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Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

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mit <strong>de</strong>n Geistern. Sie sind <strong>de</strong>r Teufel aus <strong>de</strong>r Hölle, wie <strong>de</strong>r Prophet uns gelehrt hat."<br />

,,Nein, Mutter", erwi<strong>de</strong>rte <strong>Aladdin</strong>, ,,jetzt wer<strong>de</strong> ich <strong>die</strong> Lampe nicht mehr verkaufen. Siehst du<br />

<strong>de</strong>nn nicht, welche Wohltat sie uns erwiesen hat? Sie hat uns zu essen gegeben, als wir hungrig<br />

waren. Und sie wird uns in Zukunft immer <strong>de</strong>n Lebensunterhalt verschaffen. Denk nur an <strong>de</strong>n<br />

afrikanischen Zauberer! Er hat <strong>die</strong> weite, beschwerliche Reise hierher unternommen, nur um <strong>die</strong><br />

W<strong>und</strong>erlampe zu gewinnen. Er wollte nichts von <strong>de</strong>m Gold in <strong>de</strong>n unterirdischen Sälen. Er<br />

wusste, dass <strong>die</strong>se Lampe mehr wert ist als alles Gold <strong>und</strong> Silber <strong>de</strong>r Welt. Wir kennen nun <strong>die</strong><br />

geheime Kraft <strong>de</strong>r W<strong>und</strong>erlampe. Wir wollen sie sorgsam hüten <strong>und</strong> aufbewahren. Vor allem<br />

wer<strong>de</strong>n wir sie so benützen, dass <strong>die</strong> Nachbarn nichts merken. Sie sollen nicht neidisch <strong>und</strong><br />

eifersüchtig wer<strong>de</strong>n. Ich will dir <strong>die</strong> Lampe gerne aus <strong>de</strong>n Augen schaffen; du sollst keine Angst<br />

vor <strong>de</strong>m Geist haben. Ich bewahre sie dort auf, wo ich sie gleich zur Hand habe, wenn ich sie<br />

brauche. Den Ring aber, Mutter, kann ich auch nicht wegwerfen o<strong>de</strong>r verkaufen. Be<strong>de</strong>nke, dass<br />

er mir in <strong>de</strong>r Schatzhöhle das Leben gerettet hat! Wer weiß, wie oft ich noch in Gefahren<br />

kommen wer<strong>de</strong>! Dann kann mich immer <strong>die</strong>ser Ring befreien."<br />

Das musste auch <strong>Aladdin</strong>s Mutter zugeben. Sie sagte: ,,Mein Sohn, tu was du willst. Ich aber<br />

möchte <strong>die</strong> Lampe nicht mehr sehen <strong>und</strong> mit Geistern nie mehr zu tun haben."<br />

Am folgen<strong>de</strong>n Tag verzehrten sie <strong>die</strong> restlichen Speisen. <strong>Aladdin</strong> aber wollte nicht warten, bis<br />

ihn wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hunger bedrängte. Darum nahm er eine silberne Schüssel, um sie auf <strong>de</strong>m Markt<br />

zu verkaufen. Unterwegs begegnete ihm ein Händler. Dem zeigte er <strong>die</strong> Schüssel. Er fragte ihn,<br />

ob er sie kaufen wolle.<br />

Der Händler nahm <strong>die</strong> Schüssel <strong>und</strong> untersuchte sie von allen Seiten. Er überzeugte sich davon,<br />

dass sie aus reinem Silber war. Nun fragte er <strong>de</strong>n Jungen, was sie kosten solle. <strong>Aladdin</strong> aber<br />

kannte <strong>de</strong>n wahren Wert <strong>de</strong>r Schüssel nicht. Er hatte noch nie mit <strong>de</strong>rlei Waren gehan<strong>de</strong>lt. Darum<br />

sagte er, dass er sich ganz auf <strong>die</strong> Ehrlichkeit verlasse. Dadurch geriet <strong>de</strong>r schlaue Händler<br />

einigermaßen in Verlegenheit. Er zögerte mit seinem Angebot; schließlich wusste er ja nicht, ob<br />

<strong>Aladdin</strong> <strong>de</strong>n wirklichen Wert kenne. Endlich holte er aus seiner Tasche ein Goldstück hervor.<br />

Das war nicht viel mehr als <strong>de</strong>r fünfzigste Teil <strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>r Schüssel. <strong>Aladdin</strong> nahm das<br />

Goldstück <strong>und</strong> ging eilig weg. Verblüfft sah ihm <strong>de</strong>r Händler nach. Nun ärgerte er sich, dass er<br />

nicht noch weniger geboten hatte. Der Junge hatte offensichtlich keine Ahnung vom Wert <strong>de</strong>r<br />

Schüssel gehabt. Schon wollte er ihm nacheilen <strong>und</strong> einen Teil <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s zurückverlangen. Aber<br />

<strong>Aladdin</strong> lief so schnell, dass er ihn kaum eingeholt hätte.<br />

<strong>Aladdin</strong> ging gera<strong>de</strong>wegs in einen Bäckerla<strong>de</strong>n. Dort ließ er das Goldstück wechseln <strong>und</strong> kaufte<br />

einen Vorrat an Brot. Brot <strong>und</strong> Wechselgeld gab er seiner Mutter. Und sie ging auf <strong>de</strong>n Markt<br />

<strong>und</strong> kaufte Lebensmittel für einige Tage.<br />

So lebten sie eine Zeitlang. Sooft <strong>de</strong>r Erlös für eine Schüssel aufgebraucht war, trug <strong>Aladdin</strong> eine<br />

an<strong>de</strong>re zum Händler. Dieser kaufte alle zwölf Schüsseln. Für <strong>die</strong> erste Schüssel hatte er ein<br />

Goldstück gegeben. Nun wagte er nicht, für <strong>die</strong> folgen<strong>de</strong>n weniger zu bieten. Der Han<strong>de</strong>l war zu<br />

vorteilhaft für ihn.<br />

Als das letzte Geld ausgegeben war, griff <strong>Aladdin</strong> zu <strong>de</strong>r Tasse. Diese war zehnmal so schwer als<br />

eine Schüssel. Er wollte sie einem Kaufmann anbieten, aber das Stück war zu schwer; er konnte<br />

es nicht wegtragen. Darum holte er <strong>de</strong>n Händler in das Haus seiner Mutter. Dieser prüfte das<br />

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