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Altengerechte Stadt - Landesseniorenvertretung NRW e.V.

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Das Lebenslauf-Konzept in Bezug auf Alter und <strong>Stadt</strong><br />

47<br />

3.<br />

4.<br />

Auf Seite der Institutionen und Organisationen ist (nach der<br />

Austauschtheorie) Bedingung, dass die Jüngeren zugeben<br />

und äußern, dass die Gegenseite gebraucht wird, was in der<br />

Sprache dieser Theorie heißt, dass sie überhaupt etwas Wertvolles<br />

einzubringen haben.<br />

Für dieses neue Einbringen sind dann aber auch die räumlichen,<br />

technischen, rechtlichen, sachlichen und institutionellen<br />

Bedingungen zu schaffen.<br />

2<br />

2.2.4 Das Lebenslauf-Konzept in Bezug auf<br />

Alter und <strong>Stadt</strong><br />

Das Lebenslaufkonzept, oder auch die „Theorie der Institutionalisierung<br />

des Lebenslaufs“ 13 , bezeichnet zunächst einmal, vielleicht überraschend,<br />

den Lebenslauf als Institution. Institutionen sind verfestigte Formen sozialer<br />

Beziehungen und Regelungen; damit sind sie etwas gesellschaftlich<br />

Vorgegebenes, das dem Einzelnen gegenübertritt und ihn zur Einordnung<br />

zwingt.<br />

„Lebenslauf als Institution bedeutet also zum einen die Regelung des<br />

sequenziellen Ablaufs des Lebens, zum anderen die Strukturierung der<br />

lebensweltlichen Horizonte bzw. Wissensbestände, innerhalb derer die<br />

Individuen sich orientieren und Handlungen planen.“ 14<br />

Lebenslauf als<br />

Institution<br />

In anderen Worten: Es gibt einerseits kulturelle Vorgaben in modernen<br />

Gesellschaften, was man wann in seiner Entwicklung in etwa wann<br />

und in welcher Phase des Lebens erreicht haben sollte; sie sorgen dafür,<br />

dass Lebensläufe bei einer großen Zahl von Menschen auf eine ähnliche<br />

oder gleiche Weise verlaufen (sequentieller Ablauf). Aber es ist andererseits<br />

nicht (mehr) genau vorgeschrieben, was „ich“ in meinem Leben<br />

wann genau zu befolgen habe, wie ich mich verhalten soll und was ich<br />

genau zu werden habe – man kann vom Mainstream abweichen und<br />

seine Biographie selbst „basteln“ (lebensweltliche Horizonte, innerhalb<br />

13<br />

M. Kohli, Die Institutionalisierung des Lebenslaufs. Historische Befunde und theoretische<br />

Argumente. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 11, 1985<br />

14<br />

ebd., S. 2

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