30.10.2013 Aufrufe

Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, Oktober ...

Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, Oktober ...

Eine Sonderbeilage der Hotellerie et Gastronomie Zeitung, Oktober ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hans Röthlisberger (Romoos) mit seinem Hinterwäldler<br />

Kuh=Kuh /<br />

TEXTE & BILDER STAMMEN AUS DEM FOTOBILDBAND «SCHWEIZER KUHLEBEN» VON EMANUEL AMMON<br />

Kuh ist nicht gleich Kuh<br />

Ist <strong>der</strong> Kopf schmal und länglich, dann handelt es sich eher<br />

um eine Milchkuh, ist er aber breit und kürzer, ist es eine ausgeprägtere<br />

Fleischrindrasse. Der Kopf hat noch an<strong>der</strong>e beeindruckende<br />

Merkmale. Allen voran die Augen. Der Blickradius<br />

umfasst 270 Grad, wir Menschen haben höchstens 180 Grad.<br />

Doch die Wahrnehmung <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong> ist eher verschwommen,<br />

Farben werden nicht erkannt. Somit ist die Warnung<br />

vor roter Wan<strong>der</strong>ausrüstung kompl<strong>et</strong>t überflüssig. Auch was<br />

die Nase b<strong>et</strong>rifft, hat uns die Kuh einiges voraus. Denn ihrer<br />

gut ausgebild<strong>et</strong>en Nase entgeht kaum ein Geruch. Stinkts im<br />

Futtertrog, verweigert sie das Fressen. Da hilft nur Sauberkeit –<br />

und als Lockmittel Anis. Diesen Duft liebt sie wie eine Katze<br />

den Duft von Baldrian. Die Partie zwischen Naseneingang und<br />

Oberlippe wird bei <strong>der</strong> Kuh Flotzmaul genannt. Dieses hält sie<br />

mit ihrer Zunge feucht. Dadurch wird die Geruchsempfindlichkeit<br />

erhöht. Kühe haben verglichen mit uns einen 15-mal<br />

stärkeren Geruchssinn. Das Flotzmaul hat seichte Furchen, die<br />

eine Musterung ergeben. Und die ist bei jedem Rind an<strong>der</strong>s<br />

und somit ihr «Fingerabdruck». Kuh und Mensch sind ein uraltes<br />

Gespann. Schon in <strong>der</strong> ägyptischen Mythologie wurde die<br />

Göttin Hathor anfangs mit Kuhkopf und später mit Rin<strong>der</strong>hörnern<br />

dargestellt. Sie ist Sinnbild für Liebe, Rausch und Tanz.<br />

Die Bibel kennt das goldene Kalb und Indien die heiligen Kühe.<br />

Im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t eroberten die Walser samt Rin<strong>der</strong>n die<br />

Schweizer Alpen. Und 1859 wird das Evolèner Rind erstmals<br />

in einem Bericht des Walliser Staatsrates erwähnt. Nicht nur<br />

Bauern, auch Künstler (wie <strong>et</strong>wa Vincent van Gogh o<strong>der</strong> Albrecht<br />

Dürer) erlagen dem Charme des Rindes. In <strong>der</strong> Schweiz<br />

stieg die Kuh zum nationalen Symbol auf, provoziert in <strong>der</strong><br />

Werbung Aufmerksamkeit und Lacher und sorgt in <strong>der</strong> Politik<br />

für rote Köpfe. Weltweit ist <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>bestand millionenstark.<br />

In <strong>der</strong> Schweiz erreichte er 1983 mit 1’932’897 registrierten<br />

Tieren ihren Höhepunkt. Es folgten Jahre <strong>der</strong> Abnahme. Erst<br />

Mitte 2006 wend<strong>et</strong>e sich das Blatt. Zwei Jahre später wurden<br />

1’604’287 Tiere ausgewiesen. Tendenz steigend.<br />

B ΠU F // Kuh =/ Kuh<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!