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Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

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das Geschenk angenommen? Was hat er zu <strong>de</strong>iner Werbung gesagt?"<br />

Die Mutter legte <strong>de</strong>n Schleier ab <strong>und</strong> setzte sich zu ihrem Sohn auf <strong>de</strong>n Diwan. Dann begann sie:<br />

,,Ich möchte dich nicht lange im Ungewissen lassen. Darum will ich dir gleich sagen, dass du<br />

Ursache hast, dich zu freuen. Der Sultan hat mir versprochen, dass seine Tochter <strong>de</strong>ine Frau<br />

wer<strong>de</strong>n soll."<br />

Dann schil<strong>de</strong>rte sie ihm, wie alles gekommen war. Sie berichtete, mit welchen Worten sie <strong>die</strong><br />

Werbung eingeleitet hätte. Schließlich wie<strong>de</strong>r holte sie genau, was <strong>de</strong>r Sultan zu <strong>de</strong>m Geschenk<br />

gesagt hatte. Es war ihr aber nicht entgangen, dass <strong>de</strong>r Großwesir mit <strong>de</strong>m Bescheid <strong>de</strong>s Sultans<br />

nicht ganz einverstan<strong>de</strong>n war. Er hatte <strong>de</strong>n Herrscher an scheinend bere<strong>de</strong>n wollen, sie<br />

abzuweisen.<br />

Freudig <strong>und</strong> voll froher Hoffnung verbrachte <strong>Aladdin</strong> <strong>die</strong> nächsten Tage. Er dünkte sich reicher<br />

<strong>und</strong> glücklicher als alle Menschen. Seiner Mutter aber war er unendlich dankbar. Die drei Monate<br />

Wartezeit er schienen ihm wie eine Ewigkeit. Aber es blieb ihm nichts an<strong>de</strong>res übrig, als mit<br />

Geduld zu warten. Das Wort <strong>de</strong>s Sultans schien ihm eine sichere Gewähr, das Ziel seiner<br />

Sehnsucht zu erreichen. Trotz<strong>de</strong>m zählte er <strong>die</strong> St<strong>und</strong>en, Tage <strong>und</strong> Wochen.<br />

Zwei Monate <strong>de</strong>r angesetzten Frist waren schon verstrichen, als seine Mutter eines Abends kein<br />

Öl für <strong>die</strong> Lampe hatte. Sie ging also, um Öl einzukaufen. Zu ihrer Verw<strong>und</strong>erung war <strong>die</strong> Stadt<br />

festlich beleuchtet.<br />

Die Bewohner hatten ihre Häuser mit Blumen <strong>und</strong> Kränzen geschmückt; einer suchte <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rn<br />

an Glanz <strong>und</strong> Pracht zu übertreffen. In <strong>de</strong>n Straßen bewegte sich eine festlich geklei<strong>de</strong>te Menge.<br />

Aus allen Gesichtern strahlten hellste Freu<strong>de</strong> <strong>und</strong> Fröhlichkeit. Hofbeamte ritten auf reich<br />

geschmückten Pfer<strong>de</strong>n in feierlichem Aufzug durch <strong>die</strong> Stadt. Überall gab es brennen<strong>de</strong> Fackeln<br />

<strong>und</strong> Lichter. Schließlich kam sie zum Ölhändler. Ihn fragte sie, was <strong>die</strong>ses festliche Treiben<br />

be<strong>de</strong>ute.<br />

,,Woher kommst du <strong>de</strong>nn, liebe Frau?" erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Ölhändler. ,,Weißt du <strong>de</strong>nn wirklich nicht,<br />

dass heute <strong>die</strong> Prinzessin Badrulbudur mit <strong>de</strong>m Sohn <strong>de</strong>s Großwesirs vermählt wird? Gleich wird<br />

sie aus <strong>de</strong>m Ba<strong>de</strong> kommen. Alle <strong>die</strong>se Herren hier haben sich versammelt, um ihr das Ehrengeleit<br />

zum Palaste zu geben. Dort wird <strong>die</strong> Feierlichkeit vor sich gehen."<br />

<strong>Aladdin</strong>s Mutter wollte gar nichts mehr hören. Bestürzt lief sie nach Hause. Sie traf ihren Sohn in<br />

ruhiger Stimmung an. Auf eine so schlimme Nachricht war er ja nicht gefasst.<br />

,,Mein Sohn", rief sie noch unter <strong>de</strong>r Tür, ,,es ist alles verloren! Der Sultan wird sein Wort nicht<br />

halten." ,,Warum sollte er es nicht halten?" entgegnete <strong>Aladdin</strong>. ,,Wer hat dir <strong>de</strong>nn das gesagt?"<br />

,,Noch heute", versetzte <strong>die</strong> Mutter, ,,wird <strong>die</strong> Prinzessin <strong>de</strong>n Sohn <strong>de</strong>s Großwesirs heiraten. Die<br />

ganze Stadt ist festlich geschmückt. Alle Leute sprechen davon." Sie berichtete ihm alles, was sie<br />

gesehen <strong>und</strong> gehört hatte. Nun konnte er an <strong>de</strong>r Wahrheit nicht mehr zweifeln.<br />

<strong>Aladdin</strong> war von <strong>die</strong>ser Nachricht wie vom Blitz getroffen. Aber er fasste sich rasch. Sein erster<br />

Gedanke war <strong>die</strong> Lampe. Sie musste jetzt helfen.<br />

Ohne mit einem Wort <strong>de</strong>n Sultan o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Großwesir zu schmähen, sagte er nur: ,,Liebe Mutter,<br />

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