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GATWU - Forum, Nr. 1/<strong>2000</strong> Seite 11<br />
bände), sie artikuliert sich aber auch auf Bundesebene, indem sie z.B. mit dem<br />
Deutschen Gewerkschaftsbund und mit Arbeitgeberverbänden einen Dialog führt.<br />
Neben der GATWU gibt es historisch gewachsene Fachverbände und übergreifend<br />
operierende Organisationen wie zum Beispiel die Konferenz der Vorsitzenden<br />
der fachdidaktischen Gesellschaften (KVFF), zwischen deren Zielsetzung<br />
und denen der GATWU Schnittmengen existieren. Es gilt deshalb, von allen Seiten<br />
Kooperationsbereitschaft zu entwickeln und Kräfte im Interesse der Zielsetzungen<br />
der Gesellschaft zu bündeln.<br />
Resolution "Arbeitslehre in Hessen"<br />
In Hessen wurde mit dem Schuljahr 1999/<strong>2000</strong> eine neue Stundentafel eingeführt, die für das<br />
Fach Arbeitslehre in Hessen gravierende Veränderungen mit sich brachte, denn die Arbeitslehre<br />
wurde aus dem "Katalog der Pflichtfächer" für alle Schülerinnen und Schülern herausgenommen.<br />
Der GATWU-Vorsitzende schrieb im Hinblick auf die erneute Überdenkung der<br />
Stundentafel ein Schreiben an die zuständige Ministerin.<br />
Sehr geehrte Frau Ministerin,<br />
Die GATWU hat durch ihre Hessischen Mitglieder erfahren, dass Ihr Haus den<br />
Entwurf einer Verordnung über die Stundentafeln aller allgemeinbildenden Schulen<br />
des Landes vorgelegt hat.<br />
Als bundesweit agierende Gesellschaft, deren Ziel es ist, Arbeit, Technik und<br />
Wirtschaft im Unterricht zu fördern, sehen wir in dem Entwurf besorgniserregende<br />
Nachteile für das Fach Arbeitslehre. Wir erlauben uns deshalb, Ihnen unsere<br />
Sicht der Dinge mitzuteilen, in der Hoffnung, dass Korrekturen an dem Entwurf<br />
möglich sind.<br />
Die GATWU setzt sich seit nunmehr fast dreißig Jahren für die Überwindung eines<br />
einseitigen Konzepts von „Allgemeinbildung“ ein. Noch immer spielt in unseren<br />
Schulen die Vorbereitung auf moderne Technik eine eher marginale Rolle.<br />
(Die Anschaffung von Computern löst dieses Problem nicht). Schüler lernen zu<br />
wenig über den Privathaushalt in Industriegesellschaften, der schwierige Konsumentenentscheidungen<br />
abverlangt, eine gerechte Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern<br />
gebietet und der die Abstimmung zwischen Erwerbsarbeit und Hausarbeit<br />
leisten muß. Nicht irgendeine Belehrung über ökologische Fragen ist didaktisch<br />
sinnvoll, sondern der praktische Vollzug in Schulwerkstätten und Lehrküchen.<br />
Dass die neue Unübersichtlichkeit bei der Berufswahl deutlich stärkere Hilfe<br />
durch die Schule erzwingt, bedarf keiner weiteren Begründung.