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Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, Oktober ...

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«Dry Aged Beef» ist keine Erfindung <strong>der</strong> Amerikaner.<br />

Und die Trockenreifung ist auch kein modischer Gag. Die<br />

M<strong>et</strong>zger wussten und wissen heute noch, dass am Knochen<br />

trockengereiftes Fleisch zarter und geschmackvoller ist als<br />

frisch verpacktes. Das Geschmackserlebnis ist authentisch<br />

und unterscheid<strong>et</strong> sich von im Vakuumpack nassgereiftem<br />

Fleisch. «Das schmeckt wie früher», schwärmen ältere<br />

Gäste von den saftigen und butterzarten Steaks. Was in vergangenen<br />

Zeiten gang und gäbe war, wird nun wie<strong>der</strong> neu entdeckt.<br />

Vor zwei Jahren brachte die Mérat & Cie AG mit <strong>der</strong><br />

Marke «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef» ihre ersten, am Knochen gereiften<br />

Edelstücke von Schweizer Rin<strong>der</strong>n auf den Markt. Seither sind<br />

die Auswahl- und Produktionsverfahren weiter perfektioniert<br />

worden. Zudem wird rund um «Swiss Gourment Beef» ein Verkaufskonzept<br />

entwickelt. So tragen die Edelstücke von ausgesuchten<br />

Kälbern und Rin<strong>der</strong>n seit kurzem den Zusatz «Grand<br />

Cru». Hans Reutegger, Unternehmensleiter bei Mérat, ist überzeugt,<br />

dass das edle Fleisch wie exklusiver Wein präsentiert<br />

werden sollte. Zu diesem Zweck hat er spezielle Reifeschränke<br />

bauen lassen. Der Prototyp ist im Restaurant Steakhouse Fuego<br />

des Hotels Ramada in Feusisberg-Einsiedeln installiert worden.<br />

Dazu sagt <strong>der</strong> Ramada-Direktor Marin Stu<strong>der</strong>: «Wir sind sehr<br />

zufrieden mit <strong>der</strong> Resonanz auf unser Dry Aged Beef. Die<br />

Vitrine sieht toll aus, und die Gäste bleiben davor stehen und<br />

lassen sich das Fleisch erklären. Eigentlich genau so, wie es<br />

geplant war. Trotz des höheren Preises probieren die Gäste das<br />

Fleisch und sind dann begeistert. Und die Hochsaison folgt<br />

erst. Wir sind j<strong>et</strong>zt schon überzeugt, dass uns das Fleisch aus<br />

<strong>der</strong> Vitrine gerissen wird.»<br />

H4 ist die Formel für beste Steaks<br />

Der Arbeitsort von Joël Suter ist weniger exklusiv als das<br />

Hotel Ramada. Sein Büro in einem Zweckgebäude im Industriequartier<br />

von Martigny/VS ist eng. Doch von hier aus zieht er<br />

die Fäden. Joël Suter kennt die Schlachthöfe <strong>der</strong> Schweiz und<br />

kauft nur Fleisch ein, dessen Herkunft lückenlos deklariert<br />

ist. Für «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand Cru» sind das weibliche<br />

Rin<strong>der</strong> im Alter von 18 bis 24 Monaten. Das Fleisch <strong>der</strong> Muni<br />

hat gröbere Fasern und eign<strong>et</strong> sich nicht zum Reifen. Die Rasse<br />

ist Joël Suter weniger wichtig als <strong>der</strong> Buchstabe H und die<br />

Ziffer 4. Nach dem CH-Tax, dem Einschätzungssystem für<br />

grosses Schlachtvieh, bedeut<strong>et</strong> «H» vollfleischig. Die Ziffer in<br />

<strong>der</strong> Skala von eins (ungedeckt, keine F<strong>et</strong>tabdeckung) bis fünf<br />

(überf<strong>et</strong>t) gibt an, wie hoch <strong>der</strong> F<strong>et</strong>tanteil ist. Die vier bedeut<strong>et</strong><br />

stark gedeckt mit ausgeprägter F<strong>et</strong>tabdeckung. Und diese<br />

ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Denn das Oberflächenf<strong>et</strong>t<br />

steht in einem direkten Zusammenhang mit dem intramuskulären<br />

F<strong>et</strong>t. Das Oberflächenf<strong>et</strong>t umgibt die Muskelstränge. Bei<br />

einem «Rib-Eye», einem Hohrückensteak, wird die F<strong>et</strong>tmaserung<br />

als «marbré» bezeichn<strong>et</strong>. Die feinen F<strong>et</strong>teinschlüsse bei<br />

Fil<strong>et</strong> und Entrecôte werden «persillage» genannt. Die «persillage»,<br />

das intramuskuläre F<strong>et</strong>t also, hat einen Anteil von<br />

drei bis vier Prozent und ist ein wichtiger Geschmacksträger.<br />

Wünscht ein Kunde dennoch ein «mageres» Steak, kann die<br />

F<strong>et</strong>tabdeckung bereits vor dem Braten in <strong>der</strong> Küche abgeschnitten<br />

werden.<br />

«Fleischrassen in <strong>der</strong> Qualität H4 zu finden ist nicht einfach.<br />

Noch schwieriger wäre es, genügend H4 einer einzelnen Rasse<br />

zu finden», erklärt Joël Suter. Für Top-Qualität ist er auch bereit,<br />

B ΠU F // P u b l i re p o r t a g e // Knochentrocken und butterzart<br />

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