01.11.2013 Aufrufe

Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

verschlungen, wären doch Spuren davon zu sehen gewesen. Aber so lange er auch wartete, <strong>de</strong>r<br />

Platz vor seinem Schloß blieb leer. Da kam ihm seine Tochter in <strong>de</strong>n Sinn, <strong>und</strong> schon liefen<br />

Tränen über seine Wangen. Endlich ging er in sein Zimmer zurück. Eilig befahl er, <strong>de</strong>n<br />

Großwesir zu rufen; er selbst wußte nicht ein noch aus. Wirre Gedanken bestürmten ihn.<br />

Der Großwesir ließ seinen Herrn nicht lange auf sich warten. Er kam in großer Eile <strong>und</strong> sah daher<br />

gar nicht, daß <strong>de</strong>r Palast <strong>Aladdin</strong>s verschw<strong>und</strong>en war. Als er vor <strong>de</strong>n Herrscher trat, bemerkte er<br />

<strong>de</strong>ssen Verstörtheit.<br />

,,Verzeiht, Herr", sagte er, ,,warum seid Ihr in solcher Betrübnis? Ist etwas Außeror<strong>de</strong>ntliches<br />

vorgefallen?"<br />

,,Ja", erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Sultan, ,,etwas ganz Son<strong>de</strong>rbares hat sich ereignet, <strong>und</strong> du wirst mir sogleich<br />

recht geben. Sag, wo ist <strong>de</strong>r Palast <strong>Aladdin</strong>s?"<br />

,,Der Palast <strong>Aladdin</strong>s?" fragte <strong>de</strong>r Wesir verw<strong>und</strong>ert. ,,Ich ging soeben vorbei. Und mich dünkt,<br />

er ist an seinem Platz. Wie sollte es <strong>de</strong>nn an<strong>de</strong>rs sein?" ,,Dann geh ins Nebengemach", antwortete<br />

<strong>de</strong>r Sultan, ,,<strong>und</strong> schau beim Fenster hinaus! Danach sag mir, was du gesehen hast!"<br />

Kopfschüttelnd ging <strong>de</strong>r Großwesir zum Erker. Von dort schaute er zum Palast <strong>Aladdin</strong>s hinüber.<br />

Aber da war nichts zu sehen, we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Palast noch sonst etwas, solange er auch schaute.<br />

Verwirrt kam er zum Sultan zurück. ,,Nun", fragte ihn <strong>die</strong>ser, ,,hast du <strong>Aladdin</strong>s Palast gesehen?"<br />

,,Herr", erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Großwesir, "Ihr habt mir nicht glauben wollen! Ich habe schon früher<br />

gesagt, daß <strong>die</strong>ses Schloß ein Werk <strong>de</strong>r Zauberei sei. Aber Ihr wolltet nicht auf mich hören!"<br />

Dies konnte <strong>de</strong>r Sultan nicht leugnen. Aber gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb wur<strong>de</strong> er sehr zornig.<br />

,,Wo ist <strong>Aladdin</strong>, <strong>die</strong>ser Betrüger, <strong>die</strong>ser Schurke!" rief er. ,,Ich lasse ihm sofort <strong>de</strong>n Kopf<br />

abschlagen."<br />

,,Herr", anrwortete <strong>de</strong>r Großwesir, "er hat sich vor einigen Tagen für einen längeren Jagdritt von<br />

Euch beurlaubt. Wenn er zurückkommt, wollen wir ihn fragen. Er wird wohl wissen, wo <strong>de</strong>r<br />

Palast geblieben ist."<br />

,,Das wäre zu viel Schonung für ihn", erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Sultan. "Gib sofort Befehl, daß dreißig<br />

Soldaten ihn suchen sollen! Wenn Sie ihn fin<strong>de</strong>n, sollen sie ihn in Ketten geschlossen hierher<br />

bringen."<br />

Der Großwesir führte <strong>de</strong>n Befehl sogleich aus. Die Soldaten ritten ab <strong>und</strong> trafen <strong>Aladdin</strong> etwa<br />

fünf bis sechs St<strong>und</strong>en vor <strong>de</strong>r Stadt auf <strong>de</strong>r Heimkehr von <strong>de</strong>r Jagd. Der Anführer ritt an ihn<br />

heran. Er grüßte ehrerbietig. Dann sagte er, daß <strong>de</strong>r Sultan <strong>Aladdin</strong> zu sehen wünsche. Darum<br />

wären sie ihm entgegengeritten, <strong>und</strong> nun wollten sie ihn nach Hause begleiten.<br />

So setzte <strong>Aladdin</strong>, von <strong>de</strong>r königlichen Leibwache begleiter, ahnungs los seinen Weg fort. Etwa<br />

eine halbe St<strong>und</strong>e vor <strong>de</strong>r Stadt umringten ihn <strong>die</strong> Reiter plötzlich.<br />

,,Prinz <strong>Aladdin</strong>", sagte <strong>de</strong>r Anführer, ,,seid uns nicht böse. Der Sultan hat befohlen, Euch zu<br />

verhaften <strong>und</strong> gefesselt vorzuführen. Wir bitten Euch, uns zu verzeihen. Aber wir tun nur unsere<br />

Pflicht."<br />

Als <strong>Aladdin</strong> <strong>die</strong>s vernahm, war er wie vor <strong>de</strong>n Kopf geschlagen. Er fühlte sich unschuldig <strong>und</strong><br />

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!