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Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, Oktober ...

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In einem <strong>der</strong> zahlreichen Kühlräume hängen Hinterviertel und auf Regalen reifen Rückenstücke<br />

<strong>et</strong>was mehr zu bezahlen. Beim Wareneingang kontrolliert er<br />

jede Lieferung persönlich. Aufgrund <strong>der</strong> Verteilung des<br />

F<strong>et</strong>tes im Muskelgewebe und <strong>der</strong> Abdeckung entscheid<strong>et</strong> er,<br />

ob ein Stotzen o<strong>der</strong> ein Aloyaux, <strong>der</strong> Rücken mit Entrecôte,<br />

Fil<strong>et</strong> und Huft, in den Grand-Cru-Reiferaum gelangt. Hier<br />

hängt das Fleisch bei zwei Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit<br />

von 80 Prozent während vier Wochen am Knochen. Dann<br />

wird ausgebeint und das Fleisch lagert weitere zwei bis vier<br />

Wochen auf Holzregalen. Erst nach dem Bestellungseingang<br />

wird das Grand-Cru-Fleisch konfektioniert und zum Ausliefern<br />

gerüst<strong>et</strong>. Trotz all dieser Arbeitsgänge kann bei <strong>der</strong> Präsentation<br />

in <strong>der</strong> Vitrine noch genau gesagt werden, von welchem Hof das<br />

Stück stammt.<br />

Die Fleischreifung hat einen<br />

wissenschaftlichen Hintergrund<br />

Nach <strong>der</strong> Schlachtung wird in den Muskeln gespeichertes<br />

Glykogen abgebaut und in Milchsäure umgewandelt. Der pH-<br />

Wert innerhalb des Fleischs sinkt von neutralen 7,0 auf saure<br />

5,4 Punkte. Ausserdem s<strong>et</strong>zt im Muskel eine Quervern<strong>et</strong>zung<br />

zwischen den einzelnen Fasern ein, so lange, bis ein Zustand<br />

von maximaler Zähigkeit erreicht ist. Diese Phase ist gemeinhin<br />

als Totenstarre bekannt. Sie ist je nach Tierart nach zwei bis<br />

36 Stunden erreicht. Danach beginnt die eigentliche Reifung.<br />

Eiweissspaltende Enzyme, die ebenfalls im Fleisch enthalten<br />

sind, entfalten ihre Wirkung. Sie machen ein Steak o<strong>der</strong> ein<br />

Fil<strong>et</strong> l<strong>et</strong>ztendlich zart. Die Aktivität dieser Enzyme ist von <strong>der</strong><br />

Temperatur abhängig, und von <strong>der</strong> Geschwindigkeit, mit <strong>der</strong><br />

sie erreicht wird. Idealerweise find<strong>et</strong> die Reifung bei Temperaturen<br />

zwischen minus eins bis plus zwei Grad Celsius statt.<br />

Durch die erwähnten chemischen Prozesse werden auch Stoffe<br />

wie Kreatinin und verschiedene Amino- sowie F<strong>et</strong>tsäuren freiges<strong>et</strong>zt.<br />

Sie verleihen dem Fleisch das charakteristische Aroma.<br />

Trockengereiftes Fleisch verliert während <strong>der</strong> Lagerung Feuchtigkeit<br />

und deshalb an Gewicht. Das hat zwar einen höheren<br />

Kilopreis zur Folge, <strong>der</strong> aber durch das Geschmackserlebnis<br />

<strong>der</strong> Gäste bei weitem kompensiert wird. Dafür sind Edelstücke<br />

<strong>der</strong> Marke «Swiss Gourm<strong>et</strong> Beef Grand Cru» von Mérat<br />

pfannenfertig pariert. «Das Fleisch wird nur für den Transport<br />

vakuumiert», sagt Joël Suter. «Im Beutel verän<strong>der</strong>t das Fleisch<br />

seine Farbe. Nach wenigen Minuten an <strong>der</strong> Luft kehrt die<br />

schöne rote Farbe zurück.» Der Vakuumbeutel ist trocken. Es<br />

entstehen keine Verluste.<br />

Die perfekte Zubereitung<br />

Das Fleisch sollte vor dem Braten an die Raumtemperatur<br />

angeglichen werden. Mérat empfiehlt, ein Grand-Cru-Steak<br />

mindestens zwei Zentim<strong>et</strong>er dick zu schneiden. Es reicht, dieses<br />

mit wenig Öl einzupinseln. Wichtig ist, das Steak erst auf<br />

einer Seite anzubraten, dann ohne anzustechen zu wenden,<br />

auf <strong>der</strong> zweiten Seite zu braten und vor dem Servieren je nach<br />

gewünschter Garstufe vier bis sieben Minuten an <strong>der</strong> Wärme<br />

ruhen zu lassen. So verliert das Steak bei <strong>der</strong> Zubereitung kaum<br />

Saft. Wichtig ist auch, dass gebratene Steaks nicht mit einem<br />

Sägemesser geschnitten werden. Mit einer scharfen Klinge geschnitten,<br />

ergibt sich ein noch weicheres Mundgefühl des eh<br />

schon zarten Fleisches.<br />

B ΠU F // P u b l i re p o r t a g e // Knochentrocken und butterzart<br />

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