Mobbing am Arbeitsplatz
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10.2.3 Die Situationsanalyse<br />
Liegt tatsächlich <strong>Mobbing</strong> vor?<br />
Prüfen Sie anhand der Schilderungen, ob die <strong>Mobbing</strong>definition erfüllt ist. Dazu<br />
gehört die Häufigkeit, der Zeitraum der Handlungen, deren Intensität und ob der<br />
Mobber seine Absicht(en) zu erkennen gegeben hat, wie bspw. eine beabsichtigte<br />
Ausgrenzung des Opfers.<br />
Legen Sie die Erkenntnisse schriftlich fest. Sie dienen ggfs. später als Grundlage für<br />
arbeitsrechtliche Maßnahmen. Dies gilt natürlich auch, wenn nach der Definition kein<br />
<strong>Mobbing</strong> vorliegt.<br />
Benötigt die/der Betroffene sofort weitere Unterstützung?<br />
Ergibt der erste Schritt, dass <strong>Mobbing</strong> vorliegt, sollte in den Gesprächen betrachtet<br />
werden, ob das Opfer psychosomatische Erscheinungen schildert und weitere Hilfe<br />
benötigt.<br />
Gibt es Krankheitssymptome, besteht die Möglichkeit, ihr/ihm Kontaktmöglichkeiten<br />
zu Ärzten, bzw. ausgebildeten Therapeuten auszuhändigen.<br />
Wie geschildert, können selbst Ärzte bei der Diagnose Fehler machen und das Opfer<br />
für gestört halten. Daraus ergibt sich, Kontaktadressen von geeigneten<br />
Ärzten/Therapeuten vorzuhalten, die bspw. über die in der Anlage aufgelisteten<br />
Anlaufstellen ermittelt werden können. 76<br />
Uns erscheint dieser Aspekt als erste Reaktion auf das Erstgespräch <strong>am</strong> wichtigsten.<br />
Opfer einer Straftat oder eines Verkehrsunfalls erfahren erste Hilfe. Genau dies sollte<br />
<strong>Mobbing</strong>opfern ebenfalls ermöglicht werden. Ein Spezialist in medizinischer Hinsicht<br />
sind Sie als Ansprechpartner jedoch nicht!<br />
Sollten bereits arbeitsrechtliche, bzw. disziplinarische Maßnahmen gegen das Opfer<br />
eingeleitet worden sein, sollte die/der Betroffene ebenfalls auf die Möglichkeit der<br />
Hinzuziehung eines Rechtsbeistandes hingewiesen werden. Darüber hinaus sollte<br />
dem Opfer Informationsmaterial ausgehändigt werden, d<strong>am</strong>it es in Ruhe etwas über<br />
die Hintergründe und Abläufe lesen und somit einordnen kann, was gerade mit ihm<br />
passiert.<br />
76<br />
vgl. Anlage 11.8<br />
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