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Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

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Am nächsten Morgen brachten <strong>die</strong> Kammer<strong>die</strong>ner <strong>Aladdin</strong> ein neues prächtiges Gewand <strong>und</strong><br />

halfen ihm, sich anzuklei<strong>de</strong>n. Hierauf ließ er sich eines seiner edlen Reitpfer<strong>de</strong> vorführen. Hoch<br />

zu Roß begab er sich mit zahlreichem Gefolge zum Palast <strong>de</strong>s Sultans. Als er <strong>de</strong>n Thronsaal<br />

betrat, eilte ihm <strong>de</strong>r Sultan entgegen <strong>und</strong> umarmte <strong>und</strong> küßte ihn herzlich. Dann bat er ihn, sich<br />

an seine Seite zu setzen. Gemeinsam nahmen sie das Frühstück zu sich. Nun wandte sich <strong>Aladdin</strong><br />

an <strong>de</strong>n Sultan.<br />

"Herr", sprach er, ,,ich habe eine Bitte an Euch. Erweist mir <strong>die</strong> Ehre, mit <strong>de</strong>m Wesir <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

Großen <strong>de</strong>s Hofes das Mahl im Palast <strong>de</strong>r Prinzessin einzunehmen."<br />

Erfreut sagte <strong>de</strong>r Sultan zu <strong>und</strong> begab sich sogleich mit <strong>Aladdin</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Herren <strong>de</strong>s Gefolges zu<br />

<strong>de</strong>m Palast <strong>de</strong>r Prinzessin.<br />

Als <strong>de</strong>r Sultan <strong>de</strong>n W<strong>und</strong>erbau betrat, stieg sein Erstaunen ins Ungemessene. Ein Zimmer<br />

übertraf das an<strong>de</strong>re an Schönheit <strong>und</strong> Pracht. In <strong>de</strong>m großen Kuppelsaal konnte er seine<br />

Verw<strong>und</strong>erung nicht länger verbergen; vor allem <strong>die</strong> vier<strong>und</strong>zwanzig Fenster mit <strong>de</strong>n kostbaren,<br />

e<strong>de</strong>lsteinbesetzten Gittern schienen ihm unvergleichlich. Er staunte <strong>und</strong> starrte. Plötzlich<br />

bemerkte er überrascht, daß eines <strong>de</strong>r Fenster unvollen<strong>de</strong>t geblieben war.<br />

"Wesir", sagte er zu seinem obersten Minister, ,,weißt du, warum <strong>die</strong>ses eine Fenster nicht fertig<br />

ist?"<br />

,,Herr", erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Großwesir, ,,gewiß ist <strong>Aladdin</strong> <strong>die</strong> Zeit zu kurz gewor<strong>de</strong>n. Er wird<br />

bestimmt daran weiterarbeiten lassen. E<strong>de</strong>lsteine hat er ja in Hülle <strong>und</strong> Fülle."<br />

Inzwischen hatte <strong>Aladdin</strong> seiner Gemahlin <strong>die</strong> Ankunft <strong>de</strong>s Vaters mitgeteilt. Nun kam er gera<strong>de</strong><br />

zurück zum Sultan.<br />

"Mein Sohn", sagte <strong>die</strong>ser, ,,<strong>die</strong>ses Schloß mit seinen prächtigen Räumen ist ein W<strong>und</strong>erbau. Der<br />

große Saal aber mit <strong>de</strong>r Kuppel ist das Prächtigste, was ich je gesehen habe. Sag mir nur das eine:<br />

Warum ist <strong>die</strong>ses Gitterfenster hier unvollen<strong>de</strong>t geblieben? Hat man darauf vergessen? War es<br />

Nachlässigkeit <strong>de</strong>r Handwerker? O<strong>de</strong>r hat <strong>die</strong> Zeit nicht mehr ausgereicht, an das herrliche Werk<br />

letzte Hand anzulegen?"<br />

"Herr", erwi<strong>de</strong>rte <strong>Aladdin</strong>, ,,keiner <strong>die</strong>ser Grün<strong>de</strong> trifft zu. Dieses Fenster wur<strong>de</strong> mit Absicht<br />

nicht fertig gemacht. Denn Euch allein gebührt <strong>de</strong>r Ruhm, <strong>die</strong>sen Saal <strong>und</strong> Palast vollen<strong>de</strong>n zu<br />

lassen. Und ich bitte Euch, <strong>die</strong>sen Wunsch zu erfüllen."<br />

"Ich weiß dir Dank für <strong>de</strong>ine edle Absicht", sagte <strong>de</strong>r Sultan. ,,Ich will <strong>die</strong>ses Fenster vollen<strong>de</strong>n.<br />

Sogleich sollen <strong>die</strong> notwendigen Befehle ergehen." Und er ließ Juweliere <strong>und</strong> Goldschmie<strong>de</strong><br />

rufen.<br />

Unter <strong>die</strong>sen Gesprächen war <strong>die</strong> Zeit zum Mahle gekommen. <strong>Aladdin</strong> führte <strong>de</strong>n Sultan in <strong>de</strong>n<br />

großen Saal, wo <strong>die</strong> Hochzeitsfeier statt gef<strong>und</strong>en hatte. Hier waren zwei Tafeln ge<strong>de</strong>ckt. An <strong>de</strong>r<br />

einen nahm <strong>de</strong>r Sultan mit seiner Tochter <strong>und</strong> <strong>Aladdin</strong> Platz. An <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Großwesir <strong>und</strong> alle übrigen Gäste bewirtet. Bei<strong>de</strong> Tafeln erglänzten von Gold <strong>und</strong> E<strong>de</strong>lsteinen.<br />

Geschirr <strong>und</strong> Tafelaufsätze waren von ge<strong>die</strong>gener Goldschmie<strong>de</strong>arbeit. Es gab <strong>die</strong> erlesensten<br />

Speisen <strong>und</strong> Getränke. Schließlich erklärte <strong>de</strong>r Sultan, er habe noch nie so gut gespeist. Achtzig<br />

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