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Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, Oktober ...

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produktion einges<strong>et</strong>zt und lebt auf <strong>der</strong> Alpe Pairolo. «Wir<br />

b<strong>et</strong>reiben eine Fleischwirtschaft mit Mutterkuhhaltung. Das<br />

bedeut<strong>et</strong>, dass die Kälber nicht bei <strong>der</strong> Geburt von ihren Müttern<br />

g<strong>et</strong>rennt werden, son<strong>der</strong>n bis zu ihrer Entwöhnung bei <strong>der</strong><br />

Mutter bleiben», erklärt Guido Leutenegger.<br />

Das Fleisch, mit dem die Investoren «bezahlt» werden,<br />

stammt von männlichen Hochlandrin<strong>der</strong>n. Im Gegensatz zu<br />

den meisten traditionellen Viehzuchten verbringen die «Natur<br />

Konkr<strong>et</strong>»-Tiere mehr als sieben Monate im Jahr auf den unberührten<br />

Alpen <strong>der</strong> Tessiner Bergtäler. Sie ernähren sich<br />

ausschliesslich von dem, was auf den alpinen Weiden wächst,<br />

und von frischem Quellwasser. Auf diese Weise bleiben die<br />

Schottischen Hochlandrin<strong>der</strong> robust und liefern Fleisch von<br />

hoher Qualität. Ihr Schlachtgewicht erreichen die Rin<strong>der</strong> im<br />

Alter von <strong>et</strong>wa drei Jahren.<br />

Kuh-Investoren wie auch Konsumenten, die bei «Natur<br />

Konkr<strong>et</strong>» über den Intern<strong>et</strong>-Shop bestellen, können selbst bestimmen,<br />

wann und in welchen Quantitäten sie beliefert werden<br />

möchten. Das Fleisch – o<strong>der</strong> eben <strong>der</strong> Käse – wird ihnen<br />

per Express-Post in einer speziellen Kühlbox zugesend<strong>et</strong>. Nach<br />

je<strong>der</strong> Lieferung erhalten die Investoren eine Abrechnung, auf<br />

<strong>der</strong> sie ihr jeweils aktuelles Guthaben ersehen können.<br />

Die Idee des Kuh-Investments ist übrigens nicht neu. Sie lehnt<br />

sich an eine alte Geschäftspraktik an. Früher boten Bauern den<br />

Banken, die ihnen Geld leihen sollten, Kühe als Pfand an.<br />

Wurde <strong>der</strong> Bauer zahlungsunfähig, gehörte die Kuh <strong>der</strong> Bank.<br />

Diese verkaufte das Tier und kam so zu ihrem Geld.<br />

Nach ihrem Erfolg mit <strong>der</strong> Ansiedlung von Hochlandrin<strong>der</strong>n<br />

im Tessin weit<strong>et</strong> «Natur Konkr<strong>et</strong>» das Arbeitsgebi<strong>et</strong> von<br />

Fleischproduktion auf den Obstbau aus. Dazu hat die Firma per<br />

Januar 2011 den Gutsb<strong>et</strong>rieb Ulmberg im thurgauischen Erma-<br />

tingen gepacht<strong>et</strong>. Mehr als 1’000 Hochstammobstbäume liefern<br />

hochwertiges Mostobst. Zudem bi<strong>et</strong>en die Bäume und<br />

die wertvollen Ökoausgleichsflächen Lebensraum für verschiedenste<br />

Tierarten.<br />

Auch im Swissôtel geht das «grüne Handeln» weiter. Zum<br />

Beispiel in <strong>der</strong> Küche. «Bei <strong>der</strong> Auswahl unserer Gerichte legen<br />

wir grossen Wert auf saisonale Produkte und einheimische<br />

Fisch- und Fleischsorten – zum Beispiel auf Bachtel Lachs», sagt<br />

Küchenchef Michael Kühlmey. Er lässt in Vergessenheit geratene<br />

Gemüsesorten, wie die blaue Kartoffel, extra für die Hotelküche<br />

anbauen. General Manager Marc Ohlendorf ergänzt:<br />

«Wir verbinden Genuss mit sozialem Engagement, indem wir<br />

unseren Gästen ausschliesslich Fair-Trade-Kaffee servieren.»<br />

Sogar im schnelllebigen Seminar- und Eventbereich wird auf<br />

Nachhaltigkeit ges<strong>et</strong>zt. In Zusammenarbi<strong>et</strong> mit Myclimate und<br />

<strong>der</strong>en Software «Eco Me<strong>et</strong>» wird <strong>der</strong> CO 2 -Ausstoss von Tagungen<br />

und Kongressen ermittelt und beziffert, welcher B<strong>et</strong>rag<br />

zur Kompensation <strong>der</strong> produzierten Emissionen abgegolten<br />

werden muss.<br />

Bei all dem grünen Engagement scheinen Marc Ohlendorf<br />

die drei Rin<strong>der</strong> Fellihorn, Bella Tola und Brisi beson<strong>der</strong>s ans<br />

Herz gewachsen zu sein. O<strong>der</strong> warum heisst das neue, im September<br />

2011 eröffn<strong>et</strong>e Restaurant sonst «Le Muh»?<br />

Kontakt<br />

www.natur-konkr<strong>et</strong>.ch<br />

www.swissotel.com/zurich<br />

www.kuhleasing.ch<br />

«Kuh-Investitionen»<br />

Das «Kuh-Investment» wird mit einer Urkunde dokumentiert<br />

Neben «Natur Konkr<strong>et</strong>» bi<strong>et</strong>en auch an<strong>der</strong>e landwirtschaftliche<br />

B<strong>et</strong>riebe Kuh-Investionen an.<br />

Zum Beispiel «Kuhleasing.ch». Man investiert einen Sommer<br />

lang in eine Kuh. Diese liefert Milch, aus <strong>der</strong> zwischen 50 und<br />

120 Kilo Käse hergestellt werden. Der Investor verpflicht<strong>et</strong><br />

sich, mindestens 30 Kilo zum Vorzugspreis von 17 Franken<br />

pro Kilo zu übernehmen und einen Tag auf <strong>der</strong> Alp freiwillige<br />

Arbeit zu leisten. Diese besteht darin, Sträucher zu schneiden,<br />

Unkraut zu zupfen, misten, Steine aus <strong>der</strong> Weide wegzuräumen,<br />

Wege frei zu machen und so weiter. Im Gegenzug erhält<br />

<strong>der</strong> Investor, neben vergünstigtem Alpkäse, ein einmaliges<br />

Naturerlebnis und Einblicke ins Leben <strong>der</strong> Bergbauern und<br />

Sennen. Inklusive Käsen über offenem Feuer, Alpaufzug und<br />

«Chästeil<strong>et</strong>e».<br />

B Œ U F // «Kuh-le»-Investitionen<br />

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