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Altengerechte Stadt - Landesseniorenvertretung NRW e.V.

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Wovon wir ausgehen – heterogenes Phänomen Alter<br />

17<br />

Dies ist auch der Grund, warum wir unser Projekt nicht „ altersgerechte“,<br />

sondern „altengerechte“ <strong>Stadt</strong> betitelt haben: Denn es ging<br />

uns nicht abstrakt um das Alter in den Städten, sondern um die älteren<br />

Menschen in Städten. Dies ist, auch wenn es zunächst ein bisschen<br />

sophistisch klingen mag, ein entscheidender Unterschied: „Das Alter“ als<br />

solches gibt es gar nicht; das Wort bezeichnet die Zusammenfassung<br />

von höchst vielfältigen Phänomenen und Verläufen. Der Begriff ist ein<br />

Abstraktum, das so in der Realität nicht zu finden ist. 3<br />

Grundannahme dieses Handbuches ist, dass Ältere nicht mehr<br />

zureichend gesehen werden, wenn man sich nur an der angeblich<br />

sinkenden Mobilität, abnehmenden Gesundheit und zunehmenden<br />

Versorgungsbedürftigkeit orientiert oder immer wieder den doch „wohlverdienten<br />

Ruhestand“ zum Vorwand nimmt, um für Ältere, aber ohne<br />

sie zu planen.<br />

Vielmehr gehen wir davon aus, dass Senioren verstärkt Verantwortung<br />

für die Gestaltung und Ausstattung ihres Lebensumfeldes in <strong>Stadt</strong>teilen<br />

und Wohngebieten übernehmen können und dies in gewisser<br />

Zahl auch derzeit schon tun oder wollen. Sie sind eine Gruppe, die über<br />

Erfahrung, Wissen und Geduld sowie über Kompetenzen, Geld und Zeit<br />

verfügt. Eigentlich werden sie im Zuge der demografischen Entwicklung<br />

auch mehr und mehr gebraucht, aber dem steht ein Altersbild und eine<br />

Vorstellung von Ruhestand entgegen, die eher zu Passivität statt zu Engagement<br />

und zu einer Mentalität von Versorgt-werden statt zu Aktivität<br />

im gemeinschaftlichen Sinn führen.<br />

Alter ist nicht<br />

gleich versorgungsbedürftig<br />

Ältere Menschen<br />

und ihre Kompetenzen<br />

1<br />

3<br />

Das ist etwa so, wie wir auch von „der Konjunktur“, „dem Wetter“ oder „dem Krieg“ sprechen<br />

als einem vorgestellten Ganzen, das aber in Wirklichkeit jeweils aus einer Vielzahl nicht zusammen<br />

planbarer oder erfassbarer Einzelabläufe besteht.

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