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GATWU - Forum, Nr. 1/<strong>2000</strong> Seite 40<br />

mündige Selbstverwirklichung im gesellschaftlichen Leben, der Teilhabe an gesellschaftlicher<br />

Arbeit und sozialem und politischem Leben.<br />

Horst Ziefuß analysiert die nachfolgende Phase der Entwicklung der Bildungsidee<br />

Arbeitslehre am Übergang zu den 90er Jahre, er kennzeichnet diese Periode als<br />

„Aufbruch, Neu- und Rückbesinnung“ mit von ihm isolierten Merkmalen, insbesondere<br />

unter der Frage der kritischen Sicht der Lehrplanentwicklungen in den<br />

(alten und neuen) Bundesländern, der Praxis in den Schulen, der Lehrerausbildung,<br />

der Sicht der Veränderung diesbezüglicher Positionen der Fach- und Interessenverbände<br />

und nicht zuletzt der Perspektive auf das europäische Ausland.<br />

Im Kern seiner Schlussfolgerungen steht dabei immer wieder die Frage nach einer<br />

Revision beziehungsweise Weiterentwicklung der theoretischen, fachlichen als<br />

auch lernbereichsdidaktischen Fundierung auf der Basis bisheriger wissenschaftstheoretischen<br />

Positionen. Seinen breiten ländervergleichenden empirischen Analysen<br />

sind in der Bundesrepublik ohne Alternative und für die Weiterentwicklung<br />

des Lernfeldes auf allen Ebenen von außerordentlicher Bedeutung.<br />

Selbst Kritiker der Bildungsidee der Arbeitslehre, die aus der Sicht exponierten<br />

fachwissenschaftlichen Theorieanspruchs nach wie vor große Zweifel an der Integrationswirkung<br />

dieser Bildungsidee über verschiedene Gegenstandsbereiche<br />

hinweg haben, zollen den, wie etwa Dauenhauer in Rheinland-Pfalz ausdrücklich<br />

bemerkt „gewaltigen Leistungen der Ziefuss - Bilanzen“ erheblichem Respekt,<br />

stimmen ihnen in den Analysen zu, wenn auch mit aus ihrem Theoriehorizont heraus<br />

anderen Schlussfolgerungen.<br />

Horst Ziefuß exponierte sich gegenüber jener aus der Fachlogik und Fachsystematik<br />

argumentierenden theoretischen als auch curricularen Positionen immer<br />

wieder mit seiner nachdrücklich argumentativ gestützten Aussage: Jener komplexe<br />

Anspruch arbeitsorientierter Bildung mit dem Kern eines umfassenden Arbeitsverständnis<br />

lässt sich „auch nicht nur annähernd mit disziplinären Zugängen<br />

(ökonomischer, technischer, haushaltsbezogener Ansatz) lösen. In der gegenwärtig<br />

noch relativ unübersichtlichen Forschungslandschaft der arbeitsorientierten<br />

Allgemeinbildung hat Horst Ziefuß mit seinen interdisziplinären auf die curriculare<br />

Praxis gerichteten Forschungen deutliche Akzente gesetzt.<br />

Rolf Oberliesen

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