vorteile: Keinen Abfall,<br />

beste Produkte, gute Preise. Das rechn<strong>et</strong> sich für mich.»<br />

von DITZLER…<br />

frischer in die<br />

Backstube<br />

P<strong>et</strong>er Mühlebach,<br />

Inhaber Bäckereien Mühlebach, Flaach<br />

Rhabarber – Geschichte und Gesundheit<br />

Rhabarber mit seinem recht fremd klingenden Namen<br />

wurde bereits um 2700 v. Chr. in China schriftlich erwähnt<br />

und war ein bewährtes Heilmittel. Von China aus verbreit<strong>et</strong>e<br />

sich Rhabarber nach Russland. Die Römer benannten<br />

das Gewächs als «rheum barbarum», weil es von den<br />

«Barbaren» kam. <strong>Eine</strong> an<strong>der</strong>e Erklärung führt den Namen<br />

auf den «Barbar von Rha», den «Fremden von <strong>der</strong> Wolga»<br />

zurück, denn Rha war damals <strong>der</strong> Name des russischen<br />

Flusses. Seit 1840 wird Rhabarber, von England kommend,<br />

zuerst in Norddeutschland und später in Süddeutschland<br />

und in <strong>der</strong> Schweiz erwerbsmässig angebaut.<br />

Rhabarber ist, was den Vitamingehalt anbelangt, eher<br />

durchschnittlich. Nennenswert ist allerdings <strong>der</strong> hohe Vitamin-C-Gehalt,<br />

<strong>der</strong> bei 29 Milligramm pro Stängel liegen<br />

kann. Damit kann beinahe ein Drittel des Tagesbedarfs<br />

einer erwachsenen Person gedeckt werden. Bei den Mineralstoffen<br />

dominieren Kalium und Kalzium (wichtiger<br />

Knochenbildner!). Allgemein ist Rhabarber app<strong>et</strong>itanregend<br />

und verdauungsför<strong>der</strong>nd.<br />

Backen hat Tradition!<br />

Mit grösster Sorgfalt wähle ich Qualitätsprodukte, die gesund<br />

sind und gut schmecken. Mit DITZLER habe ich die Gewissheit,<br />

dass die Früchte erntefrisch verarbeit<strong>et</strong> werden und in bester<br />

Qualität meine Kunden begeistern.<br />

Qualität, die verbind<strong>et</strong>.<br />

Louis Ditzler AG . CH-4313 Möhlin . Telefon 061 855 55 00 . www.ditzler.ch


Vom Notvorrat<br />

zur Delikatesse<br />

TROCKENFLEISCH AUS DEN ALPEN<br />

TEXT Dario Cantoni BILDER Filip Zuan<br />

Die Alpen erstrecken sich in einem 1’200 Kilom<strong>et</strong>er langen Bogen quer durch Europa. Sie stellen eine<br />

natürliche Grenze dar, sind aber auch Lebensraum für rund 13 Millionen Menschen. Aus Notwendigkeit,<br />

aber auch im Austausch von Know-how entstand über die Zeit eine Kultur, die für den gesamten<br />

Alpenraum als typisch bezeichn<strong>et</strong> werden kann. Ein Bestandteil davon: die Konservierung von Fleisch<br />

durch Lufttrocknung.<br />

Wo die Veg<strong>et</strong>ationsperioden kurz und die Winter lang und<br />

hart sind, ist Vorsorge an Essbarem Überlebensbedingung.<br />

Also wurde im Alpenraum seit eh und je haltbare Nahrung<br />

benötigt. Entsprechend <strong>der</strong> Region waren dies Mehl, Mais,<br />

Kastanien, g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>e Früchte o<strong>der</strong> Gemüse wie Bohnen,<br />

eingekellerte Kartoffeln und Rüben, gesäuertes Kraut, Käse.<br />

Und natürlich durfte Fleisch, zumindest als Bestandteil einer<br />

Festtafel, nicht fehlen. Schon im Mittelalter weit verbreit<strong>et</strong>e<br />

Konservierungsm<strong>et</strong>hoden dafür waren das Salzen, Räuchern<br />

und Lufttrocknen. Beson<strong>der</strong>s für l<strong>et</strong>ztere M<strong>et</strong>hode war die<br />

Wohnlage <strong>der</strong> Alpenbevölkerung prädestiniert. Das Lufttrocknen<br />

von Fleisch s<strong>et</strong>zt nämlich spezifische klimatische Bedingungen<br />

voraus: Temperaturen zwischen acht und zwölf Grad<br />

Celsius, eine relative Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent. Diese<br />

Vorauss<strong>et</strong>zungen sind in Höhenlagen ab 800 M<strong>et</strong>er über Meer<br />

gegeben, ideal sind 1200 bis 1300 M<strong>et</strong>er. Unter an<strong>der</strong>en Bedingungen<br />

ist natürliches Trocknen nicht möglich. Durch das<br />

Lufttrocknen kann Fleisch mit einem Maximum an Eigenaroma<br />

und frei von Rauchgeschmack konserviert werden. Als<br />

festliche Hauptspeise o<strong>der</strong> als eher alltägliche Einlage in <strong>der</strong><br />

Suppe war <strong>der</strong>massen g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>es Fleisch in den Alpen recht<br />

verbreit<strong>et</strong>. Erste schriftliche Belege dazu stammen aus dem<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>t. Die Publikation «Spezialitäten aus Graubünden»<br />

zitiert einen um das Jahr 1770 im Domleschg tätigen<br />

Hauslehrer: «Geräuchertes und an <strong>der</strong> Luft g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>es Rind-,<br />

Schaf- und Schweinefleisch find<strong>et</strong> man in allen Haushaltungen.»<br />

Wann und wo die Technik des Trocknens von Fleisch an<br />

<strong>der</strong> Luft erfunden wurde, ist nicht zu sagen. Gewiss ist jedoch,<br />

dass die uralte Konservierungsm<strong>et</strong>hode im Lauf <strong>der</strong> Zeit immer<br />

raffinierter wurde. Heute ist das Kriterium <strong>der</strong> Haltbarkeit zugunsten<br />

des Aspekts Essgenuss in den Hintergrund gerückt.<br />

Italien und Spanien, Portugal und Frankreich, alle haben<br />

sie ihre Fleischspezialitäten. Ob geräuchert, gesalzen o<strong>der</strong><br />

g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>: Schinken find<strong>et</strong> sich in fast ganz Europa in unterschiedlichsten<br />

Formen <strong>der</strong> Konservierung und Aromatisierung.<br />

Nördlich <strong>der</strong> Alpen wurde das Fleisch in <strong>der</strong> Regel geräuchert,<br />

während im Süden und im Alpenraum selbst das Fleisch g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong><br />

und so dessen Eigengeschmack besser bewahrt wurde.<br />

Das Schwein war als ausschliesslicher Fleischlieferant auch<br />

B ΠU F // Vom Notvorrat zur Delikatesse<br />

22


Die Hauptzutaten für das Bündnerfleisch: bestes Rindfleisch, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Lorbeer, Wachol<strong>der</strong>, viel Geduld und überliefertes Know-how<br />

im alpinen Gebi<strong>et</strong> das meistgeschlacht<strong>et</strong>e Tier. Während <strong>der</strong><br />

Schinken seit jeher ein regionales Produkt ist, gilt g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>es<br />

Rindfleisch wie die Bresaola o<strong>der</strong> das Bündnerfleisch als<br />

Exklusivität aus dem Alpenraum. Seit 1999 ist Bündnerfleisch<br />

als Geschützte Geografische Angabe (GGA) eing<strong>et</strong>ragen, das<br />

heisst, dass es nur in Graubünden hergestellt werden darf. Vor<br />

kurzem wurde <strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong> geografischen Herkunft auch<br />

von <strong>der</strong> Europäischen Union anerkannt.<br />

Die geografische Herkunft <strong>der</strong> verwend<strong>et</strong>en Rohstoffe ist<br />

hingegen nicht vorgeschrieben. Sie soll sich auf die Produktequalität<br />

weit weniger stark auswirken als die fachkundige<br />

Veredelung in <strong>der</strong> trockenen und frischen Luft <strong>der</strong> Bündner<br />

Bergtäler. So wird für die Produktion von Bündnerfleisch auch<br />

Fleisch aus Argentinien o<strong>der</strong> Brasilien importiert. Dieses wird<br />

aber nach <strong>der</strong> Veredelung in <strong>der</strong> Regel wie<strong>der</strong> exportiert. 90 bis<br />

95% des in <strong>der</strong> Schweiz verkauften Bündnerfleischs stammen<br />

heute von Schweizer Rin<strong>der</strong>n, meint Ludwig Hatecke, erfolgreicher<br />

regionaler M<strong>et</strong>zger aus Scuol im Unterengadin.<br />

Ludwig Hatecke ist ein Verfechter des reinen Geschmacks.<br />

«Je weniger man daran macht, desto besser wird das Produkt»,<br />

sagt er. Das beginnt schon bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Tiere. Diese<br />

stammen zum weitaus grössten Teil von den umliegenden Alpen<br />

und haben den Sommer lang saftige Gräser und heilend<br />

Kräuter gefressen und sich in <strong>der</strong> frischen Luft bewegt, was<br />

sich positiv auf <strong>der</strong>en Fleischqualität auswirkt. Das Fleisch von<br />

Alptieren enthält viel höhere Anteile an natürlichen Mineralstoffen,<br />

Eiweissen und Vitaminen, zudem ist <strong>der</strong> Gehalt an<br />

gesättigten F<strong>et</strong>tsäuren geringer. «Die Qualität dieses Fleisches<br />

lässt sich eigentlich mit jenem von Wildtieren wie Reh o<strong>der</strong><br />

Hirsch vergleichen», meint Ludwig Hatecke. Die Schlachtung<br />

erfolgt möglichst schonend, ohne lange Transportwege, und<br />

das tote Tier wird dann nur langsam auf die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

zwei Grad heruntergekühlt. Während beispielsweise ein frisches<br />

Steak zwei bis drei Wochen abhangen muss, wird das<br />

spätere Bündnerfleisch sofort weiterverarbeit<strong>et</strong>. Dafür werden<br />

nur die besten Stücke <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>keule ausgewählt – Bäggli,<br />

Nuss, Unterstück und Fischli. Diese sind kompakt, zart, leicht<br />

marmoriert und nur mit wenig Sehnen durchzogen, die sorgfältig<br />

entfernt werden.<br />

Die Arbeitsschritte bei <strong>der</strong> Herstellung des Trockenfleisches<br />

sind Pökeln, Trocknen und Pressen. Das mut<strong>et</strong> einfach an, ist<br />

aber ein Prozess, <strong>der</strong> vier bis fünf Monate dauert und bei dem<br />

jedes einzelne Stück gut und gerne 50 Mal in die Hand genommen<br />

wird. Dabei ist auch das genaue Einhalten <strong>der</strong> Zeiten und<br />

Temperaturen für die Qualität sehr wichtig. Bei Hatecke wird<br />

das Fleisch nur im Winterhalbjahr g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong>, so wie es seit<br />

B ΠU F // Vom Notvorrat zur Delikatesse<br />

23


Drei bis vier Monate bleibt das Bündnerfleisch in <strong>der</strong> Trockenkammer. Dabei bild<strong>et</strong> sich ein feiner, weisser Edelschimmel<br />

Generationen Brauch ist. Die genaue Gewürzmischung, mit<br />

<strong>der</strong> das Fleisch zu Beginn eingerieben wird, ist das gut gehüt<strong>et</strong>e<br />

Geheimnis jedes Produzenten. Maldon Sea Salt, schwarzer<br />

Penjapfeffer aus Kamerun, Wachol<strong>der</strong>, Lorbeer, Knoblauch<br />

und <strong>et</strong>was Zucker, um das Nitratpökelsalz abzubauen, das<br />

sind die Hauptzutaten bei Ludwig Hatecke. Das so behandelte<br />

Stück wird rund drei Wochen bei fünf Grad gelagert und immer<br />

wie<strong>der</strong> gedreht, damit die Gewürzmischung gleichmässig<br />

ins Fleisch einziehen kann. Während dieser ersten Lagerung<br />

verliert es bereits einen Teil seiner Flüssigkeit. Nun folgt die<br />

eigentliche Trocknungsphase. In N<strong>et</strong>ze eingebunden werden<br />

die abgewaschenen Fleischstücke in die Trockenkammer gehängt.<br />

Den Rest besorgt <strong>der</strong> kühle Bergwind, <strong>der</strong> ganz sanft<br />

um die Delikatessen streift und ihnen so langsam Flüssigkeit<br />

entzieht. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt dabei bei 75 bis<br />

78 Prozent und die Lufttemperatur bei 16 bis 17 Grad, vergleichbar<br />

mit jener eines guten Weinkellers. Ausgeglichen wird<br />

diese durch geschicktes Öffnen und Schliessen <strong>der</strong> Fenster<br />

je nach W<strong>et</strong>terlage. Schon bald bild<strong>et</strong> sich ein weisser, penicillinhaltiger<br />

Edelschimmel auf <strong>der</strong> Oberfläche das Bündnerfleisches.<br />

Dieser schützt es vor zu starkem Austrocknen. Sinkt<br />

die Luftfeuchtigkeit unter 70 Prozent, entsteht kein Schimmel,<br />

über 78 Prozent wird er grünlich, dann grau und ungeniessbar.<br />

Während des drei- bis viermonatigen Trocknungsprozesses<br />

wird das Bün<strong>der</strong>fleisch dreimal über die Dauer von 48 Stunden<br />

leicht gepresst, damit sich die Flüssigkeit gleichmässig im<br />

Gewebe verteilt.<br />

Am Ende des Reifungsprozesses hat das Bündnerfleisch<br />

rund die Hälfte seines Gewichtes verloren, aber ein Vielfaches<br />

an Geschmack und wertvollen Inhaltstoffen dazugewonnen.<br />

Bündnerfleisch ist leicht und praktisch frei von Kohlenhydraten,<br />

enthält wichtige Vitamine, ist reich an wertvollen Mineralstoffen<br />

und Spurenelementen und hat einen hohen Anteil<br />

an hochwertigem Protein und Eisen. Früher half dies, den<br />

entbehrungsreichen Winter zu überstehen. Heute, da Rindfleisch<br />

ein regelmässiger Bestandteil <strong>der</strong> Speisez<strong>et</strong>tel zahlreicher<br />

Kulturen geworden ist, kommt es überall auf <strong>der</strong> Welt<br />

als schmackhafte und f<strong>et</strong>tarme Delikatesse auf den Tisch und<br />

zeugt von <strong>der</strong> Tatsache, dass Alpenluft gutes Fleisch nicht nur<br />

konserviert, son<strong>der</strong>n aufs Feinste veredelt.<br />

Infobox<br />

Ludwig Hatecke<br />

Ludwig Hatecke führt in Scuol und dem Engadin innovative<br />

M<strong>et</strong>zgereib<strong>et</strong>riebe. In seinem Bereich ist er Vorreiter einer<br />

neuen Generation, die den Wert traditioneller Spezialitäten<br />

wie<strong>der</strong>entdeckt und diese mo<strong>der</strong>n interpr<strong>et</strong>iert. Die Form ist<br />

ihm wichtig und zeugt von seinem guten Geschmack. Das<br />

Wichtigste für Ludwig Hatecke sind aber Qualität, Natürlichkeit,<br />

Nachhaltigkeit und <strong>der</strong> pure Geschmack.<br />

www.hatecke.ch<br />

B ΠU F // Vom Notvorrat zur Delikatesse<br />

24


Ludwig Hatecke prüft das Endprodukt. Die feine Maserung des Trockenfleischs erinnert ihn an Strukturen alpinen Gesteins<br />

B ΠU F // Vom Notvorrat zur Delikatesse<br />

25


Der Mehrwert von Schweizer<br />

TEXT und BILDER Proviande<br />

Rindfleisch<br />

Weil Schweizer Rin<strong>der</strong> artgerecht gehalten werden, schmeckt ihr Fleisch hervorragend und man darf<br />

es mit gutem Gewissen geniessen. Das wissen auch die Gäste. Als Gastronom gewinnt man mit einem<br />

entsprechenden Angebot ihre Zufriedenheit – und das ist seinen Preis wert.<br />

Mehr als die Hälfte aller Gäste <strong>der</strong> <strong>Gastronomie</strong> acht<strong>et</strong><br />

meistens bis immer auf die Deklaration <strong>der</strong> Fleischherkunft und<br />

nur gerade knapp einem Zehntel ist diese Information völlig<br />

egal. Das belegt eine Studie über die Einstellung <strong>der</strong> Konsumenten<br />

zu Fleisch.<br />

Das grosse Interesse gilt dabei <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Schweizer<br />

Herkunft. Bei keinem an<strong>der</strong>en Nahrungsmittel ist die<br />

Sensibilität so gross wie beim Fleisch und das hat seine guten<br />

Gründe. Denn wer heute ein gutes Stück davon isst, will rundum<br />

geniessen können.<br />

Dafür zählt nicht nur <strong>der</strong> bessere Geschmack. Ebenso<br />

wichtig ist das Wissen, dass die Tiere artgerecht gehalten, nur<br />

über kurze Distanzen transportiert und bis zum Schluss gut<br />

behandelt worden sind. Gewähr dafür bi<strong>et</strong>en die strengen Ges<strong>et</strong>ze<br />

und lückenlosen Kontrollen in <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Drei Viertel <strong>der</strong> Tiere verbringen einen grossen Teil ihres<br />

Lebens in freier Natur. Die bäuerlichen Familienb<strong>et</strong>riebe haben<br />

eine überschaubare Grösse und produzieren nachhaltig. <strong>Eine</strong><br />

artgerechte Tierhaltung und die Sorge zur Natur sind hier tief<br />

verwurzelt.<br />

Unbestritten last<strong>et</strong> Kostendruck auf <strong>der</strong> <strong>Gastronomie</strong>. Beim<br />

Einkauf aber nur auf den Preis zu schauen, zahlt sich nicht immer<br />

aus. Denn Kunden kann man nur über ihre Zufriedenheit<br />

an sich binden und das beginnt zuerst mit dem Respektieren<br />

ihrer Wünsche. Rindfleisch aus <strong>der</strong> Schweiz gehört dabei ganz<br />

vorne mit dazu.<br />

«Schweizer Fleisch», eine Marke <strong>der</strong> Branchenorganisation<br />

Proviande, s<strong>et</strong>zt sich für junge Köchinnen und Köche ein<br />

und begleit<strong>et</strong> sie bei ihren ersten Schritten in die Arbeitswelt.<br />

«Schweizer Fleisch» organisiert unter an<strong>der</strong>em den Kochw<strong>et</strong>tbewerb<br />

«La Cuisine des Jeunes» (www.lcdj.ch), <strong>der</strong> dieses Jahr<br />

am 25. <strong>Oktober</strong> stattfind<strong>et</strong>.<br />

www.schweizerfleisch.ch<br />

01<br />

Hauptgang:<br />

Rendezvous <strong>der</strong> Sinne<br />

(Micha Schärer, Finalist von<br />

«La Cuisine des Jeunes» 2008)<br />

Rindsfil<strong>et</strong>-Pilz-Kompression<br />

Zutaten (10 Portionen):<br />

600 g Rindsfil<strong>et</strong>herz<br />

100 g Geflügelfarce<br />

Salz<br />

weisser Pfeffer, aus <strong>der</strong> Mühle<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

1 Zweig Thymian<br />

spezielle Gewürzsalze<br />

50 g Pilze (Steinpilze, Champignons,<br />

Eierschwämme)<br />

Rindsfil<strong>et</strong>-Pilz-Kompression<br />

Jedes Rindsfil<strong>et</strong>herz (5 Stück insgesamt) in 2 Schnitzel à 30 g und<br />

1 Schnitzel à 60 g schneiden. Geflügelfarce mit fein geschnittenen<br />

und gedünst<strong>et</strong>en Schweizer Herbstpilzen vermengen und<br />

abschmecken. Die Schnitzel plattieren und schichtweise mit <strong>der</strong><br />

Geflügelfarce in einen M<strong>et</strong>allring pressen, kurz ansautieren und<br />

im Hold-o-Mat 10 Minuten ziehen lassen.<br />

Weitere Komponenten des Gerichts:<br />

Kürbis-Espuma (warm), Randen-Couscous, Preiselbeerschaum, Sbrinz-Lollypop, Wan Tan mit Rindspfeffer und Gemüsegarnitur.<br />

B ΠU F // P U B L I R E P O RTAG E // Der Mehrwert von Schweizer Rindfleisch<br />

26


02<br />

Hauptgang:<br />

Trilogie vom Simmentalerrind<br />

aus Backe, Fil<strong>et</strong> und Rücken<br />

(Patrick Ammann, Finalist von<br />

«La Cuisine des Jeunes» 2008)<br />

Zutaten (10 Portionen):<br />

800 g Simmentaler Rindsentrecôte (am Stück)<br />

Salz und Pfeffer<br />

wenig Öl zum Anbraten<br />

550 g Simmentaler Rindsfil<strong>et</strong> (am Stück)<br />

wenig Öl zum Anbraten<br />

1,5 l Rotwein La Neuveville AOC<br />

(Cave de Berne) 2006<br />

2 l Bouillon<br />

10 g Thymian<br />

10 g Rosmarin<br />

2 Gewürznelken<br />

4 Lorbeerblätter<br />

Salz und Pfeffer zum Würzen des Sudes<br />

1,2 kg Simmentaler Rindsbacken<br />

wenig Öl zum Anbraten<br />

30 g Zwiebeln, gehackt<br />

30 g Karotten, gerüst<strong>et</strong> und in Würfel geschnitten<br />

30 g Sellerie, gerüst<strong>et</strong> und in Würfel geschnitten<br />

30 g Lauch, gewaschen und geschnitten<br />

35 Tomatenpüree zum Tomatieren<br />

5 dl Rotwein La Neuveville AOC<br />

(Cave de Berne) 2006<br />

2 l Jus bzw. brauner Kalbsfond zum Aufgiessen<br />

5 dl Demi-glace zum Aufgiessen<br />

Salz und Pfeffer zum Würzen<br />

Rindsentrecôte<br />

Das Entrecôte mit Salz und Pfeffer würzen, in Öl gut anbraten<br />

und im Ofen einige Minuten bei 120°C weiterbraten, bis das Fleisch<br />

schön à point ist. Vor dem Anrichten das Fleisch in zehn gleich<br />

grosse Stücke tranchieren.<br />

Rindsfil<strong>et</strong><br />

Das Fil<strong>et</strong> mit Salz und Pfeffer würzen und kurz in Öl anbraten. Im<br />

Fond aus Wasser, Bouillon, Salz, Pfeffer, Thymian, Rosmarin,<br />

Lorbeer und Gewürznelke pochieren. Anschliessend herausnehmen<br />

und gut abtropfen lassen. Vor dem Anrichten das Fil<strong>et</strong> in zehn<br />

gleich grosse Stücke tranchieren.<br />

Rindsbacken<br />

Die Backen mit Salz und Pfeffer gut würzen und in einem Bratentopf<br />

in Öl gut anbraten, herausnehmen und beiseitestellen. Das<br />

überflüssige Öl abgiessen und die Zwiebeln andünsten.<br />

Wenn die Zwiebeln schön glasig sind, das restliche Mirepoix<br />

beigeben und mitdünsten. Das Ganze tomatieren und gut anrösten.<br />

Mit <strong>et</strong>was Rotwein ablöschen und eindicken lassen. Den restlichen<br />

Rotwein beigeben und nochmals einreduzieren lassen, bis ein<br />

dicker Sirup entsteht. Die Rindsbacken auf das Gemüse legen und<br />

mit braunem Kalbsfond-Jus aufgiessen, so dass das Fleisch zu<br />

zwei Dritteln gedeckt ist. Den Bratentopf zudecken und im Ofen<br />

bei 160°C ca. 1–1,5 Stunden schmoren lassen. Vor dem Anrichten<br />

die Backen in zehn gleich grosse Stücke schneiden.<br />

Weitere Komponenten des Gerichts:<br />

Kartoffelroulade mit Spinat, Zw<strong>et</strong>schgen-Ravioli mit Pinienkernen und Ricotta, Thymianjus und<br />

Berner Marktgemüse «Suisse Garantie».<br />

B ΠU F // P U B L I R E P O RTAG E // Der Mehrwert von Schweizer Rindfleisch<br />

27


“Kuh-le”<br />

Investitionen<br />

TEXT Riccarda Frei BILDER Ulrich Pfändler<br />

Grün ist nicht nur eine Farbe, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

Lebenseinstellung. Und zwar eine, die schon<br />

längst salonfähig, in städtischem Umfeld sogar<br />

trendy und chic geworden ist. Der Markt reagiert<br />

mit nachhaltigen und originellen Projekten, die<br />

auch für Hotels interessant sein können.<br />

Sogenannte Lohas – also Menschen, die «Lifestyles of<br />

Health and Sustainability» pflegen – sind eine interessante<br />

Zielgruppe. Durch ihr Konsumverhalten und ihre gezielte Produkteauswahl<br />

för<strong>der</strong>n sie gesundheitsorientierte, sozialverträgliche<br />

sowie nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Lohas<br />

sind in <strong>der</strong> Regel Personen mit überdurchschnittlichem Einkommen<br />

und <strong>der</strong> Bereitschaft, für Angebote, die ihren hohen<br />

Wertvorstellungen genügen, gerne auch tiefer in die Tasche<br />

greifen. Das macht Lohas zu einer lukrativen Kundschaft.<br />

Über 500 Hochlandrin<strong>der</strong> von «Natur Konkr<strong>et</strong>»<br />

weiden auf Tessiner Alpweiden<br />

Das Verhalten <strong>der</strong> Lohas ist keine Eintagsfliege, son<strong>der</strong>n entspricht<br />

einem <strong>der</strong> globalen Megatrends. Solche Megatrends<br />

sind lang anhaltend und erreichen durch ihre Langlebigkeit<br />

und Beständigkeit Millionen von Menschen. Dementsprechend<br />

gibt es auch immer mehr Firmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

unter dem Aspekt <strong>der</strong> Gesundheit, Sozialverträglichkeit<br />

und Nachhaltigkeit herstellen und vermarkten. Auch<br />

in <strong>Hotellerie</strong>, <strong>Gastronomie</strong> und Tourismus wird vermehrt auf<br />

diese Werte ges<strong>et</strong>zt und das nicht nur in ländlichen Gebi<strong>et</strong>en,<br />

son<strong>der</strong>n auch mitten in <strong>der</strong> Grossstadt. Ein Beispiel dafür ist<br />

das Swissôtel in Zürich.<br />

Das Viersternhotel gegenüber dem Bahnhof Oerlikon handelt<br />

auf verschiedenen Ebenen «grün» und profitiert dabei<br />

auch noch. Nicht nur, weil es mit seinem Engagement dem Lebensstil<br />

<strong>der</strong> Lohas entspricht und diese Gästegruppe anzieht,<br />

son<strong>der</strong>n weil es gleichzeitig an Glaubwürdigkeit, Sympathie<br />

und Aufmerksamkeit gewinnt. Zudem schlägt sich das umweltbewusste<br />

und umweltgerechte Handeln auch finanziell positiv<br />

nie<strong>der</strong>. Das zeigt sich gut an <strong>der</strong> «Aktie namens Lotti», einem<br />

Kuh-Investment-Programm.<br />

Ein Herz für Tiere und lukrative Geschäfte<br />

Das Swissôtel Zürich ist seit Juli 2011 stolze Kuh-Investorin<br />

und somit quasi Besitzerin <strong>der</strong> drei Rin<strong>der</strong> Fellihorn, Bella Tola<br />

und Brisi. «Wir haben uns bewusst für Hochlandrin<strong>der</strong> entschieden,<br />

da sie mit ihrem geringen Körpergewicht und den<br />

grossen Spalthufen die Schweizer Bergweiden schonen», sagt<br />

B Œ U F // «Kuh-le»-Investitionen<br />

28


Marc Ohlendorf, General Manager im Swissôtel Zürich. Im<br />

Gegensatz zu den sieben zum Hotel gehörenden Bienenvölkern,<br />

die auf <strong>der</strong> Terrasse des Swissôtels zu Hause sind und<br />

ab nächsten Sommer mit einer Produktion von rund 20 Kilo<br />

Honig pro Volk den Honigbedarf des Hotels decken, leben<br />

die drei Hotelrin<strong>der</strong> im Tessin. Genauer gesagt auf den Bergweiden<br />

von 25 Gemeinden, die von «Natur Konkr<strong>et</strong>» bewirtschaft<strong>et</strong><br />

werden. «Natur Konkr<strong>et</strong>» ist eine im Jahr 1990 von<br />

Guido Leutenegger gegründ<strong>et</strong>e Firma, die sich <strong>der</strong> natürlichen<br />

Landschaftspflege verschrieben hat.<br />

In diesem Bereich leist<strong>et</strong>e «Natur Konkr<strong>et</strong>» 1997 Pionierarbeit,<br />

in dem die ersten Beweidungsversuche mit Hochlandrin<strong>der</strong>n<br />

im Tessin gestart<strong>et</strong> wurden. Hier drohten die Bergweiden<br />

verloren zu gehen, weil sie teilweise ein gutes Vierteljahrhun<strong>der</strong>t<br />

nicht mehr bewirtschaft<strong>et</strong> worden sind. Es s<strong>et</strong>zte eine<br />

flächendeckende Verbuschung ein, was einen Verlust von Lebensraum<br />

für viele Pflanzen und Tierarten nach sich gezogen<br />

hätte. Durch den Einsatz von Hochlandrin<strong>der</strong>n konnte diese<br />

Entwicklung gestoppt und wertvolles Weideland zurückerobert<br />

werden.<br />

Zur Zeit weiden auf den Alpweiden vom Centovalli bis zum<br />

Val Colla auf einer Fläche von <strong>et</strong>wa 2500 Hektaren über 500<br />

Tiere von «Natur Konkr<strong>et</strong>». Darunter eben auch die Swissôtel-<br />

Rin<strong>der</strong> Fellihorn, Bella Tola und Brisi.<br />

Das Hotel hat die Rin<strong>der</strong> für 2’500 Franken das Stück quasi<br />

für zehn Jahre «gekauft», wobei die Tiere faktisch natürlich im<br />

Besitz von «Natur Konkr<strong>et</strong>» bleiben. Als Dividende für die<br />

Investition in die Rin<strong>der</strong> erhält das Hotel pro Jahr und Rind<br />

B Œ U F // «Kuh-le»Investitionen<br />

29


ganz nach eigenem Wunsch Öko-Alpfleisch und Tessiner Alpkäse-Spezialitäten<br />

im Wert von 350 Franken. Auf die zehn Jahre<br />

gesehen also eine Investition, die sich lohnt. Welche Bank<br />

verzinst ein Sparkonto schon mit 4 Prozent? Ausserdem kann<br />

man sein Geld auf <strong>der</strong> Bank nicht besuchen und streicheln. Die<br />

Hochlandrin<strong>der</strong> im Tessin aber schon.<br />

Die «grünen» Massnahmen im Swissôtel Zürich<br />

Als Kuh-Investor unterstützt das Hotel die natürliche<br />

Abweidung und den Erhalt von Tessiner Alpwiesen.<br />

Durch die Umstellung auf Fernwärme und an<strong>der</strong>e bautechnische<br />

Massnahmen wurde <strong>der</strong> jährliche CO 2 -Ausstoss reduziert.<br />

Seminare, Kongresse und Tagungen können klimaneutral<br />

abgehalten werden.<br />

Im Auftrag des Swissôtel Zürich werden auf dem<br />

Geigelmoos-Hof in Vergessenheit geratene Gemüsesorten<br />

von Pro Spezia Rara angebaut.<br />

Im Hotel wird den Gästen ausschliesslich<br />

Fair-Trade-Kaffee serviert.<br />

Seit Mitte August 2011 leben auf <strong>der</strong> Hotelterrasse in <strong>der</strong><br />

zweiten Etage sieben Bienenvölker mit insgesamt rund<br />

100‘000 Bienen. Vom Sommer 2012 an kann das Swissôtel<br />

Zürich seinen gesamten Honigbedarf aus eigener<br />

Imkerei decken.<br />

Jedem sein persönliches Rind<br />

Damit je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich eine «Aktie namens Lotti» kauft, auch<br />

wirklich seine ganz persönliche Lotti besuchen kann, wird für<br />

jedes Rind eine Urkunde mit dem Namen des Investors, dem<br />

Namen des Rinds, dessen Geburtsdatum und natürlich dessen<br />

Ohrmarkennummer ausgestellt. Anhand dieser Nummer kann<br />

je<strong>der</strong> sein persönliches Rind identifizieren. Guido Leutenegger<br />

und sein Team garantieren zudem, dass dieses Rind während<br />

<strong>der</strong> ganzen vereinbarten Investitionsdauer nicht geschlacht<strong>et</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n für den weiteren Auf- und Ausbau <strong>der</strong> Herde gehalten<br />

wird. Sollte das Rind eines natürlichen Todes sterben, wird dem<br />

Investor für die verbleibende Vertragsdauer ein neues persönliches<br />

Rind zug<strong>et</strong>eilt.<br />

«Natur Konkr<strong>et</strong>» bi<strong>et</strong><strong>et</strong> Investoren, die ihr Rind besuchen<br />

kommen, auch gleich Übernachtungsmöglichkeiten an. In <strong>der</strong><br />

Stalla Rondine in Coglio im Maggiatal können Gäste für<br />

20 Franken im eigenen Schlafsack im Strohmassenlager nächtigen.<br />

Abgesehen vom Frühstück, das für 13 Franken in <strong>der</strong> Stalla<br />

Rondine angeboten wird, verpflegen sich die Gäste im Dorf.<br />

Im Restaurant-Pizzeria Cristallina werden sie mit hausgemachter<br />

Vollwert-Pasta, veg<strong>et</strong>arischen Spezialitäten, aber auch mit<br />

Öko-Alpfleisch von Hochlandrin<strong>der</strong>n verwöhnt.<br />

Die Milch für den Alpkäse stammt übrigens nicht von Hochlandrin<strong>der</strong>n,<br />

son<strong>der</strong>n von einer Herde Grauvieh. Diese Kuhrasse<br />

wird bei «Natur Konkr<strong>et</strong>» sowohl für Milch- und Fleisch-<br />

Anhand <strong>der</strong> Ohrmarken sind die Rin<strong>der</strong> auch für Laien<br />

leicht zu identifizieren<br />

Die Beweidung durch die Hochlandrin<strong>der</strong> würden die<br />

Alpwiesen verwalden<br />

B Œ U F // «Kuh-le»-Investitionen<br />

30


produktion einges<strong>et</strong>zt und lebt auf <strong>der</strong> Alpe Pairolo. «Wir<br />

b<strong>et</strong>reiben eine Fleischwirtschaft mit Mutterkuhhaltung. Das<br />

bedeut<strong>et</strong>, dass die Kälber nicht bei <strong>der</strong> Geburt von ihren Müttern<br />

g<strong>et</strong>rennt werden, son<strong>der</strong>n bis zu ihrer Entwöhnung bei <strong>der</strong><br />

Mutter bleiben», erklärt Guido Leutenegger.<br />

Das Fleisch, mit dem die Investoren «bezahlt» werden,<br />

stammt von männlichen Hochlandrin<strong>der</strong>n. Im Gegensatz zu<br />

den meisten traditionellen Viehzuchten verbringen die «Natur<br />

Konkr<strong>et</strong>»-Tiere mehr als sieben Monate im Jahr auf den unberührten<br />

Alpen <strong>der</strong> Tessiner Bergtäler. Sie ernähren sich<br />

ausschliesslich von dem, was auf den alpinen Weiden wächst,<br />

und von frischem Quellwasser. Auf diese Weise bleiben die<br />

Schottischen Hochlandrin<strong>der</strong> robust und liefern Fleisch von<br />

hoher Qualität. Ihr Schlachtgewicht erreichen die Rin<strong>der</strong> im<br />

Alter von <strong>et</strong>wa drei Jahren.<br />

Kuh-Investoren wie auch Konsumenten, die bei «Natur<br />

Konkr<strong>et</strong>» über den Intern<strong>et</strong>-Shop bestellen, können selbst bestimmen,<br />

wann und in welchen Quantitäten sie beliefert werden<br />

möchten. Das Fleisch – o<strong>der</strong> eben <strong>der</strong> Käse – wird ihnen<br />

per Express-Post in einer speziellen Kühlbox zugesend<strong>et</strong>. Nach<br />

je<strong>der</strong> Lieferung erhalten die Investoren eine Abrechnung, auf<br />

<strong>der</strong> sie ihr jeweils aktuelles Guthaben ersehen können.<br />

Die Idee des Kuh-Investments ist übrigens nicht neu. Sie lehnt<br />

sich an eine alte Geschäftspraktik an. Früher boten Bauern den<br />

Banken, die ihnen Geld leihen sollten, Kühe als Pfand an.<br />

Wurde <strong>der</strong> Bauer zahlungsunfähig, gehörte die Kuh <strong>der</strong> Bank.<br />

Diese verkaufte das Tier und kam so zu ihrem Geld.<br />

Nach ihrem Erfolg mit <strong>der</strong> Ansiedlung von Hochlandrin<strong>der</strong>n<br />

im Tessin weit<strong>et</strong> «Natur Konkr<strong>et</strong>» das Arbeitsgebi<strong>et</strong> von<br />

Fleischproduktion auf den Obstbau aus. Dazu hat die Firma per<br />

Januar 2011 den Gutsb<strong>et</strong>rieb Ulmberg im thurgauischen Erma-<br />

tingen gepacht<strong>et</strong>. Mehr als 1’000 Hochstammobstbäume liefern<br />

hochwertiges Mostobst. Zudem bi<strong>et</strong>en die Bäume und<br />

die wertvollen Ökoausgleichsflächen Lebensraum für verschiedenste<br />

Tierarten.<br />

Auch im Swissôtel geht das «grüne Handeln» weiter. Zum<br />

Beispiel in <strong>der</strong> Küche. «Bei <strong>der</strong> Auswahl unserer Gerichte legen<br />

wir grossen Wert auf saisonale Produkte und einheimische<br />

Fisch- und Fleischsorten – zum Beispiel auf Bachtel Lachs», sagt<br />

Küchenchef Michael Kühlmey. Er lässt in Vergessenheit geratene<br />

Gemüsesorten, wie die blaue Kartoffel, extra für die Hotelküche<br />

anbauen. General Manager Marc Ohlendorf ergänzt:<br />

«Wir verbinden Genuss mit sozialem Engagement, indem wir<br />

unseren Gästen ausschliesslich Fair-Trade-Kaffee servieren.»<br />

Sogar im schnelllebigen Seminar- und Eventbereich wird auf<br />

Nachhaltigkeit ges<strong>et</strong>zt. In Zusammenarbi<strong>et</strong> mit Myclimate und<br />

<strong>der</strong>en Software «Eco Me<strong>et</strong>» wird <strong>der</strong> CO 2 -Ausstoss von Tagungen<br />

und Kongressen ermittelt und beziffert, welcher B<strong>et</strong>rag<br />

zur Kompensation <strong>der</strong> produzierten Emissionen abgegolten<br />

werden muss.<br />

Bei all dem grünen Engagement scheinen Marc Ohlendorf<br />

die drei Rin<strong>der</strong> Fellihorn, Bella Tola und Brisi beson<strong>der</strong>s ans<br />

Herz gewachsen zu sein. O<strong>der</strong> warum heisst das neue, im September<br />

2011 eröffn<strong>et</strong>e Restaurant sonst «Le Muh»?<br />

Kontakt<br />

www.natur-konkr<strong>et</strong>.ch<br />

www.swissotel.com/zurich<br />

www.kuhleasing.ch<br />

«Kuh-Investitionen»<br />

Das «Kuh-Investment» wird mit einer Urkunde dokumentiert<br />

Neben «Natur Konkr<strong>et</strong>» bi<strong>et</strong>en auch an<strong>der</strong>e landwirtschaftliche<br />

B<strong>et</strong>riebe Kuh-Investionen an.<br />

Zum Beispiel «Kuhleasing.ch». Man investiert einen Sommer<br />

lang in eine Kuh. Diese liefert Milch, aus <strong>der</strong> zwischen 50 und<br />

120 Kilo Käse hergestellt werden. Der Investor verpflicht<strong>et</strong><br />

sich, mindestens 30 Kilo zum Vorzugspreis von 17 Franken<br />

pro Kilo zu übernehmen und einen Tag auf <strong>der</strong> Alp freiwillige<br />

Arbeit zu leisten. Diese besteht darin, Sträucher zu schneiden,<br />

Unkraut zu zupfen, misten, Steine aus <strong>der</strong> Weide wegzuräumen,<br />

Wege frei zu machen und so weiter. Im Gegenzug erhält<br />

<strong>der</strong> Investor, neben vergünstigtem Alpkäse, ein einmaliges<br />

Naturerlebnis und Einblicke ins Leben <strong>der</strong> Bergbauern und<br />

Sennen. Inklusive Käsen über offenem Feuer, Alpaufzug und<br />

«Chästeil<strong>et</strong>e».<br />

B Œ U F // «Kuh-le»-Investitionen<br />

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W E T T B E W E R B<br />

Zu gewinnen:<br />

Luxus-Wochenende im Kulm Hotel St. Moritz<br />

2 Übernachtungen für 2 Personen im Doppelzimmer mit Seesicht inklusive reichhaltigem Frühstücksbuff<strong>et</strong>, freie Benutzung des 1‘400 m 2<br />

grossen Panorama SPA und ein Meersalzbad nach Wahl. Im Kulm Hotel wohnen Sie an bester Lage mitten in St. Moritz und am Ursprungsort<br />

des alpinen Wintertourismus. Herzlich willkommen!<br />

Das Kulm Hotel St. Moritz ist Legende: Seit über 150 Jahren werden hier Gäste aus aller<br />

Welt begrüsst. Daraus entwickelte sich eine unvergleichliche Aura aus Luxus, Tradition,<br />

mo<strong>der</strong>nem Komfort und herzlicher Gastfreundschaft. Verschiedene Restaurants mit unterschiedlichem<br />

Ambiente bi<strong>et</strong>en den Gästen ein fein abgeschmecktes Repertoire, das keine<br />

Wünsche offen lässt: Ein Highlight ist das Gourm<strong>et</strong>-Restaurant «The K». Die klassischfranzösische<br />

Küche wird hier leicht und neuzeitlich präsentiert. Mit 15 Gault-Millau-<br />

Punkten spielt es in <strong>der</strong> kulinarischen Topliga von St. Moritz. Das Restaurant «The Pizzeria»<br />

offeriert Köstlichkeiten <strong>der</strong> italienischen Küche, zahlreiche Pasta-Spezialitäten und die<br />

beliebten Pizzas aus dem Holzofen. Im eigenwilligen Dekor <strong>der</strong> «Sunny Bar» (13 Gault-<br />

Millau-Punkte) mit ihrer eindrücklichen Fotogalerie <strong>der</strong> lebendigen Geschichte des Cresta<br />

Clubs erfreuen sich die Gäste an feinen Drinks, exklusivem Sushi und all den an<strong>der</strong>en<br />

Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> japanischen Küche. In <strong>der</strong> rustikalen «Chesa al Parc» werden Schweizer<br />

und internationale Gerichte in gemütlicher Engadiner Atmosphäre o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Sonnenterrasse<br />

serviert. Das 1‘400 m 2 grosse Panorama SPA bi<strong>et</strong><strong>et</strong> freie Sicht auf die umliegenden<br />

Dreitausen<strong>der</strong> und führt einem so die Pracht <strong>der</strong> Engadiner Bergwelt vor Augen. Alle<br />

M<strong>et</strong>hoden und Behandlungen im Panorama SPA & Health Club sind ganzheitlich konzipiert,<br />

und es kommen nur naturreine Produkte zum Einsatz. Die komp<strong>et</strong>ente und persönliche<br />

B<strong>et</strong>reuung engagiert sich ganz für das Wohlergehen <strong>der</strong> Gäste.<br />

Wir gratulieren!<br />

Der Gewinner des W<strong>et</strong>tbewerbs aus dem<br />

Bookl<strong>et</strong> «seafood» ist: Ernst Hirsig, 2564<br />

Bellmund. Er gewinnt ein Luxus-Wochenende<br />

für 2 Personen im Mirabeau Hotel<br />

Residence, Zermatt.<br />

Mitmachen und gewinnen!<br />

Beantworten Sie die folgende Frage:<br />

Welche beiden traditionellen Fleischbehandlungsm<strong>et</strong>hoden werden<br />

in <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>ausgabe «bœuf» vorgestellt?<br />

Vorschau<br />

A) Reifen am Knochen<br />

B) Pökeln<br />

C) Lufttrocknen<br />

Schicken Sie uns bis 10. Februar 2012 die richtige Antwort mit dem Vermerk «bœuf»<br />

entwe<strong>der</strong> per Mail an bookl<strong>et</strong>@hotellerie-<strong>et</strong>-gastronomie.ch o<strong>der</strong> auf einer Postkarte<br />

an: <strong>Hotellerie</strong> <strong>et</strong> <strong>Gastronomie</strong> Verlag, W<strong>et</strong>tbewerb «bœuf», zHv. Nicole Kälin, Postfach<br />

3027, 6002 Luzern.<br />

Über den W<strong>et</strong>tbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Das nächste Bookl<strong>et</strong> zu den Themen Glaces<br />

und Desserts erscheint am 29. Februar 2012.<br />

B ΠU F // W<strong>et</strong>tbewerb<br />

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www.bookl<strong>et</strong>-boeuf.ch

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