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GATWU - Forum, Nr. 1/<strong>2000</strong> Seite 13<br />
Zum Schluß möchten wir noch mit einer heute in der Erziehungswissenschaft eigentlich<br />
unstrittigen Erkenntnis argumentieren: Bildung muß Kopf, Herz und<br />
Hand ansprechen, sonst ist sie unvollkommen. Arbeitslehre ist eines der wenigen<br />
Fächer, wo Jugendliche ein „Werk“ selbst planen und realisieren können.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
gez. G. Reuel<br />
Bremer Tagung vom 17.-18.2.<strong>2000</strong><br />
Bilanzen - Initiativen - Perspektiven<br />
Am 17. und 18. Februar <strong>2000</strong> fand in der Bremer Universität die Tagung "Arbeitslehre<br />
<strong>2000</strong>" statt. Anlass war das dreijährige Bestehen des iaab (Institut für<br />
arbeitsorientierte Allgemeinbildung an der Universität Bremen) sowie der 60.<br />
Geburtstag von Rolf Oberliesen.<br />
Die Tagung war mit ca. einhundert TeilnehmerInnen sehr gut besucht. Viele bekannte<br />
Gesichter aus der Arbeitslehreszene waren anzutreffen, viele anregende<br />
Gespräche zu beobachten. Besonders auffällig war, dass die noch nicht so „alten<br />
Hasen“ aus den Landesverbänden untereinander das Gespräch und den Austausch<br />
suchten. Zur Tagung wird im Sommer ein Tagungsband erscheinen.<br />
Die Tagung begann mit einem Vortrag der Arbeitswissenschaftlerin von Prof. Dr.<br />
Eva Senghaas-Knobloch „Tätigkeitsgesellschaft - ein Ausweg aus der Krise der<br />
industriellen Arbeitsgesellschaft?“. Sie zeigte auf, dass die Erwerbsarbeit weiterhin<br />
der Dreh- und Angelpunkt der industriellen Arbeitsgesellschaft ist, die jedoch<br />
von struktureller Arbeitslosigkeit, kulturellen Widersprüchen, öffentlicher Budgetkrise<br />
sowie Einbußen nationalstaatlicher Regulierungsmach geprägt ist. Sie<br />
konstatierte, dass feste Beschäftigungsverhältnisse, dezentrale Entscheidungsstrukturen<br />
mit erhöhten Qualifikationsanforderungen und eine Zunahme von Unternehmen<br />
auf Zeit den jetzigen Zustand der industriellen Arbeitsgesellschaft beschreiben.<br />
In den Foren wurden die Themen „Arbeits- und Berufsorientierung im Wandel<br />
der Arbeitsgesellschaft – Lernen für die Arbeitswelt?“ und „Neue Medien und<br />
Lernumgebungen – Besser Lernen im Netz?“ diskutiert.<br />
Spannender Abschluss des Tages war ein offenes Theaterstück „Mensch und<br />
Maschine“ unter der Leitung von Jörg Holkenbrink. Mensch, Maschine und der<br />
Dialog zwischen Theaterleuten und den Tagungsteilnehmerinnen war sehr erfrischend.<br />
Der zweite Tagungstag hatte stärker die Arbeitslehreentwicklung der letzten 30<br />
Jahre bis zur aktuellen Situation im Blickpunkt. Es wurde auf die allgemeine Situation<br />
des Faches, neuere Lehrplanentwicklungen und die Ausbildungsbedingun-