22 | Ablaufstörungen in Bauprojekten - Einflussfaktoren für die ...
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3 Def<strong>in</strong>ition und Systematik von Bauablaufstörungen 39<br />
3. Anforderungen an <strong>die</strong> Zustandsdifferenz<br />
Verursacherneutralität<br />
Auch OLSHAUSEN verweist ausdrücklich darauf, dass es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Störungseigenschaft<br />
nicht auf den oder <strong>die</strong> Verursacher ankommt.<br />
Negativdifferenz<br />
Die Bauablaufstörung muss negative Abweichungen zur Folge haben.<br />
HEIL (1995) 234 nimmt e<strong>in</strong>e Sonderstellung e<strong>in</strong>, da er sich mit Störungen <strong>in</strong> der <strong>in</strong>dustriebetrieblichen<br />
Produktion befasst 235 , soll aber ebenfalls <strong>in</strong> <strong>die</strong> Analyse e<strong>in</strong>bezogen werden, da er<br />
wichtige Aspekte <strong>in</strong> <strong>die</strong> Begriffsdiskussion e<strong>in</strong>führt: „Störungen s<strong>in</strong>d zeitlich befristete Zustände<br />
der Wertschöpfungskette, <strong>in</strong> denen durch das E<strong>in</strong>wirken von Störgrößen auf <strong>die</strong> Produktionsfaktoren<br />
und deren Komb<strong>in</strong>ationsprozeß e<strong>in</strong>e unmittelbar festgestellte Abweichung<br />
vom optimalen Prozeßverlauf und/oder dessen Ergebnis entsteht.“ Im Rahmen <strong>die</strong>ses wirkungsorientierten<br />
Ansatzes <strong>die</strong>nen <strong>die</strong> folgenden Kriterien der Störungsbeschreibung:<br />
1. Anforderungen an den Referenzzustand<br />
Planrealität<br />
HEIL 236 stellt explizit <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong> ursprünglich vorgesehenen Soll-Werte<br />
heraus, <strong>in</strong>dem er nur <strong>die</strong>jenigen Abweichungen als Störungen erkennt, <strong>die</strong> „im Rahmen<br />
des betrieblichen Führungs- und Controll<strong>in</strong>gkonzeptes“ 237 als Planabweichungen erkannt<br />
werden. Damit kommt der Qualität des optimalen Plans und dessen Überwachung<br />
e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle zu. 238<br />
2. Anforderungen an den Beobachtungszustand<br />
Auftragnehmerbezug<br />
Störungen werden von HEIL nicht nur auf <strong>die</strong> Produktion, sondern auf <strong>die</strong> gesamte<br />
Wertschöpfungskette bezogen. Dieser Ansatz bezieht sich damit nicht nur auf <strong>die</strong> Produktionsfaktoren<br />
selbst, sondern ausdrücklich auch auf deren Komb<strong>in</strong>ation. Gleichwohl<br />
handelt es sich bei e<strong>in</strong>er Übertragung <strong>die</strong>ser Def<strong>in</strong>ition auf <strong>die</strong> Errichtung baulicher An-<br />
234 Heil, 1995, S. 32.<br />
235 Industrie- und Bauproduktion nähern sich <strong>in</strong> ihren Problemen e<strong>in</strong>ander an: Auch <strong>die</strong> stationäre Industrie ist<br />
aufgrund immer kürzerer Produktlebensdauern und e<strong>in</strong>er wachsenden Zahl von Produktvarianten von Problemen<br />
der optimalen Auslastung von Produktionssystemen betroffen, so dass sich auch <strong>die</strong> <strong>in</strong>dustriebetriebliche Forschung<br />
stark mit Störungen <strong>in</strong> der Produktion beschäftigt.<br />
236 Heil, 1995, S. 33.<br />
237 Zum Controll<strong>in</strong>gbegriff vgl. Schach/Sperl<strong>in</strong>g, 2001, S. 711.<br />
238 Es soll davon ausgegangen werden, dass der optimale Plan auch dem realistischen Plan entspricht.<br />
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